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Dresdner Journal : 17.11.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186811179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18681117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18681117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-11
- Tag 1868-11-17
-
Monat
1868-11
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 17.11.1868
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Lias ihre ehrenhafte Gesinnung zu beweisen, mit Rothschild eine Anleihe von 4 Mill. Pfd. St. abgeschlossen hat. Aus Havana, vom 13. November meldet ein Kadeltrlcgramm aus „Reuters Office": In Manza nillo ist eine Proclamation veröffentlicht worben, welche den Insurgenten eine Krist von acht Lagen zur Un terwerfung gestattet. - Die Meldung von der Schlie ßung aller Zollhäuser in den Oslhäfcn von Cuba ist dahin zu berichtigen, daß Lersundi diejenigen Hafen auf der Ostseite der Insel hat schließen lassen, welche kein Zollamt haben. Diese Maßregel scheint zu be zwecken, das Einschmuggeln von Waffen rc. für die Insurgenten in denjenigen Häfen zu verhindern, wo keine genügende Uederwachung Vorhänden ist. London, 14. November. Die Königin, die gestern mit dem preußischen Kronprinzenpaar von Windsor ge kommen war, hat heute der Königin von Holland in „Claridge Hotel" einenGegenbcsuch gemacht. — Wie derum wird der Lod von zwei alten Generälen ge- meldet. General W. H. Scott, tvelcher den Halb inselkrieg mitmachte und nach der Schlacht von Tala- vera, als er schwer verwundet im Lazareth lag, ge fangen genommen wurde, starb, etwa 80 Jahr alt, in Brighton, nachdem er 63 Jahr lang der Armee ange hört halte. Generalmajor Sir W. Honnor starb im Alter von 69 Jahren, nachdem er im Jahre 1821 in die Bombayinfanterie eingetreten wär und sich in den indischen Grcnzkriegen ausgezeichnet hatte. Im Jahre 1865 wurde der Verstorbene zum Rittercvmmandeur des Bathordens ernannt Lt. Petersburg, 10. November. Die heutige „Nor dische Post" veröffentlicht folgenden (bereits telegraphisch signalistrten) allerhöchsten Befehl bezüglich der neuen officiellen Zeitung: Da Se. Maj. der Kaller es für zweckmäßig erachtet hat, die BcrvffcntUchung der verschiedene» Vertrbnangen, Erklärun gen und Erlänteiungen der Negierung in einem für alle Mi nisterien und Verwaltungen gemeinschaftlichen Organ zu ver- einigen, hat Allerhöchstderselbe am '27. October 1868 zu befehlen geruht, mll dem Jahre >860 bei der Oberpretzverwaltuug eine für alle Ministerien und Verwaltungen gemeinsame und einzige osficielle Zeitung unter dem Titel „RegieruagS Anzeiger" cv^stoik) herauSzugöben, woraus diejeni gen Zeitungen, welche gegenwärtig einigen Ministerien und Verwaltungen zu Organen dienen, jenes officiellen Charakters zu entkleiden und künftig den allgemeinen Preßgesetzen unter zuordnen sind. Außer der „Nord. Post" selbst ttisst diese Maßregel zunächst noch den „Russischen Invaliden", als Organ des Ktiegsmmistcriums, und das „Journal deSt. Pv- tersbourg", das vom Ministerium des Auswärtigen benutzt wurde. Laut einer St. Petersburger Corre- sponden; der Münchner „Südd. Pr." beabsichtige man, Herrn Poggenpohl, den Redacteur des Brüsseler „Nord", des ausländisch.« Organs der russischen Regierung, mit der Redaetion des neuen officiellen Blattes zu be- traucu. — Ueber die Aufhebung des Handels hafens in Kronstadt geht, wie der „Kr. B." bemerkt, schon seit langer Zeit das Gerücht, daß Kronstadt nur ein Kriegshafcn, eine Seesestung werden sollte, welche den einzigen Zweck hätte, die Hauptstadt zu schützen. Gegenwärtig liegen mehrfache Pläne vor über Errich tung eines neuen Hafens in St. Petersburg, in welchen Seeschiffe direct ernlaufen könnten. Dagegen hat das Project des Barons Stieglitz, den St. Petersburger Handelshafen nach Oranienbaum zu verlegen, wenig Aussicht; es ist, der „Neuen Zein zufolge, von der Mehrheit des Börsencomites entschieden zurückgewiesen worden. — Eine neue Recruttnaushebung — 4 Mann pro 1000 Seelen, also vier Mal mehr, als gewöhnlich — ist zur Completiruüg der Armee an- gcordnet worden. Dieselbe hat am 15. (27.) Januar 1869 zu beginnen und soll cm 15. (27.) Februar beendet sein. — Die russische „St Petersb. .^tg-" schreibt: Bckauntlich ist ein nicht unbedeutender Theil unsrer Budgetausgabcn für Pensionen und ver schiedene UntcrhaltSzulagen für Militärs und Civil- bcamtc bestimmt. Bian hatte beschlossen, diese Zulagen abzuschaffen oder wenigstens zu vermindern, und es war auch eine besondere Commission mit dieser Frage beschäftigt. Aber, wie es scheint, ist diese Frage an gesichts der ungewöhnlich schnellen Vermehrung der Zahl der Beamten ungelöst geblieben. Von 1807 bis 1842 hatte sich die Zahl der Beamten aller Ressorts verdoppelt. Im Jahre 1867 waren nach sehr bedeu tenden Reductionen noch 89,000 Beamte vorhanden. Im Jahre 1842 erhielten 132,000 Beamte 29 Millio nen Besoldung und 36 Millionen zum Unterhalt, wäh rend 1867 49Vi- Millionen zum Unterhalt von 89,000 Beamten angewiesen waren, was ungefähr 61 Procent der Besoldung bildete. Die Zahl der Beamten, welche keine etatmäßigen Stellen bekleiden, beträgt 1640. Diese Beamten erhalten 1,200,000 Rb. zum Unterhalt. Die Zulagen, welche den Beamten außer der Besoldung gezahlt werden, belaufen sich auf 31'/e Mill, und bilden ungefähr 85 "o der Besoldung. Im Jahre 1828 waren 26,000 pensiouirte Beamte, welche 2,800,000 Rbl. S. bezogen; im Jahre 1868 zählt man 151,000 pensionirte Beamte, welche 17 Mill. Rbl. erhielten; beide Zahlen haben sich also fast versechsfacht. Aus Belgrad, 12. Novbr., wird berichtet: Soeben ist eine Proclamation der Regentschaft erschienen, welche den Abschluß des Attentatsproccsses constatirt. „In Serbien wurden die Schuldigen bestraft, und die Freundschaft des Königs und der Regierung in Ungarn bürge dafür, daß auch die im Anslanoe lebenden Schul digen der Strafe nicht entgehen. Wir haben Grund", heißt cs dann weiter, „von der Unparteilichkeit der ungarischen Justiz und von den nobeln Gefühlen unsrer Nachbarn, welche das Verbrechen brandmarkten, zu hof fen, daß Alexander, der Urheber des Verbrechens, und seine Complicen der gerechten Strafe nicht entgehen werden. Zwei Factoren wirkten an dem Verbrechen mit: politische Flüchtlinge und Zuchthäusler. Die Na tion hat das Unglück ttef betrauert, und hierin liegt ein sicherer Beweis für die Stabilität des Thrones der Obrenowitsch. Nach innen ist unsre Kraft durch die Krise nicht gebrochen, das Ansehen nach außen ist voll kommen erhalten." Die Proclgmation verkündet die Aufhebung des Belagerungszustandes, sowie das Be treten des Weges der Reformen und ermahnt schließlich znr Eintracht, wie sie bisher obgewaltet habe. Bukarest, '13. Novemacr. (Tel.) Die türkische Re gierung hat das für Rumänien bestimmte Pulver schiff, welches sie in der Sulinamünvung mit Beschlag belegte, wieder freigegeben. — Heute Morgen um 9 Uhr fand ein äußerst heftiger secundenlangrr Erd stoß statt. Athen, 7. November. (Levantepost.) Die Kammer wurde geschlossen. Der Gesetzentwurf wegen einer An leihe von 28 Millionen Drachmen wurde abgelehnt. — Vorgestern fanden auf dem Universitätsplatze De monstrationen gegen die Regierung statt. Gendar men schritten ein, mehrere Personen wurden verhaftet. Ostindien und China. Am 14 November brachte nach Triest der Lloyddampfer „Pilades" die ostindisch chinesische Ueberlandspost mit Nachrichten aus Bombay vom 24. Oktober, Kalkutta, 19. October, Sin gapur, 8. October, und Hongkong, 2. October. An der Grenze des Pendschab herrscht vollständiger Friede. In Afghanistan werden Vorbereitungen zum Kriege zwischen Schir Ali und Abdul Rahman Khan getroffen. Die Russen sollen Hakubkuschbezy bei Kaschgar geschla gen haben. Der Jman von Muscat wurde gezwungen sein Reich zu verlassen; der Anführer der Insurgen ten bemächtigte sich der Gewalt. Der italienische Kricgs- dampfer „Prinzessin Clotilde" ist am 27. September auf dem Wege nach China und Japan in Singapur angekommen. — Aeddo sollte am 1. Oktober für die Fremden wieder eröffnet werden. In Osaka herrscht große Unsicherheit. Bei Taku sind neuerdings Rebellen aufgetaucht. Rio-de. Janeiro, 24. Oktober. (Tel.) Wie vom Kriegsschauplätze gemeldet wird, befanden sich die brasilianische Armee sowie das brasilianische Geschwa der vor Angostura. Die Paraguiten sind bei dem Flusse Suruby geschlagen worden und haben 379 Todte und Verwundete verloren. Ein Angriff aus Villeta steht bevor. Lopez hat seine Brüder Benigno und He- nancio erschießen lassen. Der neue Präsident der argen tinischen Republik hat sich günstig über die Allianz mit Brasilien geäußert. Dresdner Nachrichten vom 16. November. — Eine ausführlichere Anzeige und Einladung be züglich der von uns bereits erwähnten Feier zum Ge- dächtniß Schleiermach er's, welche nächsten Sonn abend in der Aula der Kreuzschule statlfindet, ist in der Beilage unsers heutigen Blattes enthalten. — Der Nath hat heute eine Bekanntmachung er lassen, die Kündigung der im Jahre 1866 von der Stadt Dresden ausgenommen«! Handdarlchne betreffend, welche im Ins erat cnth eile (des Haupt- blattes) abgedruckt ist. — Vorgestern zeigte sich der ehemalige Circus Renz am böhmischen Bahnhofe, nachdem er einige Zeit als „Meißners Winterpark" figurirt hatte, zum ersten Male in einer neuen Metamorphose Am vorigen Sonnabend fand nämlich die Eröffnung des „Salon Victoria" statt, in welchem von einem zahlreichen Künstlerpersonale die mannichfaltigste Unterhaltung ge boten wird. Anknüpfend an die ursprüngliche Be stimmung des Locals, enthält das Programm equili- bristi che, athletische und gymnastische Productivnen, denen sich eine Galerie lebender Bilder anschließt. Eine eigne Kapelle wirkt thcils selbstständig concertirend, theils accompagnirt sie die Gesangsvorträge eines Cha- rakterkomikcrs und zweier Gesangssoubretten, deren eine, Mademoiselle Mathilde, durch pikante Wieder gabe französischer Couplets überrascht. Jedenfalls läßt der „Salon Victoria", der sich gestern eines ebenso zahlreichen, als dankbaren Besuchs erfreute, an Reich haltigkeit seiner Darbietungen nichts zu wünschen übrig; zudem ist der Eintrittspreis ein sehr mäßiger, und auch die Speisekarte des Restaurateurs Herrn L. Adolph wird uns mehrseitig wegen ihrer Billigkeit und Güte gerühmt. ProvinMnachrichten. * Leipzig, 15. November. Der am 23. September d. I. verstorbene frühere Pfarrer zu Kröbern u. Wachau, vr. Karl Ferdinand Bernhardi hat der theologi schen Fakultät der hiesigen Universität ein Capital von 1320 Thlr. zu einem Stipendium für Stu denten der Theologie und außerdem eine Summe von 125 Thlr., die bei der nächsten Preisvertheilung in Raten zu 60, 40 und 25 Thlr. den theologischen Bewerbern nach Maßgabe des Werthe» ihrer Arbeiten zufallcn sollen, zur Verfügung gestellt. Außerdem hat der Verewigte dem Predigercollcgium zu St. Pauli hier ein Legat von 1425 Thlr. ausgesetzt und auch hierdurch seine treue Fürsorge für eines der wich tigsten kirchlichen Institute bis über das Grab hinaus bewährt. -- Wurzen, 13. November. Mit dem gestrigen Tage vollendete sich das 50. Jahr seit der Gründung des hier unter der Firma Wilhelm Hartenstein be stehenden Handelshauses. Ursprünglich blos eine be scheidene Material- und Colonialwaarendctailhandlung, hat sich dieses Haus im Laufe der Jahre zu einer an gesehenen Stellung in der Haudelswrlt empoxgeschwuu- gcn und nun schon vor längerer Zeit eine Cigarren fabrik (die erste Fabrik am hiesigen Orte) errichtet, welche nicht nur hier, sondern auch in Grimma und Wermsdorf, wo nach und nach Commanditen entstan den, eine große Zahl von Händen beschäftigt. Die gegenwärtigen Inhaber der Jubelfirma erhielten von den hiesigen Arbeitern, von dem übrigen Fabrik- und Handlungspersonal, sowie von befreundeten Mitbür gern sinnige Geschenke und von den städtischen Colle- gien wurde ihnen ein theilnehmcnder Glückwunsch zu Theil. In den Rathskellerlocalitäten hatten die Fir- meninhabcr ein größeres Fcstdiner veranstaltet, dem heute Abendessen mit Ball für die hiesigen und am Sonntage ähnliche Ergötzlichkciten für die auswärtigen Fabrikarbeiter folgen werden. Einer der Lheilnchmer des Geschäfts ist Herr v. Lossow »en., mehrjähriger Vertreter des 4. städtische» Wahlbezirks auf dem Landtage. D Falkenstein, 13. November. In der That scheint uns der Winter, der so schnell und plötzlich bei uns eingezogen ist, nicht sobald wieder verlassen zu wollen, als wir anfangs glaubten. Wir hatten wohl auf einen vvrübcrgchenden Besuch desselben gerechnet, aber nicht auf sein längeres Bleiben. Der Schneefall ist so mas senhaft gewesen, daß die Eisenbahnzüge an manchen Stellen des Boigtlandes eine Zett lang stecken blieben, obgleich keine Verwehungen vorgckommen waren. Wä ren solche hinzugekommen, die Bahn wäre vielleicht kaum heute wieder fahrbar. Der Schaden, den der Schnee in den Gärten an Obstbäumrn und «träuchern angerichtet hat, ist hin und wieder nicht unerheblich; aber ungeheuer ist er in den Wäldcrn; das weiß man bereits, obwohl noch nicht vollständig zu übersehen, da die meisten Waldpari ien durch den bis 1^ Ellen tiefen Schnee vor der Hand fast unzugänglich sind. Am mei sten scheinen die kie'ernbcslände gelitten zu haben; Fichten und Lannen sind denn auch keineswegs ver schont geblieben. In den Hölzern dritter und vierter Brstandklasse liegen die gebrochenen Bäume und Baum wipfel zu Hunderten umher. Selbst Stämme von 14 dis 16 Zoll Durchmesser haben der Wucht des ^chnee- nicht widerstanden, der, naß niederfallend, um so schwc rer wog und um so fester sich anhing. Das eiiigc- tretene Thauwetter hat zwar einem leichten Frost be reits wieder weichen müssen, aber doch dem Wasser mangel abgcholfen, an dem wir noch immer empfind lich litten. Sollte der Winter und zumal der Schnee schon von jetzt an dauern, so wird es unS an hilfsbe- bürfigen Menschen nicht fehlen; denn lohnende Arbeit, besonders in der hier üblichen Weißwebcrei ist selten, und die Kartoffelernte n mdestcns sehr ungleich — bei Einigen reichlich, bei Andern unter mittelmäßig gewesen. Vermischtes. * In Halle a. S. wurde am lo. November der jüngste Sohn von Friedrich Rückert, der Premierlcut- nant a. D. Wolfgang Friedrich Rückert, feierlichst zur Ruhe bestattet. Anfangs der Artillerie, später dem 1. thüringschen Infanterieregiment angehörend und von dort als Adjutant abcommandirt, erlitt er durch über mäßige Anstrengung infolge der Mobilmachung von 1866 eine Lähmung des Gehirns, suchte Heilung in dem Asyl Karlsfeld bei Halle und verschied daselbst nach einem länger als zweijährigen Aufenthalt in der Nackt zum 8. d. M. in den Armen seiner tiefgebeugten Gattin, die an seinem Todtenbette weilte. * In diesen Tagen verurtheilte der Polizeirichter des kgl. Stadtgerichts in Königsberg einen Maler zu drei Monate Gefängniß, weil er durch Spiel, Völlerei und Müßiggang seine ganze Familie an den Bettelstab gebracht hat. Die „Kön. Hart. Zeitung" bemerkt dazu: „Es giebt heut zu Lage noch viele solche Ehemänner; wie viele hat der vorjährige Nothstand und die infolge dessen in bedeutend hohem Grade geübte Wohlthätigkeit vergessen gemacht, daß sie zu allererst dazu berufen sind, für den Unterhalt ihrer Familie zu sorgen. Sie leben den Tag über aus dem Hause, schlagen sich aus einer Schenke in die andere, verbringen den letzten Groschen, nnd wenn sie dann endlich nach Hause kom men und die hungernde Frau klagt und weint, daun wird dieselbe noch roh behandelt." * 'Nach Mittheilungcn des französischen „Moniteur" aus Quito vom 15. September beläuft sich die Anzahl der in den verschiedenen Provinzen von Ecuador bei dem Erdbeben umgckommcnen Menschen auf ungefähr 32,000. Es war am 16. August um I Uhr 20 Min. Morgens, als die ersten Stöße sich verspüren ließen. Sie sind mit einer ganz ausnahmsweise« Heftigkeit in den Gegenden, die dem Vulcan Cvtvcachi benachbart sind, eingetreten. Schon beim ersten Erzittern des Bo dens waren die meisten Städte der Provinz Jmbabura nur noch Haufen von Steinen. Diese Provinz war als Centralpunkt für Industrie und 'Ackerbau die reichste Ecuadors. Ihre Salzwerkc, ihre Spinnereien, ihre Baumwolle- und Zuckerpflanzungen unterhielten einen ziemlich ausgedehnten Exporthandel. Heute sind die Fabriken vernichtet, die Maschinen von den angeschwol lenen Fluthcn fortgejchwemmt und das Vich weit zer streut in den Gebirgen. Herr Garcia Moreno, zum Civil- und Militärgouvcrncur jener unglücklichen Pro vinz ernannt, ist den 24. August mit Geld und Be- kleidungsgcgcnsländcu cingetroffen. Die energischen Maß regeln, die er ergriffen, haben den Erfolg gehabt, die Leiden der Opfer ein wenig zu mildern. Statistik und vatkswirthschaft. Bretlan, >4. November. (B. B. Z.) In der heute hier abgchaltenen Generalversammlung der Aktionäre der Oppeln Tarnowitzer Eisenbahn wurden die Anträge des Verwal- tungSraths. betreffs anderweitiger Organisation der Verwal tungsbehörde» (Bildung einer Direktion, in welche geschaftS- führeude, besoldete Mitglieder ausgenommen werden kön nen rc. rc.), sowie die entsprechenden Anträge aus Statuten änderung einstimmig angenommen Bremen, >3 November. (Wes. Ztg) Unterm 8. d M ist von dem Generalsekretär der deutschen Ges-ilschast zur Rettung Schisstnüchiger ein eiugehender Bericht über die in den letzten vierzehn Tagen an den deutschen Küsten, beson ders denen der Nordsee, geschehenen Schiffbruche und Retiun gen versendet worden, der viele interessante Details miitheilt, wenngleich erklärt wird, dass „noch manche Nachricht dunkel und widersprechead" sei; ,.eS fehlt ja an unsern Noidseeküiten ein Telegraphennetz, das schnell die Kunde zu vermitteln vermöchte; sind doch Sylt, Föhr, kuxhaven. Bremer Leuchtthurm, Norser- nei und Emden die einzigen Punkte, von denen Nachrichten auS See rasch und sicher zu unS gelangen können " Im Gan zen sührt der Bericht 2ö Unglücksfalle ans; Nachweis ich sind .'I Personen ertrunken, jedoch schien noch über mindestens 10 Falle nähere Angaben Viermal sind Stationen der deutschen ReuungSgesellschast m den erwähnten beiden Wochen vergebens auSgegaugen; gerettet wurden: von der Station Wangerooge 13 Personen, von der Station Nordernei 12 Personen, von der Station Amrum 2 Personen, von der Station Warne münde « Personen; zusammen 36 Personen tkapeuhagen, I I November. (H. N.) In dieser Zeit der Stürme, wo täglich neue Nachrichten über gestrandete Schiffe an den dänischen Küsten, namentlich Jütlands, eintreffen, hat ein von Seilen des Ministeriums des Inner» herausgege bener Bericht über die des staatlich organisirten Rettung-- wesens besonderes Interesse. Die Zahl der organisirten Ret tungsstationen an den dänischen Küsten beträgt im Ganzen 37, 31 an der Westküste und > aus Boruholm. 22 derselben sind mit R ttungsbooten und Raketenapparaten versehen, l2 Haden nur Raketenapparate, 2 nur Rettungsboote. Im Zeiträume vom 31. Mär; 1867 bis l. April >868 sind an den dänischen Küsten EU Schiffe gestrandet, wovon doch 40 wieder flott ge worden, 54 waren deutsche, 38 dänische, 30 englische, 20 nor wegische. >37 Menschenleben sind dabei verhören gegangen (außer der Besatzung von 5 Schiffen, worüber man nichts weiß), üW sind gerettet worden (außer der Besatzung der Schiffe, deren Zahl ungewiß), 2N wurden durch Anwendung der Ra ketenapparate gerettet, <>2 durch Rettungsboote, 134 durch Ra keten und Boole gemeinsam. Seit 1832 sind >>4I Menschen durch den Raketenapparat gerettet worden. Es verdient bei dieser Gelegenheit bemerkt zu werden, daß die ursprünglich eng lische Erfindung durch den hiesigen Feuerwerker Gaetano Oinici, der, aebürtig aus Italien, hier seit ca. 30 Jahren ansässig ist, zu ihrer jeviaen VoUkommenheit gebracht hat Die Raketen schießen nämlich 800 Ellen weit, so daß in den allermeisten Fällen eine Verbindung zwischen dem Lande und den gestran deten Schiffen zu Wege gebracht wird. Die Eomposition, wo raus Herr Omici ein Patent hat, ist, soweit wir glauben, Ge- beimniß. Derselbe Feuerwerker ist Erfinder sog Fallschirm- rakelen, die im amerikanischen Kriege zu erfolgreicher Anwen dnng kamen. Das Geheimniß der Eomposition. worauf der Er sinder cbensallS Patent hat, ist ihm seiner Zeit in Amerika abgekaust worden. Deutsch amerikanische Dampfer. Das Hamburg New' Yorker Postdampsschiff „Westfalin", am 28. Oktober von Ham bürg algegangen, ist nm '->. d. M. Io Uhr Abends wohlbehal- ten in New Bork angelommen. — DaS Hamburger Postdamps- schiss „Germania" ging nm N. November von Hamburg vi» Southampton nach New Aork ab. Außer einer starken Bries und llaketpost hatte dasselbe 38 Passagiere in der Kajüte und 300 Paffagiere im Zwischendeck, sowie "30 Tonnen Ladung DaS Postdampsschiff dcS norddeutschen Lloyd. „Bremen". Hal am I I d. die eiste Reise nach New Orleans vi- Soulhampton uvd Havana angeirclen. Dasselbe »ahm >oo Tonnen Ladung und UM Paffagiere an Bord. DaS Hanibnrg New Aorker Postdampsschiff „Holsatia", am 3. November von New - Bork abgegaiigen, ist am 13. d. Morgens 4 Uhr in EoweS angekom men. Dasselbe überbringt 80 Passagiere, 02 Briessäcke. 130«» Tonnen Ladung und 14o,7oo Dollars Eonlanten. Das Dampf schiff des norddeutschen Lloyd, „Berlin", am 1. November von Baltimore abgegaiigen, ist am 13. d. 3 Uhr Nachmittags wohl- behalie» unweit EoweS eingetroffen. Dasselbe bringt 43 Passa giere und volle Ladung. DaS Postdampsschiff des norddeutschen Lloyd, „Deutschland", bat die siebente diesjährige Reise nach New Porl via Sonlhampton angetreten. Dasselbe nahm außer der Post 473 Passagiere und »oo Tonnen Ladung an Bord. (Fortsetzung in'der Beilage.) kn «tnmclnmg, die Kündigung der im Jahre von der Ltadt Dresden ausgenommcnen Hai ddarlchne und den Umtausch der Hand- dar-ehnssche ne gegen vlcrprocentige Dresdner Stadtschuld- scheine betreffend. Es ist von uns im Einverständniß mit den Gemeindevertretern und unter Ge nehnttgung der vorgesetzten Regierungsbehörde beschlossen morden, die in Folge der Bekanntmachung vom 23. Juni 1800 von der Stadt Dresden ausgenommenen Hand darlehne zum 31. Deccmber dieses Jahres zu küudiglu, dergestalt, daß die Rückzahlung derselben am :o. Juni I8oo erfolgen soll. Den Inhabern dieser Scheine wird jedoch hiermit frcigesteUi, dieselben gegen vier- prucentige, aus den Inhaber lautende Schuldscheine der von der Stadt Dresden im Jahre 1863 conlrahirten Anleihe in der Zeit vom 18. November bis mit 15. Deeembrr dieses Jührrs unter nachstehenden Bedingungen umzutauschea: I. Der Umtausch kann innerhalb obiger Frist an allen Wochentagen Vormittags 0 bis I Uhr in der Stadthauptbuchhalterei erfolgen. 2. Bei dein Umtausche werden die Handdarlchusscheine zu dem Eourse von I"I(4 Procent angenommen, die vierproccnligcn Stadtschuldschcine dagegen zu dem Eourse von vl Procent berechnet. 3. Jedem Handdarlehnsgläubigcr wird überdies eine Umtauschprämie von 1'^ Pro cent gewährt. 4. Die EourSdisfercnz und die Prämie werden bei dem Umtausche den Gläubigern dergestalt vergütet, daß ihnen aus je 88 Thaler Nominalwerth eines Handdarlchns der Nominalbetrag von 100 Thlr. — — in Stadlschuldscheinen gewährt, die dabei ausfallende Spitze der HanddarlchnSsorderung aber baar bezahlt wird. Die den Handdarlchnsgläubigcrn zu gewährenden städtischen Schuldscheine be stehen sämmtlich in Scheinen zu 100 Thalern 6. Jeder HanddarlehnSgläubiger, der mehrere Handdarlehnsscheine gleichzeitig zum Umtausch bringt, kann verlangen, daß die Beträge der einzelnen Scheine zum Behuse der Berechnung der Gegenleistung zusammengezogen und als ein Ganzes behandelt werden. Die zum 31. Deccmber dieses JahrcS fälligen Zinsen auf umgctauschle Handdar lehnsscheine können sofort bei dem Umtausche erhoben werden und werden ohne Abzug ausgezahlt. 8. Mit den bei dem Umtausch zu gewährenden vierprocentigen Stadtschuldscheineu werden die dazu gehörigen Talons und EouponS aus den Termin 1. April 1800 aus gehändigt, darauf aber Stückzinsen nicht in Abrechnung gebracht. 0. Wer von diesem Umtausche Gebrauch mache» will, hat die betreffenden Handdar lehnsscheine mittelst besonderen von ihm unterschriftlich zu vollziehenden EinlieferungS scheins bei der Stadlhaupibuchhalterei allhier einzureichen Gedruckte Formulare zu solchen Schemen sind daselbst unentgeldlich zu bekomme», auch werden solche auswärtigen Interessenten aus Verlangen durch die Post übersendet werden. Dresden, am lO. November 1868. Drr Nath der Königlichen Nefidenz- nnd Hauptstadt Drttden. I»ro1rnk»»uer, Oberbürgermeister. Ein Posten rein leinener lüvlLSr» auch größere für Herren, empfiehlt ihrer besonderen Billigkeit wegen einer geneigten Beachtung stO. 8. Amon. Altmarkt 2V, Nathhausseite. Den Agenten II. »ittck« r, rüher Webergasse 24 in Urback» n woh nend, fordern wir auf, unS seinen jetzigen Ausenthalt anzuzcigen. Magdeburg, den 14. November 1868. leeirmsnn Noeft L ZNenfetü. Hiermit empfehle ich meinen als gut und vorzüglich uaerkantten KönigsbergerMareiPan in Sätze», als auch in Stücken ü Pfd 20 Nqr. Königsberg in Pr. Istüklknvexlcflj tixex. Für eine größere Mühle wird bei gu- lem Gehalte ein 1ttol»li«< r Hderk Ntlrr« r welcher befähigt ist, die Müllerei selbstständig zu leiten. Rar solche, welche über ihre Befähigung ge nügenden Ausweis ertheilen könnaen, rr- fahren daS Nähere Franenstraßel8» I. Thüre l. L. / lcksänillv ckv I» 8oiiätä ckv 8vieuos8iuänstripHeK<w1'nri». Keine grauen Haare mehr! von lllkgmmmro NIN« in lloueu AiidrN in U .n-n. r M. SNeuinn, Ml. n r: Um augenblicklich Haar und E Barl in allen Nüancen, ohne -'7 Gefahr für die Haut zu färben. — Dieses Färbemittel ist daS Beste aller bisher du gewesenen. «en..Depot d-t,r wotffas,Hof»«s.in»Ntierude In Dresden bei Kellner L Sohn, Kgl. Hoffriseure, Schloßstraße 4. kallhaus in kenlin. 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