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Dresdner Journal : 05.11.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186811055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18681105
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18681105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-11
- Tag 1868-11-05
-
Monat
1868-11
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 05.11.1868
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2S7. VonnerMff. dm 5. November. IdomrtmeMiprttst: 8t«wp«l»u»cbl»x Kimi». !w Rordd. Li»»d«: ^idrliek: krklr. — Xxr ^liikrliol»: 1 „ 1L „ SIsnUtlick:— „ 1b „ LimeimKimuLero: 1 „ U>I»r,L»»«» tritt itkrüek 2 1-klr. 8t«-ol>-I-«dükr, öS> ^iosdd. Lande, Dost- aad rnskralnipi-tisr: kür dea «.am einer e«-p»Uenea Lei!«: 1 kkxr Dator „Linxes-ndt" die 2eile: S Kxr. Lrschrtnnl: lAxllck, mit Xo,n»Iiin« der Sonn- and Del«rt»x«, ^dend, tär dea kolxeadea Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 1868. »»skrMrummah«, lNl»»Sr1,: D». Li^aas^ar-ri», 6viaiai«lo»»Rr - des Dresdner doara»is; ,k«ad».: H. Lira».,», Lvoeir ko»r; 8^adarU->«rUa- Vt«»-L,1x,iU->»i»I -rr»attart ». U.: llm»»»r»i»i äl V»«».»», IsrUa: Osorivs'sck« Uuekk., Niriasr»»'» Nar«»a, ltvaoara Uuss»; Brea»»»: L. 8cai.orr»s Ur«^»a. D. krsnoiix'i Xuooncenkurvau, du»»«. Ni,L t t'Uivnv; kr^llreart <».».: dssosa sok« Nuckk.; Lol»! ^to. LLoirei«, kert«: ULvn, Dirrir», Lvi.i.ia» LOo., (8, ?I»o» de I» Nour,«); kre^: D». Lu,».»»»', Laokk.; Vieor X».. Ori>»:i.i«. Herausgeber: LLuigl. k!rnedltlon des Dresdner doarael^ Dresden, blnrieostress« Xo. 7. Amtlicher Theil. sV Dresden, 4. November. Ihre Majestäten der König und die Königin haben heute früh Schloß Weesenstein verlassen und das hiesige königliche Nesi- denzschloß, Ihre Majestät die Königin Marie das königliche Palais auf der Augustusstraße bezogen. Dresden, 4. November. Ihre Majestät die Kö nigin Elisabeth von Preußen sind heute früh 7 Uhr von Weesenstein nach Regensburg abgercist. Dresden, 31. October. Seine Königliche Majestät haben den zeithcrigen Assessor bei'm Gerichtsamte Zwickau Karl Alfred Alexander Haupt zum Gerichtsamtmann bei dem Gerichtsamtc Schöneck zu ernennen allergnä- digst geruht. Dresden, 3. November. Stine Majestät der König haben dem Director der K. K. zoologischen Rcichsanstalt zu Wien, Scctionsrath Ritter von Hauer das Nit lerkreuz des Albrcchtordens zu verleihen geruhet. Nichtamtlicher Theil. Uebersiwt. Telegraphische Nachrichten. TagrSgrschichte. Berlin: Postvertrag mit Italien. Die Aufgaben des Landtags. Geh. Lcgationsrath Theremin -j-. Anwesenheit des Generals v. Man- »«.teuffel. Städtische Angelegenheiten. — Hannover: Provinziallandtag. Haussuchung in Uslar. — Kas sel, Wiesbaden, Rendsburg: Von den Land tagen. — Schleswig: Archivangelrgcnheit.— Neustrelitz: Neuer Premierminister. — Gotha: Ordensverleihung. — Altenburg: Befinden des Herzogs Joseph. Landtag einberufen. — Dessau: Proceß wegen der bcrnburgschcn Allodialerbmasse. — Arolsen: Landtagscröffnung. — Hamburg: An schluß an den Zollverein. — München: Vcrurthei- lung von Traunsteiner Landwchrmänncrn. — Wien: Vom Versassungsausschusse. Die hannöversche Kö nigsfamilie. Circulardcpeschc des Frhrn.v.Beust, vr. Zelmka. — Haag: Unruhen in Rotterdam. — Ma drid: Belohnungen für die Marine. Akademie auf gehoben. Die Finanzlage. — London: Vermisch tes. — Doku Hama: Jnsultirung des preußischen Geschäftsträgers in Japan. Allgemeine Unsicher heit. — New-Nork: Jndianerraubzüge. Dresdner Nachrichten. Praviuzialnachrichten. (Freiberg.) vk,mischte». Statistik und volklwirlhschast. Telegraphische Nachrichten Berlin, Mittwoch, 4. November, Nachm. '/t2 Uhr. (W. T. B.) Sorben ist der Landtag im weißen Saale drS töni^I. Schloss-» durch Se. Majestät den König mit folgender Thronrede eröffnet worven: „Erlauchte, edle und geehrte Herren von beiden Häusern des Landtags! Die heute beginnende Sitzungs periode eröffnet Ihnen ein weites Feld wichtiger, ge setzgeberischer Thätigkcit. Ich vertraue, daß derselbe Geist bereitwilligen Zusammenwirkens mit Meiner Re gierung, welchem die günstigen Erfolge der letzten Sessionen zu danken waren, auch bei den diesmaligen Bcrathungen maßgebend sein werde. Der «Ltaatshaushaltetat für das nächste Jahr wird Ihnen unverzüglich vorgelcgt werden. Infolge des Zusammenwirkens verschiedener ungünstiger Umnände ist cs nothwendig gewesen, zur vollständigen Deckung der Staatsausgaben, obwobl dieselben tbunlichst be schränkt worden sind, außerordentliche Einnahmen in Ansatz zu bringen. Die.dauernde Stockung des Ver kehrs und die Folgen einer nicht günstigen Ernte im vorigen Jahre haben die sonstige naturgemäße Stei gerung der Einnahmen mit der unvermeidlichen Zu nahme der Staatsbedürfnissc nicht gleichen Schritt hal ten lassen. Durch die im allgemeinen volkswirthschastlichcn Inter esse beschlossenen Herabsetzungen der Zölle und andern Feuilleton. K. Hostheater. Dienstag, den 3. November, wurde Hackländer's Lustspiel „Magnetische Euren" neu eiustudirt gegeben. Ist auch dies Stück im Stoff be reits etwas veraltet, in der Handlung durchans un wahrscheinlich und in der Ausarbeitung zu breit und mit zu lockerm Zusammenhalt ausgespennen, so ge währt es doch einen angenehmen, heiter anregenden Eindruck. Der Konversationston ist elegant und mit abgerundetem Schliff behandelt, und wir befinden uns in einem Kreise der guten Gesellschaft, wo zwar nicht Wärme und Tiefe, aber nirgends scharfe Ecken, ver letzende Spitzen oder gar possenhafte Elemente hervor- tretcn; die Charaktere sind interessant skizzirt, der Gang der Situationen bietet Abwechselung und eine gewisse Spannung, und mehrere derselben sind, wenn auch bis weilen künstlich, doch geistreich und geschickt hcrbeigc- führt und mit überraschenden feinen Wendungen gelöst. Die Darstellung war im Ganzen eine gute und wurde mit warmer Theilnahmc ausgenommen; sic wäre sehr gelungen zu uenncn, wenn die Ausführung in einigen Partien und im Ensemble einen noch raschcrn Fortgang nähme, wie ihn das Stück unbedingt verlangt; wcnn die hübsche Partie des jungen Eugen einen gcwandtcrn Repräsentanten hätte und in einigen Rollen gar falsche Accentuation mit Fleiß und Intelligenz beseitigt würden. Ganz vorzüglich, wahr in Ton und Spiel charakterisirte Fräul. Ulrich das nervenkranke Gebühren der Gräfin, mit feiner, tactvollcr Nüancirung, ohne dir verräthe- rischen Liebesäußerungen für den Neffen zu stark zu markiren. Herr Jauner zeichnete sich — wie schon früher — in der durch ihre Doppelnatur schwierigen Rolle des Magnetiseurs (Ferdinand v. Rahden) aus, die er mU grifte-gewandtem Humor und mU jener ele- Einnahmcn sind Ausfälle von erheblichem Umfange herbcigeführt worden, in deren Voraussicht, zu Anfang dieses Jahres, dem Zollparlamente Vorlagen gemacht wurden, welche jedoch die Zustimmung desselben nicht erlangt haben. Ich boffe zuversichtlich, daß die Vermehrung der eigenen Einnahmen des Bundes als nothwendig an erkannt und nicht weiter versagt werden wird. Wenn ferner nach Lage der Verhältnisse in nächster Zeit ein lebendigerer Aufschwung von Handel und Verkehr und ein günstiger Einfluß desselben auf die Erhöhung der Staatseinnahmen erwartet werden darf, so knüpft sich hieran auch die Hoffnung, daß demnächst die Mittel vorhanden sein werden, das Gleichgewicht zwischen den ordentlichen Staatseinnahmen und Ausgaben herzustel- lcn und für die Stantsbedürfnisse ausgiebiger zu sor gen, als es gegenwärtig möglich gewesen ist. In Würdigung dieser Verhältnisse werden Sie kei nen Anstand nehmen, den Vorschlägen Meiner Re gierung wegen Deckung des Ausgabebcdarfs für das nächste Jahr Ihre Zustimmung zu geben. Die Fortbildung der Verwaltungseinrichtungen ist Gegenstand eingehender Erwägungen gewesen. Es kann nicht die Absicht sein, die bisherigen Einrichtungen, denen Preußen zum großen Theile sein Gedeihen ver dankt, zu erschüttern oder aufzulösen, ehe anderweit lebensfähige und Erfolg versprechende Institutionen geschaffen sind. Meine Regierung erkennt cs aber na mentlich im Hinblick auf die Vergrößerung der Mo narchie und in Berücksichtigung eines vielfach hervor- trctenden Strebens als ihre Aufgabe an, diejenigen Zweige der öffentlichen Thätigkcit, welche nicht vermöge cincs unmittelbaren Staatsinteresscs der Leitung und Fürsorge der Staatsbehörden nothwcndig Vorbehalten bleiben müssen, allmählich geeigneten provinziellen und communalen Körperschaften zu sclbsiständigcr Wahr nehmung zu überwciscu. Sobald diese Körperschaften mit entsprechenden Verwaltungsorganen ausgcstattet sein werden, wird die Gesetzgebung auf den einzelnen Gebiete» des Staatswesens den Kreis ihrer Wirksam keit, je nach den zu machenden Erfahrungen, zu erwei tern haben. In mchrern der neuen Provinzen ist die Herstellung solcher Verwaltungsorgane angcbahnt. Um den Boden dafür auch in den alten Provinzen zu bereiten, ist vor Allem die Fortbildung dcr Kreisvcrfassung erforderlich. Meine Regierung wird Ihnen einen dahin zielenden Entwurf vorlegeu. Eine Reihe anderer wichtiger Verbesserungen der Gesetzgebung soll durch Ihre Mitwirkung zur Ausfüh rung gelangen. Die Vorschriften über die Erwerbung und den Ver lust dcr Eigenschaft als preußischer Unterthan bedürfe» im Zusammenhänge mit der Gesetzgebung des Nord deutschen Bundes cincr neuen Regelung. Behufs Regelung dcr Communalverhältnisse in der Provinz Schleswig-Holstein werden Ihnen Gesetzent würfe über die Vcrfasfung und Verwaltung der Städte und dcr Flcckcngcmemdcn zngchcn. Meine Negierung widmet dcr imurn und äußern Entwickelung der Volksschule unausgesetzte Pflege und erwartet vertrauensvoll Ihre Zustimmung zu den Ge setzentwürfen, welche die äußern Verhältnisse der Volks schule und der Volksschullehrcr betreffen. In bcscndcrm Maße wird Ihre Thätigkcit für dir Erörterung dcr Rechtspflege und cincr dir ganze Mo narchie umfassenden Rechtsgemcinschast in Anspruch ge nommen werden. Es werde» Jh»en Vorlagen zugehen über die Anstellung im höhern Justizdienste und über die juristischen Prüfungen, ferner dcr Entwurf eines Expropriationsgeschcs, eine Vorlage wegen der vom Handelsstande dringend gewünschten Aendcrungen der Concursordnung, Vorschlägc zurNeform derHypothckcn- und Subhastationsordnung. Zur cinhcitlichen Regelung der Jagdpolizci im ganzen Umfange der Monarchie sind Gesctzcntwürfe vorbcrcitct. Durch den Abschluß einer revidnten Nhcinschifffahrtsacte ist für dcn Ver kehr auf cincr der wichtigsten Wasserstraßen eine neue völkerrechtliche Grundlage gewonnen. Meine Regierung wird Ihnen den Vertrag zur verfassungsmäßigen Zu stimmung vorlegen. Es gereicht Mir zur Beruhigung, daß der Noth stand, welcher im vorigen Jahre einen Theil der Pro vinz Preußen heimgesucht hat, durch die Anordnungen, welche mit Ihrer Zustimmung getroffen worden sind, durch die hingehende Thätigkeit dcr Behörden und Cor- porationen, sowie durch die reichen Erweise der öffent lichen Mildthätigkeit überwunden wordcn ist, und daß nach der diesjährigen günstigcrn Ernte in jener Pro vinz eine Wiederkehr ähnlicher Zustände für den näch sten Winter nicht zu besorgen ist. Die Beziehungen Meiner Regierung zu dcn aus wärtigen Mächten sind nach allc» Seiten hin befrie digend und freundschaftlich. Die Ereignisse auf dcr westlichen Halbinsel Europas können uns zu keinem andern Gefühle veranlassen, als zu dem Wunsche und zu dem Vertrauen, daß es dcr spanische» Nation ge lingen werde, in dcr unabhängigen Gestaltung ihrer Verhältnisse die Bürgschaft ihres Gedeihens und ihrer Macht zu finden. Eine erfreuliche Ucberemstimmung in wachsender Bildung und Humanität hat dcr inter nationale Congreß bewährt, welcher soeben in Genf die Aufgabe gelöst hat, die früher fcstgcstcllten Grund sätze für die Behandlung und Pflege dcr Verwundeten im Kriege zu vervollständigen und auf die Marine auszudchnen. Wir dürfen hoffen, daß dcr Augenblick fern sei, dcr diese Ergebnisse zur Anwendung berufen werde. Die Gesinnungen der Souveräne und das F,riedcnsbcdürfniß der Völker begründen die Zuversicht, daß die fortschreitende Entwicke lung des allgemeinen Wohlstandes nicht nur keine materielle Störung erleiden, sondern auch von jenen Hemmungen und Lähmungen wird befreit werden, welche grundlose Be fürchtungen und deren Ausbeutung durch die Feinde des Friedens und der öffentlichen Ord nung ihr nur zu oft bereiten. Möge dcr Land tag durchdrungen von jener Zuversicht an seine Frie- densarbcit gehen." Tagcsgtschichte. Berlin, 3. November. (B. Bl.) Gestern ist die Conferenz wegen Vereinbarung eines neuen Post- vertrags zwischen dcm Norddeuischcn Bunde und den süddeutschen Staaten einerseits und Italien an dererseits eröffnet wordcn. Es babcn an derselben Theil genommen als Bevollmächtigte des Norddeutschen Bundes: dcr Gcneralpostdirector v. Philipsborn und dcr geh. Obcrpostrath Stephan; Bayerns: der Gencral- directionsrath Ritter; Württembergs: dcr württcmbcr- gische Gesandte am hiesigen Hofe, Frhr. v. Spitzcmberg, und dcr Obcrpostrath Hofacker; Badens: dcr Gcncral- dircctor der badcnschcn Vcrkehrsanstaltcn, Zimmer, und dcr Assessor in dcr Gcncraldirection dieser Anstalten, Heß; Italiens: dcr italienische Gesandte am hiesigen Hofe, Graf de Launay, welchem als technischer Beirath der Ministerialdirektor Tantesio zur Seite steht. — Der geh. Lcgationsrath und Vortragende Rath im Mini sterium der auswärtigen Angelegenheiten, Theremin, ist am 1. d. Mts. auf cincr Urlaubsrcise auf dem, dcm Grafen v. Bassewitz gehörigen, in Mecklenburg-Schwerin belegenen Schlosse Schlitz gestorben. — Die „Krcuzzcitung" bringt heute einen Artikel über die Ausgaben des bevorstehenden Landtags, in welchem sie u. A. sagt: „Allen Anzeichen nach werden zunächst die Finauzfragcn das Hauptinteresse der Lan- desvertrctung in Ampruch nehmen. Es handelt sich um die möglichst zeitige Feststellung des Staatsbaus- haltetats für das Jahr 1869. Bei dieser Feststellung kommt cs zugleich darauf an, ein in dcm nächstjährigen Etat enthaltenes Deficit in dcr gecignetftcn Wcise zu beseitigt» oder zu decken. Nicht wenige Oppositions- blättcr begrüßen das nächstjährige Deficit als eine trcff- gantcn, sichern und maßvollen Haltung durchsührtc, dcr er sonst bisweilen untreu wird. Dem Grafen Schon- mark könnte Herr Jaffe vielleicht etwas mehr Vor nehmheit in der Redeweise gcbcn; aber sehr richtig spielte er ihn gutmütbig und einfach im Ausdruck, so daß wir nicht zn stark aufgefordert werden, seine gei stige Blindheit in Bezug auf feine Frau auch auf den Minister des Auswärtigen zu übertragen. Vortrefflich charakterisnt Herr Walther den wiffcnsdurs'.igcn Pe danten Steinbach, dessen Frau Fränk. Guinand gab, und Herr Meister dcn Kammerdiener des Grafen. C. Banck. Literarische». Dcm ersten Theil der „Waaren- kunde für die Francnwclt" (Breslau, E. Tre- wcndt) von Karl Ruß ist jetzt dcr zwrite Tbcil gefolgt. Er umfaßt die „Hauswirthschaftsgcgenstände" in ein gehender Darstellung mit Berücksichtigung der Ergeb nisse dcr Wissenschaft wie der Vortheile der praktischen Erfahrung in unterhaltender und belehrend anregender Weise. Belcuchtuugs-, Brennmaterialien und Wasch mittel, Hausgeräthc aller Art, Werkzeuge, Möbel, Bc- kleidungS- und Cchmuckgegenstände sind vom Verfasser ausführlich behandelt und neben der geschichtlichen, culturlichen, naturwissenschaftlichen Mittheilungen über jeden Gegenstand, der Beschreibung seiner Fabrikation rc. sind namentlich die Merkmale der Beschaffenheit, die Prüfungen und Erkennung! mittel des guten und un- verfälschten Zustande- aller dieser Dinge ins Auge gefaßt und dargelegt. Tie Leserinnen empfangen somit in diesem Theile des Werkes, der ihnen wie der erste warm empfohlen sei, eine nmfassendr HauswirthschaftS- künde, praktisch und nutzenbringend, bcrathend für viel fache Bedürfnisse des täglichen Lebens. Ein ausführ- lichrs Sachregister ermöglicht das Buch als Lexikon oder Nachschlagebuch in allen cinschlagcndcn Frage» zu gebrauchen. —v— f Jllustrirte Literatur. Das Septcmbcrheft von „Westcrmann's Jllustrirtcn Deutschen Mo natsheften" enthält eine Novelle, „Auf Gehen" von Ida v. Düringsfcld, und eine hübsche Skizze: „Wan dernde Musikanten" von Elise Polko. Außer diesen beiden beliebten Schriftstellerinnen haben mehrere Ge lehrte Beiträge geliefert. So zeichnet L. Köhler das biographische Bild Anton Nubinstcin's während Adolph Bastian eine interessante ethnographische Schilderung des Volksstammcs dcr „Abkhasen" entwirft. Die „Be rühmten Liebespaare" setzt F. v. Hohenhausen mit „By ron und die Gräfin Giuccioli" fort, von dcncn Por träts Leigcgcbcn sind. Kleinere Beiträge aus verschie denen wissenschaftlichen Gebieten schließen sich an. Einen großen Raum nimmt die Schlußabtheiluug des hollän dischen Romans „In dcr Fremde" von Adolph Glaser ein. Die einsache, man könnte sagen nüchterne Lcbcns- anschauung der Holländer zeigt sich in dieser lebens wahren Erzählung von Anfang bis zu Ende in charak teristischer Weise. Eine Scparatausgabe derselben wird angckündigt. „Der Bau des menschlichen Körpers. Leit faden für den Schulunterricht beim Gebrauche der vom k. s. Landcsmedicinalcvllegium hcrausgcgcbenen anato mischen Wandtafeln von vr. med. Ä. Fiedler und Joh. Blochwitz, Lchrcr. Dresden, Druck und Verlag von C. C. Meinhold u. Söhne, k. Hosbuchdruckeret." Bei Benutzung der vom Landesmcdicinalcellegium hcr- ausgegebenen anatomischen Wandtafeln hat sich der Mangel eines erläuternden Textes fühlbar gemacht. L>as vorliegende Merkchen, welches zunächst eincn Com- liche Gelegenheit, um aus den Nöthen der Staat-kaffe möglichst für ihre Partcisache Capital zu schlagen. Mehrere Verlautbarungen ergeben, daß zu diesem Zwecke gegenwärtig von verschiedenen Opposisionsschichte» die Beseitigung des Artikels 109 der Vcrfassungsurkunde erstrebt wird. Bekanntlich lautet die finanzielle Be stimmung dieses Artikels: „„Die bestehenden Steuern und Abgaben werden fortcrhoben."" Nach dcn Absich ten der Opposition soll an die Stelle des regelmäßigen Fortgangs dcr Steuererhebung die alljährliche parla mentarische Neubrwilligung dcr Steuern nebst einer Contingentirung derselben treten. Als Hebel zur Er reichung dieses Ziels will man aber das Deficit benutzen... Die Conservatlven wissen, daß sie auf dcm Landtage hinsichtlich des Deficits in erster Reihe mit aller Gründ lichkeit die Bcdürfnißfrage zu prüfen haben. Finden sie nach gewissenhaftem Ermessen, daß die Nothwendig- kcit einer Steigerung der Ausgaben über die Einnah men vorhanden ist, so gilt cs, in der passendsten und schonendsten Wcise für die Deckung des Ausfalls sorgen zu Helsen. Politische Nebenzwecke aber zu verfolgen bei solcher Angelegenheit — das ist entschieden zu tadeln." — Die Anwesenheit des Generals Frhr». v. Man teuffel hat an der Börse und in der Presse allerlei Anlaß zu politischen Gerüchten gegeben. Die „N. Pr. Ztg." ist in der Lage, auf das Bestimmteste zu ver sichern, daß dieser Anwesenheit, welche lediglich den Zweck der hergebrachten militärischen Meldung hatte, nicht die mindeste politische Bedeutung bcizulegen ist, und fügt hinzu, daß die Voraussetzungen jener Ge rüchte in allen Beziehungen rein erfunden und schon deshalb auch die Folgerungen sinnlos sind. — (N.-Z) Herr Reinhold Bcgas ersucht den Ma gistrat um eine endgiltige außerordentliche Abschlags zahlung von 2000 Thlr. zur Vollendung dcr Arbeiten am Schillcrmonumcnt. Der Magistrat ist nach dcm Gutachten dcr Controlcommissien damit einver- standcn. — Die Herren Streckfuß, Klose, vr. Cohn, Siekmann, Berlin, vr. Behrend 1., Buwelle, Romstädt, W. Steinert, I. I. Meycr >1., Bernhardt, Rüthnick haben folgenden Antrag gestellt: die Stadtverordneten versammlung wolle den Magistrat ersuchen, daß dieser bei den betreffenden Behörden die geeigneten Schritte zur Aufhebung des Programmzwanges an den yöhern Lehranstalten thuc. Hannover,2.November. (Fr.J.) DemProvinzial- landtage ward heute durch Schreiben des Oberpräsi- dcnten mitgctheilt, daß der König mittelst k. Erlasses vom 30. vor. Mts. das von den Ständen beschlossene Regulativ über die Verwaltung des Provinzialfonds genehmigt habe. Zugleich ward in dem Schreiben der Landtagsmarschall ersucht, die Wahlen zum ständischen Ausschuß möglichst bald anzuordue». Der Landtag be willigte die ständischen Vcrwaltnugskosten, darunter den Gehalt des Landesdircctors zu 3000 Thlr. und dic Be soldungen der bcidcn Landcsräthc zu je 2000 Thlr. Die ritterschastliche Seite versuchte vergeblich, den Ge halt des Landesdircctors, für welche Stelle N. v. Ben nigsen auscrsehcn ist, auf 2000 Thlr. hcrabzudrücken. Es erhoben sich für einen dahin abziclcnden Antrag nur fünf Ritter. Am Donnerstag sollen die Wahlen für das Landcsdirectorimn vorgeuommcn, am Freitag der Landtag geschlossen werden. — Eine Haussuchung wurde, wie die „D. V.- Ztg." berichtet, am 27. Oktober in Uslar bei dcm Schreiber Netze vorgcnommen. Grund zu derselben soll der Verdacht gegeben haben, daß Netze für die Welfcn- legion anwerbe und zu dem Zwecke vom Hietzinger Hofe Geld erhalten habe. Bei Durchsuchung der Papiere wurden einige Bücher und Briefe mit Beschlag belegt. * Kassel, 2. November. In dcr heutigen Sitzung des Provinziallandtags stand auf dcr Tagesord nung dic Berathung über dic Regierungsvorlage: Grundzügc cincs Regulativs für dic Organisation der Verwaltung des communalständischen Vermögens be treffend. Nach längerer Debatte erklärte dcr Regie - rungscommiffar, gch. Ncgicrungsrath Wicgand, daß das Zustandekommen des Gesetzes auf Schwierigkeiten mcntar zu dcn bezeichneten Tafeln darstellt, hilft in trefflicher Weise diesem Mangel »b. Dasselbe wird Leh rern die Erklärung, Schülern das Verständniß erleich tern. Zugleich aber kann das Buch, da cs ein selbst ständiges Ganzes bildet, auch ohne die Tafeln gebraucht werden; als „populäre Anatomie" giebt es dcm Laien Aufschluß über dcn Bau des menschlichen Körpers. Am 23. November und folgenden Tagen kommen mehrere zum Theil hinterlassene Sammlungen von Kupferstichen, Nadirungen, Aquarellen, Haiid- zeichnungcn, Autographcn, Kupferwerkcn rc. des Ritters C. W. Moorrccs in Utrecht, des Kupferstechers C. Lödel in Leipzig u. m. A. durch Rudolph Weigel zur Ver steigerung. Der Katalog enthält 2375 Nummer». M. Henris», ehemals erster Professor des Taub stummen- und Blindeninstituts zu Lüttich, ist in Chönöe verstorben. Henrion war seit seiner Geburt taubstumm und einer der bedeutendsten Schüler des AbbL Sicard zu Paris. j- Ein Brief von Kirk aus Zanzibar von, 29. August meldet, daß derselbe Briefschaften von Livingstone aus dem Kazcmbeland, datirt vom October, und ari dem Marunzuland, vom Decembcr vorigen Jahres empfangen habe. Livingstone und seine Begleiter be fanden sich wohl. * Die Reihe der illustrirtcn Katechismen, wie solche seit Jahren aus I. I. Webcr's Verlag in Leipzig her- vorgegangen, ist um einen neuen (Nr. 64) vermehrt worden, der sich „Katechismus der Orgel" betitelt und von C. F. Richter verfaßt ist. * Seit October erscheint (Stuttgart, Th. Stürmer) ein neues Organ für Musik- und Thcatcrlrben, das fich „der Freischütz" betitelt. Die Herausgeber sind Ad. Palm und E. Masche?.
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