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weimarischru Generalconsul in Warschau, StantslauS Lesser, das Ritterkreuz erster Klasse des königlichen Verdienstorden- vom heiligen Michael verliehen. * Stuttgart, t2. December. In der heutigen Sitzung der Abgeordnetenkammer bestätigte Zustiz- minister v. Mittnacht, daß der Antrag Lasker'-, betreffend die Ausdehnung der Reichsgesetzgebung auf das gesammte Eivilrecht, im Ausschüsse des Bundes- rathes mit 6 gegen 4 Stimmen abgelchnt worden sei. Die Gutachten der Majorität sowie der Minorität würden gedruckt werden, und erst hierauf werde die württcmbergische Regierung über ihre AbÜMmung im Plenum des Bundesrathes Beschluß fassen. Per Minister erklärte, er persönlich sei nicht unbedingt gegen die Erweiterung der Competenz der Reich-gtsatzgebung. Um dieses Ziel zu erreichen, gebe es zwei Wege-: den der Verfassungsänderung und den der verfassungsmäßigen Ausdehnung der Competenz in einzelnen Punkten. Er spreche sich für den letzteren Weg al- den erprobteren aus. Im weiteren Verlauf der Sitzung begründete Oesterlen in längerer Rede seinen von 17 anderen, mit wenigen Ausnahmen der demokratischen Partei angehörigen Abgeordneten unterstützten Antrag, betreffend die Wahrung der Rechte der Kammer gegenüber einer even tuellen weiteren Beschränkung der Selbständigkeit Würt tembergs durch die Reichsverfassung. Der Antrag lautet: „In Erwägung, 1) daß die Ausdehnung der Verfassung des Norddeutschen Bunde- aus Württemberg durch Vertrag vom 2ü. Novemoer 1870 nur unter den in Art 2 diese- Vertrags angeführten Maßgaben »wischen den contrabirenden Staaten vereinbart und seuen der württembeigischen Stände gevedmigt worden ist; 2) daß die durch jene Maßgaben vertragsmäßlg festgesetzte Beschränkung der Reicksacsetzaebung nach klarem Nechr und nach der Natur der Sache nicht durch einen Act der Reichsgesetzgebung, sondern nur vertragsmäßig unter Zu- st mmung des württembeigischen Staates beseitigt werden kann, was durch daS Protokoll u. <l. Berlin rs. November. 1870 und Versailles IS November 1870 als selbstverständlich anerkannt worden ist; 3) daß die Zustimmung dcS Württemberg schen Staats hierzu nach Verf.-urk. S 8b nur mit Einwilligung der Württemberg schen Stände ertheilt werden kann: aus diesen Gründen und in Bewacht der durch den Vertrag vom 2b. N» vember 1870 Art. 2 vorbebaltenen Rechte für die materiellen Interessen deS Landes, stellen die Unterzeichneten den Antrag: „Hohe Kammer wolle beschließen: I. das verfassungsmäßige Recht der Ltäude aus Zustimmung zu Abänderung des Vertrags vom 2b. November 1870 zu verwahren und demzufolge II. der k. Staatsiegierung zu erklären: 1) daß die Kammer eine ohne ständische Zustimmung beschlossene Abänderung jenes Vertrags für den württcmbergiichen Staat verpflichtend nicht zu erkennen vermöchle, 2- daß durch einseitige Zust mmung zur Abänderung oder Aushebung des Vertrags vom 2S. November 1870 die dafür verantwo tlichen Regierungsorgane einer Verletzung der Landes verfassung sich schuldig machen würden." Hölder befürwortet Verweisung des Antrages an eine Commission, damit der Kammer Gelegenheit geboten werde, die Frage in nationalem Sinne zu entscheiden. Der Vorschlag auf Verweisung deS Antrages an eine Commission wird genehmigt. Karlsruhe, 11. December. Dem „Fr. I." schreibt man über jüngst stattgehabte Verhandlungen zwischen der großhrrzogl. Regierung und der Freiburger Curie, daß diese Verhandlungen die Reorganisation des katho lischen Oberstiftungsrathes betrafen. Und zwar wurden im Einverständniß mit dem erzbischöflichen La- pitelsvicariate ernannt: zum Präsidenten des katho lischen Oberstiftungsrathes der Stadtvicar Schaible in Rastatt, zu Assessoren bei der genannten stelle Amt mann Fetzer in Freiburg und Oberftiftungssecretär Kraut in Karlsruhe. Und da durch die Weigerung, bez. Entlassung des Regierungsraths Edelmann der großhrrzogl. Verwaltungshof z. Z. eines RatheS ent- behrt, so wurde Oberstiflungsrath Wagner zum geh. Regicrungsrath beim VerwaltunAshof ernannt. Herr Edelmann, der Anstifter aller dieser Personalverände- rungcn, soll vom erzbischöflichen Capitelsvicariat mit der bischöflichen Stiftungsverwalterstelle in Konstanz bedacht worden sein. — Vom 1. Januar 1872 an wird auch die seitherige Direktion der siroßherzogl. Ver kehrsanstalten aufgehoben und die centrale Leitung und Verwaltung der badischen Staatseisenbahnen, der badischen Bodensredampfschifffahrt, sowie der im Be trieb der großherzogl. Staatsverwaltung befindlichen Privateisenbahnen vom gleichen Tage an von der dem Handelsministerium unterstellten „Generaldirection der großherzogl.badischen Staatseisenbahnen" besorgt, welche drei Abtheilungen für den Betrieb, die technischen Zweige und das Rechnungswesen hat. Wien, 12. December. Wie die „Pr." erfährt, hat der Justizministcr Dr. Glaser im Hinblick auf die in vielen Fällen willkürliche Handhabung des Ver einsgesetz es feiten der zur Ueberwachung der Ver« einsversammlungen entsendeten Polizeicommissare dem Minister des Innern den Vorschlag gemacht, diejenigen Polizeiorgane, welche ihren Wirkungskreis als „landes- fürstliche Commissare" nicht genügend kennen und diese ihre Unkenntniß auch schon wiederholt bewiesen haben, von dieser Dienstleistung zu entheben. Freiherr v. Lasier sei auf diesen Vorschlag ohne weiteres Bedenken eingegangen. Triest, 11. December. (Pr.) Wegen AuLzischens der österreichischen Volkshymne in Ctniselli's CircuS erinnert eine Polizeikundmachung an dir bestehen den, in außerordentlichen Fällen die Theaterschließung gestattenden Vorschriften. Pari-, 10. December. Wie der hiesige officiöse Korrespondent der „Nat.-Ztg." berichtet, hat der deutsche Gesandte Graf v. Arnim Gelegenheit gehabt, Herrn Thiers ob der auf Deutschland bezüglichen Stellen seiner Botschaft zu beglückwünschen. — (K. Ztg.) Der Tumult, welcher gestern in der Nationalversammlung ausbrach, war nur die Fort setzung des Lärms vom letzten Freitag. Hr. Ordinaire hat, indem er die Mitglieder der Gnadencommission als Mörder bezeichnete, den heftigsten Sturm heraufbeschwo- ren, der jemals in dem Theatersaale deS Versailler Schlosses erlebt wurde. Der radicale Leputirte der Rhüne hat sich die Strafe der Censuv zugezogen, welche unter dem Brifalle der Rechten und eines großen ThrilS der Linken ausgesprochen wurde. Man muß in die parlamentarischen Annalen weit zurückgehen, um ein Beispiel solcher Bestrafung zu finden. Nach den Be stimmungen der Geschäftsordnung verliert rin mit der Censur belegter Abgeordneter die Hälfte seiner monat lichen Tagegelder, auch wird der Beschluß des Hauses in tausend Exemplaren in seinem Wahlkreise durch Maueranschlag verkündigt. Um die Aufregung der Rech ten zu beschwichtigen, kündigte Hr. Dufaure an, daß er ein neues Gesetz eindringen werde, um die Journale zu bestrafen, welche die Gnadencommisfion angegriffen haben, nämlich den „Phare de la Loire", die „Jn- döpendance de Savoie", den „Jndopendant", den „Rs- publicain" u. a. m." — Die Frage von Paris, schreibt das „Vien Public", ist nicht, wie man nach der soeben verworfe- sien Dringlichkeit glauben konnte, himn-geschoben wor den. Die Jnittativcommissivn hat ieht nicht viel zn thun und wird» wie. «um«v» „iHhe«» ,th«n Bericht schnell gbliesern. Dann wird sich der Assembler eine DiScusstvn ausdrängen, an welcher Theil zu nehmen die Regierung nicht verfehlen wird. Die Regierung hatuoch nie ihre Sympathien für eine Rückkehr nach Pari- verborgen. — Der Minister des Innern, meldet das „Journal de Paris", hat verlangt, in der Commission vernommen zu werden, welche die Vorlage des Herrn Ducb-trl zur Rtzckjehx nach PvH j» untersuchen hat. Berste 10. December. (B. V.) Auf den Shitrag der Kirchenditzeetioa hat her Regseylng-rat- beschloßen: 1) Beim Appellationshof auf Abberufung der Pfarrer Erelier in Rebeuvelier und Studer in Courgenay, welche Heide sich fortdauernd dts Mißbrauchs ihres geist lichen Amtes zu politischen Wühlereien schul dig machen, anzutragrn; 2) dieselben sofort in ihren geistlichen Verrichtungen und im Genuß hrer weltlichen Benesicien einrustellen, und den Bischof von Basel aufzufordern, sofort für geeignete Stellvertretung zu sorgen. St. Petersburg, 8. December. (N. A. Z.) Das Fest des St. Georgsordens ist heute hier mildem üblichen Ceremoniel gefeiert worden. Es sei zunächst nur einiger bedeutsamer Momente gedacht. Se. Maj. der Kaiser Alexander erwies den anwesenden drei In habern der 2. Klasse des Ordens, den drei Marschällen, nämlich Se. k. Hoheit dem Prinzen Friedrich Karl von Preußen, dem Grafen v. Moltke und dem Fürsten Bariatinsky die hohe Ehre, den Degen zu ziehen und denselben die HonneurS zu machen. Bet der Tafel, an welcher die Mannschaften gespeist wurden, trank Kaiser Alexander auf das Wohl des Deutschen Kaisers und mit unsern Leuten, die bei der Kirchenparade in der Front gestanden hatten, auf das Wohl seiner drei Re gimenter. Bei der großen Galatafel, an welcher zur Rechten deS Kaisers Prinz Friedrich Karl und zur Linken Graf v. Moltke saß, erhob sich der Monarch und sprach die (durch den Telegraphen bereits gemeldeten) Worte: „Ich trinke auf das Wohl Seiner Majestät des Kaisers und KüuigS Wilhelm, des ältesten Ritter- des St Georgs- ordens und der mit diesem Orden decorirten Repräsentanten Seiner braven Armee, die wir glücklich und stolz sind, heule unter uns zu sehen. Die intimen Beziehungen, welche Mich diesem Souverän verbinden und die Waffenbrüderschaft unsrer beiden Armeen, die sich von einer so denkwürdigen Epoche her schreibt, sind Mir ein sichere- Pfand des Friedens und der Auk- rechthaltnng deS RechtSzustandeS in Europa. bin glück lich, daß bei dieser Gelegenheit sich diese alten Bande erneuen; ich hoffe und ich habe die Zuversicht, daß diese Freundschaft sich pervetuiren und auf die künftigen Generationen übergehen wird. Noch ein Mal, auf die Gesundheit Sr. Majestät des KaiserS Wilhelm!" Dir Bewegung, welche sich in der Stimme des hohen Redners kundgab, thcilte sich der Versammlung mit. Se. kinigl. Hoh. Prinz Friedrich Karl trank hierauf im Namen deS Kaisers Wilhelm auf das Wohl des Kaisers Alexander. Es waren Augenblicke von Bedeu tung. Ihr Eindruck auf Diejenigen, welche sie mit- erlebten, wird kein vorübergehender sein. Die Anspie lung auf die Zukunft, die in der kaiserlichen Ansprache enthalten war, weckt aber wohl weithin bei allen Denen, welch« Freunde des Friedens sind, den Wunsch: Gott gebe, daß Kaiser Alexander's Wort in Erfüllung geht. Der französische Text des kaiserlichen Trinkspruches, welchen das „Journal de St. Pstersbourg" am Tage darauf veröffentlichte, lautet etwas kürzer und in an derer Ordnung der Sätze, wie folgt: I» »uutä äe 8. >1 «t Roi 6uill»uii>e, „comme I« plo» »ueiau ebs»»>i«r «I« 8t-«sorg«», «t ä cell» edavalrer» äs dkotr« »rära wiljtair« ä» mr brav» »rmes, „ckoot ,uii Lor so voir s« ui Nixo«» rapreueotant» »u .^jonrä'boi parmi nou,. ck« säiirs rt v'sipärs, <zus „intime gni onui llllit »e perpstnsr» 6»n, I«« xeosrntion» „katures, »io»i gus I» kr»t«roitg «Urme» entre no» äen» „arm^sa, s»l»ot «tun» «poqn» t jamai» m^mornbl«. v ii „I* maitleur» g»r»ati» pour I« maiatiaa 6s l» pair et äs , I'orär« legal «Q Lurop«.' — Der „Russ. Jnv." widmet dem Besuch der deut schen Grorgsritter folgende bewillkommende Worte: Es hat eine Zeit gegeben, wo wir in Gemeinschaft mit den Preußen und überhaupt mit den Deutschen die gemein same Sache Europas — seine Unabhängigkeit — ver- theidigten; in den Jahren 1870 und 1871 hat Deutsch land, zum Kampfe aufgerufen, das Attentat auf seine Integrität und Selbstständigkeit glänzend zurückgeschla- zen, und uns war es besonders angenehm, die mit rischem Ruhm bedeckten Helden auf unserem militäri- chen Feste anwesend zu sehen. — Eine eigenthümliche Nachricht verbreitet sich hier aus Centralasien. Die russische Stegirrung soll die kürzlich den Insurgenten abgenommene Stadt Kuldsha gegen sehr vorthtilhafte Bedingungen, namentlich für den russischen Handel im äußersten Osten, der chine sischen Regierung zurückgegeben haben. Dresdner Nachrichten vom 13. December. — Aus Anlaß des allerhöchsten GrburtS- festes hat der Männergesangvtrein „Dresdner OrpheuS" br. Majestät dem König gestern Abend im Schloßhofe eine Serenade dargebracht, nach deren Beendigung die Vorsteher des Vereins zu Sr. Maje stät befohlen wurden. — Die öffentlichen Plätze der Stadt waren zu Ehren deS Tages gestern Abend fest lich beleuchtet. — Bei der gestrigen So irä e deS Herrn StaatsministerS v. Fabrice (»gl. unter „TageS- geschichte") wurde die Concertmusik von dem Musikchor d«S Gardereiterregiments (unter Stabstromprter Wag ner) ausgeführt. — Ueber die zur Feier deS Geburtstage- Sr. Maje stät beS König« in den öffentlichen Lehranstal ten gestern stattgrfundenen Fr starte tragen wir heute noch Folgende- nach: Den ActuS in der Aula der k. polytechnischen Schule beehrten mit ihrer Gegenwart Se. Excellenz Herr StaatSminister v. Nostitz-Wallwitz und Herr. Geh.- Rath Or. Weinlig. Die Festrede hielt Regierun^- rath Köpcke über die Entwickelung de- Transportwesens in der neueren Zeit und den Einfluß dieser Ent wickelung auf das sociale und wirthschaftliche Leden der Völker. Der Gesangverein leitete die Feier durch eine Cantate, gedichtet vom Professor Stern und com- ponirt vom Hoforganist Kretschmer ein, und schloß dieselbe mit dem Sachsenltede. In der kinigl. Thierarznrischule fand Vor mittags 11 Uhr rin Festactus statt, bei welchem der Professor Siedamgrotzky Auen Vortrag über die neuern Forschungen hinsichtlich der Entstehung der Tuberculose hielt. Ein vom Vorsitzenden der k. Commission für das Peterinärwesen, geh. Reaierungsrath Just, ausge- brachtr» dreimaliges Hoch auf Se. Majestät endete Ht ML. Auch in der katholischen Hauptschule fand rin feierlich« Schulactus statt. — In der Lehr- und Er- KM" Schöna» und billigst» M-Gksch»k dieser Saison! 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Am gestrigen Sonn tage beging die hiesige Stadt ein ebenso ernstes, als würdiges Fest. Um die im Kampfe gegen Frank reich gebliebenen Söhne WerdauS zu ehren, batte sich hier ein Comitö gebildet und dieser sich die Aufgabe gestellt, denselben ein angemessene- Denk mal zu errichten. Die patriotischen Beiträge zu diesem Zweck flossen so reichlich, daß dasselbe alsbald gesichert war und gestern enthüllt und eingeweiht werden konnte. Nach dem VormittagsgotteSdienste begaben sich in langem, feierlichem Zuge, welchen eine größere Ab- theilung Militärs aus der Garnison Zwickau eröffnete, unter Glockengeläute 13 Knaben, welche Immortellen- kränze trugen, die Mitglieder deS FestcomiteS, die An gehörigen und Hinterlassenen der gefallenen 13 Söhne Werdaus, die geistlichen und weltlichen Behörden, die beiden Militärvereine, die uniformirten schützen, die freiwillige Feuerwehr, die Turner, die Innungen und sonstigen Corporationen, denen sich noch viele Ein wohner der Stadt »„schlossen, auf den hiesigen Johan nisplatz, in dessen Anlagen das Denkmal errichtet wor den ist. Nachdem der Festzug daselbst um daS noch verhüllte Denkmal herum Aufstellung genommen und die hiesigen Männergesangvereine unter Vlusikbegleitung ein patriotisches Lied — „DaS deutsche Schwert" — voraetragen hatten, wurde daS Denkmal unter ange messener Ansprache eines ComitsmitgliedeS und unter Kanonendonner enthüllt und den Vertretern der Stadt übergeben, für welche hierauf Hexr BchMenneister Fied ler sprach, indem er die große Zeit, der das Denkmal seine Entstehung verdankt, warm beleuchtete' und dem Comitä für das schöne und würdige Denkmal namens der Stadt berzlich dankte und dasselbe unter Entgegen nahme der Schenkungsurkunde feierlich in Besitz nahm. Die erhebende Feier endigte mit der die Anwesenden tief ergreifenden Weihrede des hiesigen Herrn Super intendenten 1-io. Schmidt und dem allgemeinen Gesänge des Liedes: „Allein Gott in der Höh' sei Ehr", wo rauf die Versammlung unter Glockengeläute und unter dem Donner von 13 Kanonenschüssen den Festplatz ver ließ. Das Denkmal besteht aus einem erhöhten Unter bau mit 2 Granitstufen, einem Postamente mit 4 ge schliffenen Marmortafrln, aus denen sowohl die Flamen der Gebliebenen mit Ort und Datum der Schlachten, in denen sie gefallen, in Gvldschrift eingetragen, wie kriegerische Embleme in Bronzeguß angebracht sind, ferner einer aus Sandstein von dem hissigen Bildhauer Gäbert höchst sauber ausgeführteu korinthischen Säule von 8!4 Ellen Höhe, welche eine vom Prof. Wittig modellirte und von M. Czarnikvw und Comp. in Ber lin in galvanisch bronzirtem Zink gegossene Victoria auf einer Kugel, zusammen 3'i- Ellen hoch, trägt. Das aanze Denkmal ist 18 Ellen hoch, dem Zweck ent sprechend würdig und schön und wird eine bleibende Zierde der Stadt Werdau sein. — Um auch noch die aus dem Kriege glücklich heimgrkehrten Söhne Werdaus zu ehren, wird denselben morgen zur Feier des Geburts tages Sr. Nöajestät des Kömgs von Seiten der Stadt das bis dahin aufgeschvbene Festgastmahl gegeben werden, auf welches Abends in zwei Sälen Ball fol gen wird. Hiermit glaubt die Stadt Werdau ihre seit dem Beginne des Kriegs durch Bewirthung der fort- währenoen Truppenzüge fast täglich bis vor Kurzem und neuerdings noch am 2. und 3. vor. Mon. durch den festlichen Empfang des Brigade- und Regiments- stabes, sowie zweier Bataillone des 104. Regiments in Anspruch genvmnrene Thätigkeit dieser Art abschließen zu dürfen. Vermischtes. * Am 2. d. (Sonnabend) Abend erhob sich über das ganze südliche Schweden ein Schneesturm, wie er nur selten erhört ist, hielt den ganzen Sonntag an und unterbrach alle Communication auf den Eisen bahnen. Noch war der Schnee nicht vollkommen hin weggeschafft und die Communication wieder eröffnet, so brach am Nachmittage des Dienstags ein noch weit schrecklicheres Untvetter aus, während dessen 15- bis 16-stündiger Dauer der Schnee nicht vom Himmel fiel, sondern herabstürzte, so daß er nach dem Aufhören des Unwetters auf langen Strecken die Eisenbahnen 8 bis 12 Fuß bedeckte, ja auf der Ebene Upsala an vielen Stellen 15 Fuß und darüber hoch sein soll. Erst am 7. d. war nach sünftägiger Unterbrechung durch Ausbietung aller Arbeiter, die nur zu haben waren, und nach den grmsten Anstrengungen die Communica tion wieder hergestellt. Tinen so reichlichen Schneefall, schreibt man den „H. N." aus Stockholm, hat hier kaum irgend einer der jetzt Lebenden gesehen. Statistik und Votkswirthschäft. Maavoh«»», rs. D««mber. <Tel.) Das Eis steht seit Heuke Nacht in der Stromelbe vollständig. Liter von ca. » bi» tt> sollte, eS cavvozireu, iNt geuomme« werd,». ^a»-nnle» M«. 'l Usu» ä»»»_ä» I» e-al, an» »D V. 't«eNn. ltae ^ >E«» »»ir»»»« lv. fertea werben erbeten a>» K. »I Hofpvstamt H)au ktnd«rl»sen Ehelsnten in Nl- tona hxiHamburg wird, «ine Waise, einerlei ob Knabe »de» Mädchen, in de» Soeben eingetroffen in der ^em«»Ickischen Buchhandlung: H^iHetm Kauff's Whlthen. M « Große illustrirte Pracht Ausgabe. Preis in reich ver goldetem Original-Einband nur Thlr. 4. oder 7 fl. rh. zirhungSanstalt der Frau vr. Großmann-Schroth hier wurde der allerhöchste Geburtstag gestern Nach mittag festlich begangen durch eine Rede des Pxos. Or. Lloyd Wollen, die Ansprache eines andern Lehrers und eine Reih« musikalischer Productionen. — In der ländlichen Lehr- und Erziehungsanstalt (für Knaben) des Or. Pietzsch zuBlasewitz rrfolgtt aus gleichem Anlaß gestern Abend die Aufführung eines französischen Theaterstückes, verbunden mit musikalischen Vorträgen von Seiten der Zöglinge. (Eine Reihe von Be richten über die Feier des Gvburtsfestes Sr. Majestät des Königs in den übrigen Städten des Landes ist in der Beilage enthalten.) — Das Amtsblatt des hiesigen Raths, der „Dr. Anzgr.", schreibt: Dem Ministerium des königl. Hauses ist unter Hinweis auf die Unzulänglichkeit des Ge- orgenthors für den täglich wachsenden Verkehr der jedenfalls allgemeine Wunsch der Erweiterung des Thars, insbesondere aber der Herstellung' einer zweiten Durchfahrt vom Stadtrath vorgetragen und zur Erörterung der Ausführungsmöglichkeit um Mittheilunz der Grundpläne des Thorgebäudes gebeten worden. Wir freuen uns, berichten zu können, daß dieser Bitte mit Vorbehalt der Entschließung über die für die Umgestaltung des Georgenthors zu erwartende Planvorlage auf das Bereitwilligste entsprochen und »ur Ausarbeitung der letzteren das Stadtbauamt mit Auftrag versehen worden ist. «rosse LurlSon von Hetdruck-Kemätden in eleganten Goldrahmen. Montag den 18. und Dirnötag den 1v.iDece»brr sollen Vormittags von 11 Uhr ab im Lokale deS Unterzeichneten große Brüdergasse Nr. 2V eirea 180 OvIäruek-llvmLIäe, Landschaften und Genrebilder, Kopien bester Meister, -egen baare Zahlung versteigert werden. Außer zu Weihnacht-Geschenken eignen sich diese Gemälde namentlich zur bril lanten Ztmmer-Zierve für Vie Herren Hoteliers unv Restaurant-Inhaber, umsomehr dieselben nur von Kennern für Chromo-Lithographien gehalten wer den und letztere Kunst in der Neuzeit die überraschendsten Fortschritte »achte Verzeichniß der Bilder liegt bei Uuierzeichnetem zur Emsichl aus. Auktionator und Taxator, gr. BrüdergasseNr. 20. Wkg» baldig» VtschSstiaafMäg- empfehle 81k-s»sduk'gsi' Ksnsvlsdei-- PS8lel6N, Niigenbvslljki- Kän8ebk-Ü8ts, 8ckinlcen, ttamdui-gek- Oetwenrungen, SfsunsctEigsi' unü koiksek eeppelslblkUk-Il rc. zu billigen Preisen als paffende WeihnachtS- »rschcnke. LmII Lau8ektzi', LvilSdrnfferftr. »I. 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