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Dresdner Journal : 05.09.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186809057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680905
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-09
- Tag 1868-09-05
-
Monat
1868-09
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 05.09.1868
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energischen Leitung des AlbertvereinS ist ihnen sicher lich die Bahn zu gleichem Ruhme eröffnet. Vr. Th. ChalybLuS. * AuS dem Haag meldet die „A. Z": Der auch in wettern Kreisen bekannte holländische Dichter und Autor verschiedener Romane, Jakob van Lennep, ist in Oosterbeek bei Arnheim, wo er sich seit einigen Wochen zur Herstellung seiner tieferschütterten Gesund heit niedergelassen hatte, in einem Alter von 66 Jah ren dem Tod erlegen. In ihm verliert Holland einen seiner thältasten und besten Autoren brr Neuzeit, der sich als Belletrist, Historiker, Dramatiker, Dichter und Sprachenfvrscher hervvrgethan hat. * In dem Archiv des KreiSgerichts »u Marburg ist, wie dir „Hess. M. - Z." erfährt, rin sehr inter essanter literarischer Fund gemacht worden: näm lich verschiedener seither unbekannter Briefe Lnther's und Götz v. Bcrltchingm'-, sowie auch einige Ablaß briefe von 1517. * FriedrichHebbel'S „GesammelteWerke*, 12Bände umfassend, liegen seit Kurzem vollständig vor und ent halten vieles Neue, was zum ersten Male gedruckt er scheint. Namentlich ist der Band von Interesse, in welchem sich Fragmente und Scenarien — beispiels weise sei an „Demetrius", „Moloch" rznd „die Dith- marseu" erinnert — zu projectirtm Dramen denn n. Unter den Gedichten wird man ebenfalls auf viele bisher ungedruckte stoßen. Emil Kuh hat sich durch die Lei tung der genannten Ausgabe ein dankcuSwerthes ver- dicnn erworben Friedrich Hebbel war am 1». März 1813 zu Wesselburen in Holstein geboren, lebte etniae Jcchr« in Wien rmd st-rh daselbst gm!3, Pecbr. 186S, bM „Michel Anaelo" eröffnet und geschloffen mit dem ersten Act der „Großherzogin von Gerolstein". Beide Stücke, Hebbel'S schöne Dichtung sowohl, wie die derb lustige Offenbachwde wurde von dem, größtentheils aus Künstlern bestehenden, auimirten Publicum beifällig ausgenommen. — Am heutigen Tage fand die »weit» Plenarversammlung statt. Ich muß mich für Heu» darauf beschränken, auS den Verhandlungen nur mit, zulhcilen, daß Berlin als nächster Ausstellungsort und Nürnberg als der Ort für die nächste Künststrver- sammlung gewählt worden ist. Heute gegen Abend unternehmen die Künstler in Gemeinschaft mit dem Wiener Männergesangverrin einen AuSflua in den Prater. Wie«, 2. September. (G. Bl.) Se. Majestät der Kaiser hat sich gestern mit dem Abendzuge derWest- bahn nach Ischl begeben, von wo die Rückkehr nach Men am Montag zu gewärtigen ist. In Bezug auf die Reise Ihrer Majestäten deS Kaiser- und der Kai serin nach Krakau und Lemberg, die sich sehr wahr scheinlich auch nach Czernowitz ausdehnen wird, sollen die nähern Festsetzungen in diesen Tagen getroffen wer den. Dem Vernehmen nach ist vorläufig der 26. Sep tember für die Abreise in Aussicht genommen. Der Kronprinz Erzherzog Rudolph und Erzherzogin Gisela dürften am 7. d. M. nach Schönbrunn kommm, Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin am 8., und werden muthmaßlich Ihre Majestät die Kaiserin vor der Abreise nach Galizien die Erzherzogin Marie Va lerie nach Gödöllö bringen. Uebrr eine noch in diesem Jahre anzutretende spätere Reise Ihrer Majestät nach Dalmatien und dem Küstenlande liegt bis jetzt durch aus keine Andeutung vor. — Der Handelsminister v. Plrner geht heute zu der ihm ärztlich empfohlenen Luftveränderung auf 8 Tage, während welcher ihn in den Currentirn der Ftnanzminister vr. Brest! vertre ten wird, nach Reichenau. Nach feiner Genesung be- aiebt sich Se. Excellenz zurTheilnahme an dem böhmischen Landtag nach Prag. — Minister Or. Giskra ist ge stern Abend nach Brünn zum Landtage gereist; er kehrt Freitag nach Wien zurück, bis wohin auch Statthalter Graf GoluchowSki seinen Aufenthalt in der Re sidenzstadt verlängert. — In Anbettacht der von der deutschen Nordpolexpedition verfolgten wichtigen wissenschaftlichen und gemeinnützigen Zwecke, für welche mehrere deutsche Regierungen und Private ihre Thetl- nahme bethätigt haben, hat sich auch die kaiserl. öster reichische Regierung bestimmt gefunden, zur Unterstützung jenes Unternehmens einen Beitrag von 1000 Fl. in Silber zu widmen. — Das k. k. Ackerbauministerium erblickt in der ostasiatischen Expedition eine nicht leicht wiederkehrende günstige Gelegenheit zur Erwer bung von landwirthschaftlichen Produkten, Geräthen und Apparaten in agricoler Hinsicht besonders inter essanter Länder und hat demzufolge dem handelspoli tischen und wissenschaftlichen Letter der Mission, Hof rath vr. v. Scherzer, 3000 Fl. zu Ankäufen für das Ackerbauministerium zur Verfügung gestellt. Auch da- österreichische Museum für Kunst und Industrie hat mit Genehmigung des ProtectorS, Sr. kaiserl. Hoheit deS Erzherzogs Rainer, Herrn v. Scherzer die gleiche Summe von 3000 Fl. zu geeigneten Ankäufen nach Maßgabe einer nähern Instruction zur Verfügung gestellt. — Die „W. Abdp." enthält folgendes Dementi: „Der „Schw. M." erhält in einer Korrespondenz an geblich aus Wien detatlltrte Mittheilungen über „ preu ßische Versuche", Oesterreich für sich zu gewinnen, daran sich schließende politische Erörterungen u. dgl. Da diese Mittheilungen vielfach auch von der hiesigen Presse reproducirt und besprochen worden sind, so sehen wir unS zu der bündigen Erklärung veranlaßt, daß sie jeder thatsächlichen Begründung vollständig entbehren." Prag, 3. September. Mr meldeten tu Nr. 203, daß der Fürst Johann Adolph Schwarzenberg auf das Mandat eines Landtagsabgeordueten verzichtet habe. Wie nun die „Pr. Ztg." meldet, sind eS nicht poli tisch.' Motive, welche den Fürsten hierzu bestimmt ha ben, sondern er fand sich einzig und allein durch die Rücksicht auf ein in letzter Zett stärker aufgetretenes körperliches Leiden zu diesem Schritte veranlaßt. Auch weiß die „Pr. Ztg/ aus zuverlässiger Quelle, daß er erklärte, nach wie vor an den Grundsätzen festzuhal- ten, welche bei seiner ununterbrochenen Theilnahme an den Arbeiten des Herrenhauses und der Delegation maßgebend waren und welche ihn auch bestimmten, bei der letzten Landtagswahl mit der Regierungspartei zu stimmen. Pefth, 31. August. (Pr.) Mitten in der Stille, die gegenwärtig hier herrscht, gestatten Sie mir, einige Zei len jenem Herrn von der äußersten Linken zu widmen, der vor Kurzem als ein gewesener Räuber ent larvt wurde und unter dem Conflux von Beweisen diese seine Eigenschaft tu der Voruntersuchung eivgr- standen hat. Am 27. d. hat vor dem Erimtnalgericht deS Biharer Comitats die Verhandlung bereit- begon nen und hat der Held dieses Processes, Gregor deS bangenden Kranken. Ist mit der strengen Ent schiedenheit und Entschlossenheit des Handelns, welche au- der reisen Erfahrung und Sachkenntniß entspringt, eine milde Theilnahme und Freundlichkeit im Umgänge mit dem Kranken, und ein verständntßvolles Eingehen auf besten Sorgen und Leiden verbunden, waS nur durch eine gute Bildung sich erwerben läßt, so werden sich die Pflegerinnen zugleich die höchste Achtung und den freudigsten Gehorsam der Kranken gewinnen. Dabei kann es zugleich nicht fehlen, daß auch in der Umgebung de-Kranken die ganze sociale Stel lung der Pflegerinnen eine gehobene und hochgeachtete ist. Dieseben werden überall als helfende „Schwestern" in der Familie erscheinen, nicht als bezahlte Dienst boten. Die Angehörigen deS Kranken sind ja nicht die Herrschaft der Pfleaerinnen, nicht einmal ihre Auf traggeber (das ist der Verein), sondern nur ihre Wirthe, welche sie als hilfreiche Gäste in ihr Haus eingeladen haben. Die Liebesdienste der wahren Krankenpflegerin sind gar nicht durch Belohnung würdig zu entgöten, sondern nur durch den Gehorsam, den man ihren An ordnungen folgen läßt, durch die Bereitwilligkeit, mit der man ihr das schwere Werk erleichtert, und durch die Achtung, die man ihr persönlich entgegen bringt. LaS weltliche Pflegerinnen zu leisten vermögen, da- haben die von Miß Nightingale organistrten und nach der Krim milgeführten „freien Hospiialtterinuen" England- gezeigt. Niemals ist die patriotische Auf opferung und die sachkundige Thäügkcit dieser Pflege rinnen übertroffen worden, niemals aber auch cur Gpöße deS heilsamen Erfolge-, welchen sie unmittelbar auf die Gesundheit de- englischen Heerec- aue übten! Wa rum sollten nun ccnts«, Krauen nicht lcich Großes stiften können? Unter der ebenso eivsi^soollm al- Balla, seine frühem Geständnisse' bestätigt, aber aüch seine Behauptung aufrecht erhalten, daß er rin natür licher Sohn des Baron- Nikolaus Wesselenyt sei. Da» genannte Criminalgericht beschloß, daß Balla vor Al lem die Kerkerstrafe abbüße, die er au» 3Ü. October 18L2 begonnen und den 30, April 18 >4 durch seine Flucht unterbrochen hat. Er war damals wegen meh rer Räubereien zu sechs Jahren schwerem Kerker ver- urthetlt, Hai also, ehr er feine neue noch zu entschei dende Suan antritt, noch vier Jahre abzubuße«. All einer ausführlichen Biographie deS genannten Ver brecher-, die un- vorltegt, entnehmen wir, daß Gregor Balla, der im Jahre 1826 in TaSuad geboren wurde, in den vierziger Jahren in den Schooß der römisch ka tholischen Kirche übertrat und infolge besten sich der Protection deS damaligen Großwardetner Bischofs Laj- csak zu erfreuen hatte. Derselbe ließ ihn auf seine Kosten erziehen, allein der hoffnungsvolle Jüngling wurde wegen Bettug und Diebstahl au- dem ErziehungS- institut, in welchem er sich befand, fvrtgejagt und trat in daS NikolauS-Husarenregtmrnt ein, mit welchem er an dem 1848/49er Feldzug Theil nahm. Nach Been digung desselben trat er ungesäumt seine Karriere als Räuber an. Nach der obenerwähnten Flucht gelang e- ihm, einem Abanyer Grundbesitzer weiß zu machen, daß er wegen Theilnahme an der siebenbürgschen poli tischen Verschwörung verfolgt und so gezwungen sei, sich einen falschen Namen (Ladislaus Balsagy) beizu legen. Als politischer Märtyrer mußte er natürlich bestens unterstützt werden und so erhielt er eine An stellung als Wttthschaftsbeamter, in welcher er bi- zum Jahre 1860 verblieb. Als seine Herrschaft ihn ent ließ, drohte er, daß er bald als „Honvedaeneral" zu rückkehren würde. Man sagte ihm aber schon damals, daß er höchstens al- Räuberhauptmann zurückkommen werde. Von jener Zeit an trieb er sich in mehrrrn Otten in verschiedenen Stellungen herum, und wenn er im Jahre 1861 in den Comuatsversammlungen zu Miskolcz erscheinen und sich durch zügellose Reden Her vorthun konnte, so ist das jedenfalls charakteristisch für unsre Zustände. Daß Gauner sich unter fremden Na men in Familien einschleichen, kommt überall vor, daß es aber einem verbrecherischen Vagabunden möglich ist, in einer Municipalvertrrtung Platz zu finden, dürfte ein Unicum sein. Zuletzt trieb er sich in Debrecztn herum, wo er infolge einer „aus Prsth erhaltenen In struction" den Honvedverein zu einem Werkzeug der äußersten Linken machen wollte. * Paris, 3. September. (Tel.) Heute findet im Ministerium des Auswärtigen der erste officiellr Em pfang nach der Rückkehr deS Marquis de Moustier statt. Sämmtliche Mitglieder des diplomatischen Corps werden sich einfinden, auch Fürst Metternich von Fon taineblau aus, wo derselbe sich augenblicklich befindet. — Gegen Paul Granier (de Castagnac) ist wegen des Duells mit Listagaray die Untersuchung elngrleitet. — Die in Bourges intemirten spanischen Gene räle Picrrard und Contreras haben sich aus diesem Orte entfernt. Man glaubt, daß Ersterer sich nach Spanien, Letzterer zu General Prim begeben habe. — Der „Moniteur" schreibt: Infolge von Miß- Helligkeiten, welche in dem Ländchen Andorra über eine administrative Frage ausgebrochrn waren, glaubte der Generalsyndikus sein Amt niederlegen zu sollen. Bekanntlich sind diese Thäler unter die doppelte Suze- ränetät Frankreichs und des Bisthums Urgel gestellt, welche durch einen französischen und einen spanischen Vogt vertreten find. Als nun der Generalrath den neuen spanischen Vogt nicht anerkennen wollte, glaubte der Bischof von Urgel ohne vorgängiges Einvernehmen mit Frankreich intrrveniren zu können, rmd befahl die Verhaftung der an ihn abgesandten Delegirten, welche ür das Land bei ihm vorstellig werden sollten. Jn- olge der Bemerkungen der französischen Regierung orderte die spanische Regierung den Bischof von Urgel auf, die Delegirten von Andorra auf freien Fuß zu fetzen. Man hat allen Grund, zu glauben, daß die gemeinschaftlich getroffenen Maßregeln bald alle Schwie rigkeiten beseitigen und die Ruhe de» Lande- vollstän dig wiederherstellen werden. Gens, 31. August. Gestern hielten die hiesigen 24 Sectionen des internationalen Arbeiter bundes in ihrem Centrallocale „Zu den vier Jahres zeiten" eine Generalversammlung, an welcher gegen 1200 Mitglieder der verschiedenen Nationen Theil nah men. Die Augsburger „Allg. Ztg." erhält über die dortigen Verhandlungen nachstehende Mittheilungen: Die romanische Gruppe der Gmfer Sectionen wählte zu nächst vier Vertreter zu dem am 8. Sevtember in Brüssel be- ainneuden Ardeitercougreß, und gewählt wurde» die Herren Mermilliod, der ciue hervorragende Rolle bei der hiesigen Grsve im vorigen Frühjahr gespielt hatte, Perron, Quinet und Giaglia. Die deutsche Gruvpe batte schon früher I. PH. Becker, und ei« anderer hiesiger Bertin, L«»ooi»Uoa paar l'aür^oebi-»«- ü« I'iaäiviäu, den ÄrohralhSdepntirten Catalan gewählt- Die Verhandlungen der gestrrgen Generalversammlung drschäf tigten sich dann mit den den Vertretern zu ertheilenden 3»' Eom statt. BLckrrobermeiftrr Gebert wurde einstimmig al» Vorsitzender der Versammlung gewählt, zu welcher Mit glieder oder Vertreter der Innungen der Stellmacher, Güttler, Bäcker, Schornsteinfeger, Posamentirer, Sattler, Schneider, Schuhmacher, Bardiere, Uhrmacher. Tape- — Gestern Nachmittag geruhten Ihre kal. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Georg der akademischen Kunstausstellung auf der Brühl'schen Terrasse einen Besuch zu widmen. — In diesen Tagen ist das „Sachregister über die königlich sächsischen Landtag-Verhandlun gen der Jahre 186^68", bearbeitet von Hermann Meinhold, Secretär im königl. Ministerium deS Innern, Redacteur der Landtagsmittheilungen, im Buch handel erschienen. Dasselbe bildet ein vollständiges Repertorium über die Landtagsacten und Mittheilun- gen des ordentlichen Landtag- 1866/68 und entbält im Vergleiche zu den bisher erschienenen Repertorien in sofern «ine wesentliche Vervollständigung, als in dem selben auch sämmtliche Anträge und Interpellationen der Mitglieder beider Kammern, sowie die selten der Staat-minister und königl. Commissare abgeg:bencn Erklärungen rc. mit ausgenommen und unter den be züglichen Namen resp. Gegenständen nachgewiesen sind. Durch diese Vervollständigung ist die Brauchbarkeit des Repettorium- beträchtlich erhöht worden, und es bedarf wohl kaum noch eines besonder« Hinweises darauf, daß die mühsame und sorgfältige Arbeit des Verfassers für das betheiltgte Publicum, namentlich für Beamte und Sachwalter sich als ein unentbehrlicher Wegweiser in dem sehr umfänglichen Materiale und als ein nütz liches Hilfsmittel in Bezug auf die Auslegung einzel ner Gesetzstrllen bewähren wird. — Im Monat August ist 77 Personen das Bür gerrecht der Stadt Dresden ettheilt worden. Hiervon waren 62 Inländer und 1b den übrigen norddeutschen Bundesstaaten Angehörige; 12 Personen, darunter 4 Frauen, erhielten dasselbe wegen Erwerbung von Grundbesitz, und 65 Perjonen, darunter 12 Frauen, auS andern Gründen. — Am heutigen Constitutionsfeste fand die übliche Armenspeisung in den 36 Armenbezirken statt. Die 3600 Portionen Fleisch mit Gemüse und Weißbrodchen wurden theils in Gastwirtschaften, thcil» in den öffentlichen Speiscanstalten verabreicht, nachdem vorher durch die Armenversorgungsbehörde mtt den be treffenden Wirthen contrahttt worden war. — Wie man uns mittheilt, wird Sonntag, den 13. September, Nachmittags um 4 Uhr ein Schautur nen sämmtlicher Turnvereine DreSdells im Patt zu Reffewitz stattfindrn, an welche« sich ca. 400 Turnende betheiligen werden. Günstige» Wetter vorausgesetzt, wird diese Festlichkeit sicher ein zahlreiches Publicum herbeiziehen, da in diesem Umfange ein derartige» Schauturnen hier längere Zeit nicht gehalten worden ist. Zugleich hat man diesmal Veranstaltung dahin aetrvffen, daß reservitte Plätze (ü 15 Ngr.) zu erlangen sein werden. — In der öffentlichen Speiseanstalt zu Ält st adt-DreSdea sind i« Monat August 25,235 Por- ttyam Essen all-gegeben worden. . ziercr, Friseure rc. erschienen waren. Eine definitive Zustimmung zur Abschickung von Abgeordneten hatten nach dem erstatteten Referate abgegeben: die Stell macher, Güttler, Bäcker, Schuhmacher, Schornsteinfeger, Posamentiere, Sattler, Barbiere und Friseure, während die Schneider, Tapezierer und Seiler ablehnend, die Uhrmacher und Klempner aber noch nicht definitiv sich erklärt hatten. Stach einer eingehenden Debatte, in welcher mit zur Sprache kam, daß die Schlosserinnuna einen eigenen Abgeordneten -um Handwerkertage «ach Hannover senden werde, wurde beschlossen, einen oder nach Befinden zwei Abgeordnete im Auftrage und In teresse der betheiligten Innungen abzusenden, und e» wurden hierauf alS Eandibaten gewählt: die Herren Mauff, Seidler, Gebert, Dittrich und Reuter. Unbe schadet der ablehnenden Erklärung der betreffende» In nungen, solle es denselben gestattet sein, Mitglieder aus ihrer Mitte als Abgeordnete zu bestimmen. Künf tigen Sonntag soll eine definitive Wahl deS ooer der Abgeordneten stattfinden; die Leitung des Wahlgrjchäfts wurde den Herren Gaulitz, Pirnsch, Kühne und Heynr übertragen. Zwickuu, 3. September. (Zw. Wchbl.) DaS gestern Abend vom Bockwaer Männergesangverein im Tauschrr'- schen Locale zu Schedewitz zum Besten de- Albert vereins abgehaltene Concert hatte, wie im Interesse der guten Gache nur freudigst berichtet werden kann, eine von den betreffenden Räumlichkeiten kaum zu fassende, in jeder Beziehung ansehnlrch« Zuhörerschaft versammelt, wobei denn das Kassenschäst, zu dessen Be sorgung zwei Damen sich freundlrchsl. erboten, den sehr anerkennenswetthen Bruttobettag von 128 Thtr. er geben hat. Großenhain, 2. September. (Amtsbl.) Nachdem schon gestern Abend 8 Uhr Se. königl. Hoheit der Kronprinz Albert hier eingettoffen war, um den Manöver» der Cavalertedtvision beizuwohnen, sind heute früh !ä9 Uhr Se. Majestät der König und Ihre königl. Hoheit die Frau Kronprinzessin mittelst ExtrazuaeS hier in gleicher Absicht angclangt. Aller- höchstdieselben wurden auf dem festlich geschmückten Bahnhose von den hiesigen Behörden und der Geistlich keit durch eine Ansprache deS Herrn Bürgermeisters Kunze ehrfurchtsvoll empfangen und begaben sich ohne Aufenthalt durch die schön decorttte BahnhofSstraße, Johannis- und Amalten-Allee, äußere Naundorfer Gasse nach dem Exercirplatze bei Nasseböhla, von wo die höchsten Herrschaften um iä1 Uhr zurückkehtten und den Weg durch die mit Flaggen, Fahnen, Guirlandcn und Kränzen verzierte innere Stadt nahmen. Meitze«, 3. September. (M. Bl.) Heute prangte unsre über die Elbe führende eiserne Eisenbahn brücke im Festschmucke, sie war beflaggt und mtt Guir- landen und Kränzen geziert. Nachdem die steinernen Bestandtheile derselben bereit- in den Jahren 1866 und 1867 hergestellt worden, ist sie nach einer noch nicht vicrmonatlichen Bauzeit, während welcher bet diesem schwierigen und gefährlichen Baue die Arbeiter doch kein Unfall bettoffen, auch in ihren eisernen Theilen nun soweit vollendet, daß in den nächsten Tagen die Bauzüge darüber geleitet werden können. Str entbehrt zwar noch allen Schmuckes, und der Anstrich des Git- terwerkS ist noch nicht in Arbeit. Doch hatte au» Anlaß dieses für die zunächst Betheiligten frohen und im Allgemeinen bedeutungsvollen Ereignisses das Di- rectorium der Leipzig-Dresdner Eisenbahn dru Arbei tern heute einen Festtag bereitet, au dem sich dasselbe selbst betheiligte, und es erfolgten in dessen Gegenwart heute Mittag nach 1 Uhr die letzten Schläge auf die Nieten der Verbindungen. Die Festtheilnrhmer hatten sich sämmtlich dabei auf der Brücke versammelt; nach einer dem Feste entsprechenden Anrede seitm des bau führenden Ingenieurs uud eine- Directorialmitgliedes ward vom Stadtmusikchor der Choral: „Nun danket alle Gott" geblasen, uud dann bewegte sich der Zug der Theilnehmer über die Etsenbrücke nach den festlich decorirten Räumen deS Elbschlößcheus zu einem Mit tagsmahl uud darauf folgenden abendlichen Ball. QI Lei-uig, 3. September. Die am 31. August in Bad Mildenstein abgehaltene Generalversamm lung der Witwenkasfe der Aerzte und Apotheker Sachsens und der angrenzenden Herzogthümer und yür- stenthümer war trotz der ungünstigen Witterung sehr zahlreich besucht, uud »ersetzte, »achdem die vorliegen den Berathungsgegenstände erledigt, da- im Salon de» Bades eingenommene Festmahl die Thetlnehmer in die heiterste Stimmung. Die Einrichtungen der Kuranstalt wurden von den Herren Aerzten, welchen sie noch un bekannt, mtt vielem Interesse besichtigt und fanden eine höchst günstige Beurtheilung. Als nächster Versamm lungsort wurde Reichenbach gewählt. «ltenborg, 31. August. (Weiß. Z.) Am gestrigen Tage feierte der hiesige Gesangverein da-25jährige Jubelfest seine» Bestehen-, und gleichzeitig beging der von deuffelben im Laufe dieses Fabres begründete Turnverein die Einweihung de« Turnplätze- und der ausgestellten Geräthe. Brand, 3. September. (Eh. Tgbl.) Gestern Nach mittag 4 Uhr stieg aus dem ober« Theile de» nur einige Minuten von hter entfernten D»rfeS St. Mi chaeli- eine mächtige Rauch- und Feuersäule auf. ES brannte die Scheune des der Witwe Börner gehörigen Gute», und bald standen nicht nur sämmtliche Gebäude diese- in Flammen, sondern auch die Knnnbtegrl'sche Wirtschaft und da» Bergmann Halm'sche Hau», zu sammen 6 Gebäude. Bet dem heftigen Winde war die Gefahr für de« ganzen ober» Theil des Dorst», ja selbst für da» angrenzende SrbiSdorf groß. eine- Bündnisses vorzulegeuW Sectionen de« Urbeiterbunde« dafür: einen Abgeordneten auf den am b. September in Nürnberg beginnenden Congreü der deutsch«» ArbeilerbUdungSvercine zn senden, an deren Spitz« jetzt der Reichstag,wblicorvuet« Bebel als Präsident sieht. Hierzu ward Herr Büttner erwählt, und diesem wurden tue gleichen Instructionen ertheilt, wie den »ach Brüssel » sendenden Ab geordneten. Dit Secnvn Dre-deo wird io Nürnberg den An- schloß der deutschen Arbeiterkildunasvaceine an d^o inter nationalen Bond beantragen. In Nürnberg werde» auch die Wiener Arbeitervereine vertreten sein, deren Verbrüderung-fest Cougreß solle nur Delegation au den internationalen greß der Frieden« und FreiheitSliga in Bern senden, um FriedeoSlignitzrn da» Brüsseler Programm al« Grundlage S Bündnisses vorzolegeo. Weiter entschieden sich die diesigen Sl-tM und N-lkwirttzWist. rüffkltzatt, l. September. (K.M In de« bentigm Schuon der 10. Hauvtuvrlamwluu« de» Berei»» beucfcherI». PrsviuMnachrichten. * Leioziß, 4. Scptbr. (Commissionsi tth W. Rähm, der Vorstand der könial. Expedition der -Leipziger Zeitung", welcher kürzlich als solcher sein 25jähriaeS Jubiläum feierte und zuletzt auch al» verantwortlicher Reda-teur der „Leipz Ztg." zeichnete, ist vorige Nacht mit Tode abae-afl-ttr lAtrVerewigte wurde im Iahte 1859 voll Sr, Majestät mit d:m Ehrmkreuz dkUDÄt» pructivaev. L- «mde beichtoffen, daß die Vertreter in Brüs. dteustorden» decorirt; er war «i» steuer, gewissenhafter Beamter, et» liebevoll sorgender Gatte uud Vater, sammtlicbe Comitsmitgl^ei und ^ertrauenSmanaer de-vlM- vielen Bekannten habe» M ihm zugleich des wechseln mtisseo; 3) für Ocgauisatioo de« interuationaleu , einen Wackern Freund verloren D. Red.) Bunde« durch ganz Em°vu: «) dafür, daß die Freihüt der A <eip-i,. 3. GepstuiKeri (S. Tgdl.) Am gestrigen Abende fand in Zahn'» Restauration die Versammlung litä au«uouw>e» werden, we8e"bie Arben r allein unter- der INNUNgövorstZnde wegen Beschickung des drit- stütze«Lnunt; ») dafür, daß de» «vnap-rnsmaKou Seite,-Zm norddeutschen Handwerkertag- in Hannover der Arbeiter dlrett rutgege» g-irrte» »orde, da differ dieHcheio« . , ", —, -- «."LL rut L oesouderer Energie Herr Duplex au« Frankreich uud Herr Ich Remy au« Rbeiupreubeu, uad ernteten den stürmischen ven fall der Beisammlung. Ferner wurde beschlossen: der Brüs. neulich verboten wurde. "Amsterdam, 2. September. Die heutige „Staats- Courant" veröffentlicht einen königlichen Beschluß vom 29. August, wonach die Session der Generalstaa- trn am 19. d. M. vom Minister des Innern ge schlossen werden soll. Landon, 3. September. (Tel.) Zu Ehren des gegen wärtig in Manchester verweilenden frühem Präsidenten der ehemals conföderitten (Sclaven-) Staaten von Nordamerika, Jefferson Davis, wird ein Banket stattfinden. — In der vergangenen Nacht sind Wag gons eines von London nach Schottland abgeaangenen Expreßtrains mit Paffagieren und Gepäck bei Hunting don in Brand geräthen. Die Passagiere sind gerettet. — Der Stapellauf der für die Bermudasinseln be stimmten Monstreschwimmdocks ist mißlungen. — In Cork hat vorgestern ein Tumult stattgefunden. Es wurde von einem Volkshaufen eine für dm Export bestimmte Schiffsladung von Kartoffeln theilweise in die See geworfen. Kalkutta, 7. August. (Tel.) Es wird berichtet, daß die Perser mit dem Bau einer Festung in der Pro vinz Seistan sehr schnelle Fortschritte machen, <000 Perser lagern in der Nähe. Die Häuptlinge der Um gegend haben dem Befehlshaber der persischen Truppen Gehorsam und Treue gelobt. Erntmmnqen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Departement de» Innern. Kanzlei der KreiSdirection zu Zwickau: Dem ersten Registrator Karl August Richter ist das Prädicat als „Kanzleisecretär", den Kanzlisten August Friedrich Bernhard Anger und Karl Friedrich Eichel kraut das Prädicat als „Registrator", dem Kanzlisten Johann Gottlob Englert das Prädicat als „Sportel- controleur" beigelegt worden. Dresdner Nachrichten vom 4. September.
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