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Dresdner Journal : 19.12.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187112197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18711219
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18711219
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1871
-
Monat
1871-12
- Tag 1871-12-19
-
Monat
1871-12
-
Jahr
1871
- Titel
- Dresdner Journal : 19.12.1871
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ISIS Vermischtes. * Herr Ullman ersucht uns im Namen der Frau Mondelli, dem von der Londoner „Times" verbreiteten Gerüchte, daß der in Marseille Hingerichtete Gaston Erämieux ihr Ehemann gewesen wäre, zu widersprechen. Der Marseiller Crömieux war mit dem französischen Erminister Crömieux, dessen Schwiegertochter Frau Mondelli ist, durchaus nicht verwandt. * Sechs dem Janhagel angehörige Burschen griffen — wie die „Germania" berichtet — letzten Dienstag in Berlin ohne allen Grund den Lehrer Ebel an, als derselbe mit seiner Frau und Tochter bei dem Schützen hause in der Linienstraßr vorüberging. Alle drei Per sonen erhielten einige heftige Schläge auf den Kopf und wurden dann in den Rinnstein geworfen. Die Frau brach den rechten Fuß und die Tochter fiel sich den rechten Arm aus, der erst nach einigen Stunden durch einen Arzt wieder eingerenkt werden konnte. Zwei dieser Strolche, von denen einer sich noch dazu einem Schutzmanne auf der Straße thätlich widersetzt hat, find dem Vernehmen nach verhaftet worden. * Ein Beispiel komischer Naivetät finden wir in der „Pf. Ztg." folgender Weise mitgetheilt: Am vorletzten Sonnabend, schon ziemlich spät Abends, kommt ein be jahrtes Mütterchen auf das Karlsruher Telegraphen- büreau mit einer — Schüssel voll Sauerkraut, die te legraphisch nach Rastatt müsse. Auf die Bemerkung des Beamten, daß dies nicht angehe, bestand sie auf ihrem Verlangen, da ihr Sohn in Rastatt verheirathet sei und das Kraut absolut am Sonntag Vormittag haben müsse. Mit Mühe gelang es sie zu bewegen, ihre Krautschüssel wieder nach Hause zu tragen, ärgerlich über die Man gelhaftigkeit des badischen Telegraphenverkehrs. * Die neuesten Wiener Blätter berichten über einen frechen Diebstahl Folgendes: Am 16. d. Vormittags war der Jnvalidenoberlieutenant Leischer v. Leichtenau be auftragt worden, in der k. k. Militärcentralkasse in der Roßau einen Betrag von 18,000 Fl. als Dotation für den Jnvalidenfond zu beheben. Der Halbinvalide Emanuel Schramm begleitete ihn, um die Tasche mit dem Gelde zu tragen. Herr Leischer erhielt die Summe in 50, und 10-Guldenstaatsnoten ausbezahlt. Auf dem Rückwege begab er sich in Begleitung Schramm's, der das Geld in einer kleinen Handtasche trug, in die Verwechslung-kaffe im Statthaltereigebäude, wo er 16 Stück Fünfjigguldennoten in Einguldennotrn umwrch- fette, um das zur Gageauszahlung nöthige Kleingeld Zwistigkeiten an das Haus seines Schwiegervater-, zu dem dle Frau zurückgekehrt war, Feuer anzulegen unter nommen, seine Absicht jedoch nicht erreicht hatte, weil einer der Bewohner des Hause- zufällig den Zünder im Strohdachr bemerkt und rechtzeitig zu beseitigen ge wußt hatte. — Zuletzt wurde die Ausdauer der Ge schworenen auf «ne besonders harte Probe gestellt durch die zweitägige Hauptverhandlung in einer Untersuchung wegen betrügerischen Bankrotts. Der Fabrik besitzer Karl August Albrecht zu Neueibau hatte im Januar d. I. seine Insolvenz bei Gericht angezrigt; es stellte sich aber bald heraus, daß er noch außen stehende Forderungen und Waaren hatte, welche in dem Vermögensstatus von ihm nicht ausgenommen wor den waren. Auch Wechsel im Betrage von mehreren Tausend Thalern fehlten; sie waren kurz zuvor einer anderen Firma in Neueibau angeblich zum Jncafso ge geben worden und diese hatte bis zur Verhaftung Al- drecht's den Besitz der Wechsel verschwiegen. In den Büchern aber waren, um das Verschwinden von solchen Wechseln zu bemänteln, erdichtete Rechtsgeschäfte auf dem Conto des Bruders des Angeklagten eingetragen worden. Manche Handelsbücher fehlten ganz; die bis zum Jahre 1869 geführten waren bei Sette ge schafft und vernichtet. Zu einigen dieser strafbaren Handlungen hatte Ernst Wilhelm Albrecht, der bei seinem Vater als Buchhalter fungirte, offenbar wissent lich Beihilfe geleistet. Vater und Sohn suchten sich damit zu entschuldigen, daß sie den Gläubigern nichts zu entziehen, sondern nur später Einzelne durch Nach zahlungen besonders günstig zu stellen beabsichtigt hät ten. Auch so ist und bleibt aber das Beiseiteschaffen von Vermögensstücken strafbar, weil letztere immer der Gesammthrit der Gläubiger entzogen werden. Die Geschwornen bejahten deshalb auch allenthalben die Echulvsrage und Albrecht »eo. wurde wegen betrüge rischen und einfachen Bankrotts zu 3 Jahren Zuchthaus, Albrecht jun. wegen Beihilfe dazu zu 1 Jahre Gefäng- niß verurtheilt. — Den Vorsitz führte in allen Ver handlungen der mit der Function des Präsidenten be kleidete Herr Bezirksgerichtsdirector Gareis, die Anklage vertrat Herr Staatsanwalt Petri, und als Vertheidiger fungirten abwechselnd die Advokaten Höckner sen. und Dr. Höckner, sowie Richter aus Bautzen, Schanz aus Dresden, Stremel, Bischoff, Seidemann und Opper mann aus Zittau. zu besitzen. Nachdem er die kleinen Noten wieder in die Handtasche gelegt hatte, setzten Beide ihren Weg fort. Im Michael« Durchhause hieß Leischer den Schramm kurze Zeit warten und entfernte sich auf wenige Minuten. Als er zurückkrhrte, war der Halb- mvalide Schramm verschwunden. Nach vergeblichem Suchen in dn Umgebung des genannten DurchhauseS eilte He« Leischer in das JnvalidenpalaiS, in der Meinung, der Soldat sei vorausgegangrn. Aber auch dort war von dem Gesuchten keine Spur vorhanden. Es wurde nun dem Jnvalidenhauscommandanten die Anzeige erstattet, welcher daS Polizeicommissariat in der innern Stadt verständigte. Der Halbinvalidc Ema nuel Schramm kam bis 2 Uhr Nachmittags nicht zum Vorschein, so daß kein Zweifel mehr obwalten konnte, er sei mit der Summe durchgegangen. Derselbe befin det sich erst seit kurzer Zeit im Jnvalidrnhause in Pflege und ist 22 Jahre alt. Der Flüchtige wurde von seinen Kameraden der „Taschenspieler" genannt, da er mit seltener Geschwindigkeit und Geschicklichkeit Taschen spielerkünste zum Besten gab. Er veranstaltete öfter in seinem Zimmerchen Zaubervorstellungen und war auch im Besitze von Zauberapparaten. Er selbst nannte sich oft scherzweise den „Taschenspieldirector ohne Mit glieder". Statistik und VolkswirUchast. —r Dresden, 1S. December. Die im Hrlbig'schc» Etablisse ment unter Vorsitz des vr Herrklotzsch abgehaltene coustitni- rende Generalversammlung der Dresdner Nähma- schivenzwirufabrik (vormals Wilh. Eiselt'sche Fabrik) war von 15 Äctiooäre» besucht, welche mit 7SO Stimmen daS gauje Actiencapital mit 75,000 Thlr. vertraten. Nach geliefertem Nachweis der vollständigen Zeichnung und Einzahlung von 10^, wurde die Eonstitmruug der Gesellschaft einstimmig aus gesprochen, sodann der vorgelegte Slatntenentwurs »war »o dloo angeuommen, zugleich aber die neu zu wählenden GesellschaftS- organe beauftragt, gemeinschaftlich neue Statuten zn entwer fen, dieselben mit dem zuftändlgen Handelsgerichte definitiv zu vereinbaren und einer »ä Koo einzuberufendeu Genera lver- sammlung vorzulegen. In den Verwaltuuasrath wurde« di« Actionäre Fr. v. Heyden, vr. Herrklotzsch, Hch. G. Lüder, vr. Al. Schnetger und Adv. Zwicker, io de» Aufsichtsrath Aug. Horn, G. M. Korschatz und Markwald gewählt. Dom Zollverein. Der Haupthandelsverkehr im Zollverein besteht in Produkten. Ueber den Ein- und Ausgang derselben im Jahre 1870 liegen Mittheilungeu vor. Nach denselben wurden in den Zollverein an Weizen eingeführt: 7,931^42 Scheffel, davon aus Oesterreich 4,415,499 Scheffel aus Rußland und Polen 1,736,844 Scheffel rc.; ausgeführt 12,052,221 Scheffel, davon über die Ostseehäfen 6,229,576 Scheffel, nach der Schweiz 2,647^01 Scheffel, über die Nord seehäfen 2,305,673 Scheffel rc; an Roggen eingeführt 12^568,259 Scheffel, davon aus Rußland und Polen 6,170,290 Scheffel, aus Oestenreich 2,555,132 Scheffel, aus den Niederlanden 1,412,396 Scheffel rc.; ausgeführt 4.760,462 Scheffel, davon über die Ostseehäfen 3,223Fo8 Scheffel, über die Norddseehäfen 1,039,584 Scheffel rc; an Gerste eingeführt 4,524,797 Scheffel, davon aus Oesterreich 3,173,336 Scheffel, aus Rußland und Polen 615,751 Scheffel; ausgeführt 2,787,056 Scheffel; davon über die Ostseehäfen 1,648,101 Scheffel, über die Nordsechäfen 462,760 Scheffel; an allen übrigen Getreidearteu em- geführt 7,534,940 Scheffel, davon aus Rußland und Polen 3,328,121 Scheffel, ans Oesterreich 1,098,221 Scheffel, aus Hamburg 800,436 Scheffel, ausgeführt 5,383,010 Scheffel, davon über die Ostseehäfen 2,259,977 Scheffel, über die Nordseehäfen 1,796,631 Scheffelrc; anHülsenfrüchten eingeführt 1,954,688 Scheffel, davon aus Rußland und Polen 937,602 Scheffel, aus Oesterreich 828,211 Scheffel rc.; ausgeführt 2,664,598 Scheffel, davon über die Ostseehäfen 2,664,598 Scheffel, über die Nordseehäfen 600,833 Scheffel; anOelsamereien eingeführt 2,705,782 Etr. davon aus Oesterreich 1,122,905 Ctr., aus Ruß land und Polen 813,092 Ctr.; ausgeführt 1,531,594 Ctr., davon über die Ostseehäfen 1,O35,6O4 Ctr., über die Nordseehäsen 410,482 Ctr. rc; an Mühlenfabrikaten eingeführt 2,766,424 Ctr. davon aus Oesterreich 2,030.661 Ctr. rc; ausgeführt 2,444,929 Ctr., davon über die Nvrdscehäfen 589,928 Ctr., nach Oesterreich 519,389 Ctr., nach den Niederlanden 463,257 Ctr., über die Ostseehäfen 453,961 Ctr. rc. Eingesandtcs. Die am Lager vorhandenen Herren-Winter- PaletotS, JaquetS, Sackos für Promenade und Haus, Anzüge aus den besten Stoffen und nach den neuesten diesjährigen Moden gefertigt, werden, um vollständig zu räumen, sehr billig ver kauft. Ebenso habe ich zu diesem Zweck mein Stoff- Lager bedeutend im Preise herabgesetzt. Her- mau« Jung, Herren-Bekleidung--Geschäft, Schloß- straße 14 b, neben dem Königl. Schlöffe. Jagdjoppen, Jagdröcke, OffizierSblousen und alle anderen Gattungen Herrenkleider für die Herbst- und Wintersaison, vorräthig in großer Auswahl, Bestellung nach Maaß, prompt — billig — solid bei B. Stra- sehitz, k. k. -st. Hofschneider au- Prag, Dresden, Schwßstraße 23, 1. Etage. Da- Lager ächt« Lyoner Seideuwaaren und Sammete rc. des Raison Lyonnais«, Rötel äs 1'Lurop«, Altmarkt I. Etage, wird bis zum Schluffe seiner diesjährigen Commandite, am 23. December, den Waarenbestand noch zu herabgesetzten Preisen verkaufen. veatseke OlssMer IivipNKvr Lank. I« Fol,« der bei uuS brautragten Mortificatio» uachvrrzeich«rter. von uuS aa-- gestcüter Dokumente als: der Dfaudschetuer Nr. »2207 ä. ä. 24. Februar 1855 aber Thlr. i«0 45b Magdeb -Leip, E. B.-Prior., Nr. 37951 ä. ä. 30. December 1862 über St. 50 Leip».- DreSduer Eiseubahu-Actie«, des Lala» zur Leipziger Baukactie Nr. «4, deren Lbbaudenkommen die Bc'.hnligte» nuS angezrigt habeu, »ud »ach - 22 des Re- vidirteu Statute- der Leipziger Bank erlassen wir hiermit öffentlich« Aufforderung, die bezeichneten Dokumente bi» SV. Juni 1872 an uns auSzulicsern, oder die etwa darau erlaugten Rechte aelteud zu machru. Soweit spätestens zwei Monate »ach Ablauf der vorgrvachteu Frist wrd«r Ei»- lieferuug der ausgcrusenen Dokumente noch Telteudmachuug etwaian Rechte daran erfolgt, erklären wir dieselben für nichtig und sind von uuS den Autragftellera an deren Stelle neue auszufertigeo Leipzig, am 15. December 1871. Leipziger Bank. m. Mletitee. SI. Bevollm. in slvgimtvn LinbLnäon. 8LmmtUed6 Werke voll 4 Idir. Lü. 8vMNer8 8Lmmt!iede Werke voll 1 Idir. im. Le»«Io88 8LmmtIiek6 Werke von 1 Idir. 1v ^xr- an. Aruoläisoko LuckdanälunK. HIIlRÄR'8 OoROVrtv. dMw. u- Vonnvrst., livn 27. u. 28. Dvv., »als! liv 8rxv. Die Programme sind derart arraogirt, daß das Concert selbst mit ein oder zwei Wiederholuugen »ne »«««1 Stnncken dauert Anfang um 7 Ude, Luck» 8 Udr. MnnvwIII, MwenweAIn« l?»nltne Mvnrt, UI«-»«»«. »««Re« » Vlnewnttnee <4 »»«««Verein. Erste» Concert Mittwoch, den 27. Decemb«. Alle 2 Thlr. Sitze sind vergriffen, nnd find bloS noch einige Sitze auf dem Orchester und Tribüne vorhanden Nachdem He« Conccrtmeister Lauterbach fo gefällig war, mir den für seine Soirss bestimmten Saal zu überlassen. Zweite» und letzte» Concert. Donnerstag, den 28. Decemb«. Der Billet-Verkauf findet täglich bei B. Friedet, Schloß-Straße Nr 18 statt. «»et«» »le.llol 7. «»el« «»et« «»»deltl. wnnttne rl«I,t»«e. Weeo»e«I»« >»»»»R«e». »nort. 1. Quartett, mall (llootdovon) . 2. Arte aus „8«mir»ml," (Koaslal) . vaüaato) Arie und Rondo finale aus: „l-a ko- Programm des ersten Koncerles. M^oreultner 44n»etett-V«ee>n 3. ») Ländler (Naik), d) Polonaise (Lkopw) 4. Arie „Graf Ory" (Nooolnl) 5. Fantasie „Lucia" (8ivorl)....... 6. Romanze aus: „U ijiaramvnto" (Ror- 8. Napsodie Nr. 11 (l.l»tt) Wwaltne AleRtner. 9. Valo» ä« vonoort bleust») (Loben) MernurAtn« M«»»»R«r». 10. Adagto (8IvorI) „Carneval von Venedig' (Paganini) lAtvvet. Ärrompaguateur: Herr MeluAortr. Flügel von ^«Nn» »INIRnee. 3. Mwrle M»i»l»«IIl ^»ultue wteRtuer Al. MaoRelll und V. Wtvert Bei Hämorrhoiden nnd UnterleidSleideu. I Herr» Hoflieferanten Johan» Hoff i» Berli». Zu WeidnLcklMMdellkell 1. 2. Mmele ««»»«I». D«on>IIe» SIvnis. »eenmeSine M»r»»R«e». I*»»U»« MleRtmer. D»»»IlI«» >tv«»et. MeeumeAtue W»»»R«e^ Programm des zweiten und letzten Kovcertes. gslveeutluer 4humr»«tt-Vee«tu chuartrtt (v-äar) (Roearl) Ilrir aus ,l-e» Llaiquetairs, ä« I»Kein«" (8»I«v>- «) Roman», b) Karamelle (8Ivori) . . Arie (vonlretti) Berlin, 31. Juli 1871. Mein Lnterleibsleideu ist durch den beharr lichen «enuß Zhr«< Malzextrakt« gewichen. Meine Gesichtsfarbe sieht nicht mehr so gelb aus wie sruder. Nach Anordnung meine- Arzte- soll ich Ihre Malz - Ehokolad« anstatt de« Kaffee« trinken, und bei meinem Husten Ihre Brustmalzboobons gebrauchen. Mehrere meiner Freunde habeu die letzteru mit gutem Erfolg angewandt. F Lohn, Gr Friedrichs- Straße 79. BerkaufSstelle« bei: Herrn in Dresden, Seestraßt 16. Herrn in Bautzen. Herrn »eti-rIvU in Löbau. Herrn F. Lr. Müller in Großschönau. Henn in Tharandt. 5. ») Transcriplion, d) Ralfe (Vkopln) . . 6. Arte aus dem ,,Larbi«r« ät 8«vllla" (Nooolnl) 7. tu Prior« ä« bioio« auf der G-Seite (Poganloi) 8. Ärir aus „Die Krondiamauten" (/tuder) 9. Äuffordrrung Mm Tan» (mit Tausig's Arabesken) «Weber) 10. Lerenade (für Sopran und Violine) lOovnoä empfiehlt einem geehrten Publikum sein großes Mottonx- und vvottvn-L»»Uor etgn« Fabrik. -V. Selßrv, Rotmarienstr. Rr. I. Zogto-schnstt» von nachstehend empfehleaswerthe» b«. liebten Verfassern: ^vckvr8Sll,^nr»Uv,vveN8t«ln, Vamps, VIvUtr, (trimm, Oruko, (inmpsrt, llokkmauu, Uorn, Llvtk«, Loeb, Islvrltr, v8tso,8elimick,8ebmtat,8l«1n IVüxnvr, VV llctkrmutd u. A. vorrtthtg i» ^.Kvofgv'Z kuekkanälung Ltetoriastraße 3. Schönste» und billigste» Weih nacht-,efcheuk! Kesgichte »«» Ari«,«» gegen Frankreich im Jahre 1870/71. Cm starker Band von 500 Seite» gr Fviiiia, mit Hunderten voa Schluchten«!. d>rn, Sluvleausichten,Portraits, ;ukire,chci Karten und Plänen Preis in reich»«« goldetr« Vrachtban» nur 2 Thlr. I» Ggr. 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Kellner L 8nlin, SoI»Io«g-StK»«,v 4 p»rt Für die kaofmännische Leitung eiue- im Betriebe befindlichen industrielle« Un ternehmens (Actikngesellschaft) wird gegen entsprechenden Gehalt und Tantieme ei» tüchtiger und erfahrener Mann zum so- fortigen Antritt gesucht. Bewerber, welche eine bisherige bewährte Thängkeit »ach- weisen und des gesicherten Interesses wege» mit einem Capital voa mindesten- Thaler 5000. —. —. io Actien sich betbeiligen können, wollen unter genauer Angabe ihrer Verhaltuiffe sich melden «ob I. M. zur Weiterbeförderung a» die >uuou««u» Egpevtttou von Haaseustri« -t Vogler in Vr««»«u. Agenturen. Sin« beftrenommirte Weinhaadlung au der Mosel sucht solide Ageuteu gegeu hohe Provision. Franko - Offerte« ond M. »»» befördert die Annonce» - Expedition von M»»a«o»4«!!iu 4b m Lsl». Saphir besaß die Kunst, mit seiner Häßlichkeit so ge- chickt zu coquetiren, daß sie nach und nach wenigstens einen Bekannten in milderem Lichte erschien. Man achte über des Autors Einfälle, fürchtete vie Galle einer Tinte, die man hin und wieder durch silberne Tintenfässer milde zu machen suchte und las ihn mit einer Begierde, die von Furchtsammkeit und von der Lust, auf Unkosten seines Nächsten sich zu amüstren, krampfhaft gesteigert wurde. Und bei Alledem mußte man doch die generösen, aufopfernden, mildthätigen Züge seine- Charakters anerkennen, und weil diese wirklich vorhanden waren, hat man auch noch heute kein Recht, die larmoyanten Stimmungen seiner Muse eine unwahre Heuchelei zu nennen. Sie waren viel mehr der Rückschlag, der Gegensatz boshafter Sarkastik und zersetzender Satire, sie befriedigten sein Herz, welche- von Zeit zu Zeit das Bedürfniß fühlte, die von ihm verwundete Menschheit wenigstens da ein BiSchen zu beweinen, wo sie von einem andern Uebel« thäter gequält war. Wie sich Frivolität mit bigotter Andacht ost recht gut verträgt, so geht auch nicht selten der bitterste Spott mit der süßlichsten Sentimentalität Hand in Hand und diese Rührseligkeit ist das Stichma von Saphir- gefühlvoller Dichtung. Doch gerade sie hat ihr Publicum noch heute und dasselbe geht weit über die österreichischen Grenzen hinaus und Hofschau spieler aller Arten declamiren in Privatconcerten Saphir'S gepeinigte Unschuld. Wenn man die sentimentale Seite des Autors ganz dn literarischen Vrrurtheilung verfallen steht, so sind auch unläugbar unter seinen rein satirisch-humoristischen Leistungen gar viele, die dn Zett, dem vnändrrten Geschmack, dn TageS-eschichte, an die sie geknüpft waren, den localenZBeziehungen verfielen. Aber es bleibt ein stattlicher ^Rest von lustigen Koboldgestalten übrig, die zwar das Kleid einer veralteten Manier an sich tragen, aber doch unter dem bauschigen Faltenwurf in ihrem Innern ungemein frisch und lebensfähig sind gegenüber den ihnen nachgeahmten noch heute fortvege- tirenden Geschöpfen der Saphir'schen Schule. Diese Epi gonen sind zwar zeitgemäßer gekleidet, aber Fleisch und Bein sind dürftig und ihre komischen Sprünge haben etwas zwischen Jammer und Heiterkeit hin und her Schwankendes. Gesund an Witz und Humor pflegt über- haup : nur der Schriftsteller zu sein, welcher die Fähig keit zu jenen Erzeugnissen nicht zur Profession macht. Und doch hat Saphir dieses Handwerk, das in der Monomanie deS Wortspiel- zu einer Krankheit wurde, hartnäckig betrieben und sich ebenso hartnäckig dabei lange am Leben erhalten. Mit den Gelehrten des Kladderadatsch ist e» etwas Anderes, sie sind zwar auch Professtonisten, doch sie haben durch da- modern be währte Prtncip der Arbeitsteilung sich ihr Metier und Leben erleichtert und es ihren Gegnern erschwert. Saphir war in seiner Witzfabnk sein eigener Meister, Geselle und Lehrling. Er arbeitete ohne Hilfe und »st ermüdet, und die Erschöpfung macht einen Streitenden nicht gutherzig, sondern bo-haft, man erinnert sich an die Hornrß, die im Kampf mit dem Kettenhund auch die unschuldige Kinderhand sticht, welche da- fremde schöne gelbe b er in Schutz nehmen will. Die zehn Bände sammeln als UnterhattungSlectüre da- am wenigsten Veraltete, und vielen Lesern wird e- lieb sein, Rundschau üb« eine Thätigkeit zu halten, die weaen Mangel an systematisch ethischer Tendenz und Ueberfluß an persönlich üdcrmüthiger Willkür in der Literaturgeschichte weniger Beleuchtung fand, als sie auch qualitativ verdient. O. B. Der Lortrag, welchen der Forschungsreisende Rohlfs am 16. December im „Hotel de Saxe* über Länderstrecken und Völkerschaften Afrikas hielt, fesselte die Aufmerksamkeit der zahlreichen Zuhörerschaft um so mehr, da der Vortragende über eigene Erlebnisse und Anschauungen schätzbare Mittheilungen machte. Von seinen fünf in Afrika unternommenen Reisen war es diesmal die dritte, in den Jahren 1865 bi- 1867 ausgeführte, welche den Stoff zu den Mittheilungen bot. Von Mizda ausgehend, durchreiste derselbe die aus sandigen und steinigten Ebenen, aus Vertiefungen und Gebirgen bestehende und mit kleinern und größern Oasen versehene Wüste Sahara. Bald nach seinem Austritt aus Feffan gelangte er nach Bilma, dem Salz lager für den ganzen Sudan, und hier kam er zuerst zu den eigentlichen Negervölkern. Wetter südwärts vor dringend, erreichte er Kuka am Tsad-See. Ein hin, wegen Anfragen in Wara, auf längere Zett nothwendig gewordener Aufenthalt veranlaßt ihn zu ein« Reise nach Monaara. Nach Kuka zurückgekehrt, legte n den letzten Theil seinn Reise über Jakoba und Jbodan nach dem Hafenorte Lagos zurück. Die Stationen auf dieser langen und beschwerlichen Reise benutzte Herr Rohlfs zu Forschungen über Bodenverhältnisse, über vegetabi lische und animalische Vorkommnisse, über physische Zu stände und sociale Verhältnisse der Bewohner, über haupt über daS «charakteristische von Land und Leuten deS jedesmaligen Aufenthaltsortes. Hierdurch wurde es möglich, dem interessanten Reisebild lehrreiche No tizen beizufügen. Gegenstände verschieden« Art, welche die Geschicklichkeit der Neger erkennen ließen, waren zur Anschauung vorgelegt. —r. " Lo« alte« Troja. Die „versunkene heilige Ilion", das ewig durch die Geschichte und die Ge schichte der Poesie fortlruchtende Brandopfer des „er findungsreichen Odysseus" interrssirt die gesammte ge bildete Welt. So denn auch die schon seit Jahren be kannte Thatsache, daß man die Ruinenhügel dies« wirklich sehr ausgedehnten Stadt mit Sicherheit ent deckt hat. vr. Heinrich Schliemann hält Nachgrabun gen, hat dabei mit großen Hindernissen wegen unge- hrurer Aufhäufung von Schutt und Erdreich und we gen der Faulheit seiner griechischen Arbeiter, der Ge fährlichkeit der Fieberluft zu kämpfen — in Summa aber schreitet seine verdienstliche Arbeit fort. Es haben sich bis jetzt viele an die Phönizier erinnernde Arbei ten, wenig gebrannte Töpferaeschirre, aber viele runde »«zierte Terracottastücke gefunden, von welchen der Archäolog meint, daß sie vielleicht den Troerinnen zu Gewichten gedient. Merkwürdig ist der Fund eines SteinS mit Schriftzügen, die in ihrer Verworrenheit und Fremdartigkeit keiner bis jetzt bekannten Spracht eingereiht werden können. Die warmen Quellen und die danebrnliegende-kalte, an welchen die Troerinnen vor der Stadt ihre Wäsche wuschen, sind noch vorhan den, nur könnte, wenn dieses Merkzeichen festgehalten werden soll, der Raum für die Stadt kaum zu 10,000, nicht ab«, wie eS wahrscheinlich richtig wäre, zu 50,000 Einwohnern abgeschätzt werden. Hoffen wir, daß die Nachgrabungen auf dein Hügel Hisarltk (Akro polis) da- Trmpelhetligthum und andere entscheidend« Ruinen entdecken lasten.
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