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Dresdner Journal : 03.07.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186807037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680703
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680703
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-07
- Tag 1868-07-03
-
Monat
1868-07
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 03.07.1868
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-V --'M"—" ammer vorgestern ihre Ar- o r 1 S p re S S st« g« »d tir B< C< Sff in vei lid un —"V "ffMMD' —- fal uu Pp ur P' da du 12 sch G« da un au ha S" Ei des dei M Oi we zw »ko dc> T« au Tr we W fai ih' 18 dri sch nei Gc pei Er s" uu len tig nol W< ver me iud gai die bec ma wo gir sag dn nei Di ras dn an br< zel ze» im zel sch die eir uu tei sch UN sei soi sch tei dd gr de eä W de m h< f° st sS st L C u d 2 <L d >en. ger Hause Nr. 5 der Scheffelaassr und im Neustädter Nach hause nicht blo- wie zeither während der Nacht, sondern auch während deS TageS von Feuerlöschmannschaf ten besetzt werden. Die übrigen Feuerwachstationrn bestehen bi- auf Weiteres unter der zeitherigen Be schränkung ihre- Dienste- auf die Nachtzeit fort. — In der öffentlichen Spetseanstalt zu Alt stadt Dresden sind im Monat Juni 25,220 Por tionen Essen ansgegeben worden. — Gestern Abend nach HO Uhr brach in dem Dach raume des der verw. Frau Strubell gehörigen, an der Ecke der Palmstraß« und Gerbergasse gelegenen Wohn Hauses Feuer au-. Durch die schnelle Hilfe der zahl reich herbeigeeilten Löschmannschaften wurde es möglich, den Brand auf einen Theil deS Dachstuhle- zu be schränken und so eine für die umliegenden Häuser drohende Gefahr zu beseitigen. * Gestern Abend in der 12. Stünde aerieth in einer Eisengießerei an der Pillnitzerstraße eine Thüre nebst Thürgewände in Brand. Glücklicherweise ist man sehr bald darauf aufmerksam geworden, und konnte das weitere Umsichgreifen des Feuers noch verhindert werden. Washington, 30. Juni. (R. O) Johnson hat gc- gegen das Gesetz in Betreff der Zulassung des Staa tes Arkansas zur Vertretung beim Congresse das ihm als Präsidenten zustehcnde Veto eingelegt, weil er nach wie vor der Ansicht sei, daß die Reconstruc tionspolitik des Congresses im Widerspruche zur Ver fassung stehe. Vermischter. * Die Zurüstungen zu dem bevorstehenden dritten deutsche« Schützenfeste in Wien lassen sich groß artig an. Auf dem Festplatze im Prater wächst nach und nach gleichsam eine kleine Stadt aus dem Boden; außer Gabentcmvcl, Schießständen und Festhalle finden sich auch Wirtschaftsgebäude aller Art, Keller mit Eis, riesenhafte Küchenräume, und selbst ein Theater (eine Stngsptelhalle) soll noch an den Echützniplatz heran- rücken. Eine eigens erbaute Sodawasserfabrik wird nickt weniger als 6000 Syphons (ungefähr je ein Seidel fastend) täglich zu liefern im Stande sein. Vor erst find MOO Eimer Bier, 160,000 Flaschen „Schützen- wein", 20,000 Flaschen Ertrawrine, 6000 Flaschen fran- züstschm Champagne? und 4000Flaschen sonstiger Schaum- weine zwischen Eisschichten in den Kellern auf«stapelt. Man hat sich eingerichtet, jeden Tag 10)000 Paar „Frankfurter mit Kren" beizubringen. („Kren" ist ge- riebenrr roher Meerrettig.) Auf den «Äsenbahnrn ist die Zufuhr von 80,000 Pfd. Ochsenfieifck au» Galizien und von 20^)00 Hühnern au-Ungarn eingeleitrt; 3000 Gänse kommen au- dem nahen Eipeldau (Leopoldau); Prag stellt 100 Gentner Schinken, die Schweiz 25 Etnr. O mmentbaler KLs«, und in den Ku^-ngärten der Wiener Vorstädte hat dte.Schütznmtrthschast" lOOM.Häuptel Provin)ialnachrichten. Leipzig, 1. Juli. Ueber die heutige Sitzung der Stadtverordneten bringt das „L. Tgbl." nach stehenden vorläufigen Bericht: Der Rath theilt mit, daß er sich dem Anträge des Collegiums auf Befür wortung einer direkten Bahnlinie zwischen Leipzig und Chemnitz angeschlossen und sich durch eine Deputation von zwei Mitgliedern zu diesem Vehufe bei der Re gierung vertreten lasten will; er fordert daher das Collegium der Stadtverordneten auf, ein Gleich^ zu thun. Das Collegium beschließt, durch seinen Wahl-' auSschuß zwei Mitglieder hierzu zu deputiren. Die Gehaltserhöhungen der Volksschullehrer betreffend, hatte der Rath beantragt, daß dem Lehrer mit 25jähriger Dienstzeit eine Zulage von 100 Thlr. gewährt werden möge. Geh. Rath v. Wächter hatte bei der ersten Bera- thung über diesen Gegenstand sich für die Beschränkung ausgesprochen, den Rath zu ermächtigen, jedem Lehrer, der sich verdient gemacht habe, nach 25jähriger Dienstzeit ohne vorausgegangene Zustimmung der Stadtverordneten eine persönliche Zulage zu gewähren. Der Schulaus schuß sprach sich hiergegen aus, weil dem Rathe bereits zugestanden sei, verdienten Lehrern eine Gehaltszulage zu geben. Das Collegium stimmte dieser Ansicht gegen 1 Stimme (vr. v. Wächter) bei. Das Collegium ist gegen die Erhöhung der Turnlrhrergehalte und genehmigt den Zusatzantrag des vr. Georgi, nach welchem der Rath ermächtigt werden soll, bei Auswerfung der Gehalte die frühere provisorische Dienstzeit der Turnlehrer mit in Anrechnung zu bringen. — Der Rath will zum Bau der neu zu errichtenden Kirche zu Thonberg eine Subvention nach Höhe von 2000 Thlr. gewähren. Der Ausschuß spricht sich dagegen aus. Nach längerer De batte (für die Subvention sprachen vr. Heine, vr. v. Wächter, Welter, Schrey, vr. Georgi und Landmann, gegen die Unterstützung: Näser, Vr. weil. Schulze, Kraust und Jul. Müller) ergaben bei namentlicher Abstimmung sich 24 Stimmen für den Rathsantrag und 24 für die Ausschußansicht. Da der Vorsitzende vr. Joseph sich dem Ausschüsse angeschlosscn, so war somit der Antrag des Ausschusses für Llblehnung der Subvention als angenommen zu betrachten. Schließ lich genehmigte man die Rathsvorlage, für jede der beiden Parochicn 16 Kirchenvorstcher zu wählen. — Mit dem heutigen Tage begeht einer der hervorragendsten Vereine Leipzigs, der Universitäts- arsangverein der Paulincr, sein 46jähriAes Jubi läum und zugleich das 25jährige Jubiläum seines Dirigenten, des vr. Hermann Langer. Gestern Abend brachten dem Letzten: die Pauliner ein Fackel ständchen, und heute Morgen wurden ihm von verschie denen Seiten Glückwünsche zu Theil, u. A. durch den Herrn Kreisdirector v. Burgsdorff, den Rector der Universität, Deputationen des „Paulus," des „Arion," des „Zöllnerbundes" u. s. w.; auch Geschenke wurden den Jubilar dargebracht, namentlich von den Pauli - nern ein kostbarer Flügel (Blüthner), von anderer Sette ein Lorbeerbaum rc. Radeberg, 1. Juli. Das hier erscheinende „Echo" vom heutigen Tage bringt einen ausführlichen Bericht über das von der königl. sächs. Kammervirtuosin Frl. Mary Krebs im Augustusbade, wo dieselbe zur Cur sich aufhielt, am 26. Juni zum Besten der Sei delstiftung gegebene Concert, welcher der Concert- geberin und den sie unterstützenden Künstlern, der Hof opernsängerin Frau Krebs-Michalcsi, Frl. Jos. Micha- lesi, Herrn Hofkapellmeister Krebs und Herrn Kammer- mustkus Fitzenhagen, reiches Lob spendet. Die Theil- nahme deS Pnblicums war so außerordentlich zahlreich, daß alle vorhandenen Räume vollständig gefüllt waren und auch noch viele Nachfragen nach Billets nicht hatten befriedigt werden können. Der vollständige Reinertrag dieses Concerts, welcher der vom Stadtrathe zu Radeberg verwalteten Seidelstiftung zufließt, beträgt 100 Thlr. * Schneeberg, 1. Juli. Die am 29. vor. Mts. in ihrer Schlafkammer durch einen Schuß lebensgefährlich verletzte Ehefrau des Hausbesitzer- Bretschneider hier (vergl. vor. Nr.) ist heute infolge ihrer Verwundung gestorben. Dresdner Nachrichten vom 2. Juli. — Dem Herrn Baumeister Louis Hartenstein wurde heute Vormittag die hohe Ehre zu Theil, von Sr. Majestät dem Könige im königl. Schlöffe empfan gen zu werden. Se. Majestät geruhten, Sich genau über die von Herrn Hartenstein projectirte Verbrei terung der alten Elbbrücke zu informiren. (Die dazu gehörigen Zeichnungen sammt einem Modell waren be reits früher ins königl. Schloß befohlen worden.) Se. Majestät nahmen reges Interesse an dem Project. — Se. königl. Hoheit der Prinz Georg beehrte heute die akademische Kunstausstellung auf der Brühl'schen Terrasse mit seinem hohen Besuche. — Nach einer gestern Abend hier telegraphisch ein- aegangenen Meldung ist gestern, den 1. Juli, Abend 6 Uhr in Nitzschners Steinbruch bei Postelwitz eine hohl gemachte Wand unerwartet gebrochen und hat drei Steinbrecher verschüttet, von denen einer Familienvater ist und drei Kinder besitzt. Die Ret tung wurde sofort versucht, erschien jedoch zweifelhaft. — Nach heute, den 2. Juli, einaegangenen telegraphi schen Nachrichten ivaren bi- Vormittags 10 Uhr die Ver schütteten noch nicht aufgrfunden, obwohl Tag und Nacht unter Leitung des Steinbruchaufsehcrs Richter von vielen Arbeitern gearbeitet wirb. — Eine Nachmit tags H5 Uhr eingetroffene Depesche meldet, daß die drei Verschütteten zu Tage gefördert wurden; zwei sind völlig gesund, während der dritte am Beine beschä digt ist. — Den 1. Juli feierte Herr Louis Edgar Karl Reichenbach sein 2üjährHes Lehrerjubiläum an der vierten Bürgerschule für Neu- und Antonstadt, wobei ihm von dem k. Ministerium des Cultus und öffent lichen Unterrichts das Prädtcat „Oberlehrer" zurrkannt wurde. — Laut Bekanntmachung des Raths ist vom gestri gen Tage an die Einrichtung getroffen worden, daß künftig die städtischen Feuerwachstationrn im Adolph Glaser zählen. Anziehend ist auch die gut illustrirte Schilderung französischer Frauencharaktere aus der Revolutioirszeit, welche Professor Henke geschrieben hat. Hieran reihen sich ein illustrirtcr Aufsatz „An der Grenze Aegyptens" von A. Dulk, und Mmheilun- gen des berühmten ungarischen Reisenden Vömbery „ Ueber Speisen und Getränke im Orient". G. F. Däu mer giebt Betrachtungen „Ueber Leben und Grist der Pflanzenwelt"; F. v. Hohenhausen schildert ein Liebes paar aus der Zeit der französischen Salons im vorigen Jahrhundert. Kleinere Beiträge von Karl Ruß, August Vogel, W. Höffner; eine Biographie Volta s, deren Verfasser nicht genannt ist; literarische und andere No tizen vervollständigen die beiden Hefte. * Als vor Jahr und Tag M. M. v. Weber eine Denkschrift über „die Abnutzung des physischen Orga nismus beim Bclricbspcrsonale der Eisenbahnen" ver öffentlichte, war es zunächst die königl. preußische Re gierung, welche die Sache unter großer Anerkennung gegen den Verfasser aufgriff und an alle ihre Bahn- verwaltungen kategorische Weisungen erließ, auf Grund jener Aeußerungen und unter Benutzung der vom Frei- Herrn v. Weber vorgeschlagenen Schemata alle Beoba^ tungen zusammen zu stelle«, die in ihrem Geschäftskreise in Betreff der Sanitätsverhästnisse deS Personals ge macht worden sind. Da- Handelsministerium hat nun mehr durch sein technische- Büreau rin ganz meister haft gemachtes Elaborat über diese Beobachtungen auf ca. 600 Meilen Eisenbahn zusammenstellen lassen. Dasselbe ist prächtig äuogcnätttl herausgegeben wor den mit der Bemerkung auf dem Titel, daß es eine Couseauenz der vorerwähnten Schrift sei, und werben von 22 Vorschlägen, die M. M. v. Weber in Betreff her Abmindrrung her Dienstrinstüssr gethan hatte, U zur Nachachtung an die Eisenbahnvcrwaltungcn em pfohlen. * Bon der neunbändigen kritischen Ausgabe der sämmtlichen Werke Schiller'-, welche Heinrich Kurz im Verlage des bibliographischen Instituts in Hildburghausen herausgiebt, ist die dritte Lieferung erschienen und mit ihr der erste Band, alle Gedichte mit ihren Varianten umfassend, beendet. Tine lange Reihe von Anmerkungen erklärt die für die Jetztzeit unverständlichen Beziehungen der Leuten und Votiv- tafeln. Zwei Jnhaltsregister fchließen beu Band, das eine chronologisch, das andere alphabetisch. « Von vr. Fr. W. Schütze (Semmardirector in Waldenburg) wird demnächst unter dem Titel „Evan gelische Schulkunde" eine praktische Erzirhungs- und Unterrichtslehrr erscheinen. Das Werk soll in 6 Lieferungen herauskommen. f In der Waisenhausbuchhandlung in Halle ist das 1. Heft einer neuen Zeitschrift für deutsche Phi lologie, herausgegeben von Prof. Zacher und Ve. Höpfner, erschienen. Die Zeitschrift will eine tiefere Kenntniß der Schätze unsrer Literatur und Kunst ver mitteln. * Am 25. Juni starb in Livorno Senator Ma te ucci; derselbe war 1811 zu Forli geboren. Seit 1840 wirkte er als Professor der Phvstk an der Uni versität zu Pisa, wo er namentlich die Lehre von der Elektricität und dem Magnetismus sowie die elektri sche Telegraphie durch seine zahlreichen Entdeckungen bereicherte und förderte. Von 1859 an widmete er sich vorzugsweise der Politik; er schrieb viel für die italienische Sache und nahm lebhaften Antheil an de« parlamentarischen Kämpfen, in welche« er vielfach mit Erfolg al» Vermittler zwischen den schroffen Partei' gegensätzen auftrat. grober Bestechung entzogen werden mußte, haben nur um deswillen Interesse, weil sie den Unterschied zwi schen den Corrupt-Practices in kleinen und großen Wahlkreisen darthun. Während in den verrottete» Flecken, die nur einige hundert Wähler haben, das Wahlprivilegium unter Umständen 5V, ja 100 Pf. St. werth ist, war in dem volkreichen Bristol der Be- stechungSpreis auf 15 Sh. und Bier und Branntwein »ä libitum fixirt, und die für lärmende Demonstratio nen in den Meeting- der Gegenpartei gemietheten Pa trioten erhielten sogar nur 10 Sh. für den Tag, tran ken jedoch, wenn sie sich durstig geschrien, ungeheure Quantitäten Biers auf Kosten des „konstitutionellen" Candidaten. Diese fixen Preise wurden übrigens in solcher Ausdehnung bezahlt und angenommen, daß die verfehlte Wahl dem Hrn. Miles und seinen Torypa- tronen 7000 P,d. St. gekostet haben soll, also 5000 Pfd. St. über den Durchschnittspreis. * St. Peter»t«ra, 1. Juli. (Tel.) DaS „Journal de St. PeterSbourg^ tritt dem Gerüchte entgegen, die russische Regierung unterstütze die Candidatur deS Fürsten von Montenegro zur serbischen Thronfolge, und erklärt katrgoüsch, seit dem Attentat habe sich das kaiser liche Eabinet offen ebenso wohl für stricte und loyale Beobachtung der internationalen Stipulationen, welche das freie Wahlrecht des serbischen Volkes verbürgen, als auch gegen jede fremde Einmischung ausgesproch Athen, 18. Juni. Gt. A. Z.) Nach srchstägie Unterbrechung hat die K< „ ' beit der Wahlprüfungen wieder ausgenommen, und ehe diese nicht beendet sind, wird über die Frage der Zulassung der Abgeordneten Kandias von Seite der Kammer nichts entschieden werden können. — Die Re gierung hat sich zur Bestreitung der dringendsten Be dürfnisse bereits genöthigt gesehen, durch königliches Decret 2 außerordentliche Anleihen zu machen; die eine von einer Million bei der Nationalbank, die an dere 2H Million betragende bei dem Rrservefond, in dessen sind auch diese Gelder schon verausgabt, und es ist dringend nothwendta, daß auf verfassungsmäßigem Wege die Mittel zur Fortführung der Administration aufgebracht werden. — Ein Thett der Staatspul- vrrmühle zu Kefalaki (bei Argos) ist vorgestern Nach mittag in die Luft geflogen; vier Artilleristen und ein Sergent sind dabei getödtet. * In Begriff, für den sechsten und letzten Band meines „Aoaitear sei Valo»" ein chronologisch ge ordnete- Verzeichniß der ersten Aufführung von drei hundert der berühmtesten Opern von 1762 bis 1808 zusammenzustellen bin ich auf eine Curiosität gestoßen, die in mehrfacher Hinsicht interessant ist. Gluck hat in dem Zeiträume von 1762 bis 1779 sechs große Opern geliefert, von welchen jede zuerst an einem Dien-tage aufaeführt worden ist, wa-au- nachfolgender Zusammenstellung hervorgeht: 1762, Dien-tag, 5. Oktober: Erste Aufführung von „Orpheus und Eurydice"; 1767, Diens tag, 16. December: Erste Aufführung von „Alceste"; 1774, Dienstag, 19. April: Erste Aufführung von »Iphigenie in AuliS"; 1777. Dienstag, 23. September: Erste Aufführung von „Armide"; 1779, Dien-taa, 18. Mat: Erste Aufführung von „Iphi genie in DaurtS"; 1779, DienStag, 21. Septem ber: Erste Aufführung von „Echo und Narcig." Unwillkürlich drängt sich dabei die Frage auf: Ist es ein Zufall, daß alle sechs Opern Gluck's an einem und demselben Tage in Scene gegangen sind? Ich glaube diese Frage mit Nein beantworten und der Vermuthung Raum geben zu dürfen, daß ihn ein gewisser Aberglaube verleitet haben maa, die erste Aufführung jeder neuen Oper an demselben Tage aesckcbcn zu lassen, an welchem seine erste Oper sich siegreich Bahn gebrochen hatte. E. M. Oettinger. Berichtigung. Im gestrige« Feuilleton ist in den Nachrichten über die Uuniw issicllung zu lesen: Zum Ankäufe von Werken sächsischer Künstler war 186? die Summe von 714 Thlr. 2 Ngr. 7 Pf. verfügbar. 1S. Juli in ChalonS eintreffen und daselbst bi- zum 15. September bleiben. — In der heutigen Sitzung de- Senat- wurde der Gesetzentwurf, betreffend die Anleihe der Suezcanalgesellschaft, einstimmig angenom men. — Der gesetzgebende Körper setzte heute die Finanzberathung fort. Wir ergänzen die in vor. Nr. gebrachte telegraphische Meldung durch folgende Details: Garui«r-B«gt-tad«lte die Ausgaben für dusMilitär, weil dadurch die Volker eitzweit würde« uud das Änucht Nahrung fände, tue Negierung wolle die allgemeinen Wahlen im Sep- tember abhalten taffen, um im Frübiahre einen >ir>eg zn un ternehmen. Er empfiehlt Sparsamkeit und sagt, Frankreich müsse zwischen einem Kriegvdudgel ond einem FriedenSbudaet wählen; beide erstreben zu wolleu sei Lhorheit. Nach ihm sprach Saint Paul, welcher den Nachweis sührte, daß die NmaeilaUung der Armee künftig ein jährliches Deficit von so Millionen verursachen würde. Saint Paul kann aber mckt dafür stimmen, daß bei der gegenwärtigen Lage der europäischen Verhältnisse Frankreich seine neue HeereSerarichtuug abändere; da jedoch lnsolgc dessen eine bleibende Ausgabe erwachse, müsse man auf anderweite Hilfsquellen zur Deckung deS Deficit» den ken. Der Marquis de Lalhouet legte dar, daß die Commis- sion der Regierung Alles, waS dieselbe behufs TrnchuUnung der Umgestaltung der Armee beanspruchte, brwilligt, aber zu gleich gefordert habe, mau möge in den Luxusausgaben sür die Armee eine Ersparniß eintreten lassen und dem steigenden Zu nehmen der ArmeeauSgaben Embalt thun. Das CommisfionS- Mitglied heb; hervor, daß das Budget für 187V die nämlichen Schwierigkeiten wie dasjenige für 186V bieten werde. Erspar nisse müssen eingeführt oder neue Steuern ausgeschrieben wer den. Wollen die Kammern den von der Commission angedeu- tete« Weg verfolgen, so brauchen sie nur 4N statt der von der Regierung geforderten 44V Millionen zu bewilligen. — Verschiedene Zeitungen melden, daß die Syn dikatskammer der Pariser Wechselmakler, ange sichts befürchteter Eventualitäten, gestern mit 47 gegen 13 Stimmen beschlossen habe, daß die Wechselmakler- sscsellschaft sich künftighin nicht für solidarisch haftbar für die Geschäfte der einzelnen Gesellschaftsmitglieder erklären werde. Au» der Schweiz, 28. Juni, schreibt die „N.-Z.": Auf die Anfrage der großbritannischen Gesandtschaft, welche Rechtsunfähigkeiten das Gesetz in der Schweiz gegenüber Ausländern vorsehe, antwortet der Bundesrath, daß die in der Schweiz wohnhaften Aus länder keine politischen Rechte besitzen, vom Militär dienste ausgeschlossen sind und, wenn keine Verträge bestehen, in verschiedenen Cantonen ohne vorherige Be willigung der Cantonsrcgierung oder auch des Großen Raths kein Grundeiaenthum erwerben können. Na- turalisirte Schweizcrbürger müssen seit wenigstens fünf Jahren das Bürgerrecht besitzen, um in den National- rath wahlfähig zu sein. — Auf italienisches Begehren hat der Bundesrath die Auslieferung des Italie ners Marini bewilligt, welcher wegen Verdachts der Betheiligung an der großen italienischen Banknvten- fälschung in Solothurn verhaftet wurde. * Haag, 30. Juni. Die Zweite Kammer berieth heute über den Antrag der Regierung, die Kammer möge dem mit der Gesellschaft zur Pachtung der Staats- eisenbahnen ausgestellten Vertrage ihre Genehmigung ertheilen. Art. 1 wurde mit 36 gegen 26 Stimmen verworfen, worauf die Regierung ihre Vorlage zu rückzog. * London, 30. Juni. Die Enthüllung der Cob- d enstatue in Camdentown ist am Sonnabend vor sich gegangen. Zwar liegt der Platz durchaus nicht in einem eleganten und stark besuchten Quartier, aber die Feierlichkeit hatte eine große Anzahl Zuschauer hin ausgelockt — es waren ihrer mindestens 10,000 bis 12,600 — unter ihnen die Witwe des Verstorbenen, nebst ihren drei Töchtern und deren Gatten. Mr. Le wis (Parlamentsmitglied für Marylebone), welcher die Cerrmonie der Enthüllung vornahm, richtete an die Anwesenden eine Gedenkrede zur Feier des Verstorbenen. — Der amerikanische Gesandte Adams hat uns ver lassen, er ist gestern von Liverpool nach Hause ab gereist, und da sein Nachfolger, Reverdy Johnson, noch nicht zur Stelle ist, versieht der erste Gesandtschafs- secretär, Herr Moran, einstweilen die Geschäfte. — Die „Gazette" theilt mit, daß der bisherig Secretär bei der großbritannischen Gesandtschaft in Brüssel, Petre, zum Botschaftssekretär in Berlin er nannt worden ist. — Es ist eine ausführliche De pesche Sir Robert Napier's eingctrossen, in welcher er die Verdienste der Truppen in Abessinien beschreibt und diejenigen Offiziere nennt, die sich einer beson der» Auszeichnung würdig gemacht haben. — Der Augsburger „Allg. Ztg." schreibt man in Bezug auf einen am 25. d. gefaßten Unterhausbeschluß, welcher dem Hause die Jurisdiction in Bestechungsfäl len entzieht und auf zwei Richter überträgt: Selbst wenn dieser Beschluß Gesetz werden sollte, so würde dadurch wenig geändert werden, so lange die Wahl- beste chung in der öffentlichen Meinung, der sich auch die Richter nicht zu entziehen vermögen, Schutz und Stütze findet. Die Ergebnisse der Untersuchung über die Wahlen von Bristol, welche dahin führten, daß dem gewählten Tory Hrn. Miles der Parlamentssitz wegen Wie«, 1. Juli. (Tel.) Der Wiener Gemeinde« rath n»hm in seiner heutigen Sitzung einen Protest gegen die päpstliche Allocutton an, in welchem dieselbe al- eine unberechtigte Einmischung in die öster- reichsche Gesetzgebung bezcichuet, und die Hoffnung aus gesprochen wird: Die Regierung werde solchen Urber- griffen energisch begegnen. Prag, 1. Juli. (Bob.) Der ultratschechische Smi- chower Gemeinderath Wilhelm Pick wurde gestern vom hiesigen k. k. Lande-- als Strafgerichte wegen Maje- stätsbeleidiaung zu Monatlichem Kerker verurthetlt. — Vor einem Dreirichtercouegium des hiesigen k. k. Lande--al» Strafgerichts begann gestern die Schluß- Verhandlung gegen jene 23 Personen, welche ange- klagt sind, an den Excessen während der Anwesenheit deS Justtzmtnistcrs vr. Herbst in Prag am 19. nnd 21. Januar d. I. Theil genommen zu haben. -«»beu«, 28. Juni. (Pr.) Bezüglich der nächstens vorzunehmenden Rectorwahl, welche auf die theolo gische Facultät fällt, ist bereit- ein Conflict im Anzuge. Der Rector hat nämlich als solcher die Universität zu vertreten, und insofern berührt die Wahl eines Rectors nicht blos die innern Verhältnisse der Hochschule, son dern auch die Politik. Unter den Professoren der beiden andern Facultäten befinden sich nun mehrere, deren politische Grundsätze mit denen eines Abgeordneten aus dem Jesuitenorden nicht parallel laufen, und sie werden sich daher der Wahl enthalten, die dadurch für Heuer ganz entfallen dürfte. Bei diesem Anlaß hat das Un- ' terrtchtsministerium Gelegenheit, die eigenthümliche Stel lung der jesuitischen Professoren, die als solche vom Orden ernannt sind und die Grundgesetze nicht unter zeichneten, ins Auge zu fassen und zu ordnen. (Ein Telegramm der „Pr." vom 30. Juni meldet: Die Ma jorität der juridischen Facultät beschloß, sich heute Abend der Rectorwahl -us dem Jesuitenorden zu enthalten, weil der jeweilige Rector auch zugleich Sitz und Stimme auf dem Landtage hat.) Lemberß, 28. Juni. Man schreibt der „Pr.": In einer der jüngsten Sitzungen unsers Gcmeinderaths wurde über Antrag des Gemeinderaths Dabrowski, entgegen den Staatsgrundsätzen, beschlossen, daß das in der Verfassung ausgesprochene Gleichberechtigunas- princip in der Lemberger Gemeinde keine Geltung haben darf. Anläßlich dieses Beschlusse- stellte der Gemeinde- rath vr. Hönigsmann in der letzten Gemeinderaths- sitzung an den Vertreter des Vorsitzenden, Vicebürger- meister Vrabetz, namens der Lemberger israelitischen Bürger die Frage: ob der Bürgermeister) da er ver pflichtet ist, einen Beschluß des Gemeinderaths zu sistiren, wenn derselbe den bestehenden Gesetzen widerspricht, und die ganze Angelegenheit der höhern politischen Instanz zur weitern Verhandlung vorzulegen, bezüglich des obigen Beschlusses sich an die ihn bindenden Bestim mungen gehalten? Diese Interpellation beantwortet Bicebürgrrmeister Vrabetz dahin, daß dieser Beschluß nicht sistirt werden konnte, weil ja die ganze Statutcn- anarlegenheit noch nicht erledigt ist; doch versichert er, daß die Statuten sammt diesem die StaatSgrundgesetze verletzenden Beschlusse des Gemeinderaths vor dessen Vorlage an den Landtag früher noch mit entsprechenden Bemerkungen an die Statthalterei geleitet werden. Mit dieser Beantwortung erklärte sich vr. Hönigsmann zu- sriedengestrllt. Doch die Angelegenheit ist damit noch nicht erledigt; denn wie ich höre, beabsichtigen die hie sigen israelitischen Bürger, denen sich ein großer Theil freisinniger Christen zugesellt, einen Protest gegen diesen Beschluß an das Ministerium abzusenden. Pesth, 30. Juni. (W. Bl.) In der heutigen Sitzung der Deputirtentafel legte Graf Rndrassv die sanc- tionirtrn Gesetze über dir Salzsteuer und die Verlänge rung der Vollmacht zur Einhebung der Steuern vor. Die Wahl Milsitsch's wurde verificirt. Sodann wurden die Stimmzettel für den Fünfzehnercomitö behufs Be handlung des Wrhrgesetzes abgegeben. Die erübrigenden Paragraphen des Stempelgesetzes wurden angenommen. Die Behandlung des Beschlußantrages Cziky's bezüg lich des Vorgehens der Regierung gegenüber dem De- mokratenveretne, sowie die Behandlung des Beschluß- antrages Bobori's bezüglich des Salzexportes wurde abgelehnt. * Pari», 30. Juni. Der „Constitutione!" dcmen- tirt die Angabe belgischer Zeitungen, welche melden, der Kaiser habe im Lager von Chalons eine krie gerische Rede gehalten, und von einem Zwischenfalle dei einem Ministcrrathe vor der Abreise nach Chalons erzählen, indem er erklärt, der Kaiser habe überhaupt keme Ansprache gehalten und ebensowenig sei der ge heime Rath zusämmenberufen worden. — Der „Pattie" zufolge werden die Truppen, welche jetzt im Lager von Chalons sind, am 2. Juli die Räumung des selben anfangen nnd bis zum 15. Juli dieselbe been digt haben. Die zweite Truppenabtheilung wird am
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