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Dresdner Journal : 14.12.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187112141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18711214
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18711214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1871
-
Monat
1871-12
- Tag 1871-12-14
-
Monat
1871-12
-
Jahr
1871
- Titel
- Dresdner Journal : 14.12.1871
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1871 Donnerstag, dm 14. December. 2V 288 DreMerAoimml Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. tusgabe- und pr. Termin 30. September 1871 100 Thlr. »hr C. B. aben sich )oO Thlr. :n Forst- Lisenberg, rfordern; mehrerer ZOO Thtr. oichtsorv^ htigt. ergüter für die folge der Stempel ¬ tu „Titus" von Mozart eröffnet. zwei Pfennigen den 1. August, zwei Pfennigen den 1. November von jeder Steuereinheit zu erheben. 8 2. :lbst fallen ig bei den g; in der egistratoren rstcllen sind die Remu- Kassenaus Portoaus- »errninderl; ch bei dem sitenhaupl- n, der 20 zsdiätistcn, >rhöht sich len ist um ll bei den fanzleiauf- Thlr. auf islösuiigen Der finan- unbedcu- des Auf- unmittel- 250 Thlr. itsschul- Thlr. auf hrung der )bau-Zit- gründunz Geschäfts- Sorgfalt ld außer- Bekanntmachunq. In jüngster Zeit ist eine neue Gattung von falschen Zinscoupons und zwar zu dem dreiprocentigen Staats- schuldencaffenscheine vom Jahre 1855 Nr. 13201 über 0,000 Thlr. Sekleidunzi- r Töalddein, Geschlechter ie Männer- Boigtsber- cneck 18, stein 20M zu Bräunj- rsdorf 6600 abertusbur^ zu Sonnen- Thlr., die den Jrren- iß ein Zu- 185 Irre.) üreau ist Finanzministerium. von Friesen. von Brück. Verordnung, die provisorische Forterhebung der Steuern und Abgaben im Jahre 1872 betreffend, vom 12. December 1871. Zu Ausführung des Gesetzes wegen provisorischer Forterhebnng der Steuern und Abgaben im Jahre 1872 vom heutigen Tage wird hierdurch Folgendes verordnet: 8 1. Die ordentliche Grundsteuer ist im Jahre 1872 mit drei Pfennigen den 1. Februar, twei Pfennigen den 1. Mai, lüOrlick: . . . . ü TLtr. Oirtiok: l l'ktr. Ib Azr. . . 10 d I>iii»iu«r»: 1 bixr. »u»«rü»so»»n»Iim« »u»i,Itrt»r Orsiäasr ^ourn»I»; ^^22.: H u. D u»»- niffe der Ausfuhr seien bis auf 1 Milliarde gestiegen und überstiegen das Erträgniß der Einfuhr in dem letz ten Decennium. Die Steuern seien von 161 auf 500 Millionen, die Monopole von 175 auf 296 Mil lionen gestiegen. Der Finanzminister schlägt vor, den Staatsschatzdienst fünf Banken anzuvrrtrauen, fer ner die Lermehrung der Nationalbankbillets bis zu 1000 Millionen, die Einführung neuer Steuern im Betrage von 30 Millionen auf Gewebe, Petroleum, Einregistrirung und Stempel, die facultative Conver- tirung des Nationalanlehens in consolidirte Rente, eine Operation mit den Kirchengüterobligationen, durch welche 730 Millionen erspart würden und das Deficit der 5 nächsten Jahre gedeckt werde. Der Finanzminister schließt sein Expose mit der Bemerkung, es sei Zeit, konser vative Politik zu machen. Da» Exposs de» Kiuanzmiuistrr» wurde auf das Beste aufgeuommeu. London, Dienstag, 12. December, Nachmit tags. (W. T. B.) Der Prinz von Wales hat den heutigen Vormittag unruhig verbracht. Der Zu stand der Krankheit ist unverändert. Dresden, 13. December. Die Präsidentenbotschaft Thiers' wird in der französischen Presse natürlich um so lebhafter besprochen, da es hier nicht blos gilt, die Form und den Aufbau eines wichtigen politischen Dokuments zu analysiren und zu kritistren, sondern es sich um die Ermittelung und Präcisirung der ganzen Art und Rich tung des Thiers'schen Regiments auf Grund und aus Anlaß dieser seiner Kundgebung handelt. Im All gemeinen ist zu constatiren, daß die Urtheile der Jour nale der Botschaft mehr oder weniger ungünstig sind. Vorbehaltlosen Beifall spenden nur einige untergeordnete Organe, wie der „Eourrier de France", das „Bien Public" und der „National". Von den einflußreichen Blättern ist eS eigentlich nur das„JournaldrsDe- bats", welches der Botschaft Wohlwollen entgegen bringt. Es rühmt ihre versöhnliche Sprache, welche die Fortdauer des Provisoriums, die vorerst unbedingt nothwendig scheine, allein ermögliche, und wird an ge wissen Stellen an jene Bülletins erinnert, die man über das Befinden eines Kranken ausgiebt. „Es liegt eine ernstliche Besserung vor, die Kräfte kehren allmählich wieder; aber wir müssen beständig vor Augen behal ten, daß wir sehr krank gewesen und noch sehr krank sind und daß uns jede heftige Bewegung untersagt ist." Die Nationalversammlung möge, getreu der alle con- stitutionellen Fragen in der Schwebe lassenden Prä- sidentenbotschoft, an diese Fragen nicht rühren. Sie sei gewählt worden, den Frieden zu schließen, die Kriegs entschädigung aufzudringen, das Land finanziell und militärisch zu reorganisiren; damit habe sie noch sehr viel zu thun, und sie verlege sich nicht vor der Zeit auf Lösungen, die ihr eigener Tod wären. „Was wir am dringendsten nöthig haben, sind organische Verwal tungsgesetze. Und wer weiß, ob nicht dann eines Tages, wenn der Bau beendigt und zur Krönung desselben ge schritten werden soll, die Bürger einer Station es sich zweimal überlegen werden, bevor sie einander zerflei schen, und ob sie sich nicht fragen werden, ob es der Mühe werth ist, einer Namensveränderung wegen sich in den Bürgerkrieg zu stürzen?" Mit dem Finanzprogranm Thiers' ist das „Journal des Debats" im Großen und Ganzen einverstanden; doch scheint ihm die projectirte Ersparniß von 28 Millionen im Budget der öffentlichen Arbeiten, namentlich im Hinblick auf die Lücken des französischen Eisenbahnnetzes, bedenklich, und ebenso erklärt es sich gegen den Amortisationsplan und die Bestimmung von 200 Millionen jährlick für diesen Zweck. Dazu sei die gegenwärtige Finanzlage schlech terdings nicht angethan; man verschiebe die Amor- tisirung lieber auf bessere Zeiten und fordere da für 100 Millionen Steuern weniger. — Dagegen stößt selbst der „Temps" einen Klageschrei aus. „Sie bc- Beilage. Z»r Feier de» 12. December. Erkennungen, Versetzungen ,c. i» öffentl. Dienste. D«stdver Nachrichten. Etstistik nutz »alttwirthschaft. Ei«-esandte». Inserate. Weihuachttliieratnr. Luch die nachfolgenden Bücher des Spamer'sch en Verlag» sind besonder» der reiferen Jugend zur unterhaltenden Selbstbelrhrung I» rr*»—» tritt Hlkrtird 8 1'dlr. Ltsms-sl^sküdr, »»»»«rk»IV «ie» Corlls, ltimlls» kost- oucl Bekanntmachung, den Commissar für den Bau der Aue-JägerSgrüner Staatseisenbahn betr., vom 12. December 1871. Das Finanz-Ministerium hat dem Directionsrathe Robert Theodor Opelt die Geschäfte des Commissars für den Bau der Aue- Jägrrsgrüner Staatseisenbahn übertragen. Derselbe wird bis auf Weiteres seinen Wohnsitz in Chemnitz behalten. Dresden, am 12. December 1871. Finanz - Ministerium. Freiherr von Friesen. Heydenreich. Archäologie. Das „Athenäum" bringt interessante Mittheilungrn über die von I. T. Word geleiletcn Ausgrabungen in EphesuS und namentlich über die Lage de» Tempel» der Diana. Vor zwei Jahren stieß In Bezug auf die Erhebung der Gewerbe- Personalsteurr bleibt Entschließung Vorbehalten. Hiernach haben Alle, die es augeht, sich zu achten. Dresden, den 12. December 1971. Da«-« F Do. Hsraiisxsdsrr Küoirfl. kxpeältion cts» Drssäoer tourvLls, Drsxlell, Ito. 1. Spamer in Leipzig erschienenes und der Jugend ge widmetes kulturgeschichtliches Buch, welches in unter haltenden Geschichten aus der Regierungszeit Friedrich Wilhelm's I. von Preußen darstellt, wie man vor hundertunbfünfzig Jahren lebte und in Ernst, Pedan terie und Humor kräftigster Art sein Dasein genoß. Es ist bei dieser Edition, die mit vielen Abbildungen nach Zeichnungen von Kretschmer geschmückt wurde, eine Erzählung von Anton Niendorf „Der König ein Maler" sehr geschickt benutzt worden. „Der große König und sein Recrut", ebenfalls von Franz Otto, wird diesem Bande nachfolgen, das Zeitbild er gänzend. Eine Art Vorläufer zu dieser Periode bildet aus demselben Verlage Georg Hiltl's: „Der alte Derfflinger und sein Dragoner", eine lebendige, mrmoirenartige Geschichte auf Unterlagen aus der Wirk lichkeit gegründet und ebenfalls reich illustrirt. Es liegt uns davon der zweite Band vor. In ein anderes Gebiet, in das der Naturkunde, führen „Die Thiergeschichten für die Jugend" hinüber. Hermann Pösche er zählt darin von unsern lieben Hausfreunden aus der Heimath und Fremde. Das Naheliegende ist gewöhn lich das Interessanteste, und sc wird denn von Hunden und Katzen, Ziegen und Schafen und nicht minder vom Federvieh des ländlichen Hofes mit Hinzufügung von Schwan und Storch, diesen halbwilden, hospitirrnden Gästen, außerdem aber auch von fremden Hausthieren, dem Kameel, dem Elrphanten bas Merkwürdigste mit Hilfe von trefflichen Abbildungen gar instruktiv erzählt. O. B. Bekanntmachung, die Ausgabe neuer Zinsbogen zu den LandeSkul- turrentenscheinen betreffend. Da die ZinSbogen zu den verzinslich im Verkehre stehenden Lande-kulturrentenscheinen nur noch je den Zinsschein auf den Zinstermin „3l. Dezember 1871" enthalten, so ist mit Ausgabe neuer Zinsbogen zu den vorgedachten Lanbeskulturrentenscheinen zu verfahren. Die neuen Zinsbogen, welche je zwanzig Zinsscheine auf die Zinstermine „30. Juni 1872" bis mit „31. De cember 1881" enthalten, werden vom 18. Dezember diese» Jahre» ab, Wochentags von früh 9 di- Mittags 1 Uhr gegen Rück gabe der alten Zinsleisten in der Landeskultur- rentenbank-Buchhalterei (in dem Landhause Par terre rechts) ausgegeben, während mit der Zahlung der zum 31. Dezember 1871 fälligen Landeskulturrenten- schein-Zinsen Seiten der Landeskulturrenten- bank-Kasse schon am 15. Dezember 1871 begonnen werden wird. Die Empfangnahme neuer Zinsbogen ist persönlich, beziehentlich durch hierortige Beauftragte zu bewirken. Sollten wider Erwarten auf Umtausch von Zins- bogrn gerichtete schriftliche Anträge der Königlichen Lan- auf 1 Thlr. 1b Ngr. — Pf. lautend, aufgetaucht. Diese Couponfalsificate sind gedruckt und sofort daran erkennbar, daß die Unterschriften: „Or. Hertel. Et." mit Tinte bewirkt worden sind und daß an der Stelle, an welcher sich auf den ächten Coupons das königlich sächsische Wappen als Stempel scharf einge- präat befindet, rin solches ganz fehlt. Außerdem fehlt auf den nachgemachten Coupons ein wesentliches Kennzeichen der Lechtheit, nämlich die mit blauer Farbe gedruckte laufende Couponnummer und »war bei den hier in Rede stehenden pro Termin 30. September 1871 eine 16 gänzlich, auch ist in den selben das Wasserzeichen zu vermissen, das in jedem Originalcoupon deutlich hrrvortritt. Der unterzeichnete Landtagsausschuß bringt auch diese neue Couponfälschnng andurch zur öfsentlichen Kenntniß und weist dabei wiederholt darauf hin, daß von der Staatskasse irgend rin Ersatz nicht geleistet wird. Dresden, am 27. November 1871. -er Faidtaglgorschaßw Verwalt»»- brr StaaUschalde». Pfotenhauer. Nichtamtlicher Theil. Uetersicht. r<letr»phische Nachrichten. Aeituug»sch«u. (Journal des Döbats. — Temps. — Soir. — Constitution. — La Presse. — Gazette de France. — Rvpubliqne fran^aise.) T<W«--rsckichte. (Dresden. Berlin. Weimar. Alten buch. München. Stuttgart. Karlsruhe. Wien. Triest. Paris. Bern. St. Petersburg.) Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Mittweida. Werdau.) Aermischte». Statistik »nd B»lk»»irthsch«ft. Genistete«. Anserrte. Lageskalender. Lörsenvach- richten. Mr. Word auf die von Augustus errichtete Mauer, die nahe einem Winkel vier eingemauerte Inschriften trug, denen zufolge diese Mauer den Tempel der Diana und das Augusteum umschloß. Man verfolgte diese Mauer mehrere Hundert Fuß weit und stellte innerhalb des heiligen Weichbildes mehrere Versuchsnachgrabungen an, wobei man das Pflaster des Tempels, sowie trum» von weißen Marmorsäulen und zwei Capitäler von kolossalen Dimensionen entdeckte. Später fand man die aus dem Fußgestell und dem untern Theile bestehenden Ueberreste einer der äußeren Säulen, die 6 Fuß 1 Zoll im Durchmesser hatte. Das Fußgestell scheint roth ge wesen zu sein. Während der heißen Jahreszeit hatte man die Arbeiten eingestellt, dieselben sind jedoch wie der ausgenommen worden und Mr. Word zweifelt kaum, daß das Resultat die alte Eontroverse über die Bau art des Tempels der Diana rc. beilegen wird. Mr. Word bereitet dem Vernehmen nach ein Werk über die Ausgrabungen in EphesuS für die Presse vor. ' Literatur. Tacitus' Geschichte der Negie rung des Kaisers Tiberius. (Annalen B. 1—IV.) Uebersetzt und erklärt von Adolph Stahr. (Berlin. Guttentag's Verlag.) Es ist begreiflich, daß die in neuerer Zeit entwickelte strenge Methodik der historischen Kritik in allen Perioden der Geschichte, besonder- aber da, wo uns so viele Quellen fehlen, in der Geschickte de» Alterthums, die auf einseitige Berichte gegründete geschichtliche Tradi tion mit Erfolg angezweifelt und berichtigt hat. Man denke z. B. an Drumann und Mommsen in Bezug auf die Notabilitäten des letzten Jahrhunderts der Repu blik. Für dir Kaisergeschichte und hier wieder sprciell für Tiberiu» hat bereit» vor 20 Jahren Sievers in Hamburg die gangbare Tradition vielfach kritisirt. Da» I»»vrul«upr«l»sr sür Usn Kaun, viuar n Teils: 1-4 Outvr Oie Teil«: 2 Xxr. Lrsvdetnvnr 't'Lglleb, mit Xu-llTki»« äsr Lon»- nnä t'sivrttP«, ^ksnä, tür äeu solxenäsn 1'ux. Telegraphische Nachrichten. Karlsruhe, Dienstag, 12. vrcemher, Nach mittags. (W T. B.) Die Abgeordnetenkammer nah« in ihrer heutigen Sitzung den Gesetzentwurf, betreffend die Einführung der deutschen Gewerbe- ortzuung im Gro-herzogthu« Baden, in zweiter Lesung einstimmig an. Vas Gesetz ist hierdurch definitiv genehmigt. Paris, Dienstag, 12.December, Nachmittags. (W. T. B.) Die Commission für Berathung des Wahlgesetze» beschloß, daß die Wahlfähigkeit durch das vollendete 25. Lebensjahr und einjähriges Do- micil bedingt ist, das Wahlrecht den activen Mili- tärpersovrn versagt, die Stimmenabgabe aber sonst eine obligatorische sein soll. Es wird versichert, da- die Regierung sich mit diesen Vorschlägen meist im Einklänge befinde. Wie verlautet, gedenkt Thier»' in der Joitia- tivcommisfion sich über die Krage der Rückver legung de» Regierung»fitze» nack Pari» auSzu- sprrchen. (Vgl. unter „Tagesgeschichte".) Die Ergänzuvg-wahlea zur Nationalversamm lung find für den 7. Januar ausgeschrieben. Rom, Dien»tag, 12. December, Nachmittag». (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Drputir- trukawmer legte der Kreegswinifter den Gesetzent wurf betreff» der nationalen Lerthridigung und der Marineminister den Entwurf über die Reorgani sation der Marine vor. Der Finanzminister trägt ein längere» Expose über die Finanzlage vor. Das Gesammtdeficit, sagt der Finanzminister, be trägt 148 bis 160 Millionen; der Verkauf der Staats güter schreite fort. Der Minister constatirt den volks- wirthschaftlichen Fortschritt des Landes. Die Erträg- Gesetz, die provisorische Forterhebung der Steuern und Abgaben im Jahre 1872 betreffend, vom 12. December 1871. Wir, Johann, von Gotte» Gnaden König von Sachsen rc. re. rc. haben auf Grund des die Abänderung einer Bestim mung des Gesetze- vom 5. Mai 1851 betreffenden Ge setzes vom 27. November 1860 (Gesetz- und Verord nungsblatt vom Jahre 1860 Seite 176) wegen provi sorischer Forterhebung der Steuern und Abgaben im Jahre 1872 mit Zustimmung Unserer getreuen Kam mern beschlossen und verordnen hierdurch, wie folgt: 8 1. Im Jahre 1872 sind bis zum Eintritte des für die Finanzperiode 1872/73 zu erlassenden Finanzgesetzrs den bestehenden gesetzlichen Bestimmungen gemäß zu er heben: ») die Grundsteuer nach 9 Pfennigen von jeder Steuereinheit, dl die Gewerbe- und Persovalsteuer, 0) die Schlachtsteuer, ingleichen die Uebergangtsteuer von vereinsländischem und die Verbrauchsabgabe von verein-ausländischem Fleischwrrke, 6) die Stempelsteuer. 8». Die Termine für die Erhebung der Gewerbe- und Personalsteuer hat Unser Finanzministerium sestzustellen. 8 3. Alle sonstigen Abgaben, Natural- und Geldleistun gen, welche nicht ausdrücklich aufgehoben worden sind oder noch aufgehoben werden, bestehen vorschriftsmäßig fort. Auch bleiben den Staatseassen die ihnen im Jahre 1871 budgetmäßig zugrtheilten übrigen Ein nahmequellen noch für das Jahr 1872 zugewiesen. Urkundlich haben Wir dieses Gesetz, mit dessen Ausführung Unser Finanzministerium beauftragt ist, eigenhändig vollzogen und Unser Königliches Siegel beidrucken lassen. - Gegeben zu Dresden, am 12. December 1871. (I,. 8 ) Johan n. Richard Freiherr von Friesen. dvr^-L«rUv-Vi«o-l.«1p»iU-N»»»l-Vr«»I»ll-rrnoktllrt, U.: <t DoAZ«f, N»rIj»-Vi«o-S»md»rx-rr»»Il- lurt ». »k,-Aüo<!k«o D«cZ. verlio D. : D. vrril»»: D. tiü^euu u. D. rr»ottott ». N.: L u. D. Luebb., Du«-« Do., Df. D-flre-'i ; vksmoiw: DV DoiAt, k»ri»://oro«, DaM«, Dutt»«. Do.,- Vi«»: Dxx«Z,^, Amtlicher Theil. Dresden, 8. December. Se. Majestät der König haben allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Banquier Eduard Meyer hier das von Sr. Hoheit dem Herzoge von Sachsen-Meiningen ihm verliehene Ritterkreuz erster Classe des Herzoglich Sachsrn-Ernesti- nischen Hausordens annrhme und trage. Dresden, 8. December. Seine Königliche Majestät haben zu genehmigen allergnädigst geruht, daß der Fürstlich Reußische Geheime Hofrath Advokat Otto Kohl in Ehemnitz das ihm von Seiner Hoheit dem Herzvge zu Sachsen-Meiningen verliehene Comthurkreuz des Herzoglich Sachsen - Ernestinischrn Hausordens annehme und trage. Dresden, 12. December. Se. Königliche Majestät haben dem Chausseewärter Jvbann Gvttlob Johne in LangwolmSdorf die zum Albrechtsorden gehörige Medaille in Silber zu verleihen geruht. deskulturrentenbank-Verwaltung zugrhen, s» wird diesen Anträgen zwar entsprochen werden, jedoch nur mittels rrkommandlrter Schreiben und lediglich auf Kosten und Gefahr der Antragsteller. Zu Erleichterung des Geschäftsganges wird es übrigen» unerläßlich, die abzugrbcnden Zinsleisten, so bald sich deren mehr als sechs in Einer Hand be finden, zugleich mit Beifügung einer die Stückzahl nach Seriengattung und Nummerfolge geordnet nachweisenden Spezifikation, an Ort und Stelle zu bringen. Dratdr», am 11. Dezember 1871. Königliche LandeStulturrenteMmk - Verwaltung. ». Leiffeubach. Naser. gewidmet. Im Ganzen hat die Verlag-Handlung eine so bedeutende wirklich in der deutschen Buchhändlerwelt einzig dastehende Thätigkeit in dem gediegenen illustrirten Genre der instructiven Jugendschrfften entwickelt, daß eine Wiener Zeitung mit Recht einen Artikel unter der Ueberschrift bringt: „Schreiben Sie an Herrn Otto Spamer in Leipzig." Dieser Rath wird allerdings Alle, die in diesem Gebiet kaufen möchten und müssen, au- der Verlegenheit reißen. Zu dem „Kosmos für die Jugend" bringt Louis Thomas „das Buch der denkwürdigsten Entdeckungen auf dem Gebiete der Län der- und Völkerkunde," von denen der erste Band vor liegt und die älteren Land- und Seereisen bis zur Auffindung des Seeweges nach Amerika und Indien mit lebhaftem Text und vielen bildlichen Darstellungen erzählt. Es sind die abenteuerlichen Land- und See reisen während des Mittelalters mit den späteren Eroberungen von Mexico, Peru, Chile, Venezuela, die Entdeckung und Colonisation von Neugranada und Brasilien. Derselbe Verfasser L. Thoma- hat „da» Buch der denkwürdigen Erfindungen" verfaßt. Es sind zwei Bände, der erste bringt die Erfindungen bi- zum achtzehnten Jahrhundert: Schrift, Papier, Druck, Schieß pulver und Feuerwaffen, Elektricität, Teleskop, Mikros kop u. s. ». Der zweite Theil geht in das neunzehnte Jahrhundert mit seiner angewandten Dampskraft hinüber, verweilt beim Gas und der Telegraphie und Photo graphie. Wir sehen, wie der Mensch im Schweiße seines Angesichts in die fortschreitende Culturentwickelung eingreift und die siegreichen Waffen derselben, die Werk- tättrn des Fleißes, errichtet. Die Auffassung der Leser indet überall Nachhilfe durch de- Holzschneiders ge- chickte Hand. „Lu- dem Tabakscollegium und der Zopf zeit" von Franz Otto heißt ein gleichfalls bei ung be- normal- achs von öhungen, en Rech- istenten), . Diese ssistcnten sprechen- lt. Der nng der des Re- mindert, istenlen, e eines chkeit in lmzugs- für die efordcrt. :r offcn- :s über worden big auf. ndt Ser ie land- lusgabe ) Thlr., Direc- ik und dwirth- rstlichen r., des im 250 i neues fallende liothek, nfwand Feuilleton. (Redigirt von Htt» Ainät.) Dresdner Conservatvrium für Musik. Diens tag den 112. December fand in demselben zur Feier des Geburtsfrstes Sr. Majestät de- Königs eine musikalische Aufführung statt. In cvncertirenden Claviervorträgrn (Hommes ä Huenäsi für 2 Claviere von Moscheles und tl-woll-Cvncert von Mendelssohn) erwiesen drei Schülerinnen sorgfältig geleitete und fleißige Studien; ein Bassist entwickelte in einer Con- certarie Mozart'- eine kräftige Stimme und belebten Ausdruck, und eine andere Schülerin bekundete in der Deklamation von Schiller's „Graf v. Habsburg" rin recht sonore- Organ und eine einsichtsvoll geschulte Vorbil dung des Vortrags. Nur ist dem Organ eine Erwei terung seiner Tonscala zu wünschen und der Reinheit der Aussprache noch viel Fleiß zuzuwenden. Besonders zeichnete sich ein Clarinettist (Phantasie von Reissiger) durch gewandte, musikalisch sichere Fertigkeit und ein Violinist (Eckhold) aus, der eine Phantasie von Ernst au-führte. Sein Spiel zeigt entschiedenes Talent; die Bogenführung namentlich ist kräftig und elastisch, der Ton stark, der Vortrag voll Temperament. Wird der Ton erst edler und geläuterter — wozu freilich eine bessere Geige gehört —, so wird er zu reicher Nüan- cirung das Material ergeben. Die Aufführung, welche durchaus erfreuliche Resultate der Lehr- und Lernkräfte de- Conservatorium» bot, wurde mit der Ouvertüre
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