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Dresdner Journal : 30.09.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186809301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680930
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680930
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-09
- Tag 1868-09-30
-
Monat
1868-09
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 30.09.1868
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1868 227 Mittwoch, don 30. Soptomber Kvamtemeutspretsei DreMerImmal. - li Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann. er», von Hannover. München: Vermählung der Ne, ar). «er, nd, k. i - » r - 2 1 « 5 c Hm- »»V >, vrolmtr, > 7 Uhr 2L Höoick und mf Sxtr»- ?! l»vr»»»««» tritt ^iikrlled 2 Hilr. Mswixitlsbtikr, »u»»«rk»N> a«» N»rä«l. 8»o<I«s Post uock !8l«iop«Isu»cl>I»ssdii»i». Majestät der Kaiser wird nach der Ankunft des Groß fürsten, welcher heute Nachmittag hier erwartet wird, einem im Familienkreise abzuhaltendcn Dankgottesdienste deiwohnen. — Ein Telegramm von „W T. B." meldet I» »«räch. »mM.: ^Nkrliok: S'rvlr. — Nx- ^Mrllcdt I l» „ wonAtlirti;— „ ld „ Llo««tl»«Xnwm«ri>: 1 „ »oft, ohair — Die „Reform" erklärt heute, daß sie mit Ende dieses MonatS aufzu hören „gcnöthigt" ist. Das Blatt war zuletzt ein Organ der Nattonalliberalen und ursprünglich eine demokratische Zeitung. Wiekbadkn, 27. September. Die heute abgchaltene Landcsvcrsammluug (der Liberalen) war von etwa .-MX) Personen besucht; deu Vorsitz führte der Procu- rator v. Eck. Tie bckaunten vier Anträge des libera len Comites, bcircsfcnd die Landesbank, die Gemeinde verwaltung, die Provinzialfonds und die Schulfrage, wurden einstimmig angenommen. 6 Altenburg, 28. Scptbr. Unter dem Jncognito einer Gräfin v. Hoya traf gestern Abend, von Hietzing kommend, Ihre Maj. die Königin Maric von Han nover in Bad Ronneburg ein, und ist dieselbe, nach dem sie daselbst übernachtet, heute Morgen in Beglei tung Sr. Hoheit des regierenden Herzogs Ernst, welcher Ihrer Majestät bis Gera das Geleit gab, nach dem Jagdschlösse Hummelshain weiter gereist. Die Reise Ihrer Majestät gilt lediglich einem Besuche ihres Va- tcis, des dermalen in „Fröhlicher Wiederkunft" wei lenden Herzogs Joseph. In der Begleitung der Kö nigin Maree befand sich der Großfürst Nikolaus von Rußland, ältester Sohn des Großfürsten Konstantin von Rußland, Neffe der Königin und Enkel des Her zogs Joseph. — Seit einigen Wochen ist Ihre Hoheit die Prinzessin Marie Eduard, Braut Sr. Durchl. des Erbprinzen von Schwarzburg Sondershausen, nicht unbedenklich an einer Halsentzündung erkrankt. Be findet sich dieselbe auch gegenwärtig auf dem Wege der Besserung, so erheischt ihr Zustand doch noch fortwäh rend große Schonung. Infolge dessen ist die bereits auf Mitte September angesetzt gewesene Hochzeit des hohen Brautpaares vorläufig aus unbestimmte Zeit ver schoben worden. München, 28. September. Das „T. B. f N." mel det: Die Vermählung der Herzogin Sophie in Bayern mit dem Herzoge von Alcnyon wurde heute Vormittag 11 Uhr in Gegenwart der gcsammten her zoglichen Familie und vieler hohen Gäste in Posten- bofcn vollzogen. Der Prinz Adalbert nnd der Mini ster v. Pfrctschncr fungirten als königl. Kommissare. — Die Kaiserin von Rußland hat, vom Könige begleitet, gestern die Herzog!. Familie und deren Gäste in Possenhofen besucht uud ist heute Vormittag halb 10 Uhr ebenfalls in Begleitung des Königs, auf hie sigem Bahnhöfe cingctroffen. Ihre Majestät, welche sich nach Como zum Gebrauche einer Traubencur be- gicbt, setzte nach kurzem Aufenthalte ihre Reise fort, deren heutiges Ziel Botzen ist. Der König begleitet die Kaiserin bis Innsbruck, woselbst das Diner ein genommen wird. (Die Kinder der Kaiserin, die Groß fürstin Maric und die Großfürsten Sergius nnd Panl reisten am 26. von Friedrichshafen ab, um nach einem Ausflüge von einigen Tagen sich gleichfalls nach Como zu begeben.) Müncher-, 27. September. (S. Pr.) In der gestri gen Sitzung der Militärconfcrenz wurden die Er gebnisse der bisherigen Verhandlungen zusammengefaßt und die Grundlagen formulirt, auf welchen die Bil dung der Commission zur einheitlichen Leitung des süd deutschen Festungswescns stattzufinden hätte. Die nächste Sitzung wird am 5. k. M. gehalten werden. (-) Wien, 28. September. Das Unterbleiben der Kaiscrreise nach Galizien hat daselbst einen tiefen Eindruck gemacht. Das Land giebt seinen Vertretern die Schuld, uud diese scheinen nun, nicht geneigt, die Verantwortung für das Unterbleiben des kaiserlichen Besuches auf sich zn nehmen, auf Mittel für einen ver deckten Rückzug zu sinnen. Es liegen Andeutringen aus Lemberg vor, die keinen Zweifel darüber zulassen, daß der Landtag seine Beschlüsse gern modificiren würde, wenn er uni diesen Preis dem Lande den kaiserlichen Besuch sichern könnte. Da erst deute ein allgemeines Ministcrconseil, zu welchem nun auch die Herren l)r. Herbst und v. Pirner aus Prag eingctroffen und dem auch Graf Gvluchowski beiwobnen soll, stattfin- dcn wird, so wissen wir natürlich noch nicht, wie das »«I». chaclismcffe, »nseralenpreisr: k'üe ltso N»om oiaer xespatteoon 1 Nxr. vwtor „Lin^sitoät" äie Leit«: 3 Erscheinen: D»«Nok, mit XusnsUm« äor Non»- nnä pekrtsx«, Nik ii«u tolxeoä«» Sakrratrnannahme auswirt«: l-iipsi?: t«. Douuuisslo»»» «le» vre»6a«e ^ourv»Is, edenä»».: N Luar.s», po»r; Lerim. li,,oriv»'»clis Uuovk., liseixse»»-» Nuronn, itvooi.ru dlosss; Lrswso: L 8ool.oer»; Lrssl»»: l» Xnnnneendiiroon, Nesi, L pxrvx»; pr»okl«rkt ,.L.: ^ssosUsvli« üuokk.; USl»i .V» xx». ?Lri»: IIsvss, I.seelr«, Vvl.i i»» L6o., (8, pluee «Io tu Nourse); p«. kssvloo'» öuct»k.t Visa: ivi.. Oee»l.r». Herausgeber: üöuigt. Depeüitioo «ies vre»<Inee ^ournsla, Orssiwu, Lisrieustrsss«, tio. 7. Herzogin Sophie. Die Kaiserin von Rußland. Militarconfercnz. — Wien: Die Vertagung der Kaiserreise nach Galizien. — Triest: Abreise der amerikanischen Kriegsschiffe. — Paris: Botschaf- terwechsel in Berlin. — Bern: Schluß de» Con- gresseS. — Brüssel: Septemberfest. Befinden des Kronprinzen. Duell. — Florenz: Die innere Lage. — Rom: Waffen in Sicherheit gebracht. Excommunication. — Madrid: Nachrichten über den Aufstand. — Kopenhagen: Großfürst Alexis. — Warschau: Tagesbericht. — Bukarest: Eisen- scnbahnconcesston. HULSU. , Kotter- öa«»«r», Goth", er,, Ks- Uer»t»r, air zu ex. Lßig wi Gtetti». Wie verlantet, wird Felvmarschallleutnant Fürst Thurn nnd Taxi« im Auftrage de« Kaiser« von Oester reich zur Begrüßung de« Kaiser« von Rußland nach Warjchu» gehen. Die „Reue freie Presse" ersähet, daß sammtliche Ministerien bei den vudgetberathungen für mit geringern Forderungen al« im vorigen Jahre hervor- getreten find. Wien, Dienstag, 29. September. (W.T.B.) «ach den heutigen Morgenblattern ist die Demission de» Statthalter» von Galizien, Grasen Malachowski, au- genommen worden. Der Ministerrath soll beschlossen haben, den galizischen Landtag nicht auszulosrn. Rach einem Telegramm der „R. sr. Pr." wird geg'n den Bischof von Linz wegen seine« letzten Hirten briefe» gerichtliche Untersuchung eingeleitet. Pardubitz, Montag, 28. September. (Tel. der Boh ) In Hohenmauttz waren gestern Unruhen vau tschechischen Lerriaen. Auch nach HohenbruS warde Militär geschickt. Pari», Montag, 28. September, Abend». (W. T. B.) Da» Gerücht, e» habe eine Zusammenkunft zwischen der Kaiserin und der Königin Isabella statt- gesunden, wird ossiriell dnuentirt. „Patrie" schreibt: Die Lage scheint sich in Spa« nirn seit 24 Stunden verschlimmert zu habeDa» letzte königliche Schiff, welche« vor San Sebastian ankerte, hat die Rhede verlassen, um zu den Insur genten zu stoßen. Zwei oder drei Schiffe in Toulon haben Ordre erhalten, sich nach der spanischen Küste zu begeben. Pari», Dirartag, 29. September. (W. T. B.) Der „Moniteur" meldet in seinem vülletin au« Spa nien: Granada und Cartagena e>klarten sich gegen die Regierung; die königlichen Truppen haben die Stadt (?) g raamt. Nach dem „Eiöele" haben die b iden Generale Concha der Königin grschrirben, daß sie bei deren Weigerung, nach Madrid zu kommen, nicht mehr sür dir Situation rinstehen könnten. Rach Empfang diese» Schreiben« habe lie Königin den General de la Pr- zurla (Grafen de Ehrst») beauftragt, ein vollstindigrv Cabinet zu bilden, uud den StaatSrath noch San Srbastian riubrrufkn. E« werden srhr wichtige Be schlüsse rrwortrt. Madrid, Sonntag, 27. September. (W.T.B.) Die hiesige amtliche Zeitung meldet, daß General Calongr von Santander nach Valladolid zurückgekehrt ist. Au« Cartagena vom 26. September Nachmittag» liegt die Meldung vor, daß der Gouverneur die Lan dung von Jusurgrntrnschiffkn sowie die eine« abge- sandte» ParlomrntLr« verweigert hat. Nachrichten au« Barcelona vom 27. S ptembrr zufolge, haben fran zösische Behörden dem dortigen Generaleavitön osfi- eiell gemeldet, daß in Perpignan die GeneräleLatorre und Rubio«, sowie andere Offiziere frstgrnomme« wor den find. Tagtsgtschichit. * Berlin, 28. September. Der „Et -A." berichtet zur Anwesenheit dcS Kaisers von Rußland aus Potsdam: Gesten: Abend von 7 Uhr an wobntcn die allerhöchsten und höchsten Herrschaften der Theatervor stellung im neuen Palais bei und nahmen daselbst den Tdec und das Souper ein Um '411 Uhr kehrte Sc. Majestät der Kaiser von Rußland vom nenen Palais nach dcm Stadtschlossc zurück. Heute Morgen machte Sc. Majestät der Kaiser ohne jede Begleitung einen Spaziergang in den Anlagen deS Lustgartens. Um '49 Uhr hat der Herzog von Lenchtcnbcrg die Weiter reise anaetretcn. Anläßlich der glücklichen Errettung des Großfürsten Alexis wird für das Gefolge Sr. Ma- Nichtamtlicher Theil. Ueberstcht. Telegraphische Rachrichtku. Togk»gkschichtr. Berlin: Zur Anwesenheit des Kai sers von Rußland. Telegraphenangelegenheiten. Schießversuchc. Proceß Löwe. Vom Arbeitercon- greß. Aufhören der „Reform". — Wiesbaden: Lehrervn sammlung. — Altenburg: Königin Marie Abonnements - Einkadung. Auf da- milder nächsten Nummer beginnende neue vieiteljädrige Abonnement de- „Dre-d- «er Journal»" werden Bestellungen für aus- wärt- bei allen Postanstalten, für Dresden bei der unterzeichneten Expedition allaenom- men. Der Preis beträgt im ganzen Gebiete de- Norddeutschen Bunde-jährlich 0 Thlr., wozu in Preußen noch 2 Thlr. Stempelge- bnhr tritt. Ankündigungen aller Art finden im „Dresdner Journal" (Auflage AttOV Exem plare) eine sehr geeignete Verbreitung. Die JnfcrtionSqebührcn werden im In- seratentheile mit I Ngr. für die gespaltene Zeile oder deren Nanin berechnet; für In serate unter der Rubrik „Gingesandtes" find die Jnsertion-gebühren auf » Ngr. pro Zeile festgestellt. A-Iißl. Erptdiliou -es Dresdner Zoars-ls Gnade csscn müssen. Georg, mein Kind, kannst Du mir vergeben?" „Und Bella", fuhr er fort, „kannst auch Du mir verzeihen, was ich Dir gcthan babc? Wie ich Deine kindliche Liebe und Treue lohnte? Könnt ihr mir Beide vergeben ? Schlingt Eure Hände in einander, tretet näher, meine Kinder, ich segne Euern Bund!" Bella und Georg knieten weinend neben dem Bett nieder und der GrecS streckte seine Hände über ihre Häupter aus. „Nichts soll Euch trennen, meine Kin der, und mein Segen soll mit Euch sein. Betet für mich, daß auch ich drüben Gnade und Vergebung fin den möge." Ermattet sank der Capitän in seine Kiffen zurück, wäbrend er die verschlungenen Hände des jungen Paares festhiclt. Aber bald erhob er sich wieder. „Schnell", rief er, „bringt das Nöthigc, ruft einen Notar, noch fühle ich so viel Kraft, daß ich meinen letzten Willen nieder- schreiben lasten kann. Ihr Beide seid meine Erben, zwischen Euch theile ich meine irdischen Güter anher Dem, was ich für meine treuen Diener bestimmen werde." Franyois holte, zittternd uud wankend vor Auf regung, einen Notar, der in der Nachbarschaft wohnte, herbei, und der Capitän dictirte mit klarer und deut licher Stimme diesem sein Vermächtnis. Er erkannte Georg als seinen Enkel an und thetlie seine Hinter lassenschaft zu gleichen Theilen zwischen Georg und Bella, außer »wei Legaten, die er für FranyoiS nnd seinen alten Gärtner bestimmte, besten Tochter eine Reihe von Jahren Mutterstelle an dem kleinen Georg vertreten hatte, bis sich nach deren Tode der Großvater entschloß, damit das Gebetmniß nicht verrathen werd«, d,S vcrlängncte Kicd in seine eigne Behausung zu Amtlicher Theil. Dresden, 24. September. Sc. Majestät der König haben allergnädigft zu genehmigen geruht, daß Frei herr Otto von Weick zu Mückenbcrg den ihm ver liehenen königlich preußischen Kronen-Orden dritter Elaste annehmc und trage. nehmen und den alten Gärtner als Großvater desselben gelten zu lassen, ein Amt, besten sich der alte Mann auch nach besten Kräften unterzog. Unter dieses Bc- kenntniß setzte er seinen Namen. Er schrieb auch selbst noch ans ein besonderes Blatt einige Zeilen, welche er sogleich an Bella s Vater ab- zuschicken befahl und welche eine Anweisung ans die Summe enthielten, welche dieser zur Ausrechthaltung seiner bürgerlichen Ehre bedurfte. Dann, als sei jede irdische Last von seiner Seele aenommcn, neigte er still sein Haupt. Georg bog sich über sein Lager; erst allmählich war die Betäubung von ihm gewichen, in welche ihn das Bekcnntniß seines Großvaters versetzt hatte. „Hast Du mir Alles vergeben, Georg, mein Kind?" frug der alte Mann mil schwacher Stimme. Ein in niger Kuß, den der Enkel auf des Großvaters Lippen druckte, antwortete liebend und versöhnend auf diese Frage. „Lebt wohl, meine Kinder, und seid glücklich!" flüsterte er; aber schon sanken die Schatten des Todes tiefer nnd tiefer über seine Züge, die von einem seligen Lächeln verklärt waren. Als Bella's Vater kam, um seinem alten Freunde zn danken, der ihm von der Pforte des Grabes noch die ersehnte Hilfe gesandt hatte, da fand er Bella und Georg weinend an dem Lager knien, auf dem in tiefem, festem, ewigem Schlaf die Hülle einer seligen, erlösten Menschenseelr schlummerte. -f Uebcr die Ausstellung, welche in Bonn aus An laß de» archäologischen Eongrestes veranstaltet wor den, schreibt man. daß dieselbe eine nicht geringe An zahl der hervorragendsten Knnstwtike znmal aus der christlich romanisär u ,8eitp>riode verei ngt Vorzugs- bierzn aus Potsdam: Der Kaiser fuhr heute Vormittag 10 Uhr in Begleitung des Obersten v. Schweinitz zur Jagd nach dem Wildpark, erlegte vier Hirsche und kehrte gegen 2 Uhr Nachmittags nach dcm Stadtschlesie zurück. Da der im Lause dcS Nachmittags erwartete Großfürst Alexis nicht eiutras, so unterblieb das be absichtigte Dankgcbrt, und die anfänglich aus heute Abend festgesetzte Abreise Sr. Majestät wm de auf morgen früh zwischen 8 und 9 Uhr verschoben. Tic Abreise Sr. Majestät des Königs erfährt infolge dessen den gleichen Aufschub. Nachmittags 4 Uhr fand zu Ehren des kaiserlichen Gastes großes Diner im neuen Palais statt. — Auf der in Karlsruhe bevorstehenden Conscrenz des deutsch-österreichischen Telcgraphenvereins wird von der Telcgraphenverwaltung des Norddeutschen Bundes der Antrag gestellt werden, die Berechnungen der Entfernungen, anstatt durch Zonen, künftig durch Taxquadratc, für welche die durch die geographischen Länge- und Brcitegrade entstehenden Vierecke als Basis genommen werden sollen, cintretcn zu lassen. Bei der Wichtigkeit dieser Frage haben bereits Vorbesprechungen stattgcsuudcn, zu denen das Zusammentreffen der Ver treter der Telcgraphenocrwaltungen des deutsch - öster reichischen Tclrgraphcnvcrcius in Wien die Gelegenheit bot. Es hat sich dabei eine allgemeine Zustimmung zu dieser Aenderung der Entfernungsmessungen aus gesprochen, so daß die Annahme des Systems der Tax- quadrate in bestimmter Aussicht steht. Dasselbe dürfte, wie die „N. A. Z." hört, wohl bereits am 1. Januar 1869 zur Ausführung kommen. — Nach einer Correspondcnz der „H. B.-H." haben die vcrgltichcndcnSchicßvcrsuchc, welche dieser Tage fortgesetzt wurden, nunmehr den Vorzug der Krupp'schen Kanone vor der Armstrvng'scbcn evident erwiesen. Es wurden nämlick gleichmäßig 8,zöllige Geschosse verwen det, da die Verfechter des englischen Systems den Ein wand erhoben hatten, daß die größere Wirkung der Krupp'schen Kanone durch die größere Schwere der ge ladenen Geschosse hrrvorgebracht werde. — Wie die „Volksztg." berichtet, ist iü der Untersuchu ng wider ttr. Löwe-Kalbe ter auf den 28. September angc- setzte Audienztermin auf den Antrag des Vcrthcidigers, Rechtsanwalts Lewald, aufgehoben. Derselbe batte, wie in der Untersuchungssache wider den Rcdactcur Steinitz, ein Prrhorrckcenzgcsuch gegen den Ctadtgerichtsrath Graf Bredow mit dcm Belege eiugcrcicht, den Audicnz- tcrm'n so lange hinauszuschiebcn, bis vom Obcrtri- bunal über das Perhorrcsccnzgesuch entschieden sein würde. Hierauf ist das Stadtgericht cingcgangcn. — Uebcr den Arbcitcrcongrcß schreibt die „N. A. Z.": Am Sonnabend wurde die Sitzung um halb 10 Uhr wieder eröffnet und in der Specialberathung über den Vorschlag einer Mustcrsatzung für die einzelnen Gewerkschaften cingctrclen. Die Bc- rathung wurde bis 3 Ubr Nachmittag fortgesetzt, ge dieh bis zu 8 20 und wurde beute Vormittags 9 Ühr fortgesetzt. Da dieselbe noch nicht beendet ist, die De batten selbst kein besonderes Interesse ergaben, und böchstcns die Gcsammtbcschlüsse von allgemeinem In teresse sind, so behalten wir uns vor, dieselben nach Beendigung der Discuffion ihrem allgemeinen Inhalte nach wiederzngeben. Die Versammlung, welche aus 205 Vertretern bestcbt, die 105 Ortschaften und 56 Gewerkschaften mit 142,008 Stimmen vertreten, ge nehmigte beute Vormittag die Echlußparagraphcn der Mustersatzung für die einzelnen Gewerkschaften und nach längerer Discussion schließlich den Vorschlag einer Ein- thcilnng der Gewerkschaften. Diese Gewerkschaften wer den sich heute Nachmittag definitiv constituiren und am Abend wird die Plenarsitzung fortgesetzt werden. forderte die Minister nuf, fortan ihre Dienste dem jestät des Kaisers heute ein Dankgottesdienst hicrsclbst Monarchen und dem Vaterlarde in fester Einigkeit zu abgehalten werden, zu welchem die russischen Sänger widmen. Die Minister Graf Taaffe und v. Hosner aus der Kolonie Alexandrowsks eingetroffen sind. Se. drückten im Ramen ihrer Kollegen dem Scheidenden "" ihre Gefühl, de« Bedauern« und der Dankbarkeit au». Telegraphische Nachrichten Altenburg, Dirurtag, 29. September. (W. T. B) Die Königin Marie von Hannover ist inkognito unter dem Ramen einer Gräfin v. Hotza in Beglei tung de» Großfürsten Nikola«» von Rußland zu einem Besuche bei dem Herzoge Joseph auf Schloß Hum- melthai« eingetroffen. (Vgl. unsre Altenburger Cor- rrspondcnz unter „Tagesgeschichte".) Wien, Montag, 28. September, Rachm. (W. T. B.) Die „Wiener Abendpost" schreibt: Die Motive de» kaiserlichen Entschlusse« betreff» der Verschiebung der Reise nach Galizien liegen so offen da, daß eine Er läuterung derselben überflüssig erscheint. Do» Gerücht, dir Haltung rlnrr sremden Macht sei von Einfluß auf dir Entschließungen Sr. Majestät gewesen, ist durch- au» grundlo». Eine derartige Einflußnahmr hat wer drr dirrrt «och indirekt stattgrfundcn Bei sriner Verabschiedung von den Mitglüd rn dk» Cabinet» erklärte, demselben Blatte zufolge, der bi»- berige Ministerpräsident Fürst Am r«perg, daß er auch ferner da» Ministerium tnu unterstützen werde» und FeuiUelon. I« Krttenhau». Eine Erzddlnn« von paultne Schary. (Schluß aus Nr. 22«.) „O Gott, an dem ich so schwer sündigte, laß mich noch einmal sühnen, was ich zu sühnen vermag! Oefsne noch einmal den Riegel, dcr mich vom Leben der Le bendigen trennt! Nur noch einmal, nur wenige Mi nuten laß mich leben, ehe sich die Pforten der Ewig keit vor mir aufthun! " Und durch die ringende Gewalt des schuldbeladenen Gewissen- lösten sich die eisernen Bande der todtcn- ähnlichen Erstarrung, ein Zucken glitt durch dir ge fesselten Glieder, die geschlossenen Lider zitterten, und die Hände, auf denen dcr Rosenkranz lag, bewegten sich leise. Die Liebenden sahen es nicht, aber Francois, der immer noch am Fußende des Bettes seine Tvdtcnwache hielt, schrie plötzlich auf: „Er lcbt, er lcbt, ich wußte ja, daß er nicht todt sein konnte!" Und langsam, gespensterhaft erhob sich der Todtge- glaubte auf seinem Lager, seine Blicke bewegten sich schwer von einem Gegenstände zum andern und blieben endlich auf dem jungen Paare haften, welche- entsetzt und todtenblaß das Unerwartete aeschehen sah. „Georg", saate er endlich, nachdem er die Kraft zum Sprechen wtedererlangt hatte, und seine Stimme klang weich und mild wie nie zmror; „Georg, mein Kind, tritt näher zu mir. Wirs? Du mir verzeihen können, waS ich Dir Leide- gethan? Du bist mein Enkel, meiner Tochter Kind, aber ich habe Dich vcr- läugnet, von meinem Herzen gestoßen, ich habe Dich bart und lieblos behandelt. Du hattest ein Recht auf m.inc Liebe, nnd Du hast daS bittcrc Brod fremder weise ist die Goldschmicdckuvst uud die Email vertre ten. Erwähncuswcrth besonders ist die prachtvolle Hicrothek ans dcm 10. Jahrhundert im Limburger Dom, welche Heinrich v. Ulmen in Konstantinopel erbeutete und dcm Trierer Dome schenkte, die Reliquientafel von St. Matthias in Trier, das sogenannte Fußreliquiar dcs Bischofs Egbert von Trier, und die Palla-d'oro des Aachener Münsters. Für die Geschichte der Ent wickelung dcr Email sind vier Kreuze aus Esten, zum Theil noch Gcschcnke der Kaiserin Tbcophanu, am wich tigsten. Besonders sind in großer Auswahl die Evan gelistarien vereinigt, darunter das Geschenk Otto'- U. an Epternach, eines aus Esten aus der Oltonrnzcit und etliche aus dcm Trierer Domschatz. Die Elfen- bcinschncidckunst ist gleichfalls vom 10.—13. Jahrhun dert reich vertreten. Besonderes Interesse erregen auch zwei Kassetten, eine des heiligen Ludwig au- dem Louvre, die ein Beamter deS Louvre hicrherbrachtr, und beim Schlüsse dcs Congrrsscs auch wieder abholen wird, und die Cassctte deS Richard v. Cornwallis ans dem Mün ster zu Aachen. j Drr Bonner Alterthumsverein hat gelegentlich dcs letzten archäologischen Eongresses eine Fest schrift ausgcgcben, welche den Titel führt: „Bonn. Beiträge rn seiner Geschichte und seinen Denkmälern von Fr. Ritter. I. Freudenberg, K Simrock, W Har- leh, E. v. Schaumburg, C. Varrentrapp, E. aus'm Weertd, A. Wnerst." Ein Anttag von Hrn. LucaS, Drlegirten der Societe äe, beaur »et« und dcr p»ri«ien»e ck »eebsowssi«, in der Schlußsitzung des Con- arestes, es möge für die nächstjährige Versammlung m Basel die französische Spracht als die officielle dcS Kongresse- erklärt werden, fand keinen Anklang. Man sprach bi- jrtzt bei den Verhandlungen deS Eongreffe- bald sranzöjftch, bald dcutjch.
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