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Dresdner Journal : 29.03.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187203299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18720329
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18720329
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1872
-
Monat
1872-03
- Tag 1872-03-29
-
Monat
1872-03
-
Jahr
1872
- Titel
- Dresdner Journal : 29.03.1872
- Autor
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WWWWWWWWM 73. I» ^Sbrlieb: . . . 6 l^lr. 1-jübrIwb: 1 rUr. 1» dkui»l»sr»: l , ,...—. Io»«r»t«»prvl,e: kür ckv» k»»»» «u»«r ee»p»It«o«Q 2ml«: 11t ^8^- Votvr „Lw^^vat" ckw S Hzr. Lrvvbvl»«» r DRDttvb, wit ^n«nGt>m« <Ior 8ouv- uock k'tzivrtvd*- Ad«»ä» kür ck«u kolxenckv» 1»^- Iiikr»««« tritt ^Lbriio- 3 Dblr ktvmpvl^vdübr, 6»»äeut»cU»» klicke« ?<»t »vck 187L Freitag, den 29. März. AreÄnerZmmmi. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. —I"«7 .... 1-, „ ' "! 1o—r»teo»i>ll»km« ,u,^»r1«r L«lp«tU: Fr. Franckrt^ttsr, OoiQwiL»ioQÜr ck« vrs,ck»sr Ivuni»!,; vvvvcka« : FvAter, F«Arn Ht u A. Dua- dvrb-L*rU»-Vi«»-I.«ix»iL-L»»«I-Lr«^»u-rr»iiIrkort ». N.r ^kaasr^rtrin <s ^0A/er/ LsrUo -Vt^a - UAwdarb - kr»»k- kart ». ».-Xüvvb««: / UerUu: Leteme^«', H.Ftbrrc-^t, Nrsmso: F. §c^ko«v, Lr«»l»u: F. Ktanvr»'» Lürvku u. N. Fr»o!cfvrt ». H.: L ^ar§er'«cds o. «7 <7. ^/errma»,n'»eti« Luc bk , 7>«xäe «s t,'o.,- kr»,: /->. F^rite^'» öuekk.; vd«mmt»; Fr. k»ri»: »ava,, ^a/ittr, F«tt,>r «d t?o., Visu: Ft. Oxpe/»1,- 8luttx»rt: Daube «t <7o. ller»a,x»k«rr Lüoiel. Lüpeckitio» äe» Ore»6vvr 3aur»«l<, Ore»6eu, U»rxLrett>enb^^ 1. !UW—- t_! . » Monnkmenls - Emtavung. Wir ersuchen unsere auswärtigen Abon nenten, da- Abonnement für das mit drm > April beginnende zweite Quartal des „DresdnerJournals" ungesäumt zu erneuern, damit in der Zusendung de- Blatte- keine Unterbrechung eintritt. D^r Preis beträgt im ganzen deutschen Reiche vierteljährlich Thlr. exel- Gtempelgedühn Für die Verbandlungeu de- deutschen Reichstags entsendet das.^vreSdn. Journ.", wie bisher, seinen eigenen Berichterstatter nach Berlin,' und über die Verhandlungen unser» Landtags wird dasselbe auch fer ner durch bewährte Mitarbeiter berichten. Das „Dresdner Journal" ist die einzige sächsische Zeitung, welche Zug um Zug die officiellen Gewinnlisten der k. sächs. Lan- dcslotterte vollständig mtttheilt. Ankündigungen aller Art finden im,I)re-d- ner Journal " eine sehr geeignete Verbreitung. Die Jnsertiomsgcbühre» werden i« In seratentheile mit r^, Ngr. für die gespaltene Zeile oder deren Raum berechnet; für Jufr- rate unter der Rubrik „Eingesandtes" sind die JnsertionSgedühren auf » Ngr. pro Zeile festaestellt. Kövigl. Erpt-Moil des Drcsdvtr Zoarvals. Amtlicher Theil. Dulden, 11. März. Sr. Majestät der König haben dem Gestiteroßarzt Karl Christoph Heinrich Nollain zu Moritzburg das Ehrenkreuz des Verdienst ordens allergnädigst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Nebersicht. Telegraphische Ruchttchken, TageSgeschichte. (Dresden. Berlin. Fulda. Colmar. Stuttgart. Baden-Baden. Wien. Prag. Pesth. Paris. Neapel. London. Konstantinopel.) Ernennungen, Lersetzungen rc. im öffeutl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Vermischtes. Statistik u. LolkSmirihschaft. EingesandteS. Feuillrros. Inserat,. Tagetkalendu Böck«nnn^. richten. Beilage. Gerichtsverhandlungen. (Proceß Bebel-Liebknecht- Hepner in Leipzig.) Vermischtes. Statistik uud LolkSwirthschaft. EiugesaudteS. Feuilleton. Inserate. Telrgraphische Nachrichten. Prag, Donnerstag, 28. März. (W. T B.) Die Statthalterei bat die patriotisch - ökonomische Ge- sellschaft aufgelöst. DaS LrreinSlocal wurde ver siegelt und der Bestand der Kaffe in amtliche Ler- wabrung genommen. Feuilleton. (Redtgirt von Htto Aanck.) Literatur. „Centralblatt für Agricul- turchemie und rationellen Wirthschaftsbe- trieb ", referirendes Organ für naturwissenschaftliche Forschungen in ihrer Anwendung auf die Landwirth- schaft, hcrausgegeben von vr. R. Biedermann heißt ein neues literarisches Unternehmen, das in vie ler Beziehung einem Bedürfniß derjenigen praktischen Landwirthe entgegcnkommt, die es als eine Nothwen digkeit anerkennen, sich mit den Forschungen auf dem Gebiete der Agriculturchemie auf dem Laufenden zu erhalten, denen es aber an Zeit gebricht, eingehend in theilweise sehr umfänglichen und häufig speciell dem Agriculturchemiker von Fach gewidmeten Arbeiten zu studiren. Es wird diesen — den Praktikern — nicht selten schwer werden, aus diesen oft so bedeutenden, mühevollen, rein wissenschaftlichen Artikeln den für ihre Praxis bedeutsamen Kern sofort herauszu finden, und so geht der Praxis mancher Wink, den sie durch die Forschungen der Wissenschaften erhalten würde, viel leicht verloren — vielleicht, und zwar im bessern Falle —, wird er ihr erst viel später gebracht, nachdem jenes durch die Wissenschaft Gefundene seinen Weg in po pulärer Form in die landwirthschastliche Tagrsliteratur gefunden hat. vr. R. Biedermann, einer der letzten Schüler unser- verdienstvollen Knop in Leipzig, hat sich nun in seinem Centralblatt die Aufgabe gestellt, dem Landwirth ebensogut wie drm Agriculturchemiker in knapper Form einen raschen und bequemen Ueber- blick über alle in da- Fach der Agriculturchemie und de- rationellen Wirthschast-betriebe- einschlagenden Ar- LersailleS, DounrrStag, 28. März. (W. T. B.) Ja der gestrigen Sitzung der Butgetcow- misfion der Rationalvrrsammluug erklärte Thiers, mau dürfe daS Budget nicht durch vorübergehende Auskunft-Mittel in» Gleichgewicht bringen, son dern müsse sofort ein solides Steuersystem einfüh- reu, welche« Vertrauen «ivflöße und gleichzeitig «ine ernste Garantie biete rückfichtlich einer An- leihe brhafS rascherer Räumung deS französischen LerritoriamS von den dentschen Truppen. Bukarest, Mittwoch, 27. März, AbeudS. (W. T. B.) Die Kammer hat daS Budget mit 71 Mill. ArcS. votirt. Das äquilibrirte Auleihegrsrtz zur Zahlung der EisenbahncouponS ist promulgirt worden. Tagesgeschichte. Dresden, 28.März. In der gestrigen A b e n d s i tz u n g der I. Kammer, der die Staatsminister Frhr. v. Friesen, v. Nostitz-Wallwitz, v. Fabrice und Abeken beiwohnten, wurde vom Präsidenten Directorialvortrag über das allerhöchste Vertagungsdecret erstattet. Nachdem vom Staatsminister v. Nostitz-Wallwitz auf einen Präcedenz- fall am Landtage 1866/67 hingewiesen worden war, genehmigte die Kammer, den Anträgen ihres Directoriums entsprechend, daß die Vertagung des Landtags über die verfassungsmäßige Zeit von 6 Monaten hinaus aus gedehnt werde, daß in der Zwischenzeit die 2. Deputation und die außerordentlichen Deputationen für das Volks schulgesetz und für die Organisationsvorlagen durch ihre Vorstände einberufen werden könnten, daß die vorkom menden Directsrialgeschäfte mittlerweile durch den Vice- prästdenten und den Secretär Löhr zu besorgen seien und daß das erforderliche Kanzlei- und Dienstpersonal beibehalten werde. Sodann erstattete der Vicepräsident Pfotenhauer im Namen der 2. Deputation Vortrag über das Resultat des Verrinigungsvcrfahrens, welches wegen der divergirenden Beschlüsse beider Kammern betreffs der Bewilligung von Geldmitteln zur Errichtung von Justizneubauten in Leipzig soeben stattgefunden hatte. -Der Vicepräsidcnt theilte mit, daß nach 2'«stündiger Berathung von der diesseitigen Finanzdeputation ein stimmig, von der jenseitigen mit 7 gegen 7 Stimmen folgender Vermittelungsvorschlag angenommen wor den sei: „u«t« Lbt«ho««ß der ständische« Zustimmung zum An- kauf des vom Jufiitminifterum vorgeschlagenen Gebäude- complexes in Leipzig zu beschließen, der Regierung die im außerordentlichen Budget geforderten boo.voo Thlr. zur Aus führung von Iustizbauten aus roher Wurzel und nach einem einheitlich!» Plane auf einem geeigoeteru Platze Leipzigs zu bcwilligeu." Staatsminister Abeken erklärte, daß er zwar auch jetzt noch den vom Justizministerium angekauften Grund stücken aus sachlichen Gründen den Vorzug vor jedem andern Platze gebe, sich aber bescheiden müsse, daß es, wenn man überhaupt zu einem gemeinsamen Beschlusse kommen wolle, keinen andern Ausweg gebe, und bat deshalb um Annahme des obigen Vorschlags. Ohne weitere Debatte wurde derselbe von der Kammer ein stimmig angenommen. Die Sitzung wurde hierauf ge schlossen und die nächste Sitzung auf den 3. April an beraumt. Der Vereinigungsvorschlag in Betreff der Justiz neubauten in Leipzig führte heute in der II. Kammer zu einer theilweise sehr stürmischen Debatte, innerhalb deren auch eine Zeit lang die Verwandlung der öffent lichen Sitzung in eine geheime in Frage war. Der Kriegsminister von Fabrice war hierbei Gegenstand per sönlicher Angriffe der Abgg. Schreck und Ludwig. Se. Excellrnz erklärte in der Sache selbst: es liege durch aus nicht in der Absicht des Kriegsministeriums, bei der Benutzung der Pleißenburg anderes Areal in An spruch zu nehmen, als ihm zur Zeit zu Gebote stehe. Es wolle sich aber auch andererseits seinen jetzigen Be sitzstand in der Pleißenburg wahren; er (der Minister) beiten zu liefern, da erklärende Zusätze nicht ausschlie ßend, wo eine solche Interpretation angezeigt sein dürfte, um das volle Verständniß auch dem der Wissenschaft Fernerstehenden zu ermöglichen. Atmosphäre, Boden, Düngung, Thierproduction, Pflanzenproduktion und Technisches sind die Capitel, über welche der Leser Belehrendes, Neuerforschtes fin den wird; und wenn wir bedenken, wie viel auf diesen Gebieten noch nicht verstanden, noch nicht erklärt ist, wie ernst unter der Schaar agriculturchemischer Forscher Berufene sowohl als auch Auserwählte Tag für Tag arbeiten, so wird man dem Herausgeber des Central blattes dankbar sem, daß er uns das Beste des Bessern in gedrängter Uebersichtlichkeit und mit besonderer Be tonung des speciell für die Praxis Wichtigen vorführt. Das uns vorliegende erste Heft giebt davon Zeug- niß, mit welchem Verständniß Vr. Biedermann aus der großen Masse agriculturchemischer Arbeiten auszuwäh len versteht. Im Abschnitt „Atmosphäre" wird uns eine Arbeit von vr. Th. Simler vorgeführt über den Kohlensäuregehalt bewohnter Räume. Der Praktiker wird durch die in dem Artikel enthaltenen höchst wich tigen Zahlen von Neuem daran erinnert, bei Stall bauten der rationellen Ventilationsanlage voll Rech nung zu tragen. Im Abschnitte „Boden" erfahren die Leser Interessantes über die wasferhaltende Kraft des Bodens und der Bodenbestandthrile durch eine Arbeit von Cl. Treutler; ferner über die natürlichen Hu muskörper des Bodens und die landwirthschastliche Be deutung des Humus von vr. W. Detmer, über die Stickstoff-Ammoniak- u. Salprtersäurrgehalte und das Verhalten dieser Stickstoffverbindungen in einigen Acker erden Sachsen- von vr. W. Wolf. Im Capitel über Thierproduction finden wir Mittheilungen über Versuche, die von Professor vr. G. Kühn, müsse für Unterbringung der Truppen sorgen. Der Kriegsministrr bedauerte auf das Lebhafteste, daß bei der Frage von Zustizneubauten, bei der eigentlich das Kriegsministerium gar nicht betheiligt sei, rin Gegensatz zwischen Militär und Civil hervorgehoben worden sei und daß heftige und wiederholte Angriffe gegen die Militärverwaltung gerichtet worden seien. Er hätte gewünscht, daß man die Frage der Beschaffung von Justizgebäuden in Leipzig nicht auf Rechnung und Unkosten der Militärverwaltung zu lösen versucht hätte. Das Streben des Kriegsministeriums gehe dahin, daß unsre sächsische vaterländische Armee im großen deutschen Reichsheer den Stamm der Sachsen würdig vertrete. Es sei nichts Leichtes gewesen, aus den früheren Zuständen heraus daS sächsische Armeecorps auf den Fuß zu bringen, den das Reich mit Recht fordcit. Es habe viel Arbeit, guten Willen und Eifer bedurft, das sächsische Armeecorps so herzustellen, daß eS sich im letzten Feldzug bewähren konnte, wie es dies gethan. Das Kriegsministerium werde in seinem Be streben fortfahrcn, trotz des beutigen Zwischenfalls, der zu solchen Anfechtungen geführt habe, und er hoffe, daß ibm in diesem Bestreben trotz dieser Vorgänge die Unterstützung auch der II. Kammer nicht fehlen werde. Diese letzte Rede Sr. Excellenz wurde im ersten Theile von der rechten, ihr Schluß von beiden Seiten der Kammer beifällig ausgenommen. Das Resultat der Abstimmung war die Verwerfung des Vereinigungs vorschlags; da die Verwerfung jedoch nicht mit der ver fassungsmäßig erforderlichen Zweidrittelmehrheit erfolgte, sondern nur mit 41 gegen 28 Stimmen, die I. Kammer aber dem Vereinigungsvorschlag beigetreten ist, so ist das Ergebniß, daß zwar der Ankauf der Jänisch'schcn Häuser abgclehnt, aber dem Justizministerium 500,000 Thlr. zu Justizbauten in Leipzig zur Verfügung gc stellt worden sind, im Uebrigen an dem Besitzstände des Kriegsministeriums in der Pleißenburg Etwas nickt geändert wird. Hierauf wurden die Steuern ganz in der Weise bewilligt, welche die Deputation vorgescklagcn batte und worüber wir in Nr. 71 berichtet haben. Weiter bewilligte die Kammer die nachträgliche Er höhung der Beamtengehalte zwischen 1200—1400 Thlr., genehmigte die Rechnungen des Staatsschuldrnvcrwal- tungsausschusses von 1867 und 1868 und erledigte den Bericht über die Schaffrath'schen Anträge über Abän derung der Gesinde ordnung. Nächste Sitzung am 4. April Abends. Dem Landtage ist der Entwurf eines Ent- eignungSgesetzes für den Elbe-Spree-Canal zuge- gangen. * Berlin, 27. März. Nach der „Pr.-Corr." hat sich das Befinden des Fürsten Bismarck in erfreu licher Weise gebessert. — Der Bundesrath, der Aus schuß desselben für die Brausteucr und die vereinigten Ausschüsse für Eisenbahnen, Post und Telegraphen und für Rechnungswesen hielten heute Sitzungen ab. — Die unter dem Vorsitze des geh. Reg.-Raths Jebens berathende Commission zur Ausarbeitung einer deutschen Seemannsordnung hat in ihrer gestrigen (15.) Sitzung die erste Lesung des preußischen (Gegen-) Entwurfes beendet. Nachdem die gefaßten Beschlüsse zusammengefaßt sein werden, tritt die Commission zu einer zweiten Lesung wieder zusammen. — Die Feld post confercnz, zu welcher aus den verschiedenen Be zirken des Reichspostgebietes berufen waren: 3 Ober postdirectoren (aus Frankfurt a. M., Berlin u. Nancy), 6 Posträthe (aus Leipzig, Magdeburg, Potsdam. Er furt, Gumbinnen u. Berlin), 7 Postdirectoren, 3 Be amte des Generalpostamtes, 5 Postinspectoren, 6 Ober- postcommissare und Oberpostdirectionssecretäre und 5 Postsecretäre, wird am Donnerstag ihre Arbeiten zum Abschlusse bringen. Die Berathungen, deren specielle Leitung dem Vorsteher des Feldpostdepartements im Generalpostamte, Oberpostrath Sachse, als Commissar des Genrralpostdirectors, übertragen war, denen der Letztere indcß auch häufig in Person beiwohnte, haben sich vorzugsweise auf die künftige Organisation des vr. A. Haase und vr. Bäsecke über die Ver daulichkeit der Luzerne im frischen Zustande und als Heu angestellt haben. Im Abschnitt über Pflanzen- production heben wir eine Arbeit von Prof. vr. Hellriegel hervor, welche die bedeutsame Frage be antwortet: Wie viel Wasser beanspruchen unsre Ge treidearten zur Production einer vollen Ernte? Die Monatshefte (im Jahresabonnement zu 5 Thlr.) werden circa 4 Bogen enthalten und zugleich einen Ex- tract aus den letzterschienenrn Heften sämmtlicher Jour nale des In- und Auslandes bieten, soweit diese das Gebiet der Agriculturchemie und des rationellen Wirtb- schaftsbetriebes berühren. Diese Bemerkungen werden genügen, das für naturwissenschaftliche Begründung ihres Gewerbes sich interessirende landwirthschastliche Publi cum auf das Central blatt aufmerksam zu machen. Wir können nur noch den Wunsch aussprechen, daß der Herausgeber dieses Blattes trotz der großen Arbeit, die ihm dadurch erwächst, nicht abgehalten wird von selbstständiger Forschung auf dem Gebiete der A^ricul- turchemie, da uns seine treffliche Studie über die Ab sorbtion des Bodens noch in allzuguter Erinnerung ist. V. r. v. -r Literatur. Unter dem Titel „Moden-Bühne", Organ der europäischen Modenakademie wird rin von Director G. A. Müller redigirtes, monatlich erscheinen des neues Journal für deutsche Herrengarderobe im Ver lag von Müller, Gunkel und Co. in Dresden edirt. Die inzwischen auSgrgebene Probe-, brz. Aprilnummrr zeich net sich durch eine vorzügliche Ausstattung und dieser angemessenen, gediegenen reichen Inhalt in gewandter Diction auS. Außer durch seine mstructiven Fa-on- und Schnittzeichnungen von A. Gunkel (Dre-den) empfiehlt sich dieses neue Blatt durch die beigegebenen, posttechnischen Betriebes erstreckt, der im Heimathsge- biete seinen Schwerpunkt findet und auf dem Kriegs schauplätze dem militärischen Organismus sich einzufü- gcn hat. Außerdem aber sind auf Grund der Erfah rungen aus dem letzten Feldzuge die Fragen eingehend erwogen worden, wie «ine möglichst schnelle Mobil machung der Feldpost am befttn vorzubereiten, mit welcher Ausrüstung an Fahrzeugen, Betriebs- u. Bü- reauutensilicn, namentlich auch für die Expedition im Bivouac und in den Wagen unterwegs auf dem Marsche, sie zweckentsprechend zu versehen sei; durch welche Vor kehrungen den Verkehrsstockungen während des Auf marsches der Armee für den Postbeförderungsdienst sich wenigstens einigermaßen Vorbeugen lasse; inwieweit eine Umgestaltung der Ressort- u. Personalverhältnisse bezüglich der zum Feldpostdienst einberufenen Beamten der Reichspostverwaltung sich empfehle u. A. m. Das umfassende Material ist, wie der „D. R. A." hört, so weit vorbereitet, als es für die weiter vorzunchmenden Berathungen zwischen der Militär- u. Postverwaltung erforderlich ist. Ein allgemeineres Interesse dürfte von deu beabsichtigten Veränderungen namentlich die erwecken, daß künftig auch Postanweisungen von der Armee nach der Hcimath mit der Feldpost befördert werden sollen. — Das „Mil.-Wochenbl." bestätigt, daß der General lieutenant und Generaladjutant Sr. Mas. des Kaisers und Königs, v. Tresckow, unter Belassung in diesem Verhältnis, auf seinen Wunsch von der Stellung als Chef des Militärcabincts entbunden und zum Kom mandeur der 19. Division ernannt ist; derselbe hat jedoch bis aus Weiteres die Geschäfte des Militärcabi- nets noch fortzuführen. — Der wirkt. Geh. Rath Bode soll, wie die „N. Pr. Z." hört, beabsichtigen, aus seiner Stellung als Vorsitzender des Competenzgerichtshofes auszuscheiden. — Nach der „D. R.-C." hat sich der „neuen Fraction" im Hcrrenhause auck der Frhr. v. Rothschild aus Franksurt a. M. angeschlossen, vr. Becker-Dortmund gehört ihr gleichfalls an. — Von den preußischen Bischöfen haben bisher drei, die von Ermland, Köln und Breslau, Excommunica- tionen verhängt und dadurch bekanntlich der Staats regierung Anlaß zur Beschwerde und zu Rückfragen gegeben. Jene drei Fälle liegen indeß nicht ganz gleich. Wie in officiösen Korrespondenzen mitgetheilt wird, hätten die Prälaten von Köln und Breslau der Staats regierung geantwortet, daß sie die Excommunication den betroffenen Personen nur privatim zugestellt und nicht (wie der Bischof von Ermland) öffentlich kund gegeben hätten, weßhalb also von einer Schädigung ihrer bürgerlichen Ehre und Stellung die Rede nicht sein könnte. Ein anderer Unterschied in Betreff der Excommunicationen beruht darin, daß dem Erzbischof von Köln gegenüber eine Berufung auf das am Rhein nicht geltende preußische Landrecht nicht erfolgen kann. Fulda, 26. März. (Fr. Journ.) Den Vorsitz bei der anläßlich des Schulaufsichtsgesetzes anberaumten und am 9. April zusammentretenden bischöflichen Konfe renz, welche gleich der früheren geheim sein soll, wird der Erzbischof von Köln führen. Ueber die Dauer der Conferenz ist noch nichts bekannt, dieselbe dürfte jedoch kaum mehr als zwei Tage in Anspruch nehme». Auch der Bischof von Mainz wird, wie man wissen will, der diesmaligen Beratbung beiwohnen. Colmar, 24. März. Die elsässische „Volks- und Handelsztg." bringt folgende Circularverfügung an die Kreisdirectoren: „Im Elsaß g-bor-ne und dominlirte Personen muffen außer der ausdrücklichen Option für die französische Natio nalität auch tbatsächlich ihre» Wohnsitz »ach Frankreich ver lese» Bis dahin bleioen dieselben Elsässer, der Option un achtet Dieter Grundsatz ist auch für die bereits früher erfolg ten Optionen maßgebend. Ich ersuche sie, etwaige Mißver ständnisse der Bevölkerung über d esen Punkt durch möglichste Verbreitung des gegenwärtigen Circulars zu beseitige», indem ich ergebevst bemerke, daß dasselbe aus ausdrücklicher Instruc tion der kaiserlichen Regierung beruht. Colmar, 22 März 1872. Der Bezirkspräsidem Frhr v. d. Heydt." * München, 26. März. Die Kammer der Ab geordneten hat heute in zwei Sitzungen den Etat künstlerisch trefflichen Modenillustrationen von dem rühm lichst bekannten Maler und Zeichner Herbert König, welcher — bis jetzt der einzige Fall — seine gediegene Kraft der Hebung des guten Geschmackes und der Frei machung der deutschen Mode von fremdem Einflüsse zu widmen sich bereit erklärt hat. Hierdurch allein schon erhält dieses zunächst zwar für Fachleute bestimmte, aber auch anderen Kreisen zu empfehlende Journal wegen der leicht faßlichen und verständlichen Einrichtung seines technischen Theiles und der Reichhaltigkeit und Mannich- faltigkeit des beigegebenen Feuilletons, welches manche humoristische Genrebilder bringt, eine mehr als gewöhn liche Bedeutung. Das Blatt erscheint monatlich in einer einfachen und Doppelausgabe mit Ouartalbeilagen für letzte zu dem verhältnißmäßig billigen Preise von 20 Ngr., bez. 1 Thlr. pro Quartal. ** Der Menschenhandel, die aller Religion und Moral hohnsprechenbe Sclavenjagd und der Sclavenver- kauf stehen gegenwärtig noch in einer Blüthe, von welcher sich der Laie nichts träumen läßt. Er träumt vielmehr zu seiner sittlichen Beruhigung, daß von dieser Sünde nur noch wenige Ueberreste im Verborgenen fortvrgetiren, nachdem fast alle Culturstaaten, zuletzt auch Amerika und Brasilien den Handel mit „lebendigem Ebenholz" gesetzlich aufgehoben haben. Das von Spaniern und Portugiesen noch immer betriebene Geschäft erscheint gegen jenen sittlichen Triumph alS ein stilles Fott- vegetiren. Doch der Schein trügt und die Thatsacken sind er schütternd. Wer die Specialbcrichte der Afrikarrisenden, nur zunächst die Darlegungen Livingstone'- kennt, muß davor zurückschaudern. Allerdings ist auf der afrikanischen Westküste seit Amerika- Fortschritt, von dem nur noch Cuba und
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