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Dresdner Journal : 02.08.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186808029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-08
- Tag 1868-08-02
-
Monat
1868-08
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 02.08.1868
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D7S zu den höhern Commandostellen der Armee eröffnet, bereits vor etwa zwei Jahren erlassen worden ist. * »umbiuuru, 31. Juli. (Tel.) Ueber den Stand der Viehseuche in den benachbarten russischen Grenz bezirken hat die Regierung weitere Mitthei- lungen erhalten, au- denen hervorgeht, daß Milzbrand und Rinderpest starke Verheerungen anrichtrn. Nach einer Meldung deS Landraths des Tilsiter Kreises sind iu den Grenzorten plötzlich 100 Stück Vieh gefallen. Im polnischen Grmrindebezirke Jutta, 3 Meilen von der preußischen Grenze, sind 17 Stück Vieh an der Rinderpest gefallen. «aarbrückru, 29. Juli. Ueber die Saarbrücke n- Saargemünder Eisenbahn bringt die „Tr. Z." folgende Mittheilung: „Die Arbeiten an dieser Eisen bahn dürsten von heute an eingestellt sein. Die französische Regierung nämlich, welche wegen dieser Bahnstrecke, dw sich in Saargemünd der Bahn nach Straßburg anschließen sollte, mit der preußischenStaats- regirrung einen Vertrag abgeschlossen hatte, verlangt jetzt, den Bestimmungen des Vertrages zuwider, daß beim Uebergang über die Saar zu Saargemünd ein befestigter Brückenkopf angelegt werde. Dessen weigert sich die preußische Regierung und überlaßt es den Bau unternehmer, gegen die französische Regierung mit einer Klage auf Schadenersatz aufzutreten." Die„N. A.Z.", welcher wir diese Mittheilung entnehmen, bemerkt hierzu: „Wir überlassen die Vertretung dieser Nachricht der „Tr. Z", nähere Aufklärungen werden gewiß bald erfolgen." Schleswig, 30. Juli. Wie man den „Hamb. N." telegraphirt, hat der Präsident Elwanger nach Berlin gemeldet, er hoffe mit den Vorbereitungen zur Ver einigung der beiden Regierungen bis zum 15. September fertig zu sein. Koburg, 30. Juli. (Fr. I.) Der Herzog ist von seiner Reise nach England zurückgekehrt. — Nach ge schlossener Untersuchung gegen den Rechtsanwalt Streit (frühern Geschäftsführer des Nationalvereins) liegt nnnmehr auch die Anklageschrift gegen rc. Streit vor, welche nicht weniger als 121 Bogen umfassen und 48 verschiedene Anklagepunkte enthalten soll. Dem An geklagten ist zur Sammlung von Vcrtheidigungsmaterial eine vierwöchentliche Frist gewährt worden, und wird der Vertheidigrr Streits, Rechtsanwalt Albert Träger in Kölleda, in der nächsten Zeit hierher kommen. Das für die Streit'sche Anklage besonders zu berufende nächste Schwurgericht wird wahrscheinlich erst Ende August oder Anfang September hier zusammentreten. Hamburg, 30. Juli. (H. N.) Unter lebhafter Theil- nahme von Seiten der Bevölkerung und zugleich in größter Ordnung ging heute Morgen die (bereits tele graphisch erwähnte) Auflösung drS hiesigen Bür- zermilitärs und die Ablieferung der Fahnen vor ich. Nachdem die 8 Bataillonsfahnen und die Cava- eriestandarte im Kanzleisaale eingetroffen waren, er- chienen die Mitglieder der Bürgermilitärdcputation, welche sich in einer andern Localitat des Gebäudes ver sammelt hatten, unter Vorantritt des Bürgermeisters l)r. Sieveking, im Saale, worauf der Chef des Bür germilitärs, Major Burmester, eine Ansprache hielt. Alsdann forderte derselbe die Fahnenträger auf, die Fahnen in das dazu vorbereitete und mit militärischen Emblemen trophäenartig verzierte Gestell abzusetzen, worauf er bemerkte, seine Mission sei zu Ende. Nun nahm Bürgermeister Sieveking in einer Erwiderung mit einigen Worten Bezug auf den Ursprung des Bür germilitärs und auf die gegenwärtigen Verhältnisse des Norddeutschen Bundes, welche die Auflösung des Bür- grrmilitärs geboten, und verlas dann folgenden Ta gesbefehl: »Infolge der durch die Errichtung des Norddeutschen Bun des eingetretenen Veränderung, namentlich in den militärischen Verhältnissen, haben der Senat und die Bürgerschaft überein stimmend die Auflösung des Bürgermilitärs beschlossen- Errichtet zu einer Zeit, wo der Druck der Fremdherrschaft die Opferwilligkeit der Bevölkerung für das allgemeine Beste in hohem Grade gesteigert hatte, hat das Hamburger Bürger Militär länger als ein halbes Jahrhundert hindurch dem Staate in mehr als einer Beziehung wichtige und ersprießliche Dienste geleistet, und der Senat hat wiederholt Veranlagung gehabt, »hm dafür seinen Dank und seine Anerkennung auszusprechen Auch den ernsten Augenblick, in welchem das Bürgermili tär seine Fahnen, die Symbole seines Bestehens und seiner Zusammengehörigkeit, in die Hände der Behörde zurückgiebt, will der Senat nicht vorübergehen lasten, ohne allen Denjeni gen, welche in demselben als Offiziere, Unteroffiziere, Gardi sten oder in sonstwelcher Stellung ihre Pflichten treu und ge wissenhaft erfüllt haben, zum letzten Male die gleichen Ge fühle des Dankes und der Anerkennung kundzugeben. Möge der geliebten Vaterstadt auch unter den neuen Ver- hältuisten der Segen des Allmächtigen nicht fehlen! Gegeben in der Versammlung des Senats. Hamburg, den 2S. Jul» 1808." ^München, 30. Juli. (Südd. Pr) Sc. Majestät der König ist heute Nachmittag 2 Uhr in München ein getroffen. Prinz Otto wird denselben zur Begrüßung der russischen Majestäten nach Kissingen begleiten. — ich sagte, weiß ich nicht — ob ich ein offnes Geständ- niß machte und dann um Verzeihung bat, oder ob ich einige anklagende Worte stammelte und Albert das Uebrige errathcn ließ — habe ich mir niemals deutlich zurückrufen können. Aber Manches, was er sagte, hat sich mir in's Herz gebrannt und mich Jahre lang ver folgt. „Sage mir eines, Isabella", sagte er streng, — „jener Ring, hast Du ihn von Hauptmann Vandale bekommen?" „Ja", antwortete ich leise. „Dann hast Du mich belogen, Du, Isabella, hast Dich zu einer Unwahrheit herabgelassen. Ich bin in der That hintergangcn worden." Hierauf folgte Stillschweigen — rin tiefes Schwei gen — während welcher Zeit Albert Allerton mit dem Ausdruck ernsten Entschlusses von seiner Höhe auf mich herabsah. Ich wußte, daß ich verurtheilt war; mein Richter war gerecht, aber ohne Gnade. „Ich werde Ihrem Wunsche willfahren", sagte er endlich mit leiser, aber klarer Stimme; ich werde Haupt mann Vandale um Entschuldigung bitten: er hat die Wahrheit gesprochen"; worauf er das Zimmer verließ und ich allein blieb. Ich habe ihn nie wiedergesehen — niemals. Ich wurde nachdem sehr krank, und es dauerte Wochen, ehe ich mein vollkommnes Bewußtsein wieder erlangte und die wenigen Zeilen des Lebewohls fassen konnte, die er für mich zurückgelaffen, ehe er nach dem Con- tinent reiste. Kein Vorwurf war darin enthalten, aber die Bemerkung, daß wir Beide dankbar sein müßten, vor und nicht nach unsrer Vereinigung entdeckt zu ha ben, wie wenig wir dazu gemacht sind, uns gegenseitig glücklich zu machen. Hugh Vandale verließ während meiner Krankheit Heute Mittag um H12 Uhr ist das Herz weiland Sr. Maj. des König» Ludwig l. von Bayern in Gegenwart des Bischofs von Passau und der königl. Hofcommisston in der MuttergotteSkapelle zu Altöt ting beigesetzt worden. — (A. Z.) Die Gendarmerie wird vom 1. Gev trmber an neuorgantstrt: bezüglich der Dienst leistung wird sie den Civilbehörden, di-cipltnär dem KriegSmintstertum untergeordnet. OberbriaadierS und Brigadiers werden bei Besetzung der OfftzterSstellen berücksichtigt. Fncvlichödufe», 28. Juli. Der „Staat»-Anz. f. Württemb." schreibt: Heute kam Ihre Majestät die Königin-Mutter mit Ihrer k. Hoheit der Prin zessin Friedrich durch unsre Stadt, um sich auf die von ihr erkaufte Villa Seefeld bei Rorschach zu be geben, woselbst sie nun statt im Schloß Monfort, das ihr der König, nachdem er es zu diesem Zwecke hatte einrichten lassen, bisher zur Verfügung, gestellt hatte, einen Theil des Sommers zubringen wird. Karlsruhe, 28. Juli. (Fr. I) Die Arbeiten der Specialcommission, welche gegenwärtig in Heidelberg- Mannheim tagt, um eine neue Rheinschifffahrts acte zwischen den sechs verschiedenen Userstaaten zu vereinbaren, nehmen einen guten Fortgang. Man glaubt, daß ein vollständiges Einverständniß über den von der preußischen Regierung vorgelegten Entwurf bis zur Mitte des nächsten Monats erzielt sein wird. * Wien, 30. Juli. Ueber den (telegraphisch bereits gemeldeten) Besuch des Kaisers auf demSchützen- festplatze berichtet die „W. Z." Folgendes: „Am heu tigen Tage wurde dem Bundesschießcn die Ehre eines Besuches Sr. Majestät des Kaisers zu Theil. Von Mittag an war aus diesem Anlaß der Festplatz gefüllt, so weit der ungeheure Raum diesen Ausdruck zuläßt; kein Schütze fehlte und eine buntgeschaarte Menge be obachtete mit ängstlichen Blicken den Himmel, der seit gestern ein unfreundliches Gesicht machte und durch seine Regengüsse mancherlei Verwüstung, vor Allem natürlich an Wegen und Stegen angerichtet hat. Allein bald nach Mittag hörte der Regen auf und allmählich klärte sich auch der Himmel einigermaßen auf. Punkt HO Uhr erschien Se. Majestät in der Oberstenuniform des den allerhöchsten Namen führenden Jägerregiments, begleitet von dem Flügeladjutanten Major Grafen Paar, am Eingänge der Festhalle, wo sich die Obmänner und Mitglieder der verschiedenen Comitds zum Empfange aufgestellt hatten und woselbst schon früher der erste Obersthofmeister Fürst zu Hohenlohe, die Minister Graf Taaffe und Or. Giskra, Statthalter Graf Chorinsky, dann Bürgermeister vr. Zelinka und Hofrath v. Stro bach erschienen waren. Se. Majestät, bei Allerhöchst- dessen Einfahrt die Musikbanden die Volkshymne an stimmten und die versammelte zahlreiche Menge in laute Hochrufe ausbrach, wurde zunächst vom Präsidenten des Centralcomites, Herrn l>r. Kopp, mit einer Ansprache begrüßt, die in einem Hoch auf den Monarchen gipfelte, das aus tausend Kehlen schallend sich wie im Lauffeuer durch den ganzen Festraum verbreitete und fortan überall brausend ertönte, wo Se. Majestät erschien. Nachdem Se. Majestät einige Worte an die Mitglieder des Bundesvorstandes, Justizrath Sterzing aus Gotha und Senator Schröder aus Bremen, gerichtet hatte, geleitete der Comite den Monarchen in die Festhallc, resp. die Küchen- und Kellerubicationen, wo Sr. Ma jestät ein mit Wein gefüllter Becher credenzt wurde, aus dem Allerhöchstderselbe „auf das Wohl der hier versammelten Schützen" trank. Der weitere Besuch galt dem Gabentempel und der Jndustriehalle; hier nahm Se. Majestät die Widmung eines prächtigen Blumenbouquets für Ihre Majestät die Kaiserin huld reichst entgegen und geruhte sich über die Industrie- gegenstände mit Bezugnahme auf die Pariser Ausstel lung in sehr aufmunternder Weise zu äußern. Am längsten verweilte Se. Majestät in der Schießhalle, deren sämmtlichen Theilen Allerhöchstderselbe die ein gehendste Besichtigung zuwendete, mit ganz besonderm Interesse bei der Scheibe für Schnellfeuer verweilend. Einer großen Anzahl von Schützen aus allen Ländern wurde die Ehre einer Ansprache zu Theil. Sodann schoß Se. Majestäi wiederholt auf die Jndustriescheibe Nr. 2, gleich das erste Mal einen „Dreier". (Nach der „Pr." hat der Kaiser drei Mal geschossen. Der Zieler zeigte be m ersten Schuß „hart an Schwarz", beim zweiten „links hoch" nnd beim dritten „links seitab , worauf Se. Majestät lachend zu vr. Kopp sagte: „Lassen wir's gehen, sonst wird cs immer schlechter." Der starke Wind beeinträchtigte den Flug einer jeden Kugel so sehr, daß überhaupt alle Schießresultate heute sehr schlecht ausfielen.) Der Jubel, mit dem die Schützen den hohen Besuch begrüßten, entzieht sich jeder Be schreibung. Nachoem Se. Majestät hierauf noch das Belvedere, an dessen Eingang zwei Vierländerinnen Sträuße überreichten, und die mittlerweile festlich be leuchtete Festhalle besichtigt, verließ Allerhöchstderselbe unter tausendstimmigen Hochrufen den Feftplatz, nicht ohne zuvor dem Präsidenten die allerhöchste Befriedi gung über das glückliche Arrangement au-zusprechen und denselben mit dem Au-drucke des Danke- für den herzlichen Empfang an alle Schützengäste zu betrauen. — Nach dem „N. Fdbl." verweilte der Kaiser bei der Schnellftuerscheibe eine volle Viertelstunde. Der aus gezeichnete Schütze Lauser aus Norwegen stand gerade nn Stand und machte in drei Mnuten mit einem Hin terlader 53 Schüffe und 21 Treffer. „Bravo, Bravo, ausgezeichnet!" rief der Kaiser, und als der Warner das Resultat verkündete, trat der Kaiser auf den Schützen zu, beglückwünschte ihn und ließ sich daS Gewehr zeigen. Die 53 Schüffe waren daS größte Resultat, das bisher auf der Schnellfeuerscheibe erzielt wurde. Beim Weg gehen vom Schützenfestplatze wandte der Kaiser sich dann nochmals an vr. Kopp und sprach mit sichtlich bewegter Stimme folgende Worte: „Ich danke Ihnen und allen anwesenden Schützen herzlich für den freund lichen Empfang, den Sie mir bereitet. Sie können die Schützen versichern, daß mich die Großartigkeit des Feste- in hohem Grade überrascht und daß ich über das Gelingen des Feste- hocherfreut bin. Sagen Sie dies allen Schützen!" Hierauf bestieg Se. Majestät den Wagen, sämmtliche Musikkapellen intonirten die Volks- Hymne, neue Jubelrufe ertönten; der Besuch des Kai sers hatte gerade zwei Stunden gewährt. — Abends waren über 10,000 Menschen in der Festhallc ver-, sammelt. Allgemein fanden die für diesen Frsttaa ge-' troffenen Anordnungen die beste Anerkennung. Zwei hundert Kellner haben heute den Dienst in der Fest- Halle gekündigt und sofort Wien verlassen, um die Heimreise nach Sachsen anzutreten. — Unter den Schützen, welche Becherprämien gewannen, nennen die Wiener Blätter wiederum mehrere Sachsen, darun ter die Herren Hohl jua. aus Annaberg und Wagner aus Leipzig. — Am Freitag, 31. Juli, findet in der Festhalle die Monstreliedertafel der Gesangvereine statt. Die gestrige Generalprobe, bei welcher 850 Sänger anwesend waren, fiel in jeder Beziehung glänzend aus. Wien, 31. Juli. Se. Majestät der Kaiser ist gestern Abend wieder nach Ischl zurückgercist. — Die heutige „W. Z." publicirt das mit dem Tage seiner Kundmachung in Wirksamkeit tretende Gesetz vom 22. Juli d. I., die Ruhegehaltc der Minister betref fend, welches folgende Bestimmungen enthält: I) Jedem Minister gebührt für den Fall der Enthebung vom Amte, fie mag über sein Ansuchen erfolgt sein oder nicht, ein Ruhegehalt, ohne Rücksicht auf die Dauer seiner Amtswirk samkeit als Minister. 2) Dieser Ruhegehalt wird mit 4000 Fl. ö. W. bemessen, insoweit nicht kraft der allgemeinen Pensionögesetze dem abtre- tenden Minister mit Rücksicht auf längere StaatSdienstleistung und den letztgenoffenen Gehalt ein höherer Genuß zasteht. 3) Die Witwe eines Ministers hat einen Jahresbezug von 1000 Fl. ö. W. während der Dauer des Wrtwenstandes zu beziehen. 4) Die durch die vorstehenden Bestimmungen nicht berühr ten Vorschriften über die Pensionirung der Staatsbeamten und Behandlung ihrer Angehörigen finden übrigens auch auf die Minister Anwendung Wien, 31. Juli. (Tel.) Die Subscription auf die ungarischen Nordostbahnactten wird, neuern Bestimmungen zufolge, erst am 8. August und zwar zum Emissionscourse von 145 erfolgen. Die Besitzer von Actien der anglo-österreichschen und anglo-ungari- schen Bank haben das Recht, für 5 Actirn der anglo- österreichschen oder 10 Actien der anglo-ungarischen Bank eine Nordostbahnactie zu entnehmen. — Eine aus Deutsch-Oesterreichern und Süddeutschen bestehende Versammlung, welche unter Vorsitz des Abg. Ku- randa tagte, berieth über die Einberufung einer am Sonntag abzuhaltcnden Volksversammlung, welcher mehrere Resolutionen vorgelegt werden sollen, nnter denselben eine, welche das Anstreben der deutschen Ein heit auf Grundlage der Freiheit und Selbstbestimmung der einzelnen Stämme als Ziel hinstellt. Pesth, 23. Juli. (W. Bl.) In der heutigen Sitzung der Magnatentafcl wurde nach Verlesung der sank- tionirten Gesetze und Zuweisung des Gesetzes über die Einkommensteuer an die Section Dcak's Bcschlußan- trag wegen der Curie angenommen. — In der De- putirtentafel überreichte Graf Andraffy die sanktio- nirten Gesetze über die Stcuereinhebung, die HauS- stener, Personalsteuer und Stempel. Der Beschlußan trag Miletitsch's, wegen einer gegen ihn cinzuleitenden Untersuchung anläßlich der Belgrader Verschwörung, wird mit einer vom Justizmiuister beantragten wesent lichen Modifikation angenommen. Hierauf folgt die Generaldebatte über den Wehrgesetzentwurf. Madarasz spricht für seinen Gegenantrag und Perczel in einer fulminanten Rede für den Gesetzentwurf. — In der heute Nachmittag abgehaltencn Conferenz der Dcak- partci beantragte Finanzminister Lonyay die Votirung des Budgets e» bloc mit dcn Modifikationen der Fi nanzcommission. Die Conferenz genehmigte dies. unsre Nachbarschaft. Du siehst, Margarethe, meine Strafe war nicht unverdient, aber sehr schwer. Und was denkst Du nun von diesem Perlenring? Hältst Du ihn als Brautgeschenk für glückbringend? L. ? Lrrtde«. In der am 30. Juli abgehaltetcn Haupt versammlung der „Isis" erhielt Herr Jose Triana in Bogota (Neu-Granada) die Ehrcnmitgliedschaft der Ge sellschaft. Zum correspondirenden Mitglicde wurde Hr. Hofrath vr. Adolph Fränkel in Odessa ernannt. Hr. Oberlehrer Gerstenberger übergab eine bedeutende An zahl als Geschenke an die Bibliothek gelangter Werke, darunter mehrere von großem Werthe, zur Ansicht. Apotheker Carl Bley besprach die Bildung thierischcr Concretionen. Es sind dieses die Ablagerungen, die sich im Thicrkörper bilden und welche nicht durch eine bestimmte organische Struktur ausgezeichnet sind. Die selben sind meistentheils die Folge von Krankhcits- crscheinungen und bilden sich entweder in Absonderungs- flüsstgkeitcn, wie z. B. die Gallensteine, die Harnsteine, die Gichtknoten, die Darmsteine u. s. w., oder sie bilden sich nach krankhaften Vorgängen im Innern der Or gane, z. B. in den Venen, im Herzbeutel, im Gehirn u. s. w. Die chemische Zusammensetzung dieser Gebilde ist fast immer beinahe übereinstimmend. Der Vortra gende gab sodann eine Uebersicht über die Art und Weise der Analyse der Concretionen und theilte zum Schluß daS Resultat einer von ihm kürzlich auSgesühr- ten Analyst eines Darmstein- mit. Derselbe bestand der Hauptsache nach au- Fibrin, Cholesterin, Gallen- sarbestosi und neutralem phosphorsauerm Kalk. — Hr. Prof. vr. Geinitz machte auf die ungewöhnlich weite und von der Natur merkwürdig architektonisch auSge- stattete GypShöhlt am südwestlichen Abhänge de» Kyff- häuscrgebirges, in der Nähe der Stadt Frar.kenhausen nnd etwas nördlich von dem Dorfe Rottleben gelegen, aufmerksam. Sie ist im Jahre 1865 beim Treiben eines Stollens aufgefunden und hat dcn Namen „Bar barossahöhle" erhalten. Eine kleine Beschreibung der selben hat der Bcrgverwalter F. Herthum zu Könitz („Die Barbarossahöhle" rc. Leipzig, Eduard Wartig. 1868. 8». S. 16) herausgegeben. Ferner lenkt der selbe Redner die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf eine Abhandlung seines Bruders, des Medictnalraths vr. Geinitz in Altenburg: „Beobachtungen, gesammelt in St. Moritz im Oberengadin" (Wagner'S Archiv f. Heilkunde vom 25. Juli 1868), deren physiologischer Theil ganz besonders hohe» Interesse in ärztlichen Kreisen beanspruchen darf, da in derselben sehr gründ liche Untersuchungen am menschlichen Körper niederge- legt sind. — Zum «Schluß machte Hr. Thcodor Reibisch die Versammelten mit dem Inhalte eine» Briefe- deS Hrn. vr. Schneider in Alerandrien, der, als Theolog dort angestellt, auch eifrig naturwissenschaftlichen Stu dien obliegt und darin schon Ausgezeichnete» leistete, bekannt. Der Brief ist an den al» Entomolog bekann ten Hrn. Apotheker Kirsch in Dresden gerichtet. C. Bl. 1- Aus Düsseldorf schreibt man: Unter den mo numentalen Schönheiten deS reizenden Rheinlande nimmt mit Recht die St. ApolinariSkirch« bei Rema gen eine hervorragende Stelle ein. Schon durch ihre Lage einer der schönsten Punkte der ganzen Rheinge- -rnd, machen di« dort von Düsseldorfer Künstlern au»- geführten Freskomalereien dieselbe zu einem Wallfahrts orte aller Freunde christlicher Kunst. Leider sind diese Kuustschätze bi» jetzt uur vereinzelt durch den Stich in wettern Kreisen bekannt geworden, in erfreulicher Weise Herwaimßatzt, 27. Juli. Da» Hermannstädter grie chisch-orientalische Conststorium Hal sich veranlaß» ge sehen, daS vor etlichen Monaten über die griechische Drelfalttgkeit-kirche in Kronstadt verhängte Interdikt aufzuheben. Der „Telegr. Rom " ver öffentlicht den diesbezüglichen Consistonalbeschluß, wo nach dir gedachte Kirche dem öffentlichen Gebrauche zum Seelenheil aller dortigen Christen wieder übergeben wird. Pari», 31. Juli. Der „Etendard" kündigt die Er nennung Lagusronnitre'S zum Gesandten in Brüs sel als bevorstehend an; er soll in die Stelle des Gra fen de CommingrS-Guitaud treten, der zum Gesandten in Bern ernannt ist. — Eine im heutigen „Moniteur" veröffentlichte Verordnung verlängert die ursprüng lich bis zum 30. September bewilligte Steuerfrei heit für Schiffsladungen von Korn, Mehl und Feld- früchtrn bis zum 31. Decembrr 1868. — Dir „Patrie" widerspricht auf das Bestimmteste der Behauptung, die Veröffentlichung her Usedom'schen Depesche durch Lamarmora sei auf Anregung Frankreichs geschehen, das dadurch Italien und Oesterreich gegen Preußen aufzuhetzen gehofft habe. veru, 29. Juli. Wie die „K. Z." vernimmt, wird das internationale Telegraphenbüreau, mit dessen Organisation die internationale Telegraphencon- ferenz die eidgenössische Telegraphenverwaltuna braus- tragt hat, sich mit der Aufstellung statistischer Tabellen, der Redaction einer Zeitschrift für die Beurtheilung der Verbesserungen im Telegraphrnwesen und mit der allseitigen Mittheilung der neu zu eröffnenden Linien und Stationen zu beschäftigen haben; die diplomatischen und staatsrechtlichen Verhandlungen dagegen sind Sache der jeweiligen Präsidialregierung, welche für die näch sten drei Jahre Oesterreich ist. Florenz, 29. Juli. (Tel.) Der König wird in die ser Nacht nach dem Lager von Fojano abreisen, um dem Manöver beizuwohnen. London, 31. Juli. (Tel.) Die heutigen Morgcn- blätter bestätigen, daß die Königin am 5. August ab reisen, in Cherbourg landen und bei mehrstündigem Aufenthalte in Fontainebleau mit der Kaiserin zusam mentreffen wird. — Die Zeitungen sprechen sich bei der Uebersicht über die Verhandlungen des Parla ments beim Schluffe desselben mit Gewißheit dahin aus, daß bei den Neuwahlen die Liberalen siegen werden. Stockholm, 27. Juli. „Aftonbladet" enthält di Notiz, daß nach königlichem Befehl vom 24. d. M. der Generalstabsoffizier, Graf G. F. Snoilsky, und Leutnant E. F. v. d. Lancken sich ins Ausland zu begeben haben; Ersterer, um sich in Frankreich, Oester reich und Preußen mit der dortigen Armretntendan- tur rc. bekannt zu machen, der Zweite, um sich die Einrichtungen der schweizer Schützrnvereine, als deren Uebungs- und Schießbahnen rc. anzusehen und gleich zeitig zu beobachten, in welchem Grade die Vereine in Betreff der Schießfähigkeit und Kriegstüchtigkrit der Armee von Einfluß sind. Bombay, 7. Juli. (Ueberlandpost.) Oberst Pelly hat den Auftrag erhallen, die Streitigkeiten zwischen dem Schah von Persien und den» Sultan von Mus cat zu schlichten. — Der südliche Theil von Ben galen wird fortwährend durch Ueberschwemmungen verheert. — Oberst Merewether hat seinen neuen Po sten als Regierungscommtssar in Siam angetreten. — Im Districte Khan da sind großartige Kohlenla ger entdeckt worden. Schanghai, 5. Juli. (W. Bl.) In Japan hat sich zwischen dcn Daimios im Nordm und Süden das Ein vernehmen wiederhergestellt. Ernrnnungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Departement der Justiz. Der seitherige Referendar beim Gerichtsamte Zöb litz, Herr Friedrich Eduard Neldner, künftig in Saida, ist zum Advocaten ernannt und als solcher verpflichtet worden. Ehrenbezeigungen: Den Referendaren des Gerichts amts Brandes, Arthur Hellmuth Do maschke, des Ge richtsamts Geier, Friedrich Anton Ludwig Höfer, des Gerichtsamts Wildenfels, Richard Julius Scheid- Ha u c r, des Bezirksgerichts Dresden, vr. Gustav Friedrich Barchewitz, des Gerichtsamts Leipzig II, Freiherr Karl Hippolyt v. Ardenne, und des Gcrichtsauüs Leipzig I, Friedrich August Wilhelm Handrich ist nach der Bestimmung unter V der Verordnung vom 20. Fe bruar 1867 das Dienstprädicat „Asseffor" beigelegt worden. Peamtenetat. «) Abgang. Pensionirt wurde: der Wachtmeister deS GerichtSamts Reichenbach, Karl August Köhler. Verstorben ist: der Wachtmeister des Ge- richtsamts Ebersbach, Karl August Knoblauch, am wird die Zahl dieser Reproductionrn in Kurzem wie- demm um eine vermehrt. Das in der Kuppel über dem Hochaltar von Prof. E. Deger ausgcführte im posante Gemälde: Der Heiland als Welterlöser, zu seinen Seiten die heil. Jungfrau und Johannes der Täufer, wird nämlich demnächst in einem Kupferstich in der Kunstverlagsbuchhandlung von A. W. Schulaen erscheinen. Dieser Stich, in der außergewöhnlichen Größe von 30H zu 20H Zoll Bildfläche, geht seiner Vollendung entgegen, und hat der Stecher, F.S. Maffau, der sich früher schon durch den Stich de- Kölner Dom- bildcs ein wohlverdiente» Renomms erworben, auch an diesem Blatte aufs Neue seine Meisterschaft bekundet. f Der Franzose Foucard unternimmt auf eigene Rechnung die Ausgrabung des Apollotempel» »u Delphi. Man ist darüber um so mehr erstaunt, als die im vorigen Jabre in Athen gezogene Lotterie der Alterthumsfreunde 140,000 Drachmen eingebracht hatte, welche fast ausschließlich zu Ausgrabungen in Delphi benutzt werden sollten. * Wilhelm Hauff'- einst vielaelesener Roman „Lichtenstein" ist gegenwärtig al- illustrtrte VolkSaus- gabe zu dem billigen Preise von 16 Ngr. (Stuttgart, Rieger) erschienen. * In Bielefeld starb am 26. Juli die Opernsänge rin Fräulein Marie Crüwell, die gefeierte Schwe ster von Sophie Cruvelli (Baronesse Btgien), mtt wel cher sie die Mühen, Freuden und Leiden der Künstler- laufbahn von Anbeginn getheilt hat. * Au» Marburg, 30. Juli, berichtet da- »Fr. I ": Vergangene Nacht ist der Consistorialrath und Pro fessor der Theologie vr. August Friedrich Christian Vilmar, in den weitesten Kreisen bekannt durch seine „Vorlesungen über dit Geschichte der deutschen Ratio« nalltteratter", hier, 68 Jahr alt, gestorben.
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