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Dresdner Journal : 06.04.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186904069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18690406
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18690406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1869
-
Monat
1869-04
- Tag 1869-04-06
-
Monat
1869-04
-
Jahr
1869
- Titel
- Dresdner Journal : 06.04.1869
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^77. Dienstag, den 6. April. 1868 ^dsnnnnrn,»preise: l» »orä«. Luixl«: v lokr»«»»«» tritt Helios» ^lkrliol»: «rNIr. — Kxr Ä Idir. 8t«wl>-I^«biU>r, ^Mdriieit: 1 ,, 15 ,, > »u«»«rIt»U» a«» ^ior^ä. rioll.tlivk: — ., IS „ I »uuö«, ?o»t »oä Liu-«I»«Kiui»u«ro: I „ 1 Inseratenpreise: kür ck«o U»un> eioer ^e»p»U«nen 2eil»! I ks^e. Outee „Linxe»»n<It" äi« 2«il«: S Erscheinen: lAxliok, mit Xu,ll»Sm« Ser Sonn voä keiert»^, ^deuS, Nir Sea kolxeoSell r»x. DnsdnerIourml. Verantwortlicher Redacteur: I. (H. Hartmann. Inseratenannaiime auswärt«: l-elpri»: k'» Li^onarreii. OomwiisiooLr - Se» Vresliller Sourll»Ie; etiovS»,.: N Luai ü». Llloei t'oer; »»wkar^-KerU»- Vi«o-I-oipriß:-I»Leoi-krLvirtllrr e. N ii^^s«»«^»n< Voai.««, Leriill. 6kllrrv8'scin' tiueitk., Nur«»», Uvvvr.i'» Sluxee; Lremva: L. 8cul.oir»; Lrs,I»a: 1, 8r»«o««'» ^uuoneenvurr«», ^««««, kti^» är t'««viil>; kr-uilrkirrt »N.: ^xirarll'eeUe linvUK. Löt»! ^v. Utv««««, keri«: R»v«s, livr.i i«« LOo., (8, UI«»:« äs I» Uo»r»«); krirx: H 1-iuai.ivll s UuLkk.; Vies: Xr.. O»»---!.!». chrrausgeber: Lüllixl. kipsäitioll äs» vresäller -lourll«»«, Lr«»6«o, St»risll»tri»»»s ti<-. 7. Amtlicher Theil. l Dresden, 3. April. Seine Hoheit der Prinz Herrmann von Sachsen-Weimar ist am 1. buj. ÄbendS '-H6 Uhr von Weimar hier eingetrofsen und im Hütet de Sarr abgetreten. Bekanntmachung, die Aufhebung der Stempelpapier-Verwendung betreffend; vom 2. April 1869.') DaS Finanzministerium beabsichtigt, auf Grund der hierzu rrthcilten ständischen Ermächtigung, die Verwen dung von Stempelpapier, wenn die gegenwärtig davon noch vorhandenen Borräthe verbraucht sind, ganz aufhören und die Entrichtung der Stempelsteuer dann nur noch durch Verwendung von Stempelmarken geschehen zu lassen. Es werden daher beiden Stempelveikaufsstellen be- stcmpelte Druckformulare zu gerichtlichen Ausfertigungen und Stcmpelpapicrbogcn im Werthsbetrage unter Ein Hundert Thalern nur noch so lange abgegeben wer den, als Vorräthe davon bei denselben vorhanden sind. Stempelpapicrbogen von höherem Werthsbetrage sind bis auf Weiteres noch in der bisherigen Weise zu beziehen. Die Abstempelung gedruckter Formulare zu Policen, Wechselprotesten und dergl. findet nicht mehr statt. Dresden, am 2. April 1869. Finanz. Ministerium. Für den Minister: Frhr. von Weissenbach. Goldfrirdrich. *) Diese Bekanntmachung ist in allen Amtsblättern zum Abdruck zu bringen. Nichtamtlicher Theil. Uebersickt. Telegraphische Nachrichten. TageSgeschichte. Dresden: Staatsminister v. Friesen nach Berlin. Inhalt deS neuesten Bundesgesetzblattes. — Berlin: Frühjahrskirchcnparade. Herzog». Ra- tibor nach Rom Falsche Thalerstücke. Convention bezüglich der Offiziere mit Braunschweig. Vermischtes. — Schwerin: Ministerielles. Zur Bauernsrage. Entschädigung der Nachsteuerpflichtlgen. — Gotha: Südafrikanische Nachrichten von Mauch. — Ham burg: Zollvcreinsniederlage. Th. Olshausen -f. Feuersbrunst in Valparaiso. — Bremen: Der Kaiser von Oesterreich und die Nordpolexpedition. — München: Kammerverhdlgu. Eisenbahnconferenz. — Wien: Reichsrathsangelegenheiten. Marinenach richten. Tagesbericht. — Prag: Proccß.— Lem berg: Jubiläumsfeier. Bezirksrathssitzung. — Pesth: Schwurgerichte in Preßsachcn für Sie benbürgen. Thcatcrskandal. — Paris: Vom ge setzgebenden Körper. Schloß Epinoulx abgebrannt.— Brüssel: Frsre Orban. Dementi. — Haag: Kam» merverhandlungen. — Bern: Alpenbahnfragc. Vom Bundesrathe. — Genf: Arbeitcrversammlung. — Florenz: Feldmarschalllieutenant v. Moring. Groß fürst Wladimir abgcrcist. — Genua: Von der Kriegsmarine. — Neapel: Der König erwartet.— Madrid: Von den Cortes. Aus Cuba. — Lon don: Tagesbericht. — Konstantinopel: Ankunst des englischen Kronprinzenpaares. — Bukarest: Finanzlage. — Athen: Rangabe. — Kairo: At tentat auf den Vicekönig. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Chemnitz. Glauchau. Gößnitz.) Telegraphische Nachrichten. Paris, Sonntag, 4. April, Abends. (W.T.B.) Der „Etendard" dcmentirt in formeller Weise das Gerücht, daß in Cherbourg irgend welche OrdreS, betreffend Vorbereitungen kriegerischer Art, ertheilt worden seien. Feuilleton. Dresden, 4. April. Gestern gab im Saale des „Hotel de Saxe" Herr Julius Stockhausen ein Concert; er ist als ein uns bekannter seltener Meister des Gesanges, als wahrer lyrischer Gejangskünstler eines zahlreichen Auditoriums auch in der schon vor gerückten Jahreszeit sicher. Hat die Zeit auch seine Stimmmittel nicht unberührt gelassen, ihr weicher sym pathischer Wohllaut in allen Schattirungen ist geblie ben, nicht minder seine vollendete technische Beherrschung derselben mit intelligenter begristigter Auffassung ver bunden. Glätte, Eleganz, maßvolles Colorit, künst lerische Durcharbeitung seines Vortrags von Geschmack, feiner Empfindung und sicher ausgebildetem Tongefühl geleitet, find im hohen Grade musterhaft und nach- ahmungswerth, namentlich in allen GesanHsaufgabcn, dir keine innerlich erregbare, dramatische Färbung ver langen. Herr Stockhausen sang zwei größere Ton dichtungen von Fr. Schubert: „Zürnende Diana" und „Nachtstück", Lieder von Brahms, Rubinstein, Schumann, Romanze auS „Tasto" von Dontzetti und eine Arie aus der „Susanne" von Händel. Den Vorzug in musikalischer Vertiefung, schöner Gestaltung und edler Haltung der Ausführung behaupteten Händel's Arie und Schubert'- „Nachtstuck" — zugleich die gehaltvoll sten unter den gewählten Gesängen. Der dem Ton- charakter deS Concertgebers besonder« eigene elegisch lyrische Ausdruck, der sich am vollkommensten in ruhi ger Stimmung ohne starke Affecte de- Gemüths, der Leidenschaft entfaltet, kam darin zu reizendster Wirkung. Die fleißige Pianistin Fräulein Anna Schloß und Herr Kammermusikus Kayser, rin tüchtiger und streb samer Klarinettist, unterstützten da- Concert mit an» erkennenswerthem Bemühen. Letzterer spielte rtu Lon- Paris, Montag, 5. April. (W.T.B.) Das „Journal ofsiciel" erklärt die umlaufenden Ge rüchte von dem bevorstehenden Rücktritt deü Fi- nanzministerS Magne für unbegründet. Madrid, Sonntag, 4. April. (W. T. B.) Der „Jmparcial" meldet, daß ein Ministerrath in der verflossenen Nacht stattgrfunden und beschlossen habe, die Kandidatur des Königs Fer dinand von Portugal bei den CorteS in Vorschlag zu bringen. Das genante Blatt fügt hinzu, daß die Annahme der Kandidatur feiten des Königs Ferdinand noch immer zweifelhaft sei. London, Montag, 5. April. (W.T.B.) Die Königin wird von morgen an biü künftigen Frei tag in London verweilen. Die „Times" bringt eine Depesche auS Phi ladelphia vom gestrigen Tage, wonach (der be rühmte Geschichtschreiber) John Lothrop Motley (an Stelle Reverdy Johnson's) den englischen Gesandt schaftsposten erhalt. Tngesgkschichte. Dresden, 5. April. Se. Excellenz der Herr Staats- minister Freiherr v. Friesen hat sich gestern wieder nach Berlin begeben. Dresden, 5. April. Das neueste, 10. Stück des Bundesgesetzblattes des Norddeutschen Bun des, welches hier eingetrofsen ist, enthält unter Nr. 262) den Postvertrag zwischen dem Norddeutschen Bunde und Schweden, vom 23^24. Februar 1869. * Berlin, 3. April. Heute Vormittag hielt Se. Majestät der König, begleitet von den königlichen Prin zen, unter den Linden die zweite Frühjahrskirchen parade über die hiesige Garde infanterie ab. Es waren zu diesem militärischen Schauspiele im Ganzen 13 Ba taillone ausgerückt. — Für die nächste Sitzung des Reichstags (Dienstag) ist u. A. auch die erste Le sung des Antrags der Abgg. Hagen und Genossen, be treffend die Verordnung des Bundespräsidiums vom 22. Dcccmber 1868 wegen Einführung der in Preußen geltenden Vorschriften über die Heranziehung der Mi- litärpersonen zu den Communalauflagen im ganzen Bundesgebiete, auf die Tagesordnung gesetzt. - Ge stern empfingen Sc. Majestät der König und die kö niglichen Prinzen den Herzog v. Ratibor, wel cher heute zur Beglückwünschung des Papstes zu dessen 50jährigcm Priesterjubtläum nach Rom abgeretst tst. — In neuerer Zeit sind, dem „Publ." zufolge, sehr gut gefertigte falsche Thalerstücke in großer Menge in Umlauf gefitzt worden^ Dse Kalsificate, mit der Jahreszahl 1868 versehen, sind von schlechtem Metall, mit Silber plattirt; die Schrift auf dem Rande paßt nicht mit derjenigen der echten, und der Rand selbst ist an der Löthsiellc merklich erhaben. Hauptsächllch sind diese falschen Thalei stücke an dem stumpfen Klange zu erkennen. — Der Verein der Conservativen im zweiten Landtagswahlbczirke beschloß am Donnerstag, aus Aulaß eines länger» Vortrags des Herrn Schul- raihs Gottschick über die Stellung der Nationallibera len zu der Regierung, schon jetzt die Agitation für die im Herbst bevorstehenden Wahlen aufzunehmen und zu diesem Zwecke in den nächsten Lagen eine Ansprache an die Bürger Berlins zu veröffentlichen. Es wurde behufs dessen eine Commission nicdcrgesetzt, mit dem Auftrage, sich mit den Vorständen der andern conser vativen Vereine und des conservativen Wahlvereins in Verbindung zu setzen und die abzufassende Ansprache durch die Zeitungen zu veröffentlichen. — Nach der „C. S." weiß man an competentem Orte nichts da von, daß der Zollbundesrath am 20. April ein berufen werden soll. — Der „Wes.-Ztg." wird telegraphirt: Der Bun de srath hat gestern den Beschluß gefaßt, deu Gesetz entwurf wegen Einsetzung eines Bundcsoberhandels- gerichts in Leipzig ans die Tagesordnung für Montag zu fetzen. Die Annahme des Entwurfs gilt für wahr scheinlich. — Man schreibt der „K. Z.": Nachdem vor Kur zem ein preußischer Major zur Uebernahme des Com- mandos des braunschweigschen Husarenregiments Nr. 17 commandirt worden war, tst nunmehr, ähnlich wie im vorigen Jahre mit Mecklenburg, auch mit Braun schweigseiten Preußens eine Convention geschlossen worden, wonach die braunschweigschen Offiziere in den Verband der preußischen Armee einzutrctcn die Berechtigung erhalten, sofern sie aber nicht davon Ge brauch machen wollen, ihnen der Austritt aus dem Kon tingent mit den erworbenen Ansprüchen gestattet wer den soll. Das braunschweigsche Contingent besteht aus dem Infanterieregiment Nr. 92, dem cbengenannten Husarenregiwent Nr. 17 und der 6.6pfündigrn Batterie des 10. Feldartillericregimcnts. Es ist übrigens zu be merken, daß die braunschweigschen Truppen noch eine von der übrigen Bundcsarmee gänzlich abweichende Uuiformirung haben. Ob in dieser Hinsicht zugleich eigne Aenderung cintretcn wird, hat noch nichts ver- lPttet. Schwerin, 2. April. (Wcs.-Z.) Es heißt, daß Staatsrath Wetzel als Vorstand des Ministeriums des Amern zurücktretcn werde, weil Graf Bassewitz als Ministerpräsident dieses Ministerium verlange. — Die Bauernsrage ist in cm neues Stadium getreten. Pie Kammer ging offenbar von dem Grundsätze aus, die Bauern seien reine Zeitpächtcr; dann aber hätte sie die Consequenzcn daraus ziehen müssen, was sie nicht that, weil sie nicht umhin konnte, dennoch eine Art Erbrecht anzuerkenncn. So ergriff sie halbe Maß regeln, welche die Bauern um so mehr zum Widerstände brachten, weil daraus eine Art Anerkennung des Erb rechts hervorgiug. Die Bauern behaupten nun dieses Erbrecht und weisen nach, daß sie durch das beabsich tigte Vorgehen der Regierung ruinirt werden. — Aus zuverlässiger Quelle erfahren die „H. N.", daß die Summe, welche auf Grund der Verhandlungen zu Schwerin im Anfänge vorigen Monats zwecks Ent schädigung der Nachsteuerpflichtigen zur Ver fügung gestellt werden wird, sich im ganzen auf 210,000 Thlr. beläuft. Nach der Ansicht kaufmän nischer Kreise wird durch die Vertheilung dieser Summe die weit überwiegende Mehrzahl der zur Nachsteuer herangczogenen Kaufleute zufriedengcstellt werden, und nur von Seiten der Branntweinproducenten und viel leicht auch der Eisenhändlcr eine Fortsetzung des Be schwerdewegs bei den Zollvereinsorganen zu erwar ten sein. Gotha, 3. April. Von Ur. Petermann eben er- haftene Briefe vom deutschen Entdeckungsreisendm Karl Mauch vom 29. November 1868 aus Mosilikathes- Reich melden, baß derselbe eine sehr wichtige Reise im Innern Südafrikas glücklich, obgleich unter großen Gefahren, ausgcsührt hat. Er hatte dieselbe am 8. Mai von Potchcfstroom aus nach Nordosten angetreten, von Europäern noch nie erreichte Gebiete durchforscht und war am 18. October in Jnyati angekommen. Von hier wollte er diesen April nach Norden und bis zum Ac- quator vorzudringen suchen. Hamburg, 4. April. (H. N.) Der Senat hat seinen dringlichen Antrag auf Mitbcthciligung des Staats zum dritten Theile des Acticncapitals bei dem Acticnunternchmen der „Zollvereinsniederlage Hamburg" erneuert, nachdem durch stattgchabte Erör terungen erwiesen worden, daß eine andere Modalität, die den Staat weniger belasten und doch das Zustande kommen der Niederlage in genügendem Umfange sichern würde, nicht gefunden werden könne. — Vor einigen Tagen starb hicrTH. Olshausen, 1848Mitglied derprovisori- schen Regierung von Schleswig Holstein. — Aus Ncw- Uork per Kabel eingelaufenc Depeschen aus Valpa raiso vom 24. Februar melden von einer Feuers brunst, die daselbst am genannten Tage die Comp- toire mehrer der angesehensten deutschen Firmen zer störte. Details fehlen. Bremen, 3. April. (Wes.-Z.) Der Kaiser von Oesterreich hat die ihm von l)r. Petermann in Go tha als Erinnerung an die erste deutsche Nordpol expedition überreichte Eisbärcndecke „huldvollst ent- cert von I. Rietz, die Erstere Piecen von Schumann, Henselt, Mendelssohn-Bartholdy und eine Lisztbcarbei- tung über Hochzeitsmarsch nebst Elfenreigen aus der Musik zum „Sommernachtstraum". C. Banck. -f Kunstwissenschaft. Die im E. A. Seemann'schen Verlage in Leipzig von vr. A. v. Zahn herausgege benen „Jahrbücher der Kunstwissenschaft", auf welche an dieser Stelle bereits einmal hingewiesen wor den ist, haben gegenwärtig ihren zweiten Jahrgang angetretrn. Das erste Heft desselben bringt den Schluß des Artikels: „Uebcr in Spanien vorhandene Bilder, Miniaturen und Handzeichnungen", welchen der verstor bene Waagen druckfertig für die Jahrbücher hinterlassen hat. Ferner wird ein seiner Zeit hochgeehrter, aber bald in Vergessenheit gekommener altflandrtscher Mei ster, „Gerard David aus Brügge", von E. Förster wieder ans Licht gezogen. Ebenso giebt Ed. His- Heusler Kunde über „Hans Fries", einen schweizeri schen Maler des 15. und Anfang 16. Jahrhunderts. Weitere Beiträge sind: „Zur Baugeschichte des Ordens- haupthauses Marienburg in Preußen" von R. Bergau; „Johannes Butzbach'S l-ibellu» äe preclsris picture pro- ke»oribu»* von Alwin Schultz; „Zur Kunstgeschichte Nürnbergs" von Jos. Baader; „Documente über die Reiterstatue Cosimo's l. von Giovanni Bologna" von I. Semper u. s. w. Italien, nicht Deutschland die Wiege der Buch- drvckerkunst. Nachdem eigentlich die Acten über die angeblichen Ansprüche Coster s auf den Ruhm, der Erfinder der Buchdruckerkunst gewesen zu sein, zum Nachtheile des selben geschlossen find, tritt auf einmal ein neuer Be werber »m diesen Lorbeer auf, und zwar in einem Lande, wo man cs am allerwenigsten erwarten sollte. Ich meine Italien, wohin nach der allgemeinen An nahme durch zwei Gehilfen der Gutenberg-Fust'schcn Osfic'n, Konrad Sweynbeym und Arnold Pannartz nach der Erstürmung von Mainz die Kunst des Drucks mit beweglichen Typen vor 1465 gebracht worden war. Auf einmal haben jetzt einige italienische Gelehrte') sich auf die magere Notiz geworfen, welche zu dieser Fabel Anlaß gegeben hat und vor 160 Jahren, wo sie zuerst bekannt ward, völlig unbeachtet geblieben war. Es hatte nämlich Ant. del Corno in seinen Kemnriv istor. <ii kellre (Ven. 1710. in 4".) S. 124 erzählt: Der Dichter Panfilio Castaldi zu Feltre habe im Jahre 1440 die Kunst, Bücher mit beweglichen Typen zu drucken, entdeckt und habe sie seinem Freunde Johannes Fust mitgetheilt, der sic dann in Deutschland zu Mainz praktisch in Anwendung gebracht habe. Ob nun wohl außer dieser Notiz auch nicht die geringste Spur von typographischen Leistungen dieses Castaldi mehr übrig ist, so haben darauf hin die unten ei wähnten Gelehr ten einen förmlichen Roman ersonnen, nach welchem Fust im Jahre 1456 im Hause Castaldi's zu Feltre ge wohnt, um dort die italienische Sprache zu erlernen, und bei dieser Gelegenheit die neue Entdeckung seines Hauswirthes sich angceignet und mit nach Deutschland genommen habe. Die Beweise für ihre Erzäblung sind sie allerdings schuldig geblieben. vr. Gräße. *) S vormtrüi, XanxbeHinl v V»1»veeki. Intoroo » k»vk. 0»»t»Icki « »II» iovsmioas üei e»r»tt«ri modiN »II» ,t»mp». »lil. IW«, in 8». und «lor. l'l*> lorun vslls orixioi « ä«I prim»to 8«N» «t»mp» Npoxr»N<!». dlil. 1888. in 8". Lv I« portr. «I« 6»»t»l<li. f Rudolph Geilte hat in den letzten Monaten in Berlin eine Reihe von Vorträgen gehalten, über gegengcnommen." Zugleich hat der Kaiser »r Peter mann in Würdigung seiner hervorragenden Verdienste um die Wissenschaft Im Allgemeinen und insbesondere um daS Zustandekommen eines der deutschen Nation zur Ehre gereichenden Unternehmens als Zeichen der Anerkennung den Orden der eisernen Krone 3. Klasse und dem Capitän K. Koldewey, dem verdienten Führer der Expedition, das Ritterkreuz des Franz-Josephs ordens verliehen. Ter Kaiser von Oesterreich hat einen zweiten Beitrag von 1000 Gulden Silber für das Unternehmen angewiesen. * München, 3. April. In der Reicksratkskam- mer ward heute das Maß und Gcwichtsgcsetz ein stimmig angenommen. Bei der Beralhung über die Gemeindeordnung wurde dem Abgeordnetenhause überall nachgegcben, und die Kammer beharrte nur auf den Be schlüssen bezüglich der Umlageverthcilung und dem Abstim- mungsrechte der Höchstbestcuerten. Fürst Hohenlohe, Graf Quadt, Fürst Oettingen-Spielberg und Graf Pappen heim erklärten, von dem Rechte auf Umlagebefrecung keinen Gebrauch machen zu wollen. — Die Kammer der Abgeordneten bewilligte mit 63 gegen 52 Stim men, dem Anträge des Ausschusses gemäß, statt des geforderten außerordcutl. Militärcredus von 4,765,000 Fl. nur 1,100,000 Fl. Der Antrag Völk's, nur 770,000 Fl. zu bewilligen und die Regierung zur Vereinbarung mit dem Norddeuischen Bunde wegen der Wahl eines gleichmäßigen Calibers aufznfordern, wurde abgelebnt. — Die hier stattgcfundcne Conferenz deutscher Eisenbahndelegirter behufs Feststellung eines Som merfahrplans hat eine weitere Verbindung zwischen Wien und Köln, zwischen Frankfurt a M., Heidelberg, Leipzig über Würzburg und Bamberg, sowie die Ein führung von Tageszügen zwischen Bozen und München und umgekehrt, ferner eines zweiten Eilzuges zwischen Paris und Wien beschlossen. ' Wien, 3. April. Wie die „Pr." vernimmt, wird die Reichsraths session Ende April geschlossen. Ueber die Einberufung der Landtage soll im Minister- rathe noch nichts Bestimmtes beschlossen worden sein; deshalb sind auch alle Gerüchte von einer Verschiebung der Landtagssession bis September grundlos. Das Abgeordnetenhaus nimmt nächsten Donnerstag seine Sitzungen wieder auf. — Wie man hört, soll sich die Regierung keineswegs ablehnend gegen die galizische Resolution verhalten, im Gegenthcile Conccssionen, die in die Executive fallen, nicht abgeneigt sein, in dessen es politisch nothwendig finden, mit der Erfüllung dieser Wünsche zu warten, bis der Reichsrath über die jenigen Punkte der Resolution schlüssig geworden ist, welche in die Legislative fallen. Jedenfalls wird in dieser Sache vor Schluß der Reichsrathsscssion etwas geschehen, da in Abgeordnetenkrciscn verlautet, daß der Reichsrath officiell die Erledigung der Resolution in der nächsten Session aussprcchen soll. — Nachdem die diplomatischen Vertreter Preußens und Frankreichs am hiesigen Hofe, Baron Werther und Herzog v. Gra- m ont, bereits seit mchrern Tagen hierher zurückgekebrt sind, bat nun auch der diesseitige Gesandte in Berlin, Graf Wimpffen, Wien wieder verlassen. — Man telegraphirt der „Boh.": In Regicrungskieise» erklärt man alle Ausstreuungen von Krisen im gemeinschaft lichen und cMeithanischen Ministerium im Ganzen und Einzelnen als vollständig grundlos. — Dem Mor genblatte der „Presse" zufolge wird die Garantic schuld der böhmischen Wcstbahn in einem redu- cirten Betrage mit Obligationen zum Nennwerthe ge tilgt und die Gesellschaft für berechtigt erklärt, zur Erweiterung der für die Entwickelung des Unterneh mens unzureichenden Betriebsmittel eine» Rcscrvefond zu bilden. Die Zinsgarantie soll auch auf die Er höhung des Gesellschaftscapitals ausgedehnt werden. — Man schreibt der „Pr." aus Pola in Marine- angelegenhciten: Die Schraubencorvette „Helgo land" wird in der nächsten Zeit zu emer trausatlanti- schen Reise ausgerüstet und nach New-Hort abgchen. Zweck dieser Reise ist nicht so sehr die Erprobung dic- welche die dortige Kritik sich sehr günstig äußert. Die „Nat. Ztg." schreibt: „Genöc hatte es vermocht, das In teresse des Berliner Publicums so andauernd zu fes seln, wie es wohl nur selten bei derartigen Productioncn zu geschehen pflegt, und er hat sich diese bevorzugte Stellung länger als zwei Monate hindurch inmitten einer wahren Fluth von Vorlesungen jeder Gattung zu erhalten gewußt. Dieser Erfolg ist sowohl der Neu heit der Form, welche Gcnee für sciue Vorträge sich geschaffen, zuzuschreibcn, wie auch der ungewöhnlichen künstlerischen Begabung für den dramatischen Vortrag." Herr Gen«e hat gegenwärtig seinen Aufenthalt wie derum in Dresden genommen. * Aus Paris meldet man den Tod des gelehrten französischen Senators L«on dcLabordc. Er war Generaldirector der kaiserlichen Archive und Mitglied der Akademie der Inschriften. * Von dem schwedisch-norwegschen Consul in Bue- nos-Aircs ist in Stockholm die traurige Nachricht ein gelaufen, daß der tüchtige Naturforscher und Arzt Eberhard Munk af Rosensköld, geboren 1811 in Lund, welcher sich seit 1840 in Südamerika und seit 1843 in Paraguay aufgrhaltcn hat, auf den Befehl des grausamen und halb wahnsinnigen Diktators Lopez er schossen worden ist, weil er dem ihm ertheilten Befehle zu zaubern weder nachkommen wollte, noch konnte. Zwei Tage später hatte die Witwe, eine Eingebornc, dasselbe Schicksal; ob auch die Kinder gemordet sind, weiß man noch nicht. f Berichtigung. In einer Notiz des gestrigen Feuilletons über einige alte im Kunstaucttonslocale ausgestellte Bilder ist gelegentlich ves zuerst genannten Bilde» „Brettbild" statt „Brustbild^ zu lesen.
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