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Dresdner Journal : 06.08.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186808065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680806
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680806
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-08
- Tag 1868-08-06
-
Monat
1868-08
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 06.08.1868
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M 180. Fdmu»»tM,preksi: I» Isrää. -»drllok: «rklc. — ^jäd.Ilol»; 1 ,. 13 ., rionstU^kr— „ 1b „ ki»»«Ip»Kouuo«r»: 1 „ > l»vr»L««» tritt )tt-rll«l> 2 riilr. 8ton>l>«Isedullr, »n»»«rd»ld a«» norää. öuo<j«, Post Noä - 3tewp«Ir>i»etlt»sst»iort». raserotnipreisr: vvr Zeo N»om eii»«r ^sspsltsr.en 2«N«: 1 v»t«r „Lin^e«»oät" äie 2»U«: 3 K^r. erscheine«: 'rAxNck, mit Xosnsdm« 6er 8oo»- voä felertsss», -kd«»6» kür 6eo solxeaäeo Donnerstag, dkl» ». August. DresdntrÄmmial. , t Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 1868. ' I»seraltnan«nhme aurwürt«: ' p». »»mvirirrs«, Oommisslosle ,v»««6r>er 6ooro»Is, «1>eoä,, ^,8 Lv»«x poxr; Ls-War? 8«rUs- Vi,»-I.«^D«^M^l -rr»»tckilrt «.M,: t Vool-n^^L^^gmOsoelvsick« 8ucdk , N»i-»>r«E»W Larosw, ; Lr.m«»: L 8o»l.ov»»z >r»«l»u'U 8rL»o»»'»^oo<-i»:«iidur»»u, U»«n, Sr^L Lp»«l/»i>, 8r»ukeart».w.:^sili><»'»<:li« 8uekU.;UU»: 8Lor»s». ksrts: Svl.i.1,» tvo., (8, 8I»e« 6« I» 8oun»s): kr»«: k» L»»t.,o»'i Naedi».; ' Visa: ^».. Orrer.,». Hcraasgrd«: XLnixl. Lipeäitiou ä«» vresäoer .7ouro»Is, Vrviäeu, U«rl«»»tr»,»» tio. 7. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Nachdem vom Justizministerium auf Ansuchen der Vertreter der sämmtlichen, in das GerichtSamt Wils druff cinbczirktcn Landgemeinden beschlossen worden ist, bei dem Gerichtsamte Wilsdruff in derselben Weise, wie bei den in der Generalverordnung des Justizmini steriums vom 9. vorigen Monats (Justizministerialblatt Jahrg. 2, S. 77) unter 4. genannten Gel ichtsämtern die versuchsweise cingeführte ununterbrochene Ge- richtszeit bis auf Weiteres fortbestehen zu lassen, so wird Solches zur Nachachtung für Alle, die cs an geht, hierdurch öffentlich bekannt gemacht. Dresden, den 4. August 1868. Ministerium der Justiz. I)r. Schneider. Manitius. Nichtamtlicher Theil. Ueberstcht. Telegraphische RachriÄtm. TageSgrschichte. Dresden: Staatsminister Oe. Schneider beurlaubt.— Berlin: Vom Hofe. Ausdehnung der laufenden Conten. Amtsverschwiegenheit. Festungs- angelegcnheit. Stiftungsfest der militär-ärztlichen Bildungsanstaltcn. — Bonn: Ehrenpromotionen. — Essen: Probeschicffcn. — Gumbinnen: Oberprä- sidrnt Eichmann erkrankt. — Breslau: Verkauf der Königshütte. — Hannover: Arbeitseinstellung in Linden. Zur Anwesenheit des Kronprinzen. — Kiel: Kirchen- und Schulangelegenheiten.— Frank furt a. M: Erwerbung der Bicbrichcr Winter gärten. — Oldenburg: Landwirthschaftliches Fest. — Schwerin: Vermischtes. — München: Bun- deseigcnthumscommission. Journalistisches. Kirchen bau. - Kaiserslautern: Jubelfeier der pfälzischen Union. — Darmstadt: Minister v. Dalwigk zu rück. Rindvieheinfuhr nach Frankreich. — Wien: Das rumänische Ministerium und die Insurgenten in Bulgarien. Frhr. v. Beust erwartet. Falsche Zeitungsnachrichten. —Ischl: Fürst Gagarin ertrun ken.—Pest h: Das Wehrgesetz in derDeputirtentafel. — Paris: Wettschieben in Plombisres. Deputirten- wahl. — Madrid: Jnsurrectionsnachrichten. Ge neral Zabala. — London: Tagesbericht. — Stock holm: Hofnachrichtcn. — St. Petersburg: Wald- und Moorbrände. — Warschau: Denkmal für PaSkewitsch. — Bukarest: Von der bulgarischen Jnsurrcction. — Belgrad: Zum AttentatSprocesse. — Kairo: Auszeichnung. — Washington: Vom bongresse. Aus Alabama. — Merico: Minister- krifis. Beziehungen zum Auslände. Aufstandsvcr- suche. Seelenmesse für Kaiser Maximilian. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Mittwoch, 5. August, «schm. (W.T.B.) Tie „Provinz.-Korr, sp." sagt bezüglich der Wiener Schützenskstreden: Deutschland mißbilligt diese Um triebe, weil es aufrichtiuea Frieden und gute Be ziehungen zwischen Preußeu und Oesterreich lebhaft wünscht. Mit Gmugthuung sei hervorzuheben, daß die kaiserliche Regierung van freien Stücken dafür gesorgt, jede Urheberschaft oder Thrilnahme an den Schüprnfrstkundgebungen in Abrede zu stellen, um eine etwaiue Trübung de» guten Einvernehmen» Preußens und Oesterreichs zu verhüte«. Pesth, Dienstag, 4. «umst, Abend,. (W.T.B.) Die Deputirtratasel hat in ihrer heutigen Sitzung den Wehr^esetzentwurf in der Generaldebatte mit 235 ge gen 43 Stimmen »ngenammen. Die Speeialdebatte beginnt morgen. (Vgl. unter „Tagcsgeschichte".) Tagesgtschichte. Dresden, 5. August. Se. Exccllenz Herr Staats- minister ve. Schneider hat sich heute zum Gebrauche der Cur nach Karlsbad begeben. -Berlin, 4. August. Sc. kgl. Hoheit der Kron prinz hat Bonn heute verlassen und wird auf der Hicrherreise in Hannover einen kurzen Aufenthalt neh men; seine Ankunft wird hiersclbst für morgen sicher erwartet (s. unten). — Ihre Majestät die Königin- Witwe ist heute Morgen von Potsdam aus nach In terlaken abgereist. Ihre kgl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Friedrich derNiedcrlandc werden äußerm Vernehmen nach Ihrer Majestät von Muskan aus in nächster Woche nach Interlaken folgen und dort gleich falls Aufenthalt nehmen. — Der Bundesrath des Zoll vereins hat, der „K. Z." zufolge, kürzlich beschlossen, die bisher auf die Metzplätze beschränkte Einrichtung der sogenannten fortlaufenden Conten auf alle Handelsplätze auszudebnen, an welchen sich Großhand lungen befinden, die einen erheblichen Handel mit frem den Waaren nach dem Auslande betreiben. Das die serhalb erlassene Regulativ ist den Hauptsteuerämtern zu weiterer Veranlaffung mitgetheilt worden. — Wie die „N. Pr. Z." hört, ist den Beamten neuerdings die Pflicht der Amtsverschwiegenheit dringend in Er innerung gebracht, mit dem Bemerken, daß jede zur amtliche» Kenntniß kommende Ueberschreitnng unnach sichtlich verfolgt werden soll. — (Schl. Z.) In militärischen Kreisen bezeichnet man jetzt mit großer Bestimmtheit Saarlouis als denjenigen Platz, welcher durch Erhebung zu einer Festung ersten Ranges zum Ersatz für Luxemburg aus- erwählt sei. Die hierdurch bedingten Erweiterungs- und Verstärkungsbauten sollen den» Vernehmen nach im nächsten Frühjahr in Angriff genommen werden. Eine Erhöhung des Garnisonstandes ist durch Dorthinver legung eines Bataillons des 7. rheinischen Infanterie regiments Nr. 69, sowie zweier Compagnien Festungs- arlillerie bereits eiugetreten. — Am 2. d. M. feierten die k. militärärztlichen Bildungsanstalten — das k. mcdicinisch-chirurgische Friedrich^Wilhelms-Jttstitut nach 73jährigcm, die mcdi cinisch-chirurgische Akademie für das Militär nach57jäh- rigcm Bestehen — den Jahrestag ihrer Stiftung. Eine zahlreiche Versammlung von Gönnern und Freunden der Anstalten füllte Mittags um 12 Uhr den großen Hörsaal des Friedrich-Wilhelms-Instituts. Ein aus Studircnden der Austalten bestehender Gesangverein eröffnete die Feier mit dem Liede: „8>Ivum k»c regem, vomioe!" Dcr Director der Anstalten, Generalstabs arzt vr. Grimm, berichtete darauf über die im verflos senen Jahre eingetretencn Veränderungen in beiden Anstalten. Die Zahl der Studirenden der Anstalten ist auf 180 gestiegen, von denen 100 auf das Friedrich- Wilhelms-Institut und 80 auf die Akademie kommen. Der Ansprache des Generalstabsarztes Vr. Grimm folgte der Vortrag eines Studirenden über den Kriegstyphus. Demnächst wurden Prämien — chirurgische Instrumente und Bücher — an vier durch Wohlverhaltcn, wissen schaftliches Streben und Eifer im Krankendienste aus gezeichnete Zöglinge der Anstalten vertheilt. Die Fest rede hielt hierauf der geh. Obermedicinalrath General arzt l)r. v. Langenbcck über die Behandlung dcr Schuß- Verletzungen der Gelenke. * Boa«, 4. August. (Tel.) Die heutige Feier in der Aula dcr Universität begann um Ä12 Uhr und endete nach 1 Uhr. Es wurden folgende Ehrcnpro motionen verkündet: Evangelisch-theologische Facul- tät: Mathys, Mitglied des Oberkirchenratbs; Kögel, Hofprcdigcr in Berlin; Ball, Consistorialrath in Kob lenz; Smcndt, Consistorialrath in Münster: Hermann, ord. Prof, und Justizrath in Heidelberg; Mühlhäufer, badenscher Geh. Rath. Juristische Facultat: Se. königl. Hoheit der Kronprinz; Bancroft, Gesandter dcr Ver einigten Staaten: Ant. Broicher, Appell.-Ger.-Präsid. in Köln; Ferd. Grimm, Generalstaatsanwalt; Rud. Klostermann, Oberbergrath in Bonn; Lehnert, Mini- stcrialrath; Arthur Nacken, Justizrath; F. Nicolovius, Generalprocurator; Friedr. Oppenhof, Oberprocurator; Friedr. Philippi, Gerichtspräsident in Elberfeld; Sul zer, Untcrstaatssccretär; Adolph Trendelenburg, Prof, der Philosophie in Berlin. Medicinische Facultät: F. Pariser Briefe. Paris, St. Juli 1868. Das Neueste, waS ich Ihnen von hier zu melden habe, ist, daß die wahrhaft senegalische Hitze, an der wir nun schon so lange laboriren, eher zu als abnimmt; man leidet hier doppelt darunter, weil Paris eigent lich nnr für eine mittlere Temperatur einaerichtet, sich weder vor großer Hitze, noch vor großer Kälte schützen kann: der diesjährigen afrikanischen Sonnengluth ge genüber sind denn die armen Pariser wirklich ganz hilflos; in verschiedenen Quartieren haben sich die Ein wohner, namentlich die Beklagenswcrthen, die in den oberstcn Häuseretagen unmittelbar unter den Zink dächern wohnen, inS Freie geflüchtet, um dem unerträg lichen Einflüsse dieser glühenden Nächte zu entgehen; im Quartier des Ebamp-de-Mar- z. B. hatten diese unfreiwilligen Nomaden unter den Baumgruppen und längs der Alleen,' die den gewaltigen Platz umziehen, ihr nächtliches Lager aufgcschlagen, aber auch hier hatte der unversöhnliche Himmel sie nicht in Frieden gelas sen; ein plötzlicher Platzregen verscheuchte die Ruhen den, und die Schlldwachen der Sool« miltwir«, die sich in diesem sonst so stillen Quartiere erhebt, waren durch den Lärm der Fliehenden, durch diese- ebenso unerwar tete, wie unwillkommene nächtliche »»uv« qui p«o» ganz gewaltig alarmirt worden. Dir Leute aber, die un streitig von der Hitze am meisten zu leiden hatten, waren die Deputieren und die Tbcalcidirectoren; die Einen, weil sie ihre Hallen nicht schließen, die Andern, weil sie dieselben nicht mehr öffnen konnten. Die armen Deputieren haben in diesem Jahre die Ehre, ihr Va terland zu vertreten im eigentlichsten Sinne deS Wor tes, mit dem Schweiße ihres Angesichts bezahlen müs- srn; jetzt sind sie aber von ihrem mühseligen Tage werke erlöst, da» Sorps-Lsgissiitif ist geschloffen, die Herren Legislatoren sind dem Privatleben zurückgrschcnkt und können nun all' die Süßigkeiten genießen, die uns die bekannte Horazische Ode so schön schildert: kestu» ille qui procut negotii»... Die Qual dcr Herren Theatcrdircctorcn scheint jedoch ihre Endschaft noch keineswegs erreicht zu haben; von sämmtlichen Pariser Theatern sind gegenwärtig nur noch neun geöffnet, und Derjenige, der auf die tägliche Ge- sammtcinnahmc dieser neun Sahara- etwa eine starke Summe wetten möchte, würde cm großer WaghalS und cin schlechter Spcculant sein. In einem dcr belieb testen Theater zählte ich vorgestern Abrnd in Summa 58 Zuschauer, das Orchester spielte wir in einem träu merischen Halbschlafe Offenbach'sche Melodien ab; die beiden Baßgeigen schienen sogar einen gegenseitigen Vertrag abgeschlossen zu haben, um ihre Pflicht er füllen und gleichzeitig auch ihre Kräfte schonen zu kön nen; sie bedienten sich Beide desselben Instrumentes, während der Eine mit seiner rechten Hand auf die Saiten drückte, führte der Andere mit seiner linken Hand den Bogen; die frcigebliebenen Hände benutzten diese modernen Orest und Pylades zur Vertilgung einer ganz respectabrln Menge von Schoppen schäumenden Bieres — es war ein rührend komischer Anblick! — Auffallend ist eS übrigens, wie der Genuß de» Biere» in Paris nach und nach immer mehr um sich gegriffen hat; in den besuchten Bierbrauereien werden in einem Abend durchschnittlich an 5000 bi- 6000 Schoppen verbraucht; da» ist für Pari- enorm. Früher waren die Biertrinker hier äußerst seltene Gäste, dann und wann erhob sich eine schüchiec. e Stimme, die mit un. verkennbar deutschem Accente an« dirise« verlangte; da- Gewünschte wurde in Flaschen aufgrtragm, deren Stöpsel sorgfältig mit Drath umflochten warm; auch Straßburger vier gehörte unter die nicht unbekannten beizuwohncn, was der Director jedoch ablehnen zu dm Arbeiter. Die Deputation lud den Dirrctor ein, einer im Ballhvfc anberaumten Arbeitcrversammlung sammlungen erschienen Deputirte des „Allgemeinen deutschen Arbeitervereins" (Lassalleancr) aus Hildesheim müssen glaubte, da er eine der mcchanischcu Weberei zu warte in Athen; Joh. Staß, Münzdircctor in Wien; Otto W. Struve, Lehrer der Astronomie in St. Pe tersburg; Friedr. Wilmers in Münster. Este», 30. Juli. (E. Vztg.) Gestern hat dasProbe - schießen mit der Krupp'schen Riesenkanone, welche auf der Pariser Industrieausstellung prämiirt wurde, be gonnen. Die Kanone hat cin Gewicht von 100,000 Pfund, das Geschoß von 1000 Pfund; die Pulverla- dnng beträgt 150 Pfund. * Gumdinncn, 3. August. (Tel.) Dcr Obcrpräsi- dent Eichmann, welcher vorgestern von hier in Be gleitung des Regierungspräsidenten v. Manrach eine Dienstreise nach den Ortschaften Angerburg, Lötzen, Johannisburg, Lyzk, Olctzko und Goldap ««getreten hat, ist in Angcrburg erkrankt und hat gestern Mor gen über Rastenburg die Rückreise nach Königsberg angctrcten. Vretlou, 4. August. Die „Schl.Ztg." erfährt aus sicherer Quelle, daß die Regierung den Verkauf des Staatshüttcnwerkes „Königshütte" in Oberschlesien angeordnet und das Obcrbergamt mit Anberaumung des Verkaufstermines beauftragt habe. Hannover, 3. August. Ucbcr eine bereits Ende vorigen Monats begonnene Arbeitseinstellung in und Braunschweig. Ein Dcputirter aus letzterer Stadt theilte mit, daß, sobald man in Braunschweig im „So- cial-Demokrat" die Nachricht von dem Strike in Han nover gelesen, sofort ein Hilfscomit«! crrichtct wor den sei. Er sei mit seinem College« deputirt, um sich zu überzeugen, ob die Anzahl dcr Strikenden wirklich nach Hunderten zähle; da dem nun so sei, sollten sie nnr getreu ausharren, sic seien nicht nur der Beihilfe aus Braunschweig, sondern auch aus ganz Deutschland gewiß. Nach längen: Debatten beschloß die Versamm lung, daß man an den frühem Forderungen, als an dcr Lohnerhöhung um 25 Procent und der Abschaffung dcr Strafgelder, festhalten müsse. Die verlangten Lohn- zuschüssc betragen für Person und Woche H bis 1 Thlr., wodurch der Fabrik eine Mchrauslage von 30,000 bis 50,000 Thlr. aufs Jabr erwachsen würde. Wenn man (so bemerkt der „Hann. Cour.") bcdcnkt, daß das Etablis sement in den letzten vier Jahren zusammen nur Brutto 62,504 Thlr. l3 Gr. 9 Pf., oder im Durchschnitt 15,626 Thlr. 3 Gr. 5 Pf. aufs Jahr verdiente, so scheint es in der That, daß die Direction diese Lohnerhöhung nicht bewilligen konnte, zumal wenn man in Erwägung zieht, daß die Lohnsätze hier günstiger sind, als in vielen andern Fabriken. In dcr jüngsten Arbeiterversamm- lung haben sich u. A. namentlich drei Weber bemerk bar gemacht. Diese haben in der Woche bez. 5 Thlr. Knrrk, Ministerialrath; Jak. Petsch; Jost Vivi; Char les Darwin; Eduard Hartmann in Paris; August Wilh. Hoffmann, Prof, in Berlin) KekulS, Prof, in Bonn; John Stuart Mill, Friedr. Möller in Brasi lien ; Ludwig Pasteur in Danzig; Aug. Petermann in Gotha; Pringsheim, Prof, dür Botanik in Jena; Jul. Sachs. Philosophische Fakultät":''Herm Baum garten, Prof, in Karlsruhe; Eug. Koemans, Prof, in Brüssel; Otto Pinsch, Pros, in Bremen; Rud. Fried rich in Koblcnz; Heinr. Geißler, Mcchanikus in Bonn; Hefcle, Prof, in Tübingen; Ferd. Hiller, Musikdirektor in Köln; Fr. Knapp, New-?)ork; Karl Koch; Karl Emil Lischke, Oberbürgermeister in Elberfeld; Mure, Rcignicr an der Akademie zu Paris; Alf. v. Reumont; Joh. Bapt. de Rosse; Jul. Schmidt, Director dcr Stcrn- „in dcr Absicht, dcr Stadt Frankfurt einen Bewei- aufrichtiger Dankbarkeit zu liefern für die freundliche Aufnahme, welche deren Bewohner dem Herzoge be reitet". Mit lautem Beifall wurde dies Schreiben aus genommen, und erhob sich die ganze Versammlung, auf Antrag des Vorsitzenden, nm ihren Tank dem Herzog zu beweisen, von ihren Sitzen. Die Versammlung ge nehmigte, daß dcr seitherige provisorische ComitS, dem dcr Dank ausgesprochen wurde, bis zur definitiven Constituirung die Geschäfte fortführe und die Statuten ausarbeite. Oldeuburg, 1. August. (A. Z.) Vorgestern hat mit einer Prüfung dcr Maschinen und Geräthe auf dem Fest- uns Ausstcllungsplatze zu Donnerschwee das mit der Jubelfeier der vldcnburgschcn Landwirthschaftsgc- fcllschaft verknüpfte landwirtbschaftlicheFest seinen Anfang genommen. Später waren auf dem Versuchs- feldc Pflüge und Dreschmaschinen thätig, und nachdem gestern das Vieh aufgetriebcn worden, erfolgte durch die Preisrichter die Verthrilung der Preise für Geräthe und Thiere. Dir Betheilignng an diesem Landcsfeste war eine über Erwarten,starke, und das Leben, welches während dieser Tage in der Stadt und auf dem Feft- platzc herrschte, ein äußerst reges und buntes. Der spcciell zu dem Feste eingeladene preußische Ackerbau- Linden wird neuerdings Folgendes berichtet: Am Sonnabend Nachmittag erschien vor dcr mechanischen Weberei in Linden wiederum eine Deputation der feiern- 9 Gr., 4 Thlr. 20 Gr., 4 Thlr. 18 Gr. im Durch schnitt verdient. Hannover, 4. August. (Tel) Se. kgl. Hoheit der Kro»Prinz ist, von Bonn kommend, heute Nachmit tag mit dem Schnellzuge hier eingetroffen und wurde vom General v. Voigts-Nheetz, dem Oberpräsidenten Grafen Stolberg und dem Stadtcoinmandanten auf dem mit Flaggen reich geschmückten Bahnhöfe empfangen. Obgleich die bevorstehende Ankunft des Kronprinzen nur kurze Zeit vorher bekannt geworden war, waren doch mehrere Hundert Personen auf dem Bahnhofe an wesend, die den Kronprinzen mit einem dreifachen Lebe hoch begrüßten. Vor dem Diner bei dem commandi- renden General v. Voigts-Rheetz besichtigte der Kron prinz das Militärreitinstitnt. Abends findet SoirSe bei dem Oberpräsidenten statt. Die Weiterreise nach Ber lin erfolgt diese Nacht. Kiel, 2. August. (H. N.) Die Ernennung eine- Curators der Universität Kiel ist jetzt erfolgf, und zwar ist dem Oberpräsidenten Baron v. Scheel- Plessen die Curatorstelle als Nebenamt übertragen worden. Seit der Entlastung des Prof. Planck von der interimistischen Verwaltung dieses Amtes im Som mer 1866 sind die Geschäfte des Curatoriums durch die holsteinsche Regierung, also in der Hauptsache durch den Oberpräsidenten, versehen worden. DaS Curator- amt der Universität Kiel ist fast immer ein Nebenamt gewesen. — Wie man hört, wird der Obcrprästdcnt anch Vorsitzender des Provinzialschulcolleginms (für die Volksschulen) werden. — Sämmtlichen Mit gliedern des evangelisch lutherischen Consistoriums, die nicht in Kiel wohnen, ist gestattet worden, an ihren Wohnorten zu bleiben, während anfangs mit Bestimmt heit in Aussicht genommen war, daß der Generalsuper- intendent für Holstein, vc. Koopmann, von Altona werde nach Kiel übersiedeln Fianksurt a. M., 4. August. (Fr. II Gestern Abend fand die äußerst zahlreich besuchte Generalver sammlung der Gesellschaft zur Erwerbung derBiebricher Wintergärten unter Vorsitz des Hrn. L. v. Erlanger im Saale der polytechnischen Gesellschaft statt. Nachdem derselbe die Versammlung begrüßt, theilte er mit, daß über 150,000 Fl. gezeichnet worden und infolge dessen die Gesellschaft als constituirt zu betrachten sei. Was den Preis betrifft, so wurde die Mittbeilung, daß man rein interne Angelegenheit fetten der herzoglich nassauischen Gartenvcrwaltung lange Linden von seinem Stand- Zeit ans eine Summc von 100,000 bis 110,000 Fl. punkte als Direktor diesrs Clablistemcnts nicht in einer bestanden habe, allein der ComitS stellte nach dcn statt- öffentlichen Versammlung di-cntiren könne. In den gehabten Zeichnungen sei» Angebot, worauf dem Bor- im Ballhofe vorgestern und gestern abgchaltcnen Der- sitzenden em Schreiben des herzoglichen Hausamtes in Auftrag des Herzogs von Nassau, unterzeichnet von dem Grafen zu Castell, zuging. Das bereits erwähnte Schreiben acccptirt das gemachte Gebot von 60,000 Fl., Getränke, indrssen schnitten die Konsumenten bei diesem Genüsse gewöhnlich sehr verfängliche Gesichter. Heute ist dies Alles ganz anders grwordrn; allenthalben, so gar in den unbedeutendstrn Restaurants, findet man bayersches Bier; seit der letzten großen Ausstellung be sonders hat diese Bicrcomsumtivn bedeutend überhand genommen; unterstützt von der Schnelligkeit und Be quemlichkeit der Transportmittel liefern München, Wien und Berlin enorme Quantitäten des edeln Gerstensaf tes hierher nacb Paris, und die Pariser gewöhnen sich an den germanischen Trank. Bacchus ist besiegt, Gam- brinuS triumphirt! Der klassische, den Franzosen sonst so werth«, von Beranger namentlich vielfach besungene „potil bleu" ist aiKgrstochcn durch den „boge", dit ist die Bezeichnung, welche die Franzosen für das baycr- sche Bier angenommen haben, indem sie unsern „Bock" corrumpiren, und da- Wort möglichst weich aussprc- chen. Man sagt, das Bier mache schweres Blut; den leichtblütigen Französin wird r» also um so bester be kommen, und den vielen an Bieracnuß gewöhnten Frem den wird r- auch keine sonderliche Beschwerden machen, sondcrn im Gegentheil als willkommener Labetrunk er scheinen. Im gegenwärtigen Augenblicke, wo PariS mehr von Fremden als von Parisern bewohnt wird, ist dies gar nicht unwichtig. Pari» gleicht in diesen Monaten wirklich kaum mehr einer französischen Stadt, es spielt seine Rolle al» Weltkarawanseret, man hört auf den Boulevard» alle Sprachen, mit Ausnahme der französischen; die Pariser ihrerseits reisen auch und man kann e» ihnen nicht verdenken. Der Kaiser ist in Plombiere», die Drputirten de» Corp»-L«gi-latif haben Pari» verlassen und besorgen ihre Ernten, dir Minister werdrn zu verschiedenen Au»fluzen nach Nord und Süd den Wanderstab ergreifen, der Staat-rath, die Ge- richt»höfr u. s. w. werden sich bald vertagen und fern. von Paris die Ferienzeit genießen; nur das Volk — das bleibt zu Hause, cs lebt und arbeitet, singt und trinkt wie gewöhnlich und bereitet sich vergnüglich zur Feirr des 15. August ... psaem e» cicce«»«» ... und man behauptet noch, daß die Franzosen schwer zu regieren seien! Literatur. „Kleine Memoiren von Alfred Meißner. Berlin, Verlag von R. Lester." Diese sieben Skizzen und Bilder, theilweis von novellistischem Zuschnitt, stehen allerdings in Beziehung zum Leben des Herausgebers, ohne daß sie im gewöhnlichen Sinne „Memoiren" genannt werden können. Unter dm literarischen Stoffen wird man dir Erinnerung an Do menico Cascrta, den Verfasser des Trauerspiels „Ugo- lino", sowie „H. Heine'- Mouche" mit Interesse lesen. Letztere Geschichte erzählt von einer jungen, ungenann ten Dame, welche den „ungezogenen Liebling der Gra zien" in seinen letzten Lebenslagen oft besuchte und ihm vorlas; bekanntlich hat Heine verschiedene Verse und Billets (das cine ist „Nebukadnezar U., ehemaliger preußischer Atheist, jetzt Lotosblumenanbeter" unter zeichnet) an die „Fliege" gerichtet, wie aus A. Meiß. ner'S „Erinnerungen an Heinrich Heine" bekannt ist. Lustspirlarttg erheiternd wirkt die kleine Erzählung, welche sich „Seeburgs Liebchen" betitelt; außerdem führt A. Meißner, der leider in den letzten Jahren viel und flüchtig producirt, dm Leser noch in verschie dene rebenskreise. f Geoariphie. vr. A. Petermann s „Geograph. Mttthetlunaen" (Gotha: Justu» Perthes) bringen in ihrem 7. Heft einen Aufsatz über die Reism und Aufnahmen zweier Pündttm (gebildeter Inder) in Ti- bet, 1856—1866. Ferner wird die pflanzengrographi-
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