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SSV im Sinne ihrer Petition wegen Verbesserung der Lage de» Territorium- dir Stellung desselben zur vtadt ent sprechend geregelt werde. Das MajestätSgrsuch ist, wie die .Triester Ztg." meldet, im vorgrschriebenrn Dienst wege an den Ort seiner Bestimmung geleitet worden. Triest, 26. Äugust. (C.-B.) Landtag. Der Ober staatsanwalt Pagllaruzzi, Hofrath Tommasini, Scrinzt, Stalttz legten ihre Landtag-Mandate nieder. In der gestrigen Landtagssitzung wurde eine Commission ein gesetzt zur Prüfung der Staatsgrundgesetze in ihren Beziehungen zu den Triester Verhältnissen. Dr-pp»«, 26. August. (C.-B.) Landtag. 8.74 der Gemeindeordnung, welcher dem Großgrundbesitze eine niedrigere Steuerquote als andern Gemeindemit- gliedern bewilligt, wurde unter Zustimmung der Ver treter des Großgrundbesitzes abgelehnt. Peßh, 26. August. (C.-B.) „Harank" erklärt ge genüber der Aufforderung der Tschechen zu einem tscdechisch-polnisch-ungarischen Bündnisse, daß Ungarn seine Hand zu einer slawischen Propaganda, aus der nur Rußland Nutzen zöge, nicht bieten wird. * Pari«, 25. August. Die jungen Leute, welche am Tage der PreiSverthetluna in der Sorbonne wegen Ruhestörung und aufrührerischem Geschrei festgenommen worden waren, sind heute, einer zu 10 Tagen Gtfäng- niß und 16 FrS Geldststrafe, zwei zu 10 Tagen Ge- fängntß und drei endlich zu 10 Frs. Geldstrafe ver- urtheilt worden. — Heute sprach ferner da- Zucht- polizeigericht, sein Urthetl in der Affaire betreffs der Demonstration auf dem Boulevard St. Michel, die bei Gelegenheit der ersten Beschlagnahme der „Lanterne" stattfand. Delavidre wurde zu 10 Tagen Gefängniß und 100 FrcS. Geldstrafe, Kona und Rorloli zu 10 Tagen Gefängniß, und Faure, Duvernay und Joanny jeder zu 50 Frs. Geldstrafe verurtheilt. Es sind Stu denten, Commis und ein Gutsbesitzer. — Außer der Nummer 13 der „Lanterne" hat die Polizei auch noch 80,000 der für das Journal bestimmten Umschläge saistrt. Rochefort will, der „Kölnischen Zeitung" zufolge, eine Entschädigung von 12,000 Francs dafür verlangen. — Aus dem Lager von Linne- mazon (Pyrenäen) erfährt die „Patrie", daß bereits sechs große Manövers daselbst stattgefunden haben und daß deren noch vier stattfinden sollen. In dem Lager, das zwischen dem 5. und 10. September geschlossen wird, herrscht ununterbrochen die regste Thätigkeit. — Der Rheder Arman in Bordeaux hat gegen das Erkenntniß des Handelsgerichts, welches ihn für fallit erklärt, appellirt. Vera, 24. August. (A. Z.) Wie erwartet, hat Ge neral Dufour sich zur Annahme des ihm vom Bun- desrath angetragenen Präsidiums des internatio nalen Sanitätseongresses bereit erklärt, welcher bekanntlich am 5. October d. I. neuerdings in Genf zusammentreten wird. In seiner heutigen Sitzung be schäftigte sich der Bundesrath wiederholt mit den Vor bereitungen zu dem Congresse, für welchen dem poli tischen Departement u. A. auch ein entsprechender außer ordentlicher Credit bewilligt ward. — Laut Telegramm aus Andermatt ist die Königin von England am 22. d. Mts. auf der Furka eingetroffen, wo sie in dem dortigen Gasthaus einige Tage zu verweilen gedenkt. Haa^ 25. August. (Tel.) Der König hat dem Mi nister der Colonien, de Waal, einen Urlaub auf 4 Wochen zur Wiederherstellung seiner Gesundheit ertheilt. Florenz, 26. August. (Tel.) Die „Nazione" de- mentirt die Gerüchte über Differenzen zwischen den Minister des Innern und der Finanzen, sowie über eine bevorstehende Kammerauflösung. — Die Ankunft des Königs in Florenz wird am 1. September erwartet. — Die officiöse „Corresp. Jtalienne" veröffentlicht den Tcxt des auf die Theilung der römischen Staatsschuld bezüglichen Schlußprotokolls. Infolge dieser Convention gelangen die finanziellen Beziehungen zwischen Rom und Florenz zu relativ normalen Ver hältnissen. Als contrahirende Parteien erscheinen in dem Aktenstück blos Frankreich und Italien. Die Mit- fertigung der römischen Regierung fehlt. In dem Pro tokoll wird jedoch die betreffende Zustimmung des heil. Stuhls ausdrücklich erwähnt, woraus sich schließen läßt, daß von Rom aus der französischen Regierung zum Mindesten eine mündliche Vollmacht ertheilt worden sei. Das Protokoll constatirt die Uebertragung der römischen, auf die von Italien annectirten ehemals päpst lichen Provinzen entfallenden Staatsschuld auf das große Buch der italienischen Staatsschuld. Die nun Italien zur Last fallende Quote beträgt etwas über 18 Mil lionen Francs. Load»«, 26. August. (Tel.) Die „Times" theilt in ihrem Cttyartikel mit, daß die Ordre zur Fabrika tton des Kabels für die französisch - transatlantische Linie gestern der „Telegraphie Construction and mainte- nance Company" ertheilt und gleichzeitig die Zahlung der ersten Rate erfolgt sei. — Gestern wurden alle Opfer des Eisenbahnunglücks in einem gemeinsamen Grabe zu Abergele bestattet. Eine große Menschen menge wohnte der Beerdigung bei. Gt. Petersburg, 23. August. Im Wesentlichen über einstimmend mit einem Berichte der „Tomsker Gouver- nementsztg." (welchen das „Journal deSt.P^tersbourg" abdruckt) wird der russischen „St. Pet. Ztg." von einem Pseudo-Attentat auf den Großfürsten Wla dimir in Tomsk geschrieben. Der Großfürst Wladimir, zweiter Sohn des Kaisers, be fand sich am 24 v. M. in Tomsk aus einem Balle, welchen die Einwohner ihm im Stadthause gaben. DaS glänzende Schau- spiel lockte eine Menge Menschen herbei, und der Großfürst trat, um sich dem Volke zu zeigen, auf den Balcon des HauseS. AlS derselbe nach dem stürmischen Hurrab des Publicums wieder iu de» Saal zurückgetreten war, erhob sich plötzlich unter der Menge eiu entsetzliches Geheul. Die Ursache desselben war fol- geude: Ein gewisser E ries plötzlich, als der Großfürst im Begriffe war. vomBalcoo wegzugeheu, „Mörder, Mörder", hielt dabe, einen Manu beim Kragen, zeigte dem Volke einen sechSläufigeu bei dem Arretirten befindlichen Revolver und be hauptete, daß dieser Mana beabsichnat hab«, auf den Groß- fürsten za schießen. DaS wüthende Volk stürzte sich aus deu Denuncirten und würde ihu sicherlich umgxdracbt habe«, wenn sich nicht zwei Personen seiner ang. nommfn und ihn auf die Polizei gebracht hätten. Hier stellte sich nun heraus, daß der Inbaslirte, der beurlaubte Steuermann gehilse Froloff. nach LomSk gekommen war, um Lelegrank. nntenfili m adznlicstn,. und daß ihm bei seiner Jnhaftiruug die iu seiner Tasche be findlichen > 14 Rubel, mit welche» er nach St. Petersburg, wo seine Familie wohnt«, zarückreiseu wollte, gestohlen wäre«. Der Korrespondent der „St. P.Z." behauptet nun, daß dieses angebliche Attentat eine Erfindung jene- Denunemnten S... sei, der sich schon früher mit dem Froloff betaunt gemacht und vermuthet habe, daß ihm für di« abgeliestrtro Telegraphcu- «trufilien viel G«ld ausgezahlt s«i. Er bad« dem Froloff em- gerrdrt, daß die Straße» iu TomSk sehr ,»sicher snea und ihn dewoq «, nch einen Revolver zu kauft» «ud ihm denselben lvgar, al» sie zum Zn,ehe« de« Feste« im Stadtbause gegangen, Mittelst eine« Riemens st^ü amsedäugl. Bn. der geeigneten Geltenden hab- er »au j«- «larmgeschrci ausacstoß«, za- gleich de» «, ch» Ergriffenen di« Tasche» -«leert and de» Balke di» Waffe gezeigt. Er habe gehasst, daß daS Volk de» Deuuacirten um daS Leben briiigrn »tude. um sich daun gau» sicher als Retter de« Großsüttft» pritftntire» zu Wauen. Der Plan sei aber uur wir Halfft Düngen Der deanmirte. wenn auch in schlimmem Nerhach» stuftnde und zugleich sei»«« Gelbe- beraabte Froloff sei allgemein als eiu chllicher, offener, recht schaffeuer Charakter belauut, während S bereit« weaea DtchstahlS mit Einbruch, in Lunsk i» Untersuchung getveseu sei. Bis jetzt-fti Froloff arretirt »ad tvaadlt der Devanriavt, welchem aach der emträglicheu Rolle eiueS Comiffarow-Kostrom- koi gelüstet hab«, frei umher. Hoffentlich werd« sich bald infolge der Untersuch»», das Blättche« w«»b«. St. P«trr»ßurg, M. Äugust. Das „T. B. f. R. meldet: Bet einem Bankett in Odessa äußerte der Mi nister der öffentlichen Bauten, daß Ende 1869 Odessa mit St. Petersburg durch die Eisenbahn verbunden sein werde. — Aus Bulgarien wird gemeldet, daß sich zwei Jnsurgentenbanden gebildet haben, von denen eine nach Makedonien gegangen sei. Am 1b. August hab« bet Gabrowa etn gxoßes Scharmützel stattgefunden. Bukarest, 24. August. Dte Pariser „Agence Ha- vaS" meldet: Das Gerücht, daß in Bulgarien eine neuerliche Bewegung vorbereitet werde, und daß die rumänischen Behörden dieselbe unterstützen, entbehrt der Begründung. Die rumänische Regierung ist heute wie ehedem bereit, jede Kundgebung auszuhalten, welche die rumänische Neutralität compromiltiren könnte. Belgrad, 25. August. (Tel.) Hier eingetroffener telegraphischer Nachricht zufolge wüthet in Teheran (Persien) die Cholera. Aus Ne»-P»rt, 25. August wird gemeldet: Die demokratische Convention von Nordcarolina hat sich in Raleigh versammelt. Die demokratischen Neger, die in großer Anzahl daran Theil nahmen, wurden von republikanischen Negern bedroht. Die Truppen mußten einschreiten, um die Ordnung auf recht zu halten. Auch in Südcarolina bedrohen die Neger die Weißen der conservativrn Partei. — In Washington fand gestern eine Leichenfeier für Thaddeus Stevens statt. — Der Enke'sche Komet ist in Washington sichtbar. ProvinMnachrichte«. Leipzig, 26. August. (E. Wbl.) Bei den am 4., 5., 11„ und 12. August stattgefundenrn theologi schen Prüfungen erhielten von 23CandIdaten 6 die zweite Censur (sehr wohl), 6 dte dritte Censur * (wohl Dresdner Nachrichten vom 27. August. — Bei der vorgestrigen Kirchenvorstandswahl in der Friedrichstädter Parochie sind 225 Stimmzettel abgegeben worden. Gewählt wurden: 1) Töpfermeister Hörisch (mit 165 Stimmen); 2) Medicinalassessor vr. Fiedler (133); 3) Bezirksgerichtsassessor Jahn (132); 4) Apotheker vr. Rothe (130); 5) Strumpfwirkermstr. Brückner (127); 6) Seminardirector Kockel (119); 7) Institutsdirektor Keller (111); 8) Apotheker Liebe (107); 9) Mathematikus Medewisch (103); 10) Sei- fensiedermstr. Patzig (102); 11) Hutmachermstr. Leh mann (97) und 12) Braumeister Brabandt (93). — Bezüglich unsrer gestrigen Angabe, daß bei den Kirchenvorstandswahlen in der Anncnparochie 575 Stimmzettel aus dem stadtgemeindlichen und 80 Stimmzettel aus dem landgemeindlichen Wahlbezirke als „in der Ordnung", demnach als giftig „befunden" worden seien, geht uns von Herrn Archidiak. Pfeil- schmidt, als derzeitigem Vorsitzenden des betreffenden Wahlausschusses, auf Grund des Wahlprotokolls fol gende berichtigende Mittheilung zu: „Diese Zahlen angaben beruhen auf einer schreibfehlerweisen Vertau- fchung der betreffenden Zahlen mit den Bezifferungen beziehentlich der persönlich in die Wahlurnen eingeleg ten 575 Stimmzettel aus der Stadt, und der voraus gegangenen 80 Anmeldungen zur Wahl vom Lande, von denen letzter» 34 Stimmzettel durch Stimmberech tigte in die Wahlurne eingelegt worden sind. Wenn nun von jenen 575 einer, und von diesen 34 zwei wegen wesentlicher Unrichtigkeiten als ungiftig zurück gelegt haben werden müssen, so beträgt die Zahl der „in Ordnung befundenen" Stimmzettel aus dem annen- parochialen Stadtwahlbezirke 574, und aus dem brtr. landgemeindlichcn Wahlbezirke 32. Die übrigen Zah- lenangaben des „Dresdn. Journals" sind vollkommen richtig."*) — Laut Ausschreibens des Direktoriums des Pen sionsvereins für Witwen und Waisen sächsi scher Beamten ist die zweite Hälfte der Jahresbei träge in der Zeit vom 1. bi- 15. September an die Kasse kinzuzahlen. (Dergl. das Inserat.) — Der Droschkenkutscher Matik, der vor einiger Zeit in der Caserne durch das Umschlagen seiner Droschke und durch die Huftritte seines Pferdes schwer verletzt wurde, ist nach mehrtägigem Leiden in der Diakonissen- anstalt gestorben. Er hinterläßt eine Witwe mit vier kleinen Kindern, das jüngste noch Säugling. Da die arme Mutter unter solchen Umständen wenig oder nichts verdienen kann, so stelle man sich ihr Elend, ihre bedrängte Lage vor. Man kann sich davon in ihrer Wohnung (Seestraße 13, lft) überzeugen. * Gestern Nachmittag verunglückte im Bauhöfe an der Stallstraße ein daselbst beschäftigter Handarbei ter dadurch, daß ein hölzerner Riegel von der Rüstung eines Neubaues ihm auf den Kopf fiel und ihn erheb lich verletzte. Der Verunglückte ist zur Zeit im Stadt krankenhause untergebracht. * Gestern gegen Abend wurde im Blasewitzer Tän- nicht ein hiesiger Schuhmacher und MusikuS aufgefun den, welcher sich in der Absicht, sich zu entleiben, am linken Arme zwei Schnittwunden beigebracht hatte. Sein Zustand erforderte seine sofortige Unter bringung im Krankenhaus«. *) Wir «mpfehle» dies« Berichtig»»- besonder« der Redac- tion der .Dresdner Nachrichten" zu gefälliger Beachtung, da ia der heutigen Nummer der letzter» unsre gestrigen Mu- »Heilungen über die Resultat« der hiesigen KirchenvorftandS- wählen ohne jede Quellenangabe «achgedruckt worden find, mit Hinweglaffung des Satze« jedoch, weicher de« vor- warf der Belagerung iu der Veranstaltung der hiesigen Kirchen vorstandswahlen auf Grund der Wahlacte» al« Ullbearüadet »»rhckweist. — Auch die iu unserm gestrig« Blatte enthaltene Cvrr«s»oud«nz a«S Werdau ist vou deu „Dresdner Nachr.' ohne Angabe der Quell« nachg«dr»ckt Word«». Wen, wir infolge dessen unser neulich an die Redaction der „DreSdu. Rachr." gerichtete« Ersuchen mn Beachtung der jonrualiftischen Sitte, bet» Abdrack mm Nachrichten anderer Blätter di« Q»elle anzuaebeo, hier wied«rholen, so veranlaßt an« dazn besonders der Umstand, daß da« „Dresdner Journal" und die „Dresdner Nachrichten" außerhalb Dresden fast »u gleicher Zeit in da- Publicum gelange« and wir öiicrs n.nhqedruckie Muid.Uangen unser« Blatte« in an«wärtigea Blättern — welche jene Suu gewusi-nbast beobachten — al-Lriamalmittheffungen der „DreSdn. Nachr." bezeichnet finden, eine Verwechseln»« der Qnrllen, die uu« nicht gleichgiltig sei» kann. R«d. d. DreSdn. Journ mit Auszeichnung), 8 die dritte Censur (wohl) und 3 dte vierte Censur (genüglich). — Das „L. Tgvl " schreibt: Die Art und Weise, wie das Präsidium de- „Deutschen Buchdruckerverbän de-" sein Amt führt, hat schon sett längerer Zeit viel fach Unzufriedenheit und Klage hervorgerusen; eine wirksame Opposition gegen das Verfahren desselben konnte aber nicht wohl ins Leben gerufen «erden, da das journalistische Organ des Verbände-, der „Cor- refpondent", eben wieder von dem Präsidenten des Ver bandes redigirt und zwar, wie man häufig klagen hört, in höchst einseitiger Weise redigirt wird. Es ist de-halb neuerdings hier et» „Leipziger Buchdrucker- vrrein" begründet worden, der sich — wie er in ei ner Ansprache „an alle Buchdrucker Deutschlands" sagt — der von Tag zu Tag sich steigernden Anmaßung des VerbandSpräsidiums zu erwehren sucht, der An maßung, welche sich der persönlichen Freiheit des Ein- »elnen zu Gunsten gewisser Privatzwecke und Privat- intercssen unter dem schönen Motto „für das allgemeine Wohl" bemächtigen will u. s. w. Die Gründung deS Verein- wird als ein Act der Nothwehr bezeichnet, um unberechtigte Eingriffe in die persönlichen Rechte und die persönliche Freiheit von Seiten des diktatorisch auf tretenden Präsidiums abzuwerfen. Ueber das weitere Erscheinen des Flugblattes soll da-Bedürfniß entscheiden. Glashütte, 23. August. (Amtsbl.) Von nächstem Montage ab fährt ein Personenwagen von hier regelmäßig wöchentlich drei Mal nach Dresden und nimmt von und nach allen Ortschaften auf dieser Strecke Personen auf. Diese Einrichtung wird von dem han del- und gewerbetreibenden Publicum de- Müglitztha- les um so willkommener begrüßt werden, als dadurch neben der Postverbindung zwischen Mügeln und Glas hütte hinlänglich Gelegenheit geboten ist, mit der Re sidenz einen directen Verkehr unterhalten zu können. Lnfhcnnek«d,rf, 24. August. (O. V.-Z.) In der Ziegelei des Bauergutsbesitzers Olbrich dahier ver unglückte am vergangenen Sonnabend der hiesige Arbeiter Johann Traugott Walter. Mit seinem Bru der und andern Arbeitern beschäftigt, eine Lehmwand zu untergraben und mittelst Keilen abzutreiben, fiel dieselbe eher, als vermuthet war, und so Plötzlich, daß W. nicht rasch genug fortkommen konnte, sondern ereilt und sofort getödtet wurde. Blutend und mit zerdrück tem Kopfe wurde seine Leiche unter dem mit Steinen gemischten Lehmhaufen hervorgrzogen. Vermischtes. * Aus Berlin ist schon wieder von einem Gatten mord zu berichten. Das „Fr.-Bl." erfährt darüber Folgendes: Der frühere Oekouom, jetzige Marmorar beiter Gliese, 27 Jahr alt, hatte sich im Januar d. I. mit einem 22jährigen hübschen Mädchen verheirathet und wohnte seit ca. 2 Monaten in der Alten-Jakobs- straße 174. Die Ehe wurde infolge einer Eifersucht, welche der Mann gegen seine Ehefrau hegte, sehr bald eine unglückliche, so daß Letztere sich mehrmals heimlich entfernte. Am Sonntag war sie wiederum unter Mit nahme eines Bettes und anderer Sachen verschwunden und, wie dec Mann erfuhr, nach der verlängerte« Waf- serthorstraße gezogen. Als Gliese sic darauf aufgesucht hatte, beschlossen sie, zum Prediger zu gehen und einen Sühneversuch vorzunchmcn. Dieser Sühneversuch blieb aber erfolglos, weil der betreffende Geistliche nicht der competente war. Hierauf ging sic mit in seine Woh- nung, wo es wieder zum Streite kam. Mehrere im Hause wohnende Personen suchten den Streit zu schlich ten, wurden von Gliese aber hinausgewiesen. Bald darauf hörte ma» einen Hilferuf und sodann einen Schuß, dcm nach wenigen Minuten ein zweiter folgte. Die nunmehr kindringenden Hausbewohner fanden die Frau todt an der Erde, den Mann, welcher mit der ersten Schrotladung eines Terzerols seine Frau, mit der zwei ten sich selbst geschossen hatte, noch lebend auf den, B«tte liegen. Beide Schüsse waren in die linke Br»^ gegan gen; außerdem wies die Leiche der Frau noch einen Dolchstich dickt unter der Schußwunde auf I« v««r Tasche des Mannes fand man einen Zettel mit einem Inserat, wonach Niemand- seiner Frau etwas borgen solle. Als man den Gliese fragte: Mann, was haben Sic gemacht? antwortete cr: „Rache, Rache!" und nannte dann zwei Namen. Gliese wurde zur Charit» gebracht, man glaubt nicht, daß er am Leben bleiben werde. Giugesandtes. OSeir Banmann'8 aromRtische L!IVIs«I»HViirL«IseiPe, t St. 2 und 4, 3 St. 5 und 10 Ngr. verschii««rt dir Haut und erzeugt einen blendend »eiße» Teilt, sie ist deshalb ein von allen und selbst de« höchste« Gt««br« gesuchter Toilrtt-Artikel geworden, wie dies z. B. aus folgendem Schreiben hervorgeht. Herrn «ailMttUN. Frauenstr. 10. Ew. Wohlgeboren werden höflichst ersucht, für Se. D«rchl„cht de« Prinze« Leopold von Echvarzburg» Eouder»ho«st« so schnell al- möglich 2 Dtz. Stück von Ihrer »»»ottsche» Eibischwurzelseife, sowie folgt wei terer Auftrag auf Toilctt Artikelzu senden. Mit Hoch achtung unterzeichnet Leopold Gericke, Kammerdiener. — Ew. Wohlgeb ersuche ich, mir wiederum 1 Dtz. von Ihrer guten Eibischwurzelsrife zu senden und den Betrag nachzunehmen. Ergebenst Gras Schaffgotsch, Tauenzienplatz in Breslau. Ew. Wohlgeb. empfangen inliegend den Betrag von 5 fl. und wollen Sie mir dafür von Ihrer Eitisch- vmrzelfeife nach Triest, Villa Amalia 4, umgehend schicken. voran von Wikrve, Schiffscapitän. Alleinig« Ricderlage für Dresden Frouenstr. 10. Statistik und Voikswirthschast. tt Dresden. Am 30. d. M. tritt hier der verbandStag de- Verbandes deutscher kaufmännischer Vereine zu sammen, eine Bereinigung, welcher gegen «0 über alle Theil« Deutschlands verbreitete Vereine angehören und welche seit dem l. Juli d. I. ihre Interessen und Bestrebungen durch ei» be sondere- in Dresden erscheinendes Organ: „Kaufmännische Eor- respondenz" vertreten läßt. Unter den auf die umfängliche Tagesordnung gesetzten Gegenständen nennen wir verwerte Organisation der wfffenfchastlichen Thätigkeit sowie des Stel- lenvermittelungs und Unterstützunaswesens in den einzelne» Vereine«; mehrere Anträge bezwecken eine Erleichterung des kaufmännischen Personals in Bezug aus die Arbeitszeit, oa- mentlich die SonnlagSarbeil, während andere durch Errichtung von Pensionskaffen der materiellen Existenz desselben eine ge sicherte Zukunft verschaffen zu wollen. Selbstverständlich hal ten sich alle diese Bestrebungen innerhalb der durch die gegebe nen Verhältnisse und die zur Verfügung stehenden Kräfte ge botenen Grenzen. Leipzig, 26. August Dem „L- Tgbl." entnehmen wir in Sachen des deutschen Genossenschasstags Folgendes: Nach dm angestrengten Verhandlungen des Vor- und Nach mittags sand gestern Abend im großen Schützenhaussaale das Festessen statt, zu welchem wohl an die 260 Theilnehmer, darunter Herr Bürgermeister vr. jioch nebst einer Anzahl von Mitglie dern des RatHS und deS StadtverordvetencollegiumS, sich ein- gefundm hatten. Am heutigen Morgen vereinigten sich wiederum einige der Abgeordneten zu einem Spaziergang durch die An lagen des Johannaparks nach Plagwitz, um die dortigen Canal bauten ia Augenschein zu nehmen. Die heutige, letzte Schung deS Bereiustags deutscher Erwerbsgenoffenschaften im Saale des Schützenhauses begann früh'^10 Uhr, und war ausschließ lich den Interessen der Consumvereine gewidmet. Gleich nach der Eröffnung ging ein Telegramm ein, welches die Grüße einer Anzahl Gleichstrebender in Wien enthielt, und mit dessen Beantwortung Herr Schulze-Delitzsch, alS Genosseuschaftsanwalt, beauftragt wurde. Auf der Tagesordnung ftand zuvörderst fol gender Antrag des Verbandes der Cousnmvereine der Provinz Sachsen rc.: „Für Vereine, welche eine größere Ausdehnung gewonnen haben, beispielsweise mehrere Verkaufsstellen besitzen, empfiehlt es sich schon ans dem Grunde, auch an Nichtmitglie der zu verkaufen, weil die Lagerhalter außer Stande sind, die »mn Kaufe berechtigten Perionen zu kennen, und dadurch zu Uebertretuugen sowohl der StaatSgesetze als der Statuten ver anlaßt werden," über welcheu Herr Richler aus Magdeburg referirte und die Gründe für die Stellung des Antrags recht fertigte. Derselbe wurde schließlich nach längerer Debatte, an welcher sich tue Herren Parifins Gardelegen, Schnlze Delitzsch, Eugen Richter-Berlin, Germann Leipzig, Hofmann - Görlitz. Pfahl-Königsberg bethcrligten, mit der Voraussetzung, „daß die selben zu Tagespreisen verkauft«", amen 3 Stimmen ange nommen. Der zweite Gegenstand der Verhandlung sollte ein Antrag der Anwaltschaft über Gewinn - und Geschästsantheile bilden. Der Anwalt, Herr Schulze-Delitzsch, zog jedoch deuselbeu unter dem Bemerken, daß er sich darüber klar geworden, daß die Sache, wie sie im Anträge vorliege, noch nicht reif sei, noch vor begonnener Verhandlung selbst zurück. ä?aMen wurde geltend gemacht, daß jedenfalls die Rescrvesondssraa«, welche »»» den Borschußverei»«« behandelt Word«, »ft, auch vor tue ff oasumvereiue gehöre, und es entspann sich nun darüber, ob die Eonsumvercme ReservcsondS bilden sollt«« oder nicht, eine lange und lebhafte Verhandln«-, die endlich durch Annahme de« Antrags: „Die Ansammlung eines mäßigen Reservefonds iß u» Jvteresse einer soliden Geschäftsführung auch für die Coosnmvereine wünschenswerth; die Höhe desselben ist der Fest setzung dcr einzelnen Vereine überlasten," ihren Abschluß er reichte. Die Tagesordnung war hiermit erledigt. Der Vor sitzende, Herr Nirze, sprach hierauf, hinweisend aus das Voll brachte, den Schluß des 10. Berelnstags deutscher ErwerbSge uossmschasten aus und ebenso deu Dank der Delegirten an Le»v- zig, dessen Bürgermeister vr. Koch und den Bewohnern, welche die Abgeordneten so gastfreundlich empfangen Dcr Schluß er- folgte gegen 2 Uhr. Pen8iv»8-Verein MKMlier Vviimten. " li«, dessen Signalement »ut» D nachsteht, hat sich seit 4. Juli >863 von hier entfernt und sich der Erfüllung seiner Gatten- u«d Balers lmporMs HgLiTen, rhk. p«r »I«, Sächsischer Beamten, vr. kr 8edrr»r«e, Vorsitzender. KreMner L Voi8in, KurLVüLrell unä Mvv-llüuälimx Ko. 44 knuror Struss«. Mehren Hmsch-Mche Mhllngtu (Ville») mit mehr oder weniger zugehörigem Areal, iu nächster Nähe von Dresden and der reizendsten Lage an der Ober- n. Nieder-Elb«, ist sehr preiSwürdi, za v«rkaufe« b«anftragt Dresden, RnMirkl Nr. 4. k. Eia« «epr«et«, UM« emps^lme wüascht Nttstnmtrrr » rrthrilm »d »ürb« auch Wh« Unterricht ü»kr,eh«m. «rbitttt »a» «»t«, Chiffre «. Die geehrten Mitglieder werden daraus aufmerksam gemacht, daß die «w-elle MLIN« «ler F»I,rSaI»rItrü,k am 1. Gepttmber b. I. fällig wird und m der Zeit vom 1. bi« IS. September au de» Vereins-Cassirer, Herr» Depositen- Controleur Müller hier, bei Vermeidung der festgesetzte» Strafen abzusühre» ist. Dre-de», am 2?. August >868. DaS Direktorium deS PensionS-VereinS für Wittwen und Waisrn Bekanntmachung. Der ehemalige Restaurateur und koch Ulexaiber verrr»« auS Ber- darch Gelegenlwus Kauf zu folgende» bi Mr. rs »«sirttrt t« . »4 jsrttrt t> Probe» »erden a»s «»»sch »er» »««bsotgt. Aller Geschäft, GtHLLdtzusstr Nachdem die edlere» Sorten eiogetroffea find, empfehle solch« meine» geehrte» Kunde» hiermit bestens. 18, früher a» der Maner. >. r Müller, Polizeirath After: 4> Jahr; Größe: S Fuß > Zoll wenß.; Haare: brann; Augen: blau; Statur: schlank: besondere Kennzeichen: Drüsengeschwulst. 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