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Dresdner Journal : 28.11.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187111288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18711128
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18711128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1871
-
Monat
1871-11
- Tag 1871-11-28
-
Monat
1871-11
-
Jahr
1871
- Titel
- Dresdner Journal : 28.11.1871
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It Beichle kitt. KU Uhr Hr. >poi»t«ö >. pUI. escll- kahre und mit icuer c deutsch« Wochei- >» d«Iä o'«Io«k, » 6I»d, temeiit«. l>r. pdil. «. » W 1. «ichjtQl. »kenhaus- re«»ei del. >r. pdil. , s kir- ,»kb»Ü> s—t« e/ »ob Nachm. Nachm. äl. Klem. iVcr. t jede ri der stosse, autcn e der ! eill aß in neue t noch abzu- Eon- ener- V. liorb«, THnitv »oä «k , dei»^ 8,rei«< 8«r- >tk. kioe. Lelibri- »t8» w. >n »t N ürewcu ivembrr. dl. dlor- » »k td« Lveviox : kr»/«' dlov6«', ichte und rmunion; l. Sauere Nicol«, h 8 W i. Vom. Nachm. itt d,S s blöd lsaben achseu, rendtu n den roduc- ie hat it dem eaenen Eisen- xr in :»8 I-d». rn »u owoyl n des hr Abend- > Uhr Hr. >: «Lottes Mendels Uhr Hr. lld Vom. 187l M M4 DikWtag. den 28. November. Dres-nerZLnrnal Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. Krsedeliiomr iLxliek, rmb Xnsnulims 6«r 8onn- nnä ^bevä» kür üsn koljx»uä«n 1^. Im,«r»temprel,«r t'ür 6eu k»vm einer »«-»palten«» 2eU«: 1K Ngr. Unter „Lio^eonnat" Si« 2«il«: 3 Nxr. l» kr,»««» tritt jLbrll«« 2 rdlr. Lternpelnebadr, »»»»erllnit >t»» »orchä. lluutie» koet uucl 8t*wp«tr«»elü»M din»». Im »«eckt. >»»««: )U»rticd: . . . . t Hilr. Kjitdrliedr l 1'dlr. tk bijsr dlouetliek: . . . lb tliorelne di um mernr 1 di <xr. tneer»t«llnnnnl»n« nun^krter Lotpllt». Fran-i«trtt«r, Ovmml«iooLr 6«, l)r»»«1n»r Journal,; e-v^?.2.r K! Ldi^sr, dort u. L d><^er / s»m- dllrss->«rUo-Vi«ii-l.«jpriss->»i«I-Lr,»I»ll-rr»»ks»rr ». //»«-<-»,xte»»i UoAe^r,' NL-No-Vieo-Nsmburz-rriu»- sur« ». U.-Hünekeo' Duck. Herlin, ^s. /!^en«e^er, //. , Lr«m»o: /?. Lreileu: Ktane/e-n'e Uürvuu u. K. Breite, krendturt ». N.: L ^aeeA-r oodv u. U. //errma»in',ed« kuedk., Dante et Oo., kr»x d>. F?ir/ic^'a kuedk ; vtmiouit,: F> Uo»gt, kerie: //ar«, Da/ttte, LEer <S Ua.,- Vie»: F/. Oxpett^, ttuNs»rt: DanL« F <7o. Nernnexederr Lvoi^I. Urpeclition äen vrsnäner üournnl», Drveäon, dlar^^rvtdeo^aoso Ülo. 1. ihre Aufmerksamkeit zuwenden müssen, daß die vesob Monogramm: Entwickt werden Vertrau, werden, Zeit erst Feuilleton. (Redigirt von Htt» Atlltö.) zuversichtlicher der heilsamen Ausbildung der inneren Einrichtungen der Monarchie widmen können. Aus dem Entwürfe zumStaatshaushaltsetat für 1872 werden Sie ersehen, daß die Finanzlage Preußens ungi- achtrt der Opfer, welche der gewaltige Krieg erheischt hat, eine im hohen Maße befriedigende ist. Die Schwierigkeiten, mit welchen die Finanzverwaltunfl vor einigen Jahren zu kämpfen hatte, sind bereits rm Jahre 1870 über wunden worden. Einer weitern günstigen Entwickelung geht die Finanzlage unter der Einwirkung der Kriegs erfolge entgegen. Die durch Reichsgrsetz angeordnete Bildung eines Reichskriegsschatzes überhebt Preußen der Nothwendigkeit, noch ferner einen Staatsschatz zu unterhalten. Es werden Ihnen Gesetzentwürfe zugehrn, wonach der hierdurch verfügbar werdende Bestand des Erträge aus wichtigen Einnahmequellen des Staates, dazu ist. endlich das Vorhandensein eines erheblichen Ueberschusses ' Auf dem Gebiete des öffentlichen Unterrichts wird die Ein Spectalgesetz über die Beaufsichtigung der Schulen bezweckt HK beschleunigte Abhilfe eines als vorzugs weise dringend erkannten Bedürfnisses. Mein^Herren! Die Aufgaben, welche Ihrer har ren, sind Umfassend und von hoher Bedeutung für die (W.T.H erfolgte Rovellette von F. W Hackländer. (Fortsetzung au» Nr. 273.) Aufblickend am Hause las er über dem Magazin ClMSgc schichte. L. Berlin, 26. November. Die Vorlage, die sich gegen die Ausschreitungen der Geistlichen richtet, wurde gestern im Reichstage nach beinahe sechsstündiger Ver handlung in zweiter Lesung mit 179 gegen 108 Stim men, nur unerheblich verändert, angenommen. Die Debatten (über welche der Sitzungsbericht in der Bei lage enthalten ist) waren auch gestern wieder ungemein lebendig, fesselnd und stellenweise sehr gereizt. AmMontag steht das Festungsrayongesetz in dritter Lesung, der Mili- täretat in zweiter Lesung und die gestern behandelte Vor lage in dritter Lesung auf der Tagesordnung, so daß, wenn der Reichstag am Montag mit dem Militäretat zu Ende kommt, das Budget am Dienstag in letzter Lesung durchberathen sein kann und dem Schluffe der Session keine Hindernisse dann mehr im Wege stehen würden. Aus der heute in den hiesigen amtlichen Blät tern zu lesenden Nachricht, daß Se. Majestät der Kaiser am 30. November sich zur Abhaltung von Jagden nach der Görde zu begeben gedenkt, will man folgern, daß der Schluß des Reichstags noch am Dienstag erfolgen werde. Es ist indessen sehr leicht möglich, daß die Sitzungen sich bis Ende der Woche hinziehen, da die neue Vorlage des Bundesraths über den Militäretat dem Reichstage noch nicht vorliegt, dessen Berathung mithin für nächste Sitzung noch ungewiß ist. Nach der „N.-Z." ist dieser neue, dem Bunvesrathe vorliegende Entwurf betitelt „Gesetz, betreffend die Friedenspräsenz stärke des deutschen Heeres und die Ausgabe für die Verwaltung desselben pro 1872, 1873 und 1874." Nach dem Inhalte soll die Friedenspräsenzstärke auf 401,659 Mann und der Kostenaufwand auf jährlich 90,373,275 Thlr., ausschließlich der vorgesehenen Gr- haltsverbesserungen, festgrstellt werden, von welcher Summe 10,854,900 Thlr. an Bayern überwiesen wer den. Auf die Etats dieses dem Kaiser jährlich zur Verfügung zu stellenden Betrages soll die Vorschrift des Art. 71 der Verfassung Alinea 2 Anwendung fin den, d. h. der Etat der Militärverwaltung soll auch während der neuerdings festzustcUenden Uebergangsfrist im Bundesrathc und Reichstage nur „zur Kcnntniß- nahme und Erinnerung" vorgelegt werden. — Heute Vormittag 11 Uhr brach in dem für die Berathungen des Bundesraths bestimmten Sitzungszimmer im Reichs- Staatsschatzes sowie einige außerordentliche Einnahmen zur Tilgung von Staatsschulden verwendet werden sollen. Staat dr^ rvangelischen Kirche noch immer die Aus- Die in solcher Weise für den Staatshaushalt erwachsene führung des Artikel 15 der Verfassungsurkunde, ver- Entlastung, ferner die mit dem lebhaften Aufschwünge Kunden mit den dazu nöthigen Einrichtungen, schuldet des Verkehrs Hand in Hand gehende Steigerung der und dieses Gesetz nur eine nothwendige Vorbedingung Nichtamtlicher Theil. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Montag, 27. November, Nachmittags. (W. T. B.) Heute Mittag 1 Uhr ist der Landtag der prenßischen Monarchie von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und König von Preußen im wri- ßen Saale de» köuigl. Schlosses mit folgender Thronrede eröffnet worden: „Erlauchte, edle und geehrte Herren von beiden Häusern deS Landtags! Indem Ich zum ersten Male nach den großen Ereignissen der jüngsten Vergangen heit den Landtag der Monarchie wieder selbst begrüße, darf Ich v»r Allem jder hohen Genugthuung darüber Ausdruck geben, daß an den Ehren und Erfolgen dieser denkwürdigen Zeit dem preußischen Volke ein so her vorragender Antheil zugefallen ist. Die Wehrkraft Preußens, deren Ausbildung Ich seit dem Beginne Meiner Regierung als eine der höchsten Aufgaben Meines königlichen Berufes erkannt habe, sowie der altpreußische Geist sittlicher Zucht, fester Treue und patriotischer Hingebung haben eine glänzende Probe be standen. Es drängt Mich, Meinem Volke vor seinen Vertretern nochmals Meinen freudigen Dank für diese erhebende Haltung auszusprechen. Während dem neuerstandrnen deutschen Reiche, dessen Kaiserwürde mit Meiner und Meiner Nachfolger Krone verbunden ist, fortan die Pflege nationaler Macbt und Sicherheit zufällt, wird sich die Vertretung des preußischen Volkes in Gemeinschaft mit Meiner Regierung um so pig unsrer innern Zustände. Ihre Arbeiten densreich sein, wenn sie von dem Geiste des D und willigen Zusammenwirkens geleitet Welcher Mein Volk in der jüngsten großen lt hat." in, Montag, 27. November, Mittags. ,) In der heutigen Sitzung deS Reichstags hie dritte Berathung de» Kestungsrayon- gesetzrs^Welches paragraphenweise und darauf in der BeßWumtabstimmung genehmigt wird, nachdem der NrWtkanzleramtsprLfidevt Delbrück erklärt hat, dtt BuU»ktratb habe de« Gesetze, wenn auch nicht ohne Bedenken, in der Fassung der Cvmmissson seinen König sterbend um Entschuldigung bat, daß er im Todeskampfe unehrerbietige Gesichter schneide. So hat Beer etwas Sanftes, Diätetisches und will uns den geistigen Magen nicht überladen, wie alle Mitglieder des großen Mittelmäßigkeitsvereins. Seine Intentionen sind vortrefflich, ich schätze seinen Anlauf, aber ich mag ihn nicht springen sehen. Ueberall in der Welt liegt ein Stein. „Sachte, sachte, hopsasa! Ei wie glücklich!" sagt die Frau Muhme Vorsicht und dankt dem Himmel für die heile Haut. Da man dieses Ringen ehren, aber den Erfolg fast immer mißbilligen muß, so ist bei aller Achtung Beer für mich unter den Autoren, was der Schornsteinfeger ist unter den Mohren. Das Lustspiel „Ritter Toggenburg" bestätigt diese Meinung. Und doch habe ich bemerkt, daß von sehr geschickter Hand daran ein Rettungsversuch gemacht ist, denn es stellte sich in einer Bearbeitung dar, welche neben pikanten kleinen Dialogzusätzen und Aenderungen eine neue Figur (den Doctor) zur möglichen Belebung der Scene eingeschoben hat. Doch kein Arzt kann dieses Stück curirrn, das am öl»rs»mus »eviii» zu Grunde geht. Während der Bearbeiter Beer heilen will, läßt dieser den Professor Günther von einer hoffnungslosen Liebe Herstellen und Patient genießt dabei die seltene Bequemlichkeit, daß ihm eine herbeigeeiUe schöne Wittwe von gußeiserner Naivetät auf das Zimmer kommt und sich seiner Neigung schleunigst bemächtigt. Wenn diese Schlußscene nicht unnatürlich und durch ermüdende Ein leitungen untergraben wäre, so stände eS gut um die Aufführung, welche durch die Herren Dettmer und W.inaer; wie durch die Frl. Langrnhaun und Brra (als Günther, Doctor, junge Wittwe und Haushälterin) mit vielem Fleiß« ausgestattet wurde. „Der erste Waffengang', von Ferdinand Heine mit habt hatte, i« Namen der beleidigten öffentlichen Moral seine Stimme zu erheben. Für den Fall der Wiederkehr von Ruhestörun gen werden energische Vorsichtsmaßregeln getroffen. AuS Mons wird gemeldet, daß der dortige Agent der Natioualbank um 45V,00V Francs be stohlen wurde. Brussel, Montag, 27. Novcmber. (W. T. B.) Der „Moniteur beige' meldet die Entlassung De- decker'S von dem Posten deS Gouverneurs der Pro» viuz Limburg. London, Sonntag, 26. November, Morgens. (W. T. B.) Der Prinz von WaleS hat die letzte Nacht im Allstemeinra ruhig zugebracht. DaS Kie- ber nimmt seinen regelmäßitzen Verlauf. Gestern faud eine Conferenz zwischen Scott Ruffel und den Hauptmitgliedern deS Arbeiter- comitös statt. In Ermangelung bestimmter An träge wurde davon abgesehen, mit der conservati- vrn Partei als solcher zu verhandeln, dagegen der Beschluß gefaßt, mit den einzelnen Mitgliedern deS Parlamentes ohne Rücksicht ihrer Parteistel- lung behufs Verbesserung der Lage der Arbeiter zu cooperiren. London, Montag, 27. November. (W. T. B.) Die Krankheit deS Prinzen von Wales verläuft nsrmal. Der Stand der Kräfte ist ein guter. Bukarest, Sonntag, 26. November. (W. T. B.) Die Kammer hat die vorgrschlagene Conven tion mit Serbien angenommen, dagegen den Ge setzentwurf, betreffend dir Regelung der Straßrn- poltzri, verworfen. zugestimmt. Die Beratbung deS Militäretatt sowie der Strafgesetznovelle werden von der Tagesordnung abgesetzt. Die nächste Sitzung findet morgen statt. Der Vicepräfident v. Weber hat sein Amt nie- dergelegt, da er wegen der bevorstehenden Einbe rufung des württembergischen Landtags Berlin verlassen muß. Bou der Neuwahl eines zweiten Vicepräfidenten nimmt daS Haus auf Antrag Rei- chensprrger's Abstand. Wien, Montag, 27. November. (W. T. B.) Die „MontagSrevue" erfährt, daß Brestel für daS Fi- nanzministerium defiguirt sci. (Vgl. unter „Tages- geschlchte".) Vie Mittheilung einiger Blätter, wonach Graf Avdraffy im auswärtigen Amte und im divloma- tischen CorpS Personalveränderungen beabsichtige, wird von unterrichteter Seite für unbegründet er- klärt. Paris, Montag, 27. November. (W. T. B.) Der „Agence HavaS" wird versichert, daß alle Gnadengesuche »it Ausnahme derjenigen Lullier'S und dreier Petroleuse« abgelehnt worden find. Brüssel, Sonntag, 26. November, Morgens. (W. T. B.) Nächsten Mittwoch werden die Mitglie der der liberalen Association in Gent, begleitet von Delegirten aller liberalen Associationen Flanderns, hier eiutreffen, um Bara in einer Adresse den Dank dafür auSzusprechen, daß er den Muth ge- Amtlicher Theil. Dresden, 27. November. Ihre Majestät die Kö nigin Elisabeth von Preußen sind heute Nach mittag ^2 Uhr nach Sanssouci abarreist. Dresden, .16. November. Se. Majestät der König haben allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Kö niglich Niederländische Consul Albert Heinrich deLiaare zu Leipzig den von Sr. Majestät dem Kaiser von Oester reich ihm verliehenen Orden der eisernen Krone dritter Klasse annehme und trage. DrrSden. 22. November. Seine Majestät der König haben dem Major vr. Naundorff daS Ritterkreuz des Verdienstordens zu verleihen geruhet. DrrSden, 23. November. Seine Königliche Maje stät haben dem Sächsischen Consul in Wien, Freiherrn vonTodesco, daS Prädicät „Commerzienrath" zu verleihen geruht. Verordnung, Ernennungen für die erste Kammer der Stände versammlung betreffend. - - Wir, Johann, van Gotte» Gnaden König von Sachse« rr. re. re. ' ' verkünden hiermit: Da durch die Resignation des Geheimen Hofraths, Professor Or. Albrecht in Leipzig sowie durch das Ab leben des Wirklichen Geheimen Raths Freiherr» von Friesen auf Rötha eine der in 8 63 der Verfassungs- Urkunde unter Str. 17 und eine »er ebendaselbst unter Nr. 14 bezeichneten Stellen in der ersten Kammer der Ständeversammlung zur Erledigung gelangt ist, so haben wir zu deren Wiederbesetzung für dir erstgedachte Stelle den Staatsministrr a. D. und Minister des Königlichen Hauses Vr. Johann Paul Freiherrn von Falkenstein und für die zuletztgedachte Stelle den Kammerherrn, Major v. d. A. Karl Graf von Rex auf Zedtlitz ernannt, auch zu dessen Beurkundung aegenwärtige Ver ordnung unter Vordruckung Unsers Königlichen Siegels eigenhändig vollzogen. Gegeben zu Dresden, den 22. November 1871. Hann. vo» Nostitz-Wallwitz. den Namen der Eigenthümcr: „Gebrüder Spiro", und es kam ihm die gewiß glückliche Idee, einzutreten, sein Monogramm vorzuzeigcn, vielleicht ein ähnliches da nach zu bestellen und so etwas über die Eigenthümerin des Originals zu erfahren. Glaubte er doch sicher zu sein, daß sie oder die ältere Dame es gewesen, welche der weiß gekleidete Herr gestern auf der Station Hagenow erwartet — also war sie in der Nähe, wohnte vielleicht nicht fern von Hamburg, und wie leicht war es da möglich, daß sie in der wohlbekannten Handlung der Gebrüder Spiro das Monogramm hatte anfertigen lassen. Er trat ein, kaufte sich von einem Ladengchilfen irgend eine unbedeutende Kleinigkeit und wandte sich hierauf an einen Herrn, der unterdessen aus einem Hintern Zimmer in das Magazin getreten war, mit der Frage, ob es ihm wohl möglich sei, dies Monogramm, von dem er für einen genauen Bekannten Kopien be sorgen solle, ganz genau unfertigen lassen zu können „möglich ist es aber auch," setzte der junge Mann in nachlässigem Tone hinzu, „daß das Monogramm aus Ihrer Hanrlung kommt, wo alsdann eine Verviel fältigung noch weniger Schwierigkeiten bieten würde." Der Herr des Ladens betrachtete die Chiffren, so wie das Couvert aufmerksam und sagte nach kurzem Besinnen sehr entschieden: „Dies Monogramm ist weder bei mir, noch überhaupt in Hamburg angefertigt — es ist Wiener Arbeit, wir kennen das." „Und wäre nicht hier nachzumachen?" „Nichts leichter als das," erwiderte der Geschäfts inhaber, wobei ein kurzes Lächeln auf seinen Zügen erschien und sich seine Augenbrauen ein wenig erhoben — „nichts leichter als das, wenn S.e mir drei Tage lassen, sollen Sie etwas Aehnliches, vielleicht in noch besserer Ausführung, haben." K. Hoftheater. 25. November: „Ritter Tog- genburg". Von Michel Beer. (Zum ersten Male.) „Der erste Waffen gang". Nach dem Französischen von Ferdinand Heine. (Neu einstudirt; Frl. Sp et- tini vom Thaliatheater zu Hamburg als Gast.) Die Familie Beer gehörte an geistigem Impuls, an Wohlthätigkeit, an Gastlichkeit zu den ausgezeichnetsten des alten Berlins der klassischen Zeit. Die Mutter Beer und Mendelssohn's Vater verdienten in einem Erinnerungsbuche besonders geschildert zu werden. Neben dem genialen Sohne Meyerbeer war auch Wilhelm ein tüchtiger Arbeiter in der Astronomie, wenngleich Hein rich Heine von ihm sagte, er habe wesentlich die uns abgewandte Seite des Mondes beobachtet. Michel, der Verfasser des „Struensee" und anderer Stücke, wurde Dichter. Ihm muß ein achtbares Wollen und solide Arbeitskraft zuerkannt werden. Doch hat es damit eine eigene Bewandtniß: er strebte mehr danach, Talent zu haben, als er es in Wahrheit hatte. Er ist nicht direct Nachahmer, aber sein Poetenquell mischt sich durch An- rmpfindung mit andern Quellen und gleicht einem Brun nen, der, vermöge zu günstiger Lage am Flusse, wie reine- Abwasser schmeckt. Michel Beer scherzt im Lustspiele mit Schonung gegen unser Zwergfrll, nimmt im Trauerspiele Rücksicht auf unsre Nerven, auf die Fassungskraft unser- HirnS. DaS heißt, kranke Zähne angenehm herauSziehen und die Henne schlachten, obnr ihr weh zu thun. Dabei muß die Satire die menschliche Narrheit lecken, statt gegen Ke beißend zu werden, und der tragische Moment kommt in drn Fall jene- vollendeten EerrmonienmeisterS, der scenischem Verständniß und in flüssiger Nedeform be arbeitet, gehört der ältern Geschmacksrichtung und ihrer Anlehnung an das französische Theater. Das Stück be handelt die ersten Debüts des jungen Herzogs v. Fron sai (Richelieu), welcher später der größte und herzloseste Don Juan seiner Zeit wurde und uns einen geistreich geschriebenen Anfang seiner frivolen, coqurten Selbst biographie hinterlassen hat. Sein Leben bietet Stoff zu vielen Lustspielen, wenn man den oft für seine Opfer kläglichen Ausgang hübsch hinter der Scene hält. Das vorliegende Stück ist leider unnatürlich gestaltet und wird nur durch lebendigen Dialog und die ausgeführte Partie des vorlauten Knaben darstellbar. Frau Bayer, Frl. Wolff und Frl. Allram unterstützten in den Rollen von Richelieu's Schwiegermutter, dem Ehren- fräulein Nocs und der Baronesse Belle-Chasse die Wir kung; ebenso die Herren Porth und Dessoir als Matignon und Baron Belle-Chasse. Der Gast, Frl. Spettini, ist eine sehr angenehme Erscheinung, voll Jugendfrische und Lebendigkeit. Sie hatte ihre Rolle mit großem Flriße durchgearbritet, brachte den gekränkten Eigenwillen und jugendlichen Größenwahn deS KnabenMichelieu in fe.nenZügen talent voll zur Wirkung und zeichnete sich im Gehen und was schwerer im Stehen durch freie schwungvolle Haltung angenehm auS. Die junge Künstlerin wurde mit Bei fall ausgenommen. Otto Banck. bereits in tzer Mehrzahl der Provinzen geschaffen. Gegenüber den Bewegungen, welche auf dem Ge biete der ^Kirche stattgefunden haben, hält Meine Regierung daran fest, der Staatsgewalt ihre volle Selbststämigkeit in Bezug auf die Handhabung des Rechtes und der bürgerlichen Ordnung zu wahren und zuglüch neben der berechtigten Selbstständigkeit der Kirchetz- und Religionsgesellschaften die Glaubens und Gewissensfreiheit der Einzelnen zu schützen. Be hufs verfsssungsmäßiger Durchführung dieser Grund sätze werden Ihnen besondere Vorlagen zugehrn, welche die Eheschließung, die Regelung der Civilstandsverhält- nisse und die rechtlichen Wirkungen des Austritts aus der Kirch« zum Gegenstände haben. Einen Gesetzent wurf, bchWend die Ausbringung der Synodalkosten, empfehle Ich Ihrer Aufmerksamkeit umsomehr, als der und der Stellung an sie richtet. Es wird Ihnen der Plan zu einer umfassenden Erhöhung der Beamtenbesoldungen vorgelegt werden. Ich ver traue, daß Sie bereit sein werden, durch Bewil- liaung der dazu nöthigen Mittel einem Zustande Abhilfe zu schaffen, aus dessen Fortdauer ernste Ge fahren und Schäden für die Staatsverwaltung entstehen müßten. Sie werden Vorlagen erhalten, welche bei einzelnen Steuern Erleichterungen herbeizuführen bestimmt sind, und es wird Ihnen ein Gesetzentwurf zugehrn, durch welchen die Einrichtungen und die Befugnisse der Ober rechnungskammer gesetzlich geregelt werden sollen. Der nach dem Abschlusse des Friedens ringrtretene, überaus lebhafte Aufschwung des Handels und der Ge werbe erheischt die Herstellung neuer Verkehrswege, ins besondere eine weitere Ausbildung der Eisenbahnen. Der Bau einiger als nothwendig erkannten Bahnen für Rechnung des Staates und eine Vermehrung des BetriebsmaterialS auf den Staatsbahnen ist in Aus sicht genommen; ebenso die Gewährung reichlicher Mit tel für Land- und Wasserwege und für Landesmeliora tionen aller Art. Wiederholt werden Ihnen Vorlagen über den Er werb des Grundeigenthums und über das Hypotheken recht gemacht werden. Nachdem die Finanzlage es ge stattet hat, die Kostensätze für die Geschäfte bei dem Grundbuche zu ermäßigen, ist zu hoffen, daß es jetzt gelingen werde, diese wichtige, seit längerer Zeit angestrebte Reform nunmehr zum Abschlusse zu bringen. Die Aufgaben der innern Verwaltungsreform wer den erneut den Gegenstand Ihrer Berathung bilden. Es wird Ihnen der Entwurf der Kreisordnung für die östlichen Provinzen, nachdem derselbe mit Rück sicht auf die frühern Erörterungen in mehrern Theilen Abänderungen und Ergänzungen erhalten hat, wieder vorgelegt werden. Meine Regierung giebt sich der Hoffnung hin, daß es dem gemeinsamen ernsten Willen gelingen werde, über das wichtige Organi- sationsgesetz, welches zugleich die Grundlagen wei terer Reformen enthält, zur Verständigung zu gelangen. Inzwischen ist dir communale Selbstverwaltung der Provinz in einer erfreulichen fortschreitenden Entwick lung begriffen; die zur Führung einer einheitlichen Verwaltung der provinziellen Angelegenheiten geeigne ten Organe sind auf Grund der bestehenden Gesetze aus dem abgelaufenrn Finanzjahre »erden eS möglich Verwendung sehr beträchtlicher Mittel in Anspruch genom machen , im Jahre 1872 den Bedürfnissen auf allen men, um viu« bisher zurückgestellte Bedürfnisse nunmehr Gebieten der Staatsverwaltung in weitem Umfange zu befriedigen. Dir von der Verfassungsurkunde geforderte gerecht zu werden. Vorlage eine- allgemeinen Unterrichtsgesetzes wird auch Vorzugsweise hat Meine Regierung der Thatsache in dieser Session erneuert werden, nachdem die bei den ihre Aufmerksamkeit zuwenden müssen, daß die vesol- frühern Berathungen stattgehabten Erwägungen und die düngen der Staatsbeamten in ein von Jahr zu Jahr Erfahruu-eu der letzten Jahre bei der Revision des steigendes Mißverhältniß zu den Anforderungen ^c- Entwurf- tingehende Berücksichtigung gefunden haben, treten sind, welche bet dem Stande aller Preisverhalt- nisse die Befriedigung der Bedürfnisse des Lebens
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