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Dresdner Journal : 03.10.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186810036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18681003
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18681003
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-10
- Tag 1868-10-03
-
Monat
1868-10
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 03.10.1868
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SS«. ' - — Ida«»t«ntt,»r»tsr» I» »«66. >»6»! AtbrUob: 6 rdlr. — Kxr ^MrU»d- » ., »6 „ Ü»u»tll<:t»:— „ 16 „ LlL»«l»*Ka»uo«ro: 1 „ tritt slbrtled I -rllr. ttt-wlxl^vküdr, »lt»»«rk»Id a«» KonlU. Vua6«» ?v»t oo<i 8t«wp«I«ii»cilI«xbim«». r»srr»lr»prrtsr: k^tr -«» k»am «ii»«r Lell«: t ttator ckl« L«U«: S K«r. Erschetae«: VUUUvk, »It Lo»o«bm« 6«r Sooo- an- k-«l»rt»U«, ^davü» Nir ck«o kolx«i><t«a r«k Sonnabend den 3. October. 1868. Dresdner Aournal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. »nktratttlamahmr «»wSrt,: l^lprib! t» Oomoü»»tooLr 6«, Or«>Klo«r ^ooro»>-, «b»v<««.: tt. k«or.««, k?oo«i k'o»»; N»mdll!A V«rU»- wi,»-L«1x«1ss-N«»«I -rr»ot1Utt «. N.: Ui»»,,,,,,«,, « Voa^»«, 6»riU>: O»u,iv»'«:t>s Nuvdk., li«r»U«ri»-» Lare»i», Uvvour« Uo„«; Lr«m«o: L. 8c«^o„»; I«. ^„Qoveellbureaa, ^«»««, Sc k^rvi-o, knuilc^urt ».U.: F»»o«»',ok« ttuokk.; Lil», Xo. U»v«„«. k«rj«: U»v„. r<»„i„, livl-l.,»:» LOa^ (8, k-t»e« ä« t» üo»r,«>; ?r»^: k'» Uki«t.icu'» Lucdi».j Vt«»: Opr«i.i». ^eraLigtdcr: K8»lxi. k!,p«6>t,o» <i«, Dreiäoor DrsiUvo, ii»ri«u,tr»,»« Ko. 7. Amtlicher Theil. DreSde», 2. October. Se. Königliche Majestät haben allergnädigst geruht, den Major Pu sch er deS 7. Infanterie-Regiments Nr. 106, — unter Persetzung in den Di-ponibilität-stand mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubniß zum Forttragen der RegimentS- Untform mit den Abzeichen für Verabschiedete, — und dir nachaenannten in Disponibilität stehenden Offi ziere: Oberstleutnant von WolfferSdorff, Oberst leutnant Freiherr von Wagner, Hauptmann Wehl- mann und Rittmeister von Radke — letztere beiden unter Verleihung des Majors-Charakters — zu Land- wehr-BataillonS-Bezirks-Commandanten zu ernennen, sowie dem Kommandanten der Militair-Straf-Anstalt und des Garnison-Hospitals zu Dresden, Hauptmann z. Disp. vr. Naundorff, den MajorS- Charakter zu verleihen. Verordnung bei )>stiMi»isttria»5 a» die Gerichtrümter, die Urlisten der Geschwornen betreffend, vom 30. September 1868. Nach 8 11 des Gesetze- vom 14. September 1868, die Bildung der Geschwornenlistcn und der Geschwor- nenbank betreffend, ist die Urliste in den Landgemein den und in denjenigen Städten, welche die Landgrmeindc- ordnung angenommen haben, von dem Gemeindevor- stande, beziehentlich Bürgermeister an den Vorstand des Gerichtsrmts des Sprengels einzusenden. Weiter ist in dem angezogenen § 11 bestimmt, daß der Vorstand des Gerichtsamts die Urlisten seines Spren gels an den Direktor des Bezirksgerichts einsende und daß Sorge zu tragen sei, daß die sämmtlichen Urlisten im Laufe des Monats November an den Direktor des Bezirksgericht- gelangen. Auf Grund dieser Bestimmungen werden die Ge- richtsämtcr andurch veranlaßt, ihrerseits dafür Sorge zu tragen, daß die erwähnten Urlisten ihres Sprengels rechtzeitig an sie abgegeben werden, und die einzelnen Gemeindev orstände, eintretrnden Falls, auf diese Be stimmungen noch besonders aufmerksam zu machen, auch dieselben, aus Verlangen, soweit thunlich, bei Ausstel lung der Urlisten und den sonst hiermit in Verbindung stehenden Arbeiten mit Rath zu unterstützen. Vorstehende Bekanntmachung ist in allen Amtsblät tern zum Abdrucke zu bringen. Dresden, den 30. September 1868. Ministerium der Justiz. Vr. Schneider. Rosenberg. Nichtamtlicher Theil, u,verficht. Telegraphische Nachrichten. TageSgeschichte. Innere Angelegenheiten. (Resultate der Kirchenvor standswahlen.) Dresdner Ra-nchi-n. Provmziulnnchilchte». «i.nstik und valkswirthschast. vermischte». Telegraphische Nachrichten Karl »ruhe, Freitag, 2. Oktober. (W. T. B.) Die Verhandlungen über eine neue Rhei«schifffahrt»> arte werde» «ach Schluß der gegenwärtigen Session der Rhkinschiffsahrt»rv«tr»lc»«»iffioa, wohrscheialich am 12. Oktober, wieder ausgenommen »erden und voraussichtlich zu einem befriedigenden Abschlusse in« folge eine» Tomprowiffe» fuhren. (Die Quelle dieser Nachricht ist aus dem Telegramm leider nicht zu er sehen. D. Red.) Wien, Donnerstag, 1. Oktober. (Tel. d. Boh.) Dir „Presse" bringt dir Meldung, daß Varon Kel- lerSprrg seine» Amte» nicht enthoben sei; die ganze Frage sei »och »nrrlrdiät. (Vergl. unsre Wiener (-)-Korrespondenz unter „Tagesgeschichte".) wurde die Der Kata- 130 Bild- Feuilleton. s Bildende Kunst. Am 1. September Berliner Kunstausstellung eröffnet, log wetst 774 Gemälde, 54 Zeichnungen, werke und 60 Kupferstiche und dergleichen auf. Nach einem Bericht der „Nat.-Ztg." bietet die Ausstellung in reicherer Fülle, als es seit Jahren der Fall war, Gelungenes. Schon die Zunahme der Figurenbilder und mehr noch ihre allgemein erfolgreiche Cvncurrenz mit der Landschaft erscheine al- rin bedeutsame- Zei chen. Die Bilder von Knaus, Vautier, Mcvcrhetm, Spangenberg werden als die hervorragendsten Leistun gen der Ausstellung bezeichnet: Angekauft für die Na- tionalgalerie wurven: dir Jagd nach dem Glücke von R. Henneberg, Landschaften von M. Schmidt und A. Weber und ein Thierstück von Fr. Voltz. — Wieman aus Wien schreibt, sind bi- »um 15. September in der dritten allgemeinen Kunstausstellung befindliche Bilder um die Gesammtsumme von 33,610 Fl. an- aekauft worden, und zwar Bilder von Zimmermann, ^chönn, Friedländer, Brunner, Halouska, Schäffer, Schindler, Holzer, Lauer, Eichler, Amerling, Schilcher, Hansch, Blaas, Hofsmann (Wien), Gude (Karlsruhe), Schleich, Schneider, Herdertch, Markart (München), Frische, Leu (Düffeldorf), Meyrrhrim, Preß (Berlin) und Heerdt (Frankfurt a. M ). Außer diesen Bildern wurde in den letzten Tagen des Septembers u. A. noch rin Thterstück von Koller für 2000 Fl. gekauft. Kürz lich ist dir Vollendung der Thürme der Wiener Bo- tivktrchr feierlich beganaen worden. Es wurde bri dieser Gelegenheit mitaethrllt, daß während der 13jährigeu Arbeit im Ganzen 2,496,000 Fl. für den Bau ver- ausaabt worden sind. Man ist gegenwärtig mit der Aufstellung des Dache- über dem Langdaus und Quer- Wir», Freitag, 2. Ortaber. (W. T. B.) Die» „Presse" »tll »issr«, Lard Stanley habe i« Part» bie »arlaafige Aufrechterhaltung de» »tat»» ,,a bet der diplomatische» Vertretung in Madiid vorgeschlagen »nd Frankreich sich hiermit rinverstandr« rrkliirt. Prag, Donnrr»tag, 1. Oktober. (Tel. der Pr.) Der Erzbischof und die Bischöfe rrhirlten gestern die erste Vorladung wegen ihre» Nuhestörunglproreße»; ditsrlben wollen gegenüber dem Einschreiten de» Ge richt» den Art. 14 de» Eoueordat» auf do» „Entschie denste" durchzuführen versuchen. (Ein anderes Telegramm der „Pr." aus Prag lau tet: In dem Bischossprocesse entschied das Landesgericht über Einschreiten dcs Staatsanwalts, daß eine Unter suchung gegen die Bischöfe des Concordals halber un möglich sei; dagegen soll ihnen ein Erkenntnis zugestellt werden, welches die Weiterverbreitung des Hirtenbrie fes vom 3. Juni und der Instruction über die Ehc- aesetzc wegen der darin enthaltenen Verbrechen der Ruhestörung verbietet ) Lemberg, Freitag, 1. Oktober. (Tel.d.Pr.) Graf Goluchowski ist deute hier angrkommen und sand eine« euthusiastischen Empfang von Seite der am vahnhofe versammelten Laudtagsabgeordueten. Fürst Sapieha begrüßte ihu mit einer Rede und sprach Zweifel dar über au», ab Goluchavski al» Statthalter «der nur al» Abgeordneter zurückgrkrhrt sei. G«l«chow»ki er widerte, daß er al» Landtag»obgrord«r1rr zurückkomme und bedanere, daß er Se. Majestät den Kaiser nicht habe bewege« tonnen, Galizien zu besuche«. Die Rn» thrnr« hielte« sich fern; Abeud» findet großartiger Fackrlzn, statt. Pari», Donnerstag, 1. Oktober, Abend». (W. T. B.) Die heutige« Abrndzeituagen rnthalte» eia E,m« «unlqu6 der Regierung, welche» roustatirt, daß die spanischen, auf sianzöfischt« Gebiete iatrruirtr» Flücht- liuge fortan vollständig frei find. Frankreich, sagt das Kommunique weiter, habe die höchste Pflicht, die Erhaltung der Ordnung an der Grenze zu sichern. Die Entsendung mehrer Schiffe an die spanischen Küsten bezwecke lediglich den Schutz der französischen Staatsangehörigen, fall- derselbe er forderlich sei. Jeder Gedanke einer Einmischung liege Frankreich aufs Fernste. Auch ein Artikel deS „Pays", von Cassagnac ge zeichnet, weist auf daS Positivste jeden Gedanken einer Einmischung zurück, welchen Beschluß auch daS spani sche Volk fasse. Die „Patrir" meldet: Der hiesige spauischr vot- schastkr, Herr Mo«, wird »arge» zurückerwartrt; rr bkgleitkt die Gräfin d. Vtrgevti z« ihrer Mutter nach Pau. Der Graf v. Girgruti ist «icht ver»«ndkt (nach der „France" aber gefangen). Die Königin Isabella, welche gestern Abend iu Pa» ringrtrofsea ist, wurde auf kaiserlichen Befehl bi» dahi« vom Departemeut»- prafrrte« begleitet. Pari», Freitag, 2. Oktober. (W.T.B.) Der heu tige ,,Moniteur"meldeti« sei»e«vullrti« au»Madrid vom gestrigen Abende: Die erwartete» Generäle (Serrano und Prim) find «icht eivgetrosie«. Marschall Serra«, laßt melden, er fürchte U«ord«a»gen, »ran er jetzt die Truppe« verlaffe. General Prim will nach Eatalonir« gehen, in drffe« Hauptstadt «och der Graf ». Eheste befehlige. Der gestrige Tag und dir Nacht fiad ruhig verlaufe«. Da» königliche Schloß ist verschont geblie ben. Dir vürgergaede nimmt den nieder« Leute« die Waffe« ab. Zwischen den Parteien schrint augen blicklich keine Einheit ;« herrschea. Eoroba und Man; iu Galitir» haben sich dem Pro»««r»awento angeschloffea und »ine provisorische Junta eingesetzt. Florenz, Freitag, 2. Ortaber. (W. T. B.) Eine Fregatte und eine Sorvrtte fi«d nach Spanien »bgesandt worden zum Schutze der italienische» StaatS- augrhörige». Madrid, Donnrrriag, 1. Ortaber, Abend«. (W. T. B.) Dir Wahlen zur Erntraljunta erfolgen in bester Ordunag; wahrscheinlich «trd jeder Distrikt einen Progrrsfisten, einen Unionistcn und einen De mokraten Wahlen. Grnrral Ealonge ist verhaftet und befindet sich in Santo»». Prim grht von Eartagrna »ach Eatalonir». General Serrano ist auf dem Wege nach Madrid, Marqui» de Eheste flüchtig nach Fronkrrich. Gegen wärtig hat sich ga»; Spanien brr vrwrgunz an,»schloffen. Dir Truppen dr» General» Novalichr» fiad vollständig übrrgexangen. Tagesgeschichte. * Berlin, 1. Oktober. Der Finauzminister Frei herr v. d. Heydt hat sich heute zu einem Besuche des Ministerpräsidenten nach Varzin begeben. Man bringt diese Reise des Finanzministcrs mit einer gestern ab gehaltenen Sitzung des Staatsministcriums in Verbin dung und legt ihr einen geschäftlichen Charakter bei. Die „N. Pr. Ztg." bestätigt diese Auffassung, indem sie in der Reise des Finanzministcrs nach Varzin einen Beweis dafür findet, „daß Graf Bismarck soweit her- gestrllt ist, nm sich mit Staatsgcschäften zu beschäftigen." Man hofft, Graf Bismarck werde zu derselben Zeit, wo die Rückkehr dcs Königs stattfindet, in Berlin ein- treffen können, was etwa am 2l. oder 22. October sein würde. — Herr v. Quade, der dänische Ge sandte, ist heute in Urlaub nach Kopenhagen abgereist; seine Abwesenheit wird jedoch nicht über die Mitte des Monats November hinausgehen. — Der Minister des Innern, Graf zu Eulenburg, hat sich nach Han nover begeben; in seiner Begleitung befindet sich der geh. Regierungsrath v. Wolff. — Auf Antrag des evangelischen Oberkirchenraths wird noch im Monat October eine allgemeine Kirchen- und Hauscol- lecte „zur Abhilfe dringender Nothstände der evan gelischen Kirche" stattfinden. — Der „B. B.-Ztg." zufolge sind bei der heutigen Wahl für das Abgeordnetenhaus in Hadrrsleben der Hofbesitzer Krüger In Bestoft, in Gravenstein Ahlmann-Werthemünde und in Schleswig Wiesc- Koltoff (Letzterer einstimmig) zu Abgeordneten gewählt, resp. wiedergewäblt wordcn. * Elberfeld, 1. Oktober. (Tel.) Die Apprllkammcr dcs Zuchtpolizrigrrichts hat heute das Uriheil der ersten Instanz, welches den vr. Schweitzer in Berlin wegen seiner Flugschrift „Capitalgewinn und Arbeitslohn" zu einer dreimonatlichen Gefänißstrafe verurtheilt, bestätigt. WieSbade«, 30. September. (Mittelrh. Z.) Die Be rufungskammer des k. Appellationsgerichts verhandelte heute in fünfstündiger Sitzung über die Anklage des türkischen Gesandten Aristarchi Bey gegen den her zoglichen Gartenaufseher Leidner in Biebrich. Zur genauen Constatirung des Thatbestandes wurden noch eine Anzahl von Zeugen, theils wiederholt, theils zum ersten Male vernommen. Das Gericht nahm an, daß die thatsächlichc Feststellung der Strafkammer nicht zu beanstanden, jedoch unter den als constatirt anzusehcn- den Umständen auf eine geringere Strafe zu erkennen sei und minderte die Strafe der vorigen Instanz (vier Wochen Gefängniß) auf 14tägige Gefänanißstrafe. Der Antrag der Verthcidigung, den rc. Aristarchi Bey zur eidlichen Vernehmung vorzuladen, wurde verworfen, weil dersrlbe nicht unter diesseitiger Gerichtsbarkeit stehe. 6 Altndvrg, 1. Oktober. Noch sind die durch den letzten großen Schloßbrand vom 24. August 1864 ver ursachten Beschädigungen unsers schönen Residcnzschlos- scs nicht vollständig wiederhergcstellt, und schon ist dasselbe wiederum durch eine große Feuersbrunst verheert worden. Gestern Abend Ä11 Uhr verkünde ten die Sturmglocken der Stadt den Ausbruch eines Brandes in den bekanntlich auf hohem Felsen sich er hebenden und einen großen Ring bildenden Schloß- gedäuden; eine große schwarze Rauchwolke stieg aus dem Dache des sogenannten Prinzenpalais auf, welches auf der rechten Seite an den dicht neben der Schloß- kirchc gelegenen Einfahrtsthurm austößt und von Sr. Hoheit dem Prinzen Moritz (Bruder deS Herzogs) und dessen Familie bewohnt wird. Obwohl der Wind nur schiff beschäftigt, ebenso mit der Wetterführung des Chores. In vier Jahren soll die Kirche fertig sein. — Der Bau der Akademie der Wissenschaften in Athen, welcher auf Kosten des Barons Siner nach den Plänen Tbcophil Hansen'- ausgeführt wird, hat jetzt nach mehrjähriger Stockung wieder begonnen. Archi tekt Ziller, ein Schüler Hansen'-, durch seine Auf nahme des Bacchustheaters in Athen bekannt, ist mit der Bauleitung beauftragt worden. — Im Atelier Hal big'S zu München ft» soeben eine Gruppe vollendet worden, welche für New-Uork bestimmt ist, die so genannte EmancipationSgruppe, welche sich auf den jüngsten Kampf bezieht. Sie besteht au» 2 Figuren. Die Personifikation der Union ist eine Frauengrstalt, da- Haupt mit dem Sternendiadem geschmückt, die Rechte feierlich »um Schwure erhoben, während sich die Linke im Bewußtsein der Macht, kraftvoll auf den Schild stützt. Vor ihr, auf einen Fuß hingesunken, liegt eine Sklavin, dankbar da» Antlitz zu der Frauen- gestalt erhebend und dir Hände ausstreckend. Bon der rechten Hand hängt die »erbrochene Kette herab. — In den letzten Tagen wurde in Ried (Oesterreich) eine an dem Ltammbause der Künstlrrfamtlie Schwan thaler angebrachte Gedenktafel feierlich enthüllt. Die Tafel ist mit den Porträt» von Peter, Franz, Laver und Ludwta Schwanthaler geschmückt. — Ueber den kürzlich in Rom verstorbenen M»ler v. Rohden schreibt man von dort: Rohden au» Kassel war der Veteran unsrer Künstler, der da» S1. Lebensjahr erreichte. Roch vor dem Ende de» vorigen Jahrhundert» war er au» Kassel nach Rom gewandert; eine stet» au»bezahltt Pen sion de» Kurfürsten, wie sie in solchem Umfange einem jünger« Kilnsücr wohl nie zu Theil ward, verschafste ihm von Anfang eine äußerlich sehr angenehm« Lage: al» Landschaftsmaler hat er stch tn frühen» Jahren viel -j- Geographie. In dem 9. Heft von vr. A. Peter- mann'».GeographischenMtttheilungen"(Gotha, Perthes) berichtet Gerard Rohlfs über seine Reffe von Magdala nach Lalibala. Sokota und Antalo, und theilt zugleich sein« auf diesem Wege ausgeführten Höhen- messunaen mit. In einem zweiten Aufsätze legt F. A. Luhdorf seine reichen Erfahrungen über Zustände und Verhältnisse im Amur-Land« dar. Ein dritter be- achtenswerther Aufsatz endlich ist der deutschen Nord- pdlerpebttion gewidmet. Letztern wie den Rohlfs'scheu Aufsatz find Karten betgegeben. Anerkennung rrworben. Damals stand rr auch zu Elisa v. d. Recke und Friedrich v. Matthisson in nähern Beziehungen, sein Verhältniß »u Christian Reinhart war ziemlich innig, Beide waren glücklich, wenn sie in die Campagna ziehen konnten, um Wild und Bild zu jagen. In andern Lebensoerhältniffen fanden ihn die Kunstgcnossen oft abgeschlossen; jedenfalls war er, da das Gegentheil von der biedern, lautern, offenen Na tur des Tirolers Koch, der mit Frau und Kind mit unter nicht das Salz zur Suppe hatte, aber doch keinen, der sich in der Verlegenheit an ihn wandte, ungetröstet von sich ließ. — Da» Danziger Weltgericht ist neuerdings mit großer Wahrscheinlichkeit von dem bel gischen Kunstsorschrr Weale al- ein Werk Stuerbout's ermittelt wordcn. Die Conjertur stützt sich auf einen von Weale aufgefundenen Contract, demzufolae der genannte Künstler da- Bild für eine mailändische AdelS- familie gemalt hat. — Die Frankfurter Gemäldegalerie soll durch vier Bilder von Han» Holbein den Jüngern bereichert worden sei«, welche die Leiden-grschichte Christi beh mdeln. sehr mäßig ging, verbreitete sich das Feuer sehr bald über das ganze Dach des Palais. Dir schnell herbei- geeilte Feuerwehr vermochte ungeachtet aller Anstrengun gen dem bereits hierdurch zu einem bedeutenden Um fang gelangten Flammenmeere keinen Einhalt zu thun. Wie es heißt, infolge des Springens von Gasröhrcn theilte sich da- Feuer bald auch dem Dache dcs weiter rechts anstoßenden, zu den ältern Theilen des Schlosses gehörenden Remisengebäudes mit und erlangte damit eine immer größere bcsorgnißerrcgcnde Ausdehnung. Das Schrecklichste jedoch war, daß durch dieses rasche Umsichgreifen des wüthendcn Elementes auf dem hohen Dache dieses Gebäudes eine größere Anzahl Feuerlcute von den Treppen abgcschnitten wurden. Mit Schau der sah man diese Leute aus den Dachluken, zum Theil brennend, allmählich hcrvorkvmmen und in herzzerrei ßenden Tönen um Hilfe rufen, die ibnen bei der gro ßen Höhe des Daches und der furchtbaren Gluth doch nicht oder nur zum kleinsten Theile gewährt werden konnte. Mehrere stürzten endlich in die Flammen, andere glitte»» theils in den Schloßhof, theils in den die Schloßgebäude dort umgebenden Zwingergartcn herab. Sechs der Arbeiter sind bereits als todt con statirt; im Ganzen wird die Zahl der Verunglückten auf 12 —15 angegeben. Auch bei diesem Remisen- gebäude blieb das Feuer nicht stehen, sondern ver breitete stch über das Dach noch weiter an das in einem rechten Winkel anstoßende alte Kernhaus, eil» noch aus den Zeiten der Kursürstin Margarethe hcr- rührendes, im Jahre 1468 errichtetes Gebäude, welches bis vor einigen Jahren hauptsächlich zur Aufbewah rung von Militäreffecten diente, in letzter Zeit abcr als Schuppen für Brennmaterialien, Wagen u. bergt, benutzt wurde. Tas massenhafte Holzwerk dieses alten Gebäudes gab dem Feuer von Neuem große Nahrung; mit dem Zusammenstürzen des Daches erhob sich aus demselben eine Feuersäule, die weit über die Thürme des Schlosst- hinansragte. Dank den aufopfernden Bemühungen der unverdrossen arbeitenden und durch die neue Wasserleitung auf das Trefflichste unterstütz ten Feuerwehr gelang es abcr endlich auch hier, den Verheerungen des Elementes ein Ziel zu setzen, so daß die weiter anstoßendct», die Wohnung des Castellans und anderer Dienerschaft enthaltenden Gebäude gerettet wurden. Ebenso widerstand glücklicherweise auf der andern Seite der massive Einsatz, tsthurm, obschon auch hier die Gefahr, insbesondere wegen eines großen Holz gerüstes, das gerade an der Kirche zum Zwecke der Aussetzung eines neuen Kirchthurmes aufgcrichtct war, eine sehr bedeutende genannt werden mußte. Um 1 Uhr war man etwa dcs Feuers Herr. Der Umfang der Brandstätte ist diesmal räumlich ein viel größerer, als bei dem vorigen Schloßbrande, wenn auch die vernich teten Baulichkeiten, mit Ausnahme dcs schönen Prin zenpalais, weniger Werth hatten. Im letztern gelangte das Feuer vom Dache herab bis in die oberste Etage; die nieder» Etagen sind nicht vernichtet, wenn auch wahrscheinlich unbrauchbar geworden. Ueber die Ur- sacht der Entstehung dcs Feuers, das bei stärkcrm Winde sebr sticht dem ganzen Schlöffe den Untergang bringen konnte, verlautet noch nichts Näheres. Von den fürstlichen Herrschaften waren Se Hoheit der Her zog Ernst, Prinz Moriy, Prinzessin Moritz und deren jüngstes Kind, die erst einjährige Prinzessin Marga rethe, die krank danieder liegende Prinze sm Marie- Eduard und deren durchi. Bräutigam, der Erbprinz von Schwarzburg - Sondershausen, im Schlöffe anwesend. Se. Hoheit der Herzog und Prinz Moritz waren selbst überall nach Kräften thätig und schenkten insbesondere den bedauernswerthcn Verunglückten dir regste Teil nahme. Wir wollen als an einen, wenn auch immer nur geringen Trost hierbei daran erinnern, daß bereits der erste Schloßbrand vom Jahre 1864, hauptsächlich auf Anregung Sr. Hoheit des Herzogs JostpH, den Mitgliedern der fürstlichen Familie Veranlassung ge boten hat, cine Stiftung in das Leben zu rufen, welche zur Unterstützung für im Dienste verunglückte Mitglie der der Feuerwehr und deren Hinterbliebene bestimmt ist. Am 21. und 22. September fand in Erfurt die Versammlung des Gesammtvcreins der deutschen Alterthumsvereine statt. In der Begrüßungsrede v. Tettau's, dcs Präsidenten dcs Erfurter Vereins, charakterisirte derselbe die Ausstellung der in Erfurt befindlichen Altertbümer, unter denen er als von all- gemeinerm Interesse die Wappenschilder, den „ das schöne Türkenmädchen" betitelten Pvcal, die Büste des heiligen Servatius und den von Gustav Adolph der Erfurter Riemcrinnung, in welche er ausgenommen wurde, geschenkten Pocal erwähnte. Ale Krone der Ausstellung bezeichnete er die erst vor Kurzem ent deckte sogenannte 42zeilige Bibel Guttenbergs, 1450 bis 1455 zu Mainz vor dessen Vereinigung mit Fust gedruckt, daS 7. Exemplar in Deutschland, welches erst vor kurzer Zeit entdeckt worden ist. Die Versamm lung tagte in drei Sektionen: für heidnische Altrrthü- mer, christliche Kunst und Geschichte und deren Hilfs wissenschaften. Als VersammiungSort für da- nächste Jahr wurde Regensburg gewählt. -j- Nach Dem, was früher über den König von Siam bekannt geworden ist, hätte man densrlbe« für Alle» eher, denn einen leidenschaftlichen Astronomen halten sollen. Wie neueste Nachrichten melden, besitzt er eine Sammluna mathematischer und asttonomischer Instrumente, welche einem europäischen Observatorium Ehre machen würde, gtebt selbst «inen i« Bangkok er scheinenden bezüglichen Almanach heraus und dat sich mit den gelehrtesten Leuten seine» Hofe» zur Beobach tung der Svimenfinsteraiß in Wat-Wan, am Meer busen von Siam, aufgemacht. E» wäre inter«ffa»t, die Eraebntffe seiner Be bauungen ei«mal mit denen unsrer Astronomen zu vergleiche«.
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