Suche löschen...
Dresdner Journal : 24.12.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186812244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18681224
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18681224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-12
- Tag 1868-12-24
-
Monat
1868-12
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 24.12.1868
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
W SS8. DoiiilkrStaff 24 Dtstmbkr. 18«8. l»kr«»»»«» tritt )»K-Ued > l'ilir. 8t»wv«lL«biikr, »a»««rk»Ib a«i lioräli. Suoä«» ?oit »oä 8 t« w p« tu»»«. -U»rU°t>: »rklr—«xr ^Mrliok: l ., lb .. 2»»»tliell:— „ Ib „ Lta»«w» K»Z»u»«ro: 1 „ rsserateapreisr: I^ilr ck«o n»»w «la«r E«»p»I^ven Leit«: t ki^r v»»«r „Lt-^exulät" äi« L»lk: L Kxr. Lrschetu»»: Eilt La,o»I»»i« ck«r 8oo» uack k°«!»rwE», Ld«oL» tUr ä«v tvlxeoä«» ^»U. DresdntrIonrnal. Verantwortticher Redacteur: I. G. Hartmauu: r»srratrna»nayme auswSn«: k^» L»«»»»riirr», CooiaUi-loal» 0«» l)re»«Ia«r ^oura»!»; «druck«» : ll k»ou>», Lvu«» d'vur; N»wd»rA >«rll»- Vi«n-I.,ip«1^->»,«>-rr»»Ilturt ». U.: K Vooi.«», >«rll». Oitvrio»'»«!,« Sucdd., U,r»»»r»»'» kur«»u, Nvooi.«» Klo»»«; Lr«w«n: L 8v»l.orr»z >r«,I»»: d, 8r»»o»»'» Xnoooc«lldurs»u, ^»»»,. L kr»o^kiut ».N.: ^t»o»»'»«:d« vuodd.; Lil»: ^v. Ij»:-»»«», k»ri»: 8vl.uli» cktLo., (8, ?I»c« ä« I» Lauri«); kr»z: t». Lsuuic»'» Luella; Vi«»: lil.. Orrul-i». Hrraurgrbrr: LLoixl. L»p«äit:ou äs» vre»äo«r ^ouruul», Orsick«», Ll»rieo»tr»»«» Ko. 7. s Amtlicher Theil. Dretde», 22. Dcccmbcr. Se. Majestät der König haben allergnädtgst geruht, die Oberstlieutenants vonStandt- fest, Commandeur des 3. Reiter-Regiments, von Car» lowttz, Chef des GeneralstabeS und von Miltitz, Kommandeur des 1. Ulanen - Regiments Nr. 17 zu Obersten, und den Secondelieutenant und Adjutanten Pienitz deS Ptonnirr-Bataillons Nr. 12 zum Pre» mierlieutenant zu ernennen, sowie dem in der Reserve gestandenen Secondelieutenant Uhlig die erbetene Ent lassung auS allerhöchsten Kriegsdiensten, mit der Er- laudntß zum Tragen der vorgeschritbenen Uniform mit den Abzächen für Verabschiedete, zu bewilligen. Dresden, 22. December. Se. Königliche Majestät haben dem Finanzrath und ersten Kommissar der Lan- deslotterte Ludwig Müller zu Leipzig das Ritterkreuz des Verdienstordens zu verleihen geruht. Nichtamtlicher TheU. Uebersicht. Drle^aphischr Nachrichten. Laßtstzeschichtr. Dresden: Untersuchung eingestellt. — Berlin: Vom Bundesrathe. Vermischtes. — Hannover: Proceß Ewald.ß Abgeordnrtenwahl.— Altenburg: Landschaftsverhandlungen. — Mün chen: Kammerverhandlungen. — Karlsruhe: Kiefer. Arbeiterbewegung. — Wien: Weisung an die Botschaft in Konstantinopel. Escadre in See gegangen, v. Meysenbug pcnsionirt. — Pesth: Deputation bei Deak. — Paris: Vermisch tes. — Florenz: Deputirtenkammer. — Rom: Verhaftung. Bürgergarde. Die Angelegenheit Aja- ni's und Luzzi's. — Lissabon: Veränderung im Ministerium. — London: Msgr. Eyre. Lordkanz- lrr für Irland. Vermischtes. — Stockholm: Prinz v. Wales. — Warschau: Verladung von Waaren auf der Zollkammer. Befehl an die Aerzte. Ver- schenkung polnischer Staatsgüter. Ernenn«»,»», «ersetz»»,»» re. im SfienH. D'eoß». Dresdner Nachrichten. Pradinzi,laachrichten. (Leipzig. Zschopau.) Vermischt»». «tatißU »d «.»«wirttzschaft. 8 e i l a > e. List» ausgelooster Staatsschuldcnkassenscheine. Anserat». Telegraphische Nachrichten Berlin, Mittwoch, 23. D'rember, Nachmittags. (W.T. B.) Die „Prov.-Lorrrsp." schreibt in vrzug aaf den türkisch-griechischen Confliet: Es ist zu hoffen, daß es dem friedlichen Eifer und der Weisheit der Regierungen werde gelingen, dem Aus bruche der Feindseligkeiten im Orient vorzubeugen. Allseitige Vermittelungsbestrebungen sind ferner darauf gerichtet, die Pforte von der angedrohtcn Ausweisung griechischer Unterthanen abzumahnen, da diese Maßregel dem europäischen Brauche widerspricht. — Die „Prov.- Corresp." bestätigt, daß die Pforte die Ausweisungs- Maßregel auch feiten Rumäniens und Serbiens in Aussicht nehme. Wien, Dirastag, 22. D»cemb»r. (Tel. d. Boh.) Frankreich ptrharreseirt eine Conserenz »6 live, ist aber berrit, »inen Longreß zur Codifieirung dir gr- sommte« europäischen Fragen zu beschicken. Wira, Mittwoch, 23. December. (W. T. B.) In Beirrst des Lonferenzvorschlao» meldet die „Presse": Der Vorschlag sei von Rußland auSgegangen und werde von Preußen unterstützt. Oesterreich wäre ge neigt, zuzustimmra. Da» Gleiche sei von Italien an- zuuthmen. Urber die Ansichten dir Westmächte und der Pfarte wäre Positive» nicht bekannt. Pari», Dienstag, 22. Deeember, Abend». (W.T. B.) Der „Etendard" behauptet, daß die Nachricht, die Vertreter Frankreich», Großbritanniens und Oester reichs hätten es abgrlehnt, den Schutz der griechischen Unterthanen in der Türkei zu übernehmen, nicht be gründet sei. Kei» derartigr» verlangen s»i an die Botschafter der genannten Mächte gestellt worden. Da» Gerücht von dem Rücktritte de» Aabinet» vulgaris hat, demsrlbe» Blatte zufolge, noch keine Bestätigung erhalten. Sine Privatdepesche der „Patrie" au» Konstan tinopel vom 20. d. meldet, daß die letzten Berichte au» Makedonien und Thessalien befriedigend find. Die Gouverneure haben energische Maßregeln getroffen, welche die Ruhe dieser Provinzen sichern. Fliegende Kolonnen überwachen dir Grenze. Madrid, Di.nttag, 2» Derrmber. (W. T. B.) Der Sieg der monarchisch-liberalen Partei bei den Wahlen zu den Ayuntamiento» wird auch durch die writer eingetroffenen Nachrichten bestätigt. In zwei kleinen Ortschaften in der Nähe von Srvilla ist es anläßlich der Wahlen zu Ruhestörung»» gekommen. Tagesgeschichte. Dresden, 23. December. Wie wir aus guter Quelle hören, ist das Verfahren, welches wegen Beleidigung Er. Majestät des Kaisers der Franzosen gegen die Unterzeichner einer Adresse an das spanische Volk auf Antrag des kaiserlichen Gencralconsuls zu Leipzig ein geleitet worden war, wieder eingestellt worden, nach dem jener Antrag durch die kaiserlich französische Ge sandtschaft allhier auf Befehl des Kaisers zurückgezogen worden ist. * Berlin, 22. December. In der gestrigen Plenar sitzung des Bunde SratheS des Norddeutschen Bun des, der Schlußsitzung dieser Session, führte auf Grund einer Substitution des Bundeskanzlers der Präsident des Bundeskanzleramtes, wirk!. Geh. Nath Delbrück, den Vorsitz. Bezüglich des in dieser Sitzung erfolgten Ausschußberichts über die Vorlage des Präsidiums, betreffend die Ertheilung der Qualificationszeugnifse für die Berechtigung zum einjährigen Militärdienste, theilt die „N. A. Z." Folgendes mit: Der Bundesrath hatte bekanntlich die vom Bundeskanzler gemachten Vor schläge wegen Bildung einer aus drei Fachmännern bestehenden Commission für die Classtficirung und Con- trole der zur Ausstellung von Oualificationszeugnissen für den einjährigen freiwilligen Militärdienst berechtigten höhern Lehranstalten dem Ausschüsse für das Landheer und die Festungen zur Berichterstattung zugewiefcn. Der Ausschuß hat nun seinen Bericht er stattet und die Beistimmung zu der proponirten Ein richtung befürwortet, mit dem Anheimgeben, die Grund züge für die Instruction der zu ernennenden Commis sion, sowie die Deckung der Kosten aus Bundesmittcln zu genehmigen und in Uebcreinstimmung hiermit die preußische und die sächsische Regierung um Ernennung des ersten und zweiten Mitgliedes der Commission zu ersuchen, die Ernennung des dritten Mitgliedes durch einen Turnus unter den übrigen Regierungen herbci- zuführen. — Die Commission zur Ausarbeitung des Entwurfs einer Civilproceßordnung für das Ge biet des Norddeutschen Bundes hielt heute die letzte Sitzung vor dem Weihnachtsfcste ab. Die nächste Sitz ung findet am 29. d. M. statt. Gegenstand der Be- rathungen ist gegenwärtig die Fassung der das Ver fahren in erster Instanz und die Beweisaufnahmen be treffenden Vorschriften. — Wie die „N. Pr. Z." hört, wurde der Abg. Lasker von dem jüngst durch ihn im Abgeordnetenhause wegen angeblicher Wahlbeeinflussun- gcn in heftiger Weise angegriffenenLandrathe Staudy zur Verantwortung gezogen. Herr Lasker verstand sich nur zu Erklärungen, die zur Sühne für ungenügend befunden wurden; persönliche Vertretung seiner Aeuße- rungen lehnte er ab. — Nach der „K. Z." wird auch im nächsten Jahre behufs Deckung der durch die Unter- vertheilung der Grundsteuer entstandenen Kosten ein Zuschlag zur Grundsteuer in den sechs östlichen Provinzen des preußischen Staates erhoben werden, welche 12 Pfennige für jeden Thaler Grundsteuer jähr lich betragen wird. Die Grund und Grbäudestcurr- heberollen für 1869 werden die Höhe dieses Beischlags sowohl für den einzelnen Steuerpflichtigen, als für den ganzen Steuerbezirk nachweisen. — Der Minister des Innern, Graf zu Eulenburg, ist infolge einer starken Erkältung das Bett zu hüten gcnöthigt und wird während seiner Unpäßlichkeit in der Cvntrasignatur vvn RegierungSactrn durch den Finanzminister vertreten. — (B.-Z.) Nach dem durch das Communalblatt veröffentlichten Protokoll über die letzte geheime Sitzung der Stadtverordnetenversammlung hat dieselbe bei Gelegenheit eines Niederlassungsgrsuchs einen in Beziehung auf die Auslegung des Freizügigkeits gesetzes principicll wichtigen Beschluß gefaßt. Der selbe lautet: „Nach der Einführung des Freizügigkeits- gcsetzes bedarf ein Bundesangehönger nicht mehr der Niederlassung. Die Naturalisation (des Betreffenden) zu befürworten, hat die Versammlung keinen Grund, da der rc. St. seine unselbstständige Stellung beibehält." Hannover, 20. December. (N.-Z.) Wegen Maje stätsbeleidigung, begangen in der Schrift: „Lob des Königs und des Volks", stand gestern Prof. Hein rich Ewald vor der Strafkammer des Obergerichts zu Göttingen. Ewald, obwohl in Assistenz eines An walts erschienen, vertheidigte sich selbst in längerm Vertrage und beantragte Freisprechung. Der Kron anwalt plaidirte auf Schuldig und trug auf 6 Mo nate Gefängnißstrafe an. Die Publikation'deS Ur theils wurde bis zum 29. December verschoben. * Honnovrr, 22. December. (Tel.) Bei der heute stattgehabten Ersatzwahl zum Abgeordnetenhause wurde Senator Klein (nationalliberal) mit 150 Stimmen gewählt, 18 Stimmen zersplitterten sich. 6 Altenburg, 22. December. Die Sitzung der Landschaft vom 18. d. M. behandelte zunächst den Gesetzentwurf, das Verfahren bet Eidesleistungen der Juden betreffend. Derselbe ist dadurch veranlaßt wor den, daß es erst infolge der mit der Gründung des Norddeutschen Bundes herbcigeführten Freizügigkeit den Juden gestattet ist, im Herzvgthum Wohnung zu neh men, daß es aber eben deshalb bisher auch ganz an particularrechtlichen Bestimmungen über derartige Eides leistungen fehlte. Der Inhalt des Gesetzentwurfes schließt sich an die bezügliche Gesetzgebung des Königreichs Sachsen und Großherzogthums Sachsen-Weimar an. Als die zu gebrauchenden Betheurrungsworte sind ein fach die Worte „So wahr mir Gott helfe! Amen" ge wählt; dir Zuziehung eines Rabbiners oder jüdischen Gelehrten ist nicht für nothwendig erklärt. Der Ent wurf wurde auf einen Bericht des Abg. v. Beust-Lan genorla fast ohne alle Debatte einstimmig genehmigt. Betreffs der Petition wegen Erhebung des Lyceums zu Eisenberg zu einem Progymnasium, über den sich in der vorletzten Sitzung Stimmengleichheit ergeben hatte, wurde bei nochmaliger Abstimmung Ueberwei- sung an die StaatSregierung zur Erwägung, nach Be finden Berücksichtigung beschlossen. Für eine neue Or gel m dem Betsaale des in diesem Jahre bedeutend erweiterten Rodascheu Genesungshauses wurden 635 Thlr. bewilligt. Hierauf trat die Landschaft in die Berathung über den Finanzhauptctat für die neue Fi nanzperiode 1869—1871 ein. Die präjudicielle Frage, ob wieder, wie das letzte Jahr, nur rin einjähriger Finanzctat aufzustellen oder zu der gesetzlichen Dauer von 3 Jahren zurückzukehrcn sei, wurde dahin entschie den, daß man den letzten: Weg wählte. Am Schluffe der Sitzung kam ein höchster Erlaß über Erbauung eines Theaters in der Residenzstadt zur Verlesung. Der Erlaß postulirt dafür die Summe vou 100,000 Thlr., welche aus Domanialmitteln genommen werden sollen. München, 22. December. (Südd. Pr.) Die Ab geordnetenkammer beendigte heute die Special» berathung der Gemeindeordnung für die Pfalz, und nahm dann in der Schlußabstimmung diese, sowie die Gemeindeordnung für das diesrheinische Bayern mit allen gegen 4 Stimmen (Jörg, Ruland, vr. Anton Schmidt. Thom. Völk) an. Nachdem dann noch dem ersten Präsidenten die Ermächtigung ertheilt worden war, den Gesammtbeschluß beider Kammern über den die einstweilige Fortdauer der alten Landwehr betref fenden Gesetzentwurf, falls ein solcher durch die Zu» stimmung der Neichsrathskammer erzielt wird, an das k. GesammtstaatSministerium hinüber zu geben, schloß derselbe die Sitzung mit dem Bemerken, daß er die nächste Sitzung keinesfalls vor Ablauf dieses Monat- anberaumen werde. Karlsruhe, 21. December. Wie man dem „Frkf. I." schreibt, hat der wegen seiner Betheiligung an den Offenburger Beschlüssen seiner Stellung im Justizmini« sterium enthobene und zum Justitiar der Verkehrsan stalten ernannte geh. Rcgierungsrath Kiefer die er betene Entlassung aus dem Staatsdienste und die Auf nahme in die Adoocatur erhalten. — Ferner berichtet daS „Fr. I." in Sachen der Arbeiterbewegung: In Lörrach hatte sich unter den dortigen Fabrikarbei tern vor Kurzem ein Verein ais Zweigverein der „In ternationalen Arbeiterassociation" gebildet, und zwar angeblich mit dem Zwecke der Errichtung einer Unter stützungskasse. Nach den eingereichten Statuten tritt aber der Verein mit auswärtigen Vereinen gleichen Namens in Verbindung, welche andere und zwar, wie man annehmen zu dürfen glaubt, die öffentliche Sicher heit gefährdende Zwecke verfolgen. Nachdem nun in den letzten Tagen die Stadt Basel in einige Besorgntß wegen zu erwartender Arbeiterunruhen gerathen war und Bürgermeister und Rath eine darauf bezügliche Proklamation erlassen hatten, glaubte der Bezirksamt mann in Lörrach gleichfalls Vorsorge treffen zu sollen, und verfügte daher die Schließung des Vereins „In ternationale Arbeiterassociation". Die Regierung hat sofort den Landcscommissar nach Lörrach entsendet, um sich an Ort und Stelle über den eigentlichen Stand der Dinge zu orientireu. Wien, 21. December. Die „W. Abdp." enthält folgende (gestern bereits telegraphisch erwähnte) Mit» theilung: Sofort nach Eintreffen der Nachricht von den Maßregeln der türkischen Regierung gegen die grie chischen Unterthanen ist von Seite der österreichisch- ungarischen Regierung an die k. k. Botschaft in Konstantinopel die Weisung ergangen, alle nöthigen Vorkehrungen zum Schutze der kommerziellen Inter essen Oesterreichs zu treffen. Die k. k. Botschaft hat nun, wie wir vernehmen, infolge einer Berathung mit den Vertretern des österreichischen HandelSstandes bei der Regierung der h. Pforte auch bereits Schritte ge» than, um für jene hellenischen Schiffe, welche mit öster reichisch-ungarischer Ladung nach einem türkischen Ha fen unterwegs sind, zur Abwickelung ihrer Geschäfte eine Frist von 4—6 Wochen zu erwirken. — Gestern ist die k. k. Escadre, bestehend aus drei Panzerfre- gatten und zwei Kanonenbooten, von Triest abgegan gen und hat sich zunächst nach Pola begeben, von wo ihre Ankunft bereits telegraphisch gemeldet ist. In Triest hat die Escadre neue Laffetten für die 8;ölligen Geschütze eingenommen, in Pola wird sie ihr Material ergänzen rc. rc., der Ordre gewärtig, welche sie even tuell nach den levantinischen Gewässern bestimmen wird. Wie die officiöse „Oesterr. Corr." versichert, war, ganz abgesehen von dem Ausbruch des türkisch-griechischen Conflicts, eine solche Mission nach den levantinischen Gewässern schon vor mehren: Wochen beabsichtigt. - Der bisherige Unterstaatssecretär im gemeinsamen Mini» sterium des Aeußern, Frhr. v. Meysenbug, ist unter Bezeugung der allerhöchsten Zufriedenheit mit seiner bisherigen ausgezeichneten Dienstleistung in den zeit lichen Ruhestand versetzt worden. Pesth, 21. December. (Pr.) In seiner Beantwor tung auf die ihm von der Ofener Ctadtdeputation heute dargebrachtc Huldigung betonte Deak ganz be sonders die Nvthwendigkeit der Friedrnserhaltung; er erwarte vom Monarchen und den Räthen der Krone, daß dieselben Alles daran wenden werden, um den Feuilleton. k—. Drerdt». Die in der letzten erweiterten Sitzung des königl. stenographischen Instituts zur Vertheilung gelangte Decembernummer des „Cor- rrspondenzblatts" bringt nächst Sitzungsberichten, Mit- thetlungen von auswärtigen Vereinen, Nachrichten über stenographischen Unterricht und praktische Leistungen, sowie über Gründung neuer Vereine, auS der Tages presse, und Litcraturanzrigen, in der Hauptsache eine Publication de- königl. stenographischen Instituts „an unsre Kunstgenoffen", in welcher die Stellung präcisirt wird, welche das Institut zu dem in München im Sommer d. I. begäindetrn allgemeinen deutschen Ste- nogravhenbund einzunehmen gedenkt, und worin e- im Schlußwort heißt: „Das königl. stenographische Insti tut wird alle Bestrebungen des deutschen Stenvgraphen- bunde- unterstützen, welche geeignet sind, zur Vervoll kommnung und zur weitern Ausbreitung der Gabels- berger'schen Stenographie beizutragen, soweit eine solche Unterstützung von Setten des Stenographenbundes selbst gewünscht wird. DaS königl. stenographische Institut hegt die Urberzeugung, daß ein solches Verhältniß die ser Staatsanstalt zu den Stenographenvereinen der Natur der Sache nach am angemessensten sei". V. Stenographie. Der kürzlich herauSgekommene 11. Jahrgang des früher unter dem Titel „Gabels- berger Stenographenkalender" erschienenen, vom königl. sächl. stenoar. Institute herau-gegebenen und von vr. Birrry rrdigirtrn „Taschenbuch- für GabtlSber- er Stenographen", enthaltend Kalendarium für 1869, BeretnSstatistik und Ltteraturbrrtcht über das ab- gtlaufenr Jahr, gleicht in der Einrichtung im Mae „tuen seinem Vorgänger. Ne« ist die dem Berichte über das Vereinswcsen mehrer Länder vorausgcschickte Rubrik: Officielle Pflege der Stenographie, so wie die Herausnahme der Zeitschriften aus dem, von Prof. vr. Zeibig redigirten, Litcraturbericht und Aufführung der selben an der Spitze des Berichts über das Vereins wesen in den Ländern ihres Erscheinens. Nach der ziffermäßigen Zusammenstellung sämmtlicher Vereine, ihrer Mitglieder rc. wäre die Zahl der erster« anderweit gesunken, während die der letzter» sich wieder gehoben hätte. Es ist jedoch hierbei in Betracht zu ziehen, daß im vorjährigen Taschcnbuche noch manche Vereine (mit U der frühern Mitgliederzahl) fortge führt wurden, von denen Berichte nicht eingegangen waren, während solche jetzt ausnahmloS weggelaffen sind, selbst dann, wenn ihr Bestehen außer Zweifel ist. In Wahrheit mag daher die Zahl der Vereine wie ihrer Mitglieder größer sein, als angegeben. Der bei Weitem größte Theil der Vereinsmitglieder, 3158 von 7886, kommt auf Oesterreich — kein Wunder, wenn man den Umstand in Betracht zieht, daß fast die Hälfte der an Schulanstalten abgehaltenrn Curse (182 von 409) um mehr als die Hälfte der neu herangebildeten Stenographen (6594 von 12,256) Oesterreich ange hören. Wenn auch an Zahl der Vereine (in dieser Be ziehung steht Sachsen mit 52 unter 196 noch immer obenan) erst an vierter Stelle rangirend, hat Oester reich doch die stärksten Vereinigungen aufzuweisrn und dadurch numerisch unter der Gesammthett der Steno graphen Gabel-berger'schcr Schule ein immer steigendrs Uebrrgrwtcht gewonnen. Die Bibliotheken sämmtlicher Vereine zusammen zählten 11,491. An Bücherreich- thum behauptet Sachsen durch die allein 1600 Werke zählende Bibliothek de- stenographischen Instituts den Vorrang. Nirgends kann gegenwärtig so gut als in Dresden, wo hierfür ein in seiner Art einziger lUe» rarischer Apparat zur Verfügung steht, die Geschichte und Literatur der Stenographie geschrieben werden, und nirgends ist in der That so umfassendes auf die sem Gebiete gearbeitet worden, als in Dresden. An Prof. Zeibig's „Geschichte und Literatur der Geschwind schreibekunst" reiht sich neuerdings das von demselben in Verein mit Prof. Krieg undj andern in- und aus ländischen Kunstgcnoffen begonnene, kürzlich bereits in diesen Blättern erwähnte „Panstcnographition", und soeben wurde wieder eine kürzere, nur Titel, Umfang, Herausgeber, Ort und Jahr des Erscheinens sowie die Preise aller bekannten in Deutschland und den angren zenden Ländern erschienenen stenographischen Werke ent haltende, alphabetische Uebersicht versendet, welche von Prof. Zeibig und Ed. Wartig besonders zur Erleich terung des buchhändlerischcn Bezugs stenographischer Schriften herauSaegeben worden ist. Sie führt den Titel „Handbuch der stenographischen Litera tur", ist bei E. Wartig in Leipzig erschienen und ver zeichnet auf 35 Octavsetten engsten Druckes gegen tau send Nummern. Der Umfang, den die stenographische Literatur, die gleichwohl nur zum kleinern Theil dem allgemeinen buchhändlerischcn Verkehre anaehört, ge wonnen hat, macht ein Hilfsmittel wie dieses Hand buch für Literaturfreunde wie Buchhändler fast unent behrlich. f Jll»ftrir1» Literatur. I. I. Weber in Leipzig, der Verleger der „Jllustr. Zeitung", hat unter dem Titel „Wethnachtsalbum" eine zwtite Sammlung von „Illustrationen au- dem Gebiete der Architektur, Skulptur und Malerei" veranstaltet, welche wieder reich ist an den anziehendsten Vorwürfen und trefflichsten Holzschnitten. DaS mit reich verziertem Umschläge ver sehene Album enthält 56 Taftln. Bon den Bauwerken, die darin abgcbildet sind, wollen wir das Portal des Waffenmuseums im Arsenal, die Dome zu Worms und Limburg, die Fayade des Stadthauses in Konstanz er wähnen; von plastischen Werken den „Christus mit der Dornenkrone" von Cauer. Schilling's reizende Grup pen „Abend" und „Stacht", den „Moses" von Michel Angelo; von Gemälden: Bcndcmann'S „Tod Abel's", Preller's Odyssee-Bild, Schreyer'- „Kosakenpferde im Schneegestöber", Vautier's „Verhör beim Schullehrer", Meyerheim's „Circus", Schleich's „Seestrand" u. s. w. Die Illustrationen sind nach Fächern geordnet und werden von einem erläuternden Texte begleitet. Zur Jugendliteratur. „Markus Stemmler" ist der Titel einer kürzlich im Commissionsverlage der Buchhandlung von Haun und Sohn in Reichenbach i. V. ohne den Namen des Verfassers erschienenen allerliebsten Jugendschrift. Sie erzählt die Geschichte eine- armen Knaben, der durch seine Energie und Red lichkeit sein Glück macht und seiner darbenden Mutter und seinen Geschwistern ein freudenvolles Loos berei tet. Ist auch die Erfindung nicht eben neu, worauf ja bei einer Juaendschrift so viel nicht ankommt, so macht doch die schöne Form der Erzählung, die stete Spannung, in der sie den Leser erhält, die die ganze Darstellung durchwehende edle Sittlichkeit und echtc Religiosität, die sich nicht spreizt, da- Büchlein zu einem höchst geeigneten Geschenk für Kinder jede- Alters von 6 Jahren aufwärts. Der Preis ist sehr niedrig (3 Ngr. für 62 Seiten gr. 8°); besonders aber wünschen wir dem Büchlein um de- edlen Zweckes willen die weiteste Verbreitung, die cs freilich auch an sich verdient: der Reinertrag ist nämlich bestimmt, einen Beitrag zu lie fern zur Errichtung einer Kleinkinderbewahran» statt in Reichenbach im Votgtlande. Da daS Büch«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite