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Dresdner Journal : 11.09.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187009117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18700911
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18700911
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-09
- Tag 1870-09-11
-
Monat
1870-09
-
Jahr
1870
- Titel
- Dresdner Journal : 11.09.1870
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1870 S10 Sonntag' den N September. Ldvi»«»»»r,Pr«>»v r Dres-nerIournal . 5 Dür Verantwortlicher Redactem: I. G. Hartmann. Drett«». für immer eine deutsche Grenzfestung werden soll, nicht nutzlos zu zerstören. 83,000 Mann, inclusive 4000 Offiziere, in Ge- schon, unmittelbar hinter den verbringenden Armeen, * .. « - '—, _ Die HvdolSheiro, 6. September. (Karlsr. Z) Mor gen stütz beginnen die beiden Rirsenmörserihr Werk. zwingen, sich baldigst uns auf Gnade und Ungnade zu ergeben. WaS will Marschall Bazaine auch wohl sonst üaaratoiianaadw» »»Mwttar KchM,: Oaw»»t»ovuL^ <t— l>r«x1o«r 5ovr»»I,; Kriegs-Nachrichten. Berlin, 10. September. Der gestern Abend erschie nene „SMatS-Anzgr." theilt mit, jvaß im Laufe de- gestrigen Tages vom Kriegsschauplätze keine Depeschen etngrtroffeu sind. Auch sonstige neue Berichte von dort sind in den Abendblättern nicht enthalten. Der heute Morgen erschienene „StaatS - Auzgr.*, welcher ebenfalls keine neuen Mittherlungen vom Kriegsschau plätze bringt, schreibt: Französische uud belgische Blät- ter constatiren, daß die deutschen Armeen (die UI. und IV.) im wettern Normarsch auf die französische Hauptstadt sind. Die Eisenbahnlinien, welche von RhetmS auS über CoifsonS und VrllerS-Cotterets, so wie über Epknay und Meaux nach Paris führen, sind im Besitz unsrer Heere; die Avantgarden haben Crepy auf der nördlichern, la - Fertö - souS-Jouarre auf der südl chcn Linie bereits überschritten, der halbe Weg zwtschenRhetmsu. Paris istzurückgelegt, und daS Haupt quartier der III. Armee soll EhSteau Thieny bereit Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. relegraphische Rachrtchtea. Kriegönachrichtev. (Berlin. Vor Metz. MundolSheim. Oversaöffolshelm. Paris. Helgoland. Kopenhagen.) AagrSgeschtchte. (Berlin. Kassel. Wien. Pari-. Flo renz. Madrid. London) Dresdner Nachrichte». Vroviuztaluachrtchten. (Leipzig.) KiugesaudteS. Beilage. Erueunuuge«, Versetzungen re. i« öffe»tl. Dienste. Provinziatuachrichten. (Leipzig. Bautzen. Gegend von Freiberg.) Statistik and LolkSwirthschaft. Io rr-L»«» tritt ^ekrtretl t l^lr. St«np<savdSdr, s«» «or<1cl. »nndete vorgefunden schlirstlich 7V Mitrailleusen, 1L0 10,000 Pferde und überaus zahlveio^ > - — - terial befinden sich in unser» Händen. Hierzu der der KriegSarbett hinter un- liegt, die Erfüllung dieser Verlust in der Schlacht von Beaumont, sowie circa Zuversicht wird aber desto eher erfolgen und mit um 3000 nach Belgien versprengte ergiebt «ine Se- so größerer Freude und Dankbarkeit ausgenommen denkt man mit Hilfe dieser Geschütze die wenigen bom« bensichrrn Räume, welche Straßburg bietet, ru zer- stören. Heute Morgen ist von Kehl auS, wo die Bat terien fortwährend aus- Wackerste etngreifen, rin großer Erfolg erzielt worden: da- von der Stadt in dt« Etta- delle führende Thor wurde, wie versichert wird, vvll- Kugeln ringedrungen, ohne gerade großen Schaden anzurichten. Wenn nicht in andern Stadttheilen un» Spurrn feindlicher Geschosse entgangen sind, so möchte ich mich zur Annahme htnnetgen, daß diese Privat- häuser nur zufällig durch schlechter gezielte Schüsse, die dem nahen Bahnhöfe galten, getroffen worden sind. Jedenfalls läßt sich au- der angeblichen Beschießung Saarbrücken-, wenn man gerecht sein will, kein hohe» Lapital französischer Barbarei schlagen. Ueber da» Schlachtfrld vom Spichereuberge kann ich leider keine Mitteilung machen, da ich, um unsre Wagen nicht ohne Aufsicht zu lasten, meine Kameraden dorthin nicht begleiten mochte; doch soll der Besuch desselben höchst interessant sein uud noch viele Spuren de- harten Kampfe», der dort stattgrfunden, wahrnehmeu lasten. In Rämilly endete glücklicherweise unsre Etsen- bahnjahrt; indeß kouuten wir nur einen geringen Theil unsrer Sachen weiter fortbringen, da ungeachtet der eifrigsten Bemühuuaen v. C 'S nur drei Wage» auf zubringen waren, die wir so viel wie möglich mit de» wichtigsten Gegenständen beluden. Da- Uebrtge über nahmen die Johanniter für die Lazareihe von Et. Marte und St. Privat, wo eS neben unsern deutschen Brüdern auch speciell den sächsischen Verwundeten zu Gute kommen wird. Auf der Streck« von Saarbrücken bi- hier lernt man übrigen- die opferfreudige Thätig kett de- edlen Ritterorden-, dessen virlgerügte äußer« Bevorzugung vor den internationalen VerrinSgenostcn sich freilich weder prtnciptell noch nach dem faktischen Maßstabe der beiderseitigen Leistungen rechtfertigen lasten dürste, »ach Gebühr würdigen. Ueberall babe» sie großartige DepLt- errichtet, von denen au- umliegenden Lazareihe mit de« uöthigen Bedarf sehe», überall fiud zahlreich« Genoste» uo thätig, für Durchsuchung der Schlachtfelder, " so lauge ihm nicht von competenter Stelle die Anwei sung ertheilt wird, den Platz zu übergeben. Diese Anweisung wird aber sitzt schwerlich erfolgen, da im Gegentheil in Paris auf daS Festhalten Straßburg» begretslicherweise ein großer Werth gelegt wird. Ler Fall dieser Grrnzveste wird allerdings politisch von Wichtigkeit sein, denn er ist da-Siegel auf die Besitz» »ahme des Elsasses durch die deutschen Waffen. Lor Metz, 5. September. (A. Z ) Der Marschall Bazaine in Metz hat selbst nach der Kunde von der Gesanzennehmung Napoleon'- die Urbergabe der Festung sehr schroff ab gelehnt mit der Antwort: „Der Kaiser kümmere ihn nicht im Mindesten, er habe allein in Metz zu befihleu." Das Bombardement der Stadt mit 60 schweren preußischen Geschützen sollte gestern beginnen, ist aber jetzt auf spectellrn Befehl de- Königs von Preußen wieder unterblieben, um die Stadt nicht unnöthig zu zerstören und noch mehr Opfer zu fordern. Bazaine ist eng von uns um schlossen, rin Ersatz ist unmöglich, denn iu ganz Frank reich ist keine Armee mehr vorhanden, die ihn entsetzen könnte, und so sollen Hunger und Noch ihn schon Pari-, Freitag, v. September, Abende. (W. T. B.) Amtlichen Berichten auS Trope» zqfolge habe« gestern 4000 Mann deutsche Truppen Vitry pasfirt. Ueberall erklärte« dieselben im Namen deS König- von Preußen die Couscriptio« für abgrschafft. Dem „Journal de Paris" zufolge «erden der Kriegsminister, der Marineminister uud^ der Fi- vauzministrr, sobald die Belagerung von Paris unmittelbar bevorstehend ist, die Hauptstadt ver lassen. Die Journale publiciren einen offenen Brief Victor Hugo'S an daS deutsche Volk. Victor Hugo erneuert in diesem Briefe den Ver such, dem Kaiserreiche die ausschließliche Schuld für die Herbeiführung de» Krieges aufzubürden. Die fronzö- si che Republik, heißt e-, reiche Deutschland die Bru derhand. Ein Angriff auf Paris, die Stadt der Natio nen, wäre ein Verbrechen. Uebrigens würde Paris sich aus's Acußrrste vertheidigen. Seine materielle Zer störung würde es moralisch größer machen. Die internationale KriedevSliga hat gleichfalls eine Adresse an daS deutsche Volk erlasse», in wel ¬ verlasten Haien. Die Festung Metz ist von den deut schen Truppen umgebtn. Ebenso Straßburg, dem sich die BelagrrungScorps bereits bis aus die dritte Pa rallele genähert haben. Somit läßt sich die militä rische Lage Frankreichs im Augenblicke in weni gen Worten kennzeichnen: Die Armee Mac Mahon'S ist gefangen, — daS Heer Bazaine's im festen Metz zur Unthätlpkeit gezwungen. Die deutschen Heere sind bi- auf 12 Meilen der französischen Hauptstadt nahe, ihre Eavalertrpatrouillen werden in wenigen Tagen die nicht selbst erlebt hat. Dank der umsichtigen Energie de» ChefS unsrer Expedition, v. E., ist r» unS im Gan zen gelungen, ziemlich schnell und günstig weiter zu kommen und dennoch haben wir 6 Tage gebraucht, um von Dresden hierher zu gelangen. Von Mannheim ab beginnen die stundenlangen Stockungen im Eisen bahnverkehr, die immer peinigender werden, je tiefer man in Frankreich eindringt. Da Metz, eine große Hauptstation, leider noch iu den Händen de- Feinde- sich befindet und die Endpunkte der Bahn RSanlly und Courcelles, al» Keine N«benstationen, nur wenige Ran- gtrgleise aufzuwrisen haben, so stopft sich bet dem un unterbrochenen Zuflüsse enormer Provtavtvorräthe und internationaler Hilfssendungen, die alle an deu ebru- genannten Bahnhöfen zur Weiterbeförderung in» occu- Pirie Land umgrladen werden wüsten, der disponible Schirnruraum derartig, daß nachkommende Züge nebst den dampfenden Locomotiven von Neunkirchen ab ganze Tage und Nächte auf den einzelnen Stationen verbrin ge» müssen, ehe c- ihnen vergönnt ist, sich einige Mei len langsam vorwärts zu bewege». Wer keine Vor. räche mit sich führt, für welche leider nur sehr schwer Wage« aufgetriebrn »erden, setzt seinen Weg zu Fuße weit schneller fort uud wir haben so wohl preußische Artillerie al- sächsische Ersahtrup- Pen sehr bald die Eisenbahn verlassen sehe», um ihr Ziel auf de» gut gebauten Landwegen aus suchen. Ein für die Reisend en sehr beschwerlicher Umstand ist dabet der, daß dt« Bahnbeamte», wrlche tn ihren Di-- Positionen von dem Freiwerden anderer vorliegender Stationen abhängig sind, die Abgang-zeit auch nicht annähernd bestimmen können uud man dadurch geuöthtgt ist, Tag und Nacht oh»e Ruhe und Erfrischung bei deu Wagen zu verbringe». Et» etuztge- Mal suchten wir in FauUmcmont, auf die wieverholte Versicherung Inaaratenprolaor z«, «wer jw.pLttsns» 2»La: 1H ^ssr. vowr ' äi» S Agr. Kraodolae»» Lou»- ,vä für cks» 1^. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Sonnabend, 10. September, vormit tag». (W. T. B. Osficttll) AuS Rheim- von gestern Rachmittag 1 Uhr 20 Min. wird gemeldet: Außer 25,000 in der Schlacht von Sedan Gefangene» fiud durch di« Eapitulation vom 2. Septrmb«r >d im Nordwesten der Frstung, zwischen derselben und dem Dorfe MtttelhauSbergrn, aufgcpflanzt; thr Gewicht beträgt je 175 Centner, dir geschleuderten sammtstärke der Armee Mac"Mahou't vor dieser werden, je mehr man sich auf alle Fälle gefaßt hält Spengladung versehen. Von der Wirkung verspricht Schlacht von nahe 150,000 Mann. - , und die Möglichkeit eines fanatischen Widerstande» man sich ganz Außerordentliches, und namentlich ge- nicht außer Betracht läßt. Die Belagerung von .; «l. Lol. . Dev.) albaha - L >-! sachs.Sst. tarnen E-i Mi» Seron üredilicvei r iv-nlaaiq *. kacmiS- felseukilla » do. iw h ieistwi-tr ubdÄU evschurM. -so. rMtrva» Hlr. — m —H Dw. - H sächs.M«^ iv. — w send. » Ich G.; rßen- >iomdaldi!ch -! S-li».L«i. w.«, (bihm. Sin» r-Volxickua zerno». «« >w. Jass, Phea«, «l» z lvw 7», — Ci Ld wäbr.M rlM'Gcu^. iter-t>nm.ötz s. — h mksurt«.» 8. —»j i »Mt.- Wiei rstermtzch iü- » M! »W- Krc1.-e»d t e»t»r. r«r , ilalie»!- atSbchmaa —! do a« cti« ctien «t.«s 8«. Et.». r . - Se,t I» er Lt-H, a». lb »usse... —; v». »» iw leihe i «vtz. «e.t.^»» novo KM ioo not s? nt. wlddl. LlI>M> h ddlini Ld«i> , new sm 7^. Pena leudorse p wer«»»-«« »tr., Lm»- oeht >lr., Ami- rodwet ist, b-'me-l tst, ! Sam« ttr.cedat- ische«-«». -ol Ettsea . Sute»-. 8, JAi- IÜS A. - «k v. Lel> hvettniet«!. ept , sor»!li Mr. 7Igi. ivzz, O«, ri,«X) z-t, LePtbr. >7, loc» i^i. LX. . se»". - >tbr. ovbr. Ust. rodaete»' !-SL kp.. de- BahnhofSinspectvrs, daß wir vor Abend oder gar den folgenden Morgen gar keine Aussicht hätten, fort- zukommcn, Quartiere in der Stadt auf, um Wäsche wechseln und rin wenig au-ruhrn zu können: uud da war unser Zug plötzlich «ach einigen Stunden abgr. gangen. Ohne der Ruhe genossen zu haben, «achten wir un- schleunigst auf, zu Fuß dem AuSretßrr nach. zueUen, und schon auf der nächsten Station Hrrny holten wir die Wagen rin, mit denrn wir daun noch die ganze Nacht dort liegen blieben. In Neustadt a. d. Haardt trafen wir zu unsrer Freude den ersten LandSman», den um die tn Frieden-- zetten so segen-reich wirkende Poliklinik de- Albert- verein» hochverdienten vr. Jacobi, der dort al» Di- rrctor von Reservelazarethen fungirte uud auch schon sächsische Verwundete tu zum Thril sehr freundlichen Räumen — für Offiziere waren hübsche, fretgelegrne Vtllen disponibel — zu verpflegen hatte. Von allge meinen» Interesse war zuerst unser Aufenthalt tu Saarbrücken-St. Johann, der vermeintlich von den Fran zosen so jämmerlich zerschossenen Sradt. Die mitleidi gen Deelen, wrlche bereits im Geiste die Ruinen der zerstörten Häuser rauchen sahen und Sammlungen für die armen „Obdachlosen* veranstalteten, sie haben, wie man tn Frankreich sprichwönUch zu sagen pflegt, „für deu König von Preußen* gearbeitet. Die wohlhaben de» Schwesterstädte machen einen ebenso ungetrübten und freundlichen Eindruck, wie sonst, und von Zer störung durch Fktndcshand rst hkrzlich weuig zu brmrrkrn. Allerdings haben die Franzosen den Bahnhof, wo die prcuhischcn Truppen ihren Abzug bewerkstelligten, gründ lich beschossen und eine« Flügel desselben, tn welchem sich gtgruwLrrtg die Herren Johauntter eingerichtet daoeu, tu Brand gesteckt; auch in rt»tae Häuser St. Johar»»- tu unmtttrlbarrr Näh. du» vahuhof» sind ständig zerstört und damit dir Möglichkeit, letztere ge trennt zu vertheidigen, auf ein Minimum rrductrl. In der Stadt brennt r» eben jetzt (Mittag») wieder ziemlich lebhaft; wir rS scheint dicht hinter dem Walle. Gestern wurden von Hönhrim zwei Leute etngcbracht, welche den Versuch gemacht hatten, einen Soldaten zu überfallen und zu erwürgen. ES ist kaum glaublich, welcher verbissene Ingrimm selbst hier manche Leute immer noch beherrscht und wa» für Mittel von ge- Wisser Sette unausgesetzt angrwcndet werden, um denselben zu nähren und zu stacheln. — Schlttt- ftabt hat wider Erwarten Zeit und Kraft gefunden, sich in förmlichen VertheidigungSzustand zu sctzcn; die Umgegend steht völlig unter Wasser. SeU Freitag wird die Stadt bombardirt, jedoch vorerst in schonender Weise. — In mehrrrn Orten des Mittlern Elsaß mußte mit Gewalt gegen die Einwohnerschaft vorgegangen werden, so in Marktrch, welches gleichfalls förml ch bombardirt werden mußte. Eine starke Schaar Frei« schützen ist diesen Bewegungen zu Hilfe gekommen, wurde aber geschlagen unv zur Ergebung gezwungen; man spricht von 2000 Mann. Es sind badeniche Truppen, welche dort hinaus die Unterwerfung de- Elsaß bewerkftelliaen. OberschäffolSheim, 8. September. (KarlSr. Zig.) Gestern hatte eine Abthetlung deS 3. Regiments ein kleines Patroutllengefecht am Rhein, bei welchem deu Franzoseu 1 Offizier und einige Mann getödtet wurden. Die Unsrtgen hatten ketmu Verlust. Zwei Schiffe, von Breisach kommend, mit Munition für die Festung, wurden von Abtheilungen de- 3. Regi ments wegaenommev. Paris, d. September. (W. T. 8.) Eine osfictelle Deprsche au- Laou vom gestrigen Tage meldet, daß feindliche Truppen unter dem Befehl de» Großherzog» von Mecklenburg-Schwerin Laon cerntrt und den Platz zur Uebergabe aufgefordert haben; finde dieselbe nicht morgen Vormittag vor 10 Uhr statt, so werde die Be schießung beginnen. Helgoland, 6. September. (Kieler Z.) Die preu- ßiiche Panzerfregatte „Kronprinz* war gestern mehr fach vor der Weser und verfolgte die dort statioutrteu zwei französischen Schiffe eine kurze Strecke see wärts. Schüsse wurden nicht gewechselt. Heute befand sich da» Atmiraljchiff und eine Corvette der Franzosen vor der Weser. Kopenhagen, 7. September. Die französische Pau- zerfregatte „Nochambeau*, Kapitän Vvnntl, lichtete auf der Außcrrhede die Anker und ging nordwärt-. Die (Berliner) „KriegSztg.* bemerk hierzu: Wir haben bereits aus die NothwendigkeU für tiefgehende Schifft hingewiesen, welche vom Kattegat oder dem Sunde iu die Ostsee gelangen wollen, daß solche von Kopenhagen auS, wril dieselben das südliche Fahr wasser von dort, die sogenannte Droyde, nicht benutzen können, nördlich um Seeland herumsegeln müssen. Auch die Bewegung der bisher vor Kopenhagen be legenen französischen Schiffe, die in den letzteren Taaen „ .. ... alle nordwärts gegangen sind, schreibt sich daher. Dörfer und Umgebung von Paris berühren, das Haupt- beginnen, wohin sich mit seinen 80,000 Mann wende» t Sämmtltche tn der Ostsee befindlichen feindliche» KriegS- quartter deS kgl. Oberfeldherrn aber befand sich'am 5 d. Wir brauchen seinetwegen Metz, daS hoffentlich bald schiffe sammeln sich vielmehr in der Kjögebucht, süd- loorhlr« briete Sbare » iW Dntdiq Nibe bH ä KVT vrauu chy »sfisch«»»l>L amerik«.^ dsterr. reich. eich-Loose l. Staaw» Straßburg wird mittlerweile energisch fortgesetzt und gleichzeitig auf da» obere Elsaß mehr und mehr in deut schen Besitz gebracht. Bisher hatte man darauf verzichtet, auch das Gebiet südlich von Straßburg zu occupircn, da di« Bewältigung der Hauptveste zunächst die wich tigste Aufgabe war und mit und »ach ihr auch der Rest des Lande- zwischen Vogesen und Rhein bald in deutsche Hände fallen mußte. Da aber gerade im Süden deS Elsass«- neuerdings die Widerftaudspartrt sehe eifrig ins Zeug geht und die „Freischützen" sich so gar daran machten, das badensche Oberland zu beun ruhigen, hat man darauf Bedacht nehmen müssen, ih«u da» Nutzlose und Thörichte eine- solchen Auf tretens klar zu machen, damit nicht ein Brand ent stehe, dessen spätere Unterdrückung dem Lande größern Schaden bringe» könnte. So stnv denn deutsche Trup- p«tth«ile von Straßburg her gegen Schlrttstadt vor gegangen uud haben diesen festen Platz, wenn auch vorläufig nur schwach bombardirt, sowie eine größere Schaar von „Freischützen" zersprengt uud gesaugen. Gleichzeitig wird von einer Expedition berichtet, die vom badenschru Oderlande aus über den Rhein gegen Mühlhausen Vordringen und das südliche Elsaß occu- piren soll, in welchem ein Terrorismus der Arbeiter- Nassen gegen die Fabrikherrn u. s. w. sichtbar wird. Doch liege» über die Bewegungen diese» Streifcorp- »och keine zuverlässigen und bestimmte» Nachrichten vor. Ob die Eapitulation von Sedan und die Ge- faugennahme de- Kaiser» die Einnahme von Straß burg noch früher herbeisührrn werden, al- dies nach de« regelrechten Verlaufe der Belagerung der Fall sei» würde, ist nicht zu übersehen. Von M«tz ist dte- eher «zuuehmen; Marschall Bazaine, der mit einer ganzen Arwee eingeschloffen ist, steht so zu sagen al» selbst ständiger BefthlShaber, nachdem ihm jede Aussicht auf Ersatz adgeschnitten und der Versuch de- Durchschla- g«» «ißglückt ist, ander» da, al» d«r Kommandant «in«r genügend verprovtauttrte» uud bewehrten Festung, per flr zu verchetdtge» hat, so lange »och die Mög lichkeit eines erfolgreichen Widerstande- vorliegt, uud kurt ». H : L Scstott«,' : I.. Lür««» U. K. F «a» ». </ (I. Luckk., 0», Vr»,: F>. , öucdd.; Aav«, LuM«- -s <7o., Vi,»: ^r. Do«-e <S t7o. Her»,i»»d»rr K-Mgl. äe. Vro-ävsr vro—i«», dt». 1. cder letzteres aufgefordert wird, de« Frieden auf Grundlage der franzöflschen Integrität abzuschlie- ßea. Mailand, Freitag, S. September, AbevdS. (W. T. B.) Der „Gazzetta di Milano" zufolae geht der Vorschlag, welcher feiten Italiens dem Papste gemacht worden ist, dahin, demselben den Collini- schen Stadttheil NomS und ihm und den Ear- dinälen die Civillifte zu belasse«. Italien aaran- tirt die öffentliche Schuld. Die päpstliche Armee wird aufgelöst. icd: l IPIr. 15 Kgr. 15 bunllei k«t uvä : 1 Kgr. 8tamp«Iru»od1»g kivu». FeuiLlrton. Ti»e Reise »ach dem Kriegsschauplätze. P»»t- d-Moussou, 20. Anz»st 187V. Wenn ich e- unternehme, eine flüchtige Beschreibung der auf einer Reise nach de« Kn«gs,chauplatze em pfangenen Eindrücke der Oeffentlichkett zu widmen, so geschieht e» wahrlich nicht tn der eitlen Meinung, ir gend besonder- Neue» oder Interessante» au- unsern Erlebnissen mittheilen zu können, sondern lediglich in der Ueberzeugung, daß zu einer Zett, wo säst au- je dem Hause ein oder mehrere theure Familtrngeuosseu für de- deutschen Vaterlandes Ehre und Freiheit in de» hetttgeu Kampf gegen de- Reiche- alten Erbfeind htnausgezogeu find, et» jeder, auch der bescheidenste Beitrag zur Schilderung der von unsern tapsern Brü dern durchzogenen Gebiete und erduldeten Drangsale iu Tausenden tief bewegter Herzen thetlnahmvolleS In teresse erweckt. Bom internationalen HilfSvereine für da-Königreich Sachsen mit Lazarrthvorräthen und Kran kenwärtern hiuau-gesrudet, unsern im Felde verwun dete« oder erkranken Krteaern Hilft und Trost zu brin gen, nimmt dte Sorge für dir unserer Obhut anver« trauten Personen und Verrin-güter unsere Zett derma ßen tn Anspruch, daß kaum etu Augenblick gewonnen wird, deu Nächststehrnden kurze Nachrichtm über uuser Ergehen zukommen zu lassen; an einen au-führlichen und zusammenhängenden Reisebericht darf ich gar nicht denken und muß dte geehrten Leser daher «rsucheu, die- leicht und anspruch-lo- hingrworfeneu Notizen mdlich« Rachficht nicht zu versagen. Bo» km SchVtrrtgketten de-Forlkvmmen-, je mehr um» sich de« »irktchm Kritg-schauplatze näher«, kann man sich kaum eine Vorstellung «acht», wenn »an e» Amtlicher Theil. vretdm, 5. September. Se. Majestät der König allerauädtgst geruht, dem Wtrthschaft-votgt Johann ed Lorenz auf dem Rittergute Obermosel die e Medaille vom AlbrechtSorden zu verleihen. Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom Juli 1867 wird andurch zur öffentlichen Kenntniß cht, daß von der Großherzoglich Hessischen ng der Termin, nach dessen Ablauf die ausge- en Grundrentenschrine, welche bereit» seit 1. Juli 186-» ihre Eigenschaft al» Zahlungsmittel ren haben und nur noch bis auf weitere Bestim- - bet der Großherzoglichen Staattschulden-Tilgung»- e etngelöst werden, allen Werth verlieren und einen sprach an den Staat nicht mehr begründen können, auf deu 31. December 1870 gesetzt worden ist. Seiten der gedachten Regierung an die Inhaber von Großherzoglich Hessischen Grund- scheinen ö 1 fl., 5 fl., 35 sl. und ^0 fl. die Auf. derung ergangen, dieselben jedenfalls vor dem 1. auar 1871 bei der StaatSschulden-Tilgung-kasse in nvstadt zur Einlösung zu präsentircn, da vom 1. mar 1871 an eine Einlösung dieser gesetzlich werth- gewordenen Scheine nicht mehr Statt finden könne. Dre-den, am 1. April 1870. Ministerium des Innern, Abthetlung für Ackerbau, Gewerbe und Handel, vr. Weiulig. Fromm. Bekanntmachung deS Ministerium- deS Innern, die Rinderpest betreffend. Nachdem mit Rücksicht auf dte bei VtehiranSporien r die Armee vorgekommcnen Rtnderpestfälle tn Folge »ordnung de» Bundeskanzleramtes btS auf Weiteres zum Transporte von Rindvieh ohne Unterschied Race und de» Ursprungs benutzte Eisenbahnwagen «ach jedesmaligem Gebraucbe sorgfältig deStnfi- «trt werden müssen und demgemäß auch die diesseitigen srnbahuverwaltungen mit der erforderlichen Auwei- g verfthen worden sind, so macht sich nunmehr auch e öftere Revision der DeSinfectionistattonen eifor- lich. ES werden daher die mit der Beaufsichtigung Desinfektion-verfahrens auf den Eisenbahnen be- ftragten Vetertnärbeamteu hierdurch angewiesen, die eschrtrbrnen Revisionen von jetzt au aller 8 bA .'14 Tage vorzunehmen. Dresden, den 2. September 1870. Ministerium de» Innern. v. «sstitz-Wallwitz. Fg. faugrnschaft gefallen. Ferner wurden 14,000 Ber- im historisch - denkwürdigen alten Rheim». . . wu»dete vorgefuuden. Ueb«r 400 Feldgeschütze, ein- „R. Pr. Ztg.* knüpft an die »itueste« Vorgänge fol- Muudott FrstuvgSgesthütze, gend« Betrachtungen: Allerdings darf man sich mit ge« früh begti ireicheS Armerma- Grund der Hoffnung hiugeben, daß da» schwerste Stück Dieselben sm
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