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Dresdner Journal : 26.07.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187007265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18700726
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18700726
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-07
- Tag 1870-07-26
-
Monat
1870-07
-
Jahr
1870
- Titel
- Dresdner Journal : 26.07.1870
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187» 1«» ^donne»ent»pr«l»« r DresdilerMmml Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. v. Fabrice Eckelmann. »bdd schlck. I. E- r-blh »e« iddl. t«l- »ru »)4. s*. ». <«L -re-Lu. Ir. 'ü G-; - G.; mschw. bodeo- «büche »»se se vo» Utavi. 7^^ ier«r- - »4 ) v.r a E.; 'tasch- » bl. l8vu sterr- rdische Karl- »eoe Nord- dacher . neue dies hierdurch bekannt gemacht. Dresden, den 18. Juli 1870. Ministerium des Innern. Für den Minister: Körner. InoeratvnnnnaUnx- »«««Ari«: l .»ipri^: Fr Oomwi>>si»n2r cie» Orvslliier üournnl»; «>den<ins: /F Fna/er, F^</en u. // FV?ver. U»m- 1ur8-N«rIio-V!«i>-r.«1p»ix-N„»I-Nre,I«ll-rr»»Illurt 8. F l L«rUa-Wien-Uombur^-rr»uIi- kurl » HHLnek«vE N«rlm: ^t 7/- 1/ Nr«m»u: F.'. FtFlotte,' krs»I»u: 1 u. /e. F. , k°r»»ilfurl » » : F,' Fciu. F k //<>»-,»<,,Luctili., F-nuke ü < »., ?iae: Fr. F.Hr/ic/i'» üut bll.; cksmnil«: F> Hyt, k»r>»: //o»««, F«^tte, F^u//>>r <e t'a.,' Visu: ^4/ c, 8tutts»rt: F>a«be Oo. Nprunsxpdprr lläniel. klrpellition «le« Orcsllusr lourval«, Ore»Uvu, Ko. I. Kriegs-Nachrichten. Berlin, 24. Juli. Nach der „N. Pr. Z." werden als Generalstabschefs der Operationsanneen ge nannt: bet Sr. kgl. Hoheit dem Kronprinzen der Ge nerallieutenant v. Blumenthal, bet Sr. k. Hoheit dem Prinzen Friedrich Karl der Oberst v. Stichle, beim General v. Steinmetz der Generalmajor v. Sperling. — Der geh. Regicrungsrath Stieber ist wieder zum Chef der Feldpolizei ernannt worden, namentlich ist ihm die Leitung d s Sicherheitsdienstes tm großen Hauptquartier Sr. Maj. des Königs übertragen. Koblenz, 21. Juli. (Kbl. Z) Gestern Abend traf der commanvtrrndc General des 8. Armeecorps, Gc- mrallirutenant v. Göben, von Münster kommend, hier ein. Saarbrücken, 21. Juli. (K. Z.) Täglich haben wir hier kleine Knallereien, Besuche hüben und drüben; bald machen die Franzosen uns einen Abstecher, bald wir ihnen. Der Feind steht drüben in Stärke von 2 Brigaden mit etwa 16 Geschützen, ist aber augen scheinlich noch nicht fertig. Die Bevölkerung in Saar brücken ist fortwährend auf dem Exercirplatze versam melt, von welchem aus man die Franzosen beobachtet. Die letzte Nackt erwartete man allgemein einen Ucber- fall. Jndeß ist AUeS ruhig geblieben. Saarbrücken, 22. Juli. (K. Z.) Auch gestern haben wieder Begegnungen preußischer und französischer Vor posten stattgcsunden, und Schüsse wurden gewechselt. Ein Unteroffizier von der 7. Compagnie des hohen- zollernschen Füsilierrcgiments Nr. 40 schoß auf Ent fernung von 700—800 Schritten einen französischen Chasseur vom Pferde; von zahlreichen Schüssen, die unsre Feinde aus einem Walde abfeucrten, wurde nur ein Füsilier leicht verwundet. Trier, 21. Juli. (K. Tgbl.) 1500 Mann französi scher Truppen haben heute früh von Sierk aus die preußische Grenze bei Perl überschritten. (Perl liegt 6 Meilen von Trier ) Bei Annäherung preußischer Husaren haben sich die Franzrsen zurückgezogen. Stettin, 23. Juli. Die „N. St. Z " meldet: Der hannöversche Rittmeister a. D. v. Petersdorfs ist nach Lage der geführten Untersuchung auf höhern Be fehl auf freien Fuß gesetzt worden, wird indessen zu nächst noch hier bleiben. Derselbe hat genügende Bürg schaften in Betreff feines politischen Verhaltens gege ben. Es darf daher wohl erwartet werden, daß das ihm crtheilte „freie Geleit" auch von der Bevölkerung Gi d. 8. chi'ch« Lblr. öwckt i: - «proc. aische acliea neue !. pr . Kart- Bank- . IVS wriw. Baok- tactie» ivkact. ielllS- ier d». ) S; inerei- sschiff- sschM- Amtlicher Theil. Dresden» 25. Juli. Ihre Königliche Hoheit die Frau Herzogin von Genua ist heute Mittag 21 Uhr von Pillnitz nach Wien abgereist. !orm. men- ir»ea Sali, maß- La- rische !L I» kr«»»«» tritt gkbrllck L HUr. 8t«wpel«edadr, da» KorrtU. Lunde» koat- und 81ewpelru»obl»s tunru. geachtet wird. (Wie die „Hamb. Nachr." aus Neu strelitz erfahren, war nach der Abführung des in Strelitz als Husarencommandeur, d. h. als Chef der Gendarmerie und Landpolizei angestelllen Hrn. v. Pe- trrsdorff die Wuth des Volkes so groß, daß man daS Haus des Ministers Freiherrn v. Hammerstein, welcker ebenfalls ein Hannoveraner ist, demolirte.) Neu Strelitz, 23. Juli. (Tel.) Der Grobherzog hat den Erb groß Herzog dem Könige von Preußen zur Verwendung im Kriege gegen Frankreich zur Dis position gestellt und sein Eintreffen ans England für morgen angezeiat. Bremen, 22. Juli. Die Sammlungen des Ver eins für im Felde verwundete Krieger haben be gonnen und, wie die „Wes.-Ztg." hört, ist von einem hiesigen Kaufmanne die hochherzige Gabe von 5000 Thlr. Gold zugcsagt. München, 21. Juli. (A. Z) Prinz Luitpold wird sich ins Hauptquartier d:s Königs von Preußen begeben. Sämmtliche Prinzen des königl. Hauses werden am Krieg thcilnchmcn. Aus Karlsruhe haben wir bereits telegraphisch gemeldet, daß die deutschen Truppen am 22. Juli Nachmittags mit bestem Erfolge die Kehler Rhein brücke gesprengt haben. In den Wiener Zeitungen finden wir heute darüber noch folgende französische Meldung, aus Paris vom 23. Juli Morgens datirt: „Eine vfficielle Depesche von Straßburg, 22. Juli, meldet, daß die Preußen um 4 Uhr auf dem rechten Rheinufer die Kehler Brücke in die Luft sprengten. Die Explosion war eine fürchterliche, die Brückenthürme wurden zerstört und Trümmer bis auf das französische Ufer geschleudert." Aus Altbrcisach (im badcnschen Oberrheinkreis) erfährt das „Franks. Jcurn." unterm 21. Juli Folgen des: Das Glacis der auf dem linken Nheinufer lie genden französischen Festung Neubreifach wurde heute gänzlich rasirt. In Colmar lagert das Militär wegen Ueberfüllung auf den Straßen und Plätzen. Lom Rhein, 21. Juli, schreibt mau dem „Fr. I." Die schwimmenden Batterien, mit deren Monti- rung man tm Straßburger Hafen beschäftigt ist, tollen dazu bestimmt sein, den Uebergang französischer Trup pen über den Rhein zu erleichtern, deutsche Häfen zu blokiren und hauptsächlich Mainz von der Wasserseitc anzugreifen. Sie haben einen Tiefgang von 1'L Fuß, sind mit je einer Kanone armirt und mit 15 Mann und einem Führer besetzt. Schon zur Zeit der Luxem burger Affaire war eS im Werk, mit einer kleinen Flot tille solcher schwimmenden Batterien den Rhein herab zukommen. Ein französischer Marineoffizier bereiste damals den Rhein, um das Fahrwasser zu studiren. Es wird nicht schwer fallen, solche strategische Vorkeh rungen zu treffen, welche das Gelingen des Planes, der trotz seiner Abenteuerlichkeit wirklich in der Aus führung begriffen zu sein scheint, verhindern müssen. Vom Oberrhein, 20. Juli, berichtet das „Franks. Journal": Die Fabriken im Elsaß stehen alle still. Die Grenze französischerseits ist streng bewacht, und von diesseits wird Niemand zugelassen. Reiterpatrouilleu bewachen die Grenze. Vom Mittelrhein, 20. Juli, schreibt man der „Franks. Ztg.": Alle Nachrichten, die uns von jenseits der Grenze zukommen, weisen darauf hin, daß die französische Armee noch keineswegs zum Angriff bereit ist, und damit schwindet die Sorge, das linke Nheinufer plötzlich vom Feind überrumpelt zu sehen. Erst heute haben sich die meisten französischen Reser visten bei ihren Fahnen einzufindcn. Auch ist die Zahl der dem französischen Heere zu Gebote stehenden Pferde trotz der großen Zwangsrequirirungen noch keineswegs genügend, um einer großen Armee die nöthigen Re quisiten in Feindesland nachzusühren. Die Schnellig keit, mit der die diesseitigen Rüstungen betrieben wer den, läßt uns das Beste hoffen. L-chon jetzt steht längs der französischen Grenze von Trier bis Basel eine Trup- pcnmacht zum Empfang des Feindes bereit, welche rin Bekanntmachung. Se. Majestät der König von Preußen als Bunde-- Ober-Feldherr haben den 21. Juli als den Termin zum Eintritt des Feljd-EtatS be stimmt. Es wird dies hierdurch mit dem Bemerken bekannt gegeben, daß von diesem Tage an die einquartierten, zur mobilen Armee gehörigen Unteroffiziere und Mann schaften auf die volle Mundverpflegung durch den Quartiergrbrr Anspruch haben und daß etwa von Mann schaften gezahlte EntschädigungS - Beträge an dieselben zu rcstituiren sind. Die Offiziere und im Osfiziersrange stehenden Be amten erhalten für die Verpflegung die Geldvergütung; es bleibt daher dem Privatabkommen überlasten, wenn dieselben in den Quartieren verpflegt zu sein wünschen. Dresden, am 25. Juli 1870. General-Kommando. Bekanntmachung. Untrr Bezugnahme auf 8 160,2 der BundeS-Milt» tär Ersatz-Instruction vom 26. März 1868 ergeht an sämmtliche Ersatzbehörden hiermit die Weisung, die mit Berechtigungsschein zum einjährig freiwilligen Dienst versehenen jungen Leute, soweit selbige das militärpflichtige Alter erreicht haben, und nickt bereits in die Armee eingetreten sind, nunmehr zur Gestellung Behufs der eventuellen Aushebung aufzufordrrn und das deshalb Nöthige zu verfügen und zu besorgen. Für Fälle, wo die Verhältnisse eine ausnahmsweise fernere Anerkennung des ercheilten Ausstandes genug- sam begründen, behält sich das Krtegsministerium, an welches diesfalls von den Ersatzbehörden gutachtlicher Be richt zu erstatten ist, weitere besondere Entschließung vor. Dresden, am 25. Juli 1870. Kriegs.Ministerium. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. KriegSnach richten. (Berlin. Koblenz. Saarbrücken. Trier. Stettin. Neustrelitz. Bremen. München. Karlsruhe. Altbreisach. Vom Rhein. Paris.) Lagetaeschichte. (Dresden. Berlin. München. Aut der Rheinpfalz. Wien. Paris. Listabcn. St. Pc- tersburg. Athen.) Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Chemnitz. Friberg. Bautzen. Mittweida. Wurzen.) Vermischtes. Statistik und Lolkswirthschaft. Eingesandtes. Bank nr«»!» tsrnb.- L»a- «bar, >; I«. »«.00; 87 b», L-ste 1 sc-. Silber- top« uru'. 'KG; b wo ) b u« -bad», b eos »ert-b.- 8« ehe«, l». «2 »^2 K bi; Iu,er»1e«prol,o: ?ür den kaum einer ee-pMenen Teile: K^r. Ollter „LiosestuM" äis Leite: 3 Kgr. Lrzedeliewr ?Lslick, mit ^usvnlune 6er 8onn - voll kUsrtaxe, -tdevll» kür lltz» kol^e»6so 'Hx. 8) einem Holzcemeot-, oder diesem gleich entsprechenden Ueber- »uge oder Decklaac -ub 2, welcher mit feinem Sande (Stein- loblenflngasche, Steivkohlenschlackenpnlver oder dergleichen) dicht zu überdecken ond in die noch weich« UeberzngSmaffe tiazudrücken ist: 4) einer aas die UeberzuaSmaffe »ud S aafzubringevdeo und dies« gleichförmig überdeckenden, wenigstens Zoll hohen Sand- und Kiesschicht, mit einer Beimischung von Lehm, welche, unter entsprechender Anfeuchtung, vollkommen nach der Dachfläche abzuebenen und leicht eivzuwalzen ist. UebrigevS sind die Einfassungen an den Giebel- und Dach- säumen, welche zur Verhütung des HerabrolleuS der Decklage »ud 4 erforderlich, nicht aus Holz, sondern aus einem seuer- uud wetterbeständigen Material (Blech und dergleichen) herzu- stellen und für die Ableitung des von der Holzcement Decklage absließenden Tagewassers, die Dachsäumc mit entsprechend an- gebrachten Oeffnungeu zu versehen. Die Decklage »ub 4 ist stet- in gutem Staude zu erhalten. reich werde die Regeln der SeercchtSdeclaration vom Jahre 1856 beobachten und sie auch auf Amerika und Spanien anSdehnen, obwohl diese Staaten der Declaration nicht beiaetreten seien. Der Kriegömivister hat den sofortigen Beginn von Arbeiten ungeordnet, um Paris zu befestigen und in BertheidigungSzustand zu setzen. Florenz, Sonntag, 24.Juli. (W.T.B.) DaS amtliche Blatt veröffentlicht eine Kundgebung der Regierung betreffs Aufrechthaltung strenger Neu- tratttät Italiens. In Mailand, Padua und Genua haben preußenfrenndliche Volksdemonstrationen stattgefundcn. Kopenhagen, Montag, 25. Juli. (W.T.B.) „Dagbladed' meldet, daß bei Harboe Oer an der Mischen Westküste zahlreiche Dampfer gesehen worden sind; man halte dieselben für die franzö sische Flotte. St. Petersburg, Sonnabend, 23. Juli. (Corr.-Bür.) Der „Regierungsanzeiger" bringt fol gende vfficielle Communication: Der Kaiser von Rußland hat jegliche Bemühung zur Verhütung der Feindlichkeitcn angewandt; der Kaiser bedauert den Krieg und ist entschlossen, eine,strenge Neutra lität zu beobachten, so lange als Kriegszufällc russische Interessen nicht berühren; die russische Regierung ist stets bereit, Europa den Frieden wiederzugtben. der aber als sein Geburtsjahr das Jahr 1661 nennt). Sein Bruder Georg Friedrich Dingltnger'*), ein aus gezeichneter Emaillrur, starb zu Dresden im 1.1720***) (nach Oettinger den 24. December 1748, v. Landsberg kennt fein Todesjahr nicht); von feinem zweiten Bruder Georg Christoph Dinglinger, der nur ein gewöhnlicher Goldarbetter gewesen sein soll, wissen wir indeß nichts Näheres. Melchior's Sohn Johann Friedrich D., im Jahre 1702 zu Dresden geboren, ward von ihm für seine Kunst gebildet, arbeitete ebenfalls kleinere Kunst sachen im Genre seines Vaters und starb 1767 als Geheimkämmerier zu Dresden. Derselbe hinterließ fünf Töchter, von denen die eine, Sophie Friederike (1730) sich als Miniaturmalerin Ruf erworben hat. Die heute noch in Berlin aufhältliche Familie Dinglingcr, welche, soviel ich weiß, dort rin großes Teppichgeschäft hat, scheint von Dtnglinger's Brüdern abzustammen. Ich will bei dieser Gelegenheit bemerken, daß nicht alle Künstler so glücklich gewesen sind, Mäcene zu finden, wie einst König August ll. von Polen war, denn I ätte er diesen Dinglinger nicht so großmüthig unterstützt und ihm seine Arbeiten abgekauft und glän zend honorirt, hätte dieser selbstverständlich nicht aufs Risico hin feine größern Kunstwerke, wie den Hoshalt des Großmoguls, den Obelisken, das plastische System der ägyptischen Mythologie und den Tafelaufsatz (sämmt- Uch im Grünen Gewölbe), welchen letztern ich für sein geschmackvollstes Stück halte, da cS nicht wie seine meisten ") Oetiinger a. a. O Bd. Il S. 2S venut diesen Johann Friedrich", nicht Georg Friedrich, I. Melchior's Sobn aber „Georg Friedrich", nicht Johann Friedrich, und läßt Letzter« schon den 74. December 172« zu Dresden sterben, vielleicht ist hier eine Verwechselung von Onkel und Neffe in Ramen und Daten auzunehmen. "*) v. Kogler, Beschr, d, k. Kuoftkammer zu Berlin S. 28l« Arbeiten überladen mit Steinen, und reines Nococo, nicht Dinglinger'jchcs Nococo ist, zu Stande bringen können. Weniger vom Glück begünstigt war in diesem Jahr hundert ein tüchtiger Chemiker, ein gewisser vr. Fuß zu Schönebeck bei Magdeburg: demselben war es um 1830—1832 gelungen, die berühmten Emaillen von Limoges so täuschend nachzuahmcn, daß selbst Kennern cs schwer fiel, die Originale von seinen Nachbildungen zu unterscheiden, allen letztere fanden keinen Absatz und sein Unstern wollte, daß seine Leistungen in die Hände kcin's fürstlichen Kunstfreundes kamen, deshalb nahm er sich aus Verzweiflung das Leben, und wahr scheinlich sind diese Worte, die seiner hier Erwähnung thun, die einzigen, welche es unternehmen, seinen Namen und sein Verdienst der Vergessenheit zu entziehen; ich wenigstens habe ihn nirgends erwähnt gefunden und ebenso sind seine Emaillen fast ganz unbekannt geblieben. vr. Grüße. s AuS Stockholm schreibt man den „H. Nchr." daß gegenwärtig dort die noch ungedruckten Schriften deS berühmten Gelehrten und Geistersehers Emanuel Sve- denborg photoltthographisch vervielfältigt werden. Der Druck geschieht im Auftrage der neukirchlichen Synode zu New-Bork. In der kurzen Zeit von 10 Monaten wurden 10 Foltobände, zusammen etwa 4000 Foliosei- tcn, vortrefflich nach den Originalbandschriften in 116 Exemplaren abgedruckt, was etwa 25,000 Thlr. gekoste» hat. Hiermit wird der Druck für-Erste als abgeschlos sen betrachtet, obgleich noch Manches übrig ist, nament lich Svcrenbora'S Bibel mit seinen eigenhändigen An zeichnungen, 1103 Ouartseiten, und seine Briefe uu> Urkunden, 359 Seiten. * In Wjrn starb am 22. d. im 43. Lebrntjahr einer der Matadore der Tanzmusik, Joseph Strauß der zwkitälteste de- berühmt geworbenen Trifolium». Anweisung fLr die Herstellung der Holzcement-Bedachnng. Die Holzcement-Bedeckung ist aus eiuer für die zu erhal tende Belastung hinlänglich unterstützten und tragbaren Bret- schalnng der Wiodelbodeu herzustellen. Sie hat zu bestehen aus l) einer mindestens Zoll hohen gleichförmigen Bedeckung deS Holzwerks (der Schalung) von seinem Sand oder die sem gleich feuerbeständigen Stoffe; 2) mindesten vier in gehörigem Fuaeuwechsrl mit Holzcement- oder diesem yleichentsprechender Masse ans einander gekleb ten Lagen hinlänglich starken Papieres, Pappmassc, oder diesem gleich geeigneten Stoffes; Feuilleton. Literatur. „Fr. Cariou, König August und sein Goldschmied. Roman. Leipzig, Günther. 1870. 3 Bde. in 8°." Der vorliegende neueste Roman des beliebten bel letristischen Schriftstellers Dresdens, Herrn F. Lubojatzki, hat für die Bewohner des schönen Elbflorrnz ein dop peltes Interesse; einmal behandelt er das Dresdner Leben vor 150 Jahren und den glänzenden Hof König August » II., dann aber erinnert er auch gleichzeitig an einen Künstler, dessen Schöpfungen heute noch im Grünen Gewölbe täglich von Jung und Alt, von Fremden und Einheimischen bewundert werden. Es würde daher, selbst wenn der Roman an sich nicht schon interessant wäre, vom specifisch Dresdner Standpunkte auS Pflicht sein, auf denselben das gebildete Publicum aufmerksam zu machen. Unter König August'- Juwe lier hat man sich nämlich Johann Melchior Dingltnger, wohl den berühmtesten Künstler*) seiner Zeit in Gold-, Edelstein- und Emailarbriten zu denken, vor dessen im k. sächs. Grünen Gewölbe ausgestellten berühmtesten Kunstwerke, dem sogenannten Hofhalte de- Großmogul- Aureng-Zeb, jährlich viele Hunderte von Menschen be wundernd stehen und sich fragen, warum nicht heut zu Tage auch noch dergleichen großartige Arbeiten gear beitet werden. Denn etwas Aehnliche- bk findet sich meine- Wissen- nur in Hampton-Court tu England, wo rin auf ähnliche Weise, jedoch in größer« Maß stab«, und nicht blv- au» Metall, sondern zum Theil auS Elfenbein gearbeitete- plastische» Kunstwerk, die Gesandtschaft Schah Jehan», den Besuchern gezeigt wird. Allerbtng» ist ba» mir vorliegende Buch kein Künstler roman, wie vielleicht Mancher dem Titel »ach erwarten sollte, denn Dingltnger, der übrigen» eigentlich nicht Telegraphische Nachrichten. Berlin, Sonntag, 24. Juli. (W.T.B) AuS Newcastle wird gemeldet, daß daselbst englische Kriegsschiffe (?) gechartert werden, um der fran zösischen Flotte in der Nordsee Kohlen zuzuführen. Saarbrücken, Sonntag, 24. Juli. (W.T.B.) Einige 3V Mann vom 7. preußischen Ulanenregi- ment find heute früh über die Grenze gerückt und haben die Verbindungsbahn von Saargrmünd (Mo- seldepartement) und Hagenau (Untertlfab) dadurch unterbrochen, daß sie einen Liaduct in die Luft gesprengt und vielfach die Schienen aufgeriffen haben. Gestern Abend wurde Saarlouis gegenüber von französischen Douanier» allfeine Cavaleriepatrouille geschossen, wobei zwei Pferde verwundet wurden. Heute nahm eine Compagnie unsrer Infanterie daS Zollhaus Schrecklingen nebst der Zolltaffe. Die Douaniers wurden getödtet oder gefangen. Auf unsrer Seite wurde rin Offizier verwundet. Fünf französische Deserteure haben sich.bei un sern Vorposten gemeldet. Bei Forbach (im Moseldepartement, 1 Meile süd westlich von Saarbrücken) steht eine französische Di vision. Heute früh hat bei Geröweiler ein Scharmützel stattgefunden. Der Feind ging mit 10 Mann Ver- tust zurück; auf unsrer Seite kein Verlust. Die Zündnadelgewehre haben sich den ChassepotS ge genüber trefflich bewährt. Pari», Sonntag, 24. Juli. (Corr.-Bür.) ES wird versickert, daß der Kaiser erst am Donners tag zur Armee abreist. Nachdem der Senat daS! Budget votirt hatte, wurde die Kammersession durch ein kaiserliche» Decret geschloffen. Pari», Montag, 25. Juli. (W. T. B.) Da» „Journal officirl" veröffentlicht die Ernennung Treilland'» zum Gesandten in Washington. Da» amtliche Blatt fordert die Zeitungen auf, sich aller Nachrichten über militärische Bewegungen bei sonstiger Anwendung de» Gesetze» zu enthalten. Weiter versichert da» „Journal ossinel", Frank- Bekanntmachung, die Zulassung der innengedachten Holz-Cement- Bedachung al- Surrogat harter Dachung bett. Da» Ministerium des Innern hat auf Grund sach verständiger Begutachtung beschlossen, die Holz-Cement- Bedachung aus der Fabrik von Johann Wilhelm Paul in Taubenheim bei Neusalza untrr den in der Ver ordnung vom 29. September 1859 angegebenen Be schränkungen bi- auf Weiteres und vorbehältlich des jederzeitigen Widerrufs als Surrogat harter Dachung hiermit anzuerkennen, macht jedoch zugleich zur Be dingung, daß jeder Lieferung dieses Dachbedeckungs materials die unter L hier beigefügte Gebrauchsan weisung in einem besonderen Abdrucke bcigegebcn wird. Unter Hinweis auf § i3 jener Verordnung wird Iw Rorää. lädrllvlc: .... 6 ^jlUuticü: 1 rlltr. Iö ^8^- Uov»Üicll: . . . lb tlmrewe dtoww«n>: t die Hauptrolle darin spielt, ist in der That nur daS Verbindungsglied einer Jntriguengeschtchte, welche sich am Hofe König August's II. von Polen abkptelt und bei welcher als Hauptacteurs dieser selbst, Zar Peter, die Gräfin Kosel, Marschall Flemming, rin gewisser Archivar Weber und die spanische Ctselcurin Zephanja, die sich schließlich als eine natürliche Tochter des ga lanten Polrnkönigs entpuppt und den Herzog v. Sou bise heirathet, eigentlich die Hauptperson des ganzen Buches, auftreten. Der Faden der Jntrigue ist mit vielem Geschick fortgesponnen, sowie der Knoten leicht geschürzt und nicht gewaltsam, wie man dies oft selbst bet guten historischen Romanen findet, zerrissen. Da viels- heute noch vorhandene Dresdner Localitäten, na mentlich daS Dinglinger'sche Haus in der großen Frauen gasse, welche- später in die Hände der Klepperbein'schen Familie, welche es jetzt noch besitzt, überging, al- Staf fage der Handlung dienen, wird sicher kein Dresdner Leser das Buch unbefriedigt aus der Hand legen. ES versteht sich natürlich, daß wohl Niemand in der ge schickt erzählten Jntriguengeschtchte mehr als ein Phan- tasiegemälde suchen und finden wird. Da in dem Romane selbst historische Daten über Dingltnger und seine Familie nicht mitgetheilt sind, so bemerke ich, daß eigentlich die Hauptnotizen über die selbe sich in des Herrn Major v. LandSberg'S „Beschrei bung deS Grünen Gewölbes zu Dresden" (18. Aust., Dresden 1862) S. 130 Anm. finden. Er selbst, Jo hann Melchior Dingltnger*), war sonach zu Biberbach bet Ulm 1665 geboren und starb zu Drr-den tm Jahre 1731 (den 6. März nach Oettinger „Ao°. cke, äat«,", *) Weo« ma« ihn de« deutsche« Benvenuti Cellini nennt, so kann flch die» n«r auf die Ausführung und di« Detail» d«. ziehen, nicht aus -i« Erfindung und Lomvofitiou. So urtheilt auch 1-»d»rt«, Loll. Dokrox« vawsuU p. 274.
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