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Dresdner Journal : 16.11.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186911160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18691116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18691116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1869
-
Monat
1869-11
- Tag 1869-11-16
-
Monat
1869-11
-
Jahr
1869
- Titel
- Dresdner Journal : 16.11.1869
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1889 v r«r. Dienstag, den 16. November -sc * Dtts-NtlZo»tlial »krU-k« Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 2, s o :k. 3. ien, 1 dso Feuilleton. !N. ld s t. I, i- interessanteste Stummer seines Programms gerühmt wird. Herr Schulz hat in letzter Zeit mit viel Erfolg in Eng land seine ergötzlichen Künste producirt. t« »k mtk.lt cd.r- lled.r- 7-: brl er- >t Lb- s ° n'gc- »des ler. mrr. große «borg all in rebs- ' aus, Dose. Dresden, 15. November. Die Wahlsituation in Paris wird immer kri tischer. Das maß- und sinnlose Gebühren der Ultra- radicalcn hat eine entschiedene Spaltung unter der re publikanischen Partei hervorgebracht, die unbeeidigten Kandidaten, wie Rochefort, Ledru-Rolltn, verlieren im mer mehr Boden bet den einigermaßen vernünftigen Leuten, und fast die gesammtc liberale Presse hat sich ilt ist. -s Aus Nom wird der am 12. d. erfolgte Tod Friedrich Overbecks telegraphisch gemeldet. Der ehrwürdige Meister, am 2. Juli 1789 zu Lübeck gebo ren, erreichte demnach ein Atter von 80 Jahren. Er hatte sich in Wien für seine Kunst ausgebildet und ging 1810 nach Rom, das er seitdem nicht wieder ver» ließ. Durch ihn um vollendete sich tn okser Zeit in Rom unter dem Einflüsse der literarischen Romantik die Bildung der romantischen Malerschule, wodurch er, wie noch einige seiner Genossen, vom Protestantismus tn den Schooß der römischen Kirche gefühn wurde. Overbeck schloß sich in seinen zahlreichen Arbeiten am engsten an dtc altitalicnischcn Muster an und war der entschiedenste Vertreter der „ncudeutsch-romantisch-reli- gtösen" Richtung jener Schule. -j- Ein Artikel des japancsischen Buchhandels macht gegenwärtig tn London einiges Aufsehen. Es ist eine japanestsche Geschichte des englischen Parla ments, schön ausgcstatlct und auf licht braunem Pa pier gedruckt. Von der Hand eingebonur Künstler sind auch die nach Holzschnitten der „Jllustrated London New-* mit großer Sorgfalt und Feinheit anscheinend auf lithographischem Wege hergestrllten Abbildungen, Ansicht deS ParlamentsgebäudeS, von der Themse au- gesehen, und innere Ansicht des Unterhauses während der Debatte. Das Werk ist ein Compeudium nach Hallam und May und ist von der japanrsischen Re gierung zunächst zum Gebrauche und zur Belehrung des neuen Parlaments veröffentlicht worden. Tagesgtschichte. Dresden, 15. November. In der heutigen Sitz ung der Zweiten Kammer war Gegenstand der Tagesordnung der Bericht der zweiten Deputation (Abthkilung ä) zu ä. 1. des Budgets der Staatsri nkünfte, Position 1 dis 20 be treffend. (Referent: Abg. Oehmichen.) Die Deputa tion bemerkt zunächst im Allgemeinen, daß cs ihr theilwcise unter Zustimmung der Staatsregierung ge lungen sei, mehrere Einnahmeposttionen höher tn das Budget cinstcüen zu können, als dies in der Vorlage der Fall gewesen, was nicht ohne wohlthätigen Ein fluß auf die zu bewilligenden Steuern bleiben könne. Inwieweit dies zu einer Abminderung rcsp. Wegfall von Steuerzuschlägen oder anderer indtrccten Abgaben führen werde, lasse sich bis jetzt noch nicht mit Be stimmtheit übersehen, doch glaube sie schon jetzt darauf . --- — »srratrnmmayme aoswLn, Cownuniooll» «K«o6», : H knor-i», kvo«, L.rU» . S.rUa tj»o«-lU»'«ck» Nutkii. ür.mvo: L 8011-»,«; k, 8rt.au«'« ^»oonc«r >urv»u, ä » A ! 61«-. >»'«>-k« Nackk.; Nöl» Lv. Ntvuxun kti-i»! NtVti«. kvi-i-iui» L l (S, pl.o« rl« I» k'» , vuekk Visa: /ei.. Orrrr-i« qrrausgrbrr: KLalxl. L»p«äitiu» 6»» I>r«iäo»r 3o»rQ»r». vrssäeil K!»r>sv»tr»i«s dto. 7. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. lelegraphische Nachrichten. ZeitnugSschau. (Journal des Debats. — Reveil. — Daily Telegraph. — Times.) TageSgeschichtr. Dresden: Kammerverhandlungen. — Berlin: Vom Landtage. Graf Bismarck. Bekannt machung bezüglich des „Albert". Ein Tagesbefehl 0r. Schweiyer's.— Hannover: Landessynode.— Stern berg: Vom Landtage.— Weimar: Gemeindeordn. E yuodalordnung für Meiningen. — Braunschweig: Landesvcrsammlung eröffnet. — München: vr. v. Sigmund. — Wien: Nachrichten aus Dalmatien.— Lemberp:Landtagsschluß.- Pe sth:Unterhaussitzg.— Paris: Nachrichten von krr Kaistrin. Wahlagita tion. — Florenz: Die Erkrankung des Königs. — Madrid: Tagesbericht. — Kopenhagen: Klauenseuche. — Stockholm: Vou: höchsten Tri bunal. — New Hork und Rio de-Janeiro: Neueste Nachrichten. " Beilage. Statistik und VolkSwirthschaft. EinaesandteS. Vermischtes. Feuilleton. Inserate. »u»»«rk»N» a«» Norsa. kill»« vairevieren g^chreht." Die Deputation hat hier die Ansicht gewonnen, der Staatsreaierung anzucmpfehlen, die Jagdnutzung unter Wegfall der Ausgabeposition Nr. 11 an 2500 Thlr. (Jagdaufwand) auf eineu Reinertrag von durch- 5 Pf. pro Acker Waldboden fcstzustcllen, u^Sche auch die Staatsregicrung nachträglich chnftlichcn Erklärung entsprochen habe. Da nun zur Zeit 296,008 Acker Waldbodcnflächc vorhanden sei, so ergebe dies abgerundet die Summe von 4900 Thlr. Reinertrag, also incl. des Wegfalls der Ausgabe post eine Erhöhung des Gcsammtpostulates um 1900 Thlr., also auf 7400 Thlr. Die Deputation bean tragt daher: 1) Unterposition 4 mit 4900 Thlr. Einnahme zu genehmigen; 2) Ausgabeposition Nr. 11 im Betrage von 2500 Thlr. in Wegfall zu bringen; 3) demgemäß die Bewilligung des Gcsammtpostu- lats nach Höhe von 1,601,900 Thlr. auszusprechen; 4) den Antrag des Abg. May (Polenz) nach Maß gabe der vorhergehenden Beschlüsse auf sich beruhen zu lassen; und 5) folgenden Antrag anzunehmcn: „die k. Staatsregicrung wolle die Jagdnutzung auf den Kammcrgutsfluren, soweit dieselben nicht mit Privat- nachbarrcvieren verbunden ist, öffentlich an den Meistbieten den unter Beobachtung der gesetzlichen Borschristen verpachten." 11.) rnt Unterpos. 9 der Ausgaben: Dicnstdezügc der Forstosficiantcn und Forstbcamtcn (212.000 Thlr.) — bemerkt die Deputation, daß sie sich für ver pflichtet gehalten habe, bei der Staatsregicrung anzu fragen, ob nicht eine, bez. noch weitere Verminde rung der Oberforstmeister und Oberförstc'r statthaft und zulässig sei. Nach den ihr von der Ne- gretst der „Rövetl" Rochefort wegen dessen Glorifi- cation deS Meineids an und ruft: „Was wird die Welt von einer Nation von Bürgern denken, die einen Eid bruch für ein Zeichen von Burgertugend halten?" In London erweckt Rochefort als Wahlcandidat größeres Interesse wie als Verbannter, zumal der eng lische Geschmack sich mit seiner „Laterne" auf die Dauer nicht halte befreunden können. Daß ihm der Kaiser frei s Gelcitr gewährt, bis die Wahlen vorder sein werden, findet man in demselben Maße taktvoll, als man die erste Ansprache Rochefort's tactlos findet. Der „Daily-Telegraph" sagt, Rochefort hätte durch sein Auftreten beinahe den Verdacht verdient, daß er im gcheimcn Solde des Kaisers stehe, um das R-publika- ncrthum verächtlich erscheinen zu lasstn. Ucbrigcns scheint der „Telegraph" Herrn Rochefort kein frei Ge leite sür alle Ewigkeit mrsprechcn zu können, läßt viel- mchr den freundlichen Nath durchschimmern, daß er bei der ersten passenden Gelegenheit eingcstcckt werden sollte. In England würde er nicht eine Woche lang auf freiem Fuße gelassen werden. — Auch die „Times" macht sich über die Phrasenhelden her, welche Paris in Auf regung versetzrn und ihr „ebenso ohnmächtig wie groß mäulig" erscheinen, freut sich aber übcr dic Haftung dcs ehrbaren Theils dir französischen Presse und bemerkt Wetter: „Durch die Niederwerfung dcs rivoluttonärcn Fanatismus ist der halbe Kämpf gegen den Imperialis mus gewonnen. Wir wären die Letzten, von einer star ken und beharrlichen Opposition in Frankreich obzu- rathev. Wir halten es für die Pflicht drr Freunde der wahren Freiheit, welche auf Ordnung begründet sein luter alrnpretsti küe ä«ll ti»aw «io«r L«il»: r Km? „Llll^»»oäi" ä>« 2«U«: 3 Ass» Lrsch««»: . ' 0T»llek aut XuioidM« 6k r 8ooo »«6 Dresden. Das fünfte vom k. Hofkapellmetster vr. I. Rietz dtrigirte Abonnementconcert der Ge- neraldirection der k. Kapelle uud des HoftheaterS be gann in vorzüglicher Ausführung mit R. Schumann'S „Ouvrrtüre, Scherzo und Finale" op. 2, einer seiner ersten symphonistischen Eomposttionen; Originalität drr Erfindung und Reiz deS instrumentalen Ausdrucks er scheinen in abgerundetster Form im Scherzo. In den beiden andern Sätzen treten zu geistreichen Details und inspirirten Gedankenansätzen manche Stillstände im Flusse der Entwickelung und monotone Stellen der nament lich im letzten Satze zu abftract gehaltenen Durcharbei tung ; man vermißt große Linien der Eonceptton. Und fühlbarer als in spätrrn symphonistischen Werken wird des Compontsten Kampf mtt dem orchestralen Ausdruck, dessen volle productive Beherrschung mit primärem Sinn für Wohlklang er nie ganz errang. Fräulein Nanitz sang mtt lobenswerth einfacher und edler Haltung eine Arie auS dem „Elias" von Mendelssohn-Bartholdy. Ihre schönen Stimmmittel, die in der Altlagt tm vollen Maße hervortratev, hoben auch die weniger genügende Vortragsweise der Arie „Di lauft pulpiti" aus „Tancred", jener Oper, in wel cher Rossini zuerst (1813) die langweilige frostige Cchat- tenwelt der alten italienischen opee, leri» m blühende- stnn- licheSGesang-lebrn umwandelie und die seinen Namen nicht blo- durch Italien, sondern auch über die Alpen trug. Eine Thatsache, die jetzt der jüngern Generation um so schwerer begreiflich scheint, da die GesangLkunst für diese Musik, wir sie selber, fast gänzlich geschwunden ist. Der Vortrag der „Tancred"-Arte verlangt wett regere- spirituelles Leden, Grazie und Farbrnglanz muß, auf die Regierung dcs Kaisers einen so kräftigen Druck auszuüben, wie cs mit verfassungemäßigin Mit teln möglich ist. Es ist schlimm für ein Land wie Frankreich, daß eS so zwischen Rochefort und d>m KaiE«^ srr Napoleon zu wählen hat; aber cs kann nur der F hier des Landes sein, wenn sich in Wirklichkeit kc ine andere Alternative bietet. Weder der Tyrannei, noch der Anarchie kann eine wahre innere Kraft inmwoh- nen; ihren schlimmen Einfluß besitzen sie nur deshalb, weil der gesunde Theil der Nation in feiger Zurück haltung, in strafbarer Trägheit den öffentlichen Ange legenheiten fern bleibt." gierung gegebenen Erklärungen hat die Deputation die lleberzcugung gewonnen, daß d e Verwaltungsrevierc vergrößert werten könnten, ohne das jrtzige, sich als gut bewährte Vcrwaltungssystcm zu vei lassen Stc glaubt, baß ein Hcraufgchcn bis zu 4OOO4lck r durch schnittlich nicht zu hoch sei und rathet demnach dir Kämmer an, zu beschließen: „die Staatsregicrung wolle l) eine weitere Einziehung der Odersorstmeisterstellen ein treten taffen; « anfueerksam rnachen zu sollen, daß sie ihr Augenmerk zunächst dtc Steuerznichlägc gerichtet habe. Die Erhöhungen Getragen in Summa 649,9>.>0 Thlr. und vertheil^u sich: auf die Positionen 1, 5 s, 6, 10, 15/16 und 19. Rach der allgemeinen Debatte, welche hauptsächlich die gegenwärtige Form drr Aufstellung des Budgets zum Gegenstände hatte, ging die Kamtner zu den ein zelnen Positionen über, und erledigte die Positionen 1 bis 8 des EftmahmebudgctS. Pos. 1. Farst-und Jagdnutzungen: 1,600,<X)0 Thlr. (50,000 weniger, als in der letzten Finanzperiode). Die Bruttoeinnahme beträgt 2 288,500 Thlr., die auf die. Forst- und Jagdtasse gewiesenen Ausgaben 688,500 Thlr., so daß der einzulicfernde Ueberschuß sich auf 1,600,000 Thlr. stellt. Die Deputation bemerkt, daß es ihr unter bewandtcn Umständen nicht räthlich erscheine, eine wesentliche Erhöhung dieser Position den Kämmern zu Empfehlen, zu welcher man allerdings ge langt sein würde, wenn nicht die Ealamität im Spät- herbste de- vorigen Jahres cingetret n wäre. Denn diese habe tn den Swatssorsten durch Schnee- und Windbruch gewaltigen Schaden verursacht. Die umgebrochenen Hölzer hätte»- einen Werth von mehrerer Millionen Thalern, cs «erde aber derselbe nicht erreicht werden, weil diese Hölzer nicht in regelmäßiger Weise geschlagen worden seien, und weil durch die große Masse der artiger Hölzer aber auch nothwendigerweise der Preis derselben herabgedrückt sei. Zu dem komme noch der enorme Mehraufwand, welcher dadurch entstanden sei, daß man Hilfsarbeiter zur Aufräumung der gebroche nen Hölzer habe annehmen müssen, um etwaigen grö ßern Schaden zu verhüten, welcher namentlich durch Entstchuug schädlicher Insekten hätte hcrbeigeführt wer den können. Zu den einzelnen Unterpositionen macht die Deputation folgende Bemerkungen. I.) all Unterpos. 4, Jagdcinkünfte (für verkauftes Wild und Jagdpachlgelder 5500 Thlr.), liegt ein An trag des Abg. May (Polen») vor: „dre hohe Stuatsreaiexuug wolle alsbald sämmtliche fisca- lische Jagdgercchtsam» an die betreffenden Rcviervcrwalter noch deuselbe» Tnechichniltspreiscn pro Acker verpachten, als w<c solches auf den, jedem-Staatsrcvierc angrenzenden Prr- ' von denselben abgcwandt. Ein von Ltvru-Nollin er- lassenes taktloses Manifest bat nur zur Compromitti- Antrag ll. »ob 1 (die Einziehung der Oberforstmcister- stellen betreffend). An Stelle des Antrags »ul> 2 wurde ein Antrag dir Adgg. v. Einsirdel und v. Kön- neritz angenommen, welcher lautet: .,2) auf eine Verminderung der Reviervcrwalterstellen, zu gleich aber auch aus eine ana.meffeue Erhöhung der Gehaltö- fcala Bedacht nehmen, und hierüber der nächsten Ltandeoer- sammlung eine Vorlage machen." Außerdem nahm vle Kämmer einen vom Abg. Mannsfeld gestellten, durch Zusatzanträgc der Abgg. Schreck und Schmidt vervollständigten Antrag an: „Die Kammer wolle beschließen: die StaatSregierung wolle durch eineu aus der Milte der Forstinspections, Forstver- meffungs- und Forttverwaltunge beamten, sowie der Förster tbeilS von diesen Beamten selbst, theils vom kgl. Finanz ministerium zu wählenden Ausschuß unter Zuziehung ge-' eignetet: Persönlichkeiten von Besitzern größerer Privaiwal- dungcn uuserjetziges Forstvcrwaltungssystem prüfen lasten und das Resultat dieser Erörlerungen und Verhandlungen der nächsten Ständeversammlung vorlegen." Poi. 2, Jntradcuvcrwaltung. (Einnahmen 64 660 Thlr., Ausgaben 10,960 Thlr.; bleibt Ucber- schuß 53,700 Thlr., 5460 Thlr. weniger als bisher.) Die Etatsummc an 53,700 Thlr. hat an sich der De putation zu keinen Bemerkungen Anlaß gegeben und wird demgemäß zur Annahme empfohlen. Zu Unterpos. 3, Kalkwerksnutzungen (25,000 Thlr.), hat die Dtputalion, ausgehend von dem Grund satz , daß cs finanziell und volkswirthschaftlich nicht richtig sei, wenn der Staat derartige Jndustrieclabllssc- ments bi sitze und betreibe, sich die Ansicht der Staais- regiirung darüber erbeten, wie sie über emcn etwaigen Verkauf derartiger Werke denke, uud d-e Erklärung erhalten, daß die Negierung einem etwa darauf zu richtenden Anträge nicht entgegentretcn würde. Sie empfiehlt demnach der Kammer, den Antrag an die Staatsregicrung zu beschließen: „dieselbe wolle den Verkauf der Kaliwerke sobald als thun- lich ciulesten." Bei der Abstimmung kitt die Kammer einstimmig dcn Dcputationsvorschlägcn bei und beschließt auf An trag dcs Abg. Stauß, beim letzterwähnten Anträge noch die Worte „und abschließen" hinznzufügcn, und nimmt ferner mit 32 gegen 30 Stimmen noch folgenden Antrag des Abg. Stauß an: „die Kammer wolle beschließen, im Verein mit der Ersten Kammer die Staatsregicrung zu ersuchen, beziehentlich zu ermächtigen, daß dieselbe die beibsichiwten Verkäufe von Staatslicgenschaften und industriellen StaatsetablisscmentS m sächsischen und mehrern andern deutschen Zeitung n mit kurzer Beschreibung der Vcrkaufsobjectc mehrere Male le- kannt mache und entweder Termine zur Annahme von Ge boten setze oder den Verkauf durch öffentliche Versteigerung nach Meistgcbot bewirke." Pos. 3. Nutzung dcr Kämmergüter: der in Zcit- pacht stehenden Mühlen, Teiche u. s. w. 126,458 Thlr. (4,406 Thlr. mehr). Die Deputation beantragt Annahme in dcr postulirten Höhe. Anlangcnv die von früher her noch bestehenden Anträge auf Verkauf dcr Kämmergüter und fiskalischen Mühlen, so hat die Rc- gtcrung erklärt, da^ übcr den Verkauf dcr Mühlen die Negierung niit den Ständen völlig conform gehe und in deren Veräußerungen soviZ als möglich fortgcfahrcn werden solle. Ebci so sei die Regierung dem allmählichen Verkaufe einiger Kammcrgütter bei vorkommcnder gün stiger Gelegenheit principtcll nicht entgegen, doch halte sie gerade Ostra und Döhlen, sowie Pillnitz mit Zu behör, hierzu für weniger geeignet. Demgemäß empfiehlt Könige von Schweden rhm verliehene Eovw de- Nordstern Orden- annehme und trage. „ . „ . „ Dresden, 15. November. Se. Königliche Majestät der rin ansthülicher Theil der Pariser Bevölkerung gr- haben Sich bewogen gefunden, den Srcondtlieutennnt bürt, keinen weniger mittelmäßigen Führer find n kann." der Landwehr LieSke, unter Enthebung de» Offizier-- Auch Rochefort, welchen ein boshaftes Blatt dcn „Kam- Charactcrs, aus dcr Armer zu entlassen. merherrn deS souveränen Volks" nennt, diScrrdttirt sich immer^mehr, da sein würdeloses Auftreten keineswegs — geeignet« ist, sseine politische Unfähigkeit zu cachiren. Mährens dieß radikalen Parteiorgane selbst über daS tolle Treiben, der Massen bereits bedenklich werden, 2) dic Zahl dcr Oberförster incl. dcr Forftinspcctoren von >02 auf 7b vcrmindcrn, dabei aber auf eine angemessene Gehalisscala Bedacht nehmen und hierüber der nächsten Ständcversammlung eine Vorlage machen." Bei der Abstimmung werden die obigen Anträge 1, 3, 4 und 5 einstimmig angenommen; ebenso der srki». — »tMkeliek. I „ l» „ Üo»»tlied^— „ tb „ der GesangStechnik. Herr Kämmermusikus Seelmann spielte Spohr's Violinconcert in k-moll Nr. 7 mit lobcns- werther Ueberwindung der bedeutenden Schwierigkei ten, im Vortrag musikalisch geordnet, mit Empfindung und Temperament. Herr Seelmann hat sich immer als ein so talentvoller wie strebsamer Violinspieler unsrer Kapelle ausgezeichnet, durch ungewöhnliche, tüchtig durch gebildete Fertigkeit, colvritretchen Ton, Wärme des Aus drucks; er war in den letzten Jahren mit Erfolg be müht, zu starke Färbungen des letzrern zu meiden und hat an künstlerischem Geschmack und maßvoller Haltung deS Vortrags sehr anerkennenswerth gewonnen. Den Schluß des Concerts machte Becthoven's k-«iur-Sym- phonie Nr. 8. — Sonntag, den 14. November, begann auch der hiesige Tonstünstlervereinseine Productionsabcnde mit dem ersten derselben. Ein Octett für Blasinstru mente von Mor. Stering eröffnete denselben. DieEom- positton bewährt eine gediegene musikalische Bildung, ein mit technischem Geschick, Sinn sür Melodik, mtt Klarheit der Form und routinirter Durcharbeitung dcr Motive nachstrrbendes Anlehnen an classische Werke ähnlichen Genres von Mozart und Beethoven, hier namentlich von Letzterm. Die Ausführung des Oktetts war rccht gelungen, erreichte indeß nicht die Vorzüg lichkeit frührrr derartiger Producttonen. Herr Mustk- dtrector Blaßmann spielte mit sehr eingehender, sorg sam charakterlsirender Auffassung die dem öffentlichen Vorträge eigentlich widerstrebenden Novelletten für daS Piano (op. 2l) von R. Schumann; mehr oder weniger klare, in der Form gelungene, geistreiche und fein empfundene SttmmungSftücke; unter dem Eindrücke mannichsacher Seelenzustände empfangen. Aber die meist kühle uud vage Phantasie der Gelstrrichigkrtt und der grübelnden SttmmungSträumrrei hat nicht die Macht, Telegraphische Nachrichten. München, Montag, IS. November. (W T B.) Man versichert, der König habe an den Bischof von Passau ciu huldvolles Handschreiben gerichtet, welches demselben den Dank Sr. Majestät uud Anerkennung für die Bemühungen de- Bischof- um den Frieden zwischen Kirche vnd Ttaat und um mildes und gemäßigtes Auftreten der katholi- scheu Lehre auSdrückt. Paris, Montag, 15. November. (W T. B.) Gestern bat in Compidane ein Ministerconseil unter Vorsitz des Kaisers stattgefunden. Nach Be endigung desselben stieg der Kaiser zu Pferde und hielt im Schloßpark eine Revue über mehrere Re gimenter ab. Eine gestrige Eonferenz von 19 Mitgliedern der Linken bei JuleS Favre ist resultatlos geblie ben. Heute findet eine neue Eonferenz statt. Rochefort demcntirte in einer gestrigen öffent lichen Versammlung seine angeblichen Beziehungen zu dcn Orleanisten. Neapel, Sonntag, 14. November, Abends. (W. T. B.) Bei der heutigen Taufe erhielt der neu- geborne Prinz dic Namen Victor Emanuel Fer dinand. Die Stadt Neapel, welche Pathenstellc vertrat, wurde durch den Bürgermeister repräsentirt. DreSdeu, 11. November. Seine Majestät der rung der unbeeidigten Eandlbaten beitragen können, Könlg haben zu genehmigen geruhet, daß der Hof- und alle Blätter, mit Ausnahme dcS.Növeil", stimmen marschall, Kammerherr Hermann Ludwig Graf Bitz- in ihrem Tadel bezüglich des Verhaltens des «hemali- thum von Eckstädt daS von Seiner Majestät dem gcn VolkStribuns überein. DaS „Journal ves Ds. Könige von Schweden ihm verliehene Commandeurkreuz bats" bricht gar tn den SchmcrzcnSruf auS: „Es ist . . . . . . . , in der That ein trauriger Anblick, daß eine Partei, zu »K«o6» für 6«» kol^»vä«a volles, warmes, sinnliches Leben, einfach wahres Ge fühl und Gedankenklarhcit zu ersetzen. Eine Suite von Jul. O. Grimm in Kanonform für Streichorchester (op. 10 6-<iur) vortrefflich exccutirt, schloß dcn Abend, Die asketische ernste Arbeit, der strenge, mtt Kunst und Geist behandelte kanonische Satz, der nur an einzelnen Stellen aus den engen Fesseln der Regel zu freierer Bewegung abweicht, müssen dem Componistcn unsre Achtung gewinnen, aber cs bleibt dcr Wunsch, daß cr diese strengen contrapunktischen Formen hinfürder nur als Mittel zu höherm Zwecke nutzen, sie mit dem Ge- danKnauSdruckc der heutigen Zeit erfüllen möge. Als besonders interessant in feinsinnig verwebter Stimm führung und auch in Erfindung treten das als Solo- satz behandelte Andante, 6-clor — welches sehr delicat ausgcführt wurde —, und das k-moll-Menuett mit dem Trio in L-äur hervor. Möge der Tonkünstlerverein in den Programmen immer seiner früher« Praxis treu bleiben und das Neue, was ja willkommen ist, dem guten Alten zu gesellen. Die beiden größern Ensemblcwerle würden besser auf zwei Abende verthcilt gewesen sein. Es liegen noch manche derartige Eomposttionen dcr klassischen Mei ster vor, deren Aufführung hier eine erste sein würde, und von dem Vcrrin im Sinne seiner frühern in dieser Richtung mit Dank erkannten künstlerischen Thätigkeit erwartet werden darf. C. Banck. s- Dresden. Der auS früherer Zeit her in Dresden noch vortheilhaft bekannte Mimiker ErnstSchulz wird im Laufe dcr nächsten Woche hierselbst einen Cyklus seiner Hefter unterhaltenden Vorstellunaen beginnen. DaS Neueste, was er dieSmalmitbringt, »steineDarstellung be kannter und berühmter Persönllchketten, eine Art lebender die gegenwärtig als die hübscheste und
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