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Dresdner Journal : 23.07.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186807238
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-07
- Tag 1868-07-23
-
Monat
1868-07
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 23.07.1868
- Autor
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I» »«»L. Nkrlicd: «rdl,.—Nxr «LMrliol»: I ., 1» ., „ 1» „ I» Ur-a»—» tritt ^»krltok 8 H>lr. 8t»wv«lE«bU^r, »m»«rk»Id a«i norSS. Nuoä«» koit «oä 8t»wp,I»u»«dI»«IriL». »,seratnr»rttse: xgr 6«» N»ola «ia«r »«»p»lt«»eo 2eil«: I !i^r. Vot«r „Liox«»»oat" L« 2«il«: S Axr. «rscheinea: riLllcd, mit Sn,o»km« 6er 8o»o voä keiert»^«, Xdellck» kür äe» kolxeuüea 1'»x. Dres-nerAournal. Verantwortlicher Redactenr: I. G. Hartmann. Inseratrnannahmt aorwärts: l-elxri^: I « Ln^xoerirr«», l'ommierlouir 6e» vreeüner 6ourn»I»; ekenüe».: H. Luoi.»», Iwo«» koxv; 8»mdar^->«rU»- Vjin-I-vp-i^-L»««!-krLnkkurt » tl: ilnsixern» t Vo«i.i», LsrUll! 6«ol-iv»'»ed« Snekk., 8nr«»u, Iivovl.r» Slo«»«; Lreillev: L. 8c«l.ovr»s Lr„I»u:l., 8rn,oe«'i ^nlloneeodure»u, Si^L L k'Liiviioi knuiirkiirt » N.: 6x«o>!il'»cke kuokk.; LSWr Xv. 8Lvr«rx, k»ri»: 8irrir>!, Lvr.i.1«» L6o., (8, klitc« äs l» üourse); kr»^: kn. Lucill».; Vie»: ^i.. OrrLl-i«. Herausgeber: Ü8aig1. Lrpoäition lies vreeöner ^onra»1,, Oreslieo, il»rivo»tr»»s« Sio. 7. Amtlicher Theil. DreSde», 17. August. Se. Königliche Majestät haben zu genehmigen geruht, daß der Geheime Kirchenrath Nr. Ludwig Robert Feller in Dresden den ihm von Sr. Majestät dem Könige von Preußen verliehenen rothen Adlerorden II. Elaste annehme und trage. Bekanntmachung. Zufolge der nach - 34 der Advocatenordnung vom ). Juni 1859 vorgenommenen und ordnungsmäßig be fundenen Ergänzungswahl besteht die Advokatenkam- mer zu Dresden für die nächsten zwei Jahre bis zum I.Jult 1870 aus folgenden Advokaten: ».Herrn Finanzprokurator und Justtzrath Moritz Zen ker in Dresden, Vorstand, Herrn vr. Wilhelm Michael Schaffrath daselbst, Stellvertreter des Vorstands, Herrn Rudolph Julius Kohlschütter daselbst, Se- > kretär, Herrn vr. Christian Moritz Hesse daselbst, Stell vertreter des Sekretärs, Herrn Victor Wetzel daselbst, Herrn Finanzprokurator Ferdinand Adolf Opitz daselbst, Herrn Amandus August Höffner in Rosten, als Mitgliedern, sowie aus folgenden Advokaten Herrn Finanzprokurator Julius Hermann Beschor ner in Dresden, s Herrn Julius Pöschmann in Pirna, Herrn Johann Georg Heinrich Scheele in Dresden, k Herrn Hermann Adolf Klinger daselbst, Herrn vr. Ernst Albert Stein I. daselbst, Herrn Ferdinand Heinrich Gerlach daselbst und Herrn Karl Emil Heim in Freiberg als Stellvertretern. Dresden, am 20. Juli 1868. Ministerium der Justiz, vr. Schneider. Rosenberg. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern- In Gemäßheit 8 6 der Verordnung über den Ge schäftsbetrieb ausländischer Versicherungsanstalten im Königreiche Sachsen vom 16. September 1856 wird von dem Ministerium des Innern andurch bekannt gemacht, daß die 6erm»»is, Lebensversicherungsgesellschaft zuNew- Nork, den Vorschriften in 88 2—4 der gedachten Ver ordnung Genüge geleistet und insbesondere die Stadt Leipzig zumSitz ihres Geschäftsbetriebes fürSachsen gewählt hat. Dresden, den 16. Juli 1868. Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel, vr. Weinlig. Fromm. Nichtamtlicher Theil. Übersicht. Telegraphische Nachrichten. ZettungSscha». (Norddeutsche Allgemeine Zeitung. — Presse) TageSgeHichte. Berlin: In Sachen des Juristentaas. Tagesbericht. — Elberfeld: Strike und Excessc. — Ems: Besuch des italienischen Kronprinzenpaares verschoben. — Flensburg: Drei Redacteure ver- urtheilt. — Eisenach: Staatsverträge betreffs des Appellationsgerichts. — Hamburg: Auflösung des Bürgermilitärs. Regelung der Seefischerei in der Nordsee. —München: In Sachen der süddeutschen Milttärcommisston. Proceß. — Wien: Zur Sistt- rung der Reichenberger Gemeinderathsadresse. Neube setzung der Statthalterposten. —Triest: Neue Tumulte. — Paris: Hofnachricht. Vom gesetzgebenden Körper. Feuttleton. 6 Altenburg, 20. Juli. Die seit gestern hier er öffnete sechste Tonkünstlerversammlung des „All gemeinen Deutschen MusikverrinS" bat der Stadt ein sehr reiches Contingent fremder Gäste, theils mitwir- kende Künstler, theilS Zuhörer, zugeführt. Die eigent liche musikalische Eröffnung fand gestern Morgen 11 Uhr durch die Aufführung der Bach'schen Motette „Jesu meine Freude" unter Leitung des Musikdirektors Rie del von Leipzig statt. Die Soli wurden dabei von den Damen A. Drechsel, Kl. Martini und M. Gutschebauch aus Leipzig und den Herren I. Schild auS Dresden, A. Goldbera aus Braunschweig und G. Henschel aus BreSlau gesungen, die Chöre durch den Rtedel'schen Gesangverein auSgeführt. Eine Stunde später erfolgte die mündliche Eröffnung in der Aula drS „Josephi nums" durch eine Rede de- vr. Franz Brendel aus Leipzig, in welcher derselbe nächst dem Dank gegen Se. Hoheit den Herzog, der sich als wesentlicher Förderer deS Unternehmen- an die Spitze gestellt hat, die Hoff nung auf eine immer weitere Verbreitung der Bestre bungen de» Verein- auSdrückte. Ihm folgte rin länge rer, sehr geistvoller Vortrag deS Hofraths vr. Oswald Marbach von Leipzig über die Wiedergeburt der dra matischen Kunst durch die Musik. Nachmittag- H5 Uhr vereinigte wieder ein große- Concert in der Brüder- kirche alle musikalischen Kräfte zur Aufführung de» Requiems für Trnorsolo, Chor und Orchester von Hec tor Berlioz und drS 13. PsalmeS für Tenorlolo, Chor und Orchester von Franz Liszt. Beide Aufführungen wurden wiederum vom Herrn Musikdirector Riedel au» Leipzig dirtgirt, die Tenorpartien wurden von Herrn Schild, die Chöre von dem Rtedel'schen Gcsanqvcremc aus Leipzig gesungen. Beide Werke machten einen ge- — Bern: Handelsvertrag mit China. — Florenz: Bericht des Tricstiner Konsuls. Interpellation La- marmora's. Kirchengüterverkauf. — Madrid: Prim. Von der westindischen Post. — Kopen hagen: Vom Hofe. — Belgrad: Vermischtes. — New-Uork: Vom Senate. Erneanuvae», Versetzungen ic. i« öffeutl. Dienste. Drerdaer Nachrichten. Proviuzialuachrichte«. (Leipzig. Chemnitz.) Telegraphische Nachrichten. Sm», Dien»tag, 21. Juli, Nachmittag». (W. T. B.) Der badeusche Krieg«mi»ister, Generalleutnout p. Beyer, ist heute hier ringetraffen und v-m Könige rmpfaugt» worden. Gester» machte Se. Majestät der Gräfin Bernstorff einen Besuch. Abend« reisten der Gros Bernstorff und Gemahlin nach Köln ab; der König besaud sich am Bahnhöfe. Gerhard Rahls» überreichte gestern dem Könige die Geschenke de» Sul tan» von vorn» und wurde daraus zur königlichen Tafel gezogen. Stuttgart, Die«»tag, 21. Juli, Nachmittag«. (W. T. B.) Der „Gtaatsanzeigrr für Württemberg" brspricht da« Ergebuiß der Wahlen und kommt da bei zu dem Schloß, daß da» Wahlresultat nicht nach theilig für die Regierung sei, da nur wenig Abge ordnete, welche do» Programm de» „Beobachter»" an genommen haben, gewählt wären. Da» amtliche Blatt fügt hinzu, daß die Berufung de« Landtag» nicht so bald zu erwarten sei. Wien, Mittwoch, 22. Juli. (W.T.B.) Wie die „Neue freie Presse" erfährt, hätte der Finanzmini- ster einen Voranschlagdrntvurf de» Staatsbudget« für 186S au»gearbeitet, welcher da« Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben ohne Steuererhihuug und ohne Aufnahme von Aulrihr» hrrstelle. (Corr.-Bür.) Die „Wiener Zeitung" sagt: Da« Reich»finanzministerium setzt im vernehmen mit de« ri»Ietthanischea Ministerium, für Sirleithauieu vom 27. Juli angrfangen, den Zinsfuß der Partialhypo- theraranwrisungen um A Proeent herab. Triest, DieuStag, 21. Juli. (W.T.B.) Man erwartet hier und in Pola in den nächsten Tagen dir Ankunft de» russischen und de» englischen Ge schwader». Pesth, Mittwoch, 22. Juli. (W.T.B.) Die „Pesther Korrespondenz" veröffentlicht da» Elaborat der kroa tischen Rrgairolardrputatio«. Nach dem Elaborate entsenden Kroatien und Sla wonien 29 Deputirte in den ungarischen Reichstag be hufs Verhandlung der gemeinsamen Angelegenheiten. Zu den Kosten der gemeinsamen Angelegenheiten der Monarchie soll Kroatien 10 Procent, zu den Kosten für Landeszwecke 45 Procent der gesammten Steuern beitragen. An der Spitze der autonomen Regierung steht der Banus. Zu dem Gebiete des kroatisch-slawo- nisch-dalmatinischen Königreichs gehören das Fiumaner Comitat, mit Ausschluß der Stadt und des Küstenge bietes von Fiume, die kroatischen und slawonischen Co- mitate und die Militärgrenze Dalmatiens. Pari», Dienstag, 2l. Juli, Abend». (W.T.B.) Da» „Pay»" veröffentlicht riueProrlamatiou de» Comitö» der Aetio«»partri in Pari», datirt vom 24. Jani d. I. Da» Schriftstück, welche» sehr heftige Angriffe «ns den Kaiser enthält, wird im Geheimen in Umlauf gesetzt und wnrde dem „Pay«" brieflich zagrsandt. Der Prinz Napoleon ist gestern in Malta ringe troffen und hat seiur Reise alrbald nordwärts fort- grsetzt. Brüssel, Dieu»tog, 21. Juli, Abend». (W. T. B.) Der Kronprinz und die Kronprinzessin von Italien find hexte Nachmittag» 5 Uhr hier eiagetroffeu. Der italienische Gesandte am hiesige» Hose, Graf Doria di Prela, und General Guilleaume, Adjutant de» König», hatten die hohen Reisenden an der Greuze begrüßt. Florenz, Dienstag, 21. Jali, Abend». (W.T.B.) In der heutigen Sitzung der Deputirtenlammer fragte General Lamarmora an, ob der Minister die von ihm angekündigte Interpellation bezüglich de» vom preu ßischen Gcneralstabe veröffentlichten Bericht» über den Krieg vom Jahre 1866 (val. unter „Tagesgeschichte") annrhme. Der Ministerpräsident Graf Menabrea er griff hierauf da» Wort zu nachstehenden Erklärungen. Der Conseilspräsident Menabrea bemerkte!, er glaube nicht, daß die Interpellation an der Zeit sei. Die italienische Armee habe zu dem Siege der preußi schen beigetragen. Menabrea verliest alsdann eine De pesche der preußischen Regierung, in welcher erklärt wird, der Bericht des Generalstabes habe keinen Re- gierungscharakter, und in welcher Achtung und Sym pathie für die italienische Armee ausgedrückt wird. Lamarmora erklärt alsdann, der Zweck seiner Interpellation sei, mehrere Jrrthümer des preußischen Berichts zu beweisen. Er widerlegt einige Behaup tungen des Berichts und verlangt vom Ministerium seinerseits Veröffentlichung eines vollständigen Kriegs berichts. Menabrea erwiderte, daß ein solcher demnächst gedruckt werden solle. Weitere Folge wurde der Interpellation nicht ge geben. Die Schwierigkeiten, welche sich der Regelung der Tabakssrage in den Weg gestellt hatten, find jetzt definitiv beseitigt. Der zum Referenten der Com mission ernannte Abgeordnete Martinelli wird seine» Bericht in den nächsten Tagen in der Kammer er statten. Die DiSrussiou wird dann unverzüglich be ginnen. Kopenhagen, Dienstag, 21. Juli. (W.T.B.) Die königliche Familie verläßt heute Abend da« Lager bri Hald, um nach Schloß Bernstorff zuruck- zukehren. Der Kronprinz reiste sofort weiter nach Markau, wo seine Braut, die Prinzessin Louise von Schweden, und da» schwedische Königspaar bereit» ver weilen. Bukarest, Montag, 20. Juli, Nachmittag». (W. T. B.) Eiue Bewegung girbt sich unter denjenigen Bulgaren kund, welche nach Rumänien gekommen wa» rrn, um bei den Eisenbahnbauten oder auf dem Felde Arbeit zu suchen. Oi» jetzt hört man Folgende» da rüber: ' Diese Bulgarew^sind plötzlich wieder nach der Hei- math zurückgekehrt, und über 100 derselben haben sich in Pietrochane, einer Besitzung des Fürsten Stirben, im Einverständnisse mit dem Pächter des Fürsten, ver sammelt und sind von hier nach einer gegenüberliegen den Donauinsel übergesetzt, wohin der Pächter Klsten mit Waffen hatte schaffen lassen. Die Bulgaren sind darauf, mit Waffen versehen, wieder über die Donau zurückgefahren, und zwar auf einem größern Fahrzeuge, unter dem Vorwande, Holz zu laden. Die rumänische Regierung erhielt von diesen Umtrieben sofort Kennt- niß. Eine Untersuchung ist im Gange und das Donau ufer wird überwacht. Auch der Generalgouverneur des Donau-Vilajeths, Sabri Pascha, signalisirte von Rustschuk aus diese Bewegung auf telegraphischem Wege an das Ministerium in Bukarest und erhielt von dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten, C.Bratiano, folgende Antwortsdepesche: „Auf die Nachricht, daß In dividuen heimlich die Donau passirtcn, habe ich sofort eine um so strengere Ueberwachung angeordnet, als die Ausdehnung unsrer Küsten eine solche erschwert. Eine Untersuchung ist eingeleitet und verschärfte Befehle sind an die Ctvil- und Militärbehörden ergangen, um alle derartigen Unternehmungen, wie Ihre Depesche sie signalisirt, zu verhindern." Belgrad, Dienstag, 21. Jali. (Corr. Bür.) Ad- vorat Peter Markowitsch wird mit der Vertheidigung de» Fürste» Alexander Karageorgiewitsch bei der über- «orgigen Schlnßverhandlung de» AttentatSproeeffe» von Amt»wegen betraut. Auch andere Angeklagte erhalten von AmtSwegrn Vertheidigrr, e'f Tode»nrtheile find wahrscheinlich. wattigen Eindruck; doch trug entschieden der Liszt'sche Psalm den Sieg davon. Am Abend fand eine gesellige Vereinigung sämmtlicher Thrilnehmer auf dcm Plateau statt.— Heute Morgen ließen sich in einer Matinee für Kammermusik im Saale der „Concordia" di« bedeutend sten Einzelkräfte der Versammlung hören. Es traten dabei besonder- Prof. Speidel aus Stuttgart, Concert- meister Jacobsohn au- Bremen und Kammermusiker Krumbholz aus Stuttgart, die Gebrüder Thern aus Pesth, I. Krause aus Berlin, Brüll aus Wien, Wal- lenrriter aus Stuttgart, Cabistus und Simon auS Son dershausen, Frl. Louise Meyer auS Darmstadt u. A. auf. Nachmittags 5 Uhr wurde daS zweite große geist liche Concert unter Leitung des hiesigen Hofkapellmei- ster- vr. Stade in der Schloßkircke abgehalten. Zu demselben hatte sich auch Se. Hoheit der Herzog, von Hummelshain kommend, etngefnnden. Außer einer Toccata für Orgel von Vach gelangten namentlich ein Kyrie und Glona auS einer Messe von Palestrina, eine Arie für Baß au» dem „8wd>t mater" von Clari (vorgetragen von Herrn G. Henschel aus BreSlau), eine Arie von Seb. Bach („Mein gläubige- Her» frob locke", vorgetragen von Frl. A. Drechsel au- Leipzig), Präludium und Fuge über den Namen BACH von Liszt, der 126. Psalm von Rebling, mehrere Lieder Kind Gesänge von Vr. Stade svorgetraaen von den Herren Grun au» Pesth und Schild au- Dresden) und eine Motette von Engel zur Aufführung. s «etseliteratnr. „Da» Boot und di« Kara wane" ist der Titel einer Reiseschilderung durch Aegvp- ten, Palästina und Syrien, welche in England eine lehr günstige Aufnahme gefunden hat. Erst bei Er scheinen der sechsten Auflage nannte sich al» Verfasser der ehemalige Londoner Verleger CbarleS Till. Er ist seit einigen Jahren todt, aber sein Buch hat seinen Weg Wetter und auch nach Deutschland gefunden. Von einer trefflichen, treuen und geschmackvollen Ucber- setzung des vr. E. A. W. Hymly, Prof, in Göttingen, liegt bereits (im Verlag von Bernh. Schlicke in Leip zig) eine zweite Auflage vor. Das Buch ist im leichten, gemüthlich heitern Tone eines Reisetagebuches geschrie ben, giebt demach keine weitschweifigen Schilderungen aller und jeder alter und neuer Merkwürdigkeiten Aegyptens, Palästinas und Syriens, sondern gerade so viel, als ein jeder Gebildete über diese Länder zu erfahren wünschen wird. Hiervon bekommt der Leser ein lebendiges Bild, welches ihn belehrt und durch seine Mannichfaltigkeit unterhält. Diese Mannichfaltigkrit wird hervorgebracht durch oft poetische Schilderungen von Naturscenen, Beschreibungen von Kunstwerken, Sitten und Gebräuchen, statistische und geschichtliche Bemerkungen, durch scherzhafte und ernste Anekdoten und von der reisenden Familie oder von Andern er lebte Abenteuer, durch die comfortable Reiseart der Engländer in den uncomfortabelsten Ländern, zu Boote den Nil hinauf und hinab, im Karawanenzuge und im Zeltlager, durch die syrische Wüste, Palästina und Sy rien. Auf der Hin- und Herreise werden Paris, Rom, Neapel, Sicilien, Malta u. s. w. berührt. Einen be- sondern Retz hat das Werk dadurch, daß der Verfasser, mit der Bibel in der Hand, die biblischen Gegenden durchreist und jene Beschreibungen mit dem Gesehenen Sn unbefangener Weise prüfend vergleicht. Auch wer den die erläuternden und verbessernden Anmerttlngen dem Leser willkommen sein, welche der deutsche Ueber- fetzer dem Buche beigrfüat hat. Noch sei auf ein zweite» Reisewerk aufmerksam ge macht, welche» unter dem Titel: „Bon Ocean zu Ocean. Rach den Reisebriefen von Samuel Bowl», Dresden, 22. Juli. In der italienischen Deputirtenkammer kün digte am 10. d. M. General Lamarmora, der ehe malige Kricgsminister und spätere Generalstabschef, eine Interpellation an in Betreff des Berichts des preußischen Gencralstabes über das militärische Ver halten Italiens im Jahre 1866. Die Beantwortung der Interpellation wurde wiederholt vertagt, und erst in der Sitzung vom 21. d. Mts. ist diese Angelegen heit zur Verhandlung gekommen (vergl. unter „Tele graphische Nachrichten"). Die neueste „Norddeut sche Allgemeine Zeitung" nimmt nun Anlaß, an die Interpellation Lamarmora's nachstehende Be- trachtnngen zu knüpfen: „Während die freundschaftli chen Familienbeziehungen zwischen den Höfen von Ber lin und Florenz und die im Wachsen begriffenen Sym pathien im italienischen Volke für Preußen, welche bei uns lebhaft erwidert werden, bekannte Thatsachen sind, erneuern sich in Italien die Versuche, Mißtrauen in dieses Verhältniß zu bringen und zwar namentlich durch Verdächtigungen Preußens. Vorzüglich geschieht dies von den Seiten aus, welche, wie dies in dem Briefe des Generals Lamarmora an seine Wähler und in der Jacinischen Flugschrift geschehen, die Tendenz verfolgen, die preußische Politik des Jahres 1866 durch gehässige Entstellungen für ihre Zwecke auszubeuten. Neuerdings hat die von dem preußischen Gencralstab der Armee mit seltener Objectivität verfaßte Geschichte des Feldzugs von 1866 jenen Zwecken dienen sollen. Man hat drei Stellen aus derselben (vergl. die „Ta gesgeschichte" unter Florenz) in französischer und ita lienischer Ucbersetzung durch unrichtige Deutung dazu mißbraucht, um jener Darstellung Gesinnungen und Ab sichten unterzuschirben, welche das Gegentheil von der Hochachtung und Sympathie sein würden, von welcher die preußische Armee und insbesondere auch die Offiziere unsers Gcneralstabes gegen die italienische Armee er füllt sind. Für unbefangene Leser des deutschen Ori ginals ist es schwer zu begreifen, wie solche unrichtige Deutungen überhaupt möglich sein konnten. Aber für die uns befreundete Natton jenseits der Alpen erscheint es nicht unwichtig, diese Unrichtigkeit ausdrücklich zu constatiren und zugleich in Beziehung auf das Jahr 1866 auf einige unbestreitbare Thatsachen hinzuweisen. Eine solche Thatsache ist es, daß man in Preußen und zwar in allen Kreisen ohne Ausnahme der unerschütter lichen Festigkeit, mit welcher Italien in dem kritischen Momente der Abtretung Venetiens an unserm Bünd nisse festhielt und Separatfriedensverhandlungen ab lehnte, die vollste und ungetheilteste Anerkennung ge zollt hat und noch zollt. Dieselbe Anerkennung hegte und hegt man für die Tapferkeit der italienischen Armee. Nur Das hat man im Jahre 1866 allgemein und leb haft bedauert, daß es dieser Armee nicht vergönnt war, für einen größern und kühnern Operationsplan, wie er im Sinne einzelner ihrer Generäle lag, aufzutreten, sondern daß es insbesondere die politischen und mili tärischen Pläne des Generals Lamarmora zu sein schienen, zu deren Ausführung diese tapfere Armee verwandt wurde. Es ist übrigens sehr erfreulich, daß eine Anzahl sehr namhafter italienischer Blätter, wie die „Perscveranza", „Gazetta di Milano", „la nuova Noma", „il Dintto" u. a. sich gegen die an das Wort des Generalstabs geknüpften Verdächtigungen Preußens wenden, die Parteiangriffe bekämpfen und einer richti- gern Würdigung dcr Verhältnisse Bahn brechen." Die Wiener „Presse" sucht aus den bekannten Triester Vorfällen für die österreichsche Regierung die Nothwendigkeit von Aenderungen in der Besetzung der Statthaltereiposten darzuthun. Sie schreibt: Ein halbes Jahr ist seit dcr Einführung der Staatsgrund gesetze und der Jnstallirung des liberalen cisleithani- schen Ministeriums verstossen. Manches Dankenswerthe ist während dieser Zeit vollbracht worden... Gleichwohl war cs nur ein Thalwcg, den wir bis jetzt wandelten; über den Berg sind wir noch nicht gekommen. Mit den bisherigen Behelfen wird der Staatswagen nicht darüber hinweg zu bringen sein, und neue Mittel, frei bearbeitet von Rob. Schweichel", im Verlag von B. Schlick in Leipzig erschienen ist. Der Verfasser, Herausgeber des Journals „Ibe Speinsslielä llepubli- cim", machte diese Reise im Jahre 1865 mit einer Ge sellschaft von fünf Personen. Von Springfield im Staate Illinois aus ging es quer über das Festland der Vereinigten Staaten von Nordamerika, um die Küste des füllen Oceans zu erreichen. Die Reise um faßte 12,000 Meilen, von denen die Hälfte zur See, ein Drittheil etwa zu Wagen und der Rest auf Eisen bahnen und Flüssen in ungefähr 4 Monaten zurück- aelegt wurden. In dem Buche bietet sich ein schätz barer Beitrag zur Kenntniß von Land und Leuten der neuen Wett. « In Koblenz starb am 20. d. der in weiten Krei sen bekannte Verfasser des „Rheinischen Antiquariu-", Chr. v. Stramberg, im Alter von 83 Jahren. -j- Das Kölner Domblatt berichtet, daß in den Monaten Mai und Juni 33,949 Thlr. 16 Sgr. und vom 1. Jan. bis 30. Juni 78,611 Thlr. 14 Sgr. für den Dombau eingingrn. Unter der erster» Summe be finden sich 25,000 Thlr. aus der zweiten Dombauprä- mirncollecte als dritter Beitrag zum Ausbau der Dom- thürme und 5000 Thlr. von den Direktoren der Köln- Mindener Eisenbahngtsellschast al- Rest de- Kostenbe trag» für das von ihnen im Dom gestiftete Paulusfenster. 1- Bei einer kürzlich in London stattaefundenen Auktion alter und neuer Bücher wurden Briefe von Ferd. Cortez zu 24 Pfd. St. und von Vespuciuö zu 71 Pfd. St. verkauft. Vom Professor Karl Rosenkranz in Königs berg erscheint demnächst ein neue» Werk, nämlich: „Heael'S Naturphilosophie und die Bearbeitung derselben durch den italienischen Philosophen A. V-ra.^
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