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Dresdner Journal : 24.03.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186903240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18690324
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18690324
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1869
-
Monat
1869-03
- Tag 1869-03-24
-
Monat
1869-03
-
Jahr
1869
- Titel
- Dresdner Journal : 24.03.1869
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.W «8. Itwunemratipreisr: I» »orüü. Na» 4»: «tlkUod: «rülr. — Kxr ^)LkrUvk: 1 „ 15 „ 5lo»»t1ieü:— „ 15 „ Liur«l»«tkiui»wt!ro: 1 „ 1»kr,o»»«» tritt jüdrlloü 2 "rklr. 8ten>i>-lr«düUr, »u»«er1»»It> äe» öiorüü. Lu»ü«» ?o»t xoü 8t,.- mp«I»u»c5I»x üiui». Lnstralenpretsr: kür äe» N»um eioer x«»p»It«ven 2eil«: 1 17ot»r „Lill^e»»u<It" äi« /eil«: 8 K^r. «rschttnen: l'üxliek, mit Xn»o»km« üer »ooo voä kei«rt»U», ^ü«uü» kür ü^o ioi^k'uci^Q Mittwoch, den 24. ^«ärz. Dits-NtrHounmi. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 1869 Iusrratrnannalime ausmart»: LsixilU: k» S»^xoiT»rriiK, t'umiuiüüloakr üe» vresüner ^vurllxl,; H L»c>l.i», kl orx t'uxr; 8«mdar^-N»rIW- Vi«i>-I.»ip»i^-L»»»I'kr»»Ilkiirt ». U. Ilxtxxnxr«»» t Voai-LX, N»rlu>. Onorivs'^oiik Itueüli., ItLr»:»«»»'» kuroxii, Hvool-r« ölosir; Nrswon: ». Ocui.orr»; Lr»,I»o: l, Krxxoicx'» Xno»nee»5ur« itii, .Ixxxx, »itt L t'xxvxvi krxoü^irrt ». n : liueüli.; Nöl»; ^i>. ItLo^m«, kxri«: llxvx», l^rrirx, Lvl.i.lt:« L Oo., (8, klitc» ü« I» Lour»«); kr»^: kx knxi-lcu » Uucüü.1 Visu: ^l.. Orrri.iL. Herausgeber: Woixl. kipsäitiou ü«s vrsiüorr ^onruxli» vrsiä«», Llxrieuitr«»»« Ko. 7. Amtlichcr Theil. Dresden, 18. März. Seine Majestät der König haben allergnädigst geruhet, dem Hofzahlmcister Karl Heinrich Gustav Jäppelt das Ehrenkreuz des Ver dienstordens zu verleihen. Nichtamtlicher Theil. Uebersickt. Telegraphische Nachrichten. Tagesgeschichte. (Dresden. Berlin. München. Stutt gart. Wien. Paris. Madrid. London. St. Peters burg. Merico.) Dresdner Nachrichten. Feuilleton. Inserate. Tageskalender. Börsen- nachrichten. Beilage. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. Statistik. EinaesandteS. Inserate. Uebersicht der bei den sächsischen Tclegraphensta- tionen in den Jahren 1865 bis incl. 1868 ver arbeiteten Depeschen. Telegraphische Nachrichten. Paris, Montag, 22. Marz, AbendS. (W. T. B.) Der Kaiser wohnte gestern der Messe in den Tuilerien nicht bei, präfidirte aber heute persönlich einem Ministerrathe. Der Gesandte Italiens, Ritter Nigra, ist heute hier wieder eingetroffen. Der gesetzgebende Körper genehmigte in beuti- aer Sitzung das gesammte GontingentSgesetz mit 188 gegen 13 Stimmen und vertagte sich darauf bis zum 31. März. Die Bureaux haben auch das JntcrpellationSgesuch Picard s (welches auf eine strenge Anwendung der auf die Wahlmanöver bezüg lichen Bestimmungen des Dekrets vom 2. Februar 1852 abziclt) zugelassen, und es werden nach der Verta gung zunächst die Interpellationen Jerome David s und Picard s, und sodann das Budget zur Bera- thung kommen. Paris, Dienstag, 23. März. (W.T.B.) Das „Journal officiel" veröffentlicht die belgisch-fran zösischen Declarationen. Dieselben entsprechen den bereits darüber verlautbarten Mittheilungen. Brüssel, Montag, 22. März. (Corr.-Bür.) Die morgen in Paris und Brüssel erscheinende officielle Erklärung betheuert die loyale Freund- schaftsgefinnung für Frankreich und kündigt die Eröffnung von Lierhandlungen zum Studium der aus der Elsenbahnfragehcrvorgehrndenökonomischen Fragen und zur Aufsuchung der Mittel, um die Interessen der beiden Länder enger zu knüpfen, an. Die Commission besteht aus Fachmännern, aus politischen und diplomatischen Persönlichkeiten. Rouher und Fröre-Orban nehmen an den Bera- thungen Theil. Brüssel, Dienstag, 23. März. (W T. B.) Der Zustand der Kaiserin Charlotte ist andauernd ein sehr Besorgniß erregender. Der „Moniteur belge" veröffentlicht über die belgisch-französische Angelegenheit eine Note, welche mit den Erklärungen des Pariser „Journal offi ciel" identisch ist. Feuilleton. Dresden. Zum Besten des „Albertvereins" hielt in Gegenwart Ihrer kcnigl. Hoheit der Frau Kronprinzessin am 19. d. Mts. Herr Oe. Drechsler einen Vortrag. Das gewählte Thema: „Die Ge stirne, der Lauf der Dinge und das Schicksal des Men schen" stand in einem sinnigen Zusammenhänge mit dem Wesen des Vereins, welcher das Schicksal der un glücklichen Verwundeten und Kranken zu erleichtern und mit sanfter Hand zu lindern bestrebt ist. Mehr noch als heitere Tage lenkcn trübe Zeiten unsre Blicke auf die waltenden Mächte hin und erwecken die Frage: „Warum mußte cs denn so kommen? Ist denn das in den Sternen geschrieben?" Solche Gedanken tauchen in dem Menschengeiste, der seine Abhängigkeit von höher» Gewalten empfindet, fast mit Nothwcndigkeit auf; daher finden sich die Anfänge der Kunst, die Ge schicke der Menschen in den Sternen zu lesen, be reits bei den ältesten Völkern: Chinesen, Indern, Chaldäern, Aegyptcrn. Die ältere christliche Kirche verurtheilte die Astroloaie; jedoch fand dieselbe fort während gläubige Anhänger selbst unter den gelehr testen Männern des Mittelalters, ja noch des 16. und 17. Jahrhunderts. Selbst Kepler war durch seine amt liche Stellung genöthigt, auf Verlangen das Horoskop zu stellen. ES ist darum die Astrologie mit gleichem Rechte die Mutter, wie andererseits auch die wahn sinnige Tochter der Astronomie genannt worden. Wir die Aufstellung und die Deutung des Horoskopes vor- gtnommen wurde, daS wurde von dem Vortragenden unter Vorführung der überlieferten Horoskope mehrer fürstlicher Personen (Leopold 1., Ludwig XIV., Karl XI., Johann Georg l., Magdalene Sybille, Moritz) sehr deutlich und anschaulich erläutert, zugleich aber gezeigt, Genf, Montag, 22. März. (Corr.-Bür.) Ein Buckdruckerstrike ist auSgebrochen, unterstützt vom internationalen Verein. Große Aufregung. Florenz, Montag, 22. März, Abends. (W. T. B.) Der König empfing gestern den bisherigen preußischen Gesandten Grafen Usedom in Ab- schiedsaudienz und machte demselben sein in Dia manten gefaßtes Portrait zum Geschenk. Feldmarschallieutenant v. Möring wird im Auf trage deS Kaisers von Oesterreich hier eintreffeu, um dem Könige für die durch General della Rocca übersandten Glückwünsche zu danken. Madrid, Montag, 22. März. (Corr.-Bür.) Der „Jmparcial" sagt: Gestern war eine Zusam menkunft Prim's mit Rivero, der große Wichtigkeit beigelegt wird. Gestern fanden protektionistische Manifestationen in Barcelona statt. Zn Malaga, Granada Manifestationen gegen die Conscription. Nirgends die Ruhe gestört. Madrid, Montag, 22. Mürz, Abends. (W- T B.) Eine gegen die Conscription gerichtete Ma nifestation, an welcher sich etwa 26ii Frauen be- thciligten, fand beute vor dem Cortespalaste statt, wo mehrere Reden gehalten wurden und zahlreiche Neugierige herbeigeströmt waren. Der Minister der öffentlichen Arbeiten, Zoreltzi, theilte mit, daß Castelar und Figueras die Menge zum Abzüge ausfordcrn, daß jedoch ein anderer Dcputirter die Menge zum Eindringen in den Sitzungssaal er- muthigc unter dem Vorgeben, die Minorität werde als dann die Abschaffung der Conscription durchsetzen. Der Kriegsminister Prim ertheilte dem Commandanten von Madrid, Milansbosch, Befehl, Freiwillige der Freiheit und Truppen hcrbeizuholcn, um den Deputaten un gestörte Berathung zu ermöglichen. Der republika nische Deputirte Garcia Lopez bekämpfte die Con- scription, mißbilligte aber jede tumultuarischc Mani festation. — Große Erregung auf den Bänken der Minorität. Während der Rede Garcia's traten die Minister zu Berathungen zusammen. Tagesgerichte. Dresden, 23. März Die vielfach umlaufenden beunruhigenden Gerüchte über das Befinden Seiner Majestät des Königs können wir als völlig unbe gründet bezeichnen. Se. Majestät haben schon seit mehrer» Nächten LUf. LLlchlLjvU. die frühere Appetit losigkeit hat sich verloren, und nahmen Se. Majestät nnuntcrbrocheu an den Staatsgcschäftcn Antheil. Um jedoch jedem Anlasse zu Rückfällen zu begegnen, wird das gewöhnlich am zweiten Osterfciertage stattfindende Hofconcert nicht abgehalten. Dresden, 23. März. Zn Ehren dcs gcstrig-n Ge- burtsfestcs Sr. Majcstät des Königs von Preußen hat bei dem hiesigen königlich preußischen Gesandten, Herrn v. Eichmann Exccllcnz, bereits vergangenen Sonnabend ein Festdincr stattgcfunden, -u dcm die an gesehensten hier lebenden Preußen Einladungen erhalten halten und wobei Herr v. Eichmann einen Toast auf das Wohl seines Souveräns ausbrachte. — Im Laufe des gestrigen Tages erschien im Hotel der k. preußi schen Gesandtschaft zunächst Se. Ercellcnz der Kriegs- Minister, Herr Gencrallieutenant v. Fabrice, um am Gc- lurtsfcste des Bundesoberfeldherrn für Allcrhöchstden- sclben die Glückwünsche drs 12. Bnndesarmeeeorps dar- zubringcn, denen Sc. Excellen; der Stadtkommandant Herr Generallieutenant Freiherr v. Hausen die Glück wünsche der hiesigen Garnison anschloß. Außerdem haben zu gleichem Zwecke gestern die königlichen und prinzlichm Hofstaaten, die Herren Staatsministcr, die Generalität und die Mitglieder dcs diplomatischen Corps d m Hernr Gesandten v. Eichmann Besuche abgcstattct. Dresden, 23. März. Se. Ercellenz der Herr Staatsminister Frhr. v. Friesen ist in dieser Nacht von Berlin hierher zurückgekehrt. daß die Astrologie zwar in der Entwickelung der menschlichen Eikcnniniß eine bestimmte historische Stelle einnchme, daß sie aber auf dem heutigen Standpunkte der Naturwissenschaft und der Geistesbildung als eine völlig überwundene Wissenschaft bezeichnet werden müsse. —k—. Dresden, im März. (Isis.) Die beiden letzten Sitzungen der Scction für Mathematik, Physik und Chemie am 4. Februar und 11. März wurden durch zwei längere Vorträge des Herrn Oberlehrers vr. Hoffmann über die neue Hy pothese für die Constitution der Körper von Karl Puschl zum großen Theil ausgefüllt. In der ersten der beiden Sitzungen sprach außerdem Herr Rcgierungs- rath Schneider über zwei Bewegungsmechanismen, die im Modell vorgelegt wurden, das sogenannte Planc- tenrad von Watt, bei welchem die Eigenschaft der Hy- poeykloide, daß sic für ein bestimmtes Vcrhältniß zwi schen Grundkreis und Erzcugungskreis zu einer gera den Linie wird, zur Umwandlung einer fortlaufenden Drehbewegung in eine geradlinig hin und her gehende Bewegung benutzt erscheint, sowie über einen von EatcS zuerst ausgrführtcn Mechanismus zu starker Verlang samung einer drehenden Bewegung unter Anwendung von nur einem Zahnräderpaar. Durch Herrn vr. He ger gelangte ferner die Einwirkung zur Spracht, welche die von Süd nach Nord oder umgekehrt laufenden Eisenbahnzüge durch die Rotation der Erde zu erlei- den haben; bewegt sich ein Bahnzug vom Pol gegen den Aequator hin, so entspringt au- der zuurhmenden Obrrflächengeschwindiakrit der Erde, an welcher der Zug theilnehmen muß, allerdings ein Druck der Wa genräder Hegen dir östliche oder westliche Schiene, je nachdem die Fahrt vom Süd- oder Nordpol auSgivg, * Berlin, 22. März. Zum Geburtstage Sr. Majestät dcs Königs hatten heute wieder viele Häuser den preußischen Fahnenschmuck angelegt. Am Sonn abend Abend schon sah man zahlreiche Illuminationen, namentlich „Unter den Linden" und in den dahin mün denden Straßen. Die Minister gaben ihre Festdiners zu Ehren deS Geburtstages Sr. Majestät dcs Königs, wie bereits erwähnt, schon am Sonnabend. Beim Mi nisterpräsidenten Grafen Bismarck waren die Botschaf ter und Gesandten, die Vortragenden Räthe des Staats- Ministerium« und des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten anwesend. Bei dem Präsidenten des Bundeskanzleramts, wirkt. Geh. Rath Delbrück, waren die Mitglieder des Bundesraths und die vortragenden Rätbe vom Bundeskanzleramt. Heute Vormittag wurde Se. Majestät der König zur Geburtstagsfeier in fol gender Reihenfolge beglückwünscht: Um 10 Uhr von der königlichen Familie, '^11 Uhr der königliche Hof, 11 Uhr von der Generalität und den Militärbevoll- mächtigten, H12 Uhr von den Ministern, um 12 Uhr von den Fürstlichkeiten, um '^1 Uhr von den Botschaf tern und um A1 Uhr von dem Präsidium des Reichs tags. Die Ansprache, die der Gcncralfeldmarschall Graf v. Wrangel im Namen dcs Offizierscorps bei der heu tigen Gratulation an den König richtete und welche von Sr. Majestät huldvoll entgegen genommen wurde, lautete der „N. Pr. Z." zufolge: „Heule a» dem Geburtstage Ew. königlichen Majestät wen den wir uns zu dem Allmächtigen und bringen ihm Lob, Preis »nd Dank, daß er uns den König von GotteS Gnaden gesandt, der mit Heldeumuth im Kriege gekämpft und Sieg, Ruhm und Frieden glorreich errungen hat, wodurch Preußen und Deutsch land einig und frei, mächtig und glücklich geworden sind. Der Wohlstand deS ganzen Volkes wird sich in dem Maße erhöhen, als das Vertrauen auf Erhaltung des Friedens sich befestigt. Dieses Alles haben wir unserm siegreichen Bundcsseldherro zu verdanken, der eine Säule des Rechts und ein Tröster der be kümmerten Herzen ist. O, Herr! kröne Du mit Deinem Se gen — unsern König und Sein hohes Haus." Um 5 Uhr waren die allerhöchsten und höchsten Herrschaften zum Diner im konpriuzlichen Palais ver sammelt. — Der Herzog Ernst von Sachsen-Alten burg traf gestern Abend mit der anhalter Bahn hier rin und stieg im k. Schlosse ab. — Der Prinz und die Prinzessin Karl haben, laut der „Nat.-Ztg.", heute aus Nizza die Nachricht hierher gelangen lassen, daß sie den Rückweg über Paris nehmen und bestimmt am 20. April hier eintreffen würden. — Nach einer Mittheilung der „N. Pr. Z." ist in höhern Beamten- kreiscn von einigen Personalveränderungcn im Mini sterium des Innern die Rede. — Die Ausschüsse des Aundesrathrs des Norddeutschen Bundes für Justiz niesen sowie für Zoll- und Steuerwesrn hielten heute Sitzungen ab. — Vor Kurzem hat der Bundeskanzler beim norddeutschen Bundcsrathe den Entwurf des Bun des Haushalts etats für das Jahr 1870 eingebracht. Dieser Etat schließt in Einnahme und Ausgabe balanci- rend mit 75,958,495 Thlr. ab. Damit bleibt er hinter dem auf 77,701,185 Thlr. berechneten Etat des Jahres 1809 um 1,742,040 Thlr. zurück. Der Miuderbetrag erklärt sich daraus, daß für 1870 von der am 0. November 1'07 festgestclllen Ma- rincanleihe des Bundes nur noch ein Rest von 1,251,070 Thlr. übrig ist, während dem Etat für das Jahr 1809 aus der An leihe ein Betrag von 5,148,924 Thlr. zur Verfügung stand. Abgesehen von dieser Verminderung der außerordentlichen Zu schüsse stellt sich im Vergleich zu 1809 für 1870 eine Etats- erhöhung um 2.155,208 Thlr. heraus. Die Ausgaben in dem neuen Etat zerfallen in 71,752,100 Thlr. dauernde und in 4,200,389 Thlr. einmalige und außerordentliche. Die eige nen Einnahmen des Bunde« sind für daS Jahr >870 auf 50,200.052 Thlr. veranschlagt, und zwar: 48 Millionen aus den Erträgen der Zölle und Verbrauchssteuern: 204,371 Thlr. aus den Ueberschüssen der Post und Zeituugsverwallung; 77,807 Thlr. aus verschiedenen Einnahmen der einzelnen Ver- waltungSzweige; 1,251,070 Thlr. aus der oben erwähnten Ma- riueantcihe Mithin stellt sich der weitere Bedarf zur Deckung der Gesammtausgaben auf 25,752,443 Thlr. Diese Summe ist durch Beiträge der einzelnen Bundesstaaten nach Maßgabe ihrer Bevölkerung aufzubringei'. Hiervon kommen aus Preuße» 19,490,825 Thlr., auf das Königreich Sachsen 1,933,780 Thlr., auf die übrigen Bundesstaaten zusammen 4,327,83 Thlr. Für das Jahr 1809 sind die Matricularbeiträge auf 23,344,900 Thlr. anqesetzt. Ihr Mehrbetrag für 1870 beläuft sich also auf 2,407,537 Thlr. — Nachdem der Schiffsrheder Robrrt Sloman in Hamburg auf die ihm ertheiltc Concession zum aber die vom Vortragenden durchgeführtc Rechnung zeigte, daß dieser seiliche Druck verschwindend klein ist gegen mehrere andere, den Lauf der Bahnzüge beein flussende Ursachen und in keinem Falle die Gefahr des Entgleisens herbeizuführen vermag. — In der zwei ten der vorbemerkten Sitzungen verbreitete Herr Re- gierungsrath Schneider sich ausführlich über die Wir kungen des großen Sturmes am 7. Deccmber v. I. Die Angaben eines hiesigen Beobachters über den Druck der Luft gegen dem Sturme entgegenstehende feste Flächen werden als zu niedrig bezeichnet; in Holland hatte eine dirrcte Messung am selben Tage diesen Druck zu 122 Kilogramm pro Quadratmeter ergeben und aus der Thatsache, daß durch einen ähnlichen Sturm (am 5. December 1867) auf der französischen Südbahn von einem Eisenbahnzuge 6 Wagen umgeworfen, ein sie benter stärker belasteter aber nicht umgeworfen wurde, ließ sich die Folgerung ziehen, daß der Druck pro Quadratmeter bei jenem Sturme zwischen den Werthen 154 und 254 Kilogr. zu suchen war; die französischen Ingenieure legen bei Berechnung eiserner Brücken den Werth 170 Kilogr. zu Grunde. Der Atmospbären- druck beträgt 10,300 Kilogr. pro Quadratmeter, so daß der Druck solchen Sturmes auch zu V«> Atmosphäre abgeschätzt werden kann. Bei diesem immerhin niedri gen Werthe müssen die zerstörenden Wirkungen der Stürme an Wäldern und Bauwerken überraschen. Der Vortragende wies durch Rechnung nach, daß ein ast loser gesunder Baum von 20 Meter Höhe, 1 Meter unterm und 'ä Meter obccm Durchmesser bei starkem Sturme eine 25fache Sicherheit gegen Abbrechen bietet — wenn der zu 170 Kilogr. bezifferte Luftdruck pro Quadratmeter Angriffsfläche unveränderlich wirft, und eS ist die Möglichkeit, daß die stärksten Baumstämme abgebrochen werden, der immer wechselnden Stärke des Betriebe des Geschäfts der Auswandererbeförderung verzichtet hat, sind, wie die „N. A. Z." meldet, durch eine Verfügung des HandelsministerS die königlichen Provinzialbehörden hiervon in Kenntniß gesetzt wor den, mit der Weisung, daß infolge dessen auch dic den Sloman'schen Agenten in Preußen ertheilte» Con- ccsstonen sämmtlich zurückzuztehen sind. — Capitän Weikhmann, der Commissar dcs Bundes für das Auswandererbeförderungswesen, hat im Laufe der vorigen Woche wiederholt den Einschiffungen in Bre merhafen beigewohnt. — Der 15. evangelische Kirchentag in Verbindung mit dem Congrcsse für die innere Mission wird in Stuttgart stattfinden, und zwar vom 31. August bis zum 3. September d. I. München, 22. März. (Fr. I.) Der Nedacteur des „Volksboten", vr. jur. Sigl, ist von dcm Vergehen der Beleidigung der preußischen Staatsregierung durch das oberbayersche Schwurgericht frcig csprochcn, dcs Vergehens der Beleidigung dcs preußische» Staats oberhauptes jedoch schuldig befunden und zu zweimonat licher Fcstungsstrafe verurtheilt worden. Stuttgart, 21. März. Nachdem die Denun- ciationssache gegen den katholischen Landes bischof in Rottenburg, 1>r. Joseph v. Lipp, eine geraume Zeit nicht mehr besprochen worden, taucht sie auf einmal wieder desto greller auf durch ein päpst liches Breve an den Bischof, wonach der Director dcs katholischen Convicts in Tübingen (Wilhelmsstift), vr. Ruckgaber, zugleich Stadtpfarrer in Tübingen, von seiner Stelle entfernt werden sollte. Der Bischof ver setzte denselben denn auch sofort auf die Pfarrei Wurm lingen bei Rottenbui g, und dic Regierung verlieh dem Gemaßregelten den Titel und Rang eines Universitäts professors. An diesem Ausgang ist derselbe Mann schuld, der schon seit zehn Jahren die Diöcese bei dem Nuntius in München und bei der römischen Curie be schuldigt, als huldige sie einem laxen Liberalismus und religiösen Jndiffercntismus, und als begünstige der Oberhirt derselben an der kaiholisch-theologischen Fa- cultät dogmatische Häresien, — cs ist dics der frühere Regens des Priesterseminars in Nottenburg, vr. Plast, der infolge seiner Denunciationen von dem Bischöfe im Octoder vor. Js. auf eine Pfarrei versetzt wurde, dieselbe aber nicht antrat, sondern sich nach Nom begab und seine Anklagen sortsetzte. Trotz der Gcgenbcmüh- ungen des Prof. vr. Hefele, der gegenwärtig der Concil- vorbereitungen halber in Rom verweilt, erreichte Mast seine Absicht und bekam Recht. Der ausgezeichnete und allgemein verehrte Ruckgaber muß weichen, und cs soll in dcm Breve sogar von einer dcm Mast zu gebenden Satisfaction die Rede sein. Daß von einem solchen unklugen und ungemäßigten Vorgehen der Curie gerade die besten Katholiken sich am meisten gedrückt fühlen, ist begreiflich: man kann wohl sagen, daß Volk, Clerus und Regierung in der Mißbilligung dieses Schrittes einig sind. So gesichert der confessionelle Frieden gegenwärtig erscheint, so fragt man sich doch, wohin es bei uns kommen würde, wenn ein Heißsporn ü Is Mast Nachfolger des frommen, toleranten, schon sehr betagten Bischofs würde. Zum Mindesten ist durch jenes Vorgehen die bischöfliche Autorität unter dcm Volke geschwächt, oder aber werden Zweifel über dic Jnfallibilität des heil. Stuhles laut: das Letztere ist wahrscheinlicher, als jenes. Daß die Verehrung, die Ruckgaber genießt, durch sein Geschick nur noch inniger wird, kann man sich denken, um so mehr, als er ja für seinen Bischof leidet, welchen zum Opfer zu erklä ren doch sogar der gewaltige Vatican nicht wagte. Man kann häufig sage» hören, Gott möge uns vor badenschen Zuständen in Hinsicht der Kirche bewahren; aber wie die Sachen stehen, gehen auch wir demselben Eonflict entgegen, so ängstlich auch dic Regierung sich hütet, die katholische Kirche zu verletzen. — Wien, 20. März. Daß sich nach den Ereig nissen von 1859 und 1866 intime Beziehungen zwischen der österreichisch-ungarischen Monarchie und dem Königreiche Italien schon jetzt ausbiloen wür den, gehört vielleicht zu den am wenigsten erwarteten Windts zuzuschreiben; denn hierdurch entstehen regel mäßige Schwingungen des elastischen Stammes, dcren Dauer zunächst mit den Dimensionen desselben im Zu sammenhänge stehen, und es bedarf nur des zufälligen Uebcreintreffens in der Zeitdauer einiger nach cinander folgenden Perioden der Aenderung der Windstärke mit denen der Stammschwingungen, um durch Summation der einzelnen kleinen Wirkungen eine Gesammlwirkung entstehen zu lassen, welche den Baum bis zum Ab brechen durchbiegt. Damit wird auch die eigenthüm- liche Erscheinung leichter erklärbar, daß — wie im Großen Garten zu sehen war — nicht selten einzelne Bäume mitten aus einer Gruppe anderer herausge brochen werden. Das ebenfalls ost wahrgcnommene Abdrehen der Baumstämme ist dagegen dadurch zu erklären, daß die gesammte, dem Sturme dargebotene Druckfläche häufig unsymmetrisch zur Mittelaxe drs Stammes gestaltet ist, und kann die ost gemachte Vor aussetzung von Wirbelwinden hierbei entbehrt werden. Zum Schluffe gelangten Abbildungen englischer und amerikanischer Tretwagen (Vsiocipsäei) mit nur einem Rade zur Mittheilung. vr. Hartig. f Jllustrirte UnterhaltungSliteratur. Das März- Heft von „Westermann's illustrirten deutschen Monats heften" bringt den Schluß der Novelle von W. Jen sen: „Unter heißerer Sonne", ebenso den Abschluß meh rer interessanter Abhandlungen, die bereits im vorher gehenden Hefte die Aufmerksamkeit erregten, wie na mentlich der Artikel über „Holland und die Holländer" von Karl Wittich, und „Die Körpertemperaturen deS gesunden und kranken Menschen" von I. A. Schilling. Die Novelle von E. Vacano: „Wa- werden die Leute sagen", darf ebenfalls lobend erwähnt werden. Der Aufsatz über „Die Insel Lestna in Dalmatien" mit
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