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ien Gesetz« ist jeder Kanon oder Leistung zum LOfachen JahveSbetrage ablösbar. An« Mrck!fndi!in Lchweri», 10. August. Die heute in Schwerin und Neustrelitz erschienenen Gesetzblätter enthalten die Beiordnung, durch welche die Gesetzgebung des Norddeutschen Bunde- über da- Zoll- und Han- drlSwrsen mit dem 11. August für Mecklenburg in Kraft tritt, und die Verordnung über die Nach Ver steuerung. Wie zu erwarten stand, soll bei derselben der Betrag de- viSher von Mecklenburg erhobenen Grrnzzolls von den Sätzen des Zollveretnstarifs in Abzug gebracht werden, so daß also z. B. für Kaffee, welcher bisher in Mecklenburg 2 Thlr. pro Ctr. Ein- aangSzoll zu entrichten hatte, statt des ZollverrinStarif- sahcs von 5 Thlr. pro Ctr., nur 3 Thlr. an Nachsteuer in Ansatz kommen. Die der Nachsteuer unterliegenden Waaren sind: Baumwollenaarn, Baumwollrnwaaren, Eisen (mit Ausnahme von Roheisen) und Eisenwaaren, kurze Waaren, Qutncaillerien rc., Leder und Lederwaa- ren, Leinwand und andere Leinenwaaren, Branntwein (nebst Arac, Rum u. s. w.), Wein, getrocknete Dat tel», Feigen, Korinthen rc., Gewürze, Kaffee, Cacao, geschälter Reis und Reismrhl, Syrup, Tabak, Thee, Zucker, Salz, Seidenwaaren, Wollenwaaren. Frei von Nachsteuer sind diese Waaren, wenn sie binnen einer gewissen Zeit über die Zollgrenze hinausgeschasst oder in eine amtliche Niederlage rc. gegeben werden, sowie wenn sie gebraucht und schon bisher in Besitz des In habers gewesen sind, oder wenn ihr mecklenburgschrr oder Lübecker Ursprung nachgewiesen werden kann, oder wenn sic aus dem Zollverein stammen. Ausgenommen von dieser Befreiung sind jedoch Branntwein (rinschl. desAracs, Rums rc.), Salz, Tabaksfabrikate und Zucker. Frei von der Nachsteuer sind: bei Wein ein Oxhoft, Lei Manufacturwaaren zusammengenvmmen 50 Pfund, und für jede der übrigen zu einer Rubrik gehörigen Waaren gleichfalls 50 Pfund netto. Höhere Waaren- mengen genießen auch für diese 50 Pfund, resp. ein Oxhoft keine Steuerfreiheit. Bis zu dem Zeitpunkte, wo die Revision der nachsteuerpflichtigen Waarenvor- räthe gänzlich beendet sein wird, dauert die Grenz bewachung feiten des Zollvereins gegen Mecklenburg fort. Der Zeitpunkt, von welchem an der freie Ver kehr mit dem Zollvereine eintritt, wird demnächst öffent lich bekannt gemacht. Für Beträge der Nachsteuer von mehr als 20 Thlr. sollen auf Antrag der Betheiligtrn angemessene Zahlungsfristen bewilligt werden, vorbe hältlich der für größere Posten zu erfordernden Sicher heitsleistung. Die Commission zur obern Leitung der Nachversteuerung besteht aus drei preußischen und einem mecklenburg-strelitzschen Beamten und hat ihren Sitz zu Schwerin. Außerdem besteht daselbst auch noch die Zollanschlußeommission fort, an welche die Reclama- tionen gegen die Entscheidungen der Nachsttuercommis- sion zu richten sind. Durch die Nachsteuer wird der freie Verkehr mit dem Zollvereinsgcbiete nur bezüglich der nachsteucrpstichtigen Waaren beschränkt. Lumpen sollen der Ausgangsabgabe nicht unterworfen werden, wenn sic binnen acht Tagen unter amtlichen Verschluß gebracht werden. Darmstadt, 10. August. (Fr. I.) Am 9. k. M. werden die sämmtlichen Trupprntheilc unsrer Armee- divistvn in der Gegend von Reinheim, Dieburg und Großumstadt behufs Abhaltung von Feldmanövern concentnrt werden. Dieselben werden neun Tage dauern, von welchen 5 Brigademanövern, 3 solchen Gefechtsübungen, bei denen die Division in zwei gegen einander operircnde Corps getheilt ist, ein Tag einem Manöver mit supponirtem Feind gewidmet sein werden. Zwei Mal bivouakiren die sämmtlichen Truppen. Die Hebungen werden nach Maßgabe von Oprrationsplä- uen ausgcführt werden, welche der preußische General major v. Wittich ausgearbcitet hat. D Wien, 11. August. Mit welcher Absichtlichkeit hier von verschiedenen Seiten Opposition getrieben wird, zeigen, wieder einmal die abfälligen Urtheile, die über die kürzliche Rede des Reichskanzlers Frhrn. v. Beust laut werden; die Einen lesen aus ihr heraus, das Programm des Herrn v. Brust lei, Oesterreich die Stellung in Deutschland wicdcrzugewin- nen, und tadeln natürlich diese gewagte Politik, die Andern finden wieder, daß Oesterreich nach dem Pro gramme des Reichskanzlers als deutscher Staat abdi- cire, und thun um so enttäuschter, als sie sich für die unpraktischen Reden, die von verschiedenen Gefühlspo- lttikern beim Schützenfeste gehalten worden, begeister- ten. Uns dünkt, dem Reichskanzler könne es ganz recht sein, daß man zwei so entgegengesetzte Pläne aus seiner Rede herausliest, waS gewiß beweist, daß keiner von beiden in derselben enthalten war. Und in Wirk lichkeit entspräche auch weder der eine noch der andere den Interessen Oesterreichs, welchem es am besten Zu sagen würde, wenn es möglich wäre, für alle Fälle neutral zu bleiben, selbst wenn ein gewisses Laviren, sellschaft durch entsprechende Figuren repräsentirt, so in dem Herrn v. Leith jene leichtlebige und gewissenlose Sorte von Cavalieren, die sich eher todtschlagen ließe, als bei den Freunden für einen tugendhaften Mann zu gelten. Nicht minder hat cs der Verfasser verstan den, episodische Gestalten, wie z. B. Thekla, Fridolin und Bader beweisen, mn wenigen Strichen vor das Auge des Lesers zu stellen. Zu bedauern bleibt, daß in einzelnen Capitcln oft zu weit ausgeholt wird, und daß der Schluß einen etwas matten Eindruck hinterläßt. — „Eine vornehme Frau. Roman aus der Neuzeit von Karl Wartenburg. Gera, Verlag von Jßlcib und Rietzschel. 1868." Genannter Roman steht in Bezug auf geistigen Gehalt dem Becker'schen Werke bedeutend nach. Daß indeß K. Wartenburg verständig und bis zu einem gewissen Grade anziehend zu erzählen versteht, wurde schon neulich bei Besprechung von „Ge richtet und gerettet" gern anerkannt, wie denn auch das sittliche Ziel, das der Verfasser stets im Auge be- Lält, hervorgehoben. Weshalb der Roman mit der Bei fügung „aus der Neuzeit" bezeichnet ist, wird aus dem Inhalte, wie man nachstehend erkennen wird, nicht recht klar. Der junge Rechtsanwalt Victor Linden ist Bräu tigam von Clotilde Weber, einem der reichsten und schönsten Mädchen der Stadt. Nicht durch ein tragisches Schicksal, sondern durch unglückliche Mißverständnisse und Jntriguen, wobei namentlich ein frommer Schlei cher betheiltgt ist, wird die Verlobung rückgängig. Clotilde hetrathrt den Baron v. Pvrtheim, einen mora lisch höchst anbrüchigen Charakter, der schließlich durch Spiel und ähnliche noble Passionen auch beinahe finan ziell zu Grunde geht; Linde» vermählt sich mit einem armen, aber braven Mädchen. Indeß, Adele stirbt nach kurzer Arit, Clotilde wird geschieden, und so führt da» Schicksal nach Jahre» die früher Verlobten wieder zst- vhue welche- e- in der That »icht möglich ist, fick zwi schen zwei Lagern in neutraler Stellung zu erhmten, Manchem augenblicklich mißfallen sollt«. Die Neutra- lität Oesterreich- entspricht nicht blo- den rigencn Jn- tereffen, sie ist auch das einzige Mittel, das Qesterrcich zu Gebote steht, um mitzuwtrken, daß ein europäischer Conflict so lange als möglich hiuau-aeschobe», vielleicht völlig hiutangehaltru werd«, denn, sobald Oesterreich ent schieden auf die Seite Frankreich- oder Preußen« tritt, vergrößert e« die ohnehin seit dem Zähre 1866 datt- reude und noch nicht reparirte Störung de- Gleichge wichts und beschleunigt e« dm Zusammenstoß. Den eigenen Interessen entspricht aber die Neutralität, d. h. die Vermeidung einer Entscheidung für da- eine oder andere Lager, am besten; denn, wir wir schon einmal an dieser Stelle nachgewiesrn, drängt die Gemeinsam keit der österreichischen und französischen Interessen im Oriente, Oesterreich sich dort Frankreich anzuschlie- ßm, während, wenn mau auch auf die Wiedergewin nung einer Stellung in Deutschland verzichten will, sich doch der Zusammenhang der Deutschiftcrreicher mit Deutschland nicht läugnen läßt und es allein schon unmöglich machen würde, daß Oesterreich im Falle eines Krieges zwischen Preußen und Frankreich in Deutsch land eine andere Position, als die an der Seite Preußens eumähme. Aus dieser doppelten Strö mung ergiebt sich die Haltung unsers Cabinets, das sich durch den Frieden die Neutralität, durch die Neutralität den Frieden sichern will. — Was die Gleichgewichtsfrage anbclangt, so erblickt man hier in den Gerüchten von abge schlossenen oder abzuschließenden Verträgen zwischen Frankreich und Belgien und Holland, Gerüchten, welchen man in gutunterrichteten Kreisen trotz deS Pa riser Dementis Glauben schenkt, kein beunruhigendes Symptom, man ist vielmehr geneigt, in diesen Ver trägen ein Mittel zur Herstellung des gestörten Gleich gewichts zu erblicken, indem man glaubt, Napoleon bezwecke mit diesen Verträgen nichts Anderes, als ein Gegengewicht gegenüber den Schutz- und Trutzbünd nissen Preußens mit den süddeutschen Staaten, würde sich aber auch mit der durch den Abschluß erzielten Herstel lung des Gleichgewichts in den Machtverhältniffen be gnügen, und man habe daher ebenso wenig zu besorgen, daß Frankreich die Verträge zu Stufen für eine An nexion im Norden, als Preußen die Schutz- und Trutz- bnndnisse zu Annexionen im Süden benutzen werde, daß also, so lange der Prager Frieden aufrecht erhal ten bleibt, diese Verträge keine Besorgnisse einzuflößen brauchen. Man glaubt hier, daß auch England dieser Ansicht sei. Zwar mögen die Gerüchte von diesen Ver trägen die Veranlassung gewesen sein, weshalb Lord Stanley an der Seite der Königin Victoria nach Frank reich geeilt sei, denn England würde ja durch eine Al- terirung der Neutralität Belgiens zunächst in seinm politischen und durch eine Veränderung in der Haltung Hollands in seinen commerziellen Interessen berührt, allein Lord Stanley sei in Parts Gelegenheit geboten worden, sich von der Grundlosigkeit jeder auf die fran- zöstsch-belgisch-holländischen Verhandlungen zurückzufüh- renden Besorgnisse zu überzeugen, und nichts stehe den von wohlunterrichteter Seite der Körrigin Victoria vin- dicirten versöhnlichen versuchen im Wego, welchen durch die Beruhigung Englands über die Tendenz der französisch-belgisch-holländischen Verhandlungen gerade Vorschub geleistet worden sei. Wien, 12. August. (W. Bl.) Sc. Majestät der Kaiser ist vorgestern Abend 5 Uhr ins Brucker Lager abgereist. Nach dem ungewöhnlich zahlreich entsendeten Dicnerschaftsgelcite schließt man auf länger» Aufent halt Sr. Majestät. — Cardinal Rauscher hat, der Meldung einer Localcorrespondenz zufolge, eine Vist- tationsreise angctrcten. — Fürst Karagcorgiewitsch fühlte sich schon einige Tage vor seiner Verhaftung unwohl. Da sein Gesundheitszustand sich in den letz ten zwei Tagen verschlimmerte, hat er gebeten, daß es ihm gestattet werde, sich von seinem bisherigen Arzte vr. Bokay behandeln zu lassem — Die gestrige Stum mer des „Vaterland" wurde confiscirt? — Die „Wien. Ztg." veröffentlicht eine Verordnung der Mi nister des Innern und der Justiz betreffs Aufhebung der Landescommtssionen für Persvnalangelegen- heiten der gemischten Bezirksämter, und eine Ver ordnung des Justizministers, welche den Zeitpunkt der Amtswirksamkeit der neuen Bezirksgerichte auf den 31. August frstsetzt. Prag, 11. August. (Pr.) Die Mittheilung, daß vr. Banhans für die Oberstlandmarfchallstell- vertretcrstclle nicht in Vorschlag gebracht worden sei, ist unrichtig; der Statthalter hat mit demselben am 5. d. wegen Uebernahme dieses Postens untrrhan delt. (Nach einer andern telegraphischen Mittheilung soll vr. Banhans denselben bereits angenommen haben. sammen. Das geschwätzige und altklüge Kind, durch welches die Aussöhnung zwischen Clotilden und Linden hanptsächlich vermittelt wlrd, ist nach unserm Dafür halten keine glücklich gewählte Figur, und es erübrigt wohl kaum zu sagen, daß derartige Personen (zn ihnen gehört auch der reiche Kaufmann Weber und Iohannes) und Ereignisse im Romangewande schon öfters geschil dert worden sind. — „Erzählungen von I. D. H. Temme. Dritter und vierter Band. Leipzig, 1868. Verlag der Dürr'schen Buchhandlung." Diese beiden Bände ent halten fünf Erzählungen; die umfangreichste ist die erste, sie füllt einen ganzen Band. Der genugsam be kannte Ailtor scheint bet Abfassung seiner zahlreichen Geschichten vornehmlich da- Lesepublicum im Auge zu haben, das durch Hast der Ereignisse unterhalten sem will. Wenn ein Romanschriftsteller die Gabe besitzt, durch überraschende Verwickelung und Häufung von Ereignissen den Leser zu „packen", so ist da- gewiß keine zu unterschätzende Eigenschaft, vorausgesetzt, daß die- durch rein künstlerisch« Mittel geschieht. Mit leb hafter Spannung wird man da- „FlüchtlinaSleben" lesen, eine Erzählung, welche sehr erheiternd, fast lust- spielartig beginnt, dann interessante Einblicke in die Eristcnzweise der Flüchtlinge (unter denen e- auch Gannerseelen giebt) gewährt und zugleich den Apparat einer großstädtischen Polizetverwaltung vor Augen führt. Von der tragische« Seite erscheint dasselbe < Hema tn -die Kinder deS Flüchtling-" behandelt. Ein politischer Flüchtling, schon dem Grrisenalter nahe, kehrt, nachdem chm die Heftnath viel« Jahre hindurch versthlosfr» ae- wefe«, tn seine Vaterstadt zurück und findet «aß^Fa milie verdvrben und gestorben. Dies Gemälde nach dem Leben ist von erschütternder Wirkung. — „Der kleine Abb- von Sa-open. Htffo- röm! beiden Bändchen nicht ohne Gewinn lesen. I * > d durchbohrt. Die Bande zog ab und stieß unterwegs auf ein» schwache Gendarmeriepatrouille. Die Kerle Ürich hat man kürzlich einen werthvollen und gemacht. Derselbe besteht au» zwei auS den meisten Theilen deS Reich- günstiger. Süd- rußland wird freilich Hine besondere Ernte haben, immerhin aber wird sie nicht so schlecht auSfallen, als es anfttNgS scheinen wollte. Der Norden und Osten versprechen thetlweis« sehr reiche Ernten. In den west lichen Gouvernements ist da- Wintergetreide wenig er giebig, Sommergetreide gut; die Kartoffeln sind von seltener Güte und Ergiebigkeit. — Um so trauriger lauten die Nachrichten über die Viehseüche, welche die furchtbarsten Opfer in allen Theilen des Reiches hinrafft. ReM-Gark, 28. Juli. Der fenische Picknick in Buffalo ist gestern unweit Buffalo gefeiert worden, ohne daß eS zu irgend welchen Ruhestörungen gekom men wäre. Di« Angaben über die Zahl der Theil- nehMer weichen sehr auseinander, eine schätzt sie auf 12,000, eine andere auf nicht weniger denn 25,000 Personen, welche aus allen Theilen deS Landes, bis an bte Zähn« bewaffnet, nach Büffalo gezogen waren, um activ oder als Zuschauer der großen Truppcnrevue am Ufer des Niagara beizuwohnen. Ob O'Neill den schon mehrfach für den 1. August in Aussicht gestellten Einfall in Canada auszuführcn gedachte, war unbe stimmt, da die BrrhandlungtN' dcs unmittelbar vorher »um Abschlusse gelangten Kongresses in Buffalo voll ständig geheim gehalten« Wurden. Der „Buffalo Cou rier" sagt, er sei ermächtigt, mitzutheilrn, daß Etwas von großer Bedeutung beschlossen worden sei, und daß Canada und daS britische Reich überhaupt „sehen werde, was es binnen nicht gar zu langer Zeit erleben werde." Diese authentische Angabe" ist zwar sehr allgemein gehalten, sie verfehlt indessen nicht, allerlei Befürch tungen wach zu rufen. — Nach einem Telegramm aus Washington vom 7. August belief sich dem monatlichen Ausweise des Schatzamtes zufolge die Staatsschuld der Vereinigten Staaten am 1. d. M. auf 2,633,500,000 Dollars und der Baarvorrach im Staatsschätze auf 110,000,000 Doll. ugust. (Schl.Z.) Dir stän dige Commission für das ReerutirungSwesen bat auch für dies Jahr wieder eine Neuerung durchgebracht, die nicht allseitig mit Freuden begrüßt werden dürfte. DaS Recht, sich selbst einen Einsteher zu dingen, sicht heute Niemandem mehr zu. Die Zahlung von 720 R. macht militärfret; die Regierung wird die Stellvertre ter selbst suchen und diesen beim Eintritt die Hälfte der Loskaufssumme zahlen. Die andere Hälfte wird nach Ablauf der Dienstzeit gezahlt werden. Stirbt der Einsteher vor Ablauf derselben, so fällt die zweite Hälfte der Krone zu, Bei der Beschaffenheit unsers admini strativen PersvnalstandcS werdest zahlreiche Unzukömm lichkeiten auS dieser neuen Verordnung resultiren, die übrigens nur versuchsweise für die Dauer von fünf Jahren publicirt ist. —- Die E^nteberichte lauten * Die Astronomen der norddeutschen Expedition zur Beobachtung der totalen Sonnensinsterniß sind nach dem „L. Tgbl." glücklich in Aden angckommen und haben nur einige Beschädigungen an Jnftrmnentehkistrn zu beklagen. Sehr unbequem war ihnen dir Hi« M rothen Meer, denn die Temperatur ist am Tage gt- wöhnlich -4-28° R., deS Nach,- -«-26» und in der Cck- bine Z-27" R. Von Aden sind sie nach kurzem Auf enthalte nach Bombay abaegangen. -f Wie au» Wien geschrieben wird, ist die Organi sation der neuen Gewerbeschule de» k. k. öfter reich schen Museum- nun definitiv erfolgt Die Schule wird vorläufig in den Localitäten der ehemaliges Ge wehrfabrkk im October b. I. eröffutt. Sie wftWHG zur Vollendung de- Neubaues dhrMüseumS tuvtes<st Localitäten bleiben, dann aber in dtt.HfM« dt-nellt» MhV tu Prag zur Aust Partei, ihre Sitze im Landtage ja einzunebmezi, und sich durch gar keinerlei Beweggründe von dieser ihrer Pflicht abhaltcn zu lasten, selbst nicht durch etwaige Briefe von noch so einflußreicher Seite. Ein Shmpt-m für die Bemühungen d«- Grafen Taaffe bet der tsche chischen Bartet dürfte auch die plötzlich« Wendung sem, welche die Frag« »egen der Ernennung des Oberfi - landmarschallsteuvertreterS genommen hat. Graß, 12. August. (Pr.) Gegenüber den Stimmen, welche die Anwesenheit des Grafen Taaffe nM den abermaligen Versuchen zu einem Ausgleich usit den Tschechen in Verbindung bringen, wird vo» DÄmch- teter Seite versichert, daß dieselbe zu den bevorstehen den Landtagswahlen der Fideicommißbesitzer in Be ziehung stehe. Brün», 11. August. (Deb.) Der hiesige Bischvf vcrweigert die Herausgabe der Acten de- Eheaerichts an das Landesgericht. Es ist ihm hieLju eine Frist von vierzehn Tagm gestellt worden. Anndbruck, 11. August. (Pr.) Die Rachwnhlen zuui Landtage sind in Nordtirol durchweg clerical aus gefallen; im Landbezirke Hall wurde ein Vetter des Fürstbischofs von Trient gewählt. In Wälschttrol fie len drei Wahlen auf liberale Regierungsmänner und auf einen Nationalen. Zwei Wahlen sind unbestimmt. Pesth, 11. August. (Corr.-Bür.) Die Magnat en- tafel hat dasWehrgesetz und das Gesetz, betreffend die Recrutenstellung, unverändert angenommen ünd sich sodann bis Mitte September vertagt. — Beiden Häu sern des ungarischen Reichstags sind Dankschreiben der serbischen Skuptschina mit Freundschaftshersiche- rungen für die Beileidsadressen zugegangen. Agram, 11. August. (Pr.) Der Rücktritt deS Car dinals Haulik ist nächstens »u gewärtigen. Als Nach folger wird der soeben zum Bischof ernannte Domherr Petrowitsch bezeichnet. Pari», 11. August. Der „Figaro" berichtet über die gestrigen Vorgänge im „Quartier Latin" wie folgt: „Die gestrigen Unruhen und Verhaftungen im „Quartier Latin" bilden die große Tagesfrage. Schon am Sonntag Abend rotteten sich 500 bis 600 Studen ten auf dem „Boulevard-St.-Michel" zusammen; ihre Kundgebung veranlaßte die Intervention der Polizei und führte zu ungefähr 20 Verhaftungen. Gestern um 10 Uhr Morgens, inmitten der Menge, welche hie Ankunft des kaiserlichen Prinzen und des Unterrichts Ministers erwartete, ertönte plötzlich der Ruf / „O'eat kovbekor» qm mna I« prlr ä« libötorique!" Ein Pd- lizeidiener rief dem Studenten zu: „Mäßigen Äe sich!" Der Student und seine Kameraden gaben Gegenreden, und dies scheint der Ursprung der bedauerlichen Me nen gewesen zu sein, die darauf folgten. Es war 2 Uhr. Bis 4 Uhr dauerte der Tumult. Die Po lizei nahm ohne Aufhören Verhaftungen vor, und die Aufregung der Menge wuchs mit jeder Verhaftung. In der „Brasserie du Rhin", die an der Ecke deS Place- de-la-Sarbonne und der Rue-Victor-Cousin liegt, wur den die meisten Verhaftungen vorgeuommen. Man ließ dieselbe räumen. Die, welche dort ausgewiesen wurden, vergrößerten die Zahl der Ruhestörer.'. Man war gezwungen, die Zusammenrottungen aufdemPlace- de-la-Sarbonne auseinander zu sprengen. Was die „Brasterie du Rhin" anbelangt, so wurde siemitSchlte- tzung bedroht Einstweilen hat man ihr das Recht ge nommen, Stühle auf die Straße zu setzen." ' — Die „Patrie" schreibt: „Die augenblickliche An wesenheit Henri de Rochefvkt's in Brüssel ist eine vollständig freiwillige. Gegen denselben ist kein Ver- haftsbcfrhl erlassen. Nom, 8. August. (K. Bk.) In der Provinz Viterbo haben bereit- leibhaftige Garibaldianer sich gezeigt. Dieselben trugen rothe Mützen und hatten die seit Mentana beliebten schwarzen Hemden an. Sie waren bewaffnet über dir Grenze gekommen und verübten allerlei Exceste. Die eine rothe Sippe, welche sich bei Celere zeigte, bestand blo» auS drei, eine andere Bande bei Farnese aber aus neun Kerlen. Bei Annäherung der Patrouillen nahmen dieselben Reißaus, nur ein Einziger fiel bewaffnet in die Hände der Behörde. — gesammelt, die.früher in verschiedenen Blättern gestan den haben mögen. Prag, Hcdelbycg, Bayreuth, Wei mar, Gocha rc. sind die Statinnen, welche beschrieben werden. Da- deutsche Turnfest tu Leipzig im Jahre 1863 und die Theater und Vorlesungen tn Berlin fin de» ebenfalls Besprechung. Alle diese Aufsätze zeichnen sich mphp oder minder durch Geist und Kenntniß, so wie tKe,SLUsirung aus. D. R»HJ x- Der Karlsbader Abgeordnete Hüber hat Trotz der Näh« de- Lager» mach Weicker Tag« eine sein Atansat medergrlegt. Bande Briganten oder sonstig» Uebetthäter Ür Graß, 12. «ugust. (Voh.) Der kurze Besuch, den i Excellenz der Minister Graf Taaffe gestern un- t, . . . „ xückkehreaden Cavaleristr« und hatte eS in derscldcn Nacht auf einen Ueberfall der einsam gelegenen Villa '»gesehen. Die Banditen verlangten vom Wäch ter, der in ihre Gewalt -erathrn, daß er ihnen das Herrenhaus öffne. Unter dem Vorwande, hierzu die ' Schlüffe! zu holen, wollte der Diener sich in seine Der MarquiS v. RovaltcheS ist auS Barcelona noch nicht in Madrid eingetroffen. Lt. Geter-bnr,, L AW " " Dresdner Nachrichten vo« 18. August. O Gleich dem Bibelfeste am Dienstage, erfreute sich gestern die 49. Jahresfeier des sächsischen evan gelisch - lutherischm Hauptmissionsvereins einer höchst zahlreichen Teilnahme. Nach Altarltturgie, Vor lesung und Gtsang (etz waren wiederum besonders gt- druckte Texte au-gegeben worden) betrachtete Herr Pastor Immisch au- Göda auf Grund deS 2. Psalm» den „Trost deS dreieinigen Gottes für die Klage seiner missiontreibendeit Kirche", wobei zuvörderst die Klagen der Kirche in threr Missionsarbeir und sodann der ihr von dem dreieinigen Gotte gespendete Trost in glau- beuskräftiger und ergreifender Weise barg,fegt wur den. Nach einem Zwischcngesange erfolgte die Bericht rrstattung durch Herrn Predigtamtscandidatrn Alex feuerten auf dieselbe und schlugen sich dann seitwärts in die Büsche. Madrid, 10. August. (Tel.) Der Hof hat heute Mittag den EScurial verlassen, um sich nach Lequeitio zu begeben. Man meldet dw Entlassung deS Hrn. d« Castro, spanischen Botschafters am komischen Hofe. rischer Roman von Ferdinand Pflug. Leipzig, Ve.r lag von Bernhard Schlicke. 1868." Der Verfasser er zählt unterhaltend, klar und verständig, aber eine ge wisse Nüchternheit der Darstellung, da der innere Seelenproceß der Helden ohne dichterische Vertiefung ist, läßt es zu keiner recht warmen AntheilnahMe kom men. Gern sei anerkannt, daß dem genannten Ro mane, in dem Prinz Eugen, Ludwig XIV., Frau v. Maintenon, Marquise v. Mvntespan, Prinzessin Elifg- beth Charlotte, LouvoiS und Pater La Chaise die Haupt- - . , „ „ , ...... ... ... figuren bilden, fleißige historische Studien zu Grunde goldney Armspang«n und stebeu goldnen Fingerringrn. liegen, und wer sich von dem Leden, Treiben und In- Die Armsvangen sind aus zierlich gewundenen Strci triguiren am Host Ludwig'S auf eine bequeme Art fen und Golddräthcn gebildet und endigen je in zw§i nähere Kenntniß erwerben will, wird möglicherweise die Schlangenköpfe. Der größte unter den Ringen faßt . . .1, - ... V - etüe'lUMchki«... - ' --0 1^/ Auf dem Gipfel deS Cordiüereupaises von Donnq- Anna oder Verba-Buena, in einer Höhe von 13/ZOst Fllß, ist eine altindiavtsche Grabstätte entdeckt worden. Ein mit Goleziencudcn bedecktes Huanaw- ikelttt (der Huanäco ist ein dein Lama ähnlicher Wie- destäqtr), eine 3 Pfd. schwere silberne Figur und eine Statuette, die ein«,Zndiauer auS dem Anfang d«S 16. Jahrhunderts darstellt, wurden anß Tageslicht ge fördert Bkse und ändert Mägeustände waren mit nncr^wollenen HPh umzogen und mit Steinen und verel - , „ . ! Um I U Wgrbung von Fra-cati unsicher. Die Band« schoß vor- Se. Excellenz der Minister Graf Taaffe gestern un- gestern Nacht- auf ej»«n auS dem Lager nach Rom zu- vermuthet unsrer Landeshauptstadt machte, dürfte die Gerüchte von AuSgleichSversuchen wieder neu be- üben, Scho« spricht man von einer, läugern Befprr- Muti ab, chuna des Ministers mit dem Bürgermeister Vr. Klaudy, tci ' der überdies schon vor einige» Tage« v»n dertlnkunft H, des Gräfin unterrichtet gewesen sein soll. Mau will 'S ... ... wissen, daß der Besuch deS Ministers in Prag zunächst Wohnung- flüchten. Aber an der Schwelle derselben den Zweck hatte, die Tschechen zum Sintrim in den sank er zusammen, von mehrern Kugeln der Räuber Landtag zu bewegen. Da diese Version viel Wahr- -- - . - . scheinlichkeit für sich hat, so wird es zur um so drin- gcndern Pflicht aller Mitglieder der verfassungstreuen Wormser Ludberdenkmal» ür 73. syd fitztetz V«rz«ichntß hiernach vo« gangen 1S36 ^MUNtlIch:s