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gewehrkoppel besteht aus gelbem Leder und wird am Rocke durch Messinghaken gehalten. Als Fußbekleidung zu der neuen Uniform dienen die gelblichen Schutztruppen stiefel. — Die Kanalvorlage wird im preußischen Ab geordnetenhaus« am Montag, spätestens Dienstag nächster Woche zur ersten Verathung gelangen. Die Kommissions- Verhandlungen werden sich alsdann sehr in die Länge ziehen und kaum vor Veröffentlichung des neuen Zoll tarifs beendigt werden. — Zur Frage der Waffenlieferung an Eng land ergreift die wiederholt genannte Firma Eberhardt- Düsseldorf noch einmal das Wort, um zu erklären, daß sie seit dem Erlaß des Ausfuhrverbots seitens des Aus wärtigen Amtes Waffen nicht mehr nach England ge liefert habe. Es schwebten jedoch, so schreibt die Firma weiter, ernste Verhandlungen, dieselben Geschütze in Eng land zu fabriziren, gleiche Verhandlungen schwebten niit anderen Staaten, sodaß man in Zukunft nicht mehr nöthig haben werde, sich um die unnützen und unver ständlichen Agitationen zu kümmern, wenn man sich aus einem uns befreundeten Staate etwas Arbeit heranhole. Viel Zustimmung wird die Düsseldorfer Firma mit dieser Erklärung im deutschen Volke nicht finden. Will sie sich in England niederlassen, dann gut; bleibt sie eine deutsche Firma, so hat sie unter allen Umständen die Gesetze zu re- spektiren, die dem deutschen Reiche durch sein Neutralitäts- verhältniß im Transvaalkriege diktirt werden. — Prinz Eitel Fritz, der zweite Sohn des Kaiserpaares, wird im Mai d. Js. in das t. Garde regiment zu Potsdam eintreten. Er nimmt seine Woh nung ebenfalls im dortigen Kabinetshaus, das schon der Kronprinz bezogen hat. Frankreich. Mit einer Skandalaffaire ganz be sonderer Art hat man sich in Lyon zu beschäftigen. Der „Held" dieser Geschichte ist der Polizei-Divisionschef Meyer, welcher sich geradezu allmächtig zu machen wußte, dessen unsaubere Manipulationen jetzt aber in drastischer Weise ans Licht gekommen sind. Nachdem Herr Meyer krank geworden war und die verlangte llebergabe der Vureau- schlüssel immer wieder vereitelt hatte, drang der Präfett energisch auf die Vornahme einer Durchsuchung des Meyer'schen Kabinets, wobei es nun zu recht niedlichen Ent- , deckungen kam. Man entdeckte nicht nur eine ganze Sammlung von Polizeiberichten über alle politischen Per sönlichkeiten des Departements, darunter auch den Prä fetten selbst, sondern auch eine ausgebreitete Anlage von Mikrophonen, dank denen Meyer von seiner Kanzlei aus alle Gespräche in den Bureaus der Präfektur anhören konnte. Einzelne dieser Leitungen waren abgeschnitten worden. Da eine so ausgebreitete Anlage nicht ohne die Mitwissenschaft zahlreicher Beamten eingerichtet werden konnte, so begreift man, welchen Einfluß Meyer ausübte. Der Präfett zögerte keinen Augenblick, von dem Minister des Innern die Absetzung Meyer's zu verlangen, die denn auch bereits erfolgt ist. — Welchen Einfluß der Jesuitenorden auf das französische Osfizierkorps ausübt, zeigt eine neuerdings in den „Etudes", dem Organ der französischen Jesuiten, veröffentlichte Statistik über die Laufbahn der Jesuiten zöglinge. Danach lieferte das Jesuitenkollegium in Saint- Joses de Poitiers: 82 Geistliche, 104 Offiziere, 48 Be- anite, 73 Notare und Advokaten, 95 Industrielle und Kaufleute, 22 Aerzte, 10 Universitäts-Professoren, 11 Schriftsteller oder Künstler, 6 Abgeordnete, 4 Diplomaten, 386 Landwirthe; das Kollegium Sainte-Marie in Tou louse: 102 Geistliche, 450 Offiziere, 93 Beamte, 147 No tare und Advokaten, 136 Industrielle und Kaufleute, 69 Aerzte, 51 Professoren oder Künstler, 24 Abgeordnete, 296 Landwirthe; das kleine Seminar von Pseuve: 458 Geistliche, 248 Offiziere, 104 Aerzte, 71 Professoren rc. Demnach gehen aus den geistlichen Lehranstalten der französischen Jesuiten mehr Offiziere als Priester und Mönche hervor. England. Nach dem Programm für die Bei setzungs-Feierlichkeiten wird der Trauerzug Osborne- House am Freitag Nachmittag 3/42 Uhr verlassen. Auf dem Wege zum Trinity-Peir schreiten vor dem Sarge Pfeifer vom schottischen Regiment der Königin, sowie Abtheilungen Land- und Seesoldaten und Leidtragende. Unmittelbar hinter dein Sarge folgt Admiral Seymour, König Eduard, der Deutsche Kaiser, die Herzöge von Connaught und Pork, Prinz Heinrich von Preußen, die Prinzen Christian von Sachsen-Coburg-Gotha, Arthur von Connaught, Karl von Dänemark und Ludwig von Batten berg, ferner die Königin Alexandra, die Herzoginnen von Pork und von Sachsen-Coburg-Gotha mit den übrigen Prinzessinen und dem Gefolge. Adiniral Seymour wird den Sarg an Bord der „Alberta" begleiten. Der König, die Königin, der Deutsche Kaiser und die übrigen Fürst lichkeiten folgen an Bord der „Viktoria and Albert" nach Gosport. Wenn der Leichenzug London passirt, wird der König zu Pferde unmittelbar hinter dem Sarge folgen, hierauf Kaiser Wilhelm, die Herzöge von Connaught und Pork, falls letzterer bis dahin wieder völlig genesen ist, dann die übrigen anwesenden Souveräne und die Vertreter der auswärtigen Mächte. Hierauf folgt die Königin zu Wagen, dann die Herzogin von Sachsen- Toburg-Gotha und die übrigen königlichen Prinzessinnen. Der Sarg der Königin Vittoria trägt in lateinischer Sprache folgende Inschrift: „Die sterblichen Ueberreste der erhabensten, mächtigsten und ausgezeichnetsten Fürstin Viktoria, von Gottes Gnaden Königin der Briten, Ver teidigerin des Glaubens und Kaiserin von Indien, ge storben am 22. Januar 1901 im 82. Lebensjahre und 64. Regierungsjahre". — Trotz der absichtlichen Zweideutigkeit und Un vollständigkeit der amtlichen Berichte Kitcheners, geben doch dessen telegraphische Berichte in erschreckender Weise Aufschluß über das Umsichgreifen der verheerenden Krank heiten im englischen Lager. Danach haben seit dem 15. Januar täglich zwischen 20 und 35 Todesfälle in Folge von Krankheiten stattgefunden, während die Zahl der täglichen Einlieferungen in die Feldlazarethe und die Krankenhäuser zwischen 90 und 150 schwankt. Dabei macht sich eine fortwährende Steigerung bemerkbar, zumal es festgestellt ist, daß die Bubonen-Pest ebenfalls bereits ihren Einzug in die englischen Lager gehalten hat. — Nach der Ernennung zum Generalfeldmarschall der englischen Armee ist der Kaiser Wilhelm jetzt Feld marschall in drei Armeen: im deutschen, österreich-ungarischen und im englischen Heere. Ferner ist der Kaiser Groß admiral der deutschen Flotte, königlich großbritannischer Ehrenadmiral der Flotte, königlich schwedischer Flaggen admiral, königl. norwegischer und königl. dänischer Ehren admiral und Admiral der kaiserlich russischen Flotte. Außerdem steht er noch zum portugiesischen Heere in Be ziehung als Ehrenoberst des vierten portugiesischen Reiter regiments. Rußland. Generalfeldmarschall Gurkow ist im Alter von 73 Jahren gestorben. Seine Verdienste als Befehlshaber der russischen Avantgarde im türkisch-russischen Krieg, besonders seine Operationen zur Umschließung des türkischen Heeres bei Plewna verschafften ihm nach Be endigung des Kriegs die Ernennung zum General gouverneur von Petersburg. Da er aber 1880 die Attentate gegen das Leben des Zaren nicht zu verhüten gewußt hatte, wurde er seiner Stellung enthoben, von jeder militärischen Dienstleistung entbunden und erst 1882 nach der Ermordung Alexanders ll. reaktivirt und zum Eeneralgouverneur in Marschall ernannt. Bei seinem Rücktritt im Dezember 1894 erhielt er den Titel General feldmarschall. SXl'asse zu Seifersdorf. NächsterErped.t.eustag: Sonntag, den 3.Februar, Nachmittags c/r3 bis 6 Uhr. Nr 135 ä. an hies schriftli 1 ll. 11 Frei werden reinigt 1 Bretsck poldisv beabsick wirthsci ! geboten e sein Gl tz,W«ihl Erscheint bmUDu kag und MeiS vi 2S M- M M-, MN- Eir lOPsg- statten, die Mei stel Dienstb 5 Mm gebrack träge r 2 r Verein lach 1 leradl ts ve fnom 1 E erwart, wenigs! Viktoria italieni ^Reichst ihm ai mmdge fEs wü stanzler Ken R< pegang PLisma d'icht , lunterl» pnUch« kaß zu Lobten Wviedert Phren Ptamm Koenigs Wischen galten ^>ie W kvie vc ves de P888, Weide Mraue, Witzum Marias Wichts