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Dresdner Journal : 06.09.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186809062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680906
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680906
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-09
- Tag 1868-09-06
-
Monat
1868-09
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 06.09.1868
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— ivor und leistete, mit einigen kleinen Hchchüh«,! au«>,erüfi. l den sie von allen Setten umschließenden Truppen der Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Dep«rl«»eni »er Ft»»;»«. Bei der Postverwaltung ist ernannt worden: Franz Paul Franz, zeither Pvstverwaltrr in Alten berg, als solcher in Königsbrück. behaupte«. Der Befehlshaber der Garnison, Baron Trompel, beschloß daher, für den Fall, daß es dem Feinde gelänge, in die Cttadrlle cmzudringen, sich mit sämmtlichen Truppen in den innerhalb der Befestigungen gelegenen Palast de- Khans zu werfen und hier dir Vrr- thrtdigung bis zum letzten Augenblicke for^uwtz n, t« Falle einer Niederlage aber das Schloß in dir Luft zu sprengen. Die Tage vom 4. bi» zum 8. Juni waren nichts aü eine ununterbrochene Reihe von Stürmen, Ausfällen und Tirailleurfturr, in bene»unsre Liu bis zur Mündung des Tebicuary vorgegangen, wo sie daS Lager von Lopez bombardirte. Ein im letzten Augenblicke geschriebener Brief auS Montevideo meldet, daß auch Timbo im Besitz der Alliirten sich befindet.* — Hinter dem Flusse Tebicuary hat Lopez neue ge waltige Festungslinien bis in das Innere deS Landes und über den Bereich von Panzerschiffen hinaus ange licher mW «olk-wirthschastlicher vezrehmw emporgeschwu«ae« Dleskiti da« Berd least de« weisen Mmisterium«, mit welchem sich der Kaiser umgab Wolle Gott den bsterrnchüchea Staat, Deulschluud und Europa diese Manner laug« erhallen Eiu ig^melwu begelsterl eiu- toaste«. — Obersorstrath kr warme Frühliogshauch, ProvinMlnachrichteu. vautze», 4. September. (B. N.) Nach einer Unter brechung von skchS Jahren feierte unsre Stadt gestern, über Erwarten vom herrlichsten Wetter begünstigt, ein schöner, liebliche- Fest: da- Schulfest der den sämutt- lichen hiesigen evangelischen Stadtschulen und der ka tholischen Domschule angehörendm Kinder. Geführt von den drei Schuldtrectoren, den Herren Bürgerschul- director Wangemann, Semtnardtrrctor Leuner und Dom schuldtrector Scholze, denen sich u. A. die Herren Bür- aermeister Löbr, Stadträthe Heßler und Heerklotz, kk Kuhn, ArchidiakonuS Karl, DiakvnuS Scherffig, Se minardireetor Blumentritt, Domvicare Hornig und Herrmann nebst einer großen Anzahl von kinderfreund- licbcn Herren, welche den Zug in Ordnung erhielten und da- Fest durch thätige Thetlnahme unterstützen wollten, angefchloffen hatten, bewegte sich der in viele Sektionen «cheiltt- von den Herren Lehrern geleitete und durch Fahnen, sowie Diele Fähnlein, Kränze rc. fest lich geschmückte, wohl über 1700 Kinder zählende Zug, welchen außer zwei Mustkchören auch zwei Knabentromm ler- und Horniignaliswnchöre begleiteten, durch «ine dichtgedrängte Menschenmenge durch die innere Lauen straße und über den Hauptmarkt nach dem Flrtschmarkte und von da nach de« Schießplatz«, auf dessen für die Mann an Verwundeten gekostet. Hoagkoug, 24. Jnli. (Tel.) Die Franzose« haben für die Ermordung ihrer Landsleute in Japan volle Genugthuung erhalten. Dagegen sind in Nangasakt neuerdings einheimische Christen zum Waffertode ver- urthrilt worden, wogegen die fremden Consuln, unbe kannt mit welchem Erfolge, remonstrirt haben. Kew-Hort, 26. August. (Tel.) Es heißt, daß die Neger im Norden des Staates Louisiana militärisch organisirte Banden bilden. — Der Senator Sherman hat in Columbus (Ohio) eine Rede gehalten, in wel cher er erklärte, daß die Bonds in den gesetzlichen Zah lungsmitteln einzulösen seien. — Eine Anzahl Bürger von Charlestou hat sich an den Präsidenten Johnson mit der Bitte gewendet, die Stadt gegen den ihr drohenden gesetzlosen Zustand zu schützen; die bürger lichen Behörden seien nicht im Stande, die Ordnung aufrecht zu erhalten. — Wie es heißt, bilden sich ge heime demokratische Organisationen in den Staaten Missouri, Kentucky, Tennessee. — Präsident Johnson hat den Befehl ertheilt, die feindlichen In dianer aus Kansas zu vertreiben. — Diktator Sal- nave auf Haiti schränkt sich jetzt allein auf die Ver- theidigung ein. — Der Generalcapitän von Cuba hat den Befehl erlassen, daß kein Passagier ohne einen von dem spanischen Consul bescheinigten Paß landen dürfe. — Die Truppen des Präsidenten Juarez sind von den Insurgenten bei Veracruz geschlagen worden. Ein Pro- iectorat der Vereinigten Staaten über Mexico wird vorläufig als Plan in der amerikanischen Presse und in den New-Aorker Korrespondenzen englischer Blätter aufs Angelegentlichste empfohlen. Aus Bueno»-Mr«« liegen Berichte bis zum 28. Juli vor. Sie wissen noch nichts von dem Rückzug der Paraguiten aus Humaita und geben nur Detaiä über die letzten Unglückstage der Alliirten — die Ge fechte am 17. und 18., die beide für die Angreifer einen sehr Übeln Ausgang nahmen. Ueber die erste Affaire schreibt man der „D. Z. a. R. de la Pl." aus Paso-Pucu: Am 17. marschirten 2 Bataillone (Argen- tinrr) unter Oberst Martinez de Hoz und 2 Bataillone Brasilianer in der Richtung nach dem Timbo aus dem Lager im Chaco aus, um eine Recognoscirung vorzu- nehmcn. Der unglückliche Oberst soll vom General Rivas den Befehl erhalten haben, nur bis zu einer Redoute zu marschiren, welche ungefähr 1 Meile vom Lager entfernt ist. Diese Redoute wurde nach kurzem Gefechte genommen. Berauscht und cnthusiasmirt von diesem schnellen Erfolge entschloß sich der Oberst, die Recognoscirung weiter zu führen, und ließ die beiden brasilianischen Bataillone in der Redoute zurück. Plötz lich nach kurzem Marsche sahen sich die beiden argen tinischen Bataillone von Paraguiten abgeschnitten und umringt und leider der größte Theil der beiden Trup penkörper, die sich unter keinen Umständen ergeben wollten, wurde massacrirt. Die in der Redoute zurück gebliebenen Brasilianer gingen auch durch. Oberst Martinez ist entweder todt oder gefangen. Comman- dant Capos soll sich mit der Fahne des Bataillons Riojanos in den Fluthen des Paraguay begraben haben, die Fahne jedoch wurde von einem Monitor aufgefischt. Man nennt 300 bis 400 Vermißte. Nach Anlangen der Versprengten im Chacolager wollte General Rivas das erste Linirninfanteriebataillon zur Verstärkung aus- scndrn, aber der brasilianische General widersetzte sich diesem Vorhaben. Tags darauf erlitten die Brasilianer eine noch größere Niederlage. Marquis Caxias gab unter der irrigen Annahme, Humaita sei geräumt, Be fehl zu einer größern Recognoscirung. General Oso rio mit 10,000 Mann Brasilianer drang gegen Hu maita vor und selbst in die äußerste Festungslinie ein, ohne großen Widerstand zu finden; kaum aber hatte er sich in der ersten Rcdoute festgesetzt, als ein mör derisches Kartätschenfeuer von zwei Seiten auf ihn er öffnet wurde. Er bat um Unterstützung, erhielt statt derselben jedoch von CaxiaS den Befehl zum Rückzug, der, sofort angetreten, bald in eine wirre Flucht aus- artete. Nach uns gewordcncn zuverlässigen Privat nachrichten betrug der Verlust der Brasilianer 634 Todte und 743 Verwundete. General Osorio bewährte in diesem Gefecht seinen schon oft gepriesenen Helden- muth. Die beiden Tage vom 17. und 18. Juli ver ursachten den Alliirten also einen Gcsammtverlust von ca. 2000 Mann, ohne daß dagegen irgend ein errun gener Vortheil anzuführen wäre. — In Rio-de- Janriro war die Meldung von der Besitzergreifung Humaitas durch die Alliirten erst kurz vor dem Ab gänge der Post eingetroffen und beruhte zunächst auf bei der brasilianischen Gesandtschaft in Montevideo ein- grtroffenen Telegrammen des dem brasilianischen Haupt quartier in Paraguay beigegebenen brasilianischen Ctvil- brvollmächtiaten und auf gleichfalls durch den Telegra phen übermittelten Depeschen, welche die Regierung der Argentina erhalten hatte. Die Blätter aus Rio-de- Janeiro (sie reichen bis zum 7. August) berichten: Am 25. wurde man gewahr, daß Humaita von feiner Garnison geräumt war, die unbemerkt nach dem Chaco übergesetzt war. Am Abend Warrn die Alliirten im Besitz der Festungen. Lebensmittel fanden sie nicht, dagegen viel Munition und 200 Kanonen, aber sämmt- lich vernagelt und die von dm Batterim auf der Waffersrite in den Fluß geworfen. Ob die feindliche Garnison sich ergeben oder sich nach Timbo in Sicher heit gebracht bat, ist ungewiß. Privatmittheilungen der Zeitungen bringen noch daS Gerücht von einer inAs- sumcion entdeckten Verschwörung gegen dm Dictator Lopez, an welcher außer andern Notabilitätm auch der paraguitische Minister des Innern, BergeS, br- theiligt gewesen sein soll. Die Bestätigung bleibt abzuwarten? — Der neuesten Nummer deS „Jornal do Commercio" entnehmen wir nocb folgende durch dm TranSportdampfer „Bonifacio" eingelaufene «eitere Nachrichten vom Kriegsschauplätze bi- zum 30. Juli: „Die varaguitische Garnison von Hutnatta hatte nach ihrem urbergang nach dem Chaco sich dort eingrgraben für Bermuda-bestimmte Monstretch Wimm dock „Bel. lerophon" von S000 Tonnen Gewicht ist gestern glück lich vom Stapel gelaffen. — Bet einem von den Mes serschmieden in Sheffield veranstalteten Banket sagte der Marineconstructeur Reed in Erwiderung eine- auf die Marine au-grbrachten Toaste-, daß die Schiffe England- Kanonen im Gewichte von 12 Tonnen tra- gen, und daß er jetzt Schiffe für Kanonen im Gewichte von 18 und 25 Tonnen baue. Der bet dem Banket anwesmde nordamerikanische Gesandte sagte in seiner Antwort auf einen Toast, er könne als Friedensbote der Amerikaner die ihm au-gedrückten freundschaftlichen Gesinnungen England- herzlich erwidern; alle Strei tigkeiten zwischen beiden Nationen seien verschwunden, die Engländer und Amerikaner seien jetzt ein Volk. * Kopeatzage», 4. September. (Tel.) Der Kron prinz ist nach Malmoe abgegangen und reist von da per Eisenbahn nach Stockholm. — Der neue schwedisch- norwegische Gesandte, v. Stedingk, hat gestern dem Könige seine Beglaubigungsschreiben überreicht. St. Petersburg. Der „Russische Invalide" bringt nachstehende Details über die Belagerung von Sa markand durch die Bucharen: Nach der Einnahme von Samarkand war der General v. Kaufman« vor- grgangen, um daS Gros der Streitkräfte des Emirs anzugrcifen. Er hatte bet seinem Abmarsche in der Stadt nur eine Besatzung von 658 Mann, einschließ lich der nicht dienstthuenden Soldaten und der Recon- valescenten, sowie 94 Artilleristen zurückgelaffen; Mu nition und Lebensmittel waren hingegen im Ueberfluß vorhanden. Dies schwache Corps war es, das den Kampf mit einer feindlichen Armee von 25,000 Mann aufnehmen sollte. Die Citadelle, welche die kleine Gar nison besetzt hielt, bildete ein unregelmäßiges Polygon von 2H Werst Umfang. Mithin war eS unmöglich, dieselbe auf allen Punkten zugleich zu besetzen, allein da die Mauern der Citadelle eine Höhe von 5 bis 6 Sexagone (30 bis 36 Fuß) erreichten, so konnte man die Vertheidtgung auf die am leichtesten zugänglichen Punkte beschränken. Diese Punkte waren vornehmlich: das Samarkandcr- und das Bucharathor und die an dieselben anstoßenden Breschen, der Kirchhof und der vor unserm Magazin liegende westliche Theil der Mauer. Die Feindseligkeiten begannen am 2. Juni. An diesem Tage sah man schon vom frühen Morgen an feindliche Truppen unt Hilfe der gegen uns gesinnten Einwohner in die Stadt kommen und von allen Seiten der Cita delle sich nähern, mit der offenbaren Absicht, in die selbe einzudringen. Auf das erste Alarmsignal besetzten unsre Truppen die obengenannten schwächsten Punkte der Umfassungsmauer, während ein Theil des Detache ments in Reserve verblieb; bald war die Citadelle von dichten Massen der Feinde umringt, und der Kampf be gann auf allen Seiten. Lediglich der mangelhaften Uebcreinstimmung in der Action des Feindes blieb es dabei zu verdanken, daß unsre Truppen überall Stand halten konnten, indem sie je nach Erforderniß von einem bedrohten Punkte nach dem andern eilten. Das Bu charathor wurde durch den Major Albedil mit 26 Ti- railleuren und 40 Mann der ersten Compagnie vcr- theidigt; zweimal von starken feindlichen Colonnen, die es in Brand zu stecken und zu forciren versuchten, an gegriffen, wurde der Sturm beide Male zurückgewtesen. Endlich gelang es den Feinden, Feuer an das Thor zu bringen; allein sofort errichteten die Sappeure, unter dem heftigsten Kugelregen, eine Schultcrwchr von Erd säcken, in der ein Geschütz aufgestellt wurde, das die Feinde mit Kartätschen zurücktricb. Während der Nacht wurden drei neue Sturmversuche des Feindes von unsern schon fast erschöpften Truppen zurückgewiesen, doch das Bucharathor blieb in unserm Besitze. Auch die Be mühungen der Feinde, die in der Nähe dieses Thores befindliche Bresche durch bis in die Nacht hinein fort gesetztes Sturmlaufen zu forciren, hatten nicht mehr Erfolg. Unsre Handgranaten und unsre Mörser leisteten bei dieser Gelegenheit den Belagerten vortreffliche Dienste. An dem Samarkandcr Thore hielt sich inzwischen der Fähnrich Mamine nur mit 30 Mann mit vorzüglicher Tapferkeit gegen die überlegenen feindlichen Angriffe. Während des Sturmes war ein Peloton, das unter dem Fähnrich Sidoroff auf dem Samarkandcr Platze in Re serve verblieben war, von da nach dem Bucharathore geeilt und hatte den dortigen Truppen im Augenblicke der dringendsten Gefahr nachdrückliche Hilfe gebracht. Hier, am Samarkandcr Thore, versuchten es die Stür menden gegen Abend und während der Nacht zu ver schiedenen Malen die Mauer mit Hilfe von Leitern zu ersteigen, allein sie wurden jedes Mal zurückgcworfen und mußten sich in solcher Eile zurückzichen, daß sie nicht einmal ihre Todten mit fortnehmcn konnten. Der Kirchhof wurde uut dem nämlichen Erfolge gegen die Angriffe des Feindes und seine Versuche, die Mauer mit Hilfe eiserner Haken zu ersteigen, vertheidigt. An dem Theile der Befestigung, der unserm Magazin zu nächst lag, fand an diesem Tage nur ein unbedeutendes Gewehrfeuer statt. Am andern Morgen, den 3. Juni, erneuerte der Feind schon von Tagesbruch an seine Anstrengungen mit verdoppelter Stärke. Dichte Massen machten gegen 11 Uhr Morgens einen zweiten Angriff auf daS Bucharathor, und es gelang ihnen hier, ein vorgeschobenes Werk zu ersteigen. Der Artillerieleut nant Hujonko fiel bei dieser Gelegenheit. Das Samar kandcr Thor wurde gleichfalls wiederholt angegriffen und von dem Feinde endlich in Brand gesteckt; man warf tndeffen sofort an dieser Stelle einen Wall von Erdsäcken auf. An drmsrlvrn Tage wurde auch ein Sturm gegen den westlichen Theil der Mauer vor unserm Magazingrbäude unternommen. Gegen 10 Uhr des Morgens warf sich eine Abtheilung Infanterie auf die Bresche und versuchte sie zu erweitern. Die Mel dung davon wurde von einem Kosaken überbracht, und sofort griffen 25 Kranke, die sich kräftig genug fühlten, zu den Waffen und eilten nach dem bedrohten Punkte. Gegen dreißig Feinde waren bereits in die Citadelle ringrdrungen, aber sie wurden von den Reconvale-- crnten wieder hinausgeworfen und ein Posten von den selben blieb bis zur Stacht zur Vertheidtgung der Bresche stehen. Die Angriffe der Feinde dauerten bis Nach mittag 3 Uhr in heftigster und verwegenster Weise fort. Nach dieser Zett zogen sich die Belagerer, die indeß die Kunde von der Niederlage des Emir- bei Katy- Kurgana erhalten hatten, auf den Berg Tschepapata und in die Gärten zurück. Allein der Waffenstillstand war nur von kurier Dauer; denn um 5 Uhr ging der Feind auS den Gärten aufs Neue zum Sturme vor. In dem Zeiträume von zwei Tagen waren von unsern Leuten schon 150 kampfunfähig geworden; erreichten die Verluste an dm nächstfolgenden Tagen dir nämliche Höhr, so wäre e- uns aus Mangel an Soldaten un möglich grwesm, dk Mauern der Citadrllr länger zu legt, und man ist der Meinung, daß die Einnahme derselben und die Verfolgung Lopez' bi- auf seine Opr- rationsbasis unmöglich sein oder doch jedenfalls unver- hältnißmäßige Opfer an Zeit und Menschenleben in Anspruch nehmen würden. Dresdner Nachrichten vom 5. September. — Im Kunstau-stellung-saale auf der Brühl- schen Terrasse wurden wiederum neu Ausgestellt: l. Oelgemälde: Fräul. Bindemann hier: Schlafendes Mädchen; Dreßler in Breslau: Regenlandschaft im Riesengebirgr; derselbe: Waldlandschaft aus demSalz- arunde; derselbe: Wintrrlandschaft aus dem Riesengebirgr; Försterling in Berlin: Die Heimkehr: Gratz aus Königs berg: Weibliches Bildniß, Brustbild; Krüger hier: Wasserfall im Harz; Lugo in Freiburg: Abenddäm merung aus dem Breisgau; C. W. Müller hier: Nacht scene in der römischen Campagna; Wagner hier: Zwei Gmrebilder. U. Aquarellen rc.: Hammer hier: Ein erster Wintermorgcn im Walde, Aquarellzeichnung; Kirsten, Schüler im Atelier des Prof. Bürkner hier: Verschiedene Holzschnittabdrücke; Pretzsch hier: DaS jüngste Gericht, Kohlezeichnung nach RubenS; v. Schier drand, Generalleutnant a. D.: Topographische Karte der Residenzschaft auf Java; Voigt hier: Capuciner- predigt im Kolosseum zu Rom, Federzeichnung. — Morgen, Sonntag, wird der dritte Nachtrag zum Katalog ausgegeben. — Die zweite, zur monumentalen Ausschmückung der Brühl'schen Terrassentreppe bestimmte Sand steingruppe, „die Nacht", wird heute in den spätern Nachmittagsstunden auf dem untern, südwestlichen Po stamente aufgestellt werden. Eine im Jnseraten- thrile unsers heutigen Blattes enthaltene Bekanntmach ung der k. Polizerdirection empfiehlt die betreffenden Kunstwerke dem besonder» Schutze des Publicum«. — Wie wir erfahren ist die alljährlich im königl. Hoftheater zum Besten des Unterstützung-- fonds für die Witwen und Waisen der Mit glieder desselben stattfindende Vorstellung auf mor gen über acht Tage, Sonntag den 13. d. Mts., ange setzt, und wird an diesem Abende das C. A. Görner'- sche Lustspiel „Ein geadelter Kaufmann" zum ersten Male an unsrer Hofbühne in Scene gehen. — Die heute Vormittag im k. Orangeriegebäude eröffnete Gemüse-, Frucht- und Blumenaus- stellung deS hiesigen Gärtnervereins enthält, gcschma^ voll geordnet, reiche Collectionen von Obst und Gar tengewächsen aller Art; auch vorzüglich gearbeitete Garteniustrumente, Gartenmöbeln rc. von hiesigen und auswärtigen Fabrikanten sind zur Ansicht ausgestellt. — DaS gestern von der „Dresdner Liedertafel" mit Unterstützung des MusikchorS de- Grenadierregi ments Nr. 101 zur Förderung der wohlthätigen Zwecke des hiesigen pädagogischen Vereins im Park beim Wald schlößchen begebene Concert war vom schönsten Wet ter begünstigt und erfreute sich eine- zahlreichen Be- sucheS. Sämmtlichen Programmnummern, unter denen sich mehrere Novitäten der MännergesangSliteratur (von Robert Franz, Fr. Reichel, Edmund Kretschmer und Edwind Schulz) befanden, wurde die freundlichste Auf nahme »u Theil. Dem Park deS Waldschlößcheus ist durch die Beleuchtung mit Gasflammen, sowie durch die Aufstellung der Kalospinthechromokrene des Herr» Pho tographen Schütze ein besonderer Reiz verliehen worden. — Wegen Reinigung der Lokalitäten bleibt ble städtische Sparkasse in Altstadt Freitag, den II., und Sonnabend, den 12. d. M., geschloßen. * Gestern Nachmittag ist auf dem Leipziger Bahn hofe bei Abgang deS Berliner Zuge- ein Schirrmeister von einer Wagenrückmaschine überfahren und hier bei an mehrern Theilen deS Körpers nicht unerheblich verletzt worden. daumiulsters in Oesterreich sei eiu dankbares. „Wenn Sie wiederkommen", schließt der Minister, „werden Sie die Fort schritte Oesterreich« in der Laudwrrlhschaft sehen, die nur im Bereioe mit Frecheit und Ausklämng möglich sind." Prag, 3. September. Das Abendblatt der „Prager Zeitung " fragt anläßlich der Phrasender tschechischen Blätter von dem „furchbaren Elende Böhmens", ob die fortwährenden Ausflüge, Meetings und Festlichkei ten etwa Belege für den herrschenden Nothstand sind? Oder — fragt dieses Journal weiter — zeigt das bis her nie dagcwesene Factum, daß selbst im Monat Juli bei den böhmischen Sparkassen ein Plus von über 760,000 Fl. der Einlagen über die Rückzahlungen sich ergiebt — von 13,761 Parteien wurden nämlich über dntthalb Millionen eingelegt — vielleicht von großem Elende? — (Pr.) Trauerplacate an den Straßenecken mel deten die Confiscation aller Tschecheublätter. Die Localpolizei zeigte sich eigenthümlicherweise nicht in der Nähe der Placate. Die Staatspolizei entfernte die selben. — Der Statthalter sendet das Rundschreiben des Ministers Giskra an die Landesbehörden mit einem begleitenden Circular, das auf die die Durchfüh- rungderVerfassung berührenden Stellen des Rund schreibens besonders hinweist und außerdem hervorhebt, wie dringend geboten gerade in Bödmen die energische Durchführung des Regierungsprincips sei. — In den tschechischen Ortschaften Sasadl und Bratrik unfern Gab lonz sind gedruckte Placate angehestet worden, welche zur Steuerverweigerung aufreizen, auf der Bahn der Opposition auszuharren auffordern und ferner Dem jenigen, welcher Steuer zahlt, drohen, er werde dafür gestraft werden. Triest, 2. September. (W.Bl.) Landtagssitzung. Der von den 6 Abgeordneten des Territoriums in der letzten Sitzung überreichte Protest wird verlesen, mit welchem selbige von den Landrag«- und Municipal- sitzungen ausbleiben zu wollen erklären und gegen alle Beschlüsse des Landtags- und Municipiums protestiren. Ferner kommt der Commissionsbericht über die Er weiterung des Weichbildes der Stadt Triest zur Ver lesung. Der kaiserliche Commissar Jenny opponirt. Hermet und Conti führen eine heftige Debatte gegen die Opposition der Regierung, welche erklärt hatte, daß mit der Erweiterung des Weichbildes auch eine Aen- derung des Statutes eintreien müsse. "Pari», 3. September. Die „France" sagt: Italien hätte die französische Regierung gebeten, das neue Pro jekt eines mos US vireuoi mit Rom angesichts der be vorstehenden Räumung der päpstlichen Staaten zu un terstützen. — Der Prinz Napoleon ist heute in Havre gelandet und hat inkognito die Marineausstel- lung besucht. — Der Graf v. Girgenti hat heute das diplomatische Corps bei sich empfangen; nach dem Empfange findet ein Diner statt, dem auch Marquis de Mouftier beiwohnen wird. * Florenz, 31. August. Das Parlament wurde gestern vertagt und nicht, wie der Telegraph irrthümlich meldete, aufgelöst. Eine Kammerauflösung hält die „Oplnione" für nicht wahrscheinlich, wohl aber einen Schluß der Session. — Wie die „Opin." ferner meldet, hätte ein Detachement des 27.Regiments in derNacht vom 31. August ein Gefecht mit den Banden von Guerra und Clcvne bestanden. Die beiden Bandenführer, so wie die Geliebte Guerra's und ein anderer Räuber wären getödtet worden. V enedig, 2. September. (Pr.) Nachdem die seit langer Zeit schwebenden Verhandlungen zwischen der österreichischen und der italienischen Regierung, betref fend die Rückstellung der aus den Venetianischen Archiven entfernten historischen Documente endlich einer glücklichen Beendigung zugeführt wurden, werden sich die Herren Gar, Gcneraldirectvr der venetianischen Archive, und Deputirter Giacimrlli in den nächsten Tagen nach Wien begeben, um die daselbst depositirten vene- tianischen Documente und Kunstschätze zu übernehmen. In dem abgeschlossenen Vertrage wird übrigens der österreichischen Regierung das Recht eingeräumt, von allen jenen Documenten Abschrift zu nehmen, welche ein Interesse für sie haben sollten, und wird die ita lienische Regierung die zu diesem Behufe gewünschten Documente behufs der Abschristnahme auf jederseitiges Ansuchen der k. k. Regierung zur Disposition stellen, nur wird diese Abschristnahme nicht, wie früher stipu- lirt gewesen, vor, sondern erst nach erfolgter Rückstel lung der ganzen Documentensammlung geschehen kön nen, zu welchem Behufe die mit der Abschrift dieser Dokumente von der österreichischen Regierung betrauten Personen sich nach Venedig zu begeben haben werden. * No«, 2. September. Sechs Kanonen und 134 Kisten mit Munition und Kriegsmaterial find aus den Diöcrsen der Bretagne und Vendse hier ein ge troffen. W Lonvo«, 4. September. (Tel.) Die „Daily NewS" haben in der Nacht ein Telegramm auS Cork erhalten, welches vom Abend datirt war und eine Wieder holung de» Tumultes zur Verhinderung der Kar- toffetausfuhr meldet. ES hatten sich gegen 3000 Tu- multuauten versammelt, welche mittelst Bayonaetangriff- der Polizei auseinander getrieben wurden und wobei verschiedene Verwundungen vorgckommea sind. — Das dreifachkö Hoch, m welche« die Ve stimmt«», bildet« dro Schluß d«« I « d«ich auS Sachs«« wünscht, daß , .. der gtgeuwärlig durch d«u Kaiirrstaat w«ht, nicht einem ein- irrenden jftoUe weich«, und girbt sich dir Hoffnung hin. daß die verschiedenen Nationalitäten Oesterreichs sich ihrer Regie- rung m deu FreiheitSbestrtbaugen auschli«ßen weide«: er schlißt mit einem Xustri»" und einem Hoch auf Oesterreichs Nationalitäten. (StürmischerBeifall.) - Run nahm Reich«- tanzlrr v. Beust da« Wort, um namens de« Ministerin«« »u danken. E« freu« ihn, die deutschen Land- und Foisiwnlhe zu begrüßen. Er hofft, dteselben werden die Ueberzeuguug mit sich nehmeu, daß in Oesterreich em rege« Streben nach vor» wart« herrsche, daß Volk und N-g-rang Hand in Hand aehea und beide dt« freiheitliche Entwickelung deS StaateS alS ihr Ziel betrachten. (Großer Beifall.) Da« Streben der Land- und FoHtwirthe sei rin Unterpfand des Frieden« and Fortschritt«, darum bringe er den Laud- und Forstwirthen ein dreimalige« Hock. (Diesem Toaste folgte unendlicher und nicht enden- wolleuderBeifall) — BuepräsideutBaronWashinatou dringt ein dreifache« Hoch aus aus den Ackerdaumiaister Grafen Potozki, io welchen die österreichischen Laud- nnd Forstwirthe da« ai ößle Vertrauen setzen mögen. (Langauhaltender Beifall. Diese Worte riefen eine große Begeisterung hervor. Alles drangt« sich zu dem Minister, um ihm die Hände zu drücken und nnt ihm anzustoßen.) — Präsident Ritter v. Hopfen bringt ein Hoch au« auf die deutschen Erste, und vr. Hlubek aus Graz auf die Germania (Großer Beifall) — Ackerbauminister Graf Potozki dank für die ihm dargebrachte Ovation, die er auf das schöne Amt, welchem er Vorsicht, und nickt auf seine Per son bezieht. Seinem Nachbar zur Rechten (Frhrn. v. Benst), der die Nolhwendigkeit eines Ackerbamnioisterinms in Oester reich erkannte, verdanken wir dasselbe. Das Amt eines Acker- Alliirten verzweifelten Widerstand. Die Soldaten woll ten lieber sterben, al- sich ergeben. E- fanden ver schiedene Kämpfe statt, bei denen wir nur wenig Leute, Vie Paraguiten aber, die Frauen und Kinder mit sich hatten, eine große Zahl an Lodten verloren. Rettung ^schien für sie unmöglich, daß sie auch keine Leben-nut- chl mehr hatten. Einzelne versuchten zu fliehen, wur- AuSfällm und Tirailleurfturr, in denen unsre Truppen den aber, da sie keinen Pardon nahmen, getödtet, gleichwohl keinen Fußbreit Terrain verloren. CndUch Pndere entleibten sich selbst. Commaudtrt wurden sie am 8. Juni, nach Ankunft deS General- v. Kaufmann in vom Obersten Martinez, nachdem Oberst Allen schon der Stadt, ging dir ganze Garnison zur Offensive über, früher schwer verwundet nach Timbo geschafft worden Diese Heldenmüthige Verlhetdigung hatte uns 3 Offiziere war. Die vorgeschobene Diviston deS Geschwader- ist und 46 Mann an Todten und 5 Offiziere und 165 s
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