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Dresdner Journal : 28.11.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187111288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18711128
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18711128
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: Seite 1484 als Seite 1472 gezählt und Seite 1491-1494 als Seite 1489-1492 gezählt.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1871
-
Monat
1871-11
- Tag 1871-11-28
-
Monat
1871-11
-
Jahr
1871
- Titel
- Dresdner Journal : 28.11.1871
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chen. HerrÄnSpach Innern. daS ihm eine drr rechtschaffenste Mensch kaum zu entrinnen vermochte. g«o», und die Splci aae gtnq so wert, day «an raum mehr im geheimsten Winkel feiner Stube irgend eine» wo immer. So hat er neuerdings die geheime Po» lizrt in den Provinzen ganz aufgehoben. Dieses Institut «ar bisher »ine wahr» Landplage, welcher selbst Der erste äu riä»»a" war komischer Natur. Herr Brasseur erbat sich einen Urlaub von vier Wochen, um eine Äerlhe-digungsschrift aufzusetzeu. Hdhniichcs Lachen rrlünt. Hr sott Neber lerne Demiision -eben, heißt eS aus den Bänken der Linken. Aber bald versiimmt daS Lai Wien, 22. November. (W. Ztg.) Nach den vom 1. bis 1b. November d. I. eingelangten Berichten ist der Stand der Rinderpest folgender: In Niederöster- reich sind die Orte Poisdorf, PaUerndorf, Kotzrlsdorf, Ober-Themrnau und Unter-Themenau des Mistelbacher sowie Unter-Meidling, Fünfhaus und Gaudenzdorf des Sechshauser Bezirks verseucht. In Mähren sind die Orte Bilowitz im Gödingtr, Welspitz im Wischauer, dann Mallenowitz, Trtschowitz und Rapajedl im Hra- bischer Bezirke verseucht. I" Galizien herrscht die Seuche in Sudol und Bosulow des Krakauer und in Husiathn des gleichnamigen Bezirkes. Die übrigen Län der österreichisch-ungarischen Monarchie sind frei von Rinderpest. e Ler» rrö be- r wird wurden ht, um wirken, christen ) Droh- he vvr- n einer n Don- U einer m Hiu- >äß fol- Gnaden- aug kau» jun- wir en. Do« halb elf friedliche mmsision irichtung schriften t kivil- Jnfolge »Corr. Niiltag ottung s Paris irte sich sich zu in einer »senden, n beim könnten der ihm t darauf Uhr auf im Be fahren, ihn und len, daß nicht in e es sich Nach- . Hilaire achte sie Art und n könne, Republik dadurch nelt und ie hätten n; dafür Petition. . Hilaire sofort an -tuoenten t bleiben. and»r zu n Wider- che nicht, sministcr der Prä- af. Auf ^tadt ihn dem De- rrei Mal and Frri- r ihll ge- its heute ikant Le- fr- Pr/, n Oester- mng von crzclt ge- Handlung fes rr- htigtc des noch die n's. Auch en, wenn ad unter- ompetcnz. ), bestritt stitut cr- rfters zu Einwand rtheidiger imilian irden die f vierzehn ppel" ist den. Die elche Jn- md Lega- Aufsehen Ulbach's, agt war, ngen des stocnt be- lltaximum und drei iommissar 11. No- für zwei Semeinde- Die Ver- Oraani- Semetnde- . Beschluß Wirklichkeit die ruhig eit dieser >nd- und zuschreibt ersuchung 7- Jäger- n. Dufaure sinedepar- ril d. I., tiethen, riedenhett sie Wohl kam, sei mit einer ren besten ister zeigf „Alla. Zig.": Es zeigt sich immer mehr, daß der neue Großwesir ein ganzer Mann ist. Er legt entschieden Hand an alle eingewurzelten Mißstände — feien diese Vermischtes. * Ueber eine schreckliche Gräuelscene, welche sich dieser Tage in Füzes-Gyarmat im Bekrser Lomitat ab- spirlte, berichtet man dem Pesther „Hon' Folgendes: Peter B. Kovacs und seine Gattin Rebekka, ged. Kies, ersterer 77, letztere 64 Jahre alt, lebten mit ihren bei den vrrhetratheten Söhnen, dem 43jährigen Joseph und dem 28 jährigen Reservisten Gregor, in einem Hause und oft geschah es, daß dir Aeltern mit den Kindern oder letztere mit einander zankten. Am 12. d. wurde Gregor, nachdem er Vater und Bruder mit einer eisernen Heugabel verwundet hatte, nach dem Stadt Hause ge bracht. Von dort entfloh er, eilte 5 Uhr nach dem Hause seines VaterS, tödtete diesen, die Mutter und den Bruder mit Messerstichen und brachte dann sich selbst lebensgefährliche Wunden bei; erwürbe verhaftet und hat seine Gräuelthaten ringrstanden. Meißen, 2b. November. (M. Tgbl.) Das Dampf boot „Dresden" der sächsisch-böhmischen Dampfschiff- fahrtsgesiUschaft ist gestern Abend 8 Uhr bei Mersch witz nut bedeutendem Leck im Vordertheil auf den Grund gefahren und foll nur das Hinterthril noch über dem Wasserspiegel sichtbar sein. Man hört, daß dasselbe schon selt geiteru Vormittag von Riesa aus mit schadhafte» Kessel abgefahren fein soll, um zur Repa ratur gebracht zu werden. " Großenhaia, 26. November. Am heutigen Todtenfesttage wurde hier die von der Stadt Großen hain ihren in dem deutsch-französischen Kriege gefallenen Söhnen, elf an der Hahl, bei der Friedensfeier im März dieses Jahres gewidmete Gedenktafel im Beisein der Geistlichkeit, der städtischen Kollegien, des Kirchenvor stande-, des Osftziercorps von dem hier garnisoniren- den ersten königl. Rriterregimrnte und einer Abtheilung de- MilitärvereinS nach dem Vormittagsgottesdienste unter einer entsprechenden Feierlichkeit enthüllt. Die Gedenktafel, vom Eisenhüttenwerk« Lauchhammer in Gußeisen auSgesührt und die Ramen der Gefallenen, sowie die Widmung-Worte in erhabener Goldschrift tra gend, ist an der Außenseite der Kirche zwischen zwei Pfrtlern, die durch eine geschmackvolle gußeiserne Um zäunung verbunden sind uud deren Zwischenraum im künftigen Frühjahre in rin Blumenbeet umgewandelt werben soll, angebracht und soll jedem Vorübergehenden bekunden, daß die Stadt Großenhain ihren in dem Rie- senkampfe gefallene» Söhnen in alle Ewigkeit ein liebe volles, dankbare- und ehrendes Andenken bewahren will. . Eingesandtes. Die gegenwärtig herrschende Kohlencalamität ist offenbar nur dadurch entstanden, daß lange Jahre hin durch da- Großkapital sich den Kohlenbauunternehmun- gen fern gehalten hat, während der Verbrauch an fossilen Brennstoffen täglich gestiegen ist. Ist es auch nun nicht sofort möglich, Angebot und Stachfrage in das rechte Gleichgewicht zu stellen, so ist doch jede neue Aufschließung von Kohlenschätzen ein Beitrag mehr zur Rückkehr zu regulairen Verhältnissen bei der sowohl Konsumenten, wie Unternehmer ihre Rechnung finden werden. Den neuesten Entreprisen reiht sich der mit 400,000 Thlr. Gesammtcapital schon constituirte Stein- kohlenbauverein „Laterlandsgrude", der von seinen bereits bezeichneten Actien 30o,000 Thlr. abgeben will, unter ziemlich günstigen Ausspicirn zur Seite. Auf Oel-nitzer Flur hat die Gesellschaft ein Areal von 431 Schfl. erworben. — Nach den Gutachten Sachverstän diger ist Hoffnung vorhanden, daß nicht nur die Kohlen in etwa- geringerer Tiefe, als bei den Nachbarwerken zu erreichen sem werden, sondern daß auch, weil die Vaterlandsgrube nach dem Ausstrich deS großen Kohlen- flitzes zuliegt, das immerhin schwer abzubauende Flötz sich in mehrere minder mächtige, aber trotzdem bau würdige Flötze spalten werde, waS allerdings für den Betrieb höchst förderlich sein dürfte. In Bezug auf die Schachtanlage hofft man mit einem der Nachbar- werke eine Vereinbarung über gemeinsame Anlage bez. Benutzung des gesetzlich vorgeschriebenen zweiten Schachtes erreichen zu können, so daß die Gesellschaft auf eigenem Grund und Boden vorläufig nur mit einem Schacht, für Doppelfirderuug eingerichtet, nieder- gehrn würde. Die Production wird bei täglich 10,000 Etr. Förderung auf jährlich 3 Mill. Ctr. berechnet, der Verkaufspreis pro Etr. mit 6, dir Selbstkosten mit 3 Sgr. in Rechnung gestellt. Was schließlich die Ab- satzverhältnifse betrifft, so wird das Areal von 2 gut gebauten Chausseen durchschnitten bez. berührt, und wird ferner, abgesehen davon, daß die projectirte Bahn linie Glauchau-Annaberg unmittelbar am Grubenfelde vorüber führen soll, ein Anschluß an die Ehemnitz- Würschnitzer Kohlenbahn sehr leicht zu erreichen sein. Darf nach Vorstehendem an der Rentabilität um so weniger gezweifelt werden, da jetzt selbst weniger gut situirte Kvhlenbauunternehmungen prosperirrn, so wird es bei gutir Leituna des Vereins, die bereits gesichert ist, nicht fehlen, die Vaterlandsgrube den bestrentirenden Kohlenbaugrsrllschaftrn würdig zur Seite zu stellen. welche wir oben besprachen. * Brüssel» 25. November. Heute war der Mi- nisterralh versammelt. — Ler Gemrinderath ist in Permanenz, um aus energische Schritte gegen die Ruhestörer hinzuwirken, um eine Intervention der Militärmacht zu verhindern.-Seit Dienstag campirt Militär, und zwar rin halbes Bataillon Artillerie mit gefüllten Proykasten in der Nähr Brüssels. In drr verflossenen Nacht ist das 7. Linieninfanterieregi- ment aus Antwerpen hier ringetroffen. Das 2. LancirrS- regiment campirt in Etterbeeck; eine halbe Batterie steht bespannt am Nationaljchirßplatz. — Der Bürger meister Anspach trank heute auf das Wohl des Königs auf dem Banket der Bürgergesellschaft und saZe: der König sei ehrlich und loyal und habe nur durch die Dkmijsionsgksuche des Cabinets gezwungen, die Ernennung Dedecker's unterzeichnet. — Das „Echo du Parlement" schreibt: Wie von unterrichteter Erste versichert wird, dürfte die Entlassung Dedecker's höchst wahrscheinlich erfolgen. Das genannte Blatt fügt hinzu, es sei aller Grund vorhanden, anzunehmen, daß auch im Urbrigen der öffentlichen Meinung Ge nüge geschehen werde. — Die „ Jndspendance belge' veröffentlicht einen Brief des Bürgermeisters Anspach, welcher mittheilt, daß er mehrere Polizeiagenten, welche ohne Provocalion von den Waffen Gebrauch gemacht hätten, auf Antrag ihres Chefs von ihren Functionen suspendirt habe. Brüssel, 26. November. (Tel.) Die Ordnung ist gestern nicht gestört worden. Die Kundgebun gen dauern fort; die dieselben veranlassende Menge wird von Polizei sind Gendarmerie zerstreut und sam melt sich von Neuem. — Von gut unterrichteter Seite wird bestätigt, daß Drdecker seine Demission ange boten habe. Rom, 25. November. (Tel.) Der König hat den brasilianischen Majestäten einen Besuch abge stattet. — Die „Liberty" thcilt unter Vorbehalt mit, daß die geistlichen Korporationen Noms eine Adresse an den Papst richten wollen, in welcher sie die Bitte aussprechen, er möge im Vatican bleiben. — DaS Journal „Fansulla" glaubt zu wissen, daß die päpst lichen Bullen über die Regelung deS Conclave abgeändert worden seien, um die künftige Ernen nung eines neuen Papstes zu beschleunigen. Den Giund zu dieser Maßregel soll die Besorgniß einer Einmischung feiten der Mächte gegeben haben, welche ein Ausschließungsrecht besitzen. — Der amerikanische Gesandte am italienischen Hofe, Marsh, ist einge troffen. — Das „Diritto" meldet, daß die italienische Gotthardbahngesellschaft Menabrea, Mordini, Bombrini uud Servadio zu Verwaltungsräthen er nannt hat. London, 25. November. (Tel.) Drr Prinz von Wales hat die verflossene Nacht unruhig zugevracht, das Fieber nimmt jedoch ohne irgend welche bedenkliche Eomplication seinen Verlauf. — Drr dänische Gesandte am hirsigcn Hofe, Generallicutenant v. Bülow, ist an den Masern erkrankt. — Einem Telegramm des „Daily Telegraph" zufolge ist eine algerische Barke mit 75 MckkawaUfahrrrn im Hafen von Alexandrien un tergegangen. Sämmtliche auf der Barke befindlichen Personen sind ertrunken. — Man schreibt der „Köln. Ztg.": Die Führer des französischen leitenden Ausschusses der Interna tionale haben förmlich Protest eingelegt gegen die Anerkennungsadrrsse, die auf dem letzten Londoner Kongresse den deutschen Arbeitern wegen ihrer Haltung während des Krieges votirt worden war, und dadurch ist eine tiefe Spaltung eingetretrn zwischen den latei nischen und germanischen Bestandthrilen der Inter nationale, deren Programm auf allseitiger Bruderliebe fußt, Aber so wenig wie sie diesen Theil ihres Glau bensbekenntnisses im eigenen Schooße durchzuführen vermag, verwirklicht sie auch den anderen, der fran zösischen Commune nach wie vor fern stehen zu wollen. Ernannte sie doch al- Führer ihrer französischen Ab theilung mehrere ehemalige Mitglieder der Kommune und des krntralausjchusseS, wie Chalain, Chanteau, Chotard und Landeck. St. Petersburg. 2b. November. (Tel) Künftigen Montag trifft eine Deputation des zweiten rhemi- schen Husarenregiments Nr. 0 hier rin, um den Groß fürsten Konstantin anläßlich des 25jährigen Ju biläums seiner Ernennung zum Inhaber be- Regiments zu beglückwünschen. — Am 4. Drcember werden, dem „Journal de St. Pstersbourg" zufolge, Prinz Friedlich Karl, Graf Moltke, General v. Alvensleden, Prinz Ho henlohe und Generallicutenant v. Budritzky zum St. Georgsvrdensfeste hier erwartet. — Drr „Reg.-Anz." publicirt eine ministerielle Verordnung, laut welcher der Zeitung „Rufsische Welt" wegen ungünstiger Beurtheilung drr Disciplin und Moralität in der russischen Armee, sowie nament lich auch der in den letzten Jahren in Angriff genom menen Reformen im Mllitärrrssort, in der Person de- Herausgeber- und Redacteurs de- verabschiedeten Ober sten Komarow die erste Verwarnung ertheilt wird. An- der Türkei, 18. November, schreibt man der »ach Herrn Bara u» die Negierung gelangt, s _ nicht tirser fallen. „Zur Ordnung! Zur Ordnung!" rust di« Luck. Zehn Muum» la»« kreuzen sich dir Protestatio«». Der Präsident Hammerl au- LAdrßElBe» Zuletzt zieht Herr Jacob« sei»« Worte zurück. mdew «» -Harn eme mit üei« Dell- tun- giebt. Herr Alt Sv ach führt auS, daß hier nur dit Rtchtr revolutionär auftrete; sie wolle fich der Armer bedienen, um eine schmachvolle Srueuonn, ausrecht zu erhalten. Jetzt er- zählt Heir Nothomb, wie er von einer zerlumpten Menge („Sie hat nicht, wie Sir, Dividenden dei Lan,rand bezmrul- unterbricht Bara) molrftirt worden sei Er gre.fi Herrn Bara an, den er al« den schlechten Geoiu« der liberalen Partei schil dert. „Sie nehmen sich Heron»-, antwortrteHerr Bara, „an dere Leute zu beleidigen; Sie, der Sie schuldbeladen sind und sich lieber verbergen sollten! Ich habe Sie geschont Sir hoben auch Ihr Dossier uud es wird auch da« Licht der OefferUlich- keit sehen. Ich weih wohl, daß Lu und Ihre College« nicht freiwillig Ihre Demission geben werden; aber di» Stunde der Gr.chuaknt wird schlagen; sie wird und muh Sie hinw^schof- sen I- Di« Tribünen und die Linke applaudiren auS LeibeS- kräfirn Dit Kammer votirt alsdann noch da- DotationS- budget mit allen Stimmen gegen sechs und vertagt sich bi- Dienstag, wo das Kriegsbudget auf der Tagesord nung steht. Unterdeß batten die Zwischenfälle der Sitzung die draußen harrende Menge, welche bald von drr Sprache Nothomb's unterrichtet war, zu den Exccssen geführt, halbwegs freien Gednke» Ausdruck geben durste, viele ehrsam« Leute wanderten aus die unbegründetsten De- nunciatiouen hin ohne Gnade in die Verbannung. Jetzt alhmrn die Serben und Bulgaren frei auf und preisen Mahmud Pascha, der diese» verderbenbringende, Staat und Gesellschaft schändende Institut aufgeho ben hat. Lonstantiuopel, 24. November. Man trlegraphirt der „Pr.": Die Ministertrift- kann nicht beschwo ren werden; rin Systemwechsel dürfte aber nicht statu finden. — Der Sultan befahl, die Güter der Ver bannten zu confisciren. J-marl Paschas Güter sind bereit» vom Fiscu» confiscirt. Man will auf diese Weis« einen Schadenersatz für die Defraudationen er langen. — Die Cholera wüthet fort; vorgestern star ben 50 Menschen. — Hamdi Bey, Sohn Edhem Pascha-, wurde zum ottomanischrn Kommissar für die Welt ausstellung in Wien ernannt. Rrv Aork, 25. November. (Kabeltelegramm.) Drr frührre Controleur Connolly ist unter Anklage von Veruntreuungen zum Nachthril der städtischen Kassen verhaftet worden. — Das amerikanisch« Kriegsschiff „Wadash," da- Flaggenschiff des Mittelmrergrschwaders, unter dem Commando deS ContreadmiralS Alden, ist jetzt nach Europa unterwegs und hat den General Sherman nebst Adjutanten und den Sohn des Präsidenten, Lieutenant Frederick D. Grant, an Bord, welche eine große Reise im Westen Europa- Vorhaben. General Sherman wird den „Wabash" auf drei bis vier Monate zu seinem Hauptquartier machen und dar auf die bedeutendsten Städte Europa- besuchen. Washington, 24. November. (Kabeltelegramm.) Der Großfürst Alexis hat Anapolis besucht und heute die Rückreise nach New Uork angrtretrn. — Der russische Gesandte, Staatsrath v. Katakasi wird den Givßsürsten Alexis auf seiner Reise begleiten und mit ihm nach Rußland zurückkchrrn. Inzwischen werden die Geschäfte der russischen Gesandschaft von vem Attach» für Militärangelegenheiten, Oberst Gorlow, geführt werden. Aus Mexico, 30. Oktober, wird (vis Havana) be richtet: Die Revolution in Nurva-Leon hält an. Die Insurgenten de- Staates Zacatecas sind in den Staat San-Luis-Potosi eingedrungen. Eine große Anzahl von Banden durchzieht plündernd die Staaten von Hidalgo und Mexico. Im Staate AguaS-Calirn- tes befehligt Gomez Portugal die Insurgenten. Lime- nez ist an der Spitze der Insurgenten in der Nähe von Guerrero und Puebla. Die Behörden des Staates Oaxaca haben versäumt, die Wiederwahl Juarez's zu promulgiren. Rlo-de Janeiro, 23. Oktober. Der hier erschei nenden „Anglo-Brazilian Times" zufolge hat sich hier- felbst ein Vorfall ereignet, der leicht von weiteren Folgen sein dürfte. In drr Nacht vom 16. Oktober wurden 7 Deutsche, von denen 5 Unteroffiziere drr brutschen Corvette „Nymphe" waren, von einem ange trunkenen Individuum, welches ohne allen Grund das fröhliche Lachen der Deutschen gegen sich gerichtet glaubte, erst beleidigt und sodann thätlich ange griffen. Der Angreifer erhielt eine tüchtige Tracht Schläge; da aber mehrere Freunde ihn unterstützten, so wurde die Angelegenheit zu einer nationalen gemacht und, aller Bemühungen des zufällig gegenwärtigen Polizeibeamten ungeachtet, hatten sich die Deutschen bald gegen 30 oder 40 Angreifer zu vertheidigen, was sie übrigen- in der wirksamsten Weise mit Flaschen und sonstigem Tischgerälh thaten. Als endlich die Polizei in beträchtlicher Stärke eintraf, bedienten sich diese Tapferen, wie gewöhnlich, ihrer Säbel rücksichtslos gegen die Deutschen, und obgleich diese die Hiebe mit Stühlen zu pariren suchten, wurden einige doch häßlich verwundet; drei durch Hiebe am Hinterkopf und fünf gefangen genommen. Der deutsche kharge-d'affaires, Herr Herrmann Haupt, ist in seinen Bemühungen zur Befreiung der Gefangenen unermüdlich gewesen, und rS scheint, daß die Regierung ihn zu unterstützen wünscht. Leider ist das Criminalprozeßverfahren hier zu Lande aber ein sehr langsames, und die Unteroffi ziere sind noch im Gefängniß, obschon ihre Wunden sorgfältige ärztliche Behandlung erfordern. Dresdner Nachrichten vom 27. November. * Ein in Altstrießen wohnhafter hochbejahrter Mann, welcher gestern in die Stadt gekommen war, um sich eine Ergötzlichkrit zu verschaffen, dabei aber sich etwa- angrtrunken hatte, wurde Abends auf der Rückkehr nach seinem Wohnorte vor der Stadt von zwei Män nern, die sich unterwegs zu ihm gesellt hatten, mit Gewalt seiner Baarschaft von circa 25 Thalern be raubt. (Fortsetzung in der ersten Beilagen «erlieft rin Schreiben des Minister« des Innern, daS ihm eine Zuschrift des Kammerpräsidenten mittheilt, worin er aufgefor dert wird, die tkammermitglieder vor Insulten zu schützen. Herr Anspach protestirt in energischem Tone gegen den Tadel, der in dieser Aufforderung zu liegen scheint. „Wie?- ruft er a»S, „ich setze meine Popularität für Euch aus« Spiel, und Zhr klagt mich au ? Ich weiß wohl, wohi» da« Alles hinan» will. Herr Jalob« meinte eben, er würde der Bewegung schon Herr werden. Man will die Armee zu Hilfe nehmen. Das wäre ein schwerer Fehler mehr zu allen andern. Ich beschwdre Eie, von diesem Vorhaben abzustehenl- Dir Minister de« Jauer» sagt, Belgien hab« sein« Mühe, di« Ordnung-lieb« ü »ihre», der Herr Gladstone erst vor einigen Tagen seine Huldigungen gebracht. Bn diesen Worten springt Herr Bara aus: „Wer tragt d,r Schuld?- Die Negierung allein habe durch ihre Handlungsweise die Straßeumaaisesia.isnen herbei, geführt. Das au« den ^anqrand'schen Gtsellschafie» hervor- gegaugene Ministerium, da« einen ehemalrge» Administrator Amgraad's zum Chef hätte, müsse abtrete». Herr JacooS, der FiaanMinifter, erwidert. Da« Ministerium wird sich nur «r einem Xammervoium, oder im Falle einer MeiuungSver- sihndenheit mit dem «vnige^zurückziehen Wen» man übrige». Dir Zahl der geheimen Agenten war buchstäblich Lt- nung!-rust di« gi«*, und bi« Spionage ging so w«it, daß «an kaum noch an, daß er der Nationalversammlung einen Gesetz entwurf eindrtngen werde, vermöge dessen die Vor schriften des Gesetze- vom 21. April mit Ende d. I«. erlöschen sollen. — Wie man der „K. Z." schreibt, Uetz der Finanzmtnister Pouyer-Ourrtirr eben jetzt Tabellen behufs Vertheilung an die Deputirten aufstellen, au- denen hervorgrht, daß die Steuern nicht nur alle so regelmäßig ringehen, wie in den FriedenSjahren de» Kaiserreich-, sondern daß auch weniger Rückstände bleiben al- früher. Stoch mehr, trotz der fühlbaren Er höhungen drr verschiedenen Auflagen habe sich die Zif fer der Reklamationen noch vermindert, und die neuen Abgaben, welch« die Kammer im Laufe deS Sommer- vvtirte, würden ohne Einsprache entrichtet. Nur eine einzige neue Steuer giebt zu zahlreichen Beschwerden Anlaß. DaS ist die Billardsteuer, die de-halb fühlbar wird, »eil die Btüarbbesttzer für die Freunde diese- Spiel bit Taxen für die Benutzung de- Billard- unverhält- nißmäßig in die Höhe geschraubt haben. — Die Ernennung des Marquis de Gontaut- Biron zum Botschafter Frankreichs in Berlin darf heute, wir der officiöse Pariser Korrespondent der.N.- Z." schreibt, als sicher betrachtet werden. Die legiti- mistijche „Gazette de France" sagt, das Land könne sich Glück dazu wünschen, die Berliner Botschaft durch rincn Mann von so klarem Geiste besetzt zu sehen, und fügt hinzu: „Es war zudem nach unsern Niederlagen nöthig, baß Frankreich durch einen Mann vertreten wurde, dessen Name den preußischen Avel an das Frankreich von ehemals erinnern kann, bevor es den Revolutionären und Bonapartisten überliefert war." — Wie die „N.- Z." ferner erfährt, hat General v. Manteuffel dem Drängen des französischen Bevollmächtigten derm deut schen Hauptquartier in Nancy, Grafen v. St. Ballier und desMaireS von Epernay dis zu einem gewissen Grade nacbgrgrben. Er hat angcyrvnrt, daß die für das ganze Arrondissement decrelirte Waffenablicferung sich auf den Kanton Epernay zu beschänten hat, und er hat überdies das Offenhalten der Kaffeehäuser und Kaufläden, sowie Circulalion in den Straßen bi- >»10 Uhr gestattet. Der „K. Z." zufolge waren es zwei Franzosen, welche in Epernay den deutschen Sol daten ermordeten. Einer der Mörder wurde an die Deutschen ausgelirfert, der andere hat sich in ein nicht besetztes Departement geflüchtet, und die Deutschen ver langen dessen Auslieferung. Wie verlautet, wird die französische Regierung dieser Forderung nachkommen. Brüssel, 23. November. (Fr. I.) Die katholische Rechte Hal heute durch einen Majorüätscoup die De batte geschlossen, welche die Ernennung Dedecker's zum Gouverneur von Limburg in der Repräsentanten- kammer herbeigeführt. Kaum hatte Herr Alphonse Nothomb seine Vertheidigungsrede beendigt, welche in einer fast zweistündigen Verlesung der von ihm und seinen Mitangeklagten verfaßten und vor einigen Ta gen veröffentlichten Denkschrift bestand, so erhob sich die Rechte wie ein Mann und verlangte den Schluß der Debatte. Vergeblich protestirte die Linke; vergeb lich machte Bara sein Recht der Gegenrede geltend: mtt 64 Stimmen gegen 46 und einer Stimmenenthal tung ward der Schluß ausgesprochen und der von Bara hierauf formul.rte Tadelsantrag gegen das Mi nisterium mit 66 gegen 46 Stimmen verworfen. Als die Deputirten beim Schluß der Sitzung den Palast der Station verließen, wogte eine tief erregte Menge, die man dreist auf 20,000—25,000 Köpfe anschlagen konnte, in der Rue-de-la-Loi auf und ab, und die Volksver treter wurden mit den Rufen: „Nieder mit den Die ben! Nieder mit den Glatzen! Nieder mit dem Ministe rium! Es lebe Bara!" empfangen. Einzelne Depu- tirie der Rechten, welche man erkannte, wurden gegen die Mauer gequetscht; die Deputaten Delaet und No- thomb erwehrten sich nur mühsam der Menge, welche ihnen ihre Verachtung in drasuscher Weise zu erkennen gab. Die Legion Bürgergarde, welche der Bürger meister Anspach zusammenberufen, stimmte in das Ge schrei der Menge rin und zischte aus Leibeskräften. Uebrigens hatte die Bürgergarde schon bei Eröffnung der Sitzung den Justizmin.ster kornesse, namentlich aber Brasseur ausgezischt und verhöhnt, und Letzterer benutzte diesen Umstand, um zu erklären, als ihm der Präsident das Wort nach einer kurzen kräftigen Rede des Abg. Defuisseaux ertheilte: nach den gegen ihn gerichteten Kundgebungen verzichte er auf das Wort. Bor dem Ministerium der öffentlichen Bauten und vor dem königl. Palast fanden auch sehr heftige und stür- m.sche Demonstrationen statt, und zwar gehörten alle Demonstranten den besseren Klassen der Gejell- schast an. Man sah nirgends einen Arbeiter. Diesen Abend durchziehen indes zahlreiche Volkshaufen die Stadt, die ganze Gendarmerie und alle Polizeisergrn- tm sind auf den Beinen; namentlich sind alle Posten in der Gegend der Institute der Jesuiten verstärkt, um Excesse möglichst zu verhindern. ' Brüssel, 24. November. (Fr. I.) In diesem Augen blicke wird der Generalmarsch in allen Straßen ge schlagen ; die gesammte Bürgergarde ist unter dir Was sen berufen. Zn der Behausung Nothomb's und im Hotel des Justizministeriums wurden alle Schei den eingeschlageu. Die Aufregung ist heute weit in tensiver und allgemeiner als gestern. Grund ist die heuttgr stürmische Kammersitzung. Der gestrige Ma- joritätScoup hat blutwenig gedient; von Neuem ent brannte heute gleich nach eröffneter Kammersiyung der Dem so vielseitig ausgesprochenen Wunsche nach- kommrnd, wird daS sä»i,on Hötsl <1s l Larop«, I. Stage den Verkauf Lchter Lyoner Eeiden- wa»rrn und Sammete noch bi- incl. 22. December sortsetzen. SS ist somit drr hohen Damenwelt Gelegenheit ge boten, noch ihre Weihnacht--Einkäufe daselbst zu machen. Jagdjoppen, Jaadröcke, Offiziersblousen und alle anderen Gattungen Hkrrenkleider für »ie Herbst- und Wintrrsatson, vorräthig in «r»ßrr Auswahl, Bestellung nach Maaß, prompt — billig — solid bei L. Ltra- schitz, k. k. ist. Hoiscdntid«, au» Prag, Dresden, Hchloßstraße 23, I. Etage. Statistik und VotkSVirthschast. GldschtsifahrtSdertchU Da« Ho»pt;ollamt Echa»- da» passtrteu rn der Zeit vom S. bis tt. Novemb.r, außer de» oachgenaullte», noch 74 mit Getreide, Holz, Kohlen rc. beladene Jahrzeu««, und find io drr Zeit vom t. Januar bi« mit tt. November diese« Jahre« überhaupt »47L beladene Fahr zeuge daselbst abaefertigt worden. Den L Wilhelm Winter auS Weiher von Böhmen nach Dresden mit Raps, Weizen, Gerste und Linse»; den ü. FkLbmond Peitzig, Anton Schlägel, Wenzel Heinrich a»S Auhig, Wenzel John aus Tichlowih, Joseph Pechau, au« Pschhra und I. Käpke au« Borstel desgl. nach Berlin mit frischem Obst. Backobst und Pflaumenmuß; den 7. Prager SchifffahrtSgesellschafi von Hambuig nach Böh men 2 Fahrzeuge mit ReiS. Kassee, Sörup. Thran, Eisen- platten. eisernen Schisfsketten. Talg. ESpartograS, Zimmt, Soda, Farbeholzertract. Gelbholz. Stuhlrohr, Lackmu«. Cocus- uubäl. Palmöl, rohen Hornspihen, Baumwollabsällen. Wild- häuien, Harz, schwefelsaurem Ammoniak, gesalzenen Heringen; dieselbe von Böhmen nach Hamburg » Fahrzeuge mit Runkrl- rübrnsyrup; den ». dieselbe oesal. nach Hamburg 2 Fahrzeuge mit Hodigla«, Porzellan, UebersiedelungSeffecten, Runkelrübcn- syrup, Graphit, Farberde, Schwefelsäure, leeren Glasballon«, t «put wartuum. Pottasche, Waid, Pllhsteioen; den tl. Anton Gaube aus Rongstock desgl. nach Berlin mit frischem Obst. Backobst »ud Pflaumenmus; Moritz Schulze aus Schönebeck von Schönebeck nach Böhmen mit Fabriksalz. * «erltll, 27. November. (Tel.) Die Zeichnungen auf die Actien der Fabrikation von Nähmaschinen (vormals Frister u. Roßmann) laufen sehr zahlreich ein, besonders von Seiten des Privatpublicums. Die Actien wurde heute hier zu Ivt gehandelt. — Auch die Armierungen aus die Actien der deutsche» Nationaldank in Bremen, welche morgen zur Eiusührung gelangen, sind sehr bedeutend Heule wurden diese Aktie» mit N» bi« H2 lebhaft gehandelt.
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