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Dresdner Journal : 10.07.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186807104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680710
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680710
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-07
- Tag 1868-07-10
-
Monat
1868-07
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 10.07.1868
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(Bor- » «Nb.- ». So-se 0«'^ - Schluß, d«.«a. l. «.Iw; mkactico 0: Lo«. I Mü,;. editactMi »n- k°». ^0»«r»eM,»re<I'r-. L» »»ÄU. »„u. X wrr.«-» tritt )»t>rllcl» ^drU«k: «rklr. - I , »rklr. 8t»wp«Ix«bUtir, ^jNkrliek: 1 „ 1L „ > «u,„r>»«Id ä«»Nor<lä. Il«ll»tUoS:— » IS ! «anck«» ko»t nvä Lii»«Io»K«ui»mer»: 1^1 8t«wp«IiL»et>l»^ Sioio- »«srratnl»reisr: k°Ar ä«u 8»aw eiosr x«»p»It«nea Lell«: 7 «0« V»t«r „Liuxe»«ockt" cki« 2eU«: S Erscheint«: H^Uck, mit ^u«n.dn>» ä«r Koo» avck k-el«rt»x«, ^beuäi kiir äe» tolx«ll<ieo I»c Freitag, den 1«. Juli. Aes-ner Munal. Verantwortlicher Redactenr: I. G. Hartmann. »ustraituumuttz« ««»Sri«: - äe» Or«,ck»«r ^oorv»!,; «b«vä»i.: 8 Luori«, Lvo«, k'o»«; U»»^r> Vt,o-L«tp»tU->„«I-rr»»I^Ur1 «.N.: Un»«»,v»i» E Voal.1», I«rU»! O»vriv»'»«k< 8aei»k., Sur«»», kovol.1-« dlo»»: Lr«o»«»: L. 8o»l.o„», >r«,I„: L>. 8r^»a,»^» Xnoonc«odur«»u, ^»»»», 81^^ L rr»»ati»rt ^K.: ^noii'ied« vnekk. «twr Xv. KLvi»»«, Htvi», 1.1»,ir>, Lorr.»» L6»., (S, ?l«e« ä« I» Loor»«); kr^: t ». Lsul-ic,'» Sockd.; Vt«». Xl.. Orril.!,. Herauogrder: XLvixl. LrpvNitioo Ne, Oresöosr ^o,rn»I^ Vrosäeo, tl»ri«o»tr»»s« Ao. 7. e. ' 0? i s r der,I. KbUud. ttauddr. tiplißer .on ila- ische v. 8»S 78; »k- I» (»> ''... itt. as'^ B., >«» 174t r* bi ¬ ete »ir r, el- »; 8 ,) t. UB y G-r M- »«Uu. t». ßil»' ^A.i G" - G. G.. >. M. i,«- *.L» «>K itzick- proc. ita- isen- alte «et. t.7!>i leibe Sl. E. ««> tesd»er «.Vl-t 88'^ Wd »o«e » >rrSd» Zittauer L ; e»,. Bank. MM», r b^: t>i«or ><uS» rttßu. deutschen Charakters näher bekannt sind, hat dieser Uebermuth des dünkelhaften Preußens nichts Wunder bares. Den Franzosen will es freilich nicht recht in den Sinn, was aus den Preußen seit dem Siege von Sadowa geworden ist. Sie vermögen in ihren östlichen Nachbarn durcharts nicht jene selben Preußen wieder zu erkennen, welche vor wenig mehr als 50 Jahren dem „kleinen Corpora!" zu Füßen krochen nnd sich bei den russischen Würdenträgern die Hacken abliefen, um Hilfe bettelnd, und welche sich nicht längst noch der französischen Superiorität ohne Murren unterwarfen. Ein so schneller Ucbergang von musterhafter Beschei denheit zu frecher Händelsucht muß die hitzigen Fran zosen geradezu auS der Geduld bringen. Wir dagegen, ein mehr kaltblütiges Volk, sind an solche Uebergängc gewöhnt, die offenbar eine angcborne Eigcnthümlichkeit des deutschen Volkes ausmachcn. Wir erinnern uns der Ereignisse noch sehr gut, welche die Vertreibung der Franzosen aus Rußland in ihrem Gefolge hatte. Wir wissen, wie viel Mühe cs Alexander l. kostete, den Geist des Patriotismus in den Preußen wach zn ru fen, welche sich schon an das französische Joch zu gewöh nen begannen.... Wenn Rußland — sagt „Golos" weiter — bis jetzt die offene Absicht Preußens, sich zum Gebieter von Europa machen zu wollen, geduldig er trägt, so geschieht das einmal deshalb, weil cs nicht an die Möglichkeit glaubt, daß solche Ideen jemals verwirklicht werden können. Zum Andern will Ruß land keinen Krieg, mit wem es auch sei, und um kei nen Preis; and endlich hofft Rußland auch wohl im Stillen, daß Frankreich schon allein verstehen wird, Preußen in die Grenzen der Vernunft zurückzuweise», was in der That mit jedem Tage mehr nöthig wird." Dann wird Frankreich fleißig auf Preußen gehetzt. Frankreich könne es sich nicht gefallen lassen, unter polizeilicher Aufsicht Preußens zu stehen. Napoleon werde sich nicht mit der Rolle eines preußischen Re gierungspräsidenten genügen lasten, also Krieg, Krieg gegen Preußen. eines Rosenkranzes (TcSbich), welcher neunundneunzig Perlen zählt." Herr Schier theilt auf Seite 19 und 20 die ganze Reche jener nennundneunzig Namen in arabischer ^Sprache mit brigefügter deutscher Uebrrsctzung mit. Der erste dieser Namen heißt Allah, der letzte heißt Ewig. Der hundertste und allerheiligste Name, der in der oben citirten Schrift nur angedeutct, aber nicht namhaft gemacht wird, ist jener auch im jüdischen Talmud eine so wichtige Rolle spielende „Schein Hamphorasch," das den Inbegriff, die Quintessenz aller göttlichen Na men und Attribute in sich schließt. Nach der jüdischen Legende soll Moses diesen Namen auf dem Berge Sinai empfangen, nach der Tradition der Talmudisten soll ihn David beim Tempelbau unter der Erde auf- gesunden haben. Die Juden sowohl wie die Muhamr- daner schreiben diesem Zaubernamen die Kraft zu, alle Wunder auf Erden und im Himmel zu vollbrin gen, und aus diesem Grunde hatten die allen Schrift- gelehrten die Behauptung ausgestellt, dcr Heiland habe durch diesen dem Tempel David'- entlehnten Talis man die Reihe seiner göttlichen Wunder vollbracht. Die alten Rabbinen haben über die Länge jenes aeheimnißvollen Zauberwort- die scharfsinnigsten Com- binattonrn ausgestellt, laut welcher jener Name Gottes bald au- 12, bald au» 42, bald auS 72 Buchstaben zusammengesetzt sein und sich in den vier Buchstaben (Jehova) bildlich darstellm soll. Die- führt mich zur heiligen Bierzahl, dem I«inissr>»m»io»- det Pythagoras Bier Buchstaben bilden den Namen de- höchsten Wesen- in den allerältcsten Sprachen der Menschheit: im He- brätschen heißt es nin-», im Arabischen Alla, im Sy rischen Syre, im Assyrischen Adad, im Etrurischen Telegraphische Nachrichten. Mii«chr«, D»««erI1»-, 9. Juli. (W.T.B.) Mn wiener Lorressw«»« t der „Eüddrutschrn Presse" theilt »I «»geblich zuverlässiger Quelle den haupt- siichlichr« Inhalt der Depesche mit, welche Freiherr » Bruft al» Antwort aus die päpstliche «llocutio» an Var», «etzseubu, »»r «ittheilung an die Lurie «c» sicht«« hat. (Die Angaben der „Südd. Pr." stimmen mtt dem Inhalt unsrer in Nr. 154 mitgetheilten Wiener Korrespondenz überein, we-halb wir hier von der Wie dergabe derselben absehen können. D. Red.) Pesth, Mittwoch, 8. J«li. (Tel. d. Pr.) Der Le- rreliir de» Fürsten A. Karageargiewitsch, Triskawitsch, ist gestern im Palai» de» Fürsten wegen Theiluahme au dcr Belgrader Verschwörung verhaftet wardeu. A. Karageargiewitsch selbst wird behördlich beobachtet. Die ungarische Regnirolardrputatio» hat den An trag der Kroaten, für die autonome« Au»lagrn Kroa tien» 209,VVV Gulden zu garantire«, angenommen. Pari«, Mittwoch, 8. Juli, Abend». (W.T.B.) Der gesetzgebende Körper begann Henle die verathuug de» Budget» für da« Jahr 1869. Jule» Favre be steht darauf, daß Frankreich die Initiative zu einer allgemeinen Entwaffnung ergreifen muffe. Jnsolge dieser Aenßrrung Jule« Favre « ergriff »er Minister de» Andwartigen, Marqui» de Moustier, da» Wort. Derselbe sagte: In Bezug auf Deutschland liegt cs im Interesse deS Friedens, daß Frankreich Rüstungen macht; diese waren und bleiben ein Element für den Frieden. Wenn die Regierung keine Depeschen vorzulrgen hat, so ist der Grund, daß Frankreich sich im Interesse des Frie dens jeder aufregenden Polemik mit Deutschland ent halten hat. ES ist nur eine derartige Depesche ge schrieben, welche zum Zwecke hatte, den wahren Cha rakter der Salzburger Zusammenkunst zu beleuchten. Diese Zusammenkunft barg keinerlei kriegerische Hinter gedanken. Wenn die so häufig gegebenen friedlichen Erklärungen der Regierung nicht jegliche Verstimmung zerstreut haben, so ist der Grund in dem Eigensinn und der Ungläubigkeit der Opposition zu suchen. „L'Lpoqne" mrstchert, daß i» Valencia »nd Bar- relona Unruhen au»gebroche« seien, über welche die Detail» uoch kehle«. Der Dampfer „Washington" ist heute in St.Aazaire mit Nachrichten au» Mexie, bi» zum 1Z. Juni ein« getroffen. Die politischen Wirren dauer« daselbst fort. Zürich, Mittwoch, 8. Jali. (Tel. d. Boh.) Die Ankuuft der Tscheche« sa«d von Seite der Brvölke- r»ag keine sonderliche Beachtung. I« vrsrdalocale faud eia Banket statt, de« die hier dowikilirende« tschechischen Arbeiter und Polytechniker brigezogru wur de«. Feurige Toastreden behandelte« vornehmlich die angebliche Unterdrückung der Tschechen. Madrid, Mittwoch, 8. Juli, Morgen,. (W.T.B.) Wie ministerielle Blatter melden, hat die Acgierung an den iu Sevilla rrfidirende« Herzog v. Moatpe«fier da» Ansuchen gestellt, Spante« zu verlassen, da die Revolutio«»partei (vgl. unter „Tagcsgcschichte") deu Name» de» Herzog» auf ihre Fahne schreibe» konnte. Belgrad, Mittwoch, 8. Juli. (Corr.-Bür.) Neuer liche Verhaftungen von Leute», worunter zwei Be amte, fi»d vorgenommrn worden. * Berlin, 8. Juli. In Bezug auf die Reise de- Königs nach Ems sind nach der „Prov. Corresp." die Bestimmuugcn nunmehr dahin getroffen, baß die Abreise am Sonnabend (11.) von Potsdam aus mit telst des am Abend abgehenden CourierzugeS über Mag deburg, Wolfenbüttel, Kreiensen, Kassel und Gießen, von dort mittelst Extrazugs über Wetzlar nach Ems erfolgen soll. In der Begleitung des Königs während des Badeaufenthalts werden sich außer dem persönlichen allerhöchsten Gefolge behufs Erledigung dcr RegierunaS- geschäfte die Chefs des Militär- und Civilcabinets, Ge neral v. Tresckow und geh. Cabinetsrath v. Mühler, und für den Vortrag dcr auswärtigen Angelegcnheitcn der wirkl. geh. Legationsrath Abeken befinden. Die Abwesenheit Sr. Majestät dürste sich bis in die zweite Woche des Monats August crstccken. — Ihre Majestät die Königin Augusta wird noch kurze Zeit auf Schloß Babelsberg verweilen und sich sodann zunächst nach Koblenz begeben. — Se. königliche Hohen der Kron prinz wird dem Vernehmen nach morgen Abend von seiner Jnspectionsreise wieder in Potsdam eintreffen und sich am Freitag nach Reinhardtsbrunn begeben. — In Betreff der Vertretung des Bundeskanzlers Grafen v. Bismarck wahrend der jetzigen Abwesen heit desselben sind vielfach ungenaue und widerspre chende Angaben verbreitet. Das Richtige ist in der Hauptsache Folgendes: In Gemäßheit dcr von dem Grafen v. Bismarck vor Antritt seines Urlaubs ge machten Vorschläge ist von Sr. Majestät dem Könige durch allerhöchste Ordre vom 16. vor. Mts. bestimmt worden, daß der Kanzler des Norddeutschen Bundes in den laufenden Geschäften, soweit solche sich auf das Heer und die Kriegsmarine de- Bundes beziehen, durch den Kriegs- und Marineminister v. Roon, soweit sie andere Bundcsangrlegcnhciten zum Gegenstände haben, durch den Präsidenten des Bundeskanzleramtes, Del brück, vertreten werde. Die Gegenzeichnung aller Acte der Gesetzgebung bleibt dem Bundeskanzler ausschließ lich Vorbehalten. — Vor dem Staatsgerichtshofe fand heute Vormittag die Verhandlung der Auflage wegen Hochverraths gearn den ehemaligen hannöver schen Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Grafen Adolph v. Platen-Hallermund statt. Der An geklagte war nicht erschienen. Die Verhandlung er folgte I» coolum»c>>m, und der Gerichtshof verurtheilte den Angeklagten (wie bereits telegraphisch gemeldet) zu ciner Zuchthausstrafe von 15 Jahren und 10 Jahren Polizeiaufsicht. Den Vorsitz führte der Bicepräfident v. Mühler, die Staatsanwaltschaft vertrat der Staats anwalt Hendke. — Die Entwickelung der evangelischen Kirchenverfassung in Hannover ist bei Gelegen heit der jüngsten dortigen Anwesenheit des CultuSmi- nisters v. Mühler Gegenstand einer eingehenden Be sprechung mit dem Landesconsistorium gewesen. Der Minister konnte ans dem ihm gehaltenen Vortrage mit Befriedigung entnehmen, daß dir Einrichtung der Be- zirkssynoden voraussichtlich noch in diesem Jahre und m den ersten Monaten des nächsten Jahres vollendet sein wird, so daß die Einberufung der ersten Landes synode noch im Lause des nächsten Jahres wird erfol gen können. Posen, 6. Juli. (Osts.-Ztg.) Unsre Stadt ist seit gestern der Schauplatz eines regen Lebens, das hervor- gcrufen ist durch zahlreiche, zu einem Rendezvous hier cingetroffene Polen aus Galizien, Westprrußrn und der Provinz Posen. Die galizischen Gäste, etwa 100, langten am Sonnabend nach 10 Uhr Abends mit einem Extrazuge an. Zu ihrer Begrüßung hatte sich auf dem Bahnhofe ein sehr zahlreiches polnisches Pu blicum versammelt, das bei Annäherung des Zuge- nicht endenwollende Hurrahrufe erschallen ließ. Als die Gäste aus den Waggons gestiegen waren, wurden sie von einem aus 130 Mitgliedern bestehenden Comits empfangen. Die Begrüßungsrede hielt der Gutsbesitzer Julian v. Bukowiezki. Er hieß die galizischen Gäste im Namen der (?) Einwohner des Großherzogthums Posen willkommen, als Landsleute von den Karpathen, hob in der weitern Rede hervor, wie die Polen durch Drerden, 9. Juli. Der „Abendmoniteur", das Organ dcr franzö sischen Regicrung, sagt in seiner Wochenrundschau ge legentlich einer Besprechung der (in Nr. 155 unserS Blattes bereits erwähnten) Rede Rouher's im ge setzgebenden Körper: „Der Staatsminister Rouher hat aufs Neue constatirt, daß es der Wille des Kaisers, des gesetzgebenden Körpers und des Landes ist, den Frieden aufrecht zu halten, da derselbe eine we sentliche Bedingung für den Fortschritt der Civilisation bildet; die Zukunft ist gegen jede Eventualität sicher gestellt durch eine militärische Organisation, die den Traditionen unsrer Geschichte entspricht; aber die Ar meereform ist nur eine neue Garantie zu Gunsten der friedlichen Ideen, welche die Diplomatie deS Kaisers mit der Würde in Einklang gebracht hat, die einem großen Lande zukommt." In der russischen Presse finden wir in der neue sten Zeit heftige Schmähartikel gegen Preußen. Zunächst sind cs die Anhänger der allrussischen Partei, die, nachdem sie Preußen vergebet grhetzt, dieses jetzt des Undanks zeihen und Frankreich zum Kriege gegen Preußen aufstacheln wollen, ja ersterem ziemlich unverblümt zu verstehen geben, daß es Ruß land auf seiner Seite sehen würde. Es ist dies freilich die Partei, die den Krieg zwischen Frankreich und Preußen um jeden Preis will und ihn für die Ver wirklichung ihrer orientalischen Pläne braucht. In dieser Beziehung ist namentlich auf die gegen Preußen feindselige und Frankreich gegen dieses hetzende Sprache des „Golos" und der „Wiedomosti" aufmerksam zu ma chen. Ginge es diesen Organen nach, so hätte Frank reich nichts Eiligeres zu thun, als mit Rußland eine Allianz zu schließen, dann gemeinschaftlich mit diesem über Preußen herzufallen und schließlich Rußland für die geleisteten Dienste im Orient zu entschädigen. Wir rcgistriren diese Metamorphose der allrussischen Partei nur als Curiosum, und thcilen unsern Lesern als Probe hier (nach der uns vorliegenden Uebrrsctzung der „Schlesischen Zeitung") einige Stellen mit aus einem Artikel, in welchem das erste der ebenrrwähnten russi schen Blätter die vielbesprochene Rede deS Generals v. Moltke und die darüber laut gewordenen französischen Urtheile einer Kritik unterzieht, die an Verhetzung gegen Preußen Alles überbietet, was bis jetzt in dieser Be ziehung geleistet worden ist. Der „GoloS" sagt: „Für uns, die wir mit den Eigenthümlichkeiten des Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische N«chrichte«. Zett»»ß»scha». (Abendmoniteur. — Golos.) T«ge»grschichte. Dresden: Inhalt des neuesten Bun desgesetzblattes. — Berlin: Hofnachrichten. Ver tretung des Grafen Bismarck. Graf Platen ver- urtbeitt. Kirchliches aus Hannover. — Posen: gtzPolenrendezvous. — München: Ankunft des ita- . «mischen Kronprinzcnpaares. Vermählung dcr Her zogin Sophie verschoben. — Konstanz: Zur Tsche- chenwallfahrt. — Mainz: Festbankct der Fort- lä-nlwpartei. — Wien:Militärbeurlaubungcn. Ent schädigung von Rumänien gewährt. Frhr.v.Bcust zum Schützenfeste erwartet.—Paris: Aus d. gesetzgebenden Körper. Tagesbericht.—F lorenz: Vermischtes—M a- drid: Generäle verhaftet. — London: Tagesbericht. — Kopenhagen: Hofnachrichten. — St. Peters burg: Maßnahmen gegen die sibirische Pest. — Belgrad: Fürstenwahl der Skuptschina. — New- Uork: Prog-amm der demokratisch-nationalen Con ventton. Gr»e»»»»ae», versetz«»-»» n. i» iffe»tl. Die«ße. Dre«»»er Nachrichten. Pr»»i»zi«l»»chrich1e». (Chemnitz. Löbau.) Ben»ischte«. StatißU »,tz »«»»wirthschaft. Keinllet«». T«i »kalt»»rr J»serate. Birsr»»«ch richte«. Es ar, im Persischen Choda, im Griechischen öior, im Lateinischen v»u», im Acgyptischen Teut, im Deutschen Gott, im Französischen vieo u. s. w. Aber mag man dieser oder jener Nation ange- hören, darin stimmen so ziemlich wohl alle Völker überein, daß es ein höheres Wesen giebt, welches, mag es so oder anders heißen, der Weltgeist, die Urseele dcr ganzen Schöpfung, das Alpha und Omega alles Erschaffenen ist, und daß der Glaube an dasselbe nicht nur eine religiöse, sondern auch eine politisch-sociale Nothwrndigkeit, Anfang und Ende allen Glaubens ist. Unwillkürlich fällt mir dabei Robespierre ein. Derselbe Freigeist, welcher, gedrängt von einem Rudel hirnverbrannter Gottesläugncr, an deren Spitze Lum pengesindel, wie Hebert, Chaumette und Anacharfis Clootz, der sogenannte„Or»t«or So xe»re b«m»i»" (der Anwalt des Menschengeschlecht-) stand, die christ liche Religion über Bord geworfen und an deren Stelle die sogenannte .,vse„e I» krisoo" (die Göttin der Vernunft^ eingesetzt, wußte, nachdem er sich von den Folgen srmesJrrthum-übci zcugt hatte, durch die Macht seiner hinreißenden Berrdtsamkrit den Convent am 18. Flor^al des zweiten Jahre- dcr Republik (am 7. Mai 1794) zu dem Decrcte zu bestimmen: „y« le psapi« kr»»^»j, r»eo»«ait l e«i«w»ce äe i'str« ,«pc4»w «t l't»- morwlits ä« I'am«" (daß dir fran;csnche Ration die Existenz des höchsten Wesens und die Unsterblichkeit der Serlc anerkennt). Die Red«, welche er zu Gunsten diese- höchsten Wesen- gehalte«, hatte mit den Worten begonnen: „Es giebt einen Gott, und gäbe e- keine«, dann müßte Einer erfunden werd«." —Diese Wahr heit allein macht ihn unsterblich! - Mag man Frcignst oder Cogitant sein, mag man die Ansicht eine- Decarte- oder Spinoza, eine- K«»t Jehova kann also unmöglich Gott sein, denn Je hova ist ein Gott des Zornes und dcr Rache; Gott aber ist das allereinzigste Wesen, das niemals zürnt, sich niemals rächt, das ewig vergiebt. Nicht Haß, nur Liebe kann er sein. Hassen ist mensch lich, vergeben ist göttlich! Er richtet nicht, er straft nicht, denn die erste seiner göttlichen Eigen schaften ist Gnade und darum ist kein Name erha bener als jener des Allerbarmers. Die Bekenner der muhamedanischen Glaubens lehre rufen ihren Gott unter verschiedenen Namen an, wie diese ausdrücklich im siebenten Capitel deS Korans aufgezählt sind. „Gott," heißt eS dort, „hat schöne Namen; ruft ihn nur mit diesen an!" Aber all jene dort aufgeführten Namen sind eben nichts Anderes al- die Eigenschaften jene- erhabenen Etwas, das, ohne Anfang, ohne Ende, ohne Mangel, ohne Fehler, ohne Zorn und ohne Rache, daS — mit einem Worte Alles gesagt, — der ewige Urquell aller Vollkommenheiten ist." „Es würde zu weit führen," schreibt Karl Schier in seiner hochinteressanten Abhandlung über die ara bischen Inschriften (Leipzig 1867) „die muhamedani- sche Lehre von den Eigenschaften Gotte- hier näher au-rinandersetzrn zu wollen. Während Gott seinem abstrakten Wesen nach kurzweg Er, nämlich Gott ihn heißt, zählt der Koran nicht weniger al- neunund- ueunzta Attribute (oder Namen) auf, durch welche diese» Wesen aller Wesen sich der Menschheit offenbart, ohne den großen unau-sprechlichrn Namen au-zuipre- «m, mit welchem nach der Tradition Christus seine Wunder vollbracht hat. In dem Glauben, durch Ab- betung dieser neunundnemuig Namm sich Eingang tn- Paradies zu verschaff«, bedient sich der Türke dazu Feuilleton. N«me« nennen Jhu nicht. Eines Tages, als Moses Maimonides, der be rühmte Philosoph und Leibarzt Sultan Saladtn'S, von seinem Herrn und Gebieter befragt worden war, ob er an Gott glaube, erklärte ihm Rabbi Ram- bam: „MeinHerr!" Der Sultan wunderte sich. „Glau ben," setzte Maimonides hinzu, „heißt, im Grunde ge nommen, soviel als zweifeln! Ich glaube nicht an Gott, sondern ich bin von der Existenz desselben so fett und gründlich wie von meinem eigenen Dasein überzeugt." Saladin klopfte freundlich dessen Schulter und sagte: „Du hast vollkommen Recht, weiser Mose-, an dem Dasein einer höchsten Wesen- zweifeln heißt nicht- Andere-, als den Glauben an sich verlieren." Schon die urältesten Weisen haben ihr Gehirn zer grübelt über dm Namen diese- höchsten Wesen-, unter welchem wir un» Gott vorstellm. Im zweiten Buche Mosts wird dieses unnennbare Wesen „Vor sehung", im dritten Buche desselben Autors „Hei ligkeit" genannt. Salomon'- „Prediger" nennt ihn die „Allmacht"; Baruch giebt ihm den Namen „Nn- rrmeßlichkett". Im Buche der Makkabäer wird er „Schöpfer," im Briefe an die Epheser „Freiheit" «mannt. In den Psalmen David'- heißt er „Wet-- hett" und „Wahrheit" und im Evangelium Johan ni- heißt er .Licht der Welt". Die ganze Schöpfung nennt ihn „Gott", der Mensch al- Ebenbild Gotte» nmnt ibn „Vater": aber keiner von allen Namm, sagt Victor Hugo, ist schöner al-Jener, mit dem ihn König Salomo anruft: er nennt ihn den großen -Allerbarmer". Tagesgeschichte. Dresden, 9. Juli. DaS 20. und 21. Stück des Bundesgesetzblattes des Norddeutschen Bun des, welche uns heute zugegangen sind, enthalten: Nr. 121) Postvertrag zwischen dem Norddeutsch« Bunde ^p.d Belgien, vom 29. Mai 1868; Nr. 122) Erncn- pung des Lubeckschen Generalconsuls v. Witt zu St. Petersburg zu solchem des Norddeutschen Bundes; Nr. 123) Gesetz vom 1. Juli 1868, betreffend die Schlie ßung lund Beschränkung der öffentlichen Spielbanken; Nr. 124) Telegraphmvertrag zwischen dem Norddeut schen Bnnde und Luxemburg, vom 25./28. Mai 1868; Nr. 125) Beglaubigung des königl. preußischen außer ordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Ministers hei Sr. Majestät dem Kaiser von China, v. Rehfues, «gleich zu solchem des Norddeutschen Bundes; Nr. 126) u. 127) Ernennung des Hamburgschcn Generalconsuls Dybwald -zu Ehrisiiania zu solchem des Norddeutschen Bundes; der preußischen Consuln Huitfeld zu Dront- »eim, Falck zu Stavanger, Herlofson zu Arendal, des ächs. Consuls Jebscn zn Bergen, des Lübeckschen Con» uls v. Krogh zu Tromsoe, des preußischen, mecklen- mraschen und Bremischen Consuls und Hamburgschen u. Lübeckschen Viceconsuls Reinhardt zu Christiansand zu Consuln des Norddeutschen Bundes; des preußischen Generalconsuls Appelius zu Livorno, des hanseatischen Generalconsuls Leupold zu Genua und des preußischen Consuls Stolte zu Neapel zu Grneralconsuln des Norddeutschen Bundes, der preußischen Consuln Stienen zu Ancona, Fiorentino zu Cagliari, Schmitz zu Flo renz, Jäger zu Messina, Kreßner zu Palermo, des preußischen und sächsischen Consuls v. Kunkler zu Ve nedig zu Consuln des Norddeutschen Bunde-, und der preußischen Mcecousuln Marstaller zu Bari, Nervegna zu Brindisi, sowie des Hamburgschen Viceconsuls Co- rato zu Tarent zu Viceconsuln dcs Norddeutschen Bundes.
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