Volltext Seite (XML)
Consistorialrath Ohly, in ^cr Sydow'schcn Adreß- angclegenhcit ist gestcru iusvlgc einer Versngung dcS Kultusministers und durch Vermittelung dc^> Regie rungspräsidenten v. Wurmb geschlichtet worden. Mini sterium und Regierung haben der Gemeindevertretung Recht gegeben, indem sie der Gemeindevertretung zuge- standen, daß sie die Besugniß habe, rein kirchliche An gelegenheiten unter sich zu erledigen. Die Sydow'sche Angelegenheit wurde dabei als eine rein kirchliche an erkannt und wird nunmehr in dem Sinne erledigt werden, wie sie die Gemeindevertretung von vornherein zu erledigen die Absicht hatte. Regierungspräsident v. Wurmb war in der Sitzung anwesend und machte den Vermittler. Schwerin, 7. August. (H. N.) Gutem Veruehmen nach Haden hervorragende Mitglieder der Ritter- uno Landschaft Gelegenheit gesunden, sich in maßgebenden Kreisen über die Verfassungsvvrlagen auf dem nächsten Landtage Auskunft zu verschaffen und zugleich den Wunsch laut werden zu lassen, daß die Vorlagen in veränderter Gestalt, wie sie insbesondere der Land schaft annehmbarer sein würden, herausgcgeben werden möchten. Es ist ihnen aber bedeutet worden, daß sol chen Wünschen nicht zu descriren sei, sondern die Vor lagen, wie vor einem Jahre, wieder an den Landtag gebracht würden und man die Zustimmung desselben nunmehr erwarte. -j-* Wien, 9. August. Die Ausschreibung der Wahlen zum Reichsrathe wird demnächst erfolgen; der Wahlact soll im October, die Eröffnung im No vember stattfinden. Die Verwaltungsbehörden haben bereits den Auftrag erhalten, die Wahllisten vorzuberci- ten. Ueber das muthmaßliche Ergedniß der Wahlen schon jetzt irgend eine Berechnung versuchen, wäre ein ganz unfruchtbares Unternehmen. Im großen Durch schnitt kann man annehmcn, daß die deutschen Kron- länder verfassungstreu wähle» werden, zumal die Grup pen des Großgrundbesitzes, der Städte und der Han delskammern. In den Landgemeinden wird es vielleicht mehr clcricale Wahlen geben, als bei früher» Ge legenheiten. Die Ursache liegt einerseits in der lw- geheuern Rührigkeit Ler Ultramontanen, andererseits in der Zerfahrenheit der Verfassungspartci, die zur Auskämpfung persönlicher Differenzen zwischen ihren Mitgliedern keinen bessern Zeitpunkt zu bestimmen weiß, als den jetzigen. Dem Gezänk zwischen „Alten" und »Jungen", Conservative» und Demokraten, Schwarz gelben und Deutschnalionale» liegen lediglich individuelle Gehässigkeiten, politischer Ehrgeiz und nichtige Eifer süchteleien zn Grunde; man muß mit Bedauern sagen, daß die Partei in den letzten Wochen alles Mögliche gethan hat, um sich von der unlicbenswürdigsten Seile zu zeigen und außer Respect zu setzen. Gewährt die Situation schon aus diesen Gründen derzeit kein kla res Bild, so läßt sich ein Schluß auf die Gestaltung des künftigen Abgeordnetenhauses außerdem noch des halb um so weniger ziehen, da man nicht weiß, wie die verfassungsfeindliche Opposition sich verhalten, ob sie die Abstinenzpolitik aufgeben wird, oder nicht. In dieser Beziehung hadern die Alttschechen mit den Jung- tschen, die Altslowenen mit den Jungslowenen, und dermalen läßt sich nur so viel sagen, daß zwar die Alt tschechen und Allslowenen, aber nicht die Jungtjchcchen und Jungslowenen ein Bündniß mit den Elcricalen ein gehen werden. Die Spaltung ist unter den Verfas- sungsgegnern nicht geringer, als unter den Verfas- sungsfreundcn, und das Endresultat läßt sich nicht vor aus bestimmen. In Galizien, das bisher mit wenigen Ausnahmen specifisch polnisch gesinnte Abgeordnete sancte, werden diesmal vielleicht mehr verfassungstreue Wahlen zu Stande kommen, als in frühcrn Zeiten, die Ma jorität der galizischen Deputirten wird jedoch polnisch bleiben. T:c Regierung ist entschlossen, sich jedes directen oder indircclcn Eingriffes in die Wahlen streng zu ent halten und den Dingen ihren Lauf zu lassen. * Wien, 9. August. Die Insinuation einiger hie siger Blätter, Oesterreich begünstige die monarchische Restauration bei Frankreich, wird, laut einer Meldung der „Boh.", von unterrichteter Seite als leichtfertige Erfindung zurückgewiesin. Ebenso erweist sich die Nachricht des „Wanderer" von einem Attentate gegen den Fürsten von Montenegro als vollständig erfunden. — Der diesseitige Botschafter in London, Graf Beust, ist hier angekvmmen. — Nachdem der internationale Patentcongreß gestern die letzten Resolutionen des vorbereitenden Comitos mit großer Majorität angenom men hatte, wählte derselbe einen ständigen Ausschuß, der heute Baron Schwarz zum Vorsitzenden, Ingenieur Pieper (Dresden) zum Gcneralsecretär und Finanzrath Rosas (Wien) zum Schatzmeister ernannte. Die allen Ländern angehörenden Mitglieder des Ausschusses ka men überein, mit Hilfe von Subcomitss für die ge meinschaftlichen weitern Ziele des Congresses zu wirken. Prag, lO. August. Schon wieder ist ein Lieb lingsplan unserer tschechischen Opposition: die Allianz mit den Polen, in die Brüche gegangen. Umsonst waren die Schmeicheleien, welche das Leiborgan des Or. Rieger an die „lieben polnischen Brüder" ver schwendete; sie trafen durchweg auf taube Ohren. Sämmtliche polnische Blätter erklären sich rundweg dahin, die Beschickung dcs Reichsraths von Seite Galiziens sei bereits eine ausgemachte Sache, und die Tschechen thäten am besten, dem Beispiele der anderen oppositionellen Fractionen zu folgen und gleichfalls im Abgeordnetenhaus! zu erscheinen. Das will nun unse ren Declarantcn durchaus nicht in den Sinn, und des halb regnet es wieder in sämmtliche» tschechischen Jour nalen die härtesten Vorwürfe gegen die Polen. Un- Verläßlichkeit, Wankelmuth, Treubruch, Verrath an der slawischen Sache und ähnlichen Dingen werden ihnen vorgchalten und zum Schluffe die Drohung hinzugefügt, die gesammte anticentralistische Opposition werde über sie zur Tagesordnung übergehen. Allem Anscheine nach dürften jedoch die gegenwärtigen Drohungen ebenso fruchtlos bleiben wie die früheren Schmeicheleien, so daß zu guter letzt den Tschechen doch nichts Anderes übrig bleiben wird, als den Rath der polnischen Blät ter zu befolgen und gleichfalls in den Rcichsrath zu gehen. Und das wäre wohl auch das Vernünftigste, was von ihrer Seite geschehen könnte, denn mit der Passivitätspolitik geht es nun einmal nicht mehr; davon hatte Jeder von ihnen vollauf Gelegenheit sich zu über zeugen. — Die von der hiesigen Stadtvertretung nun mehr definitiv beschlossene Aufhebung des Schul geldes an den städtischen Schulen hat in alttschechischen und clericalcn Kreisen sehr unangenehm berührt, weil sie in eclatanter Weise das fortwährende Erstarken deS jungtschechischen Elementes manifestirt. Die Häupter der Alrtschrchen, Rieger, Palacky und Llaudy, hatten sich, weil sie der Niederlage gewiß waren, in der betreffen ¬ den Stadtverordnetensitzung gar nickt eingefunden; ihr College Brauner aber, welcher gegen die Aushebung sprach, wurde vom tschechischen Galcriepublicum förm lich ausgrzischt. Soweit ist es bereits mit den Mata doren der alttschechischen Partei gekommen. Nickt viel bester erging eS dem Pfarrer Nyklcs, welcher Herrn Brauner secundirte. Natürlich ist darob das Organ der clrricalen Partei, der „Eech", geradezu wüthcnd und regalirt die leitenden Persönlichkeiten unserer Stadt- vertretung. namentlich den Bürgermeister Hulesch und den Jungtschechcn I»r. Eduard Grsgr mit nichts weniger als schmeichelhaften Benennungen. Und da null eie ganze Partei sich noch mit ihrer „musterhaften" Ein- mütbigkeit vor der Welt brüsten. Vergebliche Mühe. Triest, 9. August. (A. Z.) Zur Verstärkung deS in den spanischen Gewässern kreuzenden Kanonenbootes „Vcllebich" und zum besseren Schutze der östcrreichi sehe» Unterthanen geht die C orv eite „Zru y" an die spanische Küste ab. Andere Schiffe sollen nach folgen. Paris, lO. August. (Tel.) Präsident Mac Mahon begiebt sich heute Abend nach Tarbes, um den dort stalt- findenden ArtiUerieschicßversuchcn beizuwohncn. Der selbe reist inoo^nitu und kehrt Mittwoch nach Versailles zurück. — Das „Journal officiel" veröffentlicht die Er nennung des Postadministrators Lelibon an Stelle Rampont's zum Gcneralpostdirector. — Nach hier aus Wien eingegangcncn Depeschen werden der Graf v. Chambord und die Prinzen v. Orleans im Sep tember eine Wallfahrt nach Paray-le-Monial machen, um dem heiligen Herzen Jesu für die Herstellung der Einigkeit in der königl. Familie zu danken. Rom, 7. August. Der das italienische permanente Geschwader befehligende Viceadmiral hat, wie die heutige „Opinione" mittheilt, den Befehl erhalten, von Malta, wo er sich eben befindet, mit den Panzerschiffen „Roma", „Venezia" und „San Martino" sammt dem Avijodampfer „Authion" sich an die spanische Küste zum Schutze italienischer Interessen zu begeben. Die Panzerschiffe „Messina" und „Varese" unt der Fre gatte „Gaöta" sind nach Syrakus und Messina be ordert worcen. In einem eigenen Leiiartikel rechtfer tigt die „Opinione" die Absendung der erwähnten Schiffe nach Spanien als eine ganz angemessene, durchaus nicht übergreifende und auch nicht verspätete Maßregel. Madrid 3. August. Zur neuesten Situation entnehmen wir zwei Korrespondenzen der „N. fr. Pr." Folgendes: Der Niedergang des so verhängnißvollen „intransigenten" Clementes schreitet so rasch vor, als nur immer erwartet werden konnte. Ein namhafter Theil hiervon ist der Hilfe der auswärtigen und na mentlich der oeutichen Kriegsschiffe zu verdanken, welche die Seepolizei so wacker handhaben. Seit der gestern erfolgten Verhaftung der „Victoria" und „Almansa", die eine Geißel für das ganze ausgedehnte spanische Littorale zu werden drohten; seit Contreras und sein Geveralstab Zeit haben, auf dem „Friedrich Karl" über ihre verunglückte Spcculation nachzudenken; seitdem die gleichfalls insurgirte „Villa de Madrid", dessen meu ternde Mannschaft säwmtliche Offiziere ermordet haben soll, durch die amerikanische Panzerfregatte „The She nandoah" an jeeer Action gegen die hartbedrängte, sich jedoch heidenmäßig haltende loyale Garnison von Car rara verhindert wird; seit den Erfolgen Pavia's, dcs ncuernaimten Höchstcommandirenden für Andalusien und Granada, und seinem Vormärsche nach Cadix, vor welcher Stadt er heute schon Stellung genommen ha ben wird; endlich seit dem gestern Morgen begonnenen Bombardement von Valencia, welches der dort eingc- schlossene Janhagel wohl verwüsten, aber nicht behaup ten kann — wir sagen, seitdem und während all' dieses erfolgte, ist im ganzen Süden eine entschiedene Reaction im Sinne der Ordnung eingetrcten. Uebrigens war der General Martinez Campos vorgestern auf dem Punkte, das Opfer einer von den Insurgenten in Va lencia verübten Schandthat zu werden. Von dem Wunsche geleitet, womöglich Blutvergießen zu vermeiden, ließ er sich zu einer letzten Conferenz mit den Aufständi schen herbei, in welcher er denselben sein Ultimatum kundgab, in dem vorwiegend der Generalpardon für die Voluntarios und die Truppen figurirte, die sich unmittelbar auf Seite» der Negierung stellen würden. Während dieser Besprechung erfolgte plötzlich eine De- charge, in deren Folge mehrere Personen aus der Es- corte des Generals schwer verwundet wurden. Der General blieb unversehrt, die Conferenz war damit selbstredend zu Ende. Verschiedene Agitatoren, sogar von Cadix, haben sich bereits aus dem Staube gemacht. Aber nicht geringere Erfolge als auf dem Felde der Action sind zu Gunsten der Regierung auf dem parla mentarischen Boden zu rcgistriren. Seit der großen Rede Castclar's haben die Tribunale schon die in Jn- anklagevcrsetzung der rebellischen Deputirten Arans, Perez, Rubin und Sariano, und zwar mit zweifellosem Erfolge, eingeleitet. Schon haben die Wähler von Puerto de-Santa-Maria (bei Cadix) ihrem Deputirten, dem Artilleriehauptmann Navarrete, ihren festen Ent schluß kundgegeben, rhm ihr Mandat zu entziehen, wenn er nicht unaufgehalten, öffentlich und aufs Bündigste sich gegen die republikanische Jnsurrection, zu deren eifrigsten Verfechtern er bisher gehörte, erklären würde. In dieser Richtung erkennt mau in politischen Kreisen der Rede Castelar's eine große Bedeutung zu. Madrid, 6. Aug. Die amtliche Zeitung thcilt die Zusammensetzung der auserlesenen Truppenkörper mit, welche, nur aus zur Disposition stehenden Offi zieren gebildet, sich nach Katalonien begeben, um bei der Reorganisation der dortigen Armee als Kern zu dienen. Es ist ein Bataillon Infanterie von 400 Mann, welches in 6 Compagnien zerfällt, und 1 Schwadron Cavalerie. Jede Compagnie ist von einem Obersten befehligt, hat als Lieutenants 2 Oberstlieutenants und als Fähnriche 2 Majore oder auch Oberstlieutenants, als Mannschaften durchschnittlich l7 Hauptleute, 7 Lieu tenants und 40 Fähnriche. Bei der Schwadron ist das Verhältnis, ähnlich; nur daß die Mannschaft aus 7 Ritt meistern, l Lieutenant nnd 2t Fähnrichen besteht. Die Namen sind sämmtlich aufgeführt; es fehlt nur noch der Commandant des Bataillons, zu welchem der Kriegs- Minister einen Generallieutenant oder Feldmarschall (der „marikoa! 6« Lampa" hat in Spanien nicht den hohen Rang wie in anderen Ländern) ernennen wird. Die patriotische Selbstverläugnung der wackeren Offi ziere, besonders derjenigen, welche als Gemeine in die ses batallan civ äistin^uilto», wie die Bekanntmachung des Kriegsministers cs nennt, oder Elitecorps, wie man auf „deutsch" sagen würde, eingetretrn find, verdient gewiß die höchste Anerkennung. — In den Hafen von Barcelona ist am 6. d. M. das aus Messina kommende nordamerikanische Kriegsschiff „Wachusset" ein- gelaufen und zwischen dem französischen Kriegsdampfer „Infernal" und der englischen Corvette „Research" vor Anker gegangen. — Es gelang den Karlistenban- den Castor und Arrechaga, am 3. d. durch Urberrasckung in Portugalete, der Hafenstadt von Bilbao, einzubrin- gen, welche- nur durch 200 Freiwillige des Bataillon- Nouvilas vertheidigt war. Das Kanonenboot „Bue naventura" eröffnete das Feuer gegen den Feind. Bald rückte auch der General Lagunero mit 300 Mann zur Hilfe an und warf die Eindringlinge aus dem Orte hinaus, indem er ihnen einen Verlust von 20 Todten und 76 Verwundeten zusügte. Lagunero ließ eine Be satzung in Portugalete zurück, welche die Befestigungen verstärkt. — Aus Saragossa wird gemeldet, daß das Jägerbataillon Madrid, welches in Sagunt seinen Obersten Martinez ermordete, dort nd in Calatayud entwaffnet und diejenigen Soldaten, die bei dem Morde zugegen gewesen, ins Gefängniß gebracht wor den sind. Der Generalcapitän, der über dio Ausfüh rung dieser Maßregel Bericht an die Regierung er stattet, spricht die Erwartung aus, daß die ganze Strenge dcs Gesetzes auf die Häupter der Schuldigen falle. Madrid, 8. August. (Tel.) In der heutigen Sitz ung der Kortes wurde die Aufhebung des Begna digungsrechtes beschlossen. Ferner gelangte ein Gesetz entwurf zur Annahme, nach welchem die zur Reserve gehörigen jungen Leute einer neuen ärztlichen Unter suchung unter Verantwortlichkeit der Alcalben und der Aerzte unterzogen werden sollen. Unter den vorliegen den Verfassungsentwürfcn hat derjenige, nach welchem aus den gegenwärtigen Provinzen 49 Staaten gebildet werden sollen, die größte Wahrscheinlichkeit der An nahme für sich. — Die Insurgenten in Cartagena hatten, wie von da gemeldet wird, die Absicht, sich ver mittelst der in ihren Händen befindlichen Fregatte „Mendez Nunez" der Fregatten „Victoria" und „Al mansa" wieder zu bemächtigen. Infolge der Uner fahrenheit der Mannschaft ist der „Mendez-Nunez" beim Auslaufen indessen auf den Strand gerathen. Man hofft, das Schiff wieder abbringcn zu können. Die Insurgenten haben 30 Mitglieder des republikanischen Kasinos verhaftet und halten sie als Geißeln gefangen. Christiani«, 9. August. (Tel.) Die deutsche Escadre ist mit Ausnahme der „Grille", welche zu rückgeblieben, heute Vormittag nach Kiel abg.gangen. — Die königliche Familie begiebt sich morgen Nachmittag nach Stockholm. St. Petersburg, 9. August. (Tel.) Nach der Ein nahme von CH iw a sind die russischen Steppengarnisonen vermindert worden. So wurde die Garnison in Kras- nodwodsk auf 3 Compagnien Infanterie und 25 Ko saken reducirt. In Petrows! ist das dort garnisonircnde Detachement aufgelöst worden. Durch Zerstörung der Tschekiscklarbefestigung sind die Stationen an der Atreklinie aufgehoben worden. — Die Post von Chiwa nach Kiudcrla wird durch Kirgisen in 9 Tagen besorgt. — Das Mangyschlakdetachement verläßt am 15. August alten Stils Chrwa und trifft am 15. September in Kinderla ein. — Der Bruder dcs Chans von Chiwa hat sich mit cincr Karawane von 800 Kamelen nach Kinderla begeben und bringt chinesische Waaren für die Messe in Nischnei-Nowogrod. Konstantinopel, 10. August. (Tel.) Der Vice könig von Aegypten hat sich heute beim Sultan verabschiedet und reist morgen nach Aegypten zurück. — Der Schah von Persien ist von dem Khedive zu einem Besuch nach Aegypten eingeladen worden; es gilt jedoch als wahrscheinlich, daß derselbe die Einladung nicht annehmen wird. Ernennungen, Versetzungen rr. im öffentlichen Dienste. Kaiserliche Telegraphen - Verwaltung. Teftgraphendtrerlionübkrirk Dresden. Versetzt sind: Die Obcrtclcgraphisten Riede von Leipzig nach Landeshut (Schlesien), Otto von Reichenbach i/V. nach Dresden. Dresdner Nachrichten . vom 11. August. — Ihre königl. Hoheiten der Kronprinz und der Prinz Georg haben für die neuere Sammlung des Albcrtvereins den Betrag von 75 Thlr., reip. 50 Thlr. an die Expedition unseres Blattes gelangen lassen. — Im Jnscratentheile befindet sich eine Bekannt machung der königl. Landescommission für die Wiener Weltausstellung, wonach Sendungen von Aus stellungsgütern in die Ausstellung ohne vorher einge holte und ertheilte Genehmigung der deutschen Aus stellungscommission nicht mehr Einlaß finden. — Von vorgestern (Sonnabend) bis heute Mittag sind aus hiesiger Stadt 8 neue Erkrankungs- und 6 Todesfälle an der Cholera, sowie die Genesung von 4 Cholerakranken zur amtlichen Meldung gelangt. Der Bestand an Cholerakranken belief sich somit heute Mit tag auf 28, von denen sich 18 in der Cholerastation des Stadtkrankcnhauses und 10 in Privatpflege be finden. — Die Generaldirection d»r k. sächsischen Staats- eisenbahnen und das Directorium der Leipzig- Dresdner Eisenbahn haben gemeinschaftlich zwei, die Abfuhr und Anfuhr der Güter von und nach den hiesigen Bahnhöfen, sowie die Beseitigung der Güter- anmeldezettclkästcn betreffende Bekanntmachungen er lassen, welche sich im Jnscratentheile abgedruckt be finden. — Nächsten Freitag, den 15. d. M. wird aus An laß der Weltausstellung wiederum ein Extrazug von Dresden über Prag nach Wien untcr den bekannten Bedingungen abgefertigt werden. (Vgl. die Inserate.) * Ein NH Jahre alter Decorationsmalersfohn ist beim Baden in der Elbe ertrunken. Sein Leichnam wurde am Sonnabend 2 bend in der Nähe der Dampf fähre ans Land und hierauf in die älterliche Woh nung gebracht. ProvinMuachrichten. Leipzig, 10. August. Die Frage, ob dem in der nächsten Woche hier zusammentretenden Protestanten- tag eine öffentliche Begrüßung von Seiten de-Stadt- raths zu Theil werden wird, ist, wie die „L- Nachr." vernehmen, dahin entschieden worden, daß man darum von einem solchen Abstand genommen hat, als man in dem Protcstantenverein nur eine kirchliche Partei er blicken könne, der, so sehr man ihr auch grundsätzlich zugethan sei, doch von Seiten der Behörde, die über den Parteien stehen müsse, eine größere Aufmerksamkeit nicht geschenkt werden dürfe, als z. V. den entgegen gesetzten kirchlichen Versammlungen für innere und äußere Mission u. dergl. m. Zwickau, 10. August. (Zw. W.) Ju der Nacht schicht vom 7. zum 8. d. M. ist der Fördermann Dürr- brck von Oberhohndorf bei dem Steinkohlenwerke von Kraft und Lücke zu Bockwa durch unerwartet nieder gehende Deckenkohle erschlagen worden. Der Ver unglückte, 23 Jahr alt, war noch unverheirathet. Meerane, 9. August. Wie das „M. W." schreibt, hat der Mangel an Lehrer bei uns solche Dimen sionen angenommen, daß deshalb die Ernteferien um acht Tage verlängert werden mußten. Es sind näm lich 7 oder 8 Lehrerstrllen unbesetzt und außerdem noch einige Lehrer krank. —I. Kötzscheubroda, 9. August. Gestern Abend in der 8. Stunde ertrank beim Baden in der Elbe der seit acht Tagen bei seinem Vater in Zitzschewig aufhältliche, 21 Jahre alte Gürtlergeselle Grützner. L Hartenstein, 9. August. Heute Mittag kurz nach 12 Uhr brach im benachbarten Orte Thierfeld, im Gute Franz Gustav Mehlhcrn's, Feuer aus und wurden durch dasselbe sowohl dieses Gut, als auch die Wohnhäuser Johann August Hübsch'-, Johann Chri stian Leuschel's, Karl Adam Arnold's und Karl Friedrich Mehlhorn's ein Raub der Flammen. Dir Entstehungs urlache ist noch unbekannt. —tl>—. Dohna, 10. August. Ju der zweiten Nach mittagsstunde des gestrigen Tages brach in einem Stroh schuppen des Gutsbesitzers Riedel in Schmorsdorf Feuer aus, durch welches das Riedel'sche Gut und noch zwei andere Güter mit allen Erntevorräthen und dem größten Theil der nicht versicherten Mobilien, Wagen rc. zerstört wurden. vermischtes. * Donnerstag Mitlag ist, wie wir der Wiener „N. fr. Pr." entnehmen, in der Stadt Waidhofen an der Thaya ein Brand ausgebrochen, welcher, begünstigt durch den herrschenden Sturm, bald eine solche Aus dehnung gewann, daß von den beiläufig 300 Häusern dieser Stadt 275 niedergebrannt sind. Das Feuer be wegte sich in rapiden Sprüngen, so daß beispielsweise das mitten ans dem Markte stehende Rathhaus mit einem blechernen Thurme gänzlich niedergebrannt und der Thurm eingestürzt ist. Das Innere der Wohnungen ist größtenthcils ausgebrannt und die Bewohner sind all ihrer Habseligkeiten beraubt. Von den größeren Gebäuden wurden nur das Landes-Gymnasium und die städtische Volksschule gerettet. * Laut einem Telegramm der „N. fr. Pr." aus Padua hat in Belluno am 8. d. Morgens um 8 Uhr ein abermaliger heftiger Erdstoß stattgefundcn. Außer den bereits früher beschädigten Gebäuden litt auch noch eine Anzahl anderer Gebäude bedeutenden Schaden. Ein weiterer Theil der Kathedrale ist eingestürzt. Ver lust an Menschenleben ist jedoch nicht zu beklagen. Statistik und Votkswirthschäft. " Wien, S. August. (Von der Börse.) DcmArrauge- ment durch deo Girokaffenverein sind bis jetzt 140 Firmen bei getreten , darunter viele Banken. Das Haus Rothschild hat erlitt t, mit keinem Agenten Geschäfte machen zn wcllen, der nicht beigetreten sei. Eine gleichlautende Erklärung wird von der Credttanstalt erwartet. * Eisenbahnen. Wien, S. August. Die Eiuuahmen der österreichisch-französischen StaatSbahn betrugen io der Woche vom 30. Juli bis zum 5 August 761.239 Fl., ergaben mithin gegen die entsprechende Woche deS Vorjahres eiue Mehr, eiunahme von 202,286 Fl. * Kopenhagen, 8 August. Auf Anordnung der Regie rung treten die gesetzlich geordneten Maßregeln zur Berhü- tuug der Einschleppung der Cholera von der Seeseite her allen aus Hamburg kommenden Schiffen gegenüber sofort in Kraft. Dresdner vrundwaffer-Beobachtung. 8 -1,395 0,933 40,16t -t-10,539 -»-10,459 20 Uferstraße Nr. 1, ehem. i kgl. Wafferbauhos . 21 KöniaSbrückerstr. Nr. 64, tönlgsbrüaerst Forsthaus. . Ntrage vcr. 2 v. der Kirche Nr. 4, 41,067 -14),074 -0,860 -0,523 41,248 4-1,630 4-1,853 4-2,347 4-1,211 4-1,606 4-1,837 4-2,368 4-1,160 4-1,581 4-1,799 4-2,390 4-18,465 4-1,415 4-3,783 4-7,586 44),6I7 4-1,499 4-1,981 4-10,493 u>> -1,175 N -1,250 22 23 -2,315 4-0,913 4-0,035 4-1,015 -0,094 -0,640 -1,113 4-0,368 4-2,025 4-4,180 41,014 0,169 -0,810 -1,996 40,363 1 42,062 44,083 -0,438 43,769 47,478 i 40,657 41,546 41,948 -2,424 40,910 40,004 -2,570 40,865 -0,028 41,047 -0,021 -0,527 -0,632 m» -0,935 .er 412,024 411,795 41,464 41,457 -1,088 40,269 42,025 44,108 -0,511 43,790 47,511 40,646 41,529 41,950 -0,186 -2,188 40,920 40,064 Höhe desElbwaffers, am Dresdner Elbpeget ab- ' gelesen 1 Wachsbleichgaffe Nr. 18, Frelmaurerinstitnt. . 2 Ostraallee Nr. 20 . . 3 Stiftsstraße Nr. 9, städt. Arbeitsanstalt . . . 4 Papiermühlellgaffe Nr. 8 bTerraffenaaffe, am Fi nanzhause S Antonsplah, kgl. Poly technikum 7 Chemnitzerstraße Nr. 33, kgl. Blindenanstalt. . 8 Gr. Ziegelgasse Nr. 31, Schulgut 9 Pirnaischestrabe Nr. 42 10 Lüttichaustraße Nr. 14 . geistl. HauS . . . .ß 24 Ecke der Löbauer- und Stolpnerstraße . . ., 25 Bauhnerstr., kal.Holzhof 26 Wasserstraße Rr. 13 . .! 2^Ha«ptftr. 1. Rathhaus 11 Falkeustraße Nr. 39 . . 12 An der Elbe Nr. 15 . 13 Zeughausplatz Nr. 3, kgl. botanischer Garten. . 14 Gewandhausstraße, Ca-, sematten 15 Waiseohausstraße Nr. 22 l6Gachs.-bvhm. Bahnhof 17 Restauration Bergkelli 18 Albrechtsgaffe Nr. 1. toGroßcnhamer Platz. 42,106 44,138 -0,585 43,825 47,581 40,630 41,515 41,953 410,481 -0,658 41,201 41,616 41,808 42,370 411,872 ite-eichaung de» Druuurn«. Höhe des Brunnevwafferspiegels über dem Nullpunkt des Dresdner Elbpegels am: r.Juli I >4. Zull 21. Juli 2». Juli Eingefandtev. Ocst. Offizier-blousen, Hau--, Garten- und Jaad- röcke sind stet- vorräthig bei B. Straschitz k. k. öst. Hofschnrider au- Prag, Dre-drn, Schloßstraße L3, t. Etage. Meine Au-stellung-gegenstände in Wien, befinden sich unter Gruppe V Wrstquergallerie von der Rotunde. Altdeutscher Waffen, und Antiquitäten- Salon. Ein. und Verkauf von Allerthümern jeder Art, Lager von Reh« und Hirschgeweihen. Marien» straße b, I. Etage, täglich geöffnet von 9—7 Uhr.