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Dresdner Journal : 18.08.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186808182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-08
- Tag 1868-08-18
-
Monat
1868-08
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 18.08.1868
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aangenrr Umladung hatten sich zu Polizeidirector Schwang, der Borstand und viele Mit glieder des hiesigen Gewerbe Vereins, sowie zahlreiche Abgeordnete auswärtiger Gewerbevereine ringefundrn. 140 Mann des Institut- (ein großer Theil war bereit- im Dienst bei unerläßlichen Arbeiten) waren in vier Gliedern nebst der Fahne in sauberer Dienstkleidung aufgestellt, die Gerät he hatten in vier langen Reihen, «U den größten beginnend und mit den kleinern auf- hörend, Ausstellung gefunden und twponiikn sowohl Zeit nicht zum Abgeordneten gewählt werden kann. Haag, 12. August. (A. Z.) Der König- welcher sich noch immer in der Schweiz aufhält und wohl erst im nächsten Monat zurückkehren wird, hat soeben, auf Antrag des Ministeriums, eine Verordnung erlassen, welche das Sonderdepartement für die Angelegen heiten der evangelischen Kirche definitiv aufbebt. Dasselbe wird vorläufig, wie früher, als Verwaltung der bezüglichen Angelegenheiten dem Finanzministerium einverleibt. Die endglltige Regelung der Verwüstung der katholischen Cultusangelegenheiten bleibt Vorbehalten. — Nach Berichten aus unsern ostiudischen Colonien wüthet die Viehseuche auf der Westküste von Su matra noch immer fort. Ende April waren schon 132,428 Rinder dieser Krankheit erlegen. Die dortiae Tagespresse stellt das Fortwüthen der Seuche auf Rech nung der Fahrlässigkeit der Colonialbehörde, und na mentlich des Statthalters Myer, dessen Abberufung der hiesigen Regierung, namentlich feiten der Liberalen Indiens, aufs Dringendste empfohlen wird. Rom, 15. August. (Tel.) An dem heutigen Feiertage Mariä Himmelfahrt assistirte der Papst der Messe in der Kirche Santa-Maria-Maggiore und ertheilte dem Volke seinen Segen. In der französischen Kirche St. Louis war der Botschafter mit dem Personal der Botschaft bet einem Te Drum für das Napoleonssest »»gegen; dieselbe Ceremonie fand in Civitavecchia in Anwesenheit des Generals Dumont statt. — Der Papst sendete heute seine Gratulation dem französischen Bot schafter mit Segenswünschen für das Glück des Kaisers, der kaiserlichen Familie nnd Frankreichs. Madrid, 13. August. Das „T. B. f. N." meldet: Der Herzog nnd die Herzogin von Montvensier haben in einem Briefe an die Königin gegen ihre Ver bannung Protest eingelegt und zugleich erklärt, die Zntriguen der Regierung, um ihren Aufenthalt in Lissabon zu verhindern, hätten ein längeres Verweilen am Bord der Fregatte veranlaßt. * London, 15. August. Der neue Gesandte der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, Mr. Reverdy Johnson, ist pr. Dampfer „Baltimore" inSouthamp- ton eingrtroffen. — Aus den ländlichen Districten Ir lands werden mehrere Verbrechen gemeldet. Bei Tipperary wurde der Gutsbesitzer Scully, als er einige Pachtkündigungen vertheilte, durch einen Schuß ver wundet und einer der begleitenden Cvnstablcr getödtrt; ebenso ist ein Gutsverwalter in Monaghan getödtet worden. Vorgestern haste sich in Dublin das Gerücht verbreitet, die Orangistenpartei beabsichtige einen An griff; 700 bewaffnete Katholiken durchliefen die Stadt mit dem Rufe: „Blut für Blut." Durch die Geist lichkeit wurde die Ruhe wieder hrrgestellt. — Nach einem der Regierung zugegangenen Telegramm hat man in Melbourne die Frage über die „Darlingbewilligung" fallen lassen; der parlamentarische Conflict ist damit beendet, und die öffentlichen Zahlungen werden wieder ausgenommen. Washington, 5 August. (Tel.) Ein Erlaß des Ge neralmajors Meade zeigt an, daß für Georgien, Ala bama und Florida die civilrechtliche Oberverwaltung wieder hcrgestellt ist. — Die demokratische Partei in Kentucky hat bei den Staatswahlen gesiegt und ihren Candidaten Stevenson bei der Gouvrrncurswahl mit einer Majorität von 6000 Stimmm durchgesetzt. — Der russische Gesandte, Baron Stöckl, hat dem Präsi denten Johnson ein kaiserliches Glückwunschschreiben zu seiner Freisprechung überreicht. — Die Führer der demokratischen Partei in Virginien bereiten einen Protest gegen die Rechtsgiltigkeit der Präsidentenwahl vor, falls die Wahlberechtigung Virginiens nicht aner kannt würde. — Aus Haiti wird gemeldet, daß die Cacosrebellen Salnave zu Jacmel am 24. Juli besieg ten und Port-au-Prince eng eingeschlossen halten. — Der in New-Uork verstorbene Thaddäus Ste vens, bekanntlich eine der Haupttriebfedern in dem Processe gegen den Präsidenten Johnson, wurde 1793 in Caledonia, Grafschaft Vermont, geboren; 1814 von dem College in Dartmouth graduirt, ging er nach Penn- sylvanien, studirte dir Rechte und wurde 1816 zum Advocatenstande zugelassen. Im Jahre 1833 wurde er nen, deren „Dienst"ungleich anstrengender war, als jener im großen Büffetzelte, und die trotzdem, ohne sich in ihren leicht construirtrn, mit Reisig überdeckten Ver kaufsständen durch die Sonnenhitze und den lästigen Staub irgendwie decouragiren zu lassen, in freundlich ster Weise von Nachmittags 3 bi- Abends H10 Uhr (die meisten ohne einen Imbiß) auf ihren Posten aus- barrten, wobei noch in Anschlag zu bringen ist, daß sie «dadurch zugleich der Genüsse verlustig wurden, welche durch die prächtigen Arrangement- auf dem großen Leiche dem Publicum geboten wurden. Die Bouquet verkäuferinnen (unter denen wir die Hoffchauspielerin Fräulein Guinano und die k. Kammervirtuofin Fräulein Mary Krebs bemerkten) hatten theilweise einen noch heißern Tag, da sie fast ohne jedes schützende Dach, neben den Sodawasseretablisfements, placirt waren. Und doch traf man auch hier überall nur frohe, lachende holde Gesichter, die mit unaussprechlicher Freude auf da- Anwachsen ihrer Kaffe blickten und dann und in der freundlichen Anerkennung ihrer Mühewaltung von Seiten de- Dtrectoriums (die Frau Kronprinzessin selbst geruhte diese Anerkennung Bielen auszusprechen) wie de- Publicum- ihren schönsten Lohn fanden. 1 - Kunst- und AntiquitLtenversteigerung. Vom 31. August d. I. ansangend wird unter Leitung des Herzog!, sachsen-metningenschen Raths Förster die bedeutende und weitberühmte Etlinger'sche Kunst- und Antiquitätensaonnluug in Würzburg aus freier Hand öffentlich versteigert. Diese herrliche Sammlung, welche weit über Deutschlands Grenzen hinaus das Renommee der Vorzüglich test sich erworben und dasselbe durch ihre Qualität nach jeder Richtung hin vollkom men rechtfertigt, ist von ihrem Inhaber mit exquisitem Geschmack, mit wissenschaftlichem Ernst und Sachtennt- Dresdner Nachrichten vom 17. August. — Mittwoch, den 19. d, M., Vormittag 9 Uhr wird bei dem k. Oberappellationsgerichte in der vor den, Bezirksgerichte Freiberg wider den Maurergesellen Karl Ernst Schmieder aus Kämmerswalde wegen Brandstiftung rc. anhängigen Untersuchung öffent licher Verhandlungstermin stattfinden, wobei die Staatsanwaltschaft durch den Herrn Generalstaatsanwalt vr. Schwarze, die Vertheidigung durch Herrn Advocat Kugler aus Freiberg vertreten sein wird. — Laut Erlaß der k. Amtshauptmannschaft hat das k. Kriegsministerium den Termin zur Anmel dung der im gegenwärtigen Jahre militärpflich tigen Mannschaften auf den 1. Octvber d. I. fest gesetzt. — Der für den 16., 17. und 18. August l. I. nach Dresden einberufenc Gewerbevereinstag der sächsischen Gewerbevereine hielt gestern (Sonn tag) nach Einzcichnung der Abgeordneten in die Prä senzliste und Prüfung der Legitimationen (folgende Vereine sind vertreten: Bautzen, Bischofswerda, Born», Brandis, Chemnitz, Dippoldiswalde, Dohna, Döbeln, Dresden 1 nnd II, Ehrenfriedersdorf, Frankenberg, Freiberg, Glauchau, Glashütte, Großenhain, Hartha, Heiuewalde, Kamenz, Krimmitzschan, Leipzig, Leisnig, Liebstadt, Lindenau, Löbau, Meißen, Mittweida, Mu aeln, Neustadt, Oederan, Olbernhau, Oschatz, Pirna, Plaueu, Radeberg, Riesa, Rochlitz, Roßwein, Schandau, Schneeberg, Stollberg, Taucha, Tharaud, Waldheim, Zschopau, Zwickau) Abends 8 Uhr in der Waldschlößchen Stadtrestauration (am Postplatze) 2. Etage eine Vor versammlung, und wurden zum Präsidenten vr. Rentzsch, zu dessen Stellvertreter Fabrikant Rewitzer aus Leipzig, zu Secrctären die Kaufleute Junghänel, Richter, Weller aus Dresden, Adv. Gilde aus Rochlitz und Roßberg aus Frankenberg gewählt, sowie die Tagesordnung für die Hauptversammlung festgcstellt. Montag, 17. August, hielt Direktor Geucke, Inhaber des Dienstmanninstituts „Expreß", früh 6 Uhr Revue über seine sämmtliche Mannschaft und das Jnstitutsgeräthc in Gegenwart der dazu besonders eingeladenen Mgeordneten des Vereins tags ab. Sodann fand von früh 8 Uhr an in dem festlich geschmückten Saale der „Tonhalle" die Haupt versammlung in Gegenwart von vielen Mitgliedern und unter dem Präsidium des vr. Rentzsch statt. Nach Be- kanntgebung eingegangener Mitteilungen berichtet zu nächst der Gewerbeverein zu Glauchau durch den auf dem vorjährigen GewerbevereinStage in Döbeln mit dem Referate über die Angelegenheiten der Volksschule beauftragten Conrector Kittel über die Reform des Volksschulwesens, welche derselbe in einem längern Vortrage für dringend nothwcndig und welche anzu streben er die Gewerbevereine für ebenso berechtigt als verpflichtet erklärt. Die ausführliche Därlegung der die Lehrerbildung und Seminareinrtchtuug, die Stel lung der Volksschule und des Volksschullehrers, die Besetzung der Schulstrllen, die Unterrichtsgegenstände der Volksschule und das Ziel derselben betreffenden Dcsidcrien culmiuirt in folgenden Anträgen resp. Wün schen an die Staatsregierung und Kammern: ») der grsammte Unterricht in der deutschen Sprache auf den Seminaren muß auf die deutschen Klassiker gegründet werden; d) auf den Seminaren muß mindestens eine fremde Sprache atS obligatorischer Unterrichtsgegenstand e uweführt werden; c) der Unterricht in der Naturkunde mutz eine angemessene Erweiterung erfahren; ä) die für den Musikunterricht bestimmte Zeit muß wesentlich verkürzt werden; e) die Anforderungen an die Semi- naraspiranten sind wesentlich zu erhöhen; I) die Schü ler der beiden ober» Klassen der Seminare müssen eine bestimmte Zeit zum freien Verkehr mit der Außenwelt bekoonnen, um dadurch einen allmählichen naturgemäßen Uebergang ins gesellschaftliche Leben zu vermitteln. In Bezug auf die Stellung der Volksschule und des Volksschullehrers wird ») tue Uebertragung des Prin- cips der Selbstregierung auch auf die Volksschule, b) die Beschaffung eines Normalunterrichtsplans von zu berufenden praktischen Schulmännern, und v) die Zuziehnng des Lehrers auch als mitbeschließendes Mit glied des Schulvorstandes gewünscht. Bezüglich der Besetzung der Schulstellcu wird für die Gemeinden eine Antheituahme in der Art befürwortet, daß von Patronen oder Gemeinden eine gewisse Anzahl Bewer ber zur Schulprobc designirt, auf deren Grund der Tüchtigste ausgewählt und vom Patton bestätigt werde. Für die Unterrichtsgegcnstände der Volksschule und deren Zick wird a) wesentliche Verringerung de- reli giösen Mcmorirstoffs, b) Ueberweisung des dogmatischen Unterrichts an den Confirmandenunterricht, c) zur För derung des kirchlichen Lebens ein größeres Verständniß des Kirchenliedes in der Volksschule, und ä) die Ein führung eines der Hand angemessenern und für das Leben praktischern SchreibductuS ins Auge gefaßt. Nach der darauf folgenden längern und lebhaften De batte wird einem Anträge des Direktors Clauß zufolge mit 31 gegen 13 Stimmen beschlossen, eine Commission zu betrauen, die Sache zum Ziele zu führen und sie der StaatSregicrung nrmens des Kongresse- zu unter breiten, und werden in diese au- 5 Personen bestehende Commission vr. Rentzsch, Schuldirektor Clauß, O-kar Leiner (Leipzig). Ruppert (Chemnitz), Vr. Gretschel (Leipzig) gewählt. (ES erfolgt 'ä stündige Pause.) (Fortsetzung deS Berichts folgt morgen.) fort kehrte heute Nachmittag nach Pari- zurück, um seine Strafe zu bkstrhen. Wie be reit- gemeldet, wurde Rochefort durch den Pariser Ge- richt-hof zu 1 Jahr GefLngniß und 10,tX)0 Franc- Geldbuße, sowie zum Verlust der bürgerlichen und po litischen Rechte auf 1 Jahr verurtheilt, was zur Folge bat, daß er (wie dies sicher gescheben wäre) in dieser *Mari», 15. August. Da- .Ereiantß de- TageS ist die große Revue, welch« der Kaiser gestern über die Nationalgarde, die kaiserliche Garde, die Garde von Part- und da» 1. Armeecorps abnahm. Das Wetter war dem Schauspiel sehr günstig. Da- Publicum, von welchem die zu dem heutigen Napoleon-feste herbeige- strömten Provinzialen besonder- stark vertreten waren, verhielt sich ruhig. Der Kaiser ritt im Schritt von dem großen Gitter des TutlertenaartenS über den Con cordirnplatz, die Avenue der elysäischen Felder hinan. Die Rufe: Viro Ikmooreur! erwiderte er und der kai serliche Prinz mit beständigem Hutschwenken. Die „France" legt dieser Revue und namentlich der Zu ziehung der Nationalgarde zu derselben einen tiefen Sinn unter. „Die Nationalgarde von Paris," schreibt sie, „ist die Bourgeoisie und vielleicht noch mehr die kleine als die große. Indem der Kaiser sich in ihre Mitte bezieht, bekundet er ihr sein Vertrauen. Diese Bourgeoisie ist ein wichtiges Element der gesellschaft lichen Ordnung. Sie ist bisweilen tadelsüchtig (kroo- äeueo), aber sie ist gerecht und sie weiß aus Erfahrung, daß nicht sie Nutzen zieht von den anarchischen Anschlägen, welche niederzuhalten ihre Ausgabe ist. Sie enthält in ihrem Grunde einen Vorrath von gesundem Sinn und von Hingebung, welche in dem Augenblicke, da alle lebendigen Kräfte des Landes zu neuem Leben erwachen, nicht ungenützt bleiben darf. Denkende Bayonnette sind niemals ein Uebel, sobald sie gut denken; denn sie stellen die Macht der öffentlichen Meinung dar. Das heutige Fest ist also nicht blos ein militärisches. Der Kaiser hat unter seinen Augen zwei Armeen; die eine bereit, mit unüberwindlicher Tapferkeit jeden Angriff auf unsre Grenzen und auf unsre Unabhängigkeit zurück- »uwerfen, die andere besonder- für den Schutz der ge sellschaftlichen Ordnung und unsre Institut onen be stimmt. Alle beide sind gegenwärtig eine Garantie des Friedens, de- Vertrauens und der Sicherheit." — Der heutige „Moniteur" veröffentlicht einen Tagesbefehl des Marschalls Canrobert, worin dieser den Truppen die Anerkennung des Kaisers über ihre gute Haltung wäh rend der gestrigen Revue ausspricht. — Das amtliche Blatt brachte bereits gestern Listen von Decorirten aus Anlaß des Napoleonsfestes. Die Listen eröffneten die Beförderungen und Verleihungen der Ehrenlegion auf Vorschlag des Kriegsministers. Daran schließt sich ein sehr langes Verzeichniß von Militärs, welche mit der Militärmedaille bedacht worden sind. Der Präsident des gesetzgebenden Körpers, Schneider, und der Han delsminister de Forcade la Roquette sind zu Groß- kreuzeu, der Minister des Innern, Ptnard, und der Staatsrach de Franqueville, eine Autorität in Eisenbahn sachen, zu Großoffizieren der Ehrenlegion ernannt wor den. Zur weitern Verherrlichung des kaiserlichen Fest tages wurden 30 Unterpräfecturrn, 35 Stadthäuser und fünf Gouvernementsgebäude in den Colonien mit Por träts des Kaisers und der Kaiserin beschenkt. Der Kaiser hat ferner zur Feier des 15. August auf Anttag des Justiz- und Cultusministers 1553 Gnadengesuche von Strafgefangenen bewilligt. Ebenso wurde 171 Nationargardistcn die Strafe wegen Disciplinarvergehen erlassen; 938 Militärsträflingen und 149 Seeleuten wurden verschiedene Strafen theils ganz erlassen, theils ermäßigt. — Der Prinz Napoleon ist in der That, wie man vermuthete, dem Kaiserfeste aus dem Wege gegangen und ins Seebad abgereist. Der Kaiser, die Kaiserin und der kaiserliche Prinz kehrten nach der gestrigen Revue wieder nach Fontainebleau zurück, wo der Hof noch bis zu Ende dieses Monats verweilt. Von Unglückssällen oder unliebsamen Zwischenfällen hat man noch nicht das Geringste gehört. Auch der heutige Napoleonstag scheint ganz ruhig verlaufen zu wollen. Da- Wetter ist prachtvoll und nicht zu heiß, da heute Morgen starkes Gewitter mit Platzregen eintrat. Das Unwetter brach etwas nach 6 Uhr los, als kaum die Kanonen der Invaliden den Festtag angekündiat hatten. — Dem „Journal de Paris" zufolge soll die gestern in der medicinischen Schule vorgenommenc Preis- vcrtheilung ziemlich tumultuarisch vor sich gegangen sein. — Die Herabsetzung der Eisenbahnfrachten für den Transport von Cerealien ist vom 15. August an auf weiter zwei Monate, bis zum 15. Octover, ver längert worden. — Der „Moniteur" erklärt die (in vor. Nr. ge brachten) Mittheilungen des „Messager du Midi" aus Cochinchina für unglaubwürdig, da die im Marine- ministerium eingegangenen Schriftstücke dieselben in keiner Weise bestängten und es im Gegentheil erwiesen scheine, daß alle Opfer der Ueberrumpelung von Rach- Gia im Kampfe selbst gefallen seien. Brüssel, 15. August. (Fr. I) Die Biographie Leopold's I., Königs der-Belgier, nach unveröffent lichten Documenten, von Theodor Juste, wovon der erste Band erschienen, hat einen großen Erfolg. Der zweite Theil (1832—1865) ist unter der Presse, und niß, zugleich aber auch mit Anwendung bedeutender Geldvpfer gebildet worden; denn sie enthält zum größ ten Theile nur Kostbares und Vorzügliches, künstlerisch oder kulturhistorisch bedeutend und werthvoll, und außer dem nur weniae Piecen, welche nicht mindestens dem Prädicat „gun entsprächen. Die Sammlung besteht in vorzüglichen Oelgemälden, Kupferstichen und Lithogra phien, Krügen, Gläsern, Porzellan, Kirchengeräthen, Musikinstrumenten, herrlichen Skulpturen und Altären, Emaillen, Teppichen, Kirchenparamenten, Glasmale reien, Folterwerkzeugen, Eisenwerken, Rüstungen und Waffen, einer großen Anzahl der vorzüglichsten, reich geschnitzten gothischen Möbel, für jede fürstliche Ein richtung paffend, Uhren und Lüstres, Büchern rc. rc. Durch diese Versteigerung wird allen öffentlichen Mu sern, sowie dem Privatsammler eine treffliche Gelegen heit geboten, ihre Kabinette mit den werthvollsten und hervorragendsten Kunstobjecten zu vervollständigen. Der illustrtrte Katalog dieser ausgezeichneten Sammlung ist sowohl bei allen Buchhandlungen und Antiquitäten händlern, als auch von der Etlinger'sch« n Verlagsbuch handlung in Wür»burg gegen Einsendung von 1 Fl. oder 18 Sgr. in Briefmarken franko zu beziehen. Im Besitze deS Prof. Böcking zu Bonn befinden sich A. W. v. Schlegel'- literarischer Nachlaß, über besten Reichhaltigkeit und Bedeutung eine eben erschienene Schrift vr. A. Klette s Aufschluß giebt. f Ida Gräfin Hahn-Hahn hat wieder einen zwei bändigen Roman vollendet, der den Titel führt: „Die Erbin von Kronenstein". Derselbe erscheint im Octvber bei H. Kirchheim in Mainz. * Der Roman „Custozza und Königgrätz", dessen Verfasser brr pseudonyme und vielfchrnbcnd« Lucian Herbert ist, hat e- in kurzer Zeit bis zur 15. Auf lage gebracht. , , — Aus Anlaß des heute hier begonnenen Gt- werbevereinstages hatte der Director des hiesigen Dienstmanninstituts „Expreß", Herr Kaufmann Eduard Geucke, heute früh 6 Uhr auf dem Tbeqter- platz eine Revue über die Mannschaft und die dem Institute gehörigen Geräthe veranstaltet. Infolge er rungener Einladung hatten sich zur Besichtigung Herr " stand und viele Mit- nach den Aushängebogen bel Veitem der interessantesl-)^ zweH tu dtt.Städlegi-latur gewählt, 1836 gehörte ES ist dem Verfasser gelungen, eine große Anzahl vou cr btt Convention zur Revision der Constitution an, Briefen deS verstorbenen Monarchen benutzen zu kön- und 1848 trat er al- Vertreter Pennsvlvaniens iu den nen. UebrigrnS hat das Lverk bereit» außerhalb Bel- 31. Congreß. Währcud seiner parlamentarischen Car giens Aufsehen gemacht. Ein- englische Uebersetzung ritte war er zur Zeit Präsident des Snbsidienaus- destelben ist in diesem Augenblicke unter der Presse. — schustes nnd ein Mitglied der Baltiinorer Conveittton Soeben ist die zwölfte Nummer der „Lanterne" hier von 1864. Die Universität Benno« verUeb Ihm im erschienen. Rochefort kehrte heute N^chumta»; nach Jabre!867 da- Ebrendiplvm eine» DoctorS der Rechte durch die große Anzahl wie auchA^^^i^tischm^u- art und Reinlichkeit. Eine grvA VNMMfel mWdkh Inschrift: „Hoch dem Gewerbe nnd soinen tftrrttetern" ivar in Mitte der Geräthe «usgerichtet; auf diese Worte Bezug nehmend, brachte zunäcys» Herr Geucke- e« Hoch dem Gewrrbestand, der ja dq» Gedeihen de» Instttchs »»meist befördere. sMackdem dir ekngeladrnen Hkrpn mit Bnncdigung dir Reiht» brr Gerächt durchschri! len, richtete Herr Brutlermeister Schmidt, Deputtrter des Gewerbeverrin» in Meißens Worte der Anerken nung an Herrn Geucke und seine Mannschaft, beson ders betonend, daß Ersterer durch Errichtung und auf opfernde Forterhaltung de» Instituts eine dem gewerb lichen Publicum willkommene und nothweydige Rdße- lung des Verhältnisses zwischen Arbeitgebers» und Ar- beitsuchendcn bewirkt habe und dadurch manche Unzu- träglichkeit beseitigt worden sei. Der RrdNrr endete seine Ansprache mit einem Hoch auf das Institut. Nach dem zwei, stattliche Doppelgchpqntus, Mstlirt waren, endete die Revue. Wie wir vernehmen, waren von Geräthen ausgestellt: 46 zwrirährigc Kastenkarren, 53 zweirädrige Sprossenkarrett, 30 Tragen, 50 vierrädrige Möbel- und sonstige größere Tnm-portwa-e»,, liR> vierrädrige Kastenwagen für Holz- und KovtrnllanS Port und 3 Doppelgespanne (2 Rappen, 2 Füchse und 2 Schimmel). Außerdem noch eine Menge kleines Handgeräthe der verschiedensten Art. -. > >,. t — Infolge der andauernden Hitze ist bereit» in mehrern hiesigen Volksschulen die Einrichtung ge troffen , den Unterricht auf die Vormittagsstunden zu beschränken, zum Theil ganz zu sistirew Im wohl verstandenen Interesse sowohl der Lehrer al- der Schul kinder ist diese Maßregel nur zu billigen. (Vrgl. die Inserate.) — Zum Besten der Krankenuntrrstützunas- kasse der hiesigen Turnerfeuerwehr wird nächsten Freitag, den 21. August, arff dem „Linckc'scheu Bade" ein Concert mit darauf folgendem Ball (Trenkler'- sche- Mustkchor) stattfinden. * Bei einer gestern von einer größern «Gesellschaft Dresdner und in nächster Ätähe Dresdens Wohnen der per Omnibus unternommenen Vergnügungspartie nach Meißen und Umgegend ereignete sich -er Un glücksfall, daß in der Nähe von Diesbar,,woselbst einige Herren dieser Gesellschaft sich durch e« Bab tn der Elbe erfrischen wollten, einer derselben, ein hiesi ger, jedoch in Neustrießen wohnender Schuhmacher- meister, wahrscheinlich von einem Schlagflusss »«troffen, untersank und trotz aller von Seiten der Milbadenden angestellten Rettungsversuch« « rtra « t., »cn <--- * Gestern Nachmittag gegen 5 Uhr wurde die vier jährige Tochter eines hiesigen Privatexpedienten in der Nähe der Neustädter Reiterstatue von einer Droschke überfahren, wodurch das Kind außer einigen we niger bedeutenden Contusionen einen Bruch des rech ten Vorderarmes erliit. Prormyialnachrichten. L.ipzig, 16. August. (L. N.) Eh ungefähr 9 Jahr aller Knabe ist gestexn Nachmittag in dzrH. Smp-e in drr dicht an Schimmel's Gute vorbeifließenden Pleiße ertrunken. Derselbe ist der Sob» deS Wagen- revisorS Hertel von der Magbchzzrger PahN^ war vou ciuem Pflaumenbaume, den er NascheuS MHr bestiegen zu haben scheint, ht»ab m ha- Wasser ge fallen und hatte, da Niemand zu selner Rettung tn der Nähe sich befand, das Leben eingebüßt. — Der Güterzug, welcher Nachmittags 4 Uhr auf der thü- ringer Bahn hier cinzutreffen Pflegt, ist gestern von einem großen Unglück bedroht gewesen. Derselbe führte einen offenen Waggon mit Pctroleumballons mit sich, welche mit Stroh umwickelt sind, um die Reibung zu vermeiden. Dieses Stroh fing, gerade als der Zug Goblis passtrte, durch einen ans der Maschine heraus- geflogenen Funken berührt, Feuer. Bevor jedoch dasselbe auf den gefährlichen Inhalt der Glasballons einwirkm und dieselben zcrr Explosion bringen konnte, war der Zug zun« Stehen gebracht und dczrch energisches Zu- greifen des Fahrpersonals das brennende Stroh her ausgerissen und somit die Gefahr beseitigt worden. — Der Schaffner Hennig von der westlichen Stqatsbahn, welcher auf dem gestern Abend 6 Uhr 20 Min. von hier abgegangenen Zuge Dienst batte, ist bald nach der Abfahrt in der Gegend von Lüsnig, als qr nach dem Coupiren der Fahrbillets sich nach seinem Sitze auf einem der Wagen begeben wollte, mit dem Kopse an die dort befindliche Brücke angercnmt und,uns der Stelle todt geblieben. Zwickau, 1H. August. Am 18. und 19. d. M. hält der Leipziger Hauptverein der Gustav- Ad olph-Stiftnng in hiesiger Stadt seine JabreS- versammlnng ab. Am ersten Tage wird über die Ver wendung der im letzten Vereinsjahre eingeganzenen Beiträge beralhen und Beschluß gefaßt, während am zweiten Tage die kirchliche Feier des Festes stattsindet. Hierbei wird Herr Domberx-Professor Vr. Kahni-m»S Leipzig die Predigt halten und Herr Professor vr. pdf- mann ebendaher über dak Wirky«: des Vereins Bericht erstatten. Freiberg, 16. August. Unsre Stadt Entging heute glücklicherweise einer nicht geringe» Fo«kr»ßrfahr. Bald nach 3 Uhr Nachmittags hörte man Feuerruf, und bald ertönten accch die Kruexstguale der Jäßtt und de- Petrithurmes. Aus «incm Hintergebäude drr Meiß- mrgasse durch und durch feuergefährlichen Charakters und von Gebäuden ähnlicher Bauart th«A» Mmttjcl- bar, theils in geringer Entfernung umgeben, schlugen die Flammen durch das Dach empor,. ,^D«r der Einwohner war nicht gering in-Betracht der Trochn- heit und Ausgedörrthrit hölzerner Häuser. Allein un mittelbar vor dem brennenden Hause fließt d«r aics der Münzbach adgckttete Mühlgraben vorbei, E^-aß es nicht an Wasser fehlterasch und im Sturm schritt eilten die Spritzen und Feutvvchr, s»wie auch andere HilfSmaunschaften herbes; und so lvmde selbst das brennende Haus vor, »Miaer Einäscherung bewahrt und das daran stoßende Gebäude wurde nur wenig -«schädigt. Noch vor Ablauf einer ,Stunde Lthmeten wir wieder frei auf. Den»-«schätz bqrf Kfus- bruch dis F«uerS zur Nachtzeit oder Sturm,, so war da- Unglück unübersehbar. Die Ursache be- Feupr- ist noch uyvrmittrlt. . ' Tchn' 15<-August. Heute früh ist jn, bys-Wa- schinenbaufabrik von Geßner in Aue krssel» resp. da» darin b«fiudlichr Flqm»vnroh^,ge« sprungen.und ist dahet der 50jHhrige FeueryMN U'igrg.au- Eibenstocks so erheblich verbrannt iyorden, daß er, b«ett- Mfttey» verstarb. . Plaue», 16. August. (Vl Mnz.-, svas Gewitter tu der Nacht pom vorigen Mittwoch zum Donner-tage tnef
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