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Dresdner Journal : 18.07.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186807185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680718
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680718
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-07
- Tag 1868-07-18
-
Monat
1868-07
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 18.07.1868
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^164 Tttrliok: «rklr— l „ 1» .. «looTtllsI,: — „ lv „ Lior«la»Num»o,-»: t „ »iserateaPrets»: kür ä«o N»ow «ioer 2«U«: 1 K«r. v»t«r „LtLxr äl« 2«il«: 3 dtxr. Srschrkr»: United, mit Xll»o»üm« 6«r 8ov>- noä kel«ri«A», «dsväs Ni/ä«» wl««oä«Q '-ruurr" trittjükrUek , 1-klr. 8t»»P«Ik«biU»r, , A^AMGrü»Iü äs» Norää. »avü— ?v»t »Qä 8t»«p«I"»»°dl»x üü>,a. Sonnabend, de» 18. Juli. DreMerIomMl. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. »»seratramnuttz« «lotrt«: Lsipili: k» 8»^»v»r»rr», DoouvI—louRr - cke» vr««I»er ^ouro»I»s «d«nä»».: 8. Luol.«», Lva»i« koir; Luad»rx->«rN»- Vi,»-l»ip»lU-8»»«l -rr»»L1vrt ».U.: Ln,»»,r»r» tl >»rU». V»orlv»'»<:d« Soodk., Lor»»a, itvooi-r« >>«»»»: L. 8e»l.ovr,, 8rL„o»«', Xonvoc«i>diir«»u, 8i^ L k»,l »vi ^rLokklu-t ».H.: ^101» ,ott« SuoNN.; «iw: X». 8Lo»«»n, k»ri«: Hirz», L.trrir», SvLl.r»» t6o., (S, kl»c« ä« l» Nour»«); kr»^ k». Lsn.ro«'» L«odl».j Vi»»: Xl.. Orrri.1». qrraurgrder: LLlrkl. Lipväitiou ä«, vr«,äo«r ^oura»I«, 0re»äeo, Ll»ri«o,tr»»»« tio. 7. Telegraphische Nachrichten. Wie», D«»»er»t«g, 16. Juli. (Tel. d. Boh.) Ueber- „r>e» erfolgt die Ludmochu«, der neue« politi- NichlmnUicher TM. Uebersicht. Telegraphische »«»richte». 8eitunfltz!chau. (Presse. — Neues Fremdenblatt.) rugksgrschichtt. Dresden: Zur Reise des Königs. Inhalt des neuesten Bundesgesetzblattes. — Ber lin: Vermischtes. — EmS: Ausbleiben des Vice königs von Aegypten. — Wiesbaden: Jnsultirung deS türkischen Gesandten. Großfürstin Marie.—Ham burg: Bürgerschaftssitzung. Militärisches. Zollgrenze. —Karlsruhe: Bancroft. Beurlaubungen. — Wien: Die Titulaturfrage. — Triest: Neue Excesse. — Klausenburg: Siebenbürgische Hochschule. — PariS: Vom gesetzgebenden Körper. Vermischtes.— Bern: Verträge mit Oesterreich. Dom National- rath. — Brussel: Militärische-. — Florenz: Kammrrverhandlungen. Republikanische Allianz. — Madrid: Kein Belagerungszustand. Landesverwei sung. — Athen: Kammcrangrlegenheiten. Russische Flotte. — Washington: Ausgabe von Obligationen. Dresdner Nachrichten. Psoo>n;ill!nachnch<e«. (Leipzig. Löbau.) Arutllet«». TogrNoleuder Jusrr«»». Virseaioch» richte». Amtlicher Theil. Dretde», 17. Juli. Ihre Königliche Hoheit die Frau Prinzessin Georg ist heute Nachmittag A3 Uhr nach Sigmaringen gereist. Dresden, 11. Juli. Seine Königliche Majestät haben zu genehmigen geruht, daß der Commerzienrath Richard Hartmann zu Chemnitz da- ihm verliehene fürstlich reußtsche Eivilehrenkreuz erster Klasse annehme und trage. Verordnung des Ministeriums deS Innern, die Verzeichnung der besonders geschickten Hufbe schläger betreffend. Nach r 2 des in Nr. 23 des Bundesgesetzblattes für den norddeutschen Bund publicirtcn Bundesgesetzes vom 8. laufenden Monats, den Betrieb der stehenden Gewerbe betreffend, soll für den Betrieb eines Gewerbes ein Befähigungsnachweis in der Regel nicht mehr er forderlich sein Diese Bestimmung bezieht sich unter andern auch auf den, in 8 16 des Gewerbegesetzes vom 15. October 1861 erforderten Befähigungsnachweis für die Aus übung des HufbeschlageS, in welcher Beziehung auf die demnächst im Gesetzblatte erscheinende Verordnung zu verweisen ist. Mit der nunmehrigen Beseitigung des nurgedachten Befähigungsnachweises erledigt sich aber in Sonderheit auch die m § 15 der Verordnung des Ministeriums des Innern vom 1b. April 1863, die Prüfungen im Hufbeschlage betreffend, — Gesetz- und Verordnungs blatt von 1863 Sette 362 fl. — vorgesehene zeitwei lige Veröffentlichuna von Verzeichnissen der besonders geschickten Hufbeschläger im Lande und die Aufzeichnung der Letzteren. Es werden daher hierdurch alle, auf die Zusam menstellung und Einreichung dieser Verzeichnisse bezüg lichen Anordnungen außer Kraft gesetzt. Die gegenwärtige Verordnung ist unverzüglich in allen Amtsblättern zum Abdruck zu bringen. Dresden, am 16. Juli 1868. Ministerium des Innern. Für den Minister: Kirner. Forwerg. scheu Orgmeisatio« für die i« RrichSrathe vertrete««» Linder. — v«r«n Brust tritt Henle Abend seine Krise nach Gastri« «». wie«, Freitag, 17. J.li. (W. T. B.) «och der „Preße" find die von der Opposition in der n»g«i« sche« Lommisfion erhobenen Schwierigkeiten gegen tza» Lvehrgrsrtz beseitigt und die «nnohnee de» gedachte« Gesetze» in der von der Regirraag beontrogtr« Faß««, i« ««garischru Landtage al» gesichert zu betrachte». Die Patioaalbaut hat eine Eingabe an da» Ai- »anzminifterium beschloßt», welche binnen Jahresfrist da» 8ufi"dtkommea einer dtfinitiven Uebereinknnft bezweckt, sowie frühere Gefiattnng einer Verminde rung de» Aktienkapital» and Erlangung von Gesetze»- kraft für jene Vereinbarung auch für Ungarn. Prag, Donarrttag, 16. Juli. Die „»arodni Lifih" zeigen an, daß dieselben freiwillig eingestellt werden, und daßfie heute in der letzten Kammer erschienen find. Dir Abonnenten erhalte« den Ersatz durch eine schon morgen erscheinende neue politische tschechische Zeitschrift. Triest, Do«arr»1ag, 16. Jnli. (Corr.-Bür.) Da« Leicheabegaugniß de» gelegentlich der Tumnltr getid- trte« Parifi fand unter großem volk»a»dra«gr stii- rungilo» statt. Am Sarge hielt Hermet eine ver söhnliche, beschwichtigende Rede. Pari», Donner»tag, 16. Jnli, Abend». (W. T. B.) Die „Patrie" erklärt die Nachricht, daß viarqni» de Moustier ein Lirenlarschreiben übrr die politische Lage erlaßen habe, für unbegründet. Florenz, Donner»«,g, 16. Jnli, Nachmittag». (W. T B.) Die „Italienische Korrespondenz" meldet: Die Convention zwischen Oestrrreich und Italien, be treffend die Nückkrstattung der Manuskripte au» de» vrnrtianischen Archiven, ist «ntrrzrichnrt. Einige Punkte wurde» einer spater» Entscheidung v,rbeh«ltru. Lo»d»n, Dannrr«tag, 17. Jnli, »acht«. (W.T. B.) In der heutigen Sitzung de» Unterhaus»» erwi derte auf eiue Interpellation Forster'» der Etaat«- serrrtar de» Arußern, Lord Stanletz: Die Regier«»» nehme im Prinrip die von Seward gewichte« Rat»- ralisatio«»v«rschlage >« (vgl. Seward's vom 22. Juni battete Depesche an den nordamerikanischen Geschäfts träger Moran in Nr. 159). Der Abschluß eiue» Ver trage» sei Wege» de« bev»rskhe«dr« Schliße» der Parlawknttsrsfio» vorerst «»möglich. Der Schluß der Parlame»tSsrsfio« wird wahr scheinlich am 28. d. M erfolge«. Dem „Expreß" z«f»lgr wird die Ka»igi» am 4. August die Reise «ach der Schweiz i« veglestuug Lord Stanley'» an treten. London, Freitog, 17. Jnli. (W.T.B.) General Prim erklärt, daß rr seit sieben Monaten London nicht verlaßen hat und daß die französische Rrgürnug seine vriefe nicht eröffnet. Drr»dra, 17. Juli. Die höchst bedauerlichen Vorgänge, deren Schau platz in den letzten Tagen Triest gewesen (vgl. unter „Tagesgeschichte"), beschäftigen jetzt vorzugsweise die Wiener Blätter. Die „Presse" schreibt darüber: „Man kann annehmen, daß die Triester Pflastertreter, welche gern die Rolle der Signori spielen möchten, die bis zur Abtretung der Lombardei und Venedigs jungen Leuten aus der Klasse der wenig bemittelten, aber tief verschuldeten kleinen Gutsbesitzer im österreichschen Italien zugefallen war, das Gros eines Vereins bil den, der sich „Progresso" nennt. Den Fortschritt sucht dieser Verein nun durchaus nicht dadurch, daß er libe rale Maßregeln, eine wahrhaft freisinnige Regierung und Verwaltung etwa fördern hälfe, sondern einfach darin, daß er gegen alles Deutsche in Zorn geräth und am liebsten Alles, was nur an das germanische, richtiger an daS österreichsche Element erinnert, dem Triest seine Bedeutung verdankt, zu Grunde richten möchte. Es fällt uns nicht ein, zu behaupten, daß der 'Verein als solcher mit den Unordnungen der letzten Tage in Triest in Verbindung gebracht werden müsse; aber es ist selbstverständlich, daß seine Tendenzen dahin gehen, daS künstliche Jtalinerthum, das — nach recht altösterreichscher schwachsinniger Weise — mit einer ge wissen Großmnth gehätschelt wurde, zu einer naturwüch- igen Pflanze zu machen. Triest soll eine rein ita- tenische Stadt sein, Alles, was deutsch und slawisch st, soll nach der neuen Theorie blos als Fremdes ge duldet werden. Der Himmel weiß, daß es nichts mehr zur Impotenz Verdammendes giebt, als den nationalen Streit in einer Handelsstadt, und Triest erntet in der That auch die Früchte der nationalen Umtriebe und Niederträchtigkeiten. Man muß sich diese Verhältnisse klar machen und wird dann begreifen, welche Elemente in Triest vorhanden sind, um Störungen der öffent lichen Ordnung hervorzurufen. Am gutmüthigsten, wie neulich schon erwähnt, hat sich immer die conservative Partei in Triest erwiesen; soweit sie sich aus Deutschen recrutirt, hat sie sich einer wunderbaren Zurückhaltung befleißigt, und sich selbst, trotzdem sie im Stadtrath namhaft vertreten ist, der Macht, welche sie kraft des Besitze- und der Stellung ihrer Mitglieder ausüben könnte, so gut wie begeben. Die Deutsch-Liberalen aber — es ist nicht erfreulich, zu sagen — spielen gar keine Rolle, man kann sie zudem mit der Laterne suchen. Dagegen ist in den letzten Jahren langsam, aber nicht ohne Bewußtsein, eine slawische Partei im Territorium emporgewachsen, mit der das Ultra-Jtalienerthum wie derholt zu pactiren nöthig fand und die, wenn sie ein mal das Gefühl ihrer Bedeutung erlangen sollte, die Anhänger der „EinheitItaliens" bisAdclsberg mit dem Kehrbesen in die Adria treiben würde. Die volle Be- schränkheit des Triester „Jtalienerthums" kann man erwägen, wenn man sich diesen Gedanken einmal recht ausdenken wollte. Bietet denn der Streit vor dem Cafe- Chiozza, einer Herberge des nachgemachtcn Jtaliener- thums, nicht allein schon einen Beleg für die Wahr heit dieser Behauptung? Wir sind noch ohne nähere Nachricht, aber das wissen wir, daß zwischen Terri- tvrialisten, den Bewohnern der Abhänge des Karst in der Nähe von Triest und jenem Theil von Triester Stadtbewohnern, welche nach Italien schielen, keine innige Freundschaft besteht." — Das „Neue Fremdenblatt" bemerkt hirnu: „Es ist leider viel Wahres, sehr viel Mahres an Dem, was die „Presse" schreibt, und es ist demgemäß die von ihr hierangcknüpste Forderung, daß eine respekteinflößende Energie gegenüber den Tu multuanten entwickelt werde, eine durchaus gerechtfer tigte. Dennoch glauben wir, daß in dem wegen seines vermuthlichen Ursprungs bemerkenswerthen Artikel sich eine zu pessimistische Anschauung geltend macht. Energie ist eine ganz schöne und gute Eigenschaft, aber man darf darum nicht glauben, daß überall gleich mit den Knitteln dreinzuschlagen sei. Von der Klugheit mehr als von der Energie der Triester Behörden erwarten wir die Her stellung der Ruhe und Ordnung in der schönen Hafenstadt. Daß man den närrischen Jtauanissimi, welche glauben, daß sie heute ihr Geschäft noch so forttreiben können, wie zur Zeit, da Oesterreich mit den Antipathien der ge jammten liberalen Welt zu kämpfen hatte, gelegentlich zu Gemüthe führe, wie arg sie im Jrrthum befangen seien, daß man den schreienden Herrchen beweise, daß unter der Herrschaft des Gesetzes nicht Straflosigkeit der Ex- cedenten verstanden werden dürfe, das finden wir voll kommen in der Ordnung. Dazu wird ausreichen, daß die Regierung die Gerichte ihres Amtes walten laste. Stur kerne unnütze Rechthaberei. Weil L oder I Statt halter ist, darum hat die Regierung noch immer nicht die Pflicht, für alle seine Fehler einzustehen; noch we niger natürlich darf sie von dem blosen Geschrei einiger hundert Gassenjungen sich in ihren Entschließungen und Besetzungen beeinflussen lassen. Findet die Regie rung, daß von jener Seite, der kluges Benehmen als Pflicht gelten muß, in unkluger Weise die Vorwände zu den Excesten geboten werden, dann wird sie gewiß Feuilleton. D ritze» Aerztlicher Zweiavereiu. Monats- versammlung Dienstag, den 7.1uli. Nach Erledigung einiger geschäftlicher Angelegenheiten kam wieder ein Gegenstand au» dem Gebiete der öffentlichen Gesund heitspflege zur Verhandlung, nämlich die verbesserte Constructton der Schulbänke und zwar mit Be rücksichtigung der Verhältnisse in Dresden. Diese Frage ist anderwärts, namentlich auch in Amerika, schon seit längerer Zeit in ihrer großen Bedeutung für da- körperliche Wohl der Schuljugend erkannt und lebhaft erörtert worden; von den Aerzten Dre-drns haben in letzterer Zeit namentlich die Herren vr. Fied ler und vr Chalybäus derselben ihre Aufmerksamkeit zugewendet. In der oben genannten Versammlung gab der Erstere ein ebenso belehrende-, al- erschöpfendes Resums seiner Beobachtungen und Untersuchungen unter Benutzung der schon vorliegenden Arbeiten von Fahr ner, Barnard, Guillaume, H. Cohn u. A. Zunächst erörterte Vr. F. die Frage, wie diezweckmäßig ein gerichteten Schulbänke nach der Ansicht der Aerzte beschaffen sein sollen, und gab dann an, wie dieselben gegenwärtig in unsrer Stadt beschaffen sind. Die erstere Frage ist von ärzt licher Seite al- abgeschlossen zu brtrachten, indem in derselben eine fast vollständige Uebcreinsttmmung unter de» ärztlichen Autoren herrscht. Der Raum verbietet un- rin nähere- Eingehen auf dir rinschlaarndr Litr- ratur und die darin niedergelegtcn Untersnckungsresul täte: wir beschränken un» deshalb an dieser Stelle auf die Wiedergabe der von vr. F. selbst gemachten Ber besirrnna-vorschläge. Für die zweckmäßige Einrichtung von Schulbänken find folgende Beidaitnisst erforder lich: Die Differenz, d. i. der Abstaxd der Sitzbank von der Tischfiäche, hat (bei 8 verschiedenen Modells) 7'ü bis 10 Zoll (sächsisch), für die erste Mädchcnkiaffc 11 Zoll zu betragen, die Bankhöhe, d. t. die Ent fernung der untern Seite des Oberschenkels von der Spitze der Hacke---12 bis 20 Zoll, die Bankbrrite 9 Zoll für die kleinern und 12 Zoll für die größern./ Modells; die Distanz, d. i. der horizontale Abstand zwischen Tisch und Bank, soll nach der übereinstim menden Ansicht der Aerzte - 0 sein. Wenn die- der Fall, kann das Kind, sobald rS aufgerufen wird, na türlich nicht aufstehen; da indeß die Pädagogen von diesem Usus nicht lasten wollen, so sind die verschie densten Veretnigungsverfahren au-gesonnen worden, wie Spalten der Tafel mit Charniervorrichtung, so daß die vordere Hälfte nach aufwärts oder auch nach ab wärts gekappt werden kann, ferner Charnierr an den Sitzen oder doppelte Sitzbreter u. s. w. Alle dicke Erfindungen leiden jedoch an dem Uebrlstande, daß die Schüler nur schwer aus den Bänken herau-treten kön nen, und daß die Charniere dem Zerstörungstrirbe der Schuljugend sehr bald zum Opfer fallen. Am zweckmäßigsten erscheint hiernach, wo der Raum e- ge stattet, die Einrichtung von kurzen Bänken für nur zwei Schüler mit einem Zwischenganae von circa A Elle; am allrrzweckmäßigsten ist es, wenn jeder Schüler seinen eigenen Tisch und Stuhl hat, wie die- in einer hiesigen Privatlehranftalt auch bereit- der Fall. Für die Tisch - Neigung ist ein Berhältniß von 1:12 Zoll, wobei die ober« 3 Zoll horizontal verlaufen, wünscyenswerch; für die Tischbreite sind 19 Zoll, wovon 16 Zoll ge neigt und 3 Zoll horizontal, vollkommen genügend Die Lischhöhe beträgt am besten für alle Subfillten aleubmäßig 30H Zoll Fußbreter, welche bei ri schen von gleicher Größe für die kleinern Swüler er forderlich sind, sollen 8 bü» 10 Zoll breit fett: (nicht bloS Fußleisten, wie in Dresden allgemein üblich). Die Nothwendigkeit von Lehnen wird von allen Auto ren anerkannt, vr. F. empfiehlt eine gewöhnliche Rücken lehne von 12H bis 23 Zoll Höhe mit geringer Schwei fung nach hinten, und zwar soll die Lehne an der Bank selbst und nicht an dem nächstfolgenden Tische angebracht werden. Betreffend die Banklängr wer den für jeden Schüler 2 Fuß Bankraum verlangt. Das Bücherbret ist bei 6 bis 7 Zoll Breite 5 Zoll unter dem Unterboden des Tische- anzubrinaen. Das Ma terial der Subsellien ist jetzt durchgängig Hol», nur In Amerika hat man Gußeisen dazu verwandt (natür lich mit Ausnahme des Tisch , Sitz- und Nückenbretes). vr. F., welcher jetzt nach eigenem Modell gußeiserne Schulbänke gießen läßt, empfiehlt, einen Versuch mit solchen zu machen. Bei ausnahmswriscr Größe oder Kleinheit einzelner Kinder sind Brrter auf Tisch oder Bank aufzuschrauben; Kurzsichtigen wird durch einen von anderer Seite empfohlenen geneigten pultartigen Aufsatz wenig gedient, sondern wohl nur durch Tra gen einer Brille. Trotz de- bi- jetzt noch nicht be seitigten Widerspruchs aller Pädagogen muß die seit herige Einrichtung, nach welcher die Schüler in den Schulen nach Verdienst und Fähigkeiten sitzen, unbedingt fallen und können hierbei nur die Verkält niste der Körpergröße maßgebend sein. In Amerika ist auch diese Aenderung schon längst etngeführt; es hängt dann an der Wand eine Tafel mit einzelnen Täfelchen, auf denen die Stamm der Schüler verzeichnet sind und welche dm Fähigkeiten und Leistungen jede» Einzelnen entsprechend geordnet werden. Au» dem zweiten Theile der Arbeit, den Ergeb- ntffm eine» »«such» fast sämmtlicher Schulen und Lehr anstalten Dre-den» in Rücksicht auf die Constructton der Schulbänke und die sonstigen Verhältnisse der Ge- nicht die Lunte beim Pulverfaß liegen lasten. Da- ist eben der Segen des echten ConsütulionaUsmuS, daß man, den Puls der öffentlichen Meinung fühlend, viel lieber Ausschreitungen verhütet, als zusirht, wie sich Conflicte entwickeln, um dann erst Ordnung herzu- stcllrn." Tagesgeschichte. Dresden, 17. Juli. In Bezug auf die Reise Sr.Majestät des Königs liegen unS folgmde wei tere Mittheilungen vor: Aus Elsterberg, vom 13. Juli, wird berichtet: Die reuß-sächsische Grenze zeichnete sich durch eine große Ehrenpforte aus, an welcher Se. Majestät von den Friedensrichtern und Gemeindevorständen ehrfurchtsvoll begrüßt wurden; in Elsterberg selbst war durch Flaggen, Guirlanden, Blumen, Bäume vor den Häusern eben falls ein schöner, nach Berhältniß großartiger Schmuck entfaltet. An der Brücke vor der Stadt warm Ehren pforten errichtet. Als gegen 4 Uhr Se. Majestät und Höchstdessen Begleitung in die Stadt einfuhren, be gann feierliches Lauten mit allen Glocken; vom Herm Bürgermeister Steinmüller mit einer ehrfurchtsvollen Ansprache empfangen und indem die Schützen- und Jägercorps, Militärverein, Gesangverein, Turnverein und die Schulkinder Spalier bildeten, fuhren Se. Majestät bis an das Rathhaus, stiegen daselbst ab und begaben Sich auf den Rathhaussaal, wo vorher in aller Eile eine kleine Ausstellung hier gefertigter Waa- ren sehr geschmackvoll veranstaltet worden war. Eine Büste Sr. Majestät war aufgestellt, darunter die Worte: „Johann, Vater ziehe ei«, Du brauchst nicht Hans und Kämmerlein: Wir machen Alle Alle Dir In unsern Herzen heut Quartier!" Se. Majestät warm überrascht von den hier geliefer ten Erzeugnissen, wünschten die Fabrikattonsweise eini ger Stoffe auf dem Webstuble zu sehen und begaben Sich zu diesem Zwecke in Herm Metzner's Hau- zu Webermeister Nagler. Nach kurzem Aufenthalte wurde, wieder unter Glockmgeläute und lebhaftem Hochrufen der aufgestellten Schulkinder, dir Weiterreise nach Jockeis fortgesetzt. ' * Plauen, 16. Juli. Am gestrigen Tage hörten Se. Majestät früh gegen H8 Uhr zuerst die Messe in der hiesigen katholischen Kapelle, wobei ein gemischtes Quartett das „Sre Arris" sang, besuchten hierauf die königl. Gerichtsstellen und fuhren die Schloß- und alle Syrauer Straße herab, die Schulstraße und dm obern Steinweg herauf, über den Markt durch die Neundor fer Straße hinaus zur zweiten Bürgerschule (die erste hatten Se. Majestät schon früher in Augenschein ge nommen) und begaben Sich nach deren Besichtigung in die königliche Gymnasial- und Realschulanstalt. Se. Majestät wurden hier vom Director Prof. vr. Döhner und vom versammelten Lehrercollegium in der festlich geschmückten Hausflur empfangen. Hierauf hielt der Directvr eine huldvoll aufgrnommene Ansprache, in welcher er, indem er der beiden wissenschaftlichen Rich tungen, deren Pflegstätten die vereinigten Anstalten seien, gedachte, zugleich auf das lebhafte Interesse hin wies, das Se. Majestät stets wissenschaftlichen Be strebungen gewidmet haben, und den freudigen Gefüh len von Lehrern und Schülern über das Glück des hohen Besuches Ausdruck verlieh. Se. Majestät geruh ten hierauf sich in den Festsaal zu beaeben, woselbst ein vom Gymnasialchor ausgeführtes 8>Imm ko rexem den verehrten Monarchen begrüßte, und der krim» sekolse ?. Martin ein von ihm verfaßte- deutsches Gedicht im Namen der Schüler beider Anstalten über reichte. Beide Acte der Huldigung nahmen Se. Ma jestät auf die huldvollste Weise entgegen. Hierauf wohnten Allerhöchstdieselben einer Lection des Direktor in Prima über Platon's Protaaoras und einem physi kalischen Vortrage des vr. Hoffmann in der zweiten Realklaffe bei. Nach einer etwa Inständigen Anwesen heit verließen Se. Majestät die Anstalt, vom Directvr und vom Collegium geleitet und beim HerauStreten sundheitspficye, gab der Vortragende nur einige kurze Notizen. Die in den einzelnen Schulen vorgefundenm wesentlichen Mängel betrafen, abgesehen von einer den obigen Vorschriften mehr oder weniger widersprechen den Beschaffenheit der Subsellien, vorzugsweise die Ueberfüllung, die Ventilation, die Beleuchtung, die Aborte u. s. w. Eine baldige Abhilfe erscheint hier nicht nur wünschenswerth, sondern geradezu nothwen- dia , auch ist die gegenwärtige städtische Schuldeputatton bestrebt, Mmal in den neuern Schulen Dresdens zeit gemäße Verbesserungen einzuführen. Bor Schluß der Versammlung legte vr. Chalybäll- noch etniae Abbildungen und Modelle vor, während dessen wettere Mittheilungen, sowie die DiScussion über die ganze Frage auf eine der nächsten Versammlungen verschoben wurden. vr. N. * Die königl. sächsische Hoffchauspielerin Fräulein Pauline Ulrich eröffnet soeben gemeinschaftlich mit Herrn Karl Sontag, vom königl. Theater in Han nover, einen Gastrollencyklus am Stadttheater zu L eip« zig. Von besonder« Interesse wird hierbei die künf tigen Montag, den 20. ds., zum Benefi» de- Herrn OberregiffeurS Gran- stattfindende Aufführung von Shake-peare'S „Romeo und Julie" sein. Während an diesem Abende Fräulein Ulrich die Partie der Julie spielen wird, hat nämlich Fräulein Clara Ziegler, die talentvolle tragische Darstellerin der Leipziger Bühne, den Romeo übernommen, und e- dürste damit der erste Versuch auf cinem deutschen Theater gemacht werden, daß die Rolle de» Romeo von einer Künstlerin gegeben wird. In England ist die» bereit» wiederholt gciLehen, neuerdings erst wieder durch »ine Frau Bestvalt-Limd. -f Aus Kopenhagen wird gemeldet, daß der geh. Regierung-rath Waagen, Directvr der GemÄde«
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