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Dresdner Journal : 13.08.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186808138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-08
- Tag 1868-08-13
-
Monat
1868-08
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 13.08.1868
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1868 W 18« Verantwortlicher Redacteur: I. V. Hartmann. ' rele. preußischen Viceconsuln San-Lucar-de-Barrameda (Leipzig. Freiberg, Krimmitzschau.) Telegraphische Nachrichten. jrfiatea »er Ki» da- Verfahren in n gen ü belicht da- - » ve»ß bei« nicht ohne Sti- Sevlr-dr»« die Mit ledhafteßer Ls,resp." di« Ned« de» der MU dri nchrn n«den. despricht die „Pro*.- Gchiitzenfrßdentet, »eiche in Pre» drrhall bttide» »rr»e. Donnerstag, den 18. August «««rd«1d ä.» «oe". LL»a„ k»«t »»ä wehrseuer zurückzuttriben. Acht doppelläufige Hinter lader wurden vom Zimmermann geladen und unter die Mannschaft verlheilt. Die Piraten kamen unter einem wohlgenährten Feuer näher an- Schiff. Die Mann schaft, mit Ausnahme des Vollmatrosen H. Winter, weigert sich indeß, sich zu vertheidigen, obwohl der Steuermann ihnen auScmandersetzt, daß durch feige Ergebung sie ihr Leben nicht retten würden. Sie blie ben bet ihrer Weigerung und verlangten, daß die Gig, wrlche auf dem Hinterdeck lag, inS Wasser gelassen wer den sollte. Ich wollte daS jedoch nicht erlauben, weil eS der sichere Untergang de- Boote- und der Leute gewesen wäre. Bald darauf stiegen die Piraten an Bord, nachdem sie einige Stinttöpfe auf daS Deck geworfen hatten. Ich ging in die Kajüte und die Leute folgten mir. vezigltch d« süddeutschen «lUirderhondlnnoe, erklärt da« halbssficielle Org», daß Prraßt» hier» bei »icht dettzrUigt sei, r» billig« di«s«lbr» jedach dachaa» «»», Dirn-taa, I I. A»^st At«»d». (W. T. B.) G«. Majeßat der KLaig hat «arge» Nachmittag eine Aalammrnlnaft mit de» Kaiser »an »aßlaad in Lchwaldoch »d gehl allda,» „ch Sadleai. Ler -erzag »», Sachse»»Meiningen iß hier eia- getrasten. Grodtazialnel Vermischte». Eiag,sandte». Siattßit »nd «.»»»irthschM. -railrta». Lagertoleuder. Anserute. Börse« »ach« richten. »nserMenmnulhme «-»Sri-: ä»» Or«»Uo«r ^oura»I«, : 8. »»«».»», Lvo»» ko»»; »«U>-0»»-iv»'«>!»» »net»l>., N» »>«r«»^ Lar«»», Svooi.», Li»««»: L »r«»»*: I«. Nr»»»»»'» Xoovne«»»!»»»»»»», ^»»»», Ni»t N r»»o»o; Nuckk.; LLI»! Xv.SI»»»»», Vvi.^»,» (», kl»» L« l» Sour—); Sr»U: k» L»«l.»c»'» Nuclttur Ml«»: ^».. arr»«»grdrr: Lipoäitlo»» <l», vr«»äo«r ^our»»l», 0r«»ck«», 1t»r»«»»»tr»»,« di». 7. machten sie mit den eisernen Stangen fest. Dem Se- grlmacher Harra- gelang e- jedoch, zu entwischen, und er versteckte sich in dem Bauche de- Obermarssegel». Sobald die Luken geschloffen waren, erneuerte ich ver Mannschaft zum -stern den Vorschlag, die in einer Kiste im Laderaum befindlichen Messer zu ergreifen und damit die Piraten zu überfallen. Die Mannschaft zeigte wenig Neigung dazu, doch schnitt der Zimmer mann ein Loch mit einem Taschenmesser in das Schoß, wrlche- den Kohlenbebälter vom Raum trennte. Durch diese- Loch kroch ich in den Laderaum, mit mir der Steuermann, der Zimmermann und H. Winter. Nach mehrstündiger Arbeit gelang e- unS durch Ocffnen der Ballen und Au-leerrn derselben einen Weg zu bahnen. Bald nach Schließen der Luken Hirten wir Klopfen gegen die Seiten de- Schiffes, waS unS überzeugte, daß die Piraten da- Schiff avbohrten. Nachdem wir Tagesgrschichte. Dresden, 12. August. Vom Bundesgesetzblatt deS Norddeutschen Bunde- ist da-27. Stück heute hier eingrtroffen. Dasselbe enthält: Nr. 142) Verord nung vom 29. Juli 1868, betreffend die Einführung des Gesetzes wegen Besteuerung deS Braumalzes vom 4. Juli 1868 und des Gesetze-, betreffend die Besteue rung de- Branntweins, vom 8. Juli 1868 in Mecklen burg, Lauenburg, Lübeck und preußischen und Ham burgischen GebietStheilen; Nr. 143) Vertrag zwischen dem Norddeutschen Bunde und Hessen, die Besteuerung deS Branntweins und BierrS in dem nicht zum Nord deutschen Bunde gehörigen Theile det GroßherzogthumS Heffen betreffend, vom 9. April 1868; Nr. 144) Er nennung des bisherigen preußischen Eonsuls Berger In schütze- für Waarrnbezeichnungen getroffenen Uebercin- kunft. vom 4. August 1868. Berlin, 11. August. Der „Staatsan-eiger" schreibt heute an der Spitze seine- nichtamtlichen Theils: „Aus der Erklärung des „StaatSanzeigerS" vom 31. v. M., daß der Text der Note, welche der könial. Gesandte Graf v. Usedom unter dem 17. Juni 1866 an den General Lamarmora gerichtet hatte, von Seiten der königlichen Regierung weder autoristrt, noch genehmigt worden sei und daß der Text der Note daher keine sichere Unterlage für Schlußfolgerungen über die poli tischen Intentionen der königlichen Regierung zu ge währen vermöge, hat das italienische Journal „Opi- nione" vom 2. d. M. eine irrtümliche Folgerung ge zogen, deren Absichtlichkeit leicht erkennbar ist. Dieses Blatt erblickt in jener Erklärung „eine solenne, dem General Lamarmora gewährte SatiSfaction". ES ist wohl kaum ntthig, zu bemerken, daß der Redaction deS „StaatSanzeigerS" nichts ferner gelegen hat, als der Gedanke, das Verfahren deS General- Lamar mora bil ligen oder beschönigen zu wollen. Da- Verhalten diese- Staatsmannes begegnet in allen amtlichen und Bollmattos« Winter waren die einzigen an Bord, die drn Muth besaßen, ihr Leben und da- ihnen anver traute Gut venheituaen zu »ollen, sie scheiterten aber - . . .. . ? keine Bor- Drei Piraten bewachten drn Eingang; während an dere die Kanonen vernagelten und dir übrigen 2V bis 25 Mann im Ganzen da- an Bord befindliche Geld verlangten. Sie behaupteten, ich hätte 1000 Dollars in meinem Besitze und' eine Kiste mit Geld, die zur Ladung gehörte. Auf meine Erklärung, daß kein Geld an Bord sei, verlangten sie von der Ladung zu neh men, wa- ihnen gefiele, und einige von der Mann schaft mußten ihnen behilflich sein, um Kisten und Bal len zu öffnen und auf Deck zu reichen, von wo der Inhalt in da- Piratenfabrzeug üdergeladen wurde. Sie nahmen hauptsächlich Kupfer, Messina, Seide u. A. Nachdem sie die Plünderung bi- Abend- fortgesetzt und Alle- in den Kajüte», wa- sie nicht Mitnahmen (wie Instrumente, Bücher, Karten, Papiere rc.) zerstört dar, teu, sperrten sie mich mit der Mannschaft und den Pas sagieren in de« Kohlenbehälter in der vorptek unter- B halb des Zwischendeck- ei», ein Raum von ungefähr a< »0 Kubirfuß, legten vor der Luke desselben einen An- hi ker nnd Kette und schloffen ebenso die Drcklukra »nd ft Berlin, Mittwoch, 18. A»g»ß, Nachmttta,». (W. T B.) Li« „Pr»».-E»rresp." »«Idrt, daß -dre M— „d die KSaftt» i» Laaf« de» «icht-mUtcher Sheil. N,»erst»t. sch« Nachrichte». Ichtr. Dresden. Inhalt der neuesten Ge setzblätter. — Berlin: Dementi-. Militaria. Ver ¬ mischte-. — Memel: Dtehetnfuhr aut Rußland ver boten. — Hannover: Zum Strtke in Linden. Jagd- vrnvaltung. — Wiesbaden: In Sachen der Lan desbank. Etsenbahnangrlegenhett. — Frankfurt a. M.: Durchreise d«S Kaiser- von Rußland. — München: Fürst Hohenlohe. Jubelfeier derGabelS- berger'schen Stenographie. — Wien: DaS Wrhr- gesetz im ungarischen Unterhause. Tagesbericht. — Prag: Die Tschechen und die Schützenfestrede de- Reichskanzlers. — Pesth: Zur Verhaftung de- Fürsten Karageorgtewitsch. Pretzproceffe. — Agram: Militaria. AuS Fiume. — Pari-: Per sonalnachrichten. Preisvertheilung in der Sorbonne. Erdstoß. — Brüssel: Befinden de- Kronprinzen gebessert. — Florenz: Vermischte-. — Rom: De mentis. DerPapst. Desertionen. — Kopenhagen: Panzerfrraattr vom Stapel. Moorbrände. — Bel grad: Gutersequestration. » »»»age^ »rrsetzungeu re. t« Sßevtl. Lievß«. ^jSi»rU«d: » „ tL AoosUlod:— », 1» „ brunnen unterhält, theils die Sauglöcher in den Brun- urnpfosten tiefer gelegt, thetlS auch einzelne Kessel tiefer gesenkt; ebenso ist auch die Verbessern»» deS WasserS durch AuSscheuern und Reinigen der Kessel versucht. Bei einer großen Anzahl von Kesseln haben obige Ver suche einen durchgreifenden Erfolg jedoch nicht erzielt; infolge dessen hat da- Polizeipräsidium dem Magistrate ein Vrrzrichniß von 35 solchen untauglichen Brunnen übersandt und die Kosten für die nvthwendige Erneue rung der Kessel mit 9800 Thlr. veranschlagt. — In der Angelegenheit wegen des BaueS einer Elsen bahn von Görlitz nach Reichenberg in Böhmen war auch von dem städtischen Collegium der rrstern Stadt die Vermittelung de- Bundeskanzler» in Anspruch ge nommen worden. Der jetzt ringegangene Bescheid lehnte, wie man der „Köln. Ztg." schreibt, die Bitte kurz ab, weil militärische Bedenken dagegen obwalten. — Die „Elberf. Ztg." schreibt: Aus Veranlassung der von Preußen nach Aden bestimmten Expedition zur Beobachtung der totalen Sonnenfinstrrniß hat Se. Maj. der König 3000 Thlr. zur photographischen Aufnahme von Denkmälern, Inschriften und andern Altertdümern in Aegypten bewilligt. Diese Arbeiten sollen sich an die bezeichnete Expedition anschließcn. Mit der Lei tung dieser Aufnahmen im wissenschaftlichen Interesse ist der vr. Dümichen, ein Kenner der ägyptischen Alterthümer, beauftragt. Derselbe halte sein großes Werk über die Flotte der Pharaonen dem Könige übersendet. — (K. Z.) Ueber da» Befinden de» Grafen Bis marck sind durchaus günstige Nachrichten hierher ge lang!. Der Krästezustand hat sich erheblich gebessert, so daß der Graf entschlossen ist, bi- Mine oder Ende des künftigen Monats in Varzin zu verbleiben und von dort unmittelbar hierher zurückzukehren und seine Geschäfte wieder aufzunehmen. — In dem Ministerium deS Unterricht- ist eine Uebersicht der den Elemcntar- lehrern in Ostpreußen während der Zeit desNoth- standeS gewährten Unterstützungen und Zuschüsse angefertigt und als Anfangszeit der „Herbst vorigen Jahres" bezeichnet worden. Danach hat die Regierung in Königsberg 38.600 Thlr., die in Gumbinnen 3 l,968 Thlr., darunter 20,000, resp. 18,000 Thlr Zuschüsse zu drn Gehalten g zahlt. Der Gesammtb. trag der Be träge aus Staatsfonds, wobei jedoch die Unterstützun gen für euuriüite Ledrer und Lehrerinnen nicht mt- gerechnet sind (die Zahl der aktiven L hr r und Leh re, tnmn in letder nich« angegeben) belief sich somit auf 70,568 Thlr. Zw i Comit«- haben auß idem «och 37,689 Thlr. zu gleichem Zwecke mrau-gabt, la daß die ganze Summe der Unterstützungen 108,257 Thlr. beträgt, wobei jedoch nicht außer Acht zu lasten ist, daß viele Beträge von den Gedern direkt an Leh>er gegangen sind, so daß die Höhe der wirklich» n Unter stützungen dadurch „noch bedeutend" gesteigert wiid. Memel, 11. August. (Tel.) Die Einfuhr vonLiu d' Vieh aus Rußland, ohne Gesundhcitsprüsung, ist behufs Verhütung der Verbreitung deS Milzbrandes verboten. Die Einfuhr von Rinderhäuten und ge schmolzenem Talg unterliegt besondcrn Bestimmungen. H»»»«ver, 10. August. Zur Arbeitseinstel lung in dem benachbarten Linden erfährt die „N. H. Z ", daß sicherm Vernehmen nach heute ein großer Theil der Arbeiter die Arbeit in der mechaniichen We berei wieder ausgenommen hat; nur die Weber halten sich noch zurück. — Der „Hann. Cour." schreibt: Ver bürgten Nachrichten zufolge hat Se. Maj. der König die Erhaltuna der Jagdverwaltung in der Provinz Hannover befohlen, und sind die dazu erforderlichen Gelder, 25,000 Thaler, versprochen, welche Summe genügend ist, um ein Hofjagdamt rinzurichten. ES sind vorgeschlagen, dem Hosjagdamte untrrzustrllen: den Saupark bei Springe, die Göhrde, den Thiergarten zu Kirchrode, daS eingefrirdigte Harzaehege, das Wirtzen- bruch-gehege, da- Breitenhees Lüß-Hastel-Gehege und daS Langenhägener Gehege. Wiesbaden, 11. August. (Fr.J.) Nach dem soeben veröffentlichten Nachweise über den Geschäftsbetrieb der Feuilleton. Die »>rdde»tsche Bark „Setmsna". Ueber drn Ueberfall der norddeutschen Schunrrbark „Lesmona", Capitän Steinicke von Bremen, durch chine Uichc Piraten bringt die .China Mail" den ausführ lichen Bericht des CapitänS. Die „Weser-Zeitung" leitet den Abdruck diese- Bericht» mit nachstehenden Bemerkungen esti: „Der Untergang der„Le»mona" ist für die deutsche Kriegsflotte eine dringende Mahnung, au dem Schutze unsrer Handelsflotte den ihr zustrbrn- den Antheil zu übernehmen, le der ist aber diese Be trachtung nicht die einzige, die sich bet der Durchsicht de- Berichts aufdränat. Die „LeSmona", und von andern ähnlichen Fällen erinnern wir nur an die „Nubia", Capitän Z-dcUu-, hat sich ohne irgend wel chen versuch de- Widerstande» ergeben. Da- Betra gen der Mannschaft ist wenig rühmlich gewesen. Der Capitän, sein Steuermann und der namhaft gemachte außeramAichtn Kreisen Preußen- derselben Beurtheilung wie in der öffentlichen Meinung Italien». Die er wähnt« Erklärung de» „Et.-Anz. hatte nur den Zweck, die Verantwortlichkeit für dm „Text" der bekannten Note HM Grasen Usedom von der königlichen Regie rung abtplehnrn, weil einige in diesem Aktenstücke ent haltene ^Redewendungen nach Form und Inhalt mit ' »l. Regierung nicht überein- , lan, welchen jme Note em- von dem'Auaenblickr an, wo der AuSbruch wahrscheinlich wurde, bereit» Gegenstand ungen von preußischen und italienischen gewesen und konnte zur Zeit der Uebergabe der NM für keinen der BetheUigien etwa- Neues sein." Die „Deutsche Allg. Zeitung" vom Sonn tag brachte an- der „Neuen Fr. Presse" eine angebliche EnthüLmg. Sie betraf eine erdichtete Depesche, von wtdher gesagt war, daß dieselbe von dem preu ßischen Eabinet an den Grafen v. Usedom gerichtet worden sei, um einen neuen Allianzverttag zwischen Amtlicher Theil. Dreßpe», 1. August. Der Prtvatdoceut der Me dici« nnd Direktor der Districtspollklinik vr. Georg .vnedrich Loui- Thoma- in Leipzig ist zum außer- orhentlichen Professor der Mrdicin an der dastgen Uni versität ernannt worden. Italien und Preußen herbeizuführen. Die „Norod. Allg Ztg " bemerkt hierzu: „Der Blödsinn der Ansich ten, d« darin Preußen aufgebürdet wird, verdient kaum eine Widerlegung. Wie aber der Pariser Correspon- dent der gestrigen „Judtp." dazu kommt, sich mit die sem Projekte zu beschäftigen, das doch erst am Sonn tag hi« bekannt wurde, ist unverständlich und nur weswegen haben wir die Sache hier erwähnt." — Be kanntlich sind die Einladungen zu der Conferenz, welche am 13. Oktober d. I. in St. Petersburg zu sammentritt, um über eine Beschränkung des Gebrauchs von explodirenden Geschossen im Kriege zu ver bandest», von Setten Rußlands ergangen. Wie nun die „N. Pr. Z." vernimmt, habm schon mehrere der eingeladenen Staaten zusagende Antworten ertheilt. Unter denselben befindet sich Italien, welches bereit- förmlich die Entsendung eine- Commiffar- in Aussicht gestellt hat. Von Seiten England- und Krankreich- sind über den russischen Vorschlag anerkennende und beistimmende Aeußerungen erfolgt. Die Betheiligung beider Staaten an der Conferenz scheint keinem Zwei fel mehr zu unterliegen. Diese Conferenz wird eine technisch - militärische sein. Da dieselbe aber bei ihrer internationalen Aufgabe auch da- diplomatische Gebiet berührt, so dürften feiten der Großmächte deren in St. Petersburg beglaubigte Milttärbevollmächtigte al» Confereuzmitglieder suugircn. — Die in dem jüng sten Kriege gemachten Erfahrungen werde» auch ecm Marketenderwesen zu Gute kommen und Umgestal tungen in diesem Zweige nicht ausblciben. Dazu ge hört, wie die „Köln. Ztg." hierüber meldet, die Ber einigung der Marketender zu einer regelmäßigen, ge hörig militärisch gegliederten und geordneten Hcere-- abtheilung, die sich dem Train anschlirßt und der Auf sicht der Corp-intendantrn unterliegt. Wenn man bedenkt, einen wie bedeutenden Einfluß die Marketender üben, so wird man der Neuerung nur Beifall zollen können. — Die Zulassung zum einjährigen Militär dienste als Pharmaceuten wird vom Jahre 1872 an von dem Nachweise der Absolvirung der lande-gesetz lichen Staatsprüfungen abhängig gemacht werden, zu welchem Zwecke die Betreffenden alsdann eventuell m die auch den Aerzten zugestandene Ausstand-bewilligung treten sollen. — Die dem nächsten Landtage vorzu legende Kreisordnung befindet sich, der „N. P. Z." zufolge, in der Vorberathung. Ueber daS Wesen dieser verlautet natürlich so lange nicht», bis das Staats- ministerium in seinem ganzen Umfange über die Vor lage berathen haben wird. — Seiten deS Polizeipräsi diums sind sämmtliche Straßenbrunnen einer gründ lichen Revision unterzogen worden; hierbei hat sich nach einer Mittheilung der „B. R." ein großer Theil derselben al» ungenügend herausgestellt, indem sie thcils ungtllirßbareS Wasser, theil» auch infolge des seit etwa 30 Jahren bedeutend gefallenen Grundwasserspiegel» in der trockenen Jahre-zett zu wenig, resp. gar kein Was ser enthielten. Um diesen Uebelstandm abzuhelfen, sind bereits von dem Polizeipräsidium, welches die Etraßrn- unsern Weg durch den Laderaum erzwungen hatten, schickte ich den Steuermann, den Zimmermann und H. Winter nach btnten, um die Messer in Beschlag zu neh men und ich selbst brach die Vorluke auf, um mich nach den Piraten umznsehen. ES war Niemand mehr an Bord; die Dschonke lag in einiger Entfernung vom Schiffe. Al- ich zurückging, um die übrige Mannschaft zu de- freien, hörte ich von den Leuten, daß da- Wasser mit Gewalt unter dem Spiegel deS Schifft» eindrang Ich erkannte bald, daß da- Schiff sich im sinkenden Zu stande befand, und befahl die Boote in- Wasscrzu las- N». Da- große Boot, welche- zuerst in- Wasser ge- lasten werden sollte, war von den Piraten dermaßen zerstört, daß t- völlig nnbrauchbar war, da- andere ttot hatte vier große Löcher im Boden, die mit Sc- Much, Decke« rc. »»gestopft wnrdrn. E- ward dann inabgelaffeu. Während die Mannschaft damit beschäf- Igt »ar und ich nach de» Schiff-papieren suchte, hatten »nsntolnwrM«: xllr 4»» «»»» «i»«r »»»p*!»«»«» L«H«r 7 Kpr V»t«r „LtLxr—ockt" Li« L«U«: » kspr. Lrützttorn: TAztlod, mit Xu«»«!»»», S«r Sonu »»L k«1»r»L», Xb«i»ck» Ntr ä«» kvE»»<l«, 1^. Hammerfest zum Consul de- Norddeutschen Bund»-; Nr. 145 und 148) Eccheilung de» Exequatur dem bisherigen belgischen Consul Baron v. Reinach und dem Bankier v. Reinach >0. zu Frankfurt a. M. al- belgischer Generalkonsul, bu. belgischer vtceconsul da selbst, sowie dem Herr« vugeaud, Duc d'J-lv, al- sraiuöfifcher Consul in Gtrtttn; Nr. 146, 147, 149 bis 154) Ernennungen: de- Grafen v. Bothmer zum Consul deS Norddeutschen Bunde- in Trapezuat, der dt-herigen preußischen Consuln Schhtte zu St. Valery, Wolff zu Karl-krona, Garbe zu Guayaquil, Herrmann zu Manila, Merry in Sevilla, Spottorno in Eartha aena, Sanchez in TorreviSja, v. Müller in Tarragona, Almtrall in Palma (Insel Maiorca), der Hamburglichen Consuln Kail zu Ktng-George--Sound, Krämer-Wal ter zu Newcastle, Buchholz zu Auckland, Kobbe in Matanza-, Harmsen in Alicante, die Bremischen Con suln Schumann in San-Jago, Münder in Trinidad, Dahlander in Valencia, de Ventoso in Port-Orotava (Teneriffa), de- preußischen und Hamburgischen Con sul- Franck zu Sydney, des preußischen und mecklen burgischen Cousuls Ranniaer zu Brisbane, de- preu« fiischm, sächsischen und mecklenburgischen Consul- Lüb- ber- in Santander, des preußischen, Bremischen und Hamburgischen Consuls Pastor in Coruna, de- preu ßischen Biceconsul- und sächsischen Consuls Vollmar in Barcelona und de- Kaufmanns Pries in Malaga zu Consuln de- Norddeutschen Bundes, des preußischen Generalconsuls Will in Havana zum Genrralconsul de- Norddeutschen Bunde-, der preußischen Viceconsuln Diaz in Huelva, Colom in San-Lncar-de-Barrameda und des Hamburgischen VicrconsulS Duarte in Alae- stras zu Viceconsuln de- Norddeutschen Bundes; Nr. 155) Ertheilung des Exequatur dem zum Generalcon- sul für den Norddeutschen Bund ernannten Consul der Republik Liberia in Hamburg, Goedelt. Lre»dr«, 12. August. Dat heute hier ausgegebene 18. Stück de- Gesetz- und Verordnung-blatte- für das Königreich Sachsen, vom Jahre 1868, enthält: Nr. 119) Verordnung zu Ausführung de- Ge setzes vom 15. Juni 1868, die juristischen Personen betreffend, und des Bundesgesetzes vom 4. Juli l868, die prtvattrchtliche Stellung der Erwerbs- und Wirth- schaftsgenoffen betreffend, vom 23. Juli 1868; Nr. 120) Verordnung vom 3. August 1868, die Eidesleistungen der Juden betreffend; Nr. 121) Verordnung vom 3. Augnst 1868, die fernere Gilsiakeit d«r Verordnung, damit die Capitäne sich vor ihnen hüten." Der Be richt selbst lautet: „Am 20. Mai 1868 verließen wir die Hongkong- rhed« in der „Lesmona" mit einer gemischten Ladung und 12 chinesischen Passagieren, um nach Saigun zu segeln. Der von Osten nach Süden sich drrbende Wind veranlaßte uns, dir innere Route zwischen Hainan und den Paracrlles zu nehmen. Am 25. Nachmittag- be fanden wir uns nach Observation auf 18° 11/ N. und 110° 48' O., leichter Wind von S. zu SSO. In geringer Entfernung von uns hatten wir Dschonken, an scheinend Fischerfahrzruae, ohne Anzeichen eine» ver dächtigen Charakters; eine befand sich eine Diertelmetle leewärts vor uns, die beiden andern eben so weit lee wärts hinter uns. Während des Essens hörten wir einen Kanonenschuß fallen, worauf ich sogleich auf Deck ging und von dem am Steuer stehenden See mann G. Dirsmeyer hörte, daß der Schuß von der nächsten hinter uns befindlichen Dschonken abgefeuert wor den sei. Dieselbe hatte gleichzeitig die rothe Flagge aufgehißt. Ich ließ sofort die Feuerwaffen nebst Mu nition für die beiden Geschütze auf Deck herausbolen, während die Piraten mit Hilfe von langen Rudern sich rasch näherten. Um das Schiff schneller vorwärts zu bringen, wurden die Raen scharf angrbraßt, die» half aber nicht-, da der Wind »u schwach «ar. U»ser kleiner Dretpfünder auf dem Hmtcrdeck war nur zum Raketenwerfen bestimmt und die Distanz noch zu groß, al- daß Kugeln au- demselben vo« Wirkung gewesen wären. Die Kartätsche«, die nun in rascher 1^0lge an- scheinend au- zwei ScchSpfündern auf dem Vorderdeck dM Piraten sich folgten, fegt» über unser Deck weg, zerrtffrn Segel und Takel»«rk. Dit Offiziere und ich selbst hielten e- demgemäß für rachsa«, zu warten, bi- dir Piraten entern würden, um sie dann durch Ge ¬ traute Gut veilhkidiqen zu wollen, an der Feigheit der Urvrtgrn, die dun stellung »u bewegen wart«, die vortrefflichen Waffen in die Hand zu «chmen. Auf der „Nubia" geschah f. Z. dasselbe. E- ist die- ein wunder Punkt tu dem sonst an so manchen autm Eigenschaften reichen Wesen unsrer Seeleute. Hoffentlich wird die Gewöhnung der Matrosen im Dienste der Flotte sie mit de« Gebrauche der Waffen auch »ur muthiaen Führung derselben tu Augenblicken der Gefahr fähig machen. Die „China Mail" verlangt, daß Re Namen deriruigen Seeleute, ' welche sich wngern, ffch argen chinesische Seeräuber zu vertheidigen, in den Häfen bekannt grmacht »erden, DreÄmrZomml: ); Nr. 121) Verordnung vom 3. ernere Giltigkeit der Verordnung, chtstteitigen Rrcht-sachen betreffend, vom 9. Januar 1865, sowie einige andere Bestimmun gen über da- Verfahren in dergleichen Rechtssachen bcn effcnd; Nr. 122) Verordnung vom 18. Juli 1868, da- verbot der mit arsenikhaltraen Farben gefärbten Rouleaux betreffend (abgedruckt in Nr. 182 deS „Dr. Jour»."); Nr. 123) Verordnung zur Bekanntmachung einer zwischen mebrern zum Zollvereine gehörenden Staaten in Betreff der Wechselseitigkeit des Rechts-
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