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Dresdner Journal : 06.09.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186809062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680906
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680906
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-09
- Tag 1868-09-06
-
Monat
1868-09
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 06.09.1868
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^207. I» >»»»«: -U-rUov: « rvtr. faM^Uoi.- I ., 1» „ »oastliov:— „ ti „ tUL»,lu»^ai>u»vru: 1 „ »rittjkdrUod » l »lr. 8t-«v-I«-d>U.r, »u»««rl»»Ib ck«» Ku-ckü. «oo6o, ?o»t aoä »»serateipretst: Kttr ck«» K»aw «io«r x««p»It«n«o Lell«: 1 Uoter „Liuxe«»oät" äi« L«U«. 8 K«r. «rfthet»»»: 1N«U«b, mit Lo,o»Vw« L-r 8o»» »nck pele^r«, ^d«uü» Mr äe» solxewä«» Sonntag, den 6. September. DnMtrÄMMl Verantwortlicher Redarteur: I. G. Hartmann. ,1868 Anserattnamralimt auswLrts: l.«Ix,ix: t». 1Ul»»u>>r»rri!«, kumwiistoo»» Uv» I>r««Uu«r U«uro»l,, el,vnU»,.: N k^Koi i!«, Nvoci l^uir; S»wd»r^-I»rU»- Vt«» I-«ipri^-S»»»I-kr»ukellrt «. «.: ll»»»»»i,r»i» K Voor.»», >»rlta: 6»oeiv»'»vi>« kuekk., NiT«»:»«»-» Kur«»», ttvvol.,-» 8r«m«o: L. 8c«i.ow»z Lrv,I»»: I. 8r»»o«»'» Xlln»oeeodure»u, Ui«»», L kr»»t5llrr ».H : U^eueit'idi« üuvkk.; LSI»: >v. 8Loic»r», k»rii: ULv»», 8vl.l.i»» L6o., (8, 8I»v« cke la liour»«); kr»»: k'». ksil-iv»'» Luekk.; V!«»: Xr,. Orril.1«. Herausgrbrr: KLntxI. 8»p«äition Uv» vre«Uo«r ^ooro»l«, Ureiäeo, Lk»rieu»lrL»« Ko. 7. Amtlicher Theil. Dret-e», 5. September. Ihre Majestät die Königin sitid gestern Abend 10 Uhr von Ischl im Hoflager zu Pillnitz eingrtrosfen SS-SE»!»»» Nichtamtlicher Theil. Neberficht. Telegraphische Nachrichten. Tage«gksch,chle. Dresden: Recrutencinberufung- — Berlin: Hofnachrichtcn. Dombauprojecte. Tages bericht. — Sigmaringen: Geburt eines Prinzen. —Schleswig: Kriegsentschädignugsgelder. — Ham burg: Bürgerschaftssitzung.— München: Hosnach- richten. — Bromberg: Katholikmversammlung.— Stuttgart: Drnunciation gegen den Bischof von Rottenburg. — Wien: Kaiserreise nach Dalmatien. Festbanket. — Prag: Journalistisches. Vermischtes. —Triest: Von» Landtage.—P aris: Tagesbericht. — Florenz: ParlamentSvertagung. Kampf mit Räu bern. — Venedig. Archivangrlegenheit.—London: Tagesbericht. — Kopenhagen: Der Kronprinz nach Stockholm. Diplomatisches. — St. Petersburg: Zur Belagerung von Samarkand. — Hongkong: Aus Japan. — New-Uork: Aus der neusten Post. — Buenos-Aires: Besitzergreifung desFortsHu- maita durch die Alliirten. Er»»««»»ge«, Versetzungen ee. i« öffe«tl. Dienste. Dresdner Nachricht?«. Pr»»i«zial»»chrichte«. (Bautzen. Reßwein. Pirna. Jo hanngeorgenstadt.) Ei«gesa«-tr». Etattftik und veltswirthschest. Keuilletu». TageSkaleader. Auserate. Görsrnnach* richt?» Beilage. Pravinzialnacheichten. (Leipzig. Freiberg. Leisnig. Eibenstock. Burgstädt.) vermischte». «atißit „d «elklwirthschaft. ««gesandte». Feuilleta«. Inserate. Teltgrüphischt Nachrichten Wik»hade«, Sonnabend, 5. September. (W. T B.) Ei» Hirtenbrief d « Bisches» da» Limburg v«r- taagl die Säuberung der kuiholischeu und der pro testantische» Schule«, fordert die Kathalike» aus, bei der am Sauutag, de» 13. d. Ml», stattsiudeude» La»« de»drrsa«mlu»g gegen die Beibehaltung rrnfrsfi»««- loser Schulen zu protestireu, und bedroht die Lehrer, »eich« bei dieser Lan»r»0ersamml»ug für Beibehaltung de« nossausche» Gch«l«dirt» stimme«, mit der E«t- ziehung de« Nrligi>«»uutrrricht». Hamburg, Sonnabend, 5. September. (W.T.B.) De» „Hamb. Nachr." zufolge wird Se. Majestät der Sonig non Preußen ans seiuer bedurft,heude» Reise durch Nordschle«wig am 15. d. Flru»durg, am 16. «lücklburg und am 17. Souderburg, «penrade nad Hadertlebe» besuche». Wie», Freitag, 4 September. (Corr.-Bür.) I« der heutige» La»dt,g»fttz«ng wurde über eine Inter pellation wegen der Abwesenheit de« Eaediaal« Rau scher und de» Bischof« von St. Pilteu do« Landtage d»U Seite de« Landma» schall« erwidert, er »erde die genannten Herren nochmal» schriftlich ei«lade«; andere Mittel seien derzeit nicht dorhand,«. Wie», Sonnabend, 5. September. (W. T. B.) Au» Belgrad vom gestrige» Lage meldet da» „L,r- rrspaadenz-vnreau": Fortwährend findet die Bildung «euer Zusurgentenband,« i« Balkangebirge statt. Nenrrding« soll rin größere« Gefecht pattgrfuadea habe«, in welche« die Insurgenten erheblichen Ver lust erlitten hätte« und unterlege« waren. Die In surgenten erwarte« 8«;««- (Das Belgrader Journal „Srbia" berichtet: Fortwährend bilden sich neue In surgenten im Balkangebirge. Neuerdings hat eine Schlacht stattgefunden, aus welcher 20 Wagen mit Todten und Verwundeten nach Rustschuk gebracht wur den. Die Insurgenten sind bisher im Nachtheil, doch dauern sie aus, da sie Zuzüge erwarten.) Salzburg, Freitag, 4. Gtptr»brr. (Corr.-B.) vom Laudtage wurde der Antrag Gschnitzrr », eine Dankadrefie an dru Kaiser zu richte«, nebst drm Adrrß- eatwurfe drm verfaffung»a«»sch»fir überwiese«. Krakau, Freitag, 4. September. (Corr. Bür.) Der Gemeiuderath rruaunte eine Commission zur Vor bereitung de« Empfange» de» Kaiser». Pari», Freitag, 4. September, Abe»d«. (W.T.B.) Ein an de» neulichru Toast de» Finouzminister« Mague anknüpfeuder Artikel de« „Loaftitutiounet" spricht sich sehr energisch zu Su«sten de« Frieden» au». Das Land, sagt der „Constitutionnel", bedürfe des Friedens, welcher allein Wohlbefinden und Gedeihen verbreiten könne. Von Frankreich könne eine Initia tive zum Kriege nicht ansgehen; cs sei nicht zu fürch ten, daß cs sich dahin fortreißen ließe. Jedermann erkenne mit dem Finanzminister an, daß es endlich Zeit sei, ein für alle Mal jene unfruchtbaren, leeren Be unruhigungen zu beseitigen, welche schon zu lange unser Gedeihen am Aufschwünge behindert haben. Florenz, Frritag, 4. September, Nachmittag». (W T. B.) Gerüchtweise verlautet, die Regierung werde i« Kurzem eine wichtige Eutschlirßung fassen, um die Räumung Rom» von dru französischen Truppen z« erwirken. (Vgl. die „Tagesgeschichte" unter Paris.) Die Aurgade der Tabakr-Obligationen, welche au« verschiedenen Gründen bi»her verzögert worden war, mied nächste Woche ftattfiudr«. London, Frritag, 4. Srptrmbrr, Nachmittag». (T.B.f.N.) Dir Leichrnschaueommisfio« hat i» Vrtresf der bei dem großen Eisenbahnunglück bei Abrrgele ge- tövteten Personen ihren Wahrspruch aus „Todtschlag" gegen zwei Eisrnbahnbeamte abgegede», die demzufolge verhasirt find, um einem Geschworneugerichte über wiesen zu werden. Tagesgeschichte. Drr»de«, 5. September. Während im Allgemeinen die Einberufung der Rccrutrn dieses Jahres nm einige Monate verschoben worden ist, so findet doch immcr dieselbe ganz neuerdings getroffencr Bestimmung zufolge für einige Waffengattungen noch früher statt, als ursprünglich und bei Erlaß der im Juli dieses Jahres übcr die heurige Aushebung feiten des Kriegs ministeriums ergangenen Verordnung angenommen wor den war. Es wird daher auch die Aushebung selbst und im Ganzen eher, als von Haus aus beabsichtigt war, in Sachsen vorgcnommen werden, und zwar in der Weise, daß die Anmeldung dazu den 21. September diese- Jahres, die Gestellung im Laufe des Monat- October zu erfolgen hat. Berlin, 4. September. Der „St.-A." schreibt: Se. Majestät der König werden nach den desfalls geti offenen Dispositionen Allerhöchstsich am Montag, den 7. d. M., Nachmittags, mittelst Ertrazugs nach Dresden begeben, daselbst bis zum Mittwoch, den 0. d. M., Aufenthalt nehmen und am Nachmittag dessel ben Tages nach Berlin znrückkehrcn. — Auf Grund eines allerhöchsten Handschreibens Sr. Majestät des Königs vom 21. März 1867 haben bekanntlich die Mi nister für Handel und für geistliche rc. Angelegenheiten unter dem 12. August 1867 eine Concurrenz für den Bauplan eines neuen Domes zu Berlin auf der Stelle des jetzigen ausgeschrieben. Infolge dessen sind neunundvicrzig Projekte, darunter mehrere Modelle, eingegangen. Die meisten der Cvncurrenzarbeiten sind aus Norddeutschland, siebzehn allein aus Berlin ein gegangen; doch haben auch England und Frankreich sich an der Concurrenz belheiligt. Unter andern hat die Stadt Toulouse zwei Bewerber gestellt. Dreizehn Entwürfe sind anonym (mit einem Motto) vorgelcgt. Die sämmtlichen Projekte werden nach dem Schlüsse der akademischen Ausstellung öffentlich ausgestellt wer den. — Wie die „Z. C." vernimmt, soll gegenwärtig in den betheiligten Kreisen die Frage ventiurt werden, in welcher Richtung die jetzige Gesetzgebung übcr das Patentwesen ru reformircn sein dürfte, ob mit Beibehaltung des jetzigen Prüfungssystems oder durch den Ucbergang auf das Anmeldesystem. Von einer Seite hat man sich principiell für gänzliche Aufhebung des Patentwesens ausgesprochen. — In neuerer Zeit sind auf den preußischen Eisenbahnen wiederholt Un glücksfälle bei Benutzung der Lastkrahne, theils durch unzweckmäßige oder fehlerhafte Eonstruction, theils durch übermäßige Belastung derselben vorgekom- men. Deshalb sind die königl. Eisenbahndircctionen durch einrn Erlaß des Handelsministeriums aufgefor- dert worden, übcr die Sicherheitsmaßregeln zu berich ten, welche auf den zu ihrem Verwaltungsbezirk gchö rigen Bahnstrecken gegen derartige Unfälle durch Prü fung und periodische Revisionen der Lastkrahne, durch sichtbare Angabe der Tragfähigkeit derselben u. s. w. getroffen sind. Dem Berichte sollen etwaige Vorschläge wegen allgemeiner Einführung von besonders zweck mäßig befundenen Sicherheits-Anordnungen bcigcfügt werden. — (N.Pr.Z.) Se. K. H. Prinz Alfred von Groß britannien, Herzog von Edinburgh, ist heute früh von Gotha zu einem Besuche am kronpriuzlichen Hofe in Potsdam ringctroffen. — Der Minister des Innern Graf zu Eulenburg ist heute früh aus der Provinz Schlcswiq-Holstein zurückgekehrt. — Der Oberbürger meister Seydel hatte sich zur Herstellung seiner Ge sundheit nach Bad Kreuth begeben. Von dort ist er kürzlich zu seiner weiteren Stärkung nach Gastein ge reist, und zwar mit einem bis zum 21. September rei chenden Nachurlaub. Wie verlautet, hat das Gesammt- befinden des Herrn Seydel sich wesentlich gebessert. Es ist Aussicht, daß derselbe mit völlig hergestellten Kräf ten in seine Amtsgeschäftc wieder eintreten werde. — Wie der „Voss. Z." mitgctheilt wird, ist der durch seine neuen Lohcuren bekannte Herr C. Tittmann, Bendler straße 8, vorgestern Abend nach Paris abgrreist, um dort bei dem Botschafter Grasen v. d. Goltz die neue Heilart zu versuchen. Sigmaringen, 2. September. (Hech. Bl.) Heute ver kündeten 25 Kanonenschüsse die Niederkunft der Erb- prinzessin von Hohenzollern-Sigmaringen mit einem Prinzen. Schleswig, 3. September. Aus Apcnradc melden die dortigen „Nachrichten", daß in diesen Tagen etwa 2600 Thaler Kriegsentschädigungsgelder für österreichische Truppen von der preußischen Regierung angewiesen worden sind. * Hamburg, 2. September. In der heutigen Sitzung der Bürgerschaft gab der Präsident Or Baumeister Kcnutniß von den eingegangenrn Scnatsmittheilungen, unter welchen von Erheblichkeit sind: der Bericht der wegen der Bergcdorfschen Verhältnisse von Senat und Bürgerschaft niedergesctztcn Commission, dem ein Ge setzentwurf, betreffend die künftige Vertretung des Am tes Bergedorf in der Bürgerschaft beigrsügt ist; ein Antrag, betreffend Ratification eines, mit Preußen ab geschlossenen Vertrages wegen Verbesserung des Fahr wassers in der Oberelbe (zu Gunsten der Hamdurg- schcn Norderelbe) einerseits und im Köhlbrand (zu Gunsten der Harburgschen Süderelbe) andererseits. Es ist dies dcrsclbe Vertrag, der schon mit der vormali gen hannöverschen Regierung nach jahrelangen Ver handlungen fertig abgeschlossen war und dessen Ratifi cation damals hannöverseits von dem Zustandekommen des Vertrages wegen der Elbübcrbrückung rcsp. von der Annahme der hierauf l»cjüglicheu unannehmbaren hannöverschen Bedingungen abhängig gemacht war. Es folgte hierauf eine heftige Debatte über den Antrag des Senats, betreffend die Refonn der Strafjustiz, welche aber schließlich vertagt wurde. München, 3. September. (Südd. Pr.) Sc. Maj. der König wird sich dem Vernehmen nach am 7. d. Mts. von Schloß Berg nach Hohenschwangau begeben, wo hin auch das königl. Hoflager verlegt wird. — Die Kaiserin von Rußland, welche am 23. ds. hierher kommt, wird die Appartements im sogenannten Hof gartenbau der königl. Residenz bewohnen. — Der Her zog von Alenyon, der Bräutigam der Herzogin Sophie, ist gestern wieder hicr eingetrvfscn und hat sich sofort nach Possenhofen begcden. Daselbst wird sich in den nächsten Tagen auch der Herzog von Ne mours einfinden und bis nach der am 14. ds. stattfin denden Vermählungsfeier dort verweilen. Bamberf, 3. September. (K. Bl.) In der heutigen Schlußversammlnng der katholischen Vereine wurde behufs Organisirnug der katholische» Partei der Weg des Compromifscs empfohlen und ein Special- comits für diesen Zweck eingesetzt. Im Urbrigcn sprach Domcapitular Moufang aus Mainz über die Schule; die Universitätssrage blieb unberührt. Fünf Schluß rcsolutionen wurden angenommen. Sie betreffen die Verhältnisse in Rom, Oesterreich, Baden und Polen, sowie das Vercinswcscn. Ueber den künftigen Ver sammlungsort wurde nichts Definitives festgesetzt; Wien, Linz, Konstanz, Mainz, Düsseldorf und Münster haben sich dafür gemeldet. Die Wahl von Konstanz wurde wegen der diesen Commcr dort abgehaltcncn Hußfrier befürwortet, und die Versammlung war auch entschieden dafür. Jndeß blieb es bei der Ernennung eines Spe- cialcomites zur spätcrn Prüfung der Sache. Stuttgart, 4. September. Das „Volksblatt" theilt in Bezug auf eine vielbesprochene Dcnunciation gegen den Bischof von Rottenburg mit, dieselbe rühre von der Nunciatur in München her und sei von glaubwürdigen Männern unterzeichnet. In Nom sei dieselbe günstig ausgenommen und an die Württemberg- sche Regierung das Ansinnen gestellt worden, die Ver waltung dcs Bisthums einem Eoadjutor zu übertragen. Die württembergsche Regierung habe aber ablehnend geantwortet, den Bischof von den, Begehren unter richtet und den Gegenbeweis angeordnct. * Wie«, 4. September. Wie ein Pcsther Blatt nun mit Bestimmtheit meldet, wird Sc. Majestät der Kaiser noch in den Hcrbstmonaten Dalmatien be reisen und sich längere Zeit hindurch in den Küsten ländern, in Zara und in Triest aushalten. — Zn Ehren der hicr vcrsammeltcn deutschen Land- und Forst - wirthc veranstaltete der Ackerbauministcr Graf Potozki in Dommavcr's Casino cin Banket, an welchem etwa lOOPersoncn Theil nahmen. Unter den geladenen Gästcn bemerkte man den Reichskanzler Frhrn. v. Beust, die Minister Berger, Brestcl, Hasncr, Taafsc, den Land marschall Pratobevera, Prälat Helfcrstorffer, Statt- haltcreilciter Weber, die Grafen Edmund und Heinrich Zichy und mehrere andere hohe Würdenträger. Um Uhr verkündete die Musikkapelle mit der Jatomrung der „Norina" Ouvertüre den Beginn des Bankets. Den ersten Toast brachte Baron Seckendorf v njSachscn Altenburg auS, und zwar in gebundener Rede aus den Kaiser, woraus die Musikkapelle die Volkshvinnc anstimmte. — Den nächsten Toast brachte Ackcrbaomioister Graf Potozki auf die deutschen Land- u. Forstwirtbe und ihr segensreiches Wirken aus. — Hierauster greift Proseffor Steugl aus Karlsruhe das Wort. Redner bewundert die Raschheit, in welcher sich Oesterreich iu sreiheit- FcuUleton. Historische Literatur. Locke» ckiplomatious Saxonias regiae. Zweiter Hauptthcil. VIII. Band. Urkundrn- buch der Stadt Leipzig im Auftrage der königlich säch sischen Staatsregierung herausgegeben v»u K. Fr. v. Po - sein-Klett. Ir Band. Leipzig, Giesecke und Devrient. 1868. gr. 4. XXXII und Ll8 S. Preis 6K Thlr. Es ist eine bekannte Thatsache, daß eine gründ lichere Erforschung der Quellen der sächsischen Geschichte, welche unser Hauptstaatsarchiv besitzt, erst in den letzten Jahrzehndcn begonnen hat und daß sich hier den Hi storikern noch auf lange Zeit rin reiche- Material bie tet, dessen Durcharbeitung einer nach dem jetzigen Stand punkte der Wissenschaft nur einigermaßen befriedigen de« Darstellung der Grsammtgefchichte Sachsen- vor- auSgehen muß. Namentlich ist trotz älterer und neuerer sehr danken-werthen Forschungen sür die ältere Ge schichte der Mark Meißen und der damit verbundenen Länder, welche seit drm 1b. Jahrhundert« mit dem Na- mrn Sachsen bezeichnet wurden, noch sehr viel zu thun. Eine den jetzigen Anforderungen der Wissenschaft ent sprechende Sammlung der noch vorhandenen eigentlichen Urkunden war hier vor Allem nothwendig und ist — Dank der Liberalität der königlich sächsischen Regierung und der Landstände — in dem seit 1864 in würdig ster Ausstattung erschienenen Locks» ckiplo«»«Ic»i8axo»i,s rs,i»o begonnen worden. Mr erhalten in dem oben anaesührtrn Band«, dem vierten der bi- jetzt veröffent lichten Urkunden, vom zweiten HaupuheUe den achten Band, d. h. den ersten Band de- Urkundrnbucvs der Stadt Leipzig, welch« w«g«n ihrer schon frühzeitig be deutenden Entwickeluna unter allen Städten de- säch sischen Lande- da- meiste Interesse in Anspruch nimmt. Diesen Baud hat der mit solchen Arbeiten vertraute und durch seine gründlichen und umsichtigen Arbeiten zur Geschichte der Verfassung der Markgrafschaft Meißen rühmlich bekannte Archivar v. Posern-Klett hrraus- gegcbcn. Aus dem Vorberichte erfährt man, welche Mühr es machte, neben den leichter zugänglichen Ur kunden des Hanptstaatsarchivs die noch vorhandenen Dokumente des Leipziger Stadtarchivs aufzufinden, Das, was geschichtlichen Weith hatte, auszuwählcn und zum corrcctcn Abdruck vorzubercitcn. Leider sind virle der wichtigsten Urkunden thrilwcise in früherer Zeit, theil- weise vor nicht zu langer Zeit zerstreut oder vernichtet worden: erst vom 1b. Jahrhundert an fließen die Quel len reichlicher. Aus drm 11. und 12. Jahrhundert finden sich in dieser Sammlung nur 2, aus dem 13. Jahr hundert 22 Urkunden. Aber auch für die bridrn nächst folgenden Jahrhunderte fehlen sehr wichtige Documcnte, so daß das dem Historiker gebotene Material lücken haft ist und lückenhaft bleiben wird. Dennoch bietet e-viel Neues und läßt bei der umsichtigen Auswahl und bei der, Personalien und Localitäten kundig ausklärenden kur zen Erläuterung des Verfassers rin Bild der Entwicke lung der frühzeitig frisch ansblührnden Stadt gewin nen, wie wir rS seither nicht hatten. ES werden hier bei die Verfassung- und BerwaltungLvcrhältnisse, die Innung-- und Handrlsangrlegenhtttcn der Siadt da durch vielfach zur Anschauung gebracht, wobei e- nicht au culturgrfckuchtlichcn CuriostS fehlt, z. B. die Ber- ordnnng de- Stadtraths v. 1463 (Nr. 36ck) wegen der Kleidung der „wilden Frauwrn uff dem fryhen Hußr" und (Nr. 414) daß „key'n Wynschenke keine offenbare Frauwr, von denne undir den Studenten und« Hand- werk-knechtin vil Zwrytrechtc mit Slahrn, Mordrri und« andtr Unihat mrhir (arschchn), y'n krynem Killer nicht sol sitzen la-ßin noch Wyn ufftragrn la-ßin, sun- drrn uSßcwendig deß Hnße- mag der Schenke den sel bigen farnden Frauwen wol Wyn verkauften", sowie eben da ein vom Rathe verordneter, von den Wein- schcnken zu leistender Eid, d«n Wein erst, wenn er sich gehörig gesetzt und unverfälscht zu verkaufen. Aber es wird in diesen Urkunden auch Manches aufgeklärt, was für die allgemeine Geschichte Bedeutung hat, z. B. die Vorgänge in Böhmen zur Zeit der Hussitenschlacht bei Außig aiü» den im Leipziger Rathsarchivc befindlichen, hier unter Nr. 140—158 abgedruckten Briefen, die aus einer großen Zahl von Urkunden vom Jahre 1457 an (vgl. S. 254 ffi) ersichtlichen Händel der Frcigrafen des heimlichen Gerichts mit dcr Stadt Leipzig und dem Kurfürsten Friedrich in der Streitsache des Mathias Makwitz u. dal. mehr. Wenn auch die Urkundensammlung nur von Histo rikern vom Fach benutzt werden dürfte, so ist doch der kurze historische Vorbericht des Verfassers über die älteste Geschichte Leipzig- auch für jeden Geschicht-- frrund von Interesse. Der Verfasser stellt hier, wo fast alle Dokumente fehlen, al- wahrscheinlich dar, daß die Markgrafen von Meißen nie Grundhrrren der Stadt gewesen sind und daß die Stadt noch im 12. Jahr hundert nur der Amtsgewalt dcr Markgrafen unter worfen war, aber erst unter Dietrich dem Bedrängten in Lrhn-abhängigkeit von den Markgrafen kam. Da her die in dieser Zeit der noch flüssigen Rechtsverhält nisse ganz erklärbare Empörung der Bürger gegen Dittrich, wtlche den anderweitig bedrohten Markgrafen zu einem für die Stadt vortheilhaftru Vertrage nöthigte, vo« dem sich derselbe, al- er wieder zu Kräften kam, durch hinterlistigen Ueberfall lo-machte — ganz be greifliche Vorkommnisse in jener Zeit, welche der Ver fasser einer auch sonst curtosrn sächsischen Geschichte im Jahr« 1854 mit wunderbarer Naivetät aufgrfaßt und dargestellt hat. Dcr zweite Band dieses Urkundcnbuchcs wird die Urkunden der städtischen Klöster, dcr unter dem Tho maskloster stehenden Kirchen und der Universität ent halten. 6g. f Wie aus London berichtet wird, ist am 19. Aug. das in Charing-Crvß belegene Haus des Herzogs von Nortbumbcrland (Northumdcrlandhouse) theilweise nie dergebrannt. Die Verheerungen sind jedoch nickt so groß, wie man anfangs dachte. Die großen Gemälde der Galerie wurden allerdings bedeutend beschädigt, doch glücklicherweise waren andere, geradezu unersetz liche Gemälde in dem Hauptftügcl untergebracht, so das berühmte Bild Titian's, die Familie Cornaro, welch.- zur Zeit aus dem Nachlasse Van Dyks angekauft wor den war und jetzt auf 15,000 Guineen abgeschätzt wird. Die in der Galerie befindlichen Gemälde waren zum Theil Kopien Raphaclschcr Bilder in Originalgröße. Außerdem befanden sich nock darunter: „Der Triumph de- Bacchus und dcr Ariadne", nach einem im Palaste Farnes« befindlichen Bilde Annibal Carracci'-, und „Apollo mit dem Sonnenwagen" nach dem Fresco des Guido Reni in der Villa Rospiglioso in Rom. Die prächtige Ssvres Vase, ein Geschenk Karl X. von Frank reich an den Herzog Hugh of Northumberland, bat durch den Einsturz des Daches stark gelitten. Sach verständige indessen versichern, daß eine vollständige Wiederherstellung möglich sei * Eckermann'- „Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens" sind soeben in dritter Auflage erschienen. * Da- einactiae Charakterbild „Elze vir", bereit- an verschiedenen Bühnen gegeben, wird von der Kritik allgemein als eine der bcsten Arbeiten diese- Genres bezkichnet.
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