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Dresdner Journal : 18.10.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187010188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18701018
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18701018
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-10
- Tag 1870-10-18
-
Monat
1870-10
-
Jahr
1870
- Titel
- Dresdner Journal : 18.10.1870
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1870 Dienstag VreMtrZamnal vuoä« ?«t uoä ii»o Berautw örtlicher Redaete«: I. G. Hartmaml. t »« « i- «e i» »i k« «- »r i, de te r» l- tritt ZU.rU«* ruir. 8c«-iiip«!lb'-dubr, »^»»r^»Ib 6« Xora«t- '» ck rr k»»er»i«»Prel»«r »r 6«. «war L«U«r 11t lkgr. vot«r „Lilljs—««at's äi« 2«U«: > ligr. Lroedvt»»» r IHsbeb, mit ^a«o»bm« ävr Soun- nock koiott»^», xk«»a» kar ä»n kol-enklon r»a- »»ovsrtor l^tpri« F> Lran-trt«««', OowmEvllUr 0«, Oroxlner ^o«rv»I»; ebonck».: Sipt«- ^«<7«. a A ll-m- * Iuliu» Schulhoff, welcher fett Jahren iu Part» seine künstlerische Thättgkett auSgrübt hat. wird diesen Winter in Dresden -»bringen und die Ausbildung einiger Schüler übernehmen. - ArießS-Nachrichten. * Berlin, 16. October. Lom Kriegsschauplätze ist soeben die (in unsrer Sonntags. Extrabeilage bereNs" mitgetheitte) telegraphische Meldung hierher gelangt, daß die Fistung SoissonS nach viertägiger hartnäcki ger Artillerieoertheidigung heute früh 3 Uhr capttu- ltrt hat. Durch den Fall von Soissons, welche» etwa 6 Meilen nordwestlich von Rheim», 3 Meilen südwest lich von Laon liegt, ist die Verbindung unsrer im In nern Frankreich» opertrendrn Truppen mit den nörd lichen und östlichen Provinzen bedeutend erleichtert worden; diese Verbindung wird völlig frei werden mit dem hcffcutlich bald folgenden Falle voa Verdun, des sen Belagerung gleichzeitig mit der von Soisson» be gonnen worden ist. — Weitern osficiellen Nachrichten zufolge hat die Besatzung der Festung Neubreisach, welche, wie auch Schlrttsiadt, seit dem 9. Oktober cer- nirt ist, heute früh 5 Uhr mit etwa 2000 Mann eine« Ausfall gemacht. Der Feind, obwohl von starkem Nebel hierbei begünstigt, rst zurückzeschlagen worden. Einzelnheiten darüber fehlen noch, doch ist dem aus Müllheim datirtrn Tel gramm die Bemerkung beige- fügt, daß iu den Vogesen unbedeutende Gefechte mit kirtuen Abteilungen Francttrrur» verkommen. — AuS dem großen Hauptquartier in Versailles, vom 15. October, traf heute eine telegravhtsche Meldung hier ein, welche eine Erklärung des Inhalt» brachte, daß die von Tour» au» verbreiteten Gerüchte über sieg reiche Gefechte der Fravzosru vor Paris erfunden und nur auf Stärkung der schwachen G.müther in Frankreich berechnet seien, daß vielmehr unsre Cernt- rung-truppeu genau dieselbe Stellung inne halten, welche sie am 19. September erreicht haben, und am 14. und 15. October nur kleine Patroutllengefrchte vor Part- stattg« fanden haben. Diese Meldung kam insofern »«« b«ir »lu- Ln »ulä ft» Mr- tbä mid de», eile aber alt W- reu- km- »l« bat, die »ad chm arid "hl t-lt »,- «r- eim chtr icht dem i m g-- deu aud ein, die l »u >em bri- rede die ial» te». ti, mit and di« die alt ¬ em »an 1«». die 1». »er de- »ter onf LN- 1» ibte de» cem die Ne- «och der mir irch ttt ich etz« öe- te» aß- die e», len a» t«» r», cki de. e». le» em <r . id- drr lt- w, ev er- He i«. e» io- id- er >ie re Richtamllicher TheU. Lelegraphlsche Nachrichten. Berlin, Montag, 17. Oktober, Nachmittags, i M. TB. Offictell.) Lus Benizel vom gestrigen läge meldet der Geveralftabschrf des Gro-her-oas »,u Mecklenburg Schwerin, v. Arenski, bezüglich der Capitulation von Soissons Kolaevdes: zHcute (Sonntag, 16.) Nachmittag 3 Uhr Einzug de» Neßherzog- von Mecklenburg in Soissons an der spitze pommerschrr, Magdeburger und hessischer Festung-- aitillerie, schleSwigscher Pionniere, der Landwehr batail- looe Frankfurt, Küstrtu, Landsberg, Woldenberg, Bran denburg, Rupptn, Prenzlau, Jüterbog! und der Hal- bcrstidttr scywcreu Retter. Unsre Verluste während der dntwichmtlicheu Cernirung, täglichen Borpostengefechte imd vtirtägtgeu Beschieß mg gering. 4000 Gl fangen«, I32 Geschütze. Hamburg, Montag, 17. Oktober. (W. T. v.) Lie „Hamb. Börseuhalle" meldet: Der neue Hamburg. New Uorker Dampfer „rduringia" »erließ am 11. d. Greenock, traf in der Nähe von Helgoland die französische Flotte, kehrte daher zu rück und langte gestern in Grimsby an. Officirll wird gemeldet: Luch bei Dünkirchen hat sich die französische Flotte gesammelt. Diese Nachricht, verbunden mit dem unerwarteten Er scheinen des französischen Geschwaders in der Nord- see, veranlassen das Generalgouvernement, die so fortige Beseitigung der innere» Schifftzeichen und die rasch« Wiederherstellung d«r Schiffssperre zu befehlt». Die Leobachtuvgsstatioae« vor der Elbmün- düng habe» auch gesteru keine feindlichen Schiffe gesehen. Breme», So»vtag, 16. Ortotrr. (W. T. v.) Die Besorgnisse, welche man a»lüßlich der Lnwr- senheit der französischen Flotte in der Nordsee we gen der von Amerika erwarteten hiesige» Lloyd- dampfer hegte, stellten sich als unbegründet heraus. Der Dampfer „Hermann" ist bereits Dienstag, der Dampfer „Frankfurt" ist gestern hier einge- troffen. Gestern ist der Dampfer „Deutschland" »ach New Kork abgrgavge». München, Sountag, 16. Oktober. (W. T. B.) Sicher« Lernehme» nach ist die Eiaberafuag des Landtags auf Mitte November 1» Lusficht ge NWMN. Stuttgart, Moutag, 17. Oktober. (W.T.V.) Der, Staatsauzeigrr für Württemberg" »eröffeut- licht ti» Dekret, betreffend de» Zusammeutritt des Landtags am 21. d. Mts. Tours, Souutag, 16. Oktober. (W. T. B. Jn- Urcct bezogen ) Ein Cireularschreiben der Negie rung fordert die Präfekten und die Lertheidiguvgs- comiies auf, sich jeder Maßregel zu enthalten, durch welche die Arbeiten der Bewaffaungscommiffioa ge hemmt »erden könnten. — Eia Schreibe» Gambrt- tat an General Eambriel in Belfort zeigt die Ernennung Garibaldi s zum Commandanteu der Kreicompagnieu der Vogesen, sowie einer Brigade Mobilgarde an. — Eine voa der Negierung ver öffentlichte Depesche vom 1S. Oktober meldet: Beau- gevcy scheint vom Keiube geräumt worden zu sein. Lie Preußen haben sich aus Ecouis, wo sie in der Stärke von 866 Mann Infanterie und einem Ea- valerieregimevte standen, gegen Gisors zurückge zogen. Das „Journal offikiel" vom v. und 16. d. ist ans Paris hier eingetroffen vvd berichtet über daselbst statlgehabte Versammlungen, in welche» dir Eiosetzang einer revolutionären Commune ver- langt wurde, sowie über Gegrudemonstrationen. Die Berhaftuug des Oberstlie»truants drrNatioval- garde, SapiaS, erfolgte, veil derselbe Patrone» vtrthtilev ließ, um gegen das Stadthaus zu «ar- schirr«. Ada« wurde zum Polizeipräfeetr» eruaunt. Löratry erhielt eine Mission des Ministers der antwärtigen Angelegenheiten. Eine Untersuchung gegen Flonrevs hat begonnen, weil dieser am 16. d. unter falschem Lorwaud Appell schlagen ließ, um die Rationalgarde vor das Stadthaus zu führen. Tours, Moutag, 17. Oktober. ?W. T.B.) Ei« Derret vom 14 d. verhängt den Belagerung»-«- stand über diejenigen Departements, von welche» der Feind weniger als 166 Kilometer entfernt ist. Dir Einrichtnvg eines Nachrichtendienstes wurde angrorduet, um diejenigen Punkte in Lertheidi- gungszustand zu setzen, welche für die vorthetl- baftrstra gehalten werden um dru Keiud am Durchmarsch zu verhindern. Dem Militärco- mitä ist das Recht zurrkannt, die zur Ausfüh rung der Arbeiten vöthigen Personen und Sache» direkt zu requirier«. Die Bezahlung erfolgt in Lons auf die Kouds der Departements und der Communen. Die militärischen Befehlshaber find berechtigt, die Natioualgarbev bis^ru 46 Jahre» einzuberufen. Dieselbe» find der Militärgerichts barkeit uvterworfrv. Brüssel, Sonntag 16. Oktober, Abends. (W. T. B.) Ueber Lille find aus Paris vom 12. d. Nachrichten eingeleoffen über den Stand der Proviaatirnng. Es wird angenommen, daß der Vorrath von Schlachtvieh in den ersten Lagen des Rovembers zu Ende geben wird. Dagegen ist a« Getreide noch bis zum 1. Januar Vorrath vorhauden. Salz und Brennmaterial beginnen jedoch bereits zu fehlen. Butter ist nicht mehr auszutreiben. Die Bettelei nimmt überhand. Nachrichten aus Louloufe zufolge ist daselbst rin Placat angeschlagen worden, welches die Bil dung eines Wohlfahrtsausschusses anzeiat. In Lyon plünderten die Nevolutionäre. das große Seminar; die Negiernng ließ es unthätig geschehen. In St. Etienne suspendirte der Präfect das Journal „Dsfenseur" wegen Friedensstörung und Aufreizung. Der Präfert des Departements Haute-Marne hat mehrere Bürger ausgrwieseu. London, Montag, 17. Oktober. (W. T. 8.) Die „Limes" meldet: Die Viehsenche herrscht i« Innern von Pari». Pferde werden abgeschtachtet. Hammel wurde» ebenfalls von der Seuche ergriffe». Articb: 1 rllr. »b t — — — : 1 »xr. bi»»». dritte« Acte an reich genug an iuuerer Poesie und a» lyrischer Kraft, um solche Lästerlichen HilfSmitt«! zu entbehre«. Emil D'vrievt'S Bühneuetnrichtuuq de» Drama- ist durchaus zweckmäßig und in den Kürzungen maß- voll. Aber in Rückficht auf die beabsichtigte Folge dia- fer „Historie* bedürfte e» uobrdingt auch einer ein- stchtSvolliN R«viston chrer vrarbettungeu. Stelle» dt- rectefter Beziehung in den auf riupuder folgende« Dramen können de» Zusammenhänge» wegen, der sich ja dem Verständnisse de» Publicum» ergebe» soll, nicht fehle»: so hier z. B. da» Erscheinen de» jugendlichen Percy Heißsporn (eine Mädchearolle) und die Nach, frage voltngbrok«'» nach seinem Sohne Heinrich. Der Belach de» Hause» war schwach. Aber die Theilnahmlofigkett de» gebildeten Publicum» ist ent schuldigt. Man hat versäumt, die beabsichtigte Herstel lung ein«» Evklu» der historische» Dramen Shakespeare- früh genug bekannt »u machen, und so erschien diese Vorstellung nur al» eine verrtozrlte der bekannten Tra gödie. Daher möchte eine Wiederholung derselbe« mit rasch«« Anschlusse Heiurtch'» IV. rathsam sein. E. Banck. Orleans, etwa 40 Kilameter von dem letzter» Ort «atserui, nichts mehr von der Loirearmee «efaaden habe. Am Abend de» v. hatte mau zmar »och Wachtfeuer de» Feinde» i, jener Rlchiang arlthni dre aber »ä^rca» der Nacht verschwanden, sadat mit Sicherheit aaf einen Rück»», de» zr- aenaverstehenden feindlichen Torp» geichlofsea werde» konnte. Die Arme« v- d. Tan», da» t. dayeriche lLorp», die 22. Divi sion de- lt. vreahischea nad die (Laoolerie schicken sich sosart »nr weitern Bersolgnng an. Der Feind batte noch einmal Etelluna aeuommen bei Artenay, 2H Meile vor Ocl an», an der Eisendad» und der direkten Straße aas Paris ,«l«gea Aach Paiay, westlich von Artrnay. war «oa sranzdfi chen Trnp- veu besetzt. Da» Placement, da» der Feind »eway» bot de- «oader» »a Arteaay »roße Lortheile ftlr da Periheidisun» Di« flache Nitdera», der Loire gebt hier in einen Krau» von Weiahs-eln über, deren sich Artillerie und Jnfaaleri« »nr Deckung bediene» kao». 2 Batterie» der Fra»,»se» itandea bei Artenay i» einer saft »»angreifbare» Prstiioa »»d hielte» sich tavfer, al» die Bayer» ei»«» Borftoß »ege» dir Front un- teraadmen Diese Batterie» wurden aber von ihrer Infanterie uud Lavalerie, die hinter Arienay standen, nicht ge-üzend unter stützt Ll» unsre Lavalrrie und Jafanterie diese Trayven flaakirte», zogea sie sich schleouiaft »erück. Biele warfen ihre Bagage »eg uud streckten die Waffe». Di« Zahl der Defar aeaen war daher sehr d«d«nte»d. Dit Berlufte a» Tobten und Bermundeie« betra,«u bei d«» Franzost» 200 Maan, dir unsri- gen rtwa 80. Da die Batterie» der dem Dorfe Arteaay od»e Saccar» gelafle» waren, mußte» sie ihren Widerstand aufaebeu. Der Feind büßte » Geschütze ei», zwei gegen pieoßische Lava- l'kie, ei»» gegen bayersch« Jäger. Au» den Angaben d-r De- fallgeuen war »u e»t»eh»eo, daß mau sich der Division de» Generals Raümlt gegenüter brfnadeu hatte Führer der f<iad- liche» Eavalerie, d»e aus drei Regimenter» hepaud, war Ge»«> ral Michel. Bon regulären frau»»flsch«o Trudpea «arm außer dem noch b Jägerbataillooe (6b«»,«ar, tz pisä) und eia Zaa- v«urmime»t im Feuer, sonst Mobil,arde. Es konnte üdri^ns feftaeftellt werden, daß selbst die Linimtiuvpm nur m>t großer Ualost sich voa Orleans a»» «gen die angrrifmd« deutsche Armee hatte» dirigire» laffeu. Da di« Regier»»,-abtheil»», von Tour» iedmfall» Alle», wa- sie au arschaltm Trappen besitzt, ,e<tm Orleans «»centrirt hat, »m.di« J»„sio» de- Loire- gebiete» zu verhindern, so bleibt kein Zweckl, taß Geurral v d. Tann und Prinz Albrecht von Preußen bei Artenay auf d«o Aera der BerldeldiguogSarme« grftoßm siud- Nachdem die selbe zersprengt, ist nicht »nr Orleao», sondern auch d«r Weg nach Tour», dem Sitz der gegenwärtige» Regie'uvg, »»fern Tmppm frei. Darf «au dea AuSfa^u der Gesang»«» vom 0. Octoder traue», to roare iLom«a»deur der »««sch«» To-rs uud Orleau» ^sammelte» Truppeuaraffeu Geuerat F^Y«; außer dem werdeu noch die General« Pothe,. voa d«r Bcfatzan, in Rom and la Motte R»»g« ,«aa»ut Die am Schlüsse dirsis Berichts ««Sgtsprocheue Meinung, »aß der Wrg nach Toms u»s«r« Truppen frrt geworben ist, dürfte durch die Einnahme von Or leans «och «ehr Begründung finden. Ueber die st^g. reiche Schlacht des Generals v. d. Ta»u am 11. d M. uud über die Einnahme von Orleans liegen ausführ lichere Meldungen bis jetzt nicht vor. Rach der in München rrschetueudeu osficiösen .Torr. Hoff«.* b- trägt der Verlust de- bayerfchrn Heere- tn vrm Ge fecht bet Art« uay annähernd 150 Man«, in der Schlacht bet Orleans am 11. Oct. 800Mann. Am 11. stan den den Deutschen 25,000 mit großer Hartnäckigkeit kämpfende Franzosen gegenüber. AuS der von der Regierung tu Loms unterm 14. d. M. veröffentlichten Depesche Über die Besetzung Beaugency's durch die geg^n die Lotrrarmee entsendeten deutschen Truppe» geht her vor, daß dieselben bereit» über Orleau- hinau- stad. Lon der Maasarmee, Dugny vor Pari-, 5. Octoder, geht den .Hamb. Nachr." ein aussührllcher Bericht zu, dem wir die nachstehenden Mitlheilungen entnehmen: Wenn Sie, wie e- fast den Anschein hat, mehrere meiner Briefe nicht erhalten haben, so rechnen Sie dieserhalb mit den Herren Frankti reur- ab, die sich ein besondere- Vergnügen daraus machen, unsre Posten abzufangen und sich in den Besitz von Briefen zu setzen, die sie nicht einmal lesen können. Wir wissen mit Sicherheit, daß sie tn kurzer Zeit hintereinander drei Postsendungen, die von hier abgegangen sind, weggrnommen haben. Die Postillone unv Begleitmannschaften schleppen sie einige Tage m l sich herum und dann kümmern sie sich nicht weiter um dieselben, so daß e- bisher den meisten gelungen ist, nach einiger Zeit wieder zurückzukehren. In dem Rücken der Maararmee, insbesondere auf den Etappenlinien deS Garde- und 4 Armeecorps, hatten sich die Franc- tireur- in so großer Anzahl gesammelt, daß n« die Verbindung mit dru wenige Meilen rückwärts actcgcnrn Prooiantmagazineu bedrohten und ernstere Maßregeln erforderlich machten. ES wurde auS mehrern Batail lonen Infanterie, einigen EScadronS Eavalerie und ihre Zärtlichkeit die LtebenSwürdigseit de» ritterlichen K-utgS hervortreten zu lassen, und der Frl. Berg al- Herzogin. Die Zeichnung de- ehrgeizigen, gleiSne- rischen uud verschlageuen Boltugbroke konnte Herr« Koberstein zwar nicht genügend und seinen Juten- ttouen entsprechend gelingen, aber da- richtige Verstäud- niß seiner Aufgabe bleibt wentgsteu- stet- fühlbar und erweckt eine gewisse Befriedigung. UebrtgeuS muß Boltugbroke etwas älter erscheiuen. Für die Reihe der Edel« Britannien- versagt zum Theil da- Perso nal unsrer, sowie anderer Bühnen eine genügende Be setzung, da die deutsche Schauspielkunst jenen Fond all gemeiner, wohlgrschulter Gruudbildung rtngrbüßt hat, der zur Au-sührung solcher Dramen unbedingt uöihtg ist. Herr Helmuth, Herzog v. Norfolk, agirte zu sehr mit seinem kräftigen Orga«, zu wenig mit dem Au-druck seiner Rede. Der junge Aumerle muß un besonnen und heißblütig gezeichnet werdeu. Hervorgr- hobeu sei noch Herr Meister — Gärtuer. Alle aber leisteten nach Kräften Veste-, die Vorstellung war in der Gesammthett lobruSwerth, iu eiuzelaru Sceuen vor züglich, da- Ensemble mit Fleiß gut hergrstellt. Die Au-stattuug dieses Stücke- könnte mit Beibe haltung der Turniersceu« uud mit Einschaltung rtue- seierlichen Einzug- voltngdroke'- tu London sehr po«p- hast au-gestattrt werde« (wie früher im Prinzeßtheater Loudon- von Kean geschah), uud e- ist leicht «ögltch, daß dadurch die stoffliche Wirkung de- historischen Gemäl- d«- gehoben wird. Aber die hier übliche Jusceuiruvg ist angemessr« »vd verständig, und da- Drama ist vom Begabung, al- von einem begeisterten Erfassen der Aufgabe unterstützt. Sein Spiel, die Verve sriue- Vor trags, die Gefühl-Wahrheit seine- Au-druck- ergaben schöne ergreifende Moment«, namentlich, wenn Rlchard'S Glaube au sich selber, an seinen Köntgsstempel jäh zu- samm-nbricht uud im rrschüitkrndcn Gegensätze sich die innere Schwäche enthüllt, die in der Qual tt«fen Ge- «üth-letdeus zu poetischen Betrachtungen, zu grübeln- deu Reflexionen übergeht, welch« die Grenze de- Wahn sinn- berühren. Nur bisweilen überbot noch der Drang de- Schauspielert uach rffectvoller Declamation zu sehr die natürliche Wahrheit im Ton König Richard s. Und um da- Grsammtbtld de- Charakter-, dessen zwei Haupt« fetten, der König und der Poet sind, zu vollerer Wirkung zu gestatten, wird der Künstler die Zeichnung in der ersten Sceue weniger matt m halten haben, wo- durch auch d«r Urbergang zur nächsten Scene sich besser vermittelt. Der im Uebcrmuih königlicher Macht, tn jugendlich lktchtstnntgrr, wüster Luft unklug schwel- grude Richard tritt unserm Interesse im Stücke persön lich kaum nahe genug; um so mehr muß er uu- «U entschiedener glänzender Färbung vorgeführt werdeu, damit tragische Sühne setur- stolzen Wahne-, da- Er wachen bitterer Erkenntatß und zugleich de- poetisch« edlem Fond- seine- Charakter- unsre Thetlnahme fes- stlu. «sehr vorzüglich, charakteristisch uud historisch au--eführt wurden die Oheime Lancaster und Bork von dm Herren Jass» und Winger, trefflich war«» di« Letstuugm d«r Fräulein Langenhaun al- Kö nigin, die btsonder- dazu vvrgeführt scheint, um durch ettviS überraschend, da von den hierdurch demmiirten »Gerüchten* hitrori- nicht- -ffmtl'ch b.kannt gewor den wat. Bald kam jedoch die Aufklärung hierzu, und »war tn folgender Meldung, welche zunächst dcr .In- döp. belge* zugeaanatn: Toor», 10. Ocloier. Gambetta hat heute sollend« Pro- kltzmati»» «» die B<»oh»er der Stadt erlassen: Mit »ol>«- kchreitzlichrr Freude »«rküudig» ich Tuch ei»« Nachricht a»» Pari» vo» l2. d. Da» Balk, da« voo La» »» Ta» heroi scher wird, wurde ua»ed»ldi» hinter de» Wälleo der Stadt u»d wollte de« Femde eotaeyevoehe». Hier habt Ihr des Bericht über sei»»» ersten Sie»!*: A Ja der yaaze» Ua»««d»»» der Stadt Pari- fiod di« Pre»- ßeD »us d«» seit » Woche» »»»«gehabte» Stell»»,e» vertriebe» worbe» Aos der Seit« vou St. Dem» siud sie über Stam, Pier- rePte» und Daa»y »»rückgedrävIt. I« Ofteo hat mau Homvrlle, Lrrteil, Bobiguy u»d da» Plateau vou Umm» »rnückjtwoimeu. Die Preuße» siud au« Ba» Meudou uud St. Cloud bi» Versailles zurückzeworft». Der Feiad weiß jetzt, wo» ei» Volk »erth ift, da» rut- schlafleu. seiu« Jaftitutioaeu uad seiue Ehre m vertb«idi,eu M-ze» »an auch di« Provi»»eu ihre Pfl cht thu», wie Pari» die semige thut. C» lebe Fraokreich! C« lebe die Re- v»tlrk! Diese Meldung steht so ziemlich auf gleicher Stufe mit der in unserm gestrigen Blatte mitgrthrilten Lü ge unachricht au- Tour- vom 14 October, daß Bazaiue die Cerntruug-truppeu vor Metz,a»S ihren Stellun gen geworfen* und der Feind <d. h. die deutschen Tmp pm) bet dieser Aff-tre ,4 Eavalnteregimeulrr und 26 Bataillone verlor.«* bade, ihm auch überdies „vou dem Fort Bellrcroix 13 Regimenter aufgerieben" worden seien! Die ,R.A.Ztg." meint, r- sei doch einfacher, gleich zu melden: „Die Deutschen sind über den Rhein zurückgeworftn l* — Ferner verbreitet die Regierung in Tour- folgende Nachricht: Am 13. fand «in Aus fall aus Paris gegen Bagnrux und Chatillon statt, bei welchem sich die Mobilgarden von Aube und Cote-d'or ausgezeichnet haben sollen. Dampterre, Commandant der Mobilen drS AubedepartementS, wurde bet dem Aus fall geröstet. Die Fort» Montrouge, VanvrcS and Jssy deckten den Rückzug durch eia gutgeztelteS Feuer. Lus dem Ha»ptq««rtiere des Oberkommandos der 111. Lrmee, Versailles, 11. October, bringt der.St. Aoz.* einen Bericht, welcher zunächst einen am 9. d. tn der Kirche des Schlosse- vou veisailleS, gewöhnlich „la oiwpeUo" geuanut, abgehalteuen evange lische« Gottesdienst schildert. — Ueber die Beschte- ß»ag de-Schlosses vou St. Cloud durch die Frau- zoseu heißt e- tu dieser Correspondenz: Im Laufe deS LMrtgeu vormittags war die feindlich« Kauouade be. sonder- stark an- dem ForlValörlm, wo eine Batterie, die bisher geschwiegen hatte, zum ersten Male versucht wurde. Die Glschvsse waren auf St. Cloud gerichtet. Sir verfehlten jede Wirkung avf unsre Befestigungen und Vorposten, schlugen dagegen in da-Schloß seld.r ei». Eine Granate traf in da- Schlafzimmer Napo leon'- III. und crepirte daselbst. Die beiden im Zim mer sich gegenüberst'beuden Spiegel wurden vollständig in Trümmer geschlagen, die Wände zerrissen. ES mutz besonders conuatirt «erden, daß diese erste Vernichtung baulicher Denkmäler von den Franzosen selber ausge- gangen ist. Um übrigen- von der Dichtigkeit deS fran zösischen Kugelregens eine Vorstellung zu geben, mag angeführt werdeu, daß allein in Choisy le Roi vorge stern einige sechzig, gestern bis Mittag über vierzig Granaten aufgelesen wurden, die au- dem Fort Vitry und deu Schanzen bei Villejuif herrübergesaudt waren. Im Park von St. Cloud betrug die Zahl der gestern anfgefundeuen Granaten über hundert. Dem gegen über ist r- jedenfalls rin Beweis für die diesseitige Vorsicht, daß die Zahl der Verwundungen bet unsern Truppen sich auf rin srhr geringes Maß beschränkt. — Die Eröffnung deS LotregebirteS, für die ge- geuwärtig die Armee deS Kronprinzen von Preußen eturn Theil ihrer Kraft einsetzt, hat, wie nach veu zu- letzt gemeldeten Begebenheiten vorautzusehen war, den günstigsten Fortgang gehabt. Man schreibt dem amt- Uchen Blatte hierüber »Folgende-: Nach der Affair« »o»A»,«rville (am v. October), wo ei»ige »Partisan»" den Versack gcwackt, sich iu de» Häuser» »um CiUi«l»kamvf zu stelle«, dann aber sich der G«sau,e»'ckaft über- liefert hatte», koa»te der Geueral v. d. Tao» bi« Toary vor- rücke». Er erhielt hier die Nachricht, daß mau auch be. Pith!- vier», de» Hauptort aas der Straße vou Fo»taioebleau nach - -- MS-S«-ä —— dar^>«lUi-wi»»-l,,t»«iA-««»»I-«r,«I»o-^r«>»Ick0rt ». L.r //aa-en-ee»« ck L»»U»-wl«a-S»md»rx-ri,uk- tort ». U -tzläneb-o: vorUa: ^1 Neteme^er, /dreckt Nr«««»: L Keskotte, Lr«,I»a: D Lta««n'a llarean n. N senile, rr»°tckrrr L ^ae-ee'aclle a. ck. (7 Suelck., Da»be ck L'o., Nr»»: Mrticü'a Laobb.; olwauUt«: N»r1»:Lava«, Da/itt«, ch <7o., wi«»: ^1! vxp-l»«, M»tt«»rk: La-t« ck vo. S»r»u,»-v«rr i^oniet. Lrpackition ck«, vrvckoor ilorlruicka, Dr»«ck«ll, Is»»r^r»tb«u^a«a Uo. 1. FeuiLLetsn. K. Hoftheater. Sonnabend, 15. Oktober, wurde der zur Aufführung bestimmte Cyklu- der Shakespeare'- schen »Historien* mit dem Trauerspiele .Richard II.* begonnen, jenem großartigen historischen Gemälde, ba den Sturz eine- Königs tn Verkettung von Schuld und Schicksal zeigt. ES schließt sich unter all«« diesen englisch- historischen Dramen am genauesten an die Geschichte a«. DaS überspannte Vertraueu auf sein MajestätSrecht vo« GotteSguaden schützt nicht vor deu Folgen maßlosen Ueber- muthS, leichtfertigen GrnußlebrnS, hvchmüthizen Stol zes uud ungerechter willkürlicher Harte. Vor deu er barmungslosen Schlägen deS Geschick- bricht der ver zagte, sittlich haltlose Sinn Richard'- zusammen; nur der königliche Phautast bleibt zurück, der mit erreg- barer Empfindung den .bequemen Weg der Berzweif- laug* betritt, sich iu geistreich«« und wttztgm Red«« gefällt, tn deu etgenrn Wunden wühlend, wobei Ver stand, Gemüth uad Willen gleichmäßig zu Gmude ge hen Die Erregung einer allgemeinen und tt'fen mensch lichen Sympathie liegt freilich nicht tu dttsem Stoffe; aber die» Drama ist — wte schon bemerkt — et« Met- sterwerk poltttscher Poesie, tu» Dialog bewnudern-rvrrth, gedaukemvoll uud kaapp; e- entstammt der Zett reif- ster Kraft de- Dichters. Herr Dettmer al- .Richard* hat seiue Auslas sung dieser Rolle der einzig richtigen de- fricheru Re- prä,entanteuderselbe« p»r eioolloa—, Herr» Emil De- vritrtt'S, nachgebttdet, ebenso sehr von seiner individuellen
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