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Dresdner Journal : 11.11.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187011113
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18701111
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18701111
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-11
- Tag 1870-11-11
-
Monat
1870-11
-
Jahr
1870
- Titel
- Dresdner Journal : 11.11.1870
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1870 VSK1 Freitag, den 11. November wo sba»»»«o»1»pr»l»» r Dres-nerIoumal ?c»t- uoä I»»»r»t»»pr»!»»r i«u L»am «ivor «MpRltev«» 2»ll«: 11t Azr. vowr „Lio^v»»oät" äi» 2«ü»: 3 Ugr. p>r ä«n L»uw »iovr Verantwortlicher Redactear: I. G. Hartmann h-rvorgtng, daß auch er uach Pari- geschrieben, mit« hin mÜ der delagerten Stadt ein geheimes Etaverstäud- uvschul- werke pir.« >rv Billejuif reichen jetzt lang hinein, als bi-I e» »»rau-zusetz« berechtigt war; es ist aber ebenso richtig, t bedeutend weiter tu unsre Siel- Her, und es fand iu den letzten >«Kpr»- 1«. 78 »lr. Mai ", »i WZt. d»et«»- i» S».. »dv-M Tagen allerlei Verlockung zu einer Annahme des Kampfes statt. Die ganze EtuschlüßungSarmee verhält fich diesen Verlockungen gegcuüder aber uuerschütterltch ruhig, bereitet Alles vor, übereilt jedoch nichts. Das Ztel ist unverrückbar dasselbe geblieben und wird es auch bleiben: darauf deuten alle Anzeichen hin. ES ist richtig, daß die VerthetdigungSaaftalten und Mittel der Pariser viel bedeutender sind, als man gewußt und schiedung ihrer Berthetdiguu-Swerke, und die Geschosse aus dem Mont-Bal-rten und der Schanze bet ti»e»d — ee. »'1t. X» IS'/,- Der- LK-s ir. «tr^ «r 0 »dlr. Adrllcd i , ... 8 Utlr. 11'llr. 1k Movatllebr ... 1b )igr. pN—i»» U»mm»rQ: 1 Ugr. 1 8t»mp»1»u«b1»tz büm». Kriegs-Nachrichten. * Berlin, 9. November. Aus dem großtn Haupt quartier in Versailles ist heute nur die. vom gestrigen Lage datirte Meldung etngrgangen, daß am 7. Nov. bet Brethenay zwischen Bologne und Chaumont Ab- theilungen der 9. Jufanlertebrigade auf Mobilgarden gestoßen sind und die Verluste veS Feinde- 70 Mann todt uud verwundet und 40 Gefangene betragen, wäh rend man dirtssitt nur 2 Verwundete hatte. (Bologna und Chaumont liegen b:tde im Departement der Haute- Marne und zwar an der Eisei bahnlinie, welche von Bologne auS nordwestlich von EHSlouS-sur Marne und nordöstlich bi- Reufchateau, von Cyaumont aus süd westlich uach EHSttlon sur Seine und süböstlch nach LangreS und Vesoul führt. Zwischen beiden Orten, etwa in der Mitte, ist Brethenay gelegen, ein Dorf, da- kaum 300 Einwohner zahlt.) — Von der Armee vor Part- »st heute keine Meldung etngrgangen. Die »Prov.-Corrrsp." weist daraufhin, daß da- Schettern der WasfensttllstandSverhandlungen augen scheinlich in Deutschland eher mit Befriedigung, als mit Bedauern begrüßt worden ist, und sagt: Man hat die Gesichtspunkte, von welchen die Regierung sich bet dem Einteetrn in dte Verhandlungen testen ließ, ge- Wiß rlchttg gewürdigt, und auch bet dieser Gelegmheit der Politik der Regierung volle- Vertrauen gewidmet; aber fast überall ist die Ueberzeugung verbreitet, daß der jetzige Krieg vollauf auSgekämpft werden maß, wenn er uu- eine Bürgschaft dauernden Friedens dringen foll, und daß vor Allem ein rechter Frieden!- schlutz erst nach der Lemüthtgung von Paris urd in Pari- erfolgen kann. Der Verlauf und Ausgang der jetzigen Verhandlungen hat nur dazu dienen können, Amtlicher Theil. Dresden, 9. November. Se. Köut-liche Hoheit der Prinz Gustav von Was» ist gestern Abend M2 Uhr von Bamberg eingetroffeu uud ans der Villa Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen iu Strehlen abgestiegen. . Dresden, 10. November. Se. KLnigliche Majestät haben dem Gente-Dirrctor, Oberstlteutenant Andree, da- Ritterkreuz de- Verdienst - Ordens huldreichst zu verleihe« geruht. - ips M« »ps 44- !PP »4- ldtzmtzn ftNNvn. - v; G«; -I Masch.- d,.; Lftnr. ird. »1b « Rard. »evdachr ru. »e-e laß, Lli ast« »1b aea« »Id sr- — br.-Ichlt,. d törl Ei- rwr. »'s» - E; — rt a. A. «i. — >e» d. 8. rnichisch« v»«. d- rar!« In kranaa»» tritt iLdrlied V 'Iklr. Lteulpt »naaarvnlb äo» «orää. darf, dafür sorgt eben die vor Metz frei gewordene Armee. Der vom Rittmeister -um Division-general avavcirte Herr Köratry nimmt zwar einen heftigen Anlauf, um in der Bretagne eine Massenerhebung zu provociren, und verläugnet dte Prtuctpien der Revo lution bi- zu dem Grade, daß er dte Worte „viea et I, patrie!" auf seine Fahne schreibt; aber General v. Manteuffel, der mit seiner Armee auf dem Wege zu ihm ist, wird seinen großen Worten bald genug einen Riegel varzuschieben wissen. — Ueber Saarbrücken eingetroffcne Nachrichten auS BerfailleS melden, daß General v. Werder, preußi scher Milttärbevollmächtigter in St. Petersburg, im königl. Hauptquartier eiugetroffen ist und daselbst ei nige Zett verweilen wird. — Der Erzbischof Graf Lrdochowskt ist von Posen in Versailles eingetroffen. — Der Großherzag von Mecklenburg-Schwe rin stattete, aus La FerriSreS kommens, dem Könige einen Besuch ab. — Einige höhere Beamte der frühern Regierung in Versailles sind wegen g-heimer Commu- nication mit Paris und wegen Widersetzlichkeit gegen Anordnungen der deutschen Verwaltung verhaftet worden. — Ueber die THLttgkeit der Feldpolizei ent- nehmen wir einer Versailler Correspondenz der »Köln. Ztg." Folgende-: Am 3. November wurde der Sub stitut de- kaiserlichen Procurators in Versailles, wel cher sich der internationalen Gesellschaft für freiwillige Krankenpflege angeschlcsien und der sich wahrscheinlich unter dem Zeichen de- rathen Kreuze- wohl geborgen wähnte, auf Veranlassung de- großen Generalstabes verhaftet. ES war nämlich ein aus Parts an ihn »dresstrter Brief aufgefangen worden, au- welchem klar 'täglich auf einen andern Punkt der Vorposten, zwischen St. Germain uud Billejuif, um dte gegenseitige Arbeit zu überschauen. Dir Franzosen arbeiten mit ange strengtem Fleiß an dir AnSdehnuvg uud selbst Bor- deun daS Grab der h. WalburgiS (f 25 Febr. 779) nebst ihren Reliquien befindet sich zu Eichstädt in Bayern, und da- der h. Bereue (j- 344) zu Zurzach in der Schweiz, nur in Bezug auf die h. Gertrud steht die älteste Legende im Widerspruch mit ihrer Geschichte, weil man versucht hat, diese im Kloster Nivelles tu Brabant 658 verstorbene Heilige in der Familie der Ptpine und Karolinger unterzubrtngen. Herr Rocholz hat nun durch die scharfsinnigste Deductton aus den Emblemen dieser drei Heiligen nachgewiesen, daß dte h. Walburg mtt ihren Hunden und drei Aehren, und dem nach ihr genannten Walburgi-tag, eigentlich dir germanische Ackergöttin, der Dämon der Zeugung und Ernährung, Vcrrnc*) mtt ihrem Attribut, dem schwim menden Mühlstein, Kamm und Krüalein zwar speciell dte Müllerpatrouin verstellt, tu der That aber dte alt- germautfche Juno, Luctua dte Geburtshelferin, repräfen- tirt und die Frau BenuS de- TannhäuserltedeS ist, so daß auf sie durch NamenSvertauschung dte Benennun gen »BenuS und vrruenhLuser* zurückgeführt werden können, uud daß endlich dte h. Gertrud mit ihren alt- kirchlichen Attribute« de- Wagen-, Schiffe-, Stabe-, der Spindel und der Mäuße den Begriff der Aller- seelenherrtn verstunltcht. An- diefeu kurzen Audeutungeu erhellt schou, »el- eher Aufwand vou Wissen sLthtg ist, um diese -eist. Herr ««hol» scheint H*se»beth « L-obl.ro» »k 8»1ot- lL«»d«, Uwv) mche ,» hab«, er »Ard« dort »«ch L habe», »a« i» sriue» vxche »,er,«d« blieb, durch eiu combintrtes Detachement der Maa-armee von. deu Franctireurbanden, die daselbst in wetten Wäldern sichere Verstecke gefunden, von denen sie fortwährend unsre Etappcnliui« beunruhigt hatten, gereinigt u») größere Ortschaften dauernd besetzt worden waren, fand sich ein Ingenieur der Nordbahn, ein Deutscher, na- wen-Glaser, welcher schon seit länger« Jahren beider Gesellschaft angestellt war, und erbot sich, eine Strecke der gedachten Bahn fahrbar zu machen. Sein An erbieten wurde um so bereitwilliger angenommen, al- sich durch dasselbe eine neue Bezugs quelle au- den wohl- A habenden und vom Kriege noch nicht heim-esochteu u-rdllchen Departement- Herstellen ließ, und ganz rich tig geschlossen wurde, daß deutsche Silberthaler de» an- geblichen Natioaalhaß wohl überwinden würden. Herr Glaser erhielt tu der Person eines deutschen Offiziers als Commiffar eine» Adlaty-, und sehr bald gelang 's ihm, dem Armeecommando einen Fahrplan vorzulegen, der regelmäßigen Personen- und Güterverkehr zwischen Goneffe-BillierS-le Bel und Chantilly, Ereil, Llermout und Beauvais herstellte. Der Fahrplan wurde appr o- vtrt, durch Armeebefehl deu Truppen bekannt gemacht und schon seit einigen Wochen fahren dte Züge, wenn , W. W .. .. auch nicht mit der Regelmäßigkeit, die der Fahrplan ^aß die Stadt fallen muß, wenn ihr nicht Hilfe von verspricht. — Das Gefecht bet Le Bourget am 30. außen kommen kann, und daß eine solche nicht kommen v. Vtz war mit harte» Verlusten für das GardecoqK die Absicht haben, das Decret, welches aushebung anordnet, zu modificire», und verschie dene Aufgebote eiuzufuhren. .'n VVNtst l»«i« Arme Bk l b,.; - «4 mich». Sode»- «. kichisch« >wlt » o»s« ». ml.»», dte Erstürmung des Dorfes weit weniger Opfer ge kostet, als der Kampf um dte einzelnen Häuser und di jedem Krtegsgebrauch Hohn sprechende Gefechtsan de Franzosen. In ter Hetze de- Gefecht- ist felbstredcn von einer gründlichen Absuchung der einzeln« Gebäud keine Rede; die zuerst vordrtngcndeu Truppe» drangei in die Häuser, nahmen dte tu den nächsten Räum» anwesenden Franzosen gefangen und eilten weiter. Em -elne Soldaten, die später in ein solche- Hau- gerie then, wurden m.uchling- au- Kellern uud versteckte Räumen erschossen, und wenn dann solche Räuuw vo stärkern Abteilungen angegriffen wurden, fiel« d. Franzosen auf die Knie, warfen den Unsrta« Kußst, ger zu, küßten ihnen auch Hände uud Füße und be teilen in jämmerlichster Weise um ihr Leben. Selk französische Offiziere hab« in dieser hiuterlisttgeu W i gemordet. Eia Lieutenant v. H. fand auf de« Ho eiucS bereits abgesuchteu Hause- einen verwundet« französisch« Offizier auf der Erde liegend, er nähe, sich ihm und der Verwundete hielt ihm mit der B./' um Pardon seinen Säbel entgegen, v. H. nahm d seu aus Rücksicht für den Verwundet« nicht etam an, winkte ihm nur zu und wandte sich, um Wetter gehen. In diesem Augenblicke schoß der elende Fro zose ihn mit einem Revolver durch deu Rück,». / einem andern Falle stürmt« zwei preußische Offiziere Treppe eine-Hause- hinan; ob« trat ihn« ein fr< zösischer Offizier entgegen und streckte den erst« du einen Revolverschuß zu Boden, dann sprang er zur und überreichte dem zweiten mit cine« „Larson,« ,i«ur.'" seinen Degen. Schon wollte der Offizier l sen in Empfang nehmen, da trat ein Füsilier vor > kanstgeschtchUicher Studi« auch auf dte in demfct Verlag von vr. A. v. Zahn heran-gegeb««»Ja bücher für Kunsiwisfenfchaft* htnzuwetsen. beiden zuletzt au-gegebenen Hefte enthalt« schätz! Beiträge von vr. Gustavo Frtzioni, Ed. His, A. v. Z Schniter-Hug, W. Schmidt, C. Meyer, Zos. Ba« und M. Lhauffing. eines würdigen Friedens, aber ihr seien die Mittel ge nommen, um Frankreich zu Rathr zu ziehen. Jnzwiscd n habe sie Paris befragt, und die ganze Stadt habe sich in Waffen krhoben, um zu zeigen, wa- ein Volk ver möge, das für sein: Unabhängigkeit kämpft. Brüssel, Mittwoch, 9. November, Abends. (W.T.V.) In der heotiaen Sitzung der ReprLsen- tante«ka»mer wurde» Bilai» X1V. zu« Präsiden ten, de Rayer uud Thibaut zu Lieepräfideute» ge wählt. Aus Lours wird gemeldet, da- »ou der 25V- Millioueu Auleibe erst 98,-20,000 gezeichnet find. Die eingetrvffene „France" und LibertS" wol- len wissen, da- das diplomatische Corps demnächst Tours verlassen und sich nach einer mehr südlich geleaeneu Stadt begebcn werde. Die „LibertS" erwadnt als Gerücht, da- der bisherige Finanz- Minister Picard das Ministerium des Innern über- nehmen solle, über die Person des Kiuanzmiuisters sei jedock noch nichts bestimmt. Der hier eingetrvffene „Krau^ais" enthält einen Brief des Herzogs v. Broalie, welcher die Noth- wkttd«keit der Wahlen iu Frankreich darthut. In dem Briefe heißt es, es sei nothweudig, da- die Regierung eine uubeärittene sei, da dieselbe bis jetzt »och keine unbestrittene Autorität besitze. Die „Gazette de France" schreibt, da- infolge des Abbruchs der Waffenstillstaud-verhaudlun-eu die Regierung es als ihre erste Pflicht betrachten müsse, sofort die Wähler «iuzuberufen. Auch das „Siöele * spricht fich mit Entschieden heit für eiu Plebiscit aus, welches er- die vom Volke ausgehende Ratification des Programms der Regierung sei, wonach kein Stein vo» unser» Festungen, kein Zoll vo« »nserm Gebiete abgetre ten werden durft.D Rach Berichten aut Amiens ist eine dort eiu- getroffene e»-lische Ambulanz unter dem Befehle des Oberste» Berinaton stark mißhandelt worden, weil man fie in de« »erdacht hatte, Deutsche zu sei«. Rach Berichte« aus Lille ist Seueral Bour- baki dorthin zurückaekehrt und setzt die Organisa tion der Streitkräfte fort. Die Regierung soll " sWWq/ähcr Shell. rele-rLst-ifche Nachrichten. Versailles, Mittwoch, S. November. (W. T. v.) Mit deu Her iu unsre Hände gefalleueu drei Ballons find 7 Personen gefangen genommeu, welche zur kriegsrechtlicheu Abnrtheilung i« prenßische Festungen gebracht wurden. Die ihnen abgevom- »eneu Papiere eomprvmittirrn Diplomaten uud andere Personen, denen man mit Rückficht auf ihre Slrll»»g und ihr Ehrgefühl den Lerkehr vou Paris ans gestattet hatte. Hamburg, Mittwoch, ». November, Abends. W. T. V) Die „Börsruhalle" meldet aus K»r- aveu vou heute Abend 6 Uhr: Officiell wird »itgetheilt, daß, zuverlässiger Nachricht zufolge, die franzöfische Flotte 3V Schiffe stark in die Rord- sr« -eaangeu ist. Die Elbschtfffahrt h-rt aus. Alle Seezeichen werden entfernt. Die Loots« gehe» nicht »»ehr aus. Wie«, Mittwoch, S. November, Abends. (W. T B ) In einer heute -attgehabte» vierstündigen Sitzung der Adreßcommisfion des Herrenhauses, bei welcher sämwtliche Minister anwesend waren, vertheibiglcn Graf Potvzki, v. Stremayr, v. Tscha- buschnigg uud Graf Taaffe die Politik der Re- aierung gegen die Angriffe seit« des Frhru. v. Lichtenfels, des Grafen Hartig, des Fürsten Car- los Auersperg, Unger s uud v. Schmerliug's. Ra- »cutlich wurde die Erklärung-eS Grafe»Potozki, er habe bisher nicht an de« Gruildtaa« d« Bev- fassuvg gerüttelt, bekämpft und die Schaffung einer Art Anarchie in Böhmen, sowie theilwetse in Ga lizien der Regierung vorgeworfev. Einstimmig wurde Graf Anlou Auersperg zu« Berichterstat ter über de» Adreßeuttvurf erklärt. Tours, Donuerstag, lv. November. (W.T.B.) Jules Favre erließ eiu Circularschreiben an die franzöfischeu Gesandten im AuSlande bezüglich der Lerhaudlungen über den Waffenstillstand. Da» Ranvjchrerben qeht davon aus, Preuß« gcbc vor, zur Fortsetzung dcS Krieges gezwungen zu sein durch Frankreichs W tg^rung, zwei Provinz« abzutrrt«, von welcher Weigerung Frankreich weder abgrhen könne, noch wolle Favre führt alsdann auS: Daß Preußen eine 25tLgigc Dauer deS Waffenstillstand S und dte Wahlen, obwohl mit Beschränkungen bezüglich de» Elsasses und Lothringen-, zugegeben, dte Verprovtan- tirung von Paris ab:r zurückgewiesen habe, daran seien dte Verhandlungen gescheitert; denn Waffenstill stand ohne Verproviautirung sei Hei briführung der Eapitulation innerhalb bestimmter Zeit. Hierdurch sei auch da» Zusammentreten der Nationalversammlung »kreitelt. Europa werde diese Politik in richtiger Weise würdigen. Jules Favre fährt alsdann fort: Wir haben alle- Mögliche grthan, um al- Männer von Ehre dem Kampfe Einhalt zu thun, doch jeder Ausweg ist ver legt. Nur unsern Muth haben wir jetzt noch zu Ratbe zu zieh«, indem wir die Verantwortuchkeit für wette re- Blutvergießen auf Die werfen, welche systematisch jede LranSactioa verhindern. Dte Note rust die neutralen Mächte zu Zeugen auf gegen jene inhumane Politik und hebt schließlich hervor, dte Regierung thu- Alle- zur Herbeiführung .-Eg ; wl»,. - dz.: . Lant- VMM. Vavtz ntactir» xrettt«- Iler d«. iranerei- dcheo ». IN L« —; - i » Mr. 0. »sttr ioidma»- «Ue». » «all« >d Ervin l. «nm< , »rddl. »l. Db-l i«w fair >e -k. l. K-W». wo» »», v°ri« > l«'^, «<»dr ito u-tz. ««vdr >»»rlt: ,«r diese r»tzi,ere tzgEV L.W Feuilleton. Literatur. L. Rocholz. Drei Gaugöttiunrn, Watdurg, vrrene und Gertrud al- deutsche Ktrchenheilige, Sittenbilder au- dem ger manischen Fraurnlebev. Leipzig, Friedrich Fleischer. 1870 in 8 br. (X u. 202 S.) 1 Thlr. Man weiß schon lange, daß viele Elemente de- uralten deutschen heidnischen Volksglauben- seit dem 9. Jahrh. »amrntlich in dte christliche Legende von ungebttdetrn Chronisten und Legendenschrribc« hinetngrtragen wor den find. Manche Züge au- dem altdeutschen Sag«- kretse der Frau Holle kehren in den Mariensagen wieder, und namentlich hat schon früher Herr Börner tu seiner allerdings ziemlich ungeschickt eingrkleidet« Sammlung von VolkSsag« aus dem Orlagau (1838) ein reiche» Material in dem daselbst mitgethcilteu EytluS der Sag« über Frau Perchthe. welche eigent lich nicht» Andere» al» Frau Holle ist, für Begründung obiger Wahrnehmung geliefert. Run hat aber nach einer andern Sette hin der durch seine tiefgelehrteu Unter- fnchungen über die deutsch« Ltuderlteder, über dte Sagen de» Aargaue» und über altdeutschen Glauben und Sitten mU Recht berühmte Herr Rocholz tu dem nu» vorliegenden Werke denselben vergleichenden Weg Angeschlagen, vnd drei he>dniich-germanische Gau- Göttinnen al» christlich« Kirchmhetltge verkörpert wieder anfgefund«. Dte drei hier in Betracht kommmd« HeUtg« ge hören zwar sammt ihrem Lultu» Eüddrutschland an, reich: Auffassung auch rationell zu beweisen, uud wir können mtt Recht sag«, daß die vorliegende Arbeit zu dem Best« gehört, wa» seit längerer Zeit auf dem Gebiete der vergleichend« Mythologie und Symbolik geleistet worden ist, wobei wir nicht verfehlen zu be merken, daß da» Buch auch für Nichtgelehrte durch die eingesügt« Sagen vom höchsten Interesse ist. vr. Gräbe f Periodische Kunstliteratur. Die von Prof, vr. E. v. Lützow im Verleg von E. A. Seemann in Leipzig herau-gegebene »Zeitschrift für bildende Kunst* hat unter fortwährend wachsender Theilnahme de- Publicum- ihren 6. Jahrgang angetreten. Da- vorlteaende 1. Heft desselben enthält folgend« Beiträge: Otto Mündler, von W. Lübke. Deutsche Verrtu-de- strebung« zur Förderung de- Kupferst chrö, von L. v. Lützow. Die Bauthätigkeit Wien- (Art. II.) von W. Doderer. Die Berliner akademische Kunstausstel lung (Art. I.) von B. M. Zur deutschen Renaissance, von W. Lübke. Trefflich au-geführt find dte Kunstbet- lagen und Illustrationen de- Hefte». Da» Beiblatt »Kunstchronik' fährt in reger Weife fort, die Leser mit d« neuesten Erscheinungen de» Kunstleben» und der Kunstltteratur auf dem Laufend« zu erhalte». Für dir folgenden Hefte der Zeitschrift sind zahlreiche in teressante Beiträge tu Aussicht gestellt. Auch wird der neue Jahrgang dte Fortsetzung d«r Kasseler Galerie in Radirungen von W. Unger bring«. Wir nehmen diese Selegenhrit war, um Kreuude Krveltelae»» sAßliob, mit ^uaaadm« äor 8onn- nvä koiortuL«, Xbonä» kllr ä«u kolgouäon lag. »an -uvächst von ih« Angabcn über d!e Natur dir aihcimen Postperstuduua, dcrcn er sich zur vcförderuug seiner Briefschaften betzient. Er bnmtgettc ftdoch jeg liche Auskunft» da er sonst eine a« sich ganz ui dtge Familie, wie er fich au-drückte, aus- Sch eompromittire» würde. Der Substitut ist vorläufig ftstgehail« worde». . — Eta bei verd«» dl die HLnde uusrer Truppe« aefallnier Luftballon hat mehrere Engländer zu Zn- saffm, welche angeblich lediglich auS Par s «tflithe« wollte». Der bet thucu Wtzrgefundene große Brtefbcu- tel tst dem großen Generalstabe zur Durchsicht zuge- Elichyk«-l'L»»Op, -.November, von der Maas- / armee schreibt ma« den »Hamb. Nachr.*: Dir selben Umstände, welche der Heranziehung der großen Post, tion-gcschütze bither so überau- hinderlich waren, er schweren auch die Verproviautirung der Pariser Errnftuog-armeen iu hohem Grade. Nachdem vor einiger Zeit die nördlich von Pari- belesenen Dtstrictc dtese Ueberzeugung zu bestätigen und z« bestärken, — «nd mtt Zuversicht, sieht Deutschland n»«mehr der Weiteren Entwickelung der Dtnqe entgegen, durch welche Frankreich endlich zum vollen Bewußtsein seiner Niederlage uud scims tiefen Falles gelangen muß. — Der neulichen Bemerkung deS »St.-A.*, daß alle Vor bereitungen zum weitern Angriff auf Paris in- zwischen so wett vorgeschritten sein werden, daß es zum Beginn desselben wohl nur noch de- Befehl- des königliche» Oberfelldherrn bedürfen würde, fügt die ,Pr. Lorrefp.* hinzu, daß dieser Befehl gewiß tu de« Augrnblicke erthetll werden wird, wo cs in Berück- Hchtt-nng aller in Betracht kommenden Verhältnisse, «aminUtch auch der wetteren inneren EatwickckMG in Part-, angemrssm erscheint. Versailles, 5. November (N.Pr.Z.) Zum erßl» Male seit mehreru Wochen haben in der letzte» Nacht »nd heute Morgen dte Kanonen der Forts geschwiegen, und tst eine Ruhe etngetreten, die man »ach to» hef tigen Feuer der letzten Tage wenigstens »icht erwartet hatte. Einer gewaltsamen offevsive» Bertheidtgung köanen wir mtt Ruhe entgegensetzen, seit der Aall von Metz zwei ganze Armeen freigemacht hat, die jeden Versuch, von Norden oder Süden her eine» Entsatz für Part- herbetzuführrn, Wohl nachdrücklichst vereiteln werden. Die 4. Division (General Ha»n d. Weyher») tsi bereit- hier in der Umgegend, dte 3., beide vom II. (pommersch«) Armeecorp-, war vorgestern bereits bet EHSteau Thteny, Prinz Friedrich Karl vorgestern schon tu Commercy. Se. Mai. der Köaig fährt fast i f Geographie. DaS XI. Heft der von vr Petermann herauSgeqebeo » Geo>r. Mtttheilung (Gotha, I. Perche») enthält folgrud« größer« Bettr Der Boden deS GslfstromeS und der atlantischen L Nordamerikas, von L. F. ». Pourtald». Ueberstch wichttgstea geographischen Arbeit« in Rußland au» Jahre 1867/88. Reise vom Plaachonpaß nach doza, vom Professor Pellcgrmc-Ltrobel. Die der Nordpolarexpcdition vom 15. Juni 18s9 bt» 11. tembrr 1870. Th. v. Heuglin^ und Graf Zeil » schungm in Oftspttzbergm. Professor L. E. Sto stjöld'S Expedttton nach Westgrönland. f Bon der ersten uud zweiten Sa d< Verlag von Franz Lipperheide in Berlin »Lieder zu Schutz und Trutz", auf welche sem Blatte ausführlich und anerkennend hinget worden ist, wird gegtuwärtig eine neue, verär Auflage »«ranstaltet. Der ganze Reinertrag tj dte Vereine zvr Pflege i« Feld« verwundet«» ur krankter Krieger de» gesammtm deutschen Heere stimmt. I»»«rBto»Ann«dm» UUSN-I'W» LotpttL. F>. Aianeistetter, Oomwümoosr so« vromtosr ^ourval,; »bevä«.: 77 u A A-w- 7k»ag<»»wc«n I«rtt» -Wi«» -K»wd»rU-Kr»Llr- üu« ». K.-»tvrvd»»: skosre, porltv. Lekemex^, 77 , Irvw»: L Koökott-/ rr»»l»u - 7^ Lktweo«'» kür«» n. 7r. «r»o»kvrt ». L n. . <7 77«v«<>Mn »ob« Lucbb., Danöe «7 6o. / Kr»r: c» k?o.,- Wi,o: ^lk. 5tattU»rt: Dauöe c- t7o. Aoraiissodorr Krpväitiov ä», 7ou«»l», lmmäen, St»iH»rotb»»ix»«« bi» 1.
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