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Dresdner Journal : 26.08.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186808263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-08
- Tag 1868-08-26
-
Monat
1868-08
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 26.08.1868
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»60 MikN desgl. daselbst; Karl August Baldig, desgl. in Reichen berg; Johann Gottfried Sammler, desgl. daselbst; Johann Gotthelf Gebauer, desgl. in Zittau; Oskar Kessler und Karl Ehrenfried Kothe, desgl. daselbst. Dresdner Nachrichten vom 25. August. — Herr Polizridirrctor Comthur rc. SchwLuß tritt morgen einen Urlaub an; seine Stellvertretung ist für die Dauer seiner Abwesenheit (bis Ende Sep tember) Herrn Polizeirath Müller übertragen. — Die neueste Nummer des „stulletio intern»- lionsl" (Nr. 21) ist vorgestern auf A»ürag der königl. Staatsanwaltschaft mit Beschlag belegt worden. Die Räume des Circus Renz in der Nähe des böhmischen Bahnhofs füllen sich täglich mit theils alten, theils neuen Gästen, welche den in der Arena gebotenen ebenso trefflichen als mannichfaltigen Pro- ductionen mit der größten Aufmerksamkeit folgen. Wie sehr wir auch den graziösen Reitern und Retterinnen, den Gymnastikern mit eisernen Muskeln und den kautschukartigen Clowns volle Bewunderung zollen mögen, unser Hauptinteresse fesseln doch immer wieder diejenigen Helden des Circus, welche von der Stute des Propheten abstammen, und wär's auch nur in weitläufiger Vctterschaft. Zwischen dem Vollblut uno der Bauernmähre besteht ein Unterschied, der minde stens so groß ist wie der zwischen einem Brillanten und einem Kieselstein; sie scheinen kaum noch derselben Gattung anzugehören. Herr Renz hatte früher und vielleicht auch jetzt noch eine Stute, die er „Arabeska" nannte und deren Bewegungen wirklich Arabesken der Anmuth waren. Schreitet überhaupt die graziöseste Tänzerin mit mehr Leichtigkeit, Eleganz und Anmuth einher, als ein arabisches Roß, das stets erst mit der Spitze des Hufs den Boden berührt, ehe es fest auf tritt? Die arabische Race ist ein Wunder von Geleh rigkeit, und wie in der Wüste das Geheiß des abstei genden Reiters sie festbannt, ohne daß cs des An pflöckens bedarf, wie sie sein Pfiff selbst aus weiter Ferne Herbeirust, so giebt cs in der wirklichen Dressur, in der hohen Schule der Pferdebildung kaum Etwas, was ihr an erreichbaren Künsten und Fertigkeiten nicht beigebracht werden könnte. * Im Keller des Hauses Nr. 78 der Königsbrücker straße hat gestern Nachmittag ein Brand stattgcfuu- den, der jedoch bedeutenden Schaden am Gebäude selbst nicht angerichtet hat; es sind dabei 3 Klaftern Holz mit verbrannt. In ungefähr 2 Stunden war das Feuer gelöscht. also auch nicht der cisleithanische Reichsrath und auch keine Delegation, mit alleiniger Ausnahme einer selbstständigen Dele 'gation der Länder der böhmischen throne, welche mit Rücksicht auf die gemeinsamen Angelegenheiten der ganzen Monarchie von den Landtagen der böhmischen Länder dazu ordentlich be vollmächtiat wäre, kann für dieses Königreich weder einen be stimmten Theil der Schuld des ganzen Reiches übernehmen, noch demselben rechmäßig Steuern auslegen, oder dasselbe, in welcher Art immer rechtmäßig, verbindlich machen." b) Von dem Momente, wo der Hauptzweck des Octobcrdiploms und des Fcbruarpatents vom Monarchen selbst aufgegeben wurde, seien auch die aus denselben fließenden Rechte und Pflichten ohne Giltigkeit. 0) Durch Verträge zwischen dem Regenten und an dern Ländern könne unmöglich über die Rechte der böhmischen Krone entschieden werden. 7) Die Ucbertragung der Legislation vom Gesammtreichsrathe auf den cisleithanischen Reichsrath, die Errichtung der Delegation; die Verkürzung des Landtags, daß er seine Vertreter in irgend einen Repräscntalivkörper Eis- leithaniens wählen solle, und die daraus fließende Beeinträch tigung der Landesautonomie seien neue für Böhmen „verderb liche Octroyirungen, die in Böhmen ohne die vollständige Zu stimmung von Seite einer berechtigten und gerechten Vertretung dieses Königreichs nie Rechtsqiltigkeit erlangen können" 8) Alles, was die Abgeordneten des böhmischen Landtags im Reichsrath und in der Delegation beschloßen haben, müsse „als ein bloses Factum angesehen werden" und könne für das Königreich Böh men „nicht rechtskräftig bindend" sein l>) Alle diese Vcrfas- sungswirren zu begleichen, sei nur möglich durch eine Ueber- eiukunst zwischen unserm allerdurchlauchtlgstcn Könige und der politisch historischen, auf einer richtigen und gerechten Grund läge vertretenen böhmischen Nation, lv) Als eine „gerechte Vertretung" betrachten die Unterzeichner eine solche, „die aus einer Wahlordnung basircn würde, bei welcher die Glcichberech tigung beider Nationalitäten durch eine überall gleiche Anwen dung derselben Grundsätze auch praktisch durchgeführt wäre", und sie versichern, daß sie „den Wunsch hegen", ein lieberem kommen mit ihren deutschen Landsleuten betreffs solcher In stitutionen zu treffen, „die eine jede Verkürzung der einen oder der andern Nationalität im Lande, bewirkt durch die blose Macht einer Majorität, hintanhaltcn könnten". Zum Schluffe ersuchen die Unterzeichnete, das hohe Landtagspräsidium möge diese Gründe ihres Vorgehens Sr Majestät, der durch das allerh. Patent vom ll. Juli d. I sic in den Landtag einzu berufen gcruthe, sowie den übrigen infolge dessen versammelten Abgeordneten zu Kenntniß bringen. Unterzeichnet ist die Declaration von 81 tschechischen Abgeordneten. Drei Herren, welche bisher dem tschechischen Abgeordnetenclub angehörtcn und k. k. Beamte sind, nämlich Landesgcrichtsrath Hawelka, Bezirksrichter Wen zel Seidl und Bergcvmmissar Dworak, haben die Er klärung nicht unterschrieben, sondern ihr Mandat als Abgeordnete niedergelegt. Brünn, 24. August. (Corr.-Bür.) Der Landtag verificirte die Neuwahlen und nahm hierauf die Ans schußwahlen vor. Lroppan, 24. August. (C.-B.) Landtag. Die be kannten Regierungsvorlagen wurden cingcbracht. Rodler sollen in jedem Lande Commissionen gebildet werden, die mit einander in stetem, dircctem Verkehr stehen. Der Prinz von Wales hat den Herzog von Marl- borouah als Conseilsprästdentcn beauftragt, dasNöthige bezüglich der Kunstgegeustände des vereinigten König reichs zu veranlassen. vr. Lisch berichtet in den „M. A." über einen größern Fund aus dem Torfmoore von Holzcndorf. Dieser Fund besteht aus den Resten einer Gießstätte der Bronzezeit, unter welchen sich auch eine voll ständige bronzene Gußform zu bronzenen Wurfgeschossen, die erste in den deutschen Ostsceländern entdeckte, mit den abgebrochenen Gußzapfen, findet, außerdem aber noch auS ungefähr 30 Stücken von theils noch nicht gefeilten, gegossenen Altcrthümern geringem Ranges, theils von Bruchstücken von zerbrochenen bronzenen Gerüchen, welche offenbar zum Einschmelzen bestimmt gewesen sind. * Der als Gesanaslehrer rühmlichst bekannte Ver fasser der großen Gesangsschulen für Deutschland, Friedrich Schmitt, ist von München nach Wien über- aesiedclt. Von seiner jüngst erschienenen Schrift »die Auffindung der Voix mixte der Sopranstimme" wird behauptet, daß sie dazu beitragen könne, künftig unsre Primadonnen wohlfeiler zu machen. * Charlotte Birch-Pfeiffer hat ein neues vieractigcs Schausplel „Wer ist sie?* an die Bübnen versandt. -s Aus Bem meldet man den am 17. d. Mts. er folgten Tod des russischen Memoirenschretbers Fürsten D o lao ruck i. Femer wird aus Hannover geschrieben, daß Albert Methfessel, der bekannte Liedercompo- nist, zu Heckenbeck bei Gandersheim, wo er bei seiner Tochter verweilte, vom Schlage getroffen, hoffnung-lo- danieber liegt. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Departement der Finanzen. Bei der östlichen Staatseisenbahnverwal- tungsind ernannt worden: Gustav Adolph.Schwarze, zcithey Dtätist, als Hauptverwaltungsexpedient; Hein rich Hermann Eichler, desgl.; Karl GottlobSchwarze, desgl.; Friedr. Emst Rüdiger, desgl.; Julius Kluge, desgl.; Wilhelm Robert Göhre, desgl.; Friedrich August Preusche, desgl.; Friedrich Auqust Meißner, desgl.; OskarSteinmüller, desgl; Friedrich Robert Ublig, desgl.; Gust.Herm. Baumgart, desgl.; Edmund Lvt- tenburger, desgl.; Julius Theodor Rieger, desgl.; Emst Otto Ludwig, zcither Diätist, als Copist bei der Hauptverwaltung; Friedrich Theodor Lehmann, »either Cvpist, als Güterexpedicnt; Karl Friedrich Lieb - scher, zeither Güterexpeditionsassistent, als Güterex- peditnt; Karl Holzapfel, desgl.; Friedrich Rentzsch, zeither Diätist, als Güterexpeditionsassistent; Oskar Reichelt, desgl.; Johannes Horack, desgl.; Friedrich AugustLanger,drSgl.;ErnstMauerSberg er, desgl.; Karl Oswald Mütze, desgl.; Florimont Wilhelm Grün del, desgl.; Otto Moritz Lohrmann, deSgl.; Oswald Stohn, desgl.; sämmtltche Vorgenannte in Dresden; Julius Herrmann, zeither Dtätist, als Gütererpe- dient in Bautzen; Emil Dhecdor Teichmann, desgl. in Löbau; Karl Hermann Deichsler, desgl. in Gör litz; Paul Gustav Emil Bach, desgl. in Reichenberg; Karl Moritz Rndolph, zeither Diätist, als Güter- - expcditiouSassisimt jn Bodu.bach, Friedrich August ProviuMlnachnchttU. Leipzig, 24. August. Das „L. Tabl." erklärt zur Thcatersrage bezüglich der Nachricht eines Wiener Blattes, daß vr. Laube von Neujahr ab die Dirrction des Leipziger Stadttheaters aus eigne Rechnung über nehmen werde, mit aller Bestimmtheit versichern zu können, daß die ganze Angelegenheit immer noch nicht, gleichviel nach welcher Seite hin, endgiltig erledigt ist. — Femer meldet das „L. TAbl.": An einem Neubau der Lurncrstraße verunglückte heute Morgen ein daselbst beschäftigter 58jähriger Zimmcrgesellc, namens Christian Rietzschel aus Gaschwitz. Er stürzte etwa eine Etage hoch von der Leiter auf die Erde herab und zwar so unglücklich auf den Kopf, daß er einen Schädclbruch erlitt und tödtlich verletzt im Sicchkorbe nach dem Jakobshospital gebracht wurde. — Unter halb der Eisenbahnüberbrückung der Eutritzscher Chaussee wurde heute früh in der vierten Stunde am Bahn damm der Thüringer Bahn ein junger Mann, hiesi ger Handlungscommis, mit blutendem Kopfe und einer Armverlctzung in bewußtlosem Zustande aufgefunden und ebenfalls im hiesigen Jakobshospital untergebracht. Es scheint, daß der Unglückliche die Absicht gehabt hat, sich von einem Zuge überfahren zu lassen, von den Räumern der Maschine aber von dem Bahngleise weg und zur Seite geschleudert, dabei aber so schwer ver letzt worden ist. Wegen seines andauemden bewußt losen Zustandes hat der Verletzte bis jetzt irgend welche Aufklärungen nicht zu geben vermocht. — Am 21. August Abends in der siebenten Stunde entstand in Borna in den Scheunen des Bürgermeisters Heinrich eine Feuer, welches dieselben bis auf die Umfassungs mauern zerstörte. Die Scheunen waren an das Mi litär verpachtet und enthielten 359 Ceutncr Heu, 258 Scheffel Hafer und 5 Schock Stroh, was natürlich Alles von den Flammen verzehrt wurde. Kurz vor dem Ausbruche des Feuers soll in den Scheunen noch Heu gebunden worden sein. — Seit mehrem Tagen ist die Koble auf der Grube Mansfeld bei Albers dorf (Markranstädt) durch Selbstentzündung auf freiem Felde in Brand, so daß die Spritzen hcrbeigerufen werden mußten, da man die Maschinengebäude der Ge fahr des Anbrcnncns ausgesetzt glaubte. Diese letztere Befürchtung hat sich nun zwar als grundlos herauS- gestcllt, doch war es, wenigstens bis vor einigen Ta gen noch nicht gelungen , den Brand zu löschen; der Betrieb auf der Grube ist keineswegs gestört. Lhewnib, 24. August. Es wird dem „CH. Tgbl." von unterrichteter Sette mitartheilt, daß das am 22. August Abends in den Baum)chen Räumlichkeiten zum Besten des Albertvereins abgehaltene Concert einen Ertrag von zusammen 208 Thlr. und einigen Groschen geliefert hat. Hierbei befinden sich auch die Einnahmen derjenigen Damen des Vereins, welche den Verkauf von Blumcnbouquets, kohlensauren Getränken rc. übernommen hatten. Da weder Hr. Baum für sein Local, noch die Herren Musikdirektoren Mannsfrldt und Berndt für die Leistungen ihrer beiden Kapellen liqui- di,t haben, so dürfte der Regieaufwand ein sehr mäßi ger werden und eine recht hübsche; Summe für den Hauptverein abgesendet werden können. lll Bad Milde«stein-Lei«»ig, 24. August. Die Ge neralversammlung der Mitglieder der Wtt- wenk.asse der Aerzte, Wundärzte, Thierärzte und Apotheker des Königreichs Sachsens, sowie der an grenzenden Herzogthümcr und Firftenthümer wird Montag den 31. August, Vorm. 11 Uyr in Bad Mil- denstein abgehalte« werden. Zu dieser Versammlung, welcher ein gemeinschaftliche-, auch vou Damen be suchtes Diner im Salou des Bades folg», sind auch Nichtmitglicder und deren Angehörige willkommen. ES freut unS, bet dieser Gelegenheit mtUhrileu zu können, daß die Eurliste des Bades Mtldenstetn bis -estem von 9000 Scudi angekauft. Man steht hieraus, wie sehr die amerikanischen Künstler von ihren Landsleuten unterstützt werden. Dies ist auch bei den Engländern der Fall; viel weniger bei den nach Rom kommenden Deutschen, mit Ausnahme einiger in England lebender deutscher Kaufleute, welche zuweilen englische Preise zahlen. Es giebt auch in Rom eine Anzahl von ameri kanischen Speculanten, welche Gemälde zu wohlfeilen Preisen kaufen und in Amerika das Vierfache dafür erhalten. Sie besuchen vorzüglich die vielen Gemälde- läden, wo schlechte Kopien und mittelmäßige Originale zu billigen Preisen zu haben sind. Wirkliche Gemälde- Handlungen besitzt Rom nur in den beiden Läden des Herrn Civtlotti und Calisto. Die übrigen, von denen ein gewisser d'Atri, rin Erzwucherer der Kunst, die meisten besitzt, enthaUen außer mittelmäßigen Copien und Originalen, Aquarelle und besonders transparente Lampenschirme, mit Beleuchtung der Peterskirche, des Kolosseums und der Girandolen, welche in Masse ver kauft »erden. — Die „Times* veröffentlicht den Wort- laut der bei Gelegenheit der Pariser Weltausstellung abgeschlossenen Prinzenconventton zur Beförderung allgemeiner Reproduction von Kunstwerken für die Museen aller Länder. Dieselbe ist von dem Prinzen von Wales, dem Herzog von Edinburgh, den Kron prinzen von Preußen». Sachsen, Rußland, Italien und Dänemark, den Prinzen Jerome Napoleon, Ludwig von Hessen, 'OSkar von Schweden und Norwegen, dem Grafen von Flandern, den Erzherzögen Karl Ludwig und Rainer von Oesterreich, sowie den Herzögen Ni kolaus von Leuchtenberg und AmadeuS von Aosta unter zeichnet. Sie befürwortet daS im Londoner South- Kenstu-tou-Musrum zur Reproduction vou Kunstwerken angewandte System. Zur Erleichterung der Herstellung H<S Erwerbs und Ku-taujcheS jotcher Abgüße u. s. w. Minorität. Graz, 24. August. (C.-B.) Landtag. Schlosser und 32 Genossen beantragen eine Dankadresse an Se. Majestät dm Kaiser für die Sanctionirung der Staats- arundgesetze, insbesondere der cvnfessionrllen Gesetze. Pfeifer zieht seinen Anttag auf Sistirung des Ver kaufs von Eisenerz zurück. Lemberg, 23 August. (Pr.) Soeben wurde dem vr. Smolka ein Fackelzug gebracht, an welchem Hun derte von Fackelträgem und eine große Volksmenge Theil nahmen, vr. Smolka dankte in einer kurzen Ansprache. — Der gestern im Landtage angekündigte Antrag Zyblikicwitsch's wegen einer landtäglichen, durch eine Fünfzehnercommission vorzubereitenden Superrevi- sion der Verfassung und der Staatsgrundgesetzc, wurde von dem polnisch-nationalen Club angenommen. Pari«. 23. August. Der „Moniteur" macht be kannt, daß am 24. September der Druck und Verlag der „beiden officicllen Journale der Regierung", also des „Morgen- und Abendmoniteurs", öffentlich an den Mindestfordernden zugcschlagen werden soll? — Man schreibt der „K.A": Alle Personen, deren Briefe, welche die Nr. 12 der in Brüssel gedruckten „Lanterne" enthielten, auf der Post saisirt wurden, sind vor den Untersuchungsrichter geladen worden. Nach dem Preß- gcsetze sind nämlich Diejenigen strafbar, welche verbo tene Blätter in Frankreich cinführen. Brüssel, 24. Augnst. (Tel.) Das heute Mittag ver öffentlichte amtliche Büllctin über den Zustand deöKron- prinzen lautet: Die Nacht ist gut verlaufen. Des Morgens ließ sich eine leichte Besserung im Zustande des Prinzen wahrnehmen. Madrid, 19. August. (K. Z.) Die Anzeichen der Zersetzung bänfcn sich hier. Das Haupttagcsereigniß ist die Bestätigung der Nachricht von der Verände rung des Ministeriums Gonzalez Bravo und von dessen Ersetzung durch den General Concha zugleich mit Alonzo Martinez und Babamonde, d. h. also ein aus solchen Persönlichkeiten gebildetes Cabinet, die der liberalen Union und den in der gemäßigten Partei ihr Nahestehenden zuncigcn. Dieser Ministcrwcchsel ist be schlossene Sache; indeß er wird erst nach der Rückkehr der Königin aus Avila in die Thore Madrids officiell werden, es müßte denn sein, daß Gonzalez Bravo die sen Moment nicht abwartcn möchte oder die Eventua litäten die Lage umgestalten dürften. — Mehr noch als der Cabinctswechsel nimmt für den Augenblick die Nach richt von der Krankheit des Generals Dulce auf den canarischcn Inseln die öffentliche Meinung in Anspruch. Die Krankheit ist in der That bedenklich; die Leber ist stai k angegriffen, zugleich hat er das Wcchselfieber. Die Frau des Generals Dnlcc ist eben von Bayonne ab gefahren, um sich nach den canarischcn Inseln zu begeben. (Laut einem Telegramm aus Madrid vom 22. ds- hat die Regierung dem General Dulce die Wahl eines anderweitigen Vcrbanuungsortcs gestattet, während, einer Meldung der Pariser „Gironde" vom 24. d. zu folge, General Dulce auf den canarischcn Inseln ge storben ist.) London, 24. August. (Tel.) Es ist jetzt in Bezug auf das Eisenbahnunglück in Wales festgestellt, daß die Aschenrcste 33 Leichen angehörcn, darunter zehn männlichen, elf weiblichen Geschlechts; die übrigen sind durchaus unerkennbar. Die Bestallung der Verunglück ten erfolgt morgen. — Infolge des Sturmes, der Sonnabend Nachts wüthete, haben viele Schiffbrüche an der Westküste stattgcfundcn. Das Schiss „Tura" ist im Mersey gesunken, 33 Personen sind ertrunken. London, 23. August. (Tel.) Das Ministerium er hielt keinerflei Bestätigung über den angeblichen Attcntatsve» such auf die Königin in Luzern. * Kopenhagen, 24. August. (Tel.) Der „Berlingske Tidcudc" zufolge wird der König auf der Rückreise von St. Petersburg Stockholm besuche» und daselbst am nächsten Montage cintresfen. St. Petersburg 24. August. Das „T. B. f. N." meldet: Die Landstände des Gouvernements Saratoff haben die Garantie für den Bau der Eisenbahn linie von Tamboff nach Saratoff übernommen. Heute wurden die Subscriptionsbedingungcn für den Bau der Eisenbahnlinie von Tamboff nach Kosloff bekannt ge macht. — Nach dem amtlich veröffentlichten Handels berichte hat sich der Exporthandel über die Grenzen Europas innerhalb 11 Jahren verdoppelt. — Heute Nacht fand im hiesigen Flachs- und Hauflager ein großes Feuer statt. Es sind ca. 100,000 Pud Flachs und 70,000 Pud Hanf verbrannt. Der Schaden wird auf L Million Rubel geschätzt. Bombay, 19. August. (Tel.) Die Sonucufin- sterniß fand gestern bei sehr ungünstiger Witterung statt. In Bombay selbst regnete es während der Dauer der größten Verfinsterung. „hauen*, wklche auLzufüllen sein und gewiß aller Mit glieder deS Ministerium-Bestreben sein solle. Er ließ am Schluffe da- große utfche Vaterland leben. Der Vorstand deS Handelsministerium-, v. Dusch, toastirte auf da- Andenken der Vorkämpfer der constitutioneUen Freiheit, Ministertalrath Stüber auf die national-libe rale Majorität der Volksvertretung. Jn Durlach nahm Mintstrnalprästdent v. Freydorf, Abgeordneter dieser Stadt in der Zweiten Kammer, an derFeterTheil und hielt die Festrede. Jn Freiburg i. Br. wurde gleichzeitig da- Standbild enthüllt, welche- die Stadt dem Gründer der dortigen Hochschule, Erzherzog Albrecht »on Oester reich, gewidmet hat. D wie», 24. August. DieLandtagseröffnung hier und in den Provinzen ist vorgestern geschäftsmä ßig erfolgt. Ueberrascht hat unS nur die Beschluß- unfähigkett deS mährischen Landtags, in welchem die tschechische Partei auf diese Weise durch ihre Absenti- rung einen vorübergehenden Erfolg erzielte, aber eben nur einen vorübergehenden, denn daran, daß die Deut schen im mährischen Landtage die Majorität haben, wird wohl Niemand zweifeln, und es wird dieser Vor fall für die Deutschen in Mähren nur eine Mahnung sein, vollzählig zu erscheinen. Daß in Lemberg, wo hin die Tschechen bekanntlich einen Emissär schickten, der sogar die Gewißheit erlangt haben wollte, daß ein gemeinschaftliches Vorgehen der Polen und Tschechen gesichert sei, der Anttag, den die durch Smolka ver tretene Fractton stellte, den im vorigen Jahre gefaß ten und auSgeführten Beschluß, den Reichsrath zu be schicken, zurückzuztehen und die Reichsrathsmandate nicdcrzulegen, keine wetten» Folgen haben werde, ist vorauszusehen. Im böhmischen Landtage selbst hat man den einzig möglichen Weg eingcschlagen, nämlich die Beschlußfähigkeit des Landtags zu constatiren und, auch ohne die Tschechen, an die Landtagsarbetten zu gehen, ja man fühlte sich nicht einmal veranlaßt, das Actenstück, in welchem sich die Tscheche»» über ihr Nicht erscheinen im Landtage verbreiteten (den wesentlichen Inhalt dieses Schriftstückes theilen wir weiter unten unter „Prag* mit), officiell vorzulegen, sondern der Oberst landmarschall begnügte sich mit der Anzeige, daß eine An zahl Abgeordnete nicht erschienen seien und ihr Ausbleiben motivirt hätten. Wir fürchten indessen, daß es mit dem blosen Jgnoriren des tschechischen Treibens nicht mehr lange gehen werde. So lange es sich nm ein bloses Nachäffen der Ungarn handelte, könnte man dieses gewähren lassen, denn einer Realisirung dieser Nachäffereien stand schon der Unterschied der böhmischen und ungarischen Verhältnisse hindernd im Wege, da diese Realisirung nicht blos ein Preisgeben der deutschen Böhmen von Seiten der Regierung zur Folge, sondern auch ein Sichselbstaufgeben der Deutschen zur Be dingung hätte haben müssen. Auch das uns heute vorliegende tschechische Actenstück, mit welchem das Nichterscheinen im Landtage motivirt werden soll und das ein vollständig neues, Alles bisher von tschechischer Seite Gebotene übertreffende Programm enthält, ließe sich vielleicht noch ignoriren, so lange man es als einen Streifen Papier betrachten kann, der, wie manche frühere tchechische Expectoration bestimmt ist, wenn gleich nicht als „schätzbares Marial", in den Papierkorb zu wan dern. Wie aber, wenn man von tschechischer Seite Miene machen sollte, diesem neuen Programm gemäß zu handeln? Niemand kann einen Augenblick daran zweifeln, daß die Regierung in diesem Falle die Pflicht hätte, ohne jede weitere Rücksichtnahme, die sie bisher beobachtete, energisch einzuschreiten.— Welche Mäßigung man den Tschechen gegenüber bisher an den Tag ge legt, mögen sie daraus ersehen, daß man sich bisher darauf beschränkte, selbst über solche ausbündige Kund gebungen einfach zur Tagesordnung überzugehen. Wird dies aber auch auf die Dauer möglich sein? Prag, 24. August. Die tschechischen Blätter ver- öffetttlichten gestern die „Declaration", welche die tschechischen Abgeordneten dem Landtagspräsidium übergaben, um die Motive anseinandcrzusctzcn, weshalb sie sich „in ihrem Gewissen weder verpflichtet noch be rechtigt fühlen, Theil zu nehmen an einem Landtage mit solchen Rechten und Aufgaben, wie er nun zusam mentreten soll". Die Declaration knüpft an den bekannten Protest an, wel chen dieselben Abgeordneten in der LandtagSflhung vom >3 April 1867 gegen die Vornahme der Reichsrathswahlen eingebracht haben nnd ergeht sich sodann in einem länger« Excurse über die Gefahren, mit welchen der „Reichsrath" die „böhmisch sla wische Nationalität" bedroht habe. Dieses offene Hervorkehren der nationale« Seite der Frage ist eine Thatsache, die für die weitere Bc«ribeilll«g der ganzen Angelegenheit nicht ohne wesent liche Bedeutung sei« dürste. Wie die Nationalität, sähst die „De- claratio«" fort, so sei auch bi« heute das Staats - und Ber- sassungsrecht der böhmischen Krouländer durch die „beabsich tigten" neuen Institutionen bedroht. Böhmen sollte seiner „staatsrechtliche« Individualität beraubt" und eine „blose Pro vinz des unberechtigten cisleithanische« Staates" werden; es sollte mit diesem iu eine „Realuuiou" treten, „nachdem es doch bisher — abgesehen von den stets wieder erneuerten und stets wieder vernichtete« Berfaffun-sgeftaltuuse« seit 1848 bis heute - mit de« übrige» Länder« Oesterreichs keme andere staats rechtliche Verbindung «habt hatte, al» jene, welche i« der Ge- meinsamkeit seioer erbliche« Dynastie bestand" Schon durch die blose Thatsache der Errichtung einer cisleithanischen Ber tretuna sei dem Wahlrechte deS böhmische« Landtags, seine« Verhältnissen zu audern Ländern, seiner liomvcienz eme wesent liche Aenderu«- erstanden; durch dreselbe sei „schließlich die letzte Gestaltuna ouserS historischen Recht» der MajestätSbries vom 8. April l84tt" faetisch und gänzlich in seiner Giltigkeit bedroht worden. Darum sei von de« tschechischen Abgeordneten gegen die Beschickung des ReichSrathS proteslirt worbe«; allein man habe nicht darauf geachtet und die ciSleithoniscke Vertretung, „iu welche aus den böhmischen Ländern blo» die Repräsentanten der Minorität eintraten", habe Acte der Vcrfaffungsgebuna unternommen, „die ihr nicht zustande«", ja sie habe mittelst einer früher nicht bestandenen, vou ihr gewählte» Delegation die Lasten vereinbart, welche hieraus das Königreich Böh: übernehmen sollte. In diesem Vertrctungskvrper sei die „po litische böhmische Nation als selbstständige staatsrechtliche In dividualität" nicht vertreten gewesen und „die Repräsentation einer blosen Minorität" habe sich das Recht beigelegt, namens des ganzen Landes das Wort zu führen. — Nun, nachdem dies Alles geschehen, sei der böhmische Landtag abermals einberusen, der aller Aussicht nach keine andere Ausgabe haben könne, als „Das zur Kenntniß zu nehmen und als geschehene Thatsache auch factisch anzucrkcnnen, was ohne seine Einwilligung ge schah, Das als Landesrecht anzunehmen, was von Repräsen tanten anderer Länder mit rücksichtsloser Außerachtlassung der ganzen böhmischen Nation ausgesührt wurde; Das anzunehmen, was zum materiellen Ruin des Königreichs Böhmen, zur voll ständigen Vernichtung seiner staatsrechtlichen Selbstständigkeit und historisch politischen Individualität, so wie zur Unter drückung seiner althergebrachten — namentlich in Finanzaiwe legenhciten vollständigen Autonomie, ja schließlich infolge dessen zur Unterwerfung der böhmisch slawischen Nationalität unter die Herrschaft fremder ihr mit Vernichtung drohender Elemente führen muß". Jn „gewiffenhafter Erwägung" des Rechts, so wie des „Wohles des Vaterlandes" und ihrer Pflichten seien die unterzeichneten Abgeordneten zu der Ueberzeugung gelangt, daß sie „an dem Landtage in seiner jetzigen Gestalt und be» seiner jetzigen Aufgabe weder Theil nehmen sollen noch dürfen". In acht „Grundsätzen und Erklärungen" sprechen sie sodann ihre Ueberzeugung" aus. Diese „Grundsätze und Erklärungen" sind im Wesentlichen folgende: I) Zwischen dem Monarchen und der „politischen böhmischen Nation" bestehe ein beiderseits gleichmäßig bindendes Rechtsverhältniß. 2) Die Krone Böhmen sei nie in einer Realunion mit irgend einem österreichischen, geschweige denn einem cisleitsanischcn Staate gestanden, sondern die Verbindung der Länder der böhmischen Krone mit den übrigen Ländern sei eine „blos dynastische" gewesen. 3) Alle Aenderungen in dem Staatsrechte und der Verfassung Böhmens, wie auch die Feststellung der Wahlordnung „können nicht anders recht mäßig uud giltig vorgenommen werden, als mittelst eines neuen Vertrags zwischen dem böhmischen Könige und der ordentlich und rechtmäßig vertretenen politischen Nation Böhmens", »j „Kein außerböhmischer Repräsentativ- oder Administrativkörper, beantragte Vorlage eine- Gesetzentwurf- betreff- der Günther, desgl. daselbst; Karl Adolph Härlipa, Aufhebung des Prvpinationsrechts. desgl. daselbst; Friedrich August Schulze, desgl. in Junrbrock, 24. August. (Corr.-Bur.) Landtag. Löbau; Karl Julius Wilhelm Renz, desgl. in Gör- Von den neugewählten 16 südtirolischen Abgeordneten lttz; Heinrich Adolph Fischer, desgl. daselbst; Ernst erschienen drei. Bei der Gruppcnbildung bliebe»» die Reiichardt Scholz, desgl. daselbst; Heiyrich Hänsch, Anträge der liberalen Partei mit 22 gegen 25 in der s
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