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Dresdner Journal : 18.08.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186808182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680818
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-08
- Tag 1868-08-18
-
Monat
1868-08
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 18.08.1868
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1»v. Dienstag, den 18. August. IdmmewiMMn:««»: »» »»«a »ock. v MNrU«N: »'rNV. —» D»!,. »1— r „ 1» „ Nou»u<ctt:— 1ü „ j ?««t„ock >»«»«»—l „ i >»srrM«»Pvckch; Kür -«» K»aa> ,»L«r rL«U«r 1 K»r Vol4r „Lilix« ät« »->«*: » »M Ersttzetue»; A»«ß^> «it ä«r »— «ö r«i»rU»^, Ld«vä» Nir ä«» kol^uck.i» "r»x Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. SaseriNrnaimahme «uswärts: LsIxrlU! U»^»v»r»rv,», <?c,iuuu»«1oQilr <i«» Dr»«io«r ^uuro,l»; «I>«nä».: U. Lxor.»», Lvo»» kon; N»Mi>izrb»«rUa- ».».: Iln,L«»r^» 8r V»«r.»», I«rU»! O»ui'lvi'»ol>» NuvUb., Uors»o, ttovor.»« Lio»»«; Lr,w«»: L. Ke«l.orr«; Lr««l«»: L>. >onollc-ot>ur««u, üi^r, L ^Lüviiv; knuUcNrrt ».H.: ckx^oiii-'oek« Uueiik.; Löll»! Xv. KLv»»»«. k»ri»: S^vL», vl^^^ini» LLo., (S, ?I«o« ck« I» Lo»r»«>; kr»^: k'» U»ni.i<u'» Lucird.; Vi«»: Xi.. Opi»»-».!«. Herausgrder: LLoi^I. Lipeäitioo äe» vr«s>In«r .tnurosl», Vrsiävo, tli»rivQ»tr»»!>, ^lo. 7. l , , 1 im RichlnmINchrr Theil. -...^ ».»«,»»». Lele«»Mche N«cheichtr»,> , rESßMchte. Berlin: R-chrichten aus Wiesbaden. Di« Zusammenkunft in Schwalbach. Mangel an Elementarlehrern. Reue, öffentliche Gebäude. —- Königsberg: Abschiedtschreibrn des Generals v. - Faickenftet». — Schwert»: Die Körnerhalle in - Wöbbelin. — Lübeck: Erleichterungen bei der Nach steuer. — München: Ankunft des Kaisers von Oester reich. Verhandlungen »egen einer neuen Rhein schifffahrtsact geschlossen — Stuttgart: Vom Hofe. : -7- Darmstadt: Wnchcvgesetz aufgehoben. Zur Militärgesrtzgrbung. — Wien: Bon der ostasiati- schm Expeditton. Zum Proceß Karageorgirwitsch. Pari-: Revue. Zum Napoleonstage. Ver mischtes. -^- Brüssel: Biographie König Leo pold'-!. Rochefort. — Haag: Kirchliches. Rin derpest auf Sumatra. — Rom: -tuchliche Feier. — . Madrid: Protest Mvntpensier. — London: An kunft de» amerikanischen Gesandten. Excrsse in Ir land. Aus Melbourne. — Washington: Aus der ' neusten Post. See-Huer Nachrichten. Gruutu^alnachrtchte». (Leipzig. Zwickau. Freiberg. °. Schneeberg. Plauen.) Etermischte». Etuaeiaudtet. «Ä» uud »otttmirthschaft. Geutletua. ra^»k»I«drr Huserat,, »iirsenuach« richt,,. Ttlrgraphische Nachrichten Part«, «»»tag. 16 »«,«» «be»dl. (W.T.B.) Der „«brudmuuiteur" brt»,t »tue, Brief de» Kaiser» „ Geuer»! KIrliurt, de» Tommmidirrude» der Na- »u»l»,rde, tu welche» «e. »ajestit dir «»tim.il- M^e »rar» ihrer Halt«»» »ud ihre» uartrrffltche» MW«» hMlt-uiiuscht „d sei» vertrauen „f ihre» P«triati»m»-»«»sprah1. (Bgs.unttr„Tagt-geschichte".> u Tagesgeschichte. * Berti«, 16. August. In Wiesbaden ist vorgestern Mittag unter zahlreicher Betheiligung der Bevölkerung die feierliche Grundsteinlegung für das neue Militär- cvrhauS durch Se. Majestät den König erfolgt. Nach mittags Diner im Schlosse. Die Stadt war festlich geschmückt. Gestern früh besuchte Se. Majestät der König die Unteroffizierschult in Biebrich. Nach der Rückkehr nach Wiesbaden empfing sodann der König eine städtische Deputation, welche um die definitive Nebernahme des Theaters durch die königl. Verwaltung nachsuchte. Se. Majestät verhieß, daß die Kur- und Theaierangelegen- hrit der Würde der Regierung und dem Wohle der Stadt entsprechend geordnet werden solle. Heute Nach mittag hat der König Wiesbaden verlassen und ist, wie telegraphisch gemeldet wird, Nachmittags 2 Uhr „unter i'enthmiastischer Begrüßung der Bevölkerung, sowie der - anwesenden Kurgäste" in der überall festlich geschmück ten Stadt Homburg eingrtrvffrn. — Wie in verschiedenen Zeitungen auS Berlin ge schrieben wird, hat die Zusammenkunft deS Königs mit dem Kaiser von Rußland in Schwalbach einen rein freundschaftlichen, jeder ccremoniellen Einkleidung entbehrenden Charakter gehabt. Der König hatte sich, wie man erfährt, gar nicht vorher anmelden lassen, sondern auf die Nachricht, daß der Kaiser am 12. in Schwalba b elntresie« werde, sich schnell zu dem Besuche entschlossen. Dir gegenseitige Begrüßung ist eine sehr herzliche gewesen, wenn auch der König nur kurze Zeit, etwa eine Stunde, in Schwalbach verweilte, da für den übrigen Tag schon die Dispositionen getroffen waren. Bei der Abfahrt des Königs begleitete ihn' der Kaiser dis an den Wagen. — (K Z) Der Mangel an E le mentarlchrern wird in Preußen immer fühlbarer. In der Provinz Posen tritt der Mangel an Lrhreraspiranten besonders merkbar hervor, und in einer dort erschienenen amt lichen Aufforderung wird gesagt, daß, während noch vor wenigen Jahren mehr als die doppelte Anzahl der aufjunehmendcn Zöglinge sich zum Eintritte in das Seminar meldete, die Zahl derselben „so erheblich ab- gcnommen h-t, daß auch bei den mäßigsten Anforde rungen, welche für den Eintritt zu stellen dir Wichtig keit der Sache gestattet, die erforderliche Zahl von Zög- liugcn nicht gewonnen werden kann". — In der vori gen Woche ist der Bau des Justizmtnistertal- gebäudeS in der Wilhrlmsstraße gerichtet worden. Es ist an demselben im vorigen Jahre ein Flügel und ein Hintergebäude neu gebaut worden, in welchen Ge- bLudetheilen jetzt die sämmtlichen Büreaux des Mini steriums untergebracht sind. In diesem Jahre wird das Vorderhaus um ein Geschoß vermehrt, und soll in diesem neuen Geschoß rin größrrer Sitzungssaal und Zimmer für die Vortragenden Näthe deS Ministeriums eingerichtet werden. Desgleichen ist am Dienstag, den 11. d. M., das Vorderhaus deS königl. statistischen Büreaugebäudes (Lindenstr. 32) gerichtet worden. Auch hier ist im vorigen Jahre ein durch alle Geschosse gewölbter Seitenflügel neu gebaut worden, in welchem sich jetzt daS statistische Bürrau befindet, und wird in diesem Jahre das Vorderhaus fast neu gebaut, nur die Vorderfront an der Straße ist alt; der Bau soll zum Herbste fertig sein. Ko»ig»be«H, 13. August. Der Oberpräsidcnt vr. Eichmann veröffentlicht in den hiesigen Zeitungen fol gendes Abschiedsschreiben deS Generals Vogel v. „Schloß DolzlgT^August 18«». E». Excellevz wolle« bei meinem nunmehrigen Brrlaffen d«S 1. E-rpSbezlrk» mir gestalten, mich Ihnen und der ganzen Provinz, in der man mir mit so desouderm Wohlwollen eutgegeagekomnie», aufS Aogelejentlichste empfehlen zu dürfen. Der Empfang, der mir seiner Zeit in Königsberg gewordeu, die frevodliche« Gesichter, denen ich seitdem überall begegnet, werden mir unvergeßlich bleiben und stet» meine schönsu Erinnerung an die Provinz Preußen ausmachen. Recht sehr habe ich bedauert, daß meine Abreise von Königsberg eine unerwartete geweseu und mir so die Gelegenheit benommen worden, mciuem tiefgefühltesten Danke dort Ausdruck geben zu können; Ew. Excellenz würden mich ganz besonders verbinden, wenn es Ihnen gesallen möchte, sich zmn Dolmetscher desselben bei den braveu Ostpreußen zu machen Mit vorzüglicher Hochachtung re. v. Falckenstein." * Schwerin, 15. August. Die an dem 50jährigen Tod.Stage Theodor Körner's projectirte Halle zur Aufbewahrung der damals gespendeten Ehrengaben zu Wöbbelin (vgl. Nr. 185 unter „Feuilleton") ist durch die Munificenz des Großherzogs so weit voll endet, daß dieselbe am 26. August d. I., Nachmittags 3 Uhr, in angemessener Feier eingewciht werden soll. Die Gedächtnißrede am Grabe Theodor Körner's wird vom Pastor Ehrig aus Neustadt, die Festrede vor der Körnerhalle vom Pastor Danncel aus Ludwigslust ge halten werden. rübrck, 14. August. Man schreibt den „Hamb. Nachr.": Die Erleichterungen bei der Nachsteuer (über die wir in vor. Nr. unter „Mecklenburg-Schwe rin" Ausführlicheres berichteten) sind nicht unbedeutend und haben für unsre Staatskaffe, welcher bekanntlich der ganze Ertrag der Nachsteuer zufällt, insofern be- ^sondern Werth, als sie unstreitig viele Kaufleute zur sofortigen Nachversteucrung veranlassen werden, da diese Vergünstigungen nur für die Nachsteuer ge währt werden, so daß Waaren, welche jetzt in eine amtliche Niederlage oder auf ein Privattransttlager, fortlaufendes Conto oder eisernes Creditlager gebracht werden sollten und dann später in den freien Verkehr übergehen sollen, dies nur gegen Entrichtung des ^vollen verein-ländischen Tarifzollsahes können. Münche«, 15. August. Die „Südd. Pr." schreibt: ^Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich ist heute Morgen *ä6 Uhr hier eingetroffen und im Bahnhofe vom kais. Gesandten, Grafen v. Trauttmannsdorff, und den übrigen Herren der Gesandtschaft empfangen worden. Nach kurzem Aufenthalt hat derselbe mit einem Extra zug die Fahrt nach Starnberg und Garatshausen fort- aesetzt. — Der „A. Z." zufolge war auf dem hiesigen Staatsbahnhofe auch der Herzog Ludwig in Bayern erschienen, welcher seinen erhabenen Schwager nach Starnberg begleitete, wo Se. Maj. der König den Kaiser aufs Herzlichste empfing und begrüßte. Auf dem festlich geschmückten Dampfbootc wurde darauf die Fahrt nach Garatshausen fortgesetzt. Die Dauer des Aufenthalts des Kaisers daselbst ist vorerst bis nach dem Geburts tage Sr. Majestät (18. August) bestimmt. — Se. Maj. der König hatte bereits vorgestern in Garatshausen zum Besuch Ihrer Maj. der Kaiserin von Oesterreich verweilt. - — Die „Corr. Hoffm." schreibt: Die Verhand ¬ lungen, welche seit dem 23. v. M. zwischen den Be vollmächtigten der Rheinuferstaaten wegen Vereinbarung einer neuen Rheinschifffahrtsacte in Mannheim und später in Heidelberg geführt wurden, sind am 13. d. geschlossen worden, ohne daß cs möglich gewesen ist, zu einem allseitigen Einverständnisse zu gelangen. Der Grund dieses Ausganges liegt dem Vernehmen nach, und wie bereits telegraphisch gemeldet, darin, daß von niederländischer Seite die schon bei Abfassung der altern Rbeinschifffahrtsacte vom Jahre 1831 vertretene Ans fassung, wonach die Giltigkeit der Convention auf die Wasserwege bis Gorkum und Dortrecht beschränkt, die eigentlichen Rheinmündungen aber, sowie die Merwcde und die neue Maas davon ausgenommen werden sollten, aufs Nene geltend gemacht und festgehalten worden ist. JmJnteresse der Rheinschifffahrt und vielleicht im eigenen niederländischen Interesse ist eS zu bedauern, daß durch dieses von keiner Seite unterstützte Zurückgreifcn auf die bekannte durch die geänderten Verhältnisse längst antiqülrte Krige deS fuvqv' t t, m«r daS Zustande kommen einer neuen Convention, welche dem Gchiff- fahrtsverkehr nicht unerhebliche Erleichterungen geboten haben würde, zur Zeit gehindert worden ist. Indessen darf man sich wohl der Hoffnung hingeben, daß weiterhin eine günstigere Auffassung der Verhältnisse durchdringen wird. Inzwischen wird die durch die Friedensvcrträge deS Jahre- 1866 herbeigeführte gänzliche Beseitigung aller Rheinschifffahrtsgebühreu nicht verfehlen, auf die Verhältnisse der Rheinschifffahrt wohlthättg einzuwirken. St«ttg«rt, 15. August. (St.-Anz.f.W.) Ihre Ma jestäten der König und die Königin sind von Kis- singen heute früh im königlichen Rrsidenzschloß hier eingetroffen. * D«n»st«d1, 15. August. Das Darmstädter Re gierungsblatt publicirt das Gesetz, durch welches das Wuchergesetz in den zum Norddeutschen Bunde ge hörigen Gebietsthrilen des Großhcrzogthums seit dem 3. December v. I. und für die übrigen Landestheile mit September d. I. aufgehoben ist. — Die „H. Volksbl." berichten: Der Finanzaus schuß Zweiter Kammer (Referent Abg. Goldmann) hat einstimmig beantragt, die Vorlage großhcrzogl. Kriegs ministeriums, die Einführung des preußischen Mi litärpensionsgesetzes betreffend, abzulchnen. Der Vicepräsident der Kammer, Abg. Wernhrr, hat darauf hin an die obere Militärverwaltung die Anfrage ge richtet, ob unter diesen Umständen nicht auf der sehr gewünschten Beschlußfassung über die Vorlage noch auf dem gegenwärtigen Landtage verzichtet und so dem Lande die Kosten einer nochmaligen Zusammenberufung der Stände erspart werden könnten. * Wie«, 15. August. Die heutige „W. Z." melvet amtlich, daß Se. k. k. apvst. Majestät den Biceadmival Frhrn.v.Wüllerstorf und Urbair vom Kommando der ihm zugedachten ostasiatischen Expedition zu cuthcbcn und an dessen Stelle den Contrcadmiral Frhrn. v. Petz zum Commandanten dieser Expedition zu ernennen ge ruht hat. — Das „Militär-Verordnungsblatt" bringt das Schlußwort in Betreff der Aufhebung der Inha berrechte und befiehlt zugleich an, daß der so oft angegriffene § 15 des DtenstreglementS, welcher von den Inhaberrechten handelte, wie folgt zu rectificiren sei: „Die Würde des Obcrstinhabers ist eine Ehreu- stcllung, mit welcher dienstliche Functionen nicht ver bunden sind. Das Regiment wird bei jeder Gelegen heit neben der Nummer auch nach seinem Obcrstinhaber benannt, der berechtigt ist, die Uniform deS Regiments zu tragen, und bei Ausrückungen vor Sr. k. k. apost. Majestät, vor höchsten Herrschaften oder vor Militärs höherer Charge an die Spitze des Regiments zu treten." Zugleich werden die den Inhabern seit der letzten be züglichen Verordnung gebliebenen Rechte an Behörden übertragen und zwar das Recht der Verleihung der Bataillons - und Compagniecommanden an die Re giments- undFeldjägerbataillonscommandanten; dieEr- nennung der Cadettrn bei der Artillerie und den Genie truppen an die betreffenden Genrralinspectorrn, beim Pisnnierregimente dem Chef des Gcneralstabrs, bei allen übrigen Waffengattungen den betreffenden Tru- pendivisionären; die Entscheidung über Constituirung und commtssionelle Behandlung von Offizieren, Offi ziersaspiranten und Kadetten aller Waffen den Trnppen- divisionären. Die Dtrnstesrintheiiung der Offiziere wiro bei der Artillerie und dem Genie dem Generalinspector, beini Fuhrwesen demCorpscommaudo anheimgestellt; jene der Pionnieroffiziere wird dem Chef des Generalstab, s zu- gewiesen. In der Militärgrcnze wird die Eintheilung der subalternen Feldoffiziere den Rcgimentscommandan ten, vom Hauptmann aufwärts, sowie von sämmt lichen Verwaltungsoffizieren den Gcncralcommanden zu Agram und Temeswar übertragen. Die Pflichten der Regimentscommandanten gegen die Inhaber beschränken sich für die Zukunft auf Einreichung einer Rangliste der Offiziere und einer Dislocationstabelle zweimal im Jahre. — Das Marineobcrcommando hat die Auflösung von vier Compagnien deS Marinelnfantericregtments « und vo« sechs Compagnie» de- Matrosencorps ange ordnet. Diese Reduktion der Marinetruppen hat sofort in Wirksamkeit zu treten, und werden infolge derselben verschiedene Di-locationSwechsel im Bereiche der k. k. Marine nothwendig. Sr. Majestät Dampfer „Andrea- Hofer" hat die Bestimmung erhalten, die Urlauber, sowie die für Triest bestimmten Marinetrup pen dahin zu befördern. — Wie bereits mitgetheilt, hat Peter Karageor- giewitsch, der Sohn deS Fürsten Alexander, beim ungarischen Justizminister um mehrere Begünstigungen gebeten, welches jedoch vom Standpunkte der richter lichen Unabhängigkeit die Erledigung des betreffenden Gesuches dem Pesiher städtischen Gerichte überlassen hat. Das Criminalgericht hat nun im Beisein von zwei Delegirten des Stadtgerichts über das erwähnte Bitt gesuch verhandelt. Die zwei Punkte bezüglich des zu bewilligenden Hausarrestes und das Verlangen, dak der Anwalt des Fürsten, Alexander Funtak, bei den Ver hören zugegen sein und ihm als Hilfsdolmetscher zur Seite stehen darf, wurden nicht bewilligt, weil hier durch jede Untersuchung, inwiefern der Fürst an dem traurigen Belgrader Ereignisse bethciligt ist, gänzlich vereitelt würde. Der Punkt, daß es dem jungen Für sten gestattet werde, mit seinem Vater zu verkehren, wurde bewilligt, jedoch mit dem Bemerken, daß Vater und Sohn nur im Beisein eines Mitgliedes des in dieser Angelegenheit fungirenden Richtercvllegiums und blos von Familienangelegenheiten sprechen dürfen. Feuilleton. Das Gartenfest de» „Alberivereiu-" in Dre-den. Unter den zahlreichen Festen, welche im grünen Schovße deS k. Großen Gartens bi- jetzt gefeiert worden, war eine- der schönsten da-Sommerfrst, wel che- der unter dem Präsidium Ihrer königl. Hoheit der Frau Kronprinzessin stehende Albertverein am Sonn abend veranstaltet hatte. Der edle Zweck, dem das Fest diente, hatte die wärmste Thrilnahme im Publicum gesunden, da- bereits von Nachmittag- 3 Uhr an den ' Garten belebte. Kein geeigneterer Festplatz hätte sich > finden lasten, alS der Große Garten mit seinen schat- tiaen Alleen und malerischen Perspectiven, seinen lau schigen VoSguetS und grünen Matten, rin prächtiger Hintergrund für dir Sommrrtotlrttrn der rlrgantrn Welt, wir überhaupt für die allgemeine Frststimmung. Danrben waren alle Arrangements, deren Oberleitung vorzugsweise in den Händen der Herren Hautztmann ve. Naunvorst und Kaufmann BarteldeS ruhte, zweckentspre- ' chend getroffen. Der innere Theil d«S GartrnS war für Wagen möglichst abgrsperrt und so dem Flügelschlage der Sommerlust der möglichste Spielraum gegönnt. Auch an ErquickungSanftattrn außerhalb der Gartrn Wirtschaft,n fehlte rS nicht. Am Palais war unter einem großen Zelte ein wohlarrangirteS Büffet aufge- schlagen, wo, ebenso wie in verschiedenen improvimi n ' Sodawasterbuden, Damen au- den ersten Gesellschaft- kreisen in Begeisterung für den verein-zweck, sich bereit ' hatten finden lasten, Erfrischungen z« Verkäufe», wäh- j rend andere im Dienste der Var«chrr0gktit Bouqurt- darboten. Wie Birnen Blumen, so umschwärmte die Herrenwelt die anmuthigen Verkäuferinnen. Dabei erschallte auS allen Wirtschaften deS Gartens Concert- mnsik, wozu sich in unrigennütztaster Weise die Militär- musikoirectoren von Dresden mit ihren Chören, sowie das Musikchor des 2. Jägerbataillons in Meißen zur Verfügung gestellt hatten. Den Mittel- und Haupt punkt des musikalischen Theil- des Festes jedoch bildete eine Musikaufführung der Dresdner Singakademie (Chor- gcjangverein) und der Dresdner Liedertafel, welche sich hierzu mit entgegenkommendem Wohlwollen bereit erklärt hatten. Die Aufführung, welche im Saale des PalaiS stattfand, ward durch die Gegenwart Ihrer königl. Hoheiten des Kronprinzen und der Frau Kron prinzessin ausgezeichnet. In der schon so oft bewähr ten trefflichen Weise brachten unter großem Beifall die genannten Vereine „der Rose Pilaerfcchrt", gedichtet von M. Horn, compontrt von Rob. Schumann, und die von Max Bruch componirte „Fritjosti rge" zur Auf führung. Bekundete schon die Wahl der beiden Ton dichtungen die edle künstlerische Richtung dieser von den Herren Pfretzschner und Reichel geleiteten Ver eine, so verdienen auch sämmtliche bei der Aufführung Bcthriligtr für die gelungene Wiedergabe de- Pro gramm- volle Anerkennung. — Doch kehren wir in den Garten zurück, wo nach Beendigung des koncerts Ihre königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Frau Kron prinzessin zunächst einen Umgang nach den verschiedenen Verkaufsstellen, wo sich bereit- «tu rege- Leben ent wickelt halte, machten. Die Frau Kronprinzessin, rin Bouquet tragend, welche- das Verein-krech von rochen Rosen auf weißem Rvsenarunde darftrllte, ließ sich hier sämmtliche beim Verkauf betheiligte Damen einzeln vorftellen und richtete Worte huldvoller Anerkennung und Aufmunterung an dieselben. Zu selbiger Zeit war auch Ihre Majestät die Königin Marie bereits im Garten anwesend und geruhte die einzelnen Ein richtungen des Fistes allenthalben in Augenschein zu nelwien. Den Kulminationspunkt erreichte die allge meine Festfreude al» sich der Tag zum Abend neigte in der Ankunft Ihrer Majestäten des Königs und der Königin, welche in Begleitung Ihrer königl. Hoheiten deS Prinzen und der Frau Prinzessin Georg und der Prinzessin Amalie in offenem Wagen von Pillnitz ein- trafen. Die allerhöchsten und höchsten Herrschaften, von dem zahlreichen Publicum mit lebhaften Hochrufen begrüßt, begaben Sich zunächst nach dem großen Zelte, wo Sie, empfangen von Ihren königlichen Hoheiten dem Kronprinzen und der Frau Kronprinzessin, Sich mit den komitömitgliedern, sowie mit mehrrrn anwe senden Herren (unter denen wir die Herren Staats- minister v. Nostitz-Wallwitz, KreiSdirector wirkt. Geh. Rath v. Könneritz, Etadtcommandant Generalleutnant Freiherr v. Hausen und andere Generäle, sowie den Gemraldirector des k. Hoftheaters, Grasen v. Platen, und später auch den Minister deS k. Hauses, v. Zrschau, bemerkten) eine Zeit lang unterhielten und sodann von dort an- in einer Umfahrt den inner» Theil deS Gar ten» in Augenschein nahmen. Nachdem Ihre Maje stäten nach dem Zelte zurückaekehrt waren und hier wiederum etwa eine lmlbe Stunde verweilt hatten, machten Allerhöchstdieselben in Begleitung der königl. Prinzen und Prinzessinnen unter dem Jubrlgruß des Publikums einen Rnndgang nach verschiedenen Etablisse ment- und um den Teich, wo die hohen Herrschaften der Konditorei gegenüber Pl itz nahmen, um die Illumi nation ans demselben in Augenschein z» ncdmcn. Der Teich mit seinen Umgebungen bot, als die Nacht her- rinbrach, ein herrliche- Bild. Ueberall flammten, in allen Farben, Lichter auf. Bunte Ballon- belruchtkten die Pavillon-, wie die Alleen, welche um den Teich führen, während auf der dunkeln Fläche des letzter» selbst in riesigen weiß und roth glüdenden Rosen die 'Namenszüge der königlichen Familie aufleuchteten. In der Mitte des Teiches fchwamm ein in unzähligen Lich tern erglänzender Festbau, von dem abwechselnd Ge sang und Jnstrumentalvorträge über das Wasser her- überklangrn. Der zauberhafte Eindruck wurde durch eine elektrische Sonne noch erhöht, die zuweilen ihre, in welchselnden Farben prangenden Strahlen über diese, von einer Menschenmenge bunt durchwogte Srenerie efiectvoll spielen ließ. Da- Ganze muthete einem wie ein Märchen aus 1001 Nacht an. Auch sämmtliche Wirthschaften des Gartens hatten sich mehr oder we niger glänzend an der Illumination betheiligt; ebenso Nesmüller's Sommcrtheater, das, wie nicht unerwähnt bleiben mag, zwri Vorstellungen zum Besten des Al- bertvereins an diesem Tage veranstaltet hatte, von denen die Abendvorstellung durch den Besuch der aller höchsten u. höchsten Herrschaften auSgrzeichnetwurde. Eine von de» Militärmusikchören au-geführte Retraite be zeichnete gegen 10 Uhr den Schluß des Feste-, da- in seiner edeln Bestimmung, in seiner glänzenden Grstat tung ein schönes Blatt in dem Sriunerungsbuchr des Großen Garten- bildet. — Schließlich wollen wir noch erläuternd bemerken, daß am Büffet im grohen Zelte fast ausschließlich Damen de» AlbertvereinS den Brr kauf leiteten, während außerhalb de» Zelte- eine größere Anzahl jugendlicher Damen auf vom Di rektorium an sie ergangene Einladung den Ver kauf von Sodawasser und Blumrubouqurts übernom men hatte und in liebenswürdigster Weise ausführte. Diesen reizenden Verkäuferinnen, welche sehr «rse»i- lich zu dem erzielten finanziellen Resultate deigetragen dabrn, gebührt ebenfalls dankbarste Anerkennung; na mentlich gilt die» von den holden Sodawasferspevderin-
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