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Dresdner Journal : 28.07.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186807282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680728
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-07
- Tag 1868-07-28
-
Monat
1868-07
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 28.07.1868
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18«8 Dienstag, de» 28. IM Lv«nm«e»1»»rtts»: DreMlerHourM «rsrr-ttimrttst; Verantwortlicher Redactem: I. G. Hartmann. Erschein«: lA^Uod, wir so»n«dir>« 6er Som,- 006 6ddm»6» Nir 6«» t»!x«»6»o iRkr,«,,«» tritt jlikrilok 2 H»Ir. Stomp«lx«i»üi»r, a«» 8or66. Lu»6«» ko»t >u>6 3t,wp«Int»ei»I«ssI»ü»«». »i« r M. t. bv.rs ».; «rese» 8 »nli. (vor- >. «ct.2ü4.tv; itbard Esad,- 88.20, Loose - ili. (Schlat- b>H do. Ma»> .-«al. «SM : Baakactie» 214 00: Lo»- ll.2»; M»a,. Lolpii^: k». L»^»v,r»rri», 6ommi»«loa>le 6«» l)r«,60«, 6ouro»I»; odea6»>.: 8 Hiaai-L», Lvaiia k'oir; Nomdor^ SorllL» V1»» -L«1x»1^ «---1 ^-»Ictar« »-« : » Vooi.»», Sorll»! a»or,v, o«d« Suckk., «„»»»v»»', öar«»u, NvooarL ^iosoo; vr«m«u: L 8ont.orr», Lr«,I»»: l». Sroooox'o-tnoooe«l»dor«ao, 6,»»,, 8r^ L koovov; kruttitrt 0.N.: ^L,o»»',cd« vockk.; LSlor ^to. SLoimi«. kort»: SLVL», l»Lpoir>, 8vi.r.ii» L6o^ (8, ?!»«» 6, I» Soor,«); kr»U: ?». L»iu.lcii', vaevk.; Vi«»: Orror-r». Herausgrder: «doizl. 8rpo6ltiou äe» Oreröosr 7ouro»1», Vr«»6«v, dl»rieii»lr»„« dio. 7. ?TdrUvd: »"rvlr.— ^Mr,l«d: 1 .. 1» ,. Üoo«tliod:— „ 1» „ Limo«l»o Xaauo«r»: 1 „ e wohl von localer Bedeutung sein mag kaum etwas Bc und Rumänen ver e Geister los zu werden, welche sie ge- n »es. die Kunst, bemetstert. (Pro- >Lhlr. »er «d. Jali Kovbr- Hafer ctooer- Rttbvl rptbr.- : V-t. ctea Telegraphische Nachrichten. Wit«, S°»»t»g, 2«. Juli, Abend«. (W.T.B.) Bei »r« heutige« ersten SchStzr»festba«ke1 drgrüßtr die Gäste der Prästdeat de» LeutraleamitS», vr. Kapp. 0r. Kopp betonte die Zusammengehörigkeit Oester reichs und Deutschland- und brachte rin Hoch dem deutschen Streben nach Freiheit und Reckt. Wallau (Mainz) brachte ein Hoch aus auf den Kaiser, und so dann der Minister des Innern, vr. Giskra, ein solches auf das deutsche Volk in allen seinen Stämmen. Bürger meister vr. Zelinka begrüßte die Schützen im Namen lischer, sowie in mimischer Hinsicht unzweifelhaft recht beachtenSwtrlhe Erscheinung, eine zündende Wirkung hat sie auf uns jedoch nicht zu erzielen vermocht. Ge sang und Spiel entbehrten zwar des Lebens und der Wärme keineswegs, liebenswürdige Grazie, packender Verbindung Mazzinis mit den Comite» in Rumänien und Bulgarien bestehe, vermögen wir nicht zu sagen; doch wird es uns aus einer sonst unverdächtigen fran zösischen Quelle mitgetheilt." Das Bukarester Journal „Romanul" beklagt den bulgarischen Aufstand, weil er der nationalen Sache nur schaden könne, und ermahnt die Bulgaren zur Ruhe. Das Blatt versichert, daß die Negierung zur Unter drückung der bulgarischen Bewegung auf rumänischem Boden alle Maßregeln getroffen habe. Der Minister Bratiano habe sich nach Giurgewo begeben, um dem ungesetzlichen Treiben ein Ende zu machen. (Vgl- un ter „Tagesgeschichte".1 Und schließlich sei noch bemerkt, daß der „Agence Havas" unterm 25. Juli aus Bukarest gemeldet wird: „Die rumänische Regierung setzt die Unter suchung, welche in Betreff der durch die bulgarischen Banden hervorgerufenen Unruhen eingeleitet war, eifrig fort. Die Thatsachen werden den Beweis liefern, daß derartige Versuche in Rumänien, wo die Regierung alles Interesse hat, die Neutralität zu wahren und re volutionäre Umtriebe zu verhindern, fruchtlos bleiben." Staat»», oße 81H E-; hlr. H NH E; G; dal. »l. ooit N; d°. , sachf.-schlct. bz.Hchsischt tächs. Land- b,.; bergt. laudeScultur- »chs ErblLn». us. Pfaudbr. S ; Leipziger 1 G; lach», land- , kündb 4H .; Dresdner «o. kl. Uly >e 4». 88H H W»k Ä ; 1O2U G.; ikanische vsierrnchich- sche Loose v. ip» DreSdu. ,e 207 G.; m - Zittauer Mr- Si^nd. Berlin Gör- s. Baukact. 4 G.; Leip,, mar. Bauk- «erei-Actieu 1üO^ G.; Medioger ei-Act. mit Ämtlicher Theil. Dresdr», 27. Juli. Se. Majestät der König haben allergnädigst zu genehmigen geruht, daß die nachaenann- ten Offiziere und Beamte die ihnen von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich verliehenen Ordensdeco- rationen annehmen und tragen dürfen, und zwar: Ge neralmajor vonLoeben, General-Intendant der Armee, den Orden der eisernen Krone 2tcr Classe, Oberst Frei herr von Friesen, erster Assistent deS General-In tendanten, das Comthurkreuz des Franz-Jvseph-OrdenS, Krie-s-Mtnisterial-Secretär Zumpe und Kriegs-Mi- nisterial-Calculator Walther, da-goldene Berdienst- kreuz mit der Krone, und Fourier Appel de- 2. Gre nadier-Regiments Nr. 1V1 das silberne Verdienstkreuz mit der Krone. Drespe», 20. Juli. Seine Majestät der König haben die Ernennung des Staatsministers Richard Freiherrn von Friesen zum Ehrenmitgliede der hiesigen Kunst akademie allergnädigst zu genehmigen geruht. Drespe«, 20. Juli. Seine Königliche Majestät haben dem Advokat Otto Kohl in Chemnitz zu ge statten huldreichst geruht, das von Seiner Durchlaucht dem Fürsten Heinrich XXll. von Neuß-Greiz ihm ver liehene Prädikat „Commissionsrath" zu führen. Tagesgeschichte. Dresden, 27. Juli. Durch das Bundesgesetz, be treffend den Betrieb der stehenden Gewerbe, vom 8. Jult 1868 (Bundesgesetzblatt Nr. 23 S. 405) wird an den im Königreiche Sachsen zur Zeit geltenden gewerbrecht- lichen Vorschriften in keiner Beziehung etwas geändert mit alleiniger Ausnahme von Z 16 deS Ge werbegesetzes vom 15. October 1861, welcher durch - 2 des Bundesgesetzes als aufgehoben zu erachten ist. Weder die Ausübung des Hufbeschlages, noch die selbst ständige Leitung und Ausführung von Bauten sind demnach künftig von dem Nachweise ^besonderer Be fähigung abhängig, und die in beiden Beziehungen der malen bestehenden Prüfungen haben demzufolge auf gehört, für den Gewerbebetrieb obligatorisch zu sein. Fakultative Prüfungen sind deshalb nicht ausgeschlos sen, und voraussichtlich wird ein Theil der Gewerbtrei- benden der betreffenden Kategorien auch in Zukunft wünschen, sich durch das Bestehen einer solchen freiwil ligen Prüfung ein Zeugniß über ihre Vorbildung zu erwerben. Wie wir vernehmen, werden daher vorläu fig auch die seitherigen Prüfungskommissionen für Bau- grwerken und die Prüfungsstellen für den Husbeschlag fortbestehrn, und sollen nur Diejenigen, welche sich zur Prüfung anmelden, ausdrücklich darauf aufmerksam ge macht werden, daß die Prüfung fortan keine obliga torische, sondern eine freiwillige ist. Ob mit Rücksicht auf den veränderten Zweck der Prüfung die dermalige Organisation der Prüfungsbebörden und dir jetzige Einrichtung des Prüfungsverfahrrns beizubrhalten oder zweckmäßiger durch andere Einrichtungen zu ersetzen sein werde, ist vorerst weiterer Erwägung Vorbehalten worden. Unter diesen Umständen steht zu erwarten, daß auch die oberlausitzer Provinzialstände die von ihnen zum Zwecke der Heranbildung guter Hufbeschlä ger getroffenen Einrichtungen, weunschon unter Berück sichtigung des Wegfalls des Prüfungszwanges, fort bestehen lassen werden. Dresden, 26. Jult. Die „Const. Ztg " spricht in ihrer Nr. 169 von circa 80 Geistlichen, welche sich bei dem Leipziger Missionsfeste unter einander das Wort gegeben haben sollen, evangelisch-lutherische Christen unirter Landeskirchen wegen ihrer Annäherung an die reformirte Kirche von den evangelisch-lutherischen Altären in unserm Sachsenlande auszuweisen. Es ist schwer zu glauben, daß Geistliche SachsenS in der be zeichneten Weise wirklich vorzugehen und die gastliche Theilnahme evangelisch - unirter Glaubensgenoffen an der lutherischen Abendmahlsfeier abzulehnen sich ver bunden haben sollten, da ihnen ja nicht etwa eine Abweichung von der vorschriftsmäßigen lutherischen AuL- spendungsformel angesonnen wird. Me schon in den letzten Jahren infolge der Kriegsereianiffe, so wird auch fernerhin bei der im Norddeutschen Bunde gesetzlich ge wordenen Freizügigkeit der Fall immer häufiger ein medertöpn. ische Cbam- Feuer Ber- r. ü1>H E.; : 108^ G.; l H. Prio- t.—S. Serie b S8K E.; K 88H G.; » Ä; süd- Ä ; gali». litzer Eiscn- Prior. bH, »102k B; , wl G-; i»0 <S. 14» bz.r furt a. M. 1üi>4 d,.r vtt 0.2»^ Il.8. 8K!4 sterreichsche li. »proc. d<tb ital. bahuaclico ; do. en 2N 2S; «,7d, do- >. St pr. rli. Üou- ita- lombardeu Russen v. 802 86^; e v. 18« he Hk; 82 721. Nonat lS an >20, urg »1A. !S. Jult. cüadert. I. «we i- „ «iddi. do —, iga» 8k, ro 10-tz, a , ran» —, Wrchsel. o 143H; Illinois ! »1 > 8 Doll. !. (Pro- - Thlr. hlr. B, >st-v. -erbst — RäbSl , Herbst >ül 17'H i. Lnli, rbtr- «orkt: «rSckte« ten bilden da- Gesindel, welche- die Gegend von Rust- schuk beunruhigt, und wie in Italien die Bourbonisten, so sind es an der untern Donau die Moskowiter und wohl auch die Rumänen, die das Land nicht zur Ruhe gelangen lassen. Al- auf Kandis der Aufstand noch lichterloh brannte und in Belgrad die gegenwärtig unter dem Galgen stehende verzweifelte Fraktion der groß serbischen Action-partei Alles zum Ausbruch vorberei tete, wurden in der Walachei mit russischem Gelbe Ban indem ihr Blick träumerisch über unsern Garten schweifte' den eben die letzten Sonnenstrahlen beleuchteten, seufzte sie tief. Die Scrnen jener Zeit sind mir noch so klar vor Augen. Ich könnte mir beinahe einbilden, daß die Gestalt, da unten, jenseits de- Grasplatzes, die dann und wann still hält, um herauf nach unserm Fenster zu blicken, Albert Allerton sei. Ich erinnere, es war gerade an einem solchen Abende, und ich saß hier auf dieser Gartenbank, die der Goldregen so schön beschattet, als ich durch Albert- Hereinstürzen erschreckt wurde, er ergriff athemloS meine Hand und stammelte: „Isa bella, ich muß Dich sogleich verlaffen, meine Mutter ist schwer erkrankt und ich muß »u ihr, ich habe nur einen Augenblick, Dir Adieu zu sagen, aber ich werde schreibens und im Nu, ehe ich ein Wort erwidern konnte, hatte er mich eiligst geküßt und war ver schwunden. Ich wurde blaß und ein Frösteln überkam mich, warum, wußte ich selbst nicht, dann ging ich in- Haus, um meiner Schwester Bertha die Neuigkeit mitzuthetlm. „„Wie traurig! armer Albert! er liebt seine Mutter so zärtlich", bemerkte diese. „Ja", antwortete ich, „und unsre Hochzeit wird dadurch auf Gott weiß wie lange aufgeschoben werden." Ach, in meinem Egoismus war ich eine wahre Pro phetin. Bertha betrachtete mich ernst, „Isabella", sagte sie, „da- sollte wahrlich nicht dein erster Gedanke sein". „Ich weiß wohl, es sollte nicht, aber ich bin kein so gute- Kind, wie Du, und dann bin ich verliebt", antwortete ich leicht hin, wie ich da- zu tdun pflegte, wenn ich fühlt», daß ich mich eigentlich schämen iollte; gleich darauf setzte ich mich an- Clavier und spielte einen brillanten Dslzrr, bi- sich meiner Schwester mögen nicht d rufen... Man kennt heute bereits genau die Zustände FeuUleton. K. Hoftheater. Sonntag, den 26. Juli, gelangte Dontzettt'S „Marie, oder: Die Regiments tochter " mit einem Gaste, dem ein äußerst vorteilhaf ter Ruf vorausaing, zur Aufführung. Frau Peschka- Leutner, großherzogl. hessische Hofopernsängerin und, soviel wir wissen, zur Zeit am Stadttheater zu Leipzig engagtrt, vertrat die Titelrolle der genannten Oper und bekundete sich als eine recht tüchtige Coloratur- sänaerin, die in der kehlfertigen Ausführung schwieriger Paffagen zu glänzen vollkommen das Zeug hat. Auch die Stimme des Gaste- ist, was das natürliche Klang- wrien, den Körper deS Tones und seinen Umfang be trifft, von günstigem Material. Diese Vorzüge uud die Vielseitigkeit, welche Frau Peschka-Leutner von der Leipziger Kritik nachgcrühmt wird, machen eS be- arriflich, daß dieselbe zur Aufbesserung der dortigen Opernrepertoirvcrhältniffe in hohem Maße beigetra- gen hat. Ein Gastspiel und nun vollend- dat erst malige Begegnen einer Künstlerin kann freilich, wenn die letztere nicht von eminenter Genialität ist, nie genügen, nm die Tragweite und Verwendbarkeit eine- Talent- auch nur annähernd zu würdigen. Die Leistung der Frau Peschka-Leutner war gewiß alle» Lobe- werth und verdiente die ihr durch da- gut be setzte Haus gewordene, äußerst künftige Aufnahme mit vollem Rechte, denn diese Mane vot eine in musika in Serbien und in der Bulgarei, und weiß, daß die Stimmung dort in der Masse des Volkes keine solche ist, welche mit einem nahen Ausbruche einer allgemei nen Bewegung droht. Gegen Putschversuche wird die Türkei sich allein zu wehren wissen, und die mittel- und westeuropäischen Mächte werden nöthigrnfalls dafür sorgen, daß nicht durch das Dazwischentreten Rußlands der an der untern Donau gefallene Funke den euro päischen Brand entzünde. Wenige Tage werden ver geben und von den Banden von Rustschuk wird in weitern Kreisen nichts mehr zu hören sein." — Die „Presse" sagt: „Die Alarmnachrichten aus Bulaarien verdienen keine besondere Beachtung; es ist das Platzen einer Wasserblase, wie sie dort fast unaufhörlich auf- tauchrn. So lange die Banden ohne Unterstützung einer regelmäßigen Macht bleiben, wird die Türkei ihrer Herr bleiben. Vorsorge in dieser Beziehung ist getroffen." Die preußischen Blätter zeigen sich den Vor gängen an der untern Donau gegenüber noch sehr schweigsam. Die neueste Nummer der „Nord deutschen Allgemeinen Zeitung" enthält nur folgende Be merkung: „Betreff- der bulgarischen Banden, welche sich seit einigen Tagen in der Umgegend von Rust schuk herumtreiben, bringt die „Agence Havas" eine, die rumänischen Behörden verdächtigende Mitteilung, die aber auch hinsichtlich der Entstehung jener Frei- schaaren so seltsame Aufschlüsse enthält, daß es gerathen scheint, jene Nachrichten nicht ohne Vorbehalt aufzu nehmen." (Die „Agence Havas" hatte bekanntlich ge meldet, die gedachten Banden hätten sich in der Wa lachei gebildet und seien durch die panslawistischen Co mites in Bukarest und andern Städten mit Waffen versehen worden; beigefügt war die Bemerkung, man begreife nicht, wie dieses offenbar seit lange vorbereitete Unternehmen der Wachsamkeit der rumänischen Behör den habe verborgen bleiben können.) — Die „Neue Preußische Zeitung" schreibt: „Es ist wohl thun- lich, die Blicke der Leser auf die Ereignisse hinzulen ken, die sich in den Donauländern vorzubereiten schei nen. Es ist freilich Alles sehr unklar, was wir von dorther erfahren; indessen läßt sich nicht in Abrede stellen, daß an der rumänisch-türkischen Grenze eine bedenkliche Aufregung herrscht, um nicht mehr zu sa gen. In Pari- wird man immer unzufriedener mit dem rumänischen Ministerium, und wenn der „Con- stttutionnel" sich so hoch befriedigt mit dem Minister Bratiano zeigt, so thut er das ganz auf eigene Hand. An bestimmender Stelle macht man diesem Minister ge rade den Vorwurf, daß er den Besuch deS Prinzen Napoleon da»u ausgrbrutet habe, um sich das Ansehen »u geben, als werde er selbst von Frankreich unter stützt. Was von der Behauptung zu halten, daß eine Dre»de«, 27. Juli. Den neuesten Nachrichten von der untern Donau, welche Kämpfe zwischen türkischen Truppen und Insurgenten melden, scheint man in Oester reich keine beunruhigende politische Tragweite beizu- legen. So schreibt die „Debatte" in ihrer Nummer vom 25. Juli: „Eine heute au-Bukarest eingetroffene Depesche meldet lakonisch aus Rustschuk, es habe in der dortigen Nähe ein Gefecht zwischen türkischen Truppen und Insurgenten stattgefunden, bei welchem eS Tobte gab und die Türken Sieger blieben. Das klingt über raschend genug. Man vernahm wohl schon in den letzten Tagen von einem revolutionären Spuk an der rumänisch-türkischen Grenze, legte dem jedoch keine sonder liche Bedeutung bei, und nun hört man plötzlich von einem förmlichen Gefecht türkischer Truppen mit „In surgenten". Bevor nicht nähere Nachrichten cingetrof- fen sein werden, läßt sich über die Bedeutung und Tragweite dieses Ercianisses noch kein bestimmtes Ur theil abgeben, doch wären wir jetzt schon geneigt, an zunehmen, daß der Telegraph dem Vorfall und den daran Betheiligten zu viel Ehre angethan hat. Wir meldeten gestern, daß bulgarische Arbeiter, welche man über die Donau in die Walachei berufen hatte, be waffnet und mit unverkennbar excesstvrn Absichten auf türkisches Gebiet zurückgekehrt seien. Ohne Zweifel sind das die „Insurgenten", von denen heute der Te legraph spricht. Nach der gestrigen Meldung wäre jedoch die Zahl derselben eine überaus geringe und an einen Erfolg des Putsches auch dann nicht zu glauben, wenn sich mit den „Insurgenten" alle jene Banden ver einigen würden, welche seit längerer Zeit den gebir gigen nördlichen Theil der türkisch, slawischen Provin zen unsicher machen, aber nur dem Privateigenthume und nicht der türkischen Herrschaft gefährlich sind. Die Zustände an der untern Donau gleichen gegenwärtig denen im südlichen Italien. Dort wie hier wird ein Parteigängrrkrieg der ordinärsten Sorte geführt, der mit Nadelstichen ein verhältnißmäßig mächtiges Re giment vernichten soll. Briganten und Nichtinsurgen- der Bürger Wiens, vr. Mittermaier (Heidelberg) brachte ein Hoch aus auf die constitutionelle österreichsche Re gierung. Minister Giskra dankte dafür und sagte: DaS Ministerium übernahm die Negierung in der Ueberzeugung, Oesterreich werde rin Riese werden, wenn die Fesseln gelöst würden, welche ihm unalück- seltae Verträge und Unverstand auferlegt hatten. Oesterreich werde im Fortschritt erstarken. Bürgermei ster Zelinka trank mit dem Minister auf das intelli gente Bürgerthum. Fabricius (Frankfurt) brachte rin Hoch dem österreichschen Abgeordnetenhaus». (Nach einem Telegramm der „Boh." dankte Giskra als gewesener Bürgermeister und nunmehriger Bürgerminister mit den Worten: „Ja, der Bürgrrstand ist die Stätte der In telligenz und des Fortschrittes; der Kaiser hat dies er kannt und will, daß er gedeihe." (EndloserJubel.) — Das ganze Banket war eine Huldigung des Kaiser-, der Verfassung und des Ministeriums.) Während de» vnnket» trafen Slückwunschteleßramme ei» vom «eichtkaazler Frhr«. v. vr«st, vom Herzog vo« Kobnrg uud von viele» Andern. Bukarest, Sonntag, 26. Juli, »ach«. (W.T.B.) Die heutige Kummer der osfiriellruZeitung „Romannl" meldet den Abschluß einer internationalen Postcon- vention zwischen Oesterreich uud Rumänien. Unter de« in Giargewo verhafteten vulgare« be« findet sich einer, der mit einem rnsstschen Paffe ver sehen war. London, Montag, 27. Juli. (W.T.B.) Aus Washington vom gestrigen Tage dringe» ,,Daily New»" folgende» Telegramm: Der Longrrß rrtheilte dem Prastdenten rin Mißtrauen»,tvm uud sprach die Befürchtung au», im Süden würde» dri der zu« Ra- vemdrr bevorstehenden Prafideutruwah! Unruhe« Vor kommen. Präsident Johnson befahl, au» de« wirder- aufgraommrnen Südstaaten die Truppe, zurückzuzirhe«. den ausgerüstet, welche auf rin gegebenes Zeichen die Brandfackel unter die Bulgaren werfen sollten. Die Aussichten auf den Eintritt einer brennenden Phase der orientalischen Frage sind jetzt infolge Erlöschens des Aufstandes der Kandioten und des ruhigen Ver löschens der Belgrader Katastrophe, sowie angesichts der entschlossenen Haltung der Wrstmächte und Oester reichs geschwunden, die Banden an der Donau sind jedoch noch da, und da die Entrepreneurs des beabsich tigten Dramas für sie keine Beschäftigung haben, so agiren sie auf eigene Faust und erzeugen eine Be unruhigung, d c —" '— r— für den europäischen Frieden jedoch denNiches an sich trägt. Russen ui Daß ich Hugh mehr liebte als Lord Allerton stand fest, und anfangs wurde es mir schwer genug, Erstern als meinen Gesellschafter im Spazierengehen und Reiten aufzugrben, um ihn durch den finstern Albert zu er setzen; aber für die ersten Tage war sein Titel Reiz genug, und dann kam nach und nach sein nobler Cha rakter zum Vorschein, sodaß, wenn ich ihn auch nicht enthusiastisch liebte, ich ihn doch achten und ehren lernte und bald auch seine gediegene und interessante Unter haltung »u schätzen wußte. Und ze mehr ich mit ihm zusammenkam, desto höher stiea meine Achtung, auch bemühte ich mich, weil ich wußte, daß meine Natur sich nicht zu der seiniaen auf schwingen konnte, seiner so viel al- möglich würdig zu werden. Meine Menschenkenntniß ging Wetter al- die Lord Allerton'-, und ich sah deutlich, daß er mich nicht ver stand; ich fühlte vielmehr, daß er irgend ein de»u icteol von weiblicher Vollkommenheit verehrte, das ihm in mir entwickelt schien; nicht aber mein eignes selbst. Diese Entdeckung kränkte mich. Ich war erstens zu aufrichtig, um ihn betrügen zu wollen, dann fürchtete ich auch, daß plötzlich die Wahr heit an den Tag kommen könnte und damit alle Ver ehrung zu Ende gehen würde. Indessen blieben unsre gegenseitigen Beziehungen, trotz meiner innern Unruhe, dieselben, und dieser be friedigende Umstand endigte nach einigen Wochen in der Bestimmung de- Hochzeitstage». Meine Ausstat tung war fertig, wo wir die Flitterwochen zubringrn ivo Uten, war entschieden, und soweit Sterblich« vorauS- sehen konnten, schien nicht» dem Ereigniß im Wege zu sein, da- mich »der meine« Stand erbeben und zu de» ernflen, finstern Albert «lierton'- Gattin machen sollte. Einen Augenblick lang hielt meine Tante inne, und, Nichtamtlicher Theil. Ueberficht. Telegraphisch« Nachrichten. Zeitangsscha«. (Debatte. — Presse. — Norddeutsche Allgemeine Zeitung. — Neue Preußische Zeitung. Romanul.) Tage»grschichtr. Dresden: Eine Aenderung im Ge- werbeäcsetze. Kirchliches. — Berlin: Der Kaiser von Rußland. Die Anmeldungen für die Bundes schatzanweisungen. — Wiesbaden: Die Biebericher Parkaffaire. — Gotha: Von der Nordpolexpedltion. Hamburg: Der König von Schweden. —Darm stadt: Bancroft. — Mainz: Exceffe. — Wien: Die Beziehungen zwischen Oesterreich und Preußen. Vom Schützenfeste. Die hannöversche KöntgSfamilie nach Gmunden. Militärgerichte. Regierungscom- missar nach Triest. — Prag: Journalistische-. — Pilsen: Turnercrawall. — Pesth: Vom Landtage. — Pari-: Vom gesetzgebenden Körper. Die Arbeiten der Telegraphenconferenz. Vrrurthcilung. — Flo renz: Kammerverhandlungru. - Rom: Tagesbe richt. — Madrid: Verschwörung. — London: Vermischtes. — Bukarest: Maßregeln gegen die revolutionäre Bewegung. Senatswahlen. — Bel grad: Attentatsproceß. — Bombay: Aus der neuesten Ueberlandpost. — New-Aork: Vom Con- greß. Hitze. Blokade MazatlanS aufgehoben. Dre»tz«rr Rachrichtr«. Provinii°!,inchnch!cn. (Leipzig. Zwickau. Franken- bera.) EivgrsantzteS. Fe»ille1v». T«gr»I«leutzer. Jsserate. Birstn«ach- richte». ieben-würdig zu machen, ganz und gar n er Herzen nicht so schnell und dauernd Wärme keineswegs, liebenswürdige Grazie, packender gewann, wie er selbst glaubte. so war e- Mangel a« Humor und seelische Vertiefung dürften aber gerade Beständigkeit seinerseits, die allein fehlte, im ihm treue, bei der fraglichen Rolle in Noch höher« Grade wün- ja heiße Ll-be zu sichern. schenswerth erscheinen. Nicht mit Unrecht hat man Do- nizetti als den ausgeprägtesten Typus der Jtalianissimi unter den Oprrncomponisten bezeichnet. Entschiedener als irgend einer seiner Vorgänger und Nachfolger schmeichelt er dem national-italienischen Geschmack, wel cher von einer Oper möglichst viele sangbare und leicht in die Ohren fallende Melodien verlangt, dagegen gern auf charakteristische Vertiefung und dramatischen Gebalt der Musik, sowie auf eine sorgsam ausgearbeitrte In strumentation verzichtet. Er giebt nur die schimmernde Form; den Sängern und Sängerinnen bleibt eS über lassen, dieselbe mit seelischem Inhalte zu erfüllen. In diesem Sinne fordert d e Partie der RegimentStochter jedenfalls eine noch größere Meisterschaft heraus, Dre»dni. Am 25 d. M. Vormittag- hatte eine Deputation de- akademischen Rathe- die Ehre, Sr. Exc. dem Herm StaatSminister Freiherr« v. Friesen da» Diplom eine- Ehrenmitgliede- der k. Akademie der bil denden Künste zu überreichen und daran Worte de» wärmsten Danke» und der innigsten Verehrung für Se. Ercellenz, den bi»h«rigen Vorsitzenden de» akadcmisäwn RathrS, zu knüpfen, welche derselbe mit dem herzlichsten Au-druck liebevoller Gesinnung und dauernden Antheil» an der Hauptaufgabe de- akademischen Rathe-, der Be- lrbung und Pflege heimischer Kunst, erwiderte. Der Perlri«,. (Forlsetzua, aa» Rr. 171.) Hugh Vandale war einer von den Männern, die das Wort „fesselnd" am besten bezeichnet, uud er hatte
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