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Dresdner Journal : 20.10.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186810209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18681020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18681020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-10
- Tag 1868-10-20
-
Monat
1868-10
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 20.10.1868
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IdmmrnmUsprrisr: DreMerMurml Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann, I»rr»o>—» tritt jTd-Ilod i l llr. vtewuel^-VUVr, »u»erö»It> a«» Koräck. 8n»ä«» kost unä 8t«wjxt»u»eüi»oüir>»i». raferaleaprelse: kür ä«ll 8»ruo eiver b»,p«Iteil«a 2eil«: 1 Kgr. votrr ,,Linge s»oät" äi« 2«ils: S Kxr. Lrfchrtur«: ^L^Uob, mit ä,r Koo»- noü k'eisrl»!*, ^t>«uck kür äeu folx«llä«2 Hx. Nttj Dienstag de» 20. October M244 ' - -üürlieü: «kllir.—«xr ^Mrliel»! » ., IL .. tloi>»tlick:— „ I» Li»»«1u»dliuuu>»r-: 1 „ 18«8. >»srr,itii,„alf»e «««»Ns: ä«» Vrexiner ^ouro»l,, «t,e»g»«.: tt k-ol.1», klvoii« ko»r; U»Md,,H HmN» Vt,o-l.«ip»tx->»»«i -rr»»Ilfllrt ». U.: H, Voal.n», L«rU». O»uriv,'»od« kucdk., 8-r»»«r«»»» 8»r«»n, Uvoo^r» iUo-ix; Nr«»,»: L 8v»i.<»rr«i >r,U»a: t, 8r»»a,,'» Xonoaeeodur,»», ^«»»», N>»L t l-'»«v»v: kr»iiirfilrt ^i»or»',eli« k'iokk.; Lil»i Xo NLo«»»«. kiti: L,»rrir«, 801.1.1«» tf!»., (S, ki»o» ä« t» Üonr,«-; kr»x: k'» üuoüd.i V,«»: Orr»i.i». Herausgeder: ALaixl. krpvüition <ie» l>re,仫r Collin»!», vre«!en, Lisrioiutr»»»« 80. 7. Amtlicher Theil. Dresden, 19. October. Ihre Königlichen Hohei« ten der Kronprinz und der Prinz Georg sind gestern Abend ^12 Uhr nach Sibyllenort gereist. Drröden, 19. October. Seine Königliche Majestät haben den Generalstaatsanwalt vr Fitedrich Oskar Schwarze in Dresden, seitherigen Comthur zweiter Klaffe des Verdienstordens, zum Comthur erster Klasse dieses Ordens zu befördern huldreichst geruht. Bekanntmachung. Künftigen Sonnabend den 24. Oktober » e. Vormittags von 10 Uhr an, sollen im Hofe der hiesigen Neustädter Reiter-Caserne 8 ««»rangirie Dienstpferde des Garde-Reiter Regim> nts öffentlich versteigert werden. Der Erstehunaspreis sowie ein Zaumgeld von — 20 Nar. — pro Pferd ist sofort zu erlegen. Die übrigen gewöhnlichen Bedingungen werden un mittelbar vor Beginn der Versteigerung bekannt ge geben. Dresden, den 19. October 1868. KriegSmtnisterlum. Für den Minister: von Löb-n. Zumpe. Nichtamtlicher Theil. UebtisLLt. Delegraphische Nachrichten. Dagergeschichte. Dresden: Steuerrevissionscommis- ston eröffnet. Juftizangelegcnheiten. — Berlin: Vom Hofe. Landtag einberufen. Tagesbericht. Die Schatullkaffe des Königs Georg..— Hannover: Provinziallandtag. — Kiel: Einweihung des Schul gebäudes. Preßprocesse — Rendsburg: Provin ziallandtag. — Naubrandenburg: Nachsteueran- gelrgknheit. — Landshut: Unordnuugen bei der Controlversammlung. — Karlsruhe: Rheinschiff- fahrtsacte. Landesculturrath. — Wien: Der Kai ser nach Gödöllö. Wiederbeginn der Sitzungen deS Abgeordnetenhauses. Neues Preßgesetz. Berich tigungen. Grenzstreit mit der Schweiz geschlichtet. Vermachtes.— Prag: Vernrtheilungen. — Triest: Kesjelexplosion. — Paris: Die Freiheiten in Frank reich. Der Kirchenkuppelbau in Jerusalem. — Bern: Hilfemaßregeln für oir Wasserbeschädigten.— Genf: Programm der neuen juugradicalen Coalitiou. Madrid: Tagesbericht. — London: Münzcommis sion. — Kopenhagen: Reichstag. — Persien: Cholera. — New-Uork: Cvngretz zusammengetre- trn. Jndianerkämpfe. — Rio-be-Janeiro: Er schießungen. Dretduer Nachrichten. Telegraphische Nachrichten Prag, Ssnutag, 18. October Abend-. (Tel. des Dresdn. Journ.) Das für heute Nachmittag beabsich tigte Meeting bei Michle (wo heute Kirchweih ist) hat, wahrscheinlich infolge der geleast »rn militärischen Ar.» »rduunge«, nicht stattgefunden. Uedngen» Hütten auch die Bewohner Michle» selbst erklärt, daß sie jedwede Btthriliguag an dem »erdotraea Meeting abietzntea und den gute» Naf ihrer Gemeinde wahren wollten. Madrid, Laautag, 18. Octob r, M.r grnS. (W. T. B.) Ja oer „Gaceta de Msdid" veröff ntl cht ote Ceatraljunta eine Erklärung, m l he zum Am ck hot, jcder Uedersturi'tng uaa U üdcr'e,th«il dri V ra - ftaltung eine» Plebiieit» über di. ki-fti^- Regierung» form vorzubeugen, und w lch. oemgemäß g,g<» jede» Butum emc» Pllbisrit», das rjchi die Lordebingun- g,a reiflicher U bcrlcgung und Nahe au sich tragen würde, P »test einlegt. Die Junta schlägt schlicßiich der provtsorischc« Rcgieru' g Var. sie s. llte di E lli« rung ubgrb u, daß es, i» U d rei Kimmung mit d m Maaiseste von Cadiz. lediglich Sache der ronstitutren» den Sorte» sei, über die Aundamentalfrage der Regie« rnngrfor» zu entlcheidr». Madrid, Souutag, 18 Oktober, Abend». (W T. D ) Saluftian« Olozaga ist heute hier eiagetroste» und vau rtarr großen Meusche» mrn^e sowie von zahl reichen Deputationra begüßt worden. Der Kri g»r Minister Prim befand sich auf drm Bahnbofe. E» geht rin iS-rächt, da» Ministerium werde zu» rücktrrtea, fall» eilt Ptebitrit über vir Rtgirruag»sorm rnisch ibe. Die neuen Gemeindewahlr« finde« am 20. d. statt. Alsdann erfolgt wahi schein!>ch die sofortige Auflösung der Junten. Al» Olozoga mit Serrano und Topete die Stadt Guadalajara pasfirte, hielt derselbe eine Rede zu Gun sten der eonstttutionelten Monarchie. Topete und^Err* rano sprachen sich rbenfall» dafür au», erklärten je doch mit Olozaga auch Vie Republik aeeeptlren zu »ol len, fall» die Büll>abstiwm«ng dieselbe verlange. Des» glichcu eekläcten die Demokraten Mortor und A'que> rino die Monarchie zu aektplirea, wenn diese von der Volksabstimmung gefordert »erde. Olozaga hat heute einem M.uisterrathr beigewohnt. Tagesgeschichte. Dresden, 19. October. Die in Verfolg eines An trags der letzten Stänkeversammlung an Se. Majestät den König nicdergesctztc Commission, deren Auf gabe es ist, das best.hende System der dirccten Besteuerung mit Rücksicht auf Z 39 der Veifassuugs- urkunde zu prüfen und nach Befinden wegen Ab änderung dess lben der Regierung gutachtliche Vor schläge zu machen, ist heute Vormittag 11 Uhr durch Herrn Staatsminister Freiherrn v. Friesen mit nach stehender Ansprache eröffnet worden: „Meine bochgechrten Herren! Indem ich Sie heute hier herzlich willkommen heiße und Ihnen für die freundliche Bereitwilligkril, mit der Sie dem Rufe der Regierung Folge geleistet haben, meinen verbindlich sten Dank ausspreche, drängt es mich, Jdoen zugleich eine kurze Millheilung darüber zu machen in welcher Weis« der Zweck und die Bedeutung der Commission feiten der Regierung auf- gefaßt wird und welche Stellung dieselbe der Commission und ihren Arbeiten gegenüber einzunehmen gedenkt. Die Aufgabe der Commission is> in der ständischen Schrift vom S. März di ses JahreS so bezeichnet, d, ß sie der Re gierung zur Borbereitung einer dem nächsten Landtage zu machenden Vorlage, welche nach Maßgabe von § Au der Ver- sasiungsu kuude die Gegenstände der directen Besteueiung - ach möglichst richtigem Verhältnisse zur Mn leiden he, t bringt, gut achtliche Vorschläge machen soll, und in diesem S nne ist der ständische Antrag auch durch die allerhvchfte Eit ärung tu dem Landtag-ablchiede vom »o. Mai diese» JahreS an genommen worden. Nach der Auffassung der Regierung wird sich daher die Ausgabe der Commission au» die Veamwortung folgender Haupt fragen besch änken, aber auch erstrecken müßen: I) Entspricht das Berhältuiß, in welchem gegenwärtig die Gegenstände der directen Besteuerung zur Mttleid.nheit ge- zogeu werden, der Vorschrift von 8 der Berfassungsu künde? und, wenn diese Fra e ve,neiui werden müßte, 2) in welchen spe iellen Bestimmungen der bestehenden Ge setze und Vorschriften ist der Grund tafür zu suchen, daß diese» Verhältnis jener verfassungsmäßigen Bestimmung nicht ent spricht, und endlich S) in welcher Weise würde unser System der directen Be steuerung umzugestalten sein, um einen der Vorschrift von 8 3S der Bersafsungsurkunde möglichst entsprechenden Zustand her- heizofübren? Faste ich dies scharf ins Auge, so scheint hieraus für die Ausgabe der Commission und die Stellung der Regierung zu derselben Folgendes hervorzugeben. Die Absichten der Kammern, al» sie jenen Antrag stellten, und die der Regierung, als üe demselben zustimmte sind nicht dobin gegangen, daß der Kamps der sich gegenüber siedenden Int, > essen welcher auf den letzten Landtagen zu wie erholten Malen entbrannt und mit großer Lebhaftigkeit gefüdrt wordcn ist im Schooße diese Commission in anderer Form und zum The l unt-r andnn Personen fortgcführi werden solle. Im Gegcntheil hat es da Ministerium als eine glückliche Idee be- grüßt, dies n schwierigen Fragen eiumal in einer völlig unbe fangenen und parteilosen Welse durch Manuer erörtert zu sehen, die zwar alle die reichen K nniniffe und Erfahrungen, die sie in ihrer de ondein Lebensstellung gesammelt haben, mit in die Verhandlung bringen, bei der Verwerlhuug derselben sich aber nicht als Vertreter eines einzelnen der beihciligteo I teresten betrachten, sondern als gänzlich unbefangene und unparteiische Sachverständige an ihre Ansgabe gehen Feuilleton. Dresden. Sonnabend den 17. October wurde die musikalische Saison oder vielmebr die Pianofvrtesaison durch ein Concert des jungen Pianisten Georg Leitert eröffnet. Das Talent und die bedeutende Technik des selben haben m diesen Blättnn bereits öfter genügende Erwähnung gefunden; doch sei bemerkt, daß sein Spiel dies Mal einen Fortschritt im masivollen Gebrauche des Pedals und der Berjchi bung, auch in Bcbandlung der Passagen und eine besonders sorgsame musikalische Lei tung erwies. Der Vortrag von Beethoorn's Sonate -pp,»,ioo,t» gelang am besten im letzten Satz, im ersten Satz sind die Rückungen im Zeitmaß aus wenige an- gezeigte Stellen zu beschränken. Tie k>uckv, »xmpko- oique, von R. Schumann zeigten Fortschritte in musi kalisch klarer technischer Ausführung, auch die Wieder gabe der hübschen Transscription des Sptnncrliedes von R. Wagner sür Pianoforte von Fr. Liszt ist hrr- vorzubeben. Rathsam wäre cS für den Concertgeber, er beschäftigte sich weniger mit forcirt schwierigen Bra vourstücken und suchte vielmehr an Tonbildung, egaler sicherer Eorrccthrit der Passagen, an Beherrschung des Toncolorits und feinen Nüanctrungen im Vortrag zu gewinnen. Virtuose Schaustücke namentlich, wie die Phantasie von Coenen für die linke Hand allein, for dern nur jenen Beifall heraus, der sich als ein übler Lehrmeister für junge Talente erweist: sie mögen Litern Virtuosen als immerhin wenig künstlerische Geschäfts- htls« überlasten bleiben. Es sei der Wunsch wiederholt, daß es für G. Leitert möglich werde, seine wettere musikalische wie sonstige griftiae Ausbildung entfernt vom heimischen Terrain zu suchen. Frau Otto-Alvsleben unterstützte das Concert durch den vortrefflichen Vortrag einer Arie aus «Faust" von L. Spohr mit obligater Clarinette, geblasen von Herrn Kötzschke und Arrsführung von Variationen H. Prvch's. Herr Fitzenhagen erwies seine fleißige, vorzüglich geleitete Fortbildung in musikalisch sicherer und geschmackvoll behandelter Technik durch den Vor trag einer Conccrlphantasie für das Violoncell von Fr. Grützmacher. Minder rasche Temponahme wird sich sür die Bildung und Ausprägung des Ton- günstig erweisen. C. Banck. Der zaalogische Garten zu Dresden. (Fortsetzung aus Nr. 243.) Zu den einzelnen Punkten des Geschäftsberichts übergebend ist zunächst zu bemerken, daß bezüglich der Statuten keine wesentliche Acnderung beantragt worden ist, auch in dem Wrhältniß deS Vereins zum kintgl. StaatSfiscus wie in dem Grundbesitze hat sich nichts verändcrt. Was sodann Anlagen und Bauten betrifft, so haben auch in diesem Jahre wegen Mangels an Mitteln größere Neubauten und Gartenanlagen nicht hcrgrstcllt werden können, die Verwaltung hat sich in dit'en Richtungen auf das Nochwendigste beschränken müssen und auf Anlagec»nto nur 35 Thlr 7 Ngr. 1 Pf, auf Neudauconto nur 345 Thlr. 2 Nar. 3 Pf. veraus gabt. Für letztere Summe sind zwei kleine Breter- Häuser, eine Ueberb ückung der Kaitzbach und der un entbehrliche Anbau am Bärenzwinger hergestellt worden. Der Umsatz auf Thiri conto betrug 2827 Thlr. 14 Nar. 3 Pf. in der Ausg-ibe für Ankäufe, und in der Einnahme dmch Verkauf 3144 Thlr. 2 Ngr.; die Ge schenke sind mit 116 Thlr. 5 Ngr. abgeichätz». Unter den eina»kauften Thteren befinden sich elf Affen, rin japanischer Bär, ein weibliches Lama, zwei Dama- antllopen, eine weibliche Nylgauanttlope, zwei Guanaco- lamas, ein Wasterschwetn, ein Sekretär oder Stelzen- Diese Aufgabe kann aber auch nicht die sein, vollständige Gesetzentwürfe und specielle Tarife aas'»arbeiten, die Com mission wird diese Arbeit vielmehr den verfassungsmäßigen Facioren der Gesetzgebung zu überlassen und ihre Ihätigkeit auf die Prüfung and Beurthellung der b stehenden Gesetzgebung und nach Befinden auf die guiach'liche Aufstellung der wesent lichen Grundprincipien für eme Äbanderuag derselben za con- ceulrir n haben Diese Auffassung ist iuSb soudere auch bei der Zusammen setzung der Camm ssion für die Regie, ung maß,eben» g. wesen. Sie hat dah r ihr Augenmerk hierbei nicht sowoht daraus, daß eine jede einzelne Unteradibeilung und Grupp der Gew-rde- und Prisvnalsteueipflichtigen, datz jedes emzelue specielle In teresse einen besondern Vertreter in der Commission b. komme, als vielmehr daraus gerichtet, daß dieselbe aus einer n chl zu großen Anzahl von Männern zusammengesetzt werde, bei denen nicht nur ein klarer Einblick in die Hauptersorderniffe eines gerechten Steuersystems. sondt'U auch eine umfassende und ge naue Kenntlich aller Verhältnisse des Landes vorauszusetzen war, die ihnen eine richtige Benrtheilnng auch anderer als ihrer eigenen Interessen möglich macht. Wenn daher neuerdings leiten einzelner Klaffen und Uu- terabtheilungen der Steuerpflichtigen, z B. von Arbeiterver einen, von Genossen einzelner Erwerbszweige u. s. w, das Verlangen gestellt worden ist, besondere Vertreter ihrer specielle« Interessen mit m d e Commission zo nehmen, so kann das nur auf einer nicht ganz zutreff nden Auffassung der Ausgabe der Letziern beruhen. Die Ersüllung dieser Ausgabe würde un möglich, wenigstens sehr schwierig gemacht werden, wenn die Commission zu zahlreich werden und Mitglieder in sich ausneh- men sollte, die sich eben nur als Vertreleremzelner specieller In teressen fühlten und als solche austrä>en. Die hier nicht be sonders vertretenen Interessen haben aber auch von den Ver handlungen der Comm ssion um so weniger etwas zu besürch- ten, als die hier vorzu'chlagenden Grundsätze nicht ohne Wei tere- eine praktische Geltung erlangen, sondern zuvor noch der E Wägung und Beschlußfassung der Regierung und der Kam- mern unterliegen müssen, so daß, ehe sie eine gesetzliche Kraft erlangen, den hier nicht besonders vertretenen einzelnen Klaffen der Stenerpflichtiren immer noch eine vollkommen au-rcichende Gelegenheit gegeben ist, ihre specielleu Interessen, wenn sie die selben durch die Vorschläge der Commission nicht für genügend gewahrt erachten, zu vertreten und geltend zu machen Da ferner in dem ständischen Anträge der Zuziehung Prak- tischer Sieuerbeamten ausdrücklich gedacht ist, so Hut das Mi nisterium zwei derselben der Commission beigegeben, deren Erfah- fabrungcn im Steuerwrsen und specielle Sackkenn>niffe der Commission gewiß von Nutzen fein werden Diese Be mteu treten in Ihre Milte eben so vnbesangen und durch keinerlei Rücksichten gebunden, wie die übrig u Mitglieder; sie baden in Bezug aus ihre ThStigkeit in der Commissiou keine Instruction iigend welcher Art und werden auch keine erhalten, selbst wenn sie eiumal, was ich nicht glaube, e ne solche wünschen sollte». In dieser R'chtnng noch weiter zu gehen und der Commission auch noch andere Staatsbeamte veizugeben hat die Reg eräug, obgleich es an solchen, der n bervorragende lheorei sche und praktische Kenntnisse der Comm ssion wobl bätten von Nutzen sein können, keine-weqS mangelt dennoch Bedenken aeiragen, weil es einmal in dem ständischen Anträge an edem Ankatten hierzu fehlte und sodauo auch die Beziehung einer größern Anzahl von Staatsdienern gerade bei der eige, ibüml chen Natur und Verw ckelnng der vorliegenden Fragen ben Beschlüssen der Commission >n den Augen des größern Publikums möglicher weise hätte Eintrag tbuu können. Eine so ch> Maßregel schien ober auch um so weniger uöihig, als die Commi'sion ja ganz unzweifelhaft das Recht hat, auch andere Personen um ihre Ansichten zu befragen und naä, Befinden zu ihren Sitzunaeo »uzuziehen, und sie. wenn sie sich zu diesemjBebufe an Staats- di ncr wenden will, im Voraus versichert sein kann, daß die Regierung drm keine Schwierigkeiten entgegensetzen und es nur gern sehen wird, wenn die Be'ragten der Commission ihre per sönlichen Ansichten und Boischläge mittheilen. Mit Rücksicht auf dieses Recht der Commission hat übri gens das Finanzministerium beschlossen, die vorhin erwähnten Anträge auf Zuziehung von Vertretern eiuzelncr Interessen an die Commission abzugeben und es derseld n lediglich an- heimzustellen. ob und in welcher Form sie etwa eiue specielle Befragung der B »heiligten oder Einzelner derselben für ihre Zweck uöthig oder angemessen erachtet Endlich hat eS das M nifterium für seine Pflicht gehalten, über die Ihnen vorliegenden Fragen und das znr Erleichte rung der Beantwortung derselben bisher angesammelte Mate- rial, welches in ein gen Beziehungen noch e ne Vervollständi gung erhalten wird, eine kurze und übe,sichtl che Denkschrift zu- lammenzastellen die ich Ihnen k erm-t nebst den dazu gehöri gen Beilagen übergebe, indem ich die Bem rkung drffüge, daß diese Denkich' rft zur Erleichterung des Geb auchs in einer An za l von Exemplaren, welche der Comm ssion ü''ergeben wer- den sollen, auch gedruckt worden ist Collie de Commission noch über andere Punkte E örterungen uud N rchweite wün- sch-m, so wird das Ministerium gern bereit sero^alle derartige Wün'che nach Kräften zu erfüllen. Dies, meine hochgeehrten Herren, ist Alles, waS ich Ihnen in Bezug auf Ihre Ausgabe selbst vom Standpunkte der Re gierung an- heute zu sagen habe. D e Feststellung des for mellen Geschäftsganges in der Commission, die Wahl eines i .. , " > adler, ein Jabiru und mehrere kleine Thiere, während zu günstigen Preisen verkauft wurd n: ein alter männ licher Löwe mit drei jungen für 2500 Thlr., verschie dene überzählige Hirsche welche hier geborcn waren, die Maskenschweine, welche infolge fortwährender Kla gen des Publicums über deren Übeln Geruch abaeschafst wurden, und mebrere andere Anne Tdiere. Geboren find 165 Thiere (darunter zwei männliche Löwen, welche im neuen Geschäftsjahr 1868/69 bereit» verkauft find, zwei Pumas, Tiger, welche jedoch wie die frührrn nicht lebensfähig waren, diverse Hirsche u. s. w.) im Ge- sammttaxwertbe von 613 Tblr. 3 Ngr. Gestorben find im Ganzen 215 Thiere (unter welchen leider rin großer Verlust, der schöne dier geborene männliche Löwe, ein Eisbär, ein Malapenbär u. f. w.) gegen 282 im vo rigen Rechnungsjahre. Im Ganzen beträgt der Ver lust durch Tod und Verkauf 1858 Thlr. 8 Ngr., »er Gewinn durch Verkauf und Geburt 1299 Tblr. 5 Ngr. 6 Pf.; es bleibt mitbin ein Verlust von 559 Thlr. 2 Ngr. 4 Pf. Der Totalwrrth der am 31. März 1868 vorhandenen Tdiere b lief sich auf 28,042 Thlr. 5 Ngr. 8 Pf. und ist um 763 Tblr. 15 N^r. 1 Pf. geringer al- am 1. Avril 1867, während die Gesammtzadl der vorbandenen Tdiere sich gegen den Bcstand am 1. April 1867 um 30 Stück verringert bat. Wie Thirrconto und Tdierbewegung, s» wird auch ein Einblick in den Betrieb für da» größere Publicum von Juteresse sein. Die Betriebsausgaben betrugen in Summa 20,128 Thlr. 8 Ngr. 5» Pf. Davon kommt auf die Fütterung allein 10,252 Thlr. 2 Ngr. 6 Pf., ferner auf Salaire 3533 T 'lr 25 Ngr., auf die Unterhaltung de» Tarten» 2772 Tblr 20 H»r. 7 Pf, der Bauten 807 Tdlr. 27 Ngr. 7 Pf., der Kä fige (incl. Rctnigung) 268 Thlr. 4 Ngr. 4 Pf., der Mobilien und Teräthschaften 58 Thlr. 10 Ngr. 5 Pf, Borsitzeudeu, die Bestimmungen über Protokollführung und «chul ckeS hat die Reaieruug ganz Ihnen selbst zu überlassen, sie hat sich darauf beschränkt, Ibveu die nö'bigev LocalitLtm und die erforderlichen Expeditionskräfte zur Versüßung ,u stel len die übrigens vermehrt weiden können, wenn sich eia Le- dürfniß dazu ergeben sollte Um endlich den Geschäftsverkehr zwischen der Commission und dem Ministerium «hunlich'« zu erle-chiera und zu verein fachen, ist Herr q h Finonzraih K>emm zum Comm ffar be stimmt worden; e wird m die er *rge> schäft mil Beranügen bereit sein, auch auf blos mündliche Wünsche und Anliegen hin, enlweder die nötd ae Auskunft svfor' selbst zu enbeileu, oder die weitere Vermittelung deshalb bei dem Finanzministe rium zu übernehmen. So, meine hochgeehrten Herren, kann ich schließlich nur noch den Wunsch uud die Hoffnung aussp ech n. daß rS der Commission gelingen möge, -mweder die gegen unsre jetzige Sleuerverf ssung erbobenen Bedenken zu erledigen, od.r, w-uo sie dies als nöthia erkennen sollte. Grundsätze für eiu andere» Sieuersysum zu finden und aufzustelleu, durch welche dem lang- jäbrigeo Kampfe der Interessen auf diesem Äcbieie weaigsteus auf einen länger« Zeitraum h n eiu Ende gemacht wird." T»»cku, 19. Ociobcr. Se. Exzellenz der Herr Staatsminister vr Schneider hat am 17. d. M daS Bezirksgericht und das Gerichtsamt Pirna besucht und heute sich nach Leipzig, auf Veranlassung der in Frage gekommenen Verlegung des daftgen Handelsge richts und zweiten Genchlsamts aus ihren bisherigen Räumen, begeben. Berlin, 17 October. Ihre Majestälen der König und die Königin gaben, wie aus Baden-Baden gcmeldet nurd, gestern ein Diner zur Feier deS Ge burtstages der Prinzessin Wildelm von Baden. — Se. königl Hoheit der Kronprinz ist gestern Nachmittag in Bad.n-Badrn ringet,offen — D.r heutige „St.- Anz.* bringt eine vom 15. d. daiirte, vom Grafen Bismarck und den übrigen Ministern contrasignirte königliche Verordnung, welche den Landtag auf den 4. November einberuft. — Das Staatsmini- sierium trat heute Minag unter Vorsitz des Finanz- Ministers Frbrn jv. d. Hey t zu einer Sitzung zusammen. — Das „Mil W. B." schreibt: Nachdem in einem der größern Garnisonlazaretbe Erfahrungen gesam melt sind über die Zweckmäßigkeit der Gasbeleuch tung für die Räume des Lazareihs, ist nunmrdr an- geoi dnet worden, daß allmählich, so weit d»r Umstände es g'sta:t«n, 'N allen M litärlazar tb>n mit der Ein führung der Gasb leuchtung vor. rgang.n werde. Neben dem Vvrtbeile einer bessern Erl i ch ung der Kranken zimmer ist durch die erwähnte Maß, gel das Mittel gebeten, in wnk'amst r Weise für die Ventilation dieser Räume sorgen »u können. Zu di s m Zw cke werde« über den etnz>lnen Flammen T richt, r von l Fuß im Du-ck m ff r aug, brach« und diese durch .m Rohr von 2 Zoll Du chmeffer mit d m Schornfteiuroh, in Ver bindung gesetzt werden, welch,s die Ableitung der schlech ten Luft übernimmt. — Unter d m Voisitze des Ge- ncrailiutnani» v. Kaweck«, Eb.fs des Jng,n'eurcorps und der Pionniere und G neralinsp.ctor der Festungen, ist, wie die „Schl. Ztg.* meloet, neben der Landes- vertbeidigungscommission noch ein permanenter Jn- genieurcomits hier errichtet worden. Als Mit glieder sind in dasselbe berufen: die Generalmajore v Kleist, Scholz U und Kl.tz, io wie die Obersten Biehler und Riedel, sämmtlich vom Stabe des Jngemeur- corps. Der Cvmite wird 'm Lause des Wmftrs zu- sammentreten, und zwar zu wiffenschastlichen und prak tischen Prüfungen von Gegenständen aus dem Gebiete der Waffentecknik rc. — Wie die „Spe,,. Z>g." ontket, erwächst nach endgiltiaer F ststellung oem norddeutschen Bundesctat für Pensionen uud Unterstützungen an Offiziere und Beamte der ehem>ligen »chleswig» holsteinschen Armee, so wie an d»eHnu.ibftebewn von solchen, eine jälnlich, Ausgabe von 76 000 Ldle. — Der „Köln Z g." w rv gcich jeden: Nach den neuest.n umfassenden Erdebnn.rn üb r die Veroätluisse >u Ost preußen stellt sich heraus, d ß ein Nothstand dort nicht zu erwarten sei, hftfre che Tdäugkeit jeooch von Seiten der Regierung wie der Hiftsoe eine nich werde entbehrt werden können Eige fthümlicherweis. sind ta diesem Jahre von ungünstiger Ernte gerade lo che Districte betroffen wo>d,n, welche im vorigen Jahre Heizung und Beleuchtung 377 Thlr. 10 Ngr. 5 Pf. Von den übrigen hierher gehörenden Posten nennen wir nur noch einige, um die vielseitigen Bedürfnisse des Gartens anzudeutcn. Thierarzt und Medicamente kosteten 61 Thlr 12 Ngr. 7 Pf., für EiS wurden 50 Tblr., für Vertilgung der Ratten 38 Thlr. 6 Nar. veralisgabt. Letztgenanntes Ungeziefer ist eine Geißel für den zoologischen Garten und namentlich den Wasser- Vögeln verderblich. Die Gesammtiumme der Betriebs ausgaben bat sich gegen diejenige des Jahres 1866/67 um 523 Thlr. 3 Ngr. 1 Pf. vermehrt. Eine specielle Vergleichnung der diesjährigen Betriebsausgaben mit denen des Vorjahres ergiebt, daß der Grund zur Ver mehrung derselben allein in den tdeuern Emkaufspzrt- sen der Naturalien, als Brod, Getreide, Heu, Kaitof» feln u. s. w. liegt, für welche eine um 1131 Tdtr. 24 Ngr. 9 Pf. höhere Ausgabe nüthig war. Wäre diese Mehrausgabe nicht eingetretcn, so hätten sich die Be triebsausgaben gegen da» Vorjahr nicht nur nicht er höht, sondern sogar vermindert. Eine irgendwie be deutende Mehrausgabe gegen das Vorjahr findet sich außerdem nur noch bei der Gartenunterhallung und begründet sich durch die feste Anstellung eines Schlos sers, welche bet den fortwährenden Reparaturen an Gi'tern, eisernen Einzäunungen u. s. w. sich als noth- wendig deraueftellte. Die übrigen Betriebsausgaben haben sich im Vergleich zu den vorjährigen mit weni gen Ausnahmen verringert. Wenn das Conto . Garten» Unterhaltung" als ein unverdätlnißmäßig Hohr» erschein^ so findet dieser Umstand sein« Erklärung darin, daß bi» jetzt auf diese« Conto vielfach«, nicht eigentlich die Unterhaltung des Gartens betreffende Anlagen mit ge bucht worden stad. Für das laufend« Geschäftsjahr ist eine Trennung der diesem Conto nicht eigentlich ange» hörigen Ausgaben von demselben angeorbnet worden.
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