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Dresdner Journal : 28.08.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186808289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-08
- Tag 1868-08-28
-
Monat
1868-08
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 28.08.1868
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öS. Sproc. b>jb itatien. adahuaUiku s ; to. litN 288.25, 4lt»i d». iu. 8t. p». »Uuü»PA. oh« -.">41 »8 Ir.-H « ; d»u k G»k. k«»- ita- Lombarde« Ruffel, ». lv«2 8«^: ihe v. 18vb leibe >882 71^. !L. «»„ft. )0 Solln»: Ml. (V»r. «el. b-rd «ub. 84.10, L—l« r »Id. — ». <«»(«»- >«jk d» Ka -. -Aul. 02.20 «aakaN,e> USV; Lou- r.50; M«»»- , G>; der,), aade-cultar- tchsErbUtod. as Pfaudbr. S; Leipziger 4 « ; süch! . - B-i laiid- , küudb. »1b - DreSduer ; do. kl. »r-z « 48k 88-8 H E. Gt 102^ Gt cikamslhe di^rreichjch, sch« Loose v. ipz. DreSd». »e 2üd«-b E.» I» - Zittauer tr- Eisend. Berlin »»r- s. «aokan. G i Leip,, mar. Vaui» Brauerei-Ari. ttw «.! : Mediuger Nct.mii 40» m Dampf- bdampstanst- niederl-ßn silche Lhaw- Feuer 8er lr. »l B., n IN G.; 8K V8>t ».! 8b "Yb «-! ,al»z 1 E. d». rader Eisen- Czernowitzer litzer Eise»- .Prior. dH W2»; b^ lOl S^, «l B l4»ztz H.» kfurt a. M. lbl^ d,.! > Mt. v.24 i K.8. 8vzh olterreich'che > b» „ -u: -Tb!r. lr. - Rir k — Rubl.: mcS Stück.: :n: — Thlr. a: » Tblr. »dl. ameri- 8, m«ddi. I. do 7!4. vengal 8, Uhm» >rno 8'/b- Orleout — . Wechsel, igio l4b?i: dr. llO-tzi Illinois ille 80 o>- extra state) 6. AnZnft. »er -ie« enmorkt: Hofer pr. 7^.r»'r.: »X »4-, ö DPr; l 4-4zb ei». re Umsitze >»« deffere eise. vfd. brutto lr.: kl- öl »t« »0 W». »r 1Ä0 ter Hafer Er»,.» d«ct»«» W Sgr»; her Rl- :tbr. «4^. r August er Rovdr. bwankend. »st 3t >t, rituS loco :. Ortober toi I8'>„, oc» vo„ . October lpr t Mai ekb«» « ISi» Lbonnemrut,preise: , 3t«mt^I»u»Lbl»x Kiuru. Inseratenpreise: kür ä«v lluum «ioer ^e»p»It«o«n Loll«: 4 I^pr. Vot«r „Lii>x«»»uut" <ti« Loile: 3 ^«e. Erscheinen: T't^Uck, Mit ^uonokm« ä«r 8ouu uuä keiortapo, Lk«°ä» Nir äou solxeuck«» V«« ^iikrliok: 6 pktr. ktpr ^Motiek! » „ 15 „ 0lo»»tl>ok:— „ tb „ Liureiuek'uiumerll: l „ Iu»r«-»»«» tN»t1»k-Il-t» 2 I klr. »teluoeleebdiir, »u»»«rk»Id a«» Kuntit. Vl n-I«» ko», uuck 1868. Freitag, deu 28. August —— — DresduerAmuM. / VerantwoMcher Redacteur: I. G. Hartmann. »nldrnteaaannlMu »uawtirls: 1<«lp«lG: e « Lurxoorurri», k'vMMixtouüe 4«» Vro»6n«r ^oaruul»; «kouckuo. I Lvaei, kour; U«Wk»r« «Mimt Wi,»-I^tp«lU'k>W«l-pr»»nenn «. N.: ch VoaQ«», Lpchtz»^ ch»voro»'««k« Suokk., L»«»«»»»'» Nao,»», llrovr.«« dto»»«; Lr,»«: L Amr^orr»; Sr»«I»a! l. L»oon»,»dur«,a, Si kurrmvi Wr»tckW»».U.:ck»i»a»'»«k« Naekd.; Lti»: -»l»»«», Vari«: 8»,»,, Sorri»» Sl6«., (8, kl»o« ä, l» Naus»«); ?r»A: k» L»»ric»'r Lackk., «el«: ^i.. Oorinr«. «eraulkber: LLulgl. krpockitMU ckoi kk-eiän«r Foaru»!», l)re»4«», S4»rie»»tr»»,« Uo. 7. NillMmtlichrr Theil. Ueberflcht. relegrntzhische Nachrichten. ZeitnngSschan. (France. — Constitutionnel.) TagkSgrschlchte. Berlin: Nachrichten vom König. Die neue Maß- und Gewichtsordnung publtcirt. Aus dem Bundesrathe. Regelung des Auswanderunas- wesens. Die Gründe des Abbruchs der Rheinschiff- fahrtsverhandlungrn. Vermischtes. — Schleswig: Behördenoraanisation. — Oldenburg: Abtretung der Insel Wangerooge. — Schwerin: Reform der Steurrverfafsung.—Koburg: Thüringer Kirchentag. — Karlsruhe: Banketreden beim Verfassungsfeste. Vermischtes. — Darmstadt: Die russischen Ma jestäten. — Wien: Die Consularjurisdiction in den Donaufürstenthümrrn. Entwickelung der Dinge in Böhmen. Tagesbericht.—Prag,Troppau, Triest und Pesth: Von den Landtagen. — Paris: Ver- urtheilungrn. Rochefort. Manöver. Zum Fallisse ment Arman's.— Bern: Internationaler Sanitäts- congrrß. Die Königin von England. — Haag: Minister beurlaubt. — Florenz: Dementis. Theilung der päpstlichen Schuld. — London: Das französische Kabel. Aus Mergele. — St. Petersburg: Pseudo-Attentat auf den Groß fürsten Wladimir in Tomsk. Vermischtes. — Bu karest: Dementi. — Belgrad: Cholera in Per sien. — Nrw-Vork: Vermischtes. Drr»duer Nachrichten. Pradiuzialnachrichte». (Leipzig. Glashütte. Seif hennersdorf.) vermischte«. Ei»ktsandte«. Elatiftil msd volttwirthschast. Aruilleto». Tagevtalevd«. Iuserute. Väeseaaach» ruhten. Telegraphische Nachrichten. -»»hur,, DannerStag, 27. Anguft, Mittag«. (Tel. des Dresdn Journ.) Bei der heutiprn Prafi« »ratrUwahl de» Iuristentag« wurde Präs. Vneist aa» Berlin z»m Präsidentrn de» Plenum» gewählt. Prä sidenten der drei Adthrilnngrn wurden vr. Wolffsohn an« Hamdnrg, «raeralsta»t«anw>lt vr. Schwarze au« Dre«den und Präsident Albrecht an« Hamburg. Hamburg, DounerStag, 27. August, Morgru«. (W. T. B) Zum Juristeutügr hatten sich bi» gestern Abend 44» Theil»,ehmer angemeldrt. Dir Begrüßung der Gäste im Lonventgorte« erfolgte durch vr. Wolff sohn. Mimstrrialrath vr. Kalb au» München hielt dir Erwidrrungtrede. Prag, Mittwoch, 26. August. (Tel. d. W. Abdp.) Da» Oberlaude»grricht hat über Vrrusuug de» Re- daetenr» der „Politik", Nrdoma, gegen die iu erster Instanz gesälltrn Urthrile da» aus 14 Minute Kerker «ad 1SV<» Fl. Lautiouroerlust lautende Urtheil ans 18 Monate Kerker uud 2006 Kl. EautionSverlust, ser- uer dir aus 4 Mauate Kerker uud 1200 Fl. Lautiou«- »erlust «»»gesprochene Strafe auf 18 Mouatr Kerker und 1500 Al. Laution»vrrlust derschirft, endlich da» in erster Instanz auf 18 Monate Kerkrr und 2000 Fl. Äa«tion»»erlust lautende Unheil bestätigt. Lemberg, Mittwoch, 26. August. (Eorr. Bür.) Der „Diiennik L»o»»ki" drr-ffr«1licht eine »orbrrei- tete Prntia« an dr« Landtag wegen Richtbeschickung de« Nrich»rath» nnd Erlaffung einer Adreffe an de« Thron mit der Bitte um eiue Stellung für Galizien wie jrur Langrrßpalrn» dar 18Z0. Krakau, Mittwoch, 26. August. (Tel. d. Pr.) Bischof Ludwig vrtaw»Iy ist gestern, 82 Jahre alt, hier gestorben. — Der ,.Lz»»" beschwört Smolka'« Partei, sie möge dnrch Aufreizung der Bolkbmaffe« keine Presfian auf den Landtag a«»üben, denn sonst könnte dieser Landtag der letzte fein, und Galizien der Schauplatz autteaastitutwnrller Regterunglmittel werden. Haag, Mittwoch, 26. August, Rachmittag». (W. T B.) Dir wegen der Zuckerronvention hier tagrnde internationale Lonseren, hat eine Abänderung de» Vertrag« von 1864 beschlossen, wodurch eine vorläu fige Ermäßigung der Etngangrsteuer nach Frankreich um ungefähr 2 Frr». herbrigeführt wird. Kopenhagen, Mittwoch, 26. August. (W.T. B.) Der «irdrrläudische Ministerrrstdrnt W. F. Nochuffen, hier und in Stockholm beglaubigt, ist zum Gesandten in Berlin ernannt Warde«. Drr»deu, 27. August. Die französischen regierungsfreundlichen Journale überbieten sich neuerdings in der Versicherung, daß der Friede keine Störung erleiden werde. Alle Gerüchte, welche einer entgegengesetzten Anschauung Nahrung geben könnten, werden sofort in officiöser Weise wider legt. Die erfolgte Ernennung Lagueronniöre's zum französischen Gesandten in Brüssel war von ver schiedenen Blättern in einem der Krieaspartei günstig gen Sinne ausgefaßt worden. Dieser Auffassung tritt die „France" in folgendem (bereits telegraphisch an- gezeigten) Artikel entgegen: „Einige Pariser Blätter und mehrere Correspondenzen der Departements und- des Auslandes lassen sich, indem sie die Ernennung des neuen französischen Gesandten in Brüssel besprechen, zu Auslegungen und Vermuthungen verleiten, zu wel chen weder die Beziehungen der beiden Länder, noch die Politik ein Recht geben, zu deren Vertretern im Anslande Hr. v. Laguöronniöre nunmehr gehört. Die Politik der französischen Reaieruna gegen Belgien war stets von einem Geiste aufrichtiger Freundschaft geleitet, welchen gegenwärtig nichts zu verändern oder zu schwä chen geeignet ist. Wenn Hr. v. Lagueronniöre die Wahl des Kaisers auf sich gelenkt hat, so geschah es, davon sind wir überzeugt, weil er bei allen Gclegen- bcitrn seine Sympathien für Belgien, seine Achtung für die Nationalität und die Einrichtungen dieses Lan des mit Entschiedenheit bethätigt hat. Hr. v. Girardin selbst, der wirkliche Führer der Politik des Krieges, bat in einem übrigens von Gerechtigkeit und persön lichem Wohlwollen eingcgebcncn Artikel der Sendung dcs Hrn. v. Laguöronnierc nach Brüssel die Bedeutung zu nehmen gesucht, welche man ihr von gewissen Seiten bat geben wollen. Es ist in der That schwer, die diplomatische Mission des ehrenwerthen Senators mit ernsten Eventualitäten in Zusammenhang zu bringen, wenn man sich erinnert, daß er einer der überzeugtesten Vertheidiger der Politik des Friedens ist, jener Politik, welche, außer Stande, eine Verletzung der Größe und Würde unsers Landes binzunehmen, ebenso entschlossen ist, sich nicht von den Grundsätzen der Gerechtigkeit und Mäßigung zu entfernen, welche ihre Ehre und ihre Kraft sind." — Ein neuerer Artikel der .France", unter der Ueberschrift: „Das systematische Mißtrauen", welcher sich gegen die Befürchtungen Derjenigen rich tet, die nicht an die Erhaltung des Friedens glauben wollen, schließt mit folgenden Worten: „Die heutigen Zustände enthalten durchaus keine Anzeichen für den Krieg. Die Zukunft gehört zwar Niemandem; wer jedoch die Verhältnisse, welche zwischen den einzelnen Großmächten bestehen und die Interessen.^welche die ¬ selben vom Kriege fern halten, kaltblütig betrachtet, darf hoffen, daß der Friede nicht gestört werden wird." — Bezeichnend ist ferner ein Artikel des „Constt- tutionnel", welcher, die Kaiserrede von Troyes be sprechend, sagt: „DaS Publikum sieht ein, daß die kai serlichen Worte die bestimmteste Zusicherung enthalten, es werde der Friede nicht gestört werde«. Auf der an dern Seite sind die Nachrichten von au-wärt- beruhi gender. Preußen verspürt nicht mehr Lust zum Kriqz- fthren als wir. Alle andern Mächte haben das größte Interesse daran, die drohenden Eventualitäten bet Seite zu schaffen. Im Orient, wie im Occidrnt, überall, wo „schwarze Punkte* den Alarmistcn nahe bevorstehende Gewitter anzuzeigen schienen, heitert sich die Situation auf und gewinnt der friedliche Geist die Oberhand. Vor einem solchen Zusammenwirken, vor einer, in Urberrinstimmung mit den Wünschen des Landes, von der« Herrscher Frankreichs neuerdings und feierlich be stätigten Bekräftigung des Friedens hat das bereits sich kundgebcnde Vertrauen nur weiter um sich zu greifen und feine natürliche Wirkung hervorzubringen. Die Industrie kann fortan alle wünschenswerthe Thätiakeit ihren Arbeiten widmen. . . . Möchten die Kapitalisten dem Ausrufe der Regierung folgen, die für die allge meine Sicherheit Bürgschaft leistend, ihnen zuruft: Wagt, unternehmt, verbreitet überall hin Fruchtbarkeit und Leben; die Gegenwart gehört euch, die Zukunft ist euer; die schlechten Zeiten sind vorüber!" Tagesgeschichte. * Berlin, 26. August. Ce. Majestät der König wirb morgen Abends hier zurückerwartet. Gestern Abend ist Allerhöchstderselbe in Gotha eingetroffen, vom Her zoge auf dem Bahnhöfe empfangen worden und im Schloß Friebrnstein abgestiegen. Heute früh 8 Uhr hatte das 95. Infanterieregiment Parade vor Sr. Ma jestät. Nachmittags verließ der König Gotha, traf um 5 Ahr in Weimar ein und begab sich in Begleitung des Großhrrzogs nach dem oberhalb Weimar belegenen Exercirplatze, um das 94. Regiment zu besichtigen. Dir Parade, welcher auch die Großherzogin beiwohnte, wurde unter Zudrang einer großen Menschenmenge abgehalten. Später fand ein Familieudiner statt. Der König wird sich morgen früh nach Arnstadt und Erfurt begeben und Nachmittag nach Weimar zurückkehren. — D«e „Pr.-Eorr." bestätigt, daß Sc. Majestät vor der Reise nach den Elbherzegtbümern sich zu Truppenbesich- tigungen nach dem Königreiche Sachsen und nach Mecklen burg begeben wird. — Der „St.-Anz." publicirt heute die aus Homburg vom 17. August datirte und vom Grafen v. Bismarck-Schönhausen gcgengezcichnete Maß- und Gewichtsordnung für den Nord deutschen Bund. Diese neue Maß- und Gewichtsord- uung, bei der bekanntlich die Grundlage des Maßes und Gewichtes das Meter oder der Stab, mit decimalcr Theilung und Vervielfachung ist, tritt mit dem I. Ja nuar 1872 in Kraft, doch ist die Anwendung der der selben entsprechenden Maße und Gewichte bereits vom 1. Januar 1870 an gestattet, insofern die Betheiligten hierüber einig sind. — Der Schutz des geistigen Eigenthums der in dem Bereiche des Norddeutschen Bundes erscheinenden Schrift- und Kunstwerke unter liegt gegenwärtig einer mehrfach von einander abwei chenden Gesetzgebung. Diejenigen Fragen, welche erst durch die Fortschritte der bildenden und nackbildenden Künste und Fertigkeiten in den letzten Jahren praktische Wichtigkeit erlangt haben, zur Zeit der Abfassung der jetzt geltenden Nachdrucksgesctze indessen noch nicht auf getaucht waren, sind überdies in den meisten derselben noch gar nicht oder mangelhaft behandelt. Das In teresse des Buchhandels an einer Gleichförmigkeit und Vollständigkeit der Gesetzgebung auf diesem Gebiete hat daher sowohl die localen als die Ccntralorganc des deutschen Buchbandels zu Leipzig veranlaßt, die dcs- fallsigen Wünsche der Betheiligten wiederholt der kgl. sächsischen Regierung vorzutragen. In diesem Sinne ist bereits ein von einem Ausschüsse deS deutschen Buch- händlerbörseuvercius in Berlin 1855 bis 1857 au-ar- arbetteter Entwurf zu einem allgemeinen deutschen Ge setze Über den Schutz deS Urheberrechts an literarischen Erzeugnissen und Werken der Kunst, der im Oktober 1857 zu Leipzig einer Revision unterzogen wurde, der königl. sächsischen Regierung übergeben und auf Ver anlassung derselben bei den Arbeiten einer auf ihren Antrag zusammengetretenen Eommissiyu von Beauf tragten verschiedener deutschen Regierungen benutzt wor den. Da der Art. 4 Nr. 6 der Verfassung 4M Nord deutschen Bunde- den Schutz des geistigen Etgenthums der Gesetzgebung des Bundes überweist, so hat die kgl. sächsische Regierung unter dcm 12. Marz d. I. bei dem BundeSrathe deS Norddeutschen Bunde- den Antrag gestellt: der Bundesrath wolle die Ausarbeitung eine-, womöglich dem Reichstage des Jahres 1869 vorzu legenden Bundesgesetzes zum Schutze des Urheberrechts an literarischen Erzeugmssen und Werken der Kunst, unter Zugrundelegung des von einem Ausschüsse deS deutschen Buchhändlerbörsenvereins in Berlin 1855 bi- 1857 ausgearbriteten, im October 1857 in Leipzig re- vidirten Entwurfes beschließen, zunächst aber den 4. und den 6. Ausschuß beauftragen, nähere Vorschläge über die Art der An-führung zu machen. Da von Seiten der kgl. preußischen Regierung die Bearbeitung eine- Entwurfes zu einem Bundesgesetze über den Schuy deS Urheberrechts an literarischen Erzeugnissen und Werkm der Kunst, auf Grundlose der in dcm königl. sächsischen Mirage bezeichneten Vorarbeiten und unter Berück sichtigung der über dieselbe inzwischen erschienenen Be- urtheilungen eingeleitet, und diese Arbeit dem Ver nehmen nach bereits erheblich vorgeschritten ist, so hat, wie jetzt amtlich gemeldet wird, der Bundesrath auf den Vorschlag der Ausschüsse für Handel und Verkehr sowie für Jufttzwescn am 10. Juni d. I. beschlossen: den Bundeskanzler zu ersuchen, dahin zu wirken, daß 1) die Ausarbeitung dieses Entwurfes sobald als thunlich vollendet; 2) der Entwurf sodann dem Bundes kanzleramt übergeben und den Bundesregierungen mit- getheilt; 3) die Ausschüsse für Handel uud Verkehr und für Justizwefen beauftragt werden, den ihnen zu dem Zwecke von dem Bundeskanzler mitzuthrilendrn Entwurf unter Zuziehung von Sachverständigen Lu den betheiligten Kreisen zu berathcn und über da- Ergeb"iß in. der nächste« Session des Bundesrath«- unter gleichzeitiger Berücksichtigung der eingegangenen Petitionen zu berathcn. — Die „Prov. Corresp. ent hält folgende Mittheilung: Infolge der gegen Ende des vorigen Jahres auf den Auswandererschiffen „Lord Brougham" und „Leibnitz" stattgefundenen Er eignisse ist von dcm Kanzler des Norddeutschen Bunde- in Gemäßheit des Art. 4, Alinea 1 der Bundesver fassung, die Bildung einer Bundescommission ver anlaßt worden, welche unter dem 16. März d. I. über den Zustand des Auswandcrungswcsens in Hamburg und Bremen Bericht erstattet, sowie Vorschläge über die im Wege der Bundesgesetzgebung zu treffenden all gemeinen Anordnungen gemacht hat. Auf Grund der Ausführungen der Commission, in welcher Preußen, Sachsen und Mecklenburg-Schwerin vertreten wuren, hat der Bundeskanzler unter dem 29. März d. I. bei dem Bundesrathe den Erlaß eines Bundesgesetzes über das Auswanderungswesen für sämmtliche Häfen des Bundesgebietes, sowie die vorläufige Entsendung von Bundescommissionen nach Hamburg und Bremen zur Beaufsichtigung der Handhabung der dort zum Schutze dcs Lebens und der Gesundheit der Auswanderer be stehenden Vorschriften beantragt. Nach den angrstellten Ermittelungen hat sich im Allgemeinen als Ursache einer außergewöhnlichen Sterblichkeit auf den Aus- wandererschiffen weniger die mangelhafte Pflichterfüllung der Aufsichtsbehörden, als die lückenhafte Gesetzaebuvg, sowie das Verhalten der Capitäne und Mannschaften während der Fahrt herausgestellt. Namentlich sind folgende Lücken in der bisherigen Gesetzgebung hervor- getreten: der Mangel eines Verbotes der Benutzung Feuilleton. Die Dre»d«er Kunsta«»stelluag tw« 1868. IV. Dir Kunstausstellung ist in den letzten Wochen man- nichfach bereichert worden. Dieselbe zählt nach dem kürzlich au-gegebenen zweiten Nachtrag zum Katalog 755 Werke, incl. der Arbeiten der Schuler dcr k. Aka demien zu Dresden und Leipzig. Ein Rückblick auf die an dieser Stelle bereits besprochenen Darstellungs- gebiete zeigt verschiedene Novitäten, dir, wenigstens an- ruführen, wir hier nicht unterlassen wollen. So lir- frrtr zunächst Prof. G. Jäger in Leipzig eine Reihe trefflicher Entwürfe nnd CartonS zu einem FrcSkcn- schmuck für die Kirche zu Kleinpetschau bri Leipzig; E. Kirchbach einen CyNus von Skizzen zur AenetS Birgil't; ebenso knüpfte H. Lichtenberger in einem größern Gemälde an die antik« Mythe an und stellte einen von Nymphen brlauschten Bacchv- dar; während Prof. Schönherr rinen biblischen Stoff, rin Motiv au» drr Geschichte deS Lazarn- behandelt, welchem Bilde rine v»n R. Brandner, Schüler de- Prof. Hübner, gemalte Gestalt aus der Geschichte, Ulrich v. Hutten, ebenfalls al- Lazaru-aestalt aufgefaßt, sich anschließt. Frische-, gesunde- Leben in anmuthigcr, jugendlicher Form tritt nn- in einem weiblichen Btldntß von M. Riet sch er entgegen. Seine echt künstlerische Behand lung-weise läßt ihn, wenn er auch von drr Mode des Tages weniger als manche andere seiner Collegrn be vorzugt wird, doch al- einen der besten unsrer Por trätmaler erscheinen. Tin Name von altem guten Klang auf diesem Gebiete ist ferner A. Gliemann, der rin sorgfältig durchgeführte- weibliches Bildntß ausgestellt hat. Ein „Blumenmädchen" desselben Künstlers führt uns zu drn neu aufgrstelltrn Genrebildrrn, unter denen, durch die Wahrheit der Beleuchtung, das Innere eines Pariser Schülerateliers von O. Dörr excellirt; von allgemeiner»» Interesse bezüglich des Geaenstandcs sind dir Genrebilder von C. Franz, G. Hahn und H. Hoffmann in Düffeldorf, P. Körle in München und O. Erdmann in Düsseldorf. Die beiden letztgenann ten Künstler bieten Scrnen im Rocococostüm. Von großer Feinheit in der Zeichnung, besonders aber in der Farbe, ist das Körlc'sche Bild, welches einen in die Geheimnisse eines Boudoir- eindringenden Kavalier vor- führt; mehr noch, durch die anmuthige Natur des be handelten Gegenstandes, fesselt das Erdmann'schr Bild. Dasselbe läßt unS drci reizende Mädchengestaltrn be lauschen, welche die Karten in Herzensangelegenheiten um Rath fragen. Mit glücklichem Griff ist in den beiden Bildern das poetische Arom der Rococozeit erfaßt. Wie der Volks- und Sittenmalerei kommt auch der Landschaftsmalerei die Gunst der Zcit entgegen, und getragen von dtcser entwickelt die landschaftliche Kunst eine ebenso rege al- erfolgreiche Thätigkrit. Sie ist das Fach, welche- auch auf unsrer Au-stellung die meisten gelungenen Arbeiten aufzuweisen hat. Zwar befinden sich darunter keine epochemachenden, sofort Aller Augen auf sich lenkenden und die allgemeinste Thrilnahme aewinnendcn Schöpfungen, so doch eine große Anzahl von Werken, die für die rege Thättg- keit, für die Fortschritte der Technik, wie für die fort schreitende Richtung auf die Wahrheit der Naturdar- stellung da- günstigste Zeugniß ablrgen. Mit der er zielten Wadi deit drr Erscheinung gelang es auch zugleich vielen Malern, wa- besonder- anzurrkennrn, tiefer in da- Stimmunasleben der Natur eiruudringen. Die besten Landschaften lieferten Münchner Künstler. Wenige verstehen in so malerischer Weise die Natur zu sehen und wtrdcrzugtben, wie Schleich. Seine „Windmühle" ist in der Wahrheit des Tons, in dem Glanze des Lichts, in der Poesie und Schönheit der Farbe eine Perle vom reinsten Wasser. Ihr ist rin schön gestimmtes Abcndbild von I. Noerr anzureihen. Recht geschickt auch und wahr sind zwei Winterbilder von A. Stademann. Inder Hitze drr letzten Tage fühlte man sich vor den Bildern von der ganzen heimlichen Vorliebe des Nordländers für seinen Landsmann Winter angcwcht. Mit feinem Gefühl, sorgsam im Detail durchgebildet, ist eine kleine Landschaft im Charakter der Münchner Gegend von I. G. Steffan. Ebenso muß, neben den Arbeiten von Willroider, Baade, Gebhardt, Lange, Mali, Hacker, Bürckel, eine phantasicvollc Gcwitterschast von C. Ludwig und eine treffliche, fein abgetönte Landschaft von A. Lier: eine Partie an dcr Elbe bei Pillnitz, hervorgehobcn werden. Hoguet in Berlin hat ein prächtigesScestück geliefert. Von Düsseldorfer Land schaftsmalern sind Andr. und Oswald Achenbach, Leu, Genschow, Jacobsen, Schönfeld, Klein nnd Bode vertreten. Meist bot Tirol und die Schweiz drn genannten Künstlern die Motive zu ihren Bildern. O. v. Kam ecke in Weimar läßt uns einen Blick in da- schöne Val-Misicco an der Bernardinostraßc werfen. Ebenso werden die hübschen Bilder F. THessel'- aller hand Schweizererinnerungrn in dem Beschauer wach rufen. O. Georgi giebt in bekannter sorgfältiger Aus führung die alte Burg Rendrlstein in dem, seitwärt- von Botzen gelegenen, vom Talferbach durchströmtenSar- nethal. Auch Jul. Fiebiger lieferte ein sorgfältig behan delte-Bild. So zu drn Dresdner Landschaften geführt, babe« wir drn bereit-genannten, noch dieNamen Preller ju»., Mohn, A. Benu- und Thoma- hinzuzufüzen, Künstler, welche in erfreulicher Weise, mehr au» es in der modernen Landschaft üblich ist, da- Moment der Komposition berücksichtigen. Sie sind in ihren Arbeiten bemüht, dcm Fleck der Erde, den sie in den Rahmm bringen, mit freier Auffassung ein ideales Gepräge zu geben und zwar durch ausgebildete Formen und rhythmisch bewegte Linien, durch die Ausdehnung dcr Pläne und den Ausblick in weite Fernen, oder durch volle Baum- gruppen und den Wechsel des ansteigenden und finkenden Erdreichs u. s. w. Diese Richtung spricht sich beson ders klar und schön in einem umfassenden und wohl- gesügten Bilde Friedrich Preller'- aus, welches die Stelle vorfuhrt, auf der später Rom erbaut ward. Dem Ver- ständniß der edlen Komposition kommt dir auf die Grün dung Roms sich beziehende Staffage entgegen, welche mit der Landschaft poetisch zusammengedacht ist. Nur in der Färbung könnten die Preller'schen Bilder noch etwas wärmer sein. Von großen Fortschritten zeugen auch die charaktervollen Campagnabildrr von Venus und Mohn; besonders ist das des Letztern auch in der Farbe breit und schön behandelt. C. Clauß. Liter«kische Neuigkeite«. O. F. Gruppe: Leben und Werke deutscher Dichter. Geschichte der deutschen Poesie in den drei letzten Jahrhunderten. 4. Band. München, Bruckmann. — F. Wehl: Lustspiele. 4. Band. Leipzig, Matthe-. — V. v. Strauß. Die Bauern. Des Leben- Nachtseite. Zwei Erzählungen. Heidel berg, Winter. — H. v. Schönau: Kavalier und Jü din. Roman. Berlin, Janke. — L. Horowitz: Alu- moth. Garben auf den Gefilde», des Judenthums. No- veUensammlung. Wien, Herzfeld und Bauer. — Vr. H.mnch Hansjacob: Der Wald-Huter Krieg vom Jahre 1468. Wald-Hut, Zimmermann. — Fanny Le wa l d: Billa Riuuione. Erzählungen eines alten Lam- meisters. Berlin, Janke. — K. A. A. Kahnts: Die heilige Elisabeth. Vortrag. Gotha, Perthes. — G. R. Sievers: Das Leben des Libanms. Aus dem Rach-
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