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»äen, ru Zoamte, nnck unck d bequc- röl auf- n-S»e- Thlr in Görlitz: . davon, itzer, enden me er- chrten auf- it, Ui, ne. Huk eio Mäßige bei « nen. bekannt unserer üsant Iilrlt- rs diese n lcich- Newicht Pfund - daS el und US an nichts- 1». W27S. Mittwoch, den 2. Decemder. 1868. ^dsnae«ra1,»rrise: I» »,rää- Tüürttod: «rklr. —Kxr ^^ikrlick: t „ äb „ tlaaatllcb:— »> tö „ LlurelosKunulleru: 1 ., tritt jttkrlieb L rblr. 8tea>p«I^«diikr, »u»»erb»It> äs» Korää. Luoäs»?o»t »aä 3ten>p<lra»cbl»xblarn. rnseratenpretse: xiir äea Naum einer ^e»p»Itenea Leite: 1 Kxr. bitter „Linxeeanät" äis Leit«: 3 Kxr. Srschetne«: TAxUsd, mit >usn»km» äs« Sonn- aaä k-«isrt»x«, ^deuä» kür äeo kolxsnäen k»x. VresdnerAMmal. Verantwottlicher Redacteur: Z. G. Hartmann.' Snseratenannahme auswän»; I.»tx»ix: i's tieixnirarr«», OvMuüieionIlr äs» Oreiäosr äosra»!»; «i>»aä»».: k! k'uer; U»»dar^ >»rU»- Vl»o-l,»ip»>x-8»»«:l-kr»ollkurt H : lin^UK.raii« ch Vaal.««, LerUo. O»ueir»'»cb« Luebk., ttirinir,».» öurean, ttvoul-i« »uns«; 8rea>«o: L. 8c»l.urr»; Ur»»i»ll I. ^Iiunnceubnre»», 仫»>!, »IL4 L t'»«c>»k>: krLnkturt » n.: äLroült'ssIi» kuojib.; LSI»! ^v. U4v»x»:«. ?»«>»: tl^vxs, k,L» i-iri!, UvLi.N!« LOo., (8, kias« äs I» Uuur,«); kr»z: Kuul.lcu» Uuebb.; Vien: Oerni.1». ' qerausgedrr: Näui^I. Lrpväitioa äs» Dreeüner äouro»!», Drssäea, ilarivastr»»»» Ko. 7. -Amtlicher Theil. Dresden, 1. December. Seine Majestät der König sind gestern Abend 6 Uhr nach Altenburg gereist. Dresden, 30. November. Se. Majestät der König haben geruht, den Commandeur des Feld-Artillerie- Regiments Nr. 12, Obersten Köhler, zum General major und Cvmmandeur der Artillerie-Brigade, den Abtheilungs-Chef im Kriegs-Ministerium, Oberstlieu tenant Funcke, zum Cvmmandeur des Feld-Artillerie- Regiments Nr. 12, den Abtheilungs-Cvmmandeur im genannten Regimente, Major Schörmer, zum Oberst lieutenant und den Major Hevdenreich des Genc- ralstabes, zum Abtheilungs Chef im Kriegsministerium allergnadigst zu ernennen. Dresden, 1. December. Se. Königliche Majestät haben allergnädigst geruht, dem Assistenzarzt mit Pre mierlieutenants-Rang I)r. Zimmermann vom Sa nitäts-Corps, den erbetenen Abschied aus der Armee, mit der Erlaubniß zum rragen der für verabschiedete Militairärzte vorgeschriebenen Uniform, zu bewilligen. Bekanntmachung, die Ausloosung königl. sächsischer Staatspapiere betreffend. Die planmäßige fernerweite Verloosung der in den Jahren 1852, 1855, 1858, 1859 und 1862 creirten 4proccntigen königl. sächsischen Staatsschuldenkassen- scheine, deren Auszahlung im Termin 1. Juli 1869 zu erfolgen hat, geschieht den 1k. dieses Monats und folgende Tage, Vormittags von 10 Uhr an im hiesigen Landhause I. Etage, was hierdurch bekannt gemacht wird. Zugleich wird hiermit zur öffentlichen Kcnntniß ge bracht, daß die den 2. Januar 1869 fälligen und zahl baren Kapitalien und Zinsen von den auf diesen Termin betagten königl. sächsischen Staatsanleihen schon vom 14. diese« Monats an, gegen Rückgabe der betreffenden Kapitalscheine und Zinsconpons bei der hiesigen Staatsschuldenkasse und auch bei der königl. Lottcrie-Darlchnskasse in Leipzig in Empfang genommen werden können. Dresden, den 1. December 1868. Der Landtagsausschuß zu Verwaltung der Staats schulden. Pfotenhauer. , , , WM. !! ! Nichtamtlicher Theil. Übersicht. Telegraphische Nachrichten. TagrSgeschichte. Ernennungen, Versetzungen re. im öffeail. Dienste. Dresdner Nachrichten Provinzialnachrichten. Telegraphische Nachrichten- Krakau, Montag, 30. November. (Tel. d. Pr.) Dir Arbeiten in drn Salinen WirlirzkaS behus« Was serdämmung nehmen rinen raschen, ungestörten Ver lauf. Vis längstens Mittwoch dürfte der Wasserbau beendet und somit jegliche Gefahr beseitigt fein. Der Franz Josephsschacht ist ganz wasserfrei. Die Gefahr ist bedeutend geringer, al« sie früher geschildert wurde. Pesth, Montag, 30. Navcmber. (Corr.-Bür.) Da» Unterhaus nahm die Gesetzentwürfe über EheschridungS- praeefie bei gemischten Ehen und über Regelung inter konfessioneller Verhältnisse christlicher Confessionra iu der General- und Speeialdebatte an. Von morgen bi» zum EessionSschluß hält da» Hau» täglich Sitzung. Die ungarische Delegation votirte da« Militärordi- norium mit 70,250,000 Gulden. Gestrichen wurden: bei der Crutrallritung 50,000, Truppen 400,000, Monturrommissionrn 50,000, Artillerirdepot« 100,000, vaubehörde« 200,000, bei verschiedenen Ausgaben 20 000, Naturalverpflegnng 89k,KOK, Monturen, Betten 283,384; zusammen zwei Millionen Gulden. Madrid, Montag, 30. November, Abends. (W. T. B.) Die Negierung hat de» Präfekten strenge Be fehle bezüglich der Aufrechterhaltung der Ordnung zugrhen lassen. Die amtliche Zeitung wird wahr scheinlich morgen rin in demselben Sinne grhaltrnr» Cirrular an die Provinzialbthördrn veröffentlichen, da die Negierung rntschlossen ist, die Ordnung um jeden Preis aufrecht zu erhalten. An der gestrigen republikanischen Manifestation haben sich etwa 10,000 Personen drtheiligt. Ja Valladolid haben gestrrn Ruhestörungen stattgrsunden. Eine Versammlung von Anhängern der monarchischen Partei, mehrere tausend Mann stark, ist durch die Republikaner ausrinandergetriebrn wor den. Die letztern bemächtigten sich des Banner», da« die erster» führten. Konstantinopel, Dienstag, 1. Deermbrr. (22. T.B.) Es verlautet, daß die Pforte ihren Gesandten in Athen, PhotiadrS Bey, angewiesen habe, von der griechischen Negierung ernstlich zu vrrlaogrn, daß sie drn Zuzug von Frriwilligrn nach Kandia verhindere; für den Weigerungsfall soll der Gesandte seine Ab berufung in sichere Aussicht stellen. Tagrsgeschichte. Dresden, 1. December. Das Direktorium der Albertsbahn bemerkt in seiner Bekanntmachung vom 28. v. M., daß nach einer officiellen Mitthei- lung des königl. Finanzministeriums die Zusage, welche der Bankier Herr Franz Günther hier von dem Herrn Finanzminister zur Eröffnung an die Generalversamm lung (S. 3 des Protokolls) erhalten zu haben meinte, auf einem Mißverständnisse beruhe. Da diese Bemer kung zu einer unrichtigen Auffassung des Sachverhaltes Anlaß geben könnte, so sind wir ermächtigt, die bezüg liche Stelle aus der Verordnung des Finanzministeriums vom 7. November, auf welche das Direktorium Bezug nimmt, hier vollständig abzudrucken: „Der Bankier Günther theilte dem unterzeichneten Staats Minister einige Tage vor der Generalversammlung mit, daß in der letztem ein dem Vorstehenden (d. h. der von Herrn Günther abgegebenen Erklärung) entsprechender Antrag gestellt werden würde, und fragte an, ob seilen des Finanzministeriums ein Bedenken dagegen bestehe. Der unterzeichnete Staatsminister erwiderte darauf, daß dies, dafern nur die Gewährung dieses Antrags nicht zur Bedingung für die Annahme des Vertrags gemacht werde, nicht der Fall sei, und dass er einen solchen Antrag, wenn er gestellt würde, befürwortend an die Kammern bringen werde. Nun wird aber daS Directorium selbst ermessen, daß durch die Erklärung, wie sie abgegeben wurde (d. h. daß die Generalversammlung von der Erklärung des Herrn Günther „Act nehme"), ein Antrag der Generalversammlung um so weniger ersetzt werden kann, als nicht einmal constatirt wurde, daß eine solche Umwandlung (nämlich der Aktien in zwei Staatspapicre) den Wünschen der Generalversammlung entspricht nnd von letzterer ein besonderer Werth darauf gelegt wird. Unter diesen Umständen kann auch von einer besonder« Befürwortung feiten des Finanzministeriums nicht die Rede sein, und letzteres wird sich darauf beschränken müssen, den Sachverhalt einfach zur Keuntniß der Kammern zu bringen und ihnen die Entschließung zu überlassen." Es acht hieraus hervor, daß die Erklärung des Herrn Bankiers Günther in der Generalversammlung materiell vollständig richtig war und das in der Sache vorgekommene, allerdings bedauerliche und unangenehme Mißverständlich nur aus der geschäftlichen Behandlung des Gegenstandes in der Generalversammlung, nämlich darauf beruht, daß nicht ein Antrag auf Umwand lung der Actien in zwei Staalspapiere gestellt und über denselben abgestimmt worden ist, um zu consta- tiren, daß überhaupt die Majorität der Generalver sammlung eine solche Maßregel wünscht. * Berlin, 30. November. Se. Majestät der König hat sich gestern Vormittag nach Wernigerode begeben und gedenkt morgen Abend hierher zurückzukehren. — Ihre Majestät die Königin reist heute nach Koblenz ab, übernachtet in Weimar und wird am 2. De- ccmber in Berlin eintrcssen. — Der Bundesrath des Norddeutschen Bundes hat heute Mittag seine Sitz ungen wieder begonnen. — Dir Commission znr Aus arbeitung des Entwurfs einer Civilproceßord- nung für das Gebiet des Norddeutschen Bundes hat im November außer zwei der Anlässigkeit des Lohn- arrestcs gewidmeten außerordentlichen Sitzungen vier zehn ordentliche Sitzungen abgehalten, in welchen die „allgemeinen Bestimmungen* vom Beweist, ferner die Lehren vom Beweise zum ewigen Gedächtnisse, vom Geständnisse, vom Beweise durch Augenschein und vom Zeugcnbcweise erledigt worden sind. — Im'Abgcord- netcnhanse betraf heute (wie bereits telegraphisch ge meldet) die Tagesordnung zuerst: Wiederholte Abstim mung über den Abänderungsantrag des Abg. v. Mal linckrodt über die Angelegenheit der Abgg. Kryger und Ahlemann und Abstimmung über den Antrag der Com mission für die Geschäftsordnung über dieselbe An gelegenheit. Nachdem der Antrag dcs Abg. d. Mal linckrodt angenommen war, trat das Haus dem An träge der Commission mit der vom Abg. v. Mallinckrodt beantragten Abänderung mit sehr großer Majorität bei. — Der Justizminister Dr. Leonhardt übergab dar auf im allerhöchsten Auftrage dem Hause eiuen Ge setzentwurf, betreffend den Eigenthumsrrwerb und die dingliche Belastung der Grundstücke, Bergwerke und selbstständigen Gerechtigkeiten, und begründete diese Vorlage in einer längern Rede, in welcher er zunächst ausführte, daß die Stellung des preußischen Justiz- Ministers durch die im Jahre 1866 erfolgte Erweiterung des Landesgebietes eine andere geworden sei. In den neuen Landestheilen bestehe zum Theil das gemeine Recht. Dort habe sich ein reiches wissenschaftliches Rechtsleben entwickelt und ein sehr wirksamer Rechts- gährungsstoff aufgrsammelt. Früher haben Landrecht und rheinisches Recht unversöhnt in Preußen neben einander bestanden; drei Systeme aber nebeneinander bestehen zu lassen, ist durchaus unthunlich. Die neue Gesetzgebung darf sich nicht an das gemeine Recht an schließen, es muß sich auf die heutige Entwickelung des nationalen Cnlturlebens stützen. Andernthcils ist aber auch die Stellung des Justizministers wesentlich dadurch geäudcrt worden, daß Preußen in den Norddeutschen Bund eingetretcn ist und eine hervorragende Stellung darin cinnimmt, wodurch ihm die Aufgabe gewordcu, auf dem Nechtsgcbiete wie auf andern förderlich zu sein. Von diesem Standpunkte aus sei der vorliegende Gesetzentwurf zu beurtheilen. Er solle eine Grundlage für das Recht der ganzen Monarchie und später auch für den Norddeutschen Bund bilden. Der Entwurf habe mit dem Svstem der Casuistik in der Gesetzgebung ge brochen, die ja nur zu einer Gesetzgebung der Worte und Form führe. (Bravo.) Der Minister erläutert so dann in längerer 'Ausführung den Gesetzentwurf und spricht den Wunsch aus, daß die Vorlage von den ver schiedensten Seiten dcs Hauses vorberathen werden möge. (Lebhaftes Bravo!) lieber die geschäftliche Be handlung der Vorlage entspinnt sich eine längere De batte, als deren Resultat sich ergiebt, daß die Vorlage mit 166 gegen 148 Stimmen zur Vcrberathung im Hause überwiesen wird. — Der Präsident theilt hier auf mit, daß die Abgg. Kryger und Ahlemann in einem an das Haus gerichteten Schreiben angezcigt hätten, daß sie den von ihnen geforderten bedingungslosen Eid nicht leisten könnten und deshalb ihr Mandat nieder- lcgen. (Lebhafte Bewegung) — Dann tritt das Haus in die Fortsetzung der Berathung des Jnstizetats. — Zu: Einnahme Tit. 1, Gerichtskosten, 11,600,500 Thlr., sprachen die Abgg. Kratz und Lesse. Der Antrag des Abg. Kratz, betreffend größere Spccificirung der Ein nahmen, wurde, nachdem der Negiernngscommissar geh. Justizrath vr. Falk dagegen gesprochen, abgelchnt, ebenso der Antrag dcs Abg. Lesse, betreffend die Ein nahme in Sachen der streitigen Gerichtsbarkeit. Tit. 1 wurde darauf bewilligt, ebenso die folgenden Positionen. Zn Tit. 4: Verschiedene Einnahmen, lagen die folgen den Anträge vor: 1) Von den Commissarcn dcs Hau ses, den Abgg. Roscher (Celle), Windthorst (Lüding hausen): - Geaen die k. StaatSregicrung die Erwartung auszusprechen, daß dieselbe unverzüglich daraus Bedacht nehmen werde, die Stellung des Herzogs v. Arenbcrg in und zu dem Herzogthume Arenberg Meppen, insbesondere in Beziehung aus Ausübung der Gerichtsbarkeit und sonstiger Regierungsrechte in diesem LandeStheile, mit der preußischen Versagung in Einklang zu setzen. 2) Dcr Abgg. Bahlmann, v. Gusrard, Koch: Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen: gegen die k. Staatsregicrung die Erwartung auszusprechen, daß dieselbe baldigst daraus Bedacht nehmen werde, die der preußischen Ver fassung nicht entsprechenden Verhältnisse des Herzogs v. Aren- berg in nnd zu dem Herzogthume Arenberg Meppen, insbelon- dere in Beziehung auf Ausübung der Gerichtsbarkeit und son stiger Regierungsrechte in diesem LandeStheile, anderweitig zu regeln. Bei der Abstimmung wird die Position selbst, sowie der Antrag dcr Commifsare angenommen, wodurch der Antrag dcs Abg. Bahlmann erledigt ist. — Zu Tit. 5: 191,5t)0 Thlr. Besoldungen für das Obertribunal, liegt bei Nr. 1 der 'Antrag der Commifsare des Hau ses vor, statt 7000 Thlr. für den ersten Präsidenten des Obertribunals nur 6000 Thlr. zu bewilligen. Justizminister Dr. Leonkardt erklärt: Nachdem das Ab geordnetenhaus die Erhöhung dcr Besoldnngen für die Präsidenten und Direktoren dcr Oberrechnnngskammer mit größter Majorität abgelchnt, hat das Staatsmini sterium beschlossen, die Anträge auf Erhöhung von Gehalten für andere höhere Beamte zurückzunehmen. Demgemäß nehme er als Justizminister den Antrag auf Erhöhung der Gehalte für den ersten Präsidenten und die Vicepräsidcnten des Obertribunals zurück. (Bravo!) — Infolge der vom Minister abgegebenen Erklärung, die sich auch auf die Erhöhung des Gehalts des Generalstaatsanwalts beziehen soll, werden die Mebrfordcrungen für den Präsidenten, den Vicepräsi- dentcn und den Generalstaatsanwalt des Obertribunals gestrichen. Zu Nr. 4 des Titels: 2600 Thlr. für eine OberstaatsanwaltssteUe, deren Fundirungcn sich durch die cingetretcne Geschästsvermehruug fortgesetzt als nothwendig erwiesen hat, indem auch im Laufe des Jahres 1868 drei Beamte fortdauernd erforderlich ge wesen sind, beantragen die Commifsare dcs Hauses, diese Stelle abzusctzcn. Justizmiuister 1>r. Leonhardt giebt'die Erklärung ab: die Dienststelle sei erforderlich, und überläßt cs nun dem Urtheil des Hanfes, ob sie zn bewilligen sei oder nicht. (Lebhaftes Bravo.) Nachdem die Abgg. v. Windthorst, Reichensperger, Lasker, v. Hennig, v. Zastrow und Simon, sowie der Justizminister gesprochen, wurde die Diskussion ge schlossen. Bei der 'Abstimmung bleibt das Büreau zweifelhaft, so daß zur Zählung geschritten werden muß. Während derselben erscheinen plötzlich die in dem Ministerzimmer zu einer Ministercvnferenz ver sammelt gewesenen Abgg. Minister v. Roon, Graf zu Eulenburg und v. Selchow, was große und anhaltende Heiterkeit erregt. Die Zählung ergiebt, daß 154 Mit glieder für und 153 gegen die Regierungsvorlage gestimmt haben. Von mehrern Seiten wird Namens aufruf beantragt. Bei demselben stimmen 157 für und 160 gegen die Regierungsvorlage, welche somit abge lehnt ist. Hieraus wird die Sitzung geschlossen und der Präsident beraumt die nächste Sitzung auf mor gen an. Itzehoe, 30. November. (Tel.) Den „Itzehoer Nach richten" zufolge ist in der gestrigen, zu Hohenwestedt abgchaltcnen Versammlung von Einwohnern der Kirch spiele Hohenwestedt, Schenefeld und Nortorf einstimmig beschlossen worden, an den Abg. Hänel wegen dessen am 23. d. M. im Abgeordnetenhaus«: gehaltener Rede eine Zustimmungsadresse zu richten. 6 Altenburg, 27. November. Wider den der Land schaft vorgclegten Gesetzentwurf wegen Aufhebung des Konsistoriums als einer eigenen kirchlichen Be hörde haben sich theils in den öffentlichen Blättern des Landes, theils unter den Geistlichen bereits mehrere Stimmen erhoben. Insbesondere ist dabei, was wir bereits früher angedeutet haben, betont worden, daß der Landschaft nicht das Recht zustehe, einc so wichtige Bestimmung der Kirchenverfassung einseitig ohne dir Zustimmung einer Gcncralsynode abzuändern. Auf demselben Standpunkte steht namentlich eine an den Landesherrn gerichtete Petition, welche dem Vernehmen nach von der größten Mehrzahl der Geistlichen unter schrieben worden ist. Trotz dieser beachtcnswerthen Feuilleton. Dresden. In der letzten Soiree dcs Fränlein M. Wieck und des Herrn I. v. Wasielewski (Sonnabend 5. Decbr.) wird Frau Bellingrath-Wagner mitwir ken, welche sich als Concertsängerin durch ihre Leistun gen bei größeren Musikaufführungen in Leipzig, Köln, Königsberg nnd andern Städten einen bedeutenden Ruf erworben hat. Alle Berichte loben mit Einstimmigkeit die Klangschönheit, Kraft und die treffliche Ausbildung ihrer umfangreichen Stimme, die Innerlichkeit und den Adel ihres Vortrags. Das musikalische Publicum sei daher auf das erste hiesige Auftreten dieser Sängerin in der erwähnten Soiree hiermit besonders aufmerk sam gemacht. B. * Frau Otto-Alvsleben, welche kürzlich mit größtem Erfolge in Bremen, Altona und Hamburg ge sungen, hat dem Vernehmen nach von der Direktion des Stadttheaters in Leipzig eine sehr vortheilhafte Engagemcntsofferte erhalten. Literatur, „kä. »I. Oettinger, Boniteur äe, Dates." 32« et 33« livr. ^oüt et 8eplemdr« 1868. (7. VI pp. 33—84.) Mit den beiden vorgenannten Lieferungen ist das große Datenwerk des Herrn Dr. Oettinger abge schlossen, und der Verfasser hat sonach pünktlich sein Wort erfüllt, nämlich den «ubscribenten seines großen Werkes dasselbe im Laufe dreier Jahre vollständig in die Hand zu geben. Ich brauche hier nicht zu wieder holen, was ich schon so oft in diesen Blättern gesagt habe, daß nämlich das Oettinger'sche Werk auf der einen Seite ein staunenswerthes Zeugniß ablegt von deutschem eisernen Fleiß und spinöser Genauigkeit in den kleinsten Punkten, auf der andern Sette aber be ¬ weist, was konsequente Energie, die sich durch nichts behindern läßt, zu leisten vermag; allein ich halte cs für meine Pflicht, hier beim Erscheinen dcr letzten Lie ferungen dcs vortrefflichen Buches nochmals an das gelehrte und gebildete Publicum die aufrichtige Bitte zu richten, daß, nachdem nun Jeder das vollständige Werk vor sich hat, durch zahlreiche, soviel ich weiß, noch eine kurze Zeit offene Subscription nicht blos für sich ein unentbehrliches Nachschlagebuch zu erwerben, son dern gleichzeitig auch damit den Verfasser für seinen aufopfernden und gar nicht genug anzucrkcnneuden Fleiß in etwas zu entschädigen. Nur, wer ähnliche Arbeiten gemacht hat, kann die Mühe, welche eine der artige, aus vielen tausend Quellenschriften zusammen- gcsuchte Arbeit verursacht, taxircn; ich aber weiß spc- ciell, wie viele Tausende von Briefen Herr Dr. Oet tinger geschrieben hat, um über lebende Persönlichkei ten, deren Namen in dem Boniteur Vorkommen, sichere Notizen aus ihrer eigenen Feder zu bekommen. Be rücksichtigt man hierbei nun aber noch die mit der Un ternehmung eines derartigen, auf eigene Kosten (256 enggedruckte Foliobogen) herausgegebenen voluminösen Werkes unumgänglich verbundenen Sorgrn und das aufs Spiel gesetzte baare Capital, so ist cs gewiß dem Herrn Verfasser zu wünschen, daß er am Schlüsse sei ner Arbeit sich auch durch den regsten Antheil der ge bildeten und lesenden Welt belohnt sehe.*) Sagt man auch, bsbent sus Isis libelli, so zweifle ich doch auch nicht einen Augenblick, daß das Oettinger'sche Werk *) Mein hier ausgesprochener Wunsch ist in sofern bereits erledigt, als der Hr. Versager leiu Buch mit sämmtlichen Bor rSthen rc. an Hrn. Buchhändler Denicke in Leipzig für eine jährlich bis an seinen Tod ihm zu zahlend« Leibrente von tAW Thlr. (und bez. two Thlr. nach seinem Tode an seine ihn überlebende Gattin) verkauft hat. nach wenigen Jahrcn vergriffen sein wird, denn cs ist eben ein Buch, welches jeder Gebildete haben muß, indem es in seiner Art jedes noch so detaillirte historische Hilfsbuch ersetzt, und darum wird es auch nie veralte», uamcntlich wenn von Zeit zu Zeit eiu Supplcmcnthcft mit den nöthigeu 'Nachträgen erscheint. Dies ist erfreulicherweise auch im Auslände vollständig anerkannt, denn in diesem Augenblicke werden Ucbcr- sctzungen desselben in englischer, französischer und hol ländischer Sprache vorbereitet. Gleichzeitig wird aber dadurch auch der thatsächliche Beweis für die Nützlich keit dcs Buches geliefert. In Bezug auf den Inhalt bemerke ich, daß, nach dem Heft 32 noch auf 6 Seiten den Beschluß des Buch stabens 7- enthält, sodann ein Slnniteur äe, ksit, folgt, worin man in alphabetischer Reihenfolge ein Verzeich- niß aller irgendwie historisch merkwürdigen Ereignisse (Schlachten, Verträge, Friedensschlüsse) nach den Na men des Ortes, wo sie sich zutrugen, geordnet findet, also mit andern 'Worten: die Weltgeschichte in einer Nuß. Mit Hilfe dieses Nonileur äs» ssiis kann sich sofort Jeder, dem irgendwo in einer Zeitung oder einem historischen Werke irgend eine ihm unbekannte Begebenheit aufstößt, durch Aufsuchen des damit verbundenen Ortsnamens orientirrn und zu weiterer Forschung vorbereiten; gleich zeitig wird derselbe auch das beste historische Repetito rium vorstellen. Um nun auch Unbcmittcltern es mög lich zu machen, sich dieses nützliche Hilfsbüchlein anzu- schaffcn, wird Herr Di-. Oettinger den Satz in anderer Form und klarem Druck und Format abziehcn lassen, und unter dem Titel: „Die Weltgeschichte in einem Briefcouvert" wird man ihn in Kurzem für den gerin gen Preis von 10 Ngr. kaufen können. DaS letzte Heft enthält (ebenfalls alphabetisch) eine Uebrrstcht der aufgehobenen und noch bestehenden Ver ¬ fassungen aller europäischen und außereuropäischen Staaten, dann eine Uebcrsicht aller Universitäten, ge ordnet nach dcr Reihenfolge dcs Jahres ihrer Grün dung, wobei jedoch zu bemerken ist, daß hier gar manche fehlt, namentlich fast alle außereuropäischen, z. B. Mexico (1551 od. 1573 gest., 1668 erneuert), Lima (s. 1551), S. Jago de Chili (1842, 19. Fcbr. gest.), Caracas (s 1827), Buenos-Aires (s. 1827), Melbourne in Au stralien (s. 1855), die Colleges in Nordamerika (u. a. das schon seit 1636 zu Cambridge bei Boston bestehende Harwardcollege) und Indien, die Universitäten zu Fez und Kairo (s. 1820). Hieran schließt sich ein Ver- zeichniß derjenigen berühmten Männer (aus dem Civil- stande), deren Andenken durch öffentliche Denkmäler gefeiert worden ist. Hierauf folgt eine Uebersicht sämmtlicher Mitglieder der französischen Akademie von 1634 bis 1868, geordnet nach ihren 40 Fauteuils, sowie eine Uebersicht sämmtlicher jetzt lebender Mit glieder der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg, alphabetisch geordnet (für das Sup plement sind ähnliche Verzeichnisse der Mitglieder der übrigen jetzt noch bestehenden Akademien versprochen), und endlich ergänzen die nun folgenden chronologischen Tafeln (die Zeitrechnung und das Kalendcrwesen der Chinesen; mcxicanische Zeitrechnung; Concordanztafeln de« Gregorianischen und französisch-republikanischen Kalenders, giltig für die ersten 7 Jahre der franzö sischen Republik; Tabelle zur Auffiudung der Sonn- lagsbuchstabrn des Grezoriauischcn Kalenders vom I. 1582 - 5600; OstersonntagStabelle v. I. 300 — 2000) die Bd. UI S. 2 mitgetheilte, höchst scharfsinnig aus gedachte Tabelle zur Auffindung der Wochentage histo rischer Daten der christlichen Zeitrechnung (von »aao 1—2000), so daß nur noch die Bd. Ul S. 162 Anm. versprochene Concordanz der türkischen und christlichen