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Dresdner Journal : 01.10.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186910014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18691001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18691001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Seite 1056 und Vorderseite der Beilage in der Vorlage nicht vorhanden.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1869
-
Monat
1869-10
- Tag 1869-10-01
-
Monat
1869-10
-
Jahr
1869
- Titel
- Dresdner Journal : 01.10.1869
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'N 228. Freitag, deu 1. October. 1869. ^dmnremntt,,reise: IM Ior66 >«»»«: l^rlivk: erllr.— ^MrUek: 1 „ 1b „ ÜovLtUrb:— „ 1b „ Li»»«U»«Kuww«ru: 1 „ -- tritt ^bbrUeb L rklr. 8tel»p«I^«diik», »u»«rb»1b äs» rior66 Slloöe» kost- uock Stempel» lt»ckt»xdiiira. ' »«seratrnpretse: kb» äeo «»um «ioer z«ep»lt«oen Lell«! 1 Kl», voter „tUuxoe»u6t" äi« Lell«: S Kxr Lrschtlanl: rRxllci», mlt Xuiuekm« 6er Sooo oock kelert»^», lur äeu solxeuäeu . --- , >- > Dres-ncrImmlal Verantwottlicher Redacteur: I. G. Hartmann. Lnstralenannahmr auswärts: r.«lx»l^: k». S»»»o»r»rr»», Öommliiloote — äe» Oresäner 6ourn»I,; eiievU»».: H. «»or-r», kvo»!« ko»ij «»mdur^-verU»- Viei>-I.«ipriß-L»«el-krmilllurt ». H.: t Vool.»», SerUu. O»opii7s'»cli« iluciili., «ei»»»»»»'» kare»u, liovoapli Closes; Lremeo: L. 8c»l.orr»; Lrv,I»a: I,. 8r»^c»>i»<'« Xuouncen^nreuu, 6»x»», 8l»a L knerxo; kriu>k/art ». H : 6»»ur»'selie üiiekli.; LöU> -Io.llsorea«, k»ri,: kl»v»!,, l,»r»iri:, Vvl.i.ir« L6o., (S, ?I»o« 6« la Lonrse); kr»x: k» Lu»l.rcu'e «uckk.; Visa ^l.. Herausgeber: Löuij-I. Lrpeüitioa äes Oresäuer äooro»!», vresäeo, b1»rieostr»s»» Ko. 7. ^lmllicher Theil. Dresden, 25. September. Sc. Majestät der König haben allergnädigst geruht, dem llr. meä. Carl August Hering zu Chemnitz das Ritterkreuz vom Albrecht orden zu verleihen. Dresden, 30. September. Seine Königliche Ma jestät haben den zcitherigen dritten Staatsanwalt zu Dresden Karl Balduin Reiche-Eisenstuck zum zwei ten Staatsanwalts daselbst zu befördern, hiernächst die Versetzung oeS Staatsanwalts zu Pirna vr. Alfred Richard Krauße und des Staatsanwalts zu Borna JuliuS Franz Laver Lufft in gleicher Eigenschaft, des Ersteren nach Dresden für die Stelle des dritten Staats anwalts, des Letzteren nach Pirna, zu genehmigen und deu Assessor bci'm Bezirksgericht Pirna Camillo Arthur Constans Kunz zum Staatsanwalte in Borna zu er nennen allergnädigst geruht. Dresden, 30. September. Se. Königliche Majestät haben allergnädigst geruht, den Rittmeister und Es- ' cadronS-Chef von Ehrenstein des 2. Reiter- Regiments zum Adjutanten Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Georg und den Premierlicutenant Schultze genann ten Regiments zum Rittmeister und Escadrons - Chef zu ernennen. Nichtamtlicher Theil. Uebersimr. telegraphische Nachrichten. Feierliche Eröffnung des Landtags. Tagesgeschichte. Dresden: Truppendislocation. — Berlin: Die Reise des Kronprinzen. Graf Bis marck. Keine neue Cartelconvcntion mit Rußland. Zur Finanzlage. Vermischtes. — Hannovers: Kirchliches. — Haders leben: Die dänische Adresse. — München: Präsidentenwahl in der Abgeordne tenkammer. — Stuttgart: Jndiscrete Pu- blication. Volksfest. — Wien: Pcrsonalnachrich- ten. Handelsverträge mit Portugal und Spanien.— Prag: Landtagswahlen. — Lemberg: Landtags- angrlcgenheiten. — Paris: Hofnachricht. Die mo bile Nationalgarde, k. Hyacinthe. Zum Mord in Pantin. — Florenz: Commercielle Versammlung in Genua. — Konstantinopel: Ministerkrisis.— Rio-de-Janeiro: Vom Kriegsschauplätze. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Vermischtes. Feuilleton. Inserate. Tagrskalender. Börsen- Nachrichten. Beilage. - Provinzialnachrichten. (Leipzig. Chemnitz. Meißen.) Statistik und Bslkswirthschaft. (Der Landescultur- rath über die Steuerreformfrage.) Lotteriegewinnliste vom 29. September. Vermischtes. Eingcsandtes. Inserate. Telegraphische Nachrichten. Zschopau, Donnerstag, 30. September, Vor mittags '^>11 Uhr. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Gestern Abend '»7 Ukr brach hier in einer Scheune Feuer aus, welches 42 Häuser und 31 Scheunen mit voll ständiger Ernte in Asche geletzt hat. Erst Mor- genS um 2 Uhr gelang eS mit Hilfe vieler aus wärtigen Spritzen, dem Feuer Einhalt zu thun. Man vermuthet Brandstiftung. Gegen 150 ganz unbemittelte Familien mit circa 700 Köpfen sind obdachlos geworden. Unglücksfülle sind nicht zu beklagen. Versichert war fast Nichts, weil Verficht- runqrn nicht angenommen worden waren. Nasche Hilfe Kat Chemnitz geleistet. (Vgl. in der Beilage.) München, Donnerstag, 30. September, Vor mittags. (W T B) Dit Abgeordnetenkammer nahm in ihrer heutigen Sitzung die Präsidentenwahl aufS Neue auf, aber auch das vierte Scrutinium ergab dasselbe Resultat der Stimmengleichheit bei der Candidatrn wie die früher« Wahlgänge. Mor gen Vormittag 10 Uhr findet wieder eine Sitzung statt. (Vgl. unter „Tagcsgcschichte".) Innsbruck, Mittwoch, 29. September, Nach mittags. (Corr.-Bür.) In der heutigen LandtagS- FeniUeton. Dresden. Unser königl. mineralogisches Mu seum in Dresden hat in den letzten Tagen eine inter essante Bereicherung erfahren, wodurch die systematische Ausstellung der geologischen Sammlungen einen schönen Abschluß erreicht hat. Es ist dies eine Sammlung von Gegenständen aus den Pfahlbauten von Robenhausen bei Wetzikon am Psäsfikon - See, Canton Zürich, welche am Eingänge des Saales an der linken Seite des bekannten Skelets des Höhlenbären aufge stellt worden ist. Hier sind die jetzt noch lebenden Zeitgenossen und die mannichfachen Kunstproducte des Menschen aus der frühesten Pfahlbautenzeit zusammen gestellt, welche dem Alter der polirten Steine entspricht und älter als die Zeit der Bronze ist. Man findet hier gleichzeitig das Modell einer Pfahlhütte in V« Größe und Modelle von Keulen und steinernen Aexten im Schafte. An der rechten Seite jenes Bärenske- lets ist die Renthirr zeit repräsentirt durch die wich tigen Funde bet Schussenried in Oberschwaben mit den rohen Kunstproducten aus Renthierknochen und roh bearbeiteten Feuersteinen, welche der Schussenmensch als der älteste Ansiedler in Deutschland angefertigt hat. Dabei findet man auch roh bearbeitete Feuersteininstru- mente von dem berühmten Fundorte St. Acheul bei AmienS. Diese Gegenstände wurden mit ausgestorbe nen (wie Mammuth) oder mit gänzlich zurückgedräng- ten Thieren, wie Renthier, zusammengefunden und be zeichnen die Renthier« oder Mammuthepoche, fitzung wahrte aus Anlaß von Angriffen gegen die politischen Beamten wegen Wahlungesetzlichkeiten der Statthalter den Beamten das Vertheidigungs- recht und sagte eine strenge Untersuchung zu. Paris, Mittwoch, 29. September, Abends. (W. T. B) Dir „Agence HavaS" meldet: Gegen über dem Briefe deü Königs von Portugal an den Herzog v. Loul^ wird versichert, daß die franzö sische Regierung den Combinationen, von denen der König spricht, fremd ist und bei ihrer bis- herigen Nichtinterventionspolitik beharrt. Die „Patrie" glaubt zu wissen, daß die Fa milie de« Herzogs von Genua den erneuten Schrit ten der spanischen Regierung gegenüber sich dahin erklärt habe, der Herzog werde nur dann die Krone annehmen, wenn die Cortes sich mit zwei Dritteln der Stimmen zu seinen Gunsten ent scheiden. Paris, Donnerstag, 30. September. (W. T. B.) Der Minister des Innern, de Forcadc la Ro- quette, ist von seiner Reise zurückgekehrt und hat seine Functionen wieder übernommen. In voriger Nacht ist eine Feuersbrunst im Hip podrom ausaebrochen. Details fehlen. Dem „Droit" zufolge wäre Traupmann der alleinige Urheber deü Mordplaneö gegen die Fa milie Kinck; ob er der alleinige Ausfuhrer dessel ben ist, sei ungewiß. (Vgl. umer „Tagcsgcschichte.") Bordeaux, Mittwoch, 29. September, Mor gens. (W. T. B.) Durch eine Erplosion von Pe troleum brach gestern Abend 6 Uhr im hiesigen Hafen eine Keuerbrunst aus. Ein im Hafen ankerndes, mit Petroleum belade nes Transportschiff geriet!) in Brand. Mit unglaub licher Schnelligkeit thcilte sich das Feuer auf die übri gen am Kai liegenden Schiffe mit, und in wenigen Minuten stand die ganze Linie in Flammen. Der Brand wahrte die ganze Nacht. Zwanzig bis dreißig große Seeschiffe sind ganz oder fast ganz zerstört. Alle hier liegenden deutschen Schiffe, 14 an der Zahl, sind gerettet. Die Verluste sind außerordentlich groß; die selben annähernd richtig zu beziffern, ist für den Augen blick nicht möglich. Bis jetzt weiß man nur von zwei Menschenleben, welche verloren gegangen sind. Die Lösch- und Rcttungsanstaltcn werden von dem Prä- fecten persönlich geleitet. Eine Stunde vor Ausbruch des Brandes hatte der Minister ves Innern die Stadt verlassen. > Suez, Dienstag, 28. September. (W. T. B.) Die Dämme, welche den Eintritt der Gewässer in die bittern Sern geregelt, sind entfernt. Das Ni veau ist in der ganzen Ausdehnung des Canals hergestcllt. Ein Dampfer mit Herrn v. Lesseps an Bord hat die ganze Canalstrecke bis Suez direct und ohne Unterbrechung in 15 Stunden durchlaufen. New Nork, Mittwoch, 29. September, AbendS. (W. T. B., Kabeldepcsche.) Der GoldcourS ist noch immer nicht regulirt, das Geschäft im Allgemeinen noch nicht geordnet, der Fondsmarkt fieberhaft er regt. Mehrere große Fondsgeschüfte haben ihre Zahlungen eingestellt, einige haben fallirt. Die feierliche Eröffnung des Landtags durch Sc. Majcstät deu König, welcher Vormittags ein Gottesdienst in der cvangclischen Hofkirche voraus- gcgangen war, hat heute (Donnerstag, 30, September) Mittags 12 Uhr im hiesigen königlichen Rcsidenzschlosse stattgcfunden. Die Dircctoricn und Mitglieder der beiden Kammern begaben sich nach 'L12 Uhr in dem zu dieser Feierlichkeit vorgcrichtctcn Eckparadcsaalc der II. Etage des königl. Schlosses, woselbst die der Feier lichkeit beiwohnenden Herren der dritten, vierten und fünften Hofrangordnung bereits versammelt waren. Gegen A12 Uhr trat das lbst, geführt vom königlichen Oberccremonienmeistcr das diplomatische Corps ein, welches zur Linken des Thrones sich ausstellte, während der Raum rechts vom Throne für die Staatsministcr rcscrvirt blieb. Gegen 12 Uhr erschienen Sc. Majcstät der König begleitet von Sr. königlichen Hoheit dem Prinzen Georg, umgeben von dem großen Dienste und unter Vortritt der Staatsministcr, sowie der Herren der ersten und zweiten Hofrangordnung, des Rathcs in, Ministerium des königl. Hauses und der nicht im Dienste befind lichen königl. Kammcrherrcu und Flügcladjutanten. Sc. Majcstät wurden bei Allerhöchstihrem Eintritte mit einem vom Präsidenten der Ersten Kammer auögebrachtcn dreimaligen Hoch empfangen, nahmen auf dem Throne Platz und verlasen bedeckten Hauptes folgende Rede: „Meine Herren Ltände! „Ich heiße Sie heute zum erste« Mal in der neuen, auf den Gesetzen vom 3. Dccembcr 1868 beruhenden Zusammensetzung herzlichst willkommen. Stets habe Ich die Ucbcrzeugung festgehalten, daß cs Pflicht der Regierung sei, derStimme der verfassungsmäßigen Volks vertretung die gebührende Beachtung zu schenken. Von diesem Grundsätze werde Ich Mich auch gegenüber einer aus weiteren Kreisen des Volkes hervorgegangcnen Stäudevcrsammlung leite»: lassen, und bei der Treue und Anhänglichkeit, die Mir das Sächsische Volk stets be wiesen hat, glaube Ich auch Ihrerseits auf ein vcr- trauenvolles Entgegenkommen rechnen zu können. In gegenseitiger Achtung und Offenheit wird es uns ge wiß gelingen, unsere gemeinschaftliche Aufgabe zum Besteu des theucrcn Vaterlandes zu lösen. „Die reich gesegnete Erndte dieses Jahres hat die minder günstige des vorhergehenden ausgeglichen; auch hat sich, bei der Fortdauer friedlicher Zustände, das Venraucn rin Verkehre allmälig wieder befestigt, so daß wir uns der Hoffnung der Wiederkehr einer dauernd günstigen Gestaltung dieser Verhältnisse hingcbcn dürfen. „Mit Dank gegen Gott habe Ich die neue Siche rung der Fortdauer Meiner Dynastie empfangen, die Mir durch die Geburt eines zweiten Enkels gewährt worden ist. Die Thcilnahme, die sich bei dieser Ge legenheit in allen Landcsthcilen und Volksklassen kund- gegcben, hat Meinem Herzen sehr wohl gethan. Da gegen hat ein Unglücksfall voll ungewöhnlichen, Um fange alle Gemüthcr mit Schreck und Bctrübniß erfüllt. Der rege Wohlthätigkcitsstnn aber, der sich bei dieser «Veranlassung nicht nur in unserem engeren Vaterlande *'Änd auch in den Ländern unserer Bundesgenossen, ja überall, wo deutsche Zunge gesprochen wird und selbst bet fremden Nationen gezeigt hat, ist ein tröstlicher Beweis der Verbreitung des Geistes echt christlicher Menschenliebe. „Seit dem letzten Landtage sind mehrere wichtige mit demselben verabschiedete Gesetze ins Leben getreten. Insbesondere sind hierzu die umfassenden Justizgesctze zu rechnen, durch welche die Institute der Schöffen- und Gcschwornengerichte eingesührt worden sind. Kann bei der Kürze der Zeit, die seitdem verflossen ist, auch kein ausreichend begründetes Urtheil über die durch dieselben erzielten Erfolge abgegeben werden, so ist doch so viel anzucrkcnncn, daß beide Institute sich bereits in hohem Grade das Vertrauen des Volkes erworben haben, so wie auch die Mitwirkung der Bctheiligtcn bei denselben als eine willige und gewissenhafte sich gezeigt hat. „Nicht minder ist mit Zuversicht anzunchmcn, daß die neue Kirchenordnung den von ihr gehegten Er wartungen entsprechen wird. „Vorlagen von gleich eingreifender Bedeutung wer den dem Landtage nicht gemacht werden, zumal zu ge setzlicher Negulirung verschiedener, an sich der Gesetz gebung der Einzclstaaten auheimfallendcr Gegenstände mit Sicherheit nicht vckschriUen werden kann, bevor andere damit verwandte, aber der Bundesgesetzgebung unterliegende und von dieser bereits in Angriff ge nommene legislative Arbeiten ihren Abschluß gesunden haben. Gleichwohl harren Ihrer auch gegenwärtig eine welcher die Zeit der roh bearbeiteten Feuersteine iden tisch erachtet wird. U. v. 0. -s Am 29. September starb in Dresden plötzlich und unerwartet der Maler Professor Johann Karl Bähr. Derselbe, ein Enkel des Erbauers der Dresdner Frauenkirche, war 1801 zu Riga geboren und bildete sich unter der Leitung des Prof. Matthäi in Dresden zum Maler aus. Im Jahre 1846 wurde er als Lehrer an die hiesige Kunstakademie berufen, an der er bis zu seinem Tode wirkte. Bähr, ein liebenswürdiger Charakter, war nicht nur ein tüchtiger Maler, sondern auch ein vielseitig wissenschaftlich gebildeter Mann, wovon verschiedene von ihm veröffentlichte Schriften zeugen. Eine seiner größern künstlerischen Arbeiten, ein Bild aus der Geschichte Iwan des Schrecklichen, befindet sich im hiesigen königlichen Museum. f Am 28. September verschied in Hennersdorf bei Ka menz im 62. Lebensjahre der Strinmetzmeister Johann Gottfried Nietscher. Ein sehr geschickter Mann in seinem Fache, hat er zahlreiche Monumente in Deutsch land und namentlich so ziemlich alle Denkmäler, die in den letzten Jahrzehndcn in Sachsen errichtet worden, fundamentirt. Eine seiner letzten derartigen Arbeiten waren die schönen geschliffenen Granitarbeiten am Friedrich-August-Denkmal in Dresden. j Geographie, vr. A. Petermann's „Geogra phische Mitteilungen" bringen in ihrem 8. Heft neben zahlreichen Notizen folgende größere Aufsätze: Skizze rines neuen Weges von Suakin nach Berber, von vr. G. Schwcinfurth; Ucbcrsichtskarte von Alex, v. Humboldt's Reiscn 1798—1829; Ed. Mohr's astro nomisch - geognostische Expedition in Südafrika. Den beiden ersten Aufsätzen liegen Karten bei. Auch wird noch die 5. Quittung über die cingcgangcnen Beiträge für die 2. deutsche Nordpolexpcdition mitgcthcilt, und zwar wird über 589 Thlr. quittirt, so daß die Ge- sammtsumme der Beiträge sich gegenwärtig auf 25,832 Thlr. beziffert. f Periodische Literatur. Das Scptemberheft der Westermann'schcn „Jllustr. deutschen Monats hefte" beschließt dcn 26. Band des Unternehmens. Unter dcn zahlreichen Beiträgen dieses Heftes befindet sich eine Novelle von O. Roquette „Wintcrmärchen" betitelt, wie die Schlußartikcl der beiden Abhandlungen von über „Bulwer" und „Hector Berlioz" von I. Schmidt und La Mara. Außerdem ist eine Abhand lung über „Eisen in der Heilkunde", von Karl Ruß zu erwähnen, da sich die neuesten wichtigsten Entdeck ungen über die Anwendung des Eisens in der Medi- cin darin finden. Beiträge zur Biographie Jffland's von H. Uhde, mit Portrat; eine von Julius Hübner erzählte Sage; kleinere ethnographische und literarische Beiträge und Notizen aus verschiedenen Richtungen des geistigen Lebens vervollständigen den Inhalt des Heftes. s Die für den Bau des Rathhauses in Wien eingelangtrn Concurrenzprojectr, 63 an der Zahl, füllen Anzahl gesetzgeberischer Aufgaben. Unter anderen theils auf früheren ständischen Anträgen beruhenden, theils durch das Bedürsniß gerechtfertigten Gesetzentwürfen werden Ihnen Vorlagen über eine Revision der be stehenden Gesetzgebung über die Presse, sowie wegen Abänderung einiger gesetzlichen Bestimmungen über das Volksschulwescn und bezüglich des Vcreinsrcchts zu- gchcn. Zum Zwecke der Vereinfachung und Beschleu nigung des Geschäftsganges wird Ihnen eine Vermin derung der Instanzen in Verwaltungsstreitigkeiten vor- gcschlagcn werden. „Zu mehrerer Erleichterung der Berathung deS Staats haushalts ist diesmal eine strengere Sonderung zwischen den laufenden, aus den gewöhnlichen Einnahmen zu deckenden und denjenigen Ausgaben vorgenommen wor den, welche einen dauernden Werth schaffen und daher durch audere Mittel gedeckt werden müssen. In Betreff der ersteren hat sich das erfreuliche Resultat ergeben, daß dcn Steuerpflichtigen keine neue Abgabe augeson- ncn zu werden braucht. „Die auf dem letzten Landtage zugesicherte Nicdersctzung einer Commission zu Eröffnung von Vorschlägen über Veränderung des Systems unserer directen Abgaben ist erfolgt und hat dieselbe ihre Arbeit beendigt, welche nebst anderen darüber erstatteten Gutachten und der Ansicht der Regierung über diesen Gegenstand Ihnen zur Berathung mitgctheilt werden wird. „Sachsen fährt fort, von den auswärtigen Regie rungen Zeichen der Achtung und des Wohlwollens zu erhalten. Auch innerhalb des Norddeutschen Bundes erfreut es sich einer geachteten Stellung. Mein ent schiedenes Bestreben ist von Anfang an dahin gerichtet gewesen, den Ausbau des Bundes auf dem Grunde seiner Verfassung zn fördern und zu unterstützen; Ich habe auch nicht Anstand genommen, für eine wichtige, in dein Gesammtintcrcssc des Bundes liegende Insti tution Selbst die Initiative zu ergreifen. Aber Ich werde zugleich auch, nach wie vor, dahin wirken, daß die Grenze, welche die Bundesverfassung zwischen den Rechten des Bundes und denen der Eiuzelstaalcn zieht, aufrecht erhalten und die Linie nicht überschritten werde, jenseits welcher den Einzelstaaten weder Einfluß, noch Ansehen genug übrig bleiben würde, um als lebendige und kräftige Mitglieder des Bundes mit Erfolg wirken und zugleich ihre eigenen Angelegenheiten ihren Be dürfnissen gemäß ordnen zu können. Ich hoffe mit Zuversicht, daß diese Meine Haltung nicht ohne Erfolg bleiben wird, da Ich Mich in dieser Beziehung in voller Uebcreinstimmung weiß mit den Auffassungen und Ab sichten Meiner Hohen Bundesgenossen. „Gehen Sic nun, Meine Herren Stände, mit Gott an Ihre Arbeit. Er wird redlichen Bemühungen Sei nen Segen nicht versagen." Bei der Verlesung der Thronrede wurde die Stelle: „Aber Ich werde zugleich auch, nach wie vor, dahin wirken, daß die Grenze, welche die Bundesverfassung zwischen dm Rechten des Bundes und denen der Ein- zelstaatcn zieht, aufrecht erhalten und die Linie nicht überschritten werde, jenseits welcher dcn Einzelstaaten weder Einfluß, «och Ansehen genug übrig bleiben würde, um als lebendige und kräftige Mitglieder des Bundes mit Erfolg wirken und zugleich ihre eigenen Angele genheiten ihren Bedürfnissen gemäß ordnen zu können," mit Zustimmung und Bravorufen ausgenommen. Der Thronrede folgte durch den Referenten im k. Gesammtministcrium, Regierungsrath Roßberg, der Vortrag folgender „Uebcrsichtlichen Mittheilung zur Eröffnung des dreizehnten ordentlichen Landtags": „Ucbcr die Ausführung der auf dem letzten ordent lichen Landtage 1866/68 gefaßten Beschlüsse hat die die obcrn Räume des Künstlerhauscs ganz und über dies noch fünf Säle von dcn untern Räumen. Diese 63 Projcctc sollen nach der „Wien. Ztg." nahezu an 900 Pläne enthalten. Am Donnerstag, 23. Septbr., wird die Jury zusammentreten und sollen bis dahin auch die Kataloge fertig sein. Mitglieder der Jury sind: Professor Ferstel, Baurath Romano, Ritter v. Hansen, Oberbaurath Semper (Schweiz), Baurath HaaS (Hannover) und einige Wiener Gemeinderäthe. -j- Aus Rom meldet man den Tod Luigi Poletti's, gegenwärtig des bedeutendsten Architekten Italiens. Er war aus Modena, studirte in Bologna und erwarb sich hier durch seine Schriften über alte und moderne Architektur hohe Ehren und einträgliche Acmter. Die Vollendung der St. Paulsbasilika wurde an Poletti's Statt dem Baumeister Vcspignani anvertraut. * Man schreibt der „Allg. Ztg." auS Stuttgart unterm 28. September: Heute früh starb hier vr. Karl Grunert, königl. Hosschauspieler und Regisseur — ein großer Verlust für die hiesige und die deuische Bühne überhaupt — nachdem mehrfach in den letzten Monaten dcn Verstorbenen schlagähnltche Anfälle be troffen. Dem hiesigen Hoktheater gehörte er seit 1846 mit lebenslänglichem Engagement an. Ein merkwür diges Zusammentreffen ist eS, daß gestern Abend Possart von München, der bei Grunert's sichtbarer Invalidität zunächst zur Aushilfe ausrrsehen war, als „Franz Moor" debüttrte.
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