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Dresdner Journal : 23.07.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187107230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18710723
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18710723
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1871
-
Monat
1871-07
- Tag 1871-07-23
-
Monat
1871-07
-
Jahr
1871
- Titel
- Dresdner Journal : 23.07.1871
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1871 167 Sonntag, den 23. Juli tldvvnkmvnläprsl»« r Im NorLL. Lw»L«: DresdnerIoumal « Ddlr. ^Urrlivll r Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann Forwerg. v. Nostitz-Wallwitz r»d«. ul eu d». sit- heißt es dann zum Schlüsse, „daß die jüngsten Ereig nisse eine natürliche Inferiorität der Franzosen gegen über ihren Gegnern, eine Entartung derselben im Ver- Brüssel, Freitag, LI. Juli, Abend». (W. T. B.) Die Kammer der Repräsentanten bewilligte heute für da» Ministerium der öffentlichen Bauten einen Credit von 22 Millionen Frane» und er- theilte mit 52 gegen IS Stimmen die Genehmigung zur Aufnahme einer Anleihe von 50 Millioueu. Hierauf wurde die Kammer vertagt. Madrid, Freitag, 21. Juli. (W. T.».) Die „Correspoudrneia" bestätigt, daß der Marschall Serrano mit der Neubildung de» Cabiuet» beauf- tragt ist. M' -s a: Stan« Kteesaat »co rah. ^cttuch«» Lpirilut: » wiudi,. Lrovüolaonr iLglleli, mit /tusuabmv ävr 8ouu- uuä kviertag», Ddevä» kür äou solgvnäea lag. treten, welche den Ausbruch dieser Krankheiten be- . fürchten lassen, verpflichtet ist, hierüber ungesäumt der OrtSpvlizeibehörde Anzeige zu machen und daß die selbe Anzrigevrrpfiichtung auch allen, mit der Thirrheil- kunst sich beschäftigenden Personen ohne Ausnahme ob liegt, sobald sie an einem, ihrer Behandlung über gebenen Pferde rotz- oder wurm-verdächtige Krankheits- erscheinungen wahrnehmen. Die gegenwärtige Verordnung ist in allen Amts blättern zum Abdruck zu bringen. Dresden, am 18. Juli 187 l. Ministerium de- Innern. 77 Tdir ». r<M r. Job- !vv.«8^> 8^ » - S«- We«n. Inoorotenprvloer kür ä«u 8»uw »iovr eeoputtouou t^ Kgr. Ovtor „Liugvouuat" <ii« 2eil«: L Kgr. Feuilleton. Weimar, 2l. Juli. Die Verhandlungen des „Allgemeinen deutschen Bühnencongressrs" oder, wie sich derselbe infolge eines weiter unten mit- »utheilenden Beschlusses nunmehr nennt, der „Genossen schaft aller deutschen Bühnenangehvrigen" Haven bis zum 19. Juli Abends gedauert. Den neulichen Mit- theilungen über die erste Sitzung ist zunächst noch nach- »utragen, daß die Zahl der anwesenden Vertreter deut scher Bühnen sich inzwischen nicht unwesentlich vermehrt hatte. So waren erschienen ein Delegirter des Münch ner Hosthraters, ferner noch Deputirte der Stadtthra- ter von Mainz, Magdeburg, Bremen, Linz. Die in der zweiten Sitzung gefaßten Beschlüsse gelten allein der Eonstituirung des Congrrsses als die obengenannte Genossenschaft. Dieselbe hat ihren Sitz in Berlin, wo- selbst auch der Präsident Dr. Hugo Müller mit dem Generalsecretär und Cassirer sich befinden. Die übri gen 4 Mitglieder des Centralausschussrs gehören den Bühnen von Kassel, Hannover, Frankfurt a.M. und geschloffen. Der Wiederzusammentritt der Kam mer erfolgt im November. lungen und der Schlachtmomente keinen Eintrag. Sehr übersichtliche Pläne orientiren vortrefflich den Leser. Ueber die Schlachten von Saarbrücken (erste Armee) und Wörth (dritte Armee) — beide ü. August — er hält man interessante Aufschlüsse. Beide entwickelten sich gegen die Intention des Obercommandos (Stein metz und der Kronprinz von Preußen) an diesem Tage. Die Erstürmung der Spicherner Höhen, die wohl durch einen umgehenden Vonnarsch mit größerm Verluste des Feindes und geringern Opfern der Deutschen vermieden werden sollte, machte General Kamccke dadurch noth wendig, daß er auf die falsche Nachricht, Frossard ziehe sich nach St Avold zurück, um ihn noch zu fassen mit seiner Infanteriedivision und mit Eavalerie, über die Saar ging, welche an diesem Tage noch nicht überschrit ten werden sollte. Stehen bleiben konnte er nicht, weil bei einem Angriffe des Feindes der Rückzug über die Saar gefährlich werden konnte und das sofortige Zu- rückgehen hätte die deutsche Waffenehre cvmpromittirt: er mußte demnach auf die feindliche Position lesgchcn. Natürlich kamen ihm die nächsten Divisionen allmählich zu Hilfe und so entwickelte sich diese blutige Schlacht. Ebenso war ein voreiliges Heranrücken des zweiten dayer- schen Corps auf den Stützpunkt Mac Mahon's, Frosch weiler (westlich von Wörth), welches ein unterstützen des Eingreifen des fünften Corps (Kirchbach) und an derer preußischer Corps herbeiführte, die Veranlassung zum Kampfe bei Wörth, welchen der Kronprinz von Preußen erst Mittags einheitlich in die Hand nahm und zum siegreichen Ende führen ließ. Den Tag darauf würde derselbe sein« Kräfte mehr concentrirt haben und hätte dieselben wahrscheinlich mit größerm Erfolge und geringeren Verluste ausnutzen können. Doch abgesehen davon, daß den kühnen Führern der den Zusammenstoß veranlassenden Corps (Kamecke, Hartmann, Kirchbach) 1u kr««»»«» tritt jLllrUeb Luuäv, ko»t- unä Theaterconcessivnsgesetzes, und namentlich um Fest stellung des Begriffs Theater auf künstlerischer Basis. In der vierten Sitzung wurde die Wahl der Ausschüsfe vollzogen und beschlossen, daß die Wahl der 5 artistt- schen Mitglieder der Theatergesetzgebungscommission des Cartelvereins nach dem Vorschläge des Berliner Ge neralintendanten Hru. v. Hülsen nur durch Delegirte der Vereinsbühnen resp. mit Weglassung der Bühnen mit „rauchendem und trinkendem Publicum" stattfinden solle. Im Allgemeinen darf man der Versammlung das Aeugniß aus stellen, wie dies auch vom Präsiden ten in dem Schlußworte betont wurde, daß die Ver handlungen mit großer Ruhe und Würde geführt wor den sind, und daß nach allen Seiten hin das größte Entgegenkommen gezeigt wurde. Welche materielle Vor theile dieser Cvngreß den deutschen Schauspielern brin gen mag, bleibe dahingestellt; das moralische Ansehen ihres Standes ist durch denselben jedenfalls befestigt Mannheim an. In der dritten Sitzung wurde zunächst beschlossen, rin besonders gewählter Ausschuß solle das in Bezug aus die Gründung eines Hilfs- und Pen sionsvereins vorliegende Material bearbeiten und dem nächsten Cvngreß eine Vorlage machen. Von größerm Interesse war die Verhandlung über das Theatercon- cessionsgesetz und namentlich die bei dieser Veranlassung zu Tage tretende Feindseligkeit gegen die Thraterfrei- heit. Or. H. Müller erklärte, daß es höchste Zeit sei, Halt zu gebieten, wenn nicht der Ruin rin vollständi ger werden solle. Die Entstehung der vielbesprochenen Theater mit „rauchendem und trinkendem Publicum" sri nicht die Schuld der Schauspieler, sondern der Thea- terdirectoren. Diese Auslassungen fanden ungethrilten Beifall in der Versammlung, in der einige Anwesende felbst solchen Theatern angehörten, die indessen selbst chr Verlangen nach Beseitigung dieser „Nikotintheater" äußerten. Der Cvngreß nahm den von vr. H. Müller gestellten Antrag an, in Gemeinschaft mit der Theater- gtsrtzgebungscommission des Bühnencartelvereins eine Petition an den Reichstag zu richten um Revision des Dresden, 22. Juli. Der Jahrestag der französischen Kriegserklärung hat auch einem großen Theil der westeuropäischen Presse zu Rückblicken aus das verflossene Kriegsjahr Anlaß geboten. So stellt das „Journal des Dä- bats", im Hinblick auf „die tolle Kriegserklärung, welche das Kaiserreich stürzen und Frankreich einem erbarmungslosen und ungroßmüthigen Feinde überlie fern sollte", nachstehende ernste Betrachtungen an: „Ein solcher Rückblick bietet sicherlich Nichts, was uns Ge fühle des Stolzes einflösen könnte. Selten hat es eine so vollständige Niederlage gegeben, wie diejenige, welche wir erlitten haben. Wir dürfen uns diese demüthigende Wahrheit nicht unter hochtönenden Phrasen und eitlen, albernen Fanfarvnnaden zu verhehlen suchen. Nein, wir müssen ihr im Gegentheil mit Allem, was sie für uns Hartes enthält, ins Angesicht blicken und uns ganz von ihr durchdringen lasten, auf daß unser Un glück uns wenigstens den Vortheil bringe, daß wir uns entschließen, in den Fehlern uns zu bessern, die uns hineingrstürzt haben; unausgesetzt derselben eingedenk, muß ein Jeder in diesem unglücklichen Lande einen tie fen Abscheu vor jener Familie hegen, die dreimal in einem halben Jahrhundert die Schmach der Invasion auf uns herbeigezogen hat. Indessen müssen wir auch begreifen, daß der thörichte Ehrgeiz des ersten Bona parte wie die dünkelhafte Unfähigkeit des letzten nicht die einzigen Ursachen der militärischen Unglücksfällc waren, welche dem Auslände den Weg nach Paris öff neten, sondern daß unsre persönlichen nationalen Schwä chen, jene Verkehrtheiten, die uns eigen sind, auch wenn wir nicht von einem Kaiser regiert werden, ebenfalls ihren bedeutenden Antheil an unserm Unglück gehabt haben. Jetzt heißt es in die Bahn verständiger Urber legung einlenken, um zunächst Heilung zu finden und sodann durch eine weise Politik wieder zu erlangen, was wir in diesem unsinnigen Kriege eingebüßt haben." — Als auf einen kleinen Trost in dieser herben Lage, wie sie der ehrlichen Aufrichtigkeit sich darstellt, ver weist das Pariser Blatt auf den günstigen Umschwung, der sich allmählich in der auswärtigen, namentlich der englischen, Presse betreffs der Beurteilung Frankreichs vollziehe, besonders auf einen neuerlichen Leitartikel der „Times" vom 15. Juli. „Weder die gegenwär tige Generation", schreibt das Organ der Londoner City, „noch eine andere der neuern Zeiten hat zwölf Monde, wie die eben verflossenen, über ihre Häupter hinziehen sehen. Die Einbildungskraft wird durch eine Reihenfolge ungeheurer Ereignisse verwirrt, welche Alles übertrifft, worauf die Geschichte und politische Berechnung die Menschen gefaßt machen konnte. Das Schauspiel war ebenso mannichfaltig wie großartig. Die größten Schlachten, Belagerungen und Capitu- lationen neuerer Zeiten sind von dem Falle eines Rei ches und der Gründung eines andern begleitet gewe sen, und als Epilog folgte eine der seltsamsten und gräßlichsten Begebenheiten im politischen Leben der Völ ker — die Jnsurrection der Pariser Commune. Die Nationen mögen derartige Calamitäten überleben, aber einzelne Männer und ihr Ruf gehen bei solchen Er eignissen für immer unter. Noch vor einem Jahre zählte Emile Ollivier unter die ersten Staatsmänner Frankreichs, und die Reden des Herzogs v. Gramont beeinflußten die Geschicke Europas. Beide sind in den Hintergrund der Geschichte zurückgetreten und gehören eben so gut der Vergangenheit an, als hätten sie in den Galerien von Versailles schon ihre Verbeugungen gemacht, ehe noch Revolutionen in Frankreich bekannt waren. Eine Sündfluth kam über sie mit ihren „„leichten Herzen"" und fegte eine vermoderte Welt und ein Geschlecht hinweg, welches nimmer wirderkehren wird. Alles ist dahin".... „Viele meinen", Telegraphische Nachrichten. »ersaitte», Freitag, 21. JuU, Abend». (W- T. B.) In der heutigen Sitzung der Nationalver sammlung verlaugte der Deputirte Dchölcher neuer- diug» die Aufhebung de» Belagerung»zustande» von Pari». Der Minister de» Jnuern, Lambrecht, erwiderte, die Regierung wünsche selbst, den Bela gerungszustand beendet zu sehen; sie glaube, Pari» sei ruhig. Allein die Pariser Polizei sei noch nicht hinreichend rrorgavifirt, um die Sicherheit zu ge- währen, datz sie ohne anderweitigen Beistand die Ordnung aufrecht zu erhalten vermöge. Der Mi- nistrr fügte dieser Mittheilung noch die weitere hinzu, r» sei möglich, daß unmittelbar nach der Einnahme von Pari» auch Unschuldige verhaftet worden seien; diese seien jedoch bereit» wieder i« Freiheit gesetzt. Die gegenwärtigen Verhaftungen erfolgten nur mit gutem Borbedacht. Auf die Tagesordnung der morgenden Sitzung steht die Brrathung der Petition, betreffend die zeitliche Gewalt des Papste». Bekanntmachung des Ministeriums des Innern, die Rotz- und Wurmkrankheit der Pferde betreffend. Die unter den Pferden in Frankreich herrschende Rotzkrankheit legt für Deutschland die Gefahr der Ein schleppung dieser Krankheit durch die heimkehrenden Truppen und Armrefuhrwerke sehr nahe. Während nun dieser Gefahr rücksichtlich der zu den Truppen selbst gehörigen Pferde durch gemessene An ordnungen der Bundes-Militair-Verwaltung bereits vor gebeugt worden ist, findet sich das Ministerium des Innern in Betreff der, den Militair-Commandobehör- den nicht unterstellten Armeefuhrwerke, die aus Frank reich zurückkehren, veranlaßt, hierdurch die Vorschriften der, Seite 4 l stg. des Gesetz- und Verordnungsblattes vom Jahre 1855 veröffentlichten Verordnung vom 30. März 1855, polizeiliche Maaßregeln bei der Retz- und Wurm- krankheit der Pferde betreffend, unter dem besonderer Hinweis darauf einzuschärfen, daß nach tztz 1 und 12 der gedachten Verordnung bei einer, nach Befinden mit Gefängnih zu verbüßenden Geldstrafe bis zu 50 Tha lern, jeder Pferdebrsitzer, bei dessen Pferden der Rotz oder Wurm ausdricht oder krankhafte Zustände ein- wordrn. Am Abend des 19. Juli vereinte rin Fest- banket die sämmtlichen Theilnehmer an der Versamm lung, welche schließlich bei einem feierlichen Umzug durch die Stadt den Dichterhrrven Weimars ihre Hul digungen darbrachten. Historische Literatur. Der deutsche Feldzug argen Frankreich unter dem Könige Wilhelm. Ein Beitrag zur Kriegsgeschichte der Gegenwart von einem entspricht es den strengsten Forderungen, soweit man sie jetzt, wo noch so Vieles unaufgeklärt ist, stellen kann. Dies wagt nicht Referent zu behaupten, sondern es ist das Urtheil eines ganz kompetenten wissenschaftlichen Offiziers, welches Referent zu seiner Sicherstellung vor dem Entwürfe dieser Zeilen eingeholt hat. Der anonyme Verfasser erzählt klar und mit geschicktem Maßhalten zwischen ausführlicher Entwickelung und knapper Kürze: das warme patriotische Colorit srrneS Stiles thut der in guten militärischen Werken so wvhlthuendrn nüch ternen Darstellung und Kritik der strategischen Be wegungen der beiderseitigen Herrestheile, ihrer Stel- Lovdon, Sonnabend, 22. Juli, Morgens. (W.T. B.) Im Hause der Lords beantragte der Herzog v. Richmond, das Oberhaus möge die zweite Lesung der HreresreformbiL gestatten. Der Herzog tadelte gleichzeitig die Reairrung heftig wegen ihres Verfahrens. Die zweite Lesung der HreresreformbiL wird am 31. Juli erfolgen. Bukarest, Freitag, 21. Juli, Nachmittag». (W. T. B.) Die D'putirtenkammer war infolge der bereits erfolgten Abreise vieler Mitglieder in der heutigen Sitzung nicht beschlußfähig. Bukarest, Freitag, 21. Juli, Abends. (W.T. B.) Dir Session der rumänisch,n Kammer wurde Amtlicher Theil. Dresden, 20. Juli. Se. Königliche Majestät haben allergnäbigst geruht, die von dem Ünter-Commandanten der Festung Königstein, Obersten Andrich, erbetene Versetzung in Disponibilität mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubnitz zum Forttragrn seiner bisherigen Uniform mit den verschriebenen Abzeichen zu bewil ligen, auch demselben hierbei den Ausdruck der aller höchsten besonderen Anerkennung für lange, treue und ausgezeichnete Dienstleistung zu erkennen zu geben. Dresden, 21. Juli. Se. Majestät der König haben die von dem Oberstabsarzt mit Majorsrang Schneider im Sanitäts-Corps erbetene Entlassung aus allerhöchsten Kriegsdiensten, mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubniß zum Forttrageu seiner bisherigen Unisorm mit den Abzeichen sür Verabschiedete, zu bewilligen und demselben den Character eines Generalarztes mit Oberst- lieutenantsrana allergnäbigst zu verleihen geruht. Dresden, 21. Juli. Se. Königliche Majestät haben Höchstihrem General - Adjutanten, Generallieutenant von Witzleben, das Aunehmen und Tragen des ihm verliehenen Großherzvglich Hessischen Großkreuzes vom Orden Philipps des Grvßmüthigen allergnädigst zu gestalten geruht. mit Prophezeiungen oder dogmatisirend sich zu äußern. Frankreich ist in einem Kriege geschlagen worden, wel cher unter von neuer, moderner Wissenschaft und moder nem,materiellem Fortschritte bedingten Umständen geführt wurde. Die Schnelligkeit der Ereigniffe ließ ihm nicht die Zeit, sich nach seinen ersten Unglücksfällen zu sam meln, und das Ende war — was wir gesehen haben. Ein solches Loos hätte jede andere Nation treffen kön nen, die sich in der jüngsten Entwickelung der Kriegs kunst hat überflügeln lassen. Wir wissen sogar, baß dasselbe uns von Vielen vorausgesagt wird. Was aber die Kleinlichkeit, die Großsprechereien, die gegen seitigen Anschuldigungen, die Zwietracht und die Nie drigkeit des öffentlichen Geistes anbelangt, welche seit dem zu Tage getreten sind, wer wird da behaupten, daß eine Nation nach ihrem Verhalten billig beurtheitt werden kann, wenn sie durch solche Schläge wie Sedan und Metz betäubt und verwirrt wird? Laßt uns lieber die Folge weiterer Ereignisse bettachten, welche den Eindruck des FeldzugS mildern dürften. Soviel ist we nigstens gewiß, daß innerhalb Jahresfrist von der Er klärung des unglücklichsten Krieges, welchen es je in seinen Annalen zu verzeichnen hatte, das französische Volk das Vertrauen zu sich und seiner Regierung wie der gewonnen hat. Dieses Vertrauen hat es in der preußischen Stabsoffizier. Erster Theil. Mit 3 Beilagen und 4 Karten. Berlin, Otto Janke 1871. gr. 8. vl und 183 S. Wenn wir auch erst nach der officiellen Darstellung unsers letzten glorreichen Krieges eine genügende Er zählung für gebildete Laien erwarten können, so ist es doch sehr wünschenswert^ unter dem noch frischen Ein drücke schon jetzt die großen Begebenheiten der letzten 11 Monate im Zusammenhänge zu überblicken. Die Spe- culation hat manche Unberufene zum Versuche einer sol chen Zusammenstellung veranlaßt. Doch von solchen Versuchen, wenn sie auch ihr Publicum finden, kann hier nicht die Rede sein. Nur wenn sachverständige Militärs die vorhandenen Berichte mit kritischer Be scheidenheit zu einer vorläufig befriedigenden lesbaren Gesammtübersicht auszunutzen sich bemühen, verdient es die Beachtung Derer, welche schon jetzt das aus d«n Zeitungen wahrend der Ereigniffe gewonnene Bild in Zeichnung und Farbe einigermaßen berichtigen wollen. Unter diesen beachtenswerthen Versuchen nimmt das oben angeführte Werk, von dem das erste Heft bis nach d«r Schlacht von Wörth fortgeführt ist, einen ehren vollen Platz ein. Vom militärischen Standpunkte aus substanziellsten Weise kundgcgeben, und es ist wenig Grund zu der Annahme vorhanden, daß es die Wir kung irgend welcher Illusion seinerseits ist. Eine Na tion hat im Allgemeinen ein sicheres Urtheil über ihre Fähigkeiten und ihre Geschicke, und wenn Frankreich glaubt, daß es seinen Rang in Europa wiedergewinnen könne, so haben wir keinen Grund, die Richtigkeit seiner Voraussicht zu bezweifeln." Diese verhältnißmäßig wohlwollenden Auslassungen des englischen Weltblattes haben eine so erfreuliche Bedeutung für die Franzosen, daß auch das „Journal officiel" sich bewogen sinket, dieselben zum großen Theile zu reproduciren. Die Verwerfung der englischen Armeebill oder richtiger der Bill zur Beseitigung des Stellenkaufs im Heer durch das Oberhaus läßt in den liberalen Orga nen der Londoner Publicistik den Ruf nach Reform des erblichen Hauses der Gesetzgebung von Neuem erschallen. Besonders scharf geht die „Times" mit den Lords ins Gericht. „Um diesen Stellenkauf noch ein Jahr länger zu erhalten", sagt sie, „haben sie dle Organisa tion unsrer Hcereskräfte verzögert, haben einen directen Conflict mit dem Unterhause und dem Lande provocirt und haben die Regierung in eine Lage versetzt, in welcher die Schädigung der Interessen der Offiziere selbst kaum zu vermeiden ist. Sie wollen, daß die Na tion auch fernerhin nicht eine unbehinderte Controle über die Offiziere ihrer eigenen Armee übe. Sie be schließen, das System beizubehalten, unter welchem die vorhandenen Offiziere das Recht gekauft haben, die na tionalen Streitkräfte zu commandiren. Acht Millionen sind nicht für nichts und wieder nichts bezahlt worden. Mit einem Wort, die Lords haben, wie sie es nur zu oft gethan, für die Aufrechterhaltung eines Klaffenpri vilegs gegen die freie öffentliche Laufbahn votirt.... Die Entscheidung muß erfolgen, und inzwischen hat die Regierung Pflichten zu erfüllen. Wenn sie einerseits sich vor dem Votum des Oberhauses beugen muß, so kann sie andererseits das noch entscheidendere Votum des Unterhauses nicht mißachten. Die Frage wegen Aufhebung des Stellenkauss in der Armee ist einmal aufgeworfen; so muß sie denn gelöst werden." Das Cityblatt fordert, daß etwas geschehen solle, nm für Schottland und Irland, wo die Tories unumschränkt die Wahl für die Vertretung der Peerage im Ober hause beherrschen, eine Vertretung zu sichern, welche in der That die Ansichten der irischen und schottischen Lords wiederspiegelt. — Während die Oppositionsdlät- 1er dem Cabinet anrathen, sich in das Unabänderliche zu fügen und vor der Entscheidung der Lords sich zu beugen, machen „Daily News" nicht nur den Vor schlag, mit einem Male reine Bahn zu machen und ohne »eitere Umschweife auf Grund der Beschlüsse des Unterhauses durch eine einfache Verfügung der Krone den Stellenkaus, der eine gesetzliche Grundlage nicht besitze, aufzuheben, sondern tadeln auch die Regierung, daß sie nicht sofort den ihr hingeworfenen Handschuh ausgenommen und schon in der nächsten Sitzung des Unterhauses ihre Willensmeinung ausgesprochen habe. Dies ist nun bekanntlich geschehen, und, wie der Tele graph meldet, besprechen die gestrigen Londoner Mor genblätter beinahe sämmtlich schon die von der Regie rung ergriffene Maßregel bezüglich der Aufhebung des Stellenkaufs in der Armee durch königliches Decrct. Die „Times" ist mit einer solchen Lösung der Frage nicht einverstanden und findet in dieser Maßregel einen directen Angriff gegen die Verfassung, da durch dieselbe die Autorität des Oberhauses vernichtet werde. Tas City- blatt bedauert, daß eine so bedenkliche Situation ge schaffen worden sei; cs hält jedoch die Hoffnung fest, daß die Lords mit Beiseitesetzung ihrer eigenen Inter essen nur für das Beste der Armee besorgt sein werden. — Auch die „Morning-Post" findet die Haltung der Regierung wenig konstitutionell. — In besonders heftiger Weise spricht sich der „Standard" gegen die Regierung aus, welche die Privilegien des Parlaments in fühlbarster Weise verletzt habe^ — Die „Daily News" billigen dagegen das Vorgehen der Regierung, Nichtamtlicher Theil, ürverlichi. Telegraphische Nachrichten. Zeitungsschau. (Journal des Däbats. — Times. — Morning-Post. — Standard. — Daily-News. — Daily-Telegraph.) LagkLgrschichtr. (Berlin. Breslau. Fvrbach. Weimar. München. Darmstadt. Wien. Paris. Versailles. Brüssel. Bern. Florenz. Madrid. Stockholm. War schau. Belgrad.) Dresdner Nachrichten. Beilage. Ernennungen, Versetzungen re. im öffevtl. Dienste. Provinzialvachrichten. (Leipzig. Kamenz.) vermischte». XilNrrlivd: 11lllr. Id Kgr. »vuLlllob: ... Id Kgr. ^iurelue Kummern; tK^r. l Liempelruuellla^ lünuv. Lotprr-: Dranckutetter, OommiosionLr ciei Oreockuer louruvl»; — DnAter, Dori n. A Drr^er, Uam- doess->,rUv-Vt«L-l.«1i»ir-S—«I-Lr„I»«-xr»Llckllrt ». X.: Daasea«t-,a F DoAler, -Vie»-L»w kurz- kurt ». N- ULacdeo' Duck derlü, F. Drteme^er, D. Fiörecbt, Kremen: D Kreolen: D Dta«arr»'e Lürvau u. N. senile, kreobckart ». X: L ckaeyer'ecno n. 0. Derrmann'eoke Lucbb., Daube ck Oa.,- Krux: />. Dbr/icb's Itmyh.; vkemntt»: Dr kerio: Daras, Da/itte, Dutt,er Visa: Oxxettt, Stuttgart: Daube (Ä. Koraavssederr Küni^I. krpeäition 6«s Orskävsr lounulls, Droväva, Ko. 1. un h'.- tld. M- vp. chn »ins. M- d«. ftchi. L Hz. ud.» -L t. .Nord. Fra»;. . (Mw v. KSSbj, Lemd. lemdnk- Leoben- ^roM- Kroum. 74 C. mgarijche — A >. -d; » 68'4.^ eldscht-bo. h« Papm' Lpierjadnl dam b. k. 141 B.; 1 Fraulfun mrg v. 8. Lvudvo » E; b». tu. Neues« teure ünl. hn vbv.rb, weit —, « Morznn »,1». . (Schinz leihe 88,A>, l. 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