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Dresdner Journal : 28.03.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186903280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18690328
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18690328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1869
-
Monat
1869-03
- Tag 1869-03-28
-
Monat
1869-03
-
Jahr
1869
- Titel
- Dresdner Journal : 28.03.1869
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Eingesandtes. Erkältungen deS KopfeS sind es häufig, welche das Ausfallen der Haare ver anlassen. Um Letzteres jvfort zu verhindern, schon ver lorenes Haar sehr bald wieder zu ergänzen und die Kopfhaut gründlich von Schupven rc. zu befreien, ge brauche man Pleimes' Kölnische Kräuter-Essenz, daS wirksamste aller existirenden HaarstärkungSmittel. — s Al. 10 Ngr. — Depot in Dresden bei Oscar Baumann, Frauenstraße 10. Smyrna meldet: die in der Levante stationirende fran- zöfische Schiffsdivtston verläßt dir grie chischen Gewässer und wird die Küsten Syriens besuchen. — Auf den Sporaden bauen» die Unruhen fort. Ahmed Pascha landete Truppen auf der Insel Kalym- nos. Die Einwohner flohen in die Berge und suchten in Konstantinopel um Aufrechthaltung ihrer bisherigen Privilegien nach. Athen, 20. März. (Ueberlandpost.) Eine Gesell schaft von Capitalisten hat die Regierung um dir Con- cession zur Durchstechung des Isthmus von Ko rinth ersucht. Kalkutta, 2. März. (Ueberlandpost.) Der Emir Shir Ali wird am 25. d. M. eine Zusammenkunft mit dem Vicekönig von Indien in Umdallah haben. Washington, 25. März. (Kadeltelegramm aus „Reuters Office") Der abgetretene Präsident John son liegt schwer erkrankt »n Greenville (Tenessee). Einem Gerüchte zufolge starb derselbe heute an einem Schlagflusse. — Der Senat hat mit 37 gegen 16 Stimmen eine Modifikation de» Acmterdrsetzungs- bill angenommen. Danach soll es rem Prasi cnieu gestaltet jein, Beamte ohne Angabe des Grunccs zu juspendiren und deren Nachfolger zu ernennen; wenn jedoch der Senat diese Ernennungen verwirft, so soll die Wiederanstellung der suspendirten Beamten erfol gen. Dir absolute Absetzung der Beamten soll dem Präsidenten nicht gestattet sein. Die Bill geht in dieser Fassung dem Repräsentantenhaus«: zu. Dresdner Nachrichten vom 27. Marz. — Die Verhandlungen vor dem Bezirksge- schwornengerichte zu Dresden beginnen Mittwoch den 31. Marz und werden am 1., 2., 3., 5., 6. und 7. April fortgesetzt werden. — Von morgen (Sonntag) an sind im Locale des k. sächsischen Kunstvereins auf der Brühl'schen Terrasse (geöffnet von 11 bis 3 Uhr) neu ausgestellt: Frühlingslandschaft, Oelgemilde von Ed. Leonhardi in Lvfchwltz; weibliches Portrait, desgl. von R. Gratz in Königsberg; Ruhe auf dem Felde, desgl. von H. Hoff mann aus Sebnitz; weibliches Porträt, desgl. von Wol demar Hottenroth; Genrebild, desgl. von demselben; aus den Ponlinischen Sümpfen, desgl. von W. Her mann; Waldpark und Villenanlagen zwischen Dresden und Blasewitz, große Aquarelle von A. Reinhardt in Loschwitz. — Die Künstlergesellschaft des „Salon Victo ria" im Lincke'schen Bade wird morgen, den ersten Osterfeiertag, ihre Vorstellungen wieder beginnen. Wie wir vernehmen, tritt das so beliebte fchwedtsche Damcn- quartett nur noch einige Abende auf. Für die nächsten Monate hat Herr Lircctor Meißner eine Anzahl her vorragender Künstler und Künftlerinnen engagirt; auch ist, um den Wünschen des Publicums Rechnung zu tragen, ein zweckmäßigeres Arrangement der Bühne und der Sitzplätze getroffen. (Vergl. die Inserate.) * Am Morgen des gestrigen Tages ist in einem Kellerraume auf der Königsbrückerstraße auf bis jetzt noch unermittclte Weife Feuer entstanden, in dessen Folge em daselbst aufbewahrter Ballon nm Petroleum und ein Faß mit Rüböl, ingleichen in einem darüber gelegenen Raume, welchem sich das Feuer mitgetheilt hatte, ein Bett verbrannt sind. Bereits nach einer halben Stunde ist es der Feuerwehr möglich gewesen, den Brand zu löschen. * Gestern Abend in der 10. Stunde hat in einer Schlaskawmer auf dem Rosenweg, wie anzunchmcn, infolge von Unvorsichtigkeit ein Brand statlgcfunden. Derselbe wurde zwar sehr bald und bevor erheblicher Schade»» entstanden, gelöscht, hatte aber sehr leicht zu einem größern Unglücke führen können, wenn nicht ein Knabe, der mit seinem ältern Bruder in der erwähnten Kammer schlief, rechtzeitig erwacht wäre und Lärm ge macht hätte. (Fortsetzung in der Beilage.) ProvinMnachrichten. / X Zwickau, 26. März. 'Nachdem der hiesige Studt- rath in Betreff der durch die Bundesverordnung vom 22. December vorigen Jahres angeordneten Befrei ung der Militärpersonen von den Communal- an lagen bereits dem k. Kriegsministerium vorstellig geworden war, sind die städtischen Collegien der in dieser Angelegenheit von den städtischen Eollegicn zu Dresden an den Bundesrath und den Reichstag des Norddeutschen Bundes, sowie an das k. sächsische Ge- sammtministerium gerichteten Petition beigctreten. — Der Geschäftsumsatz der hiesigen Sparkasse belief sich im verflossenen Jahre auf 003,369 Thlr., eingelegt wurden in 8103 Posten 323,844 Thlr., zurückgezahlt dagegen 276,892 Thlr. in 5146 Posten, der Re»n- gewinl» betrug 7562 Thlr. Statistik und Uatkswirthschaft. * Dresden, 27. März. Die Leipzig Dresdner Eisen bahn hat hcuie ihren Rechnungsabschluß für daS Jahr »808 veröffentlicht. Wir theilen aus demsclbeo nachsteheude Zahlen mit: Die Gesammteinnahme des vorigen JahreS betrug: 2,080, l45 Thlr. (d. i. 232,450 Thlr. mehr als 1^07), wovon 8U2.7W Thlr. auf die Personcnsahrt, »,040,058 Thlr. auf den Gütertransport, 8O,8l5 Thlr. auf die Magdeburger Bahnstrecke, 27 000 Thlr. als 'Vergütung für die zerstörte Elb- brücke, >0,007 Thlr. auf Pachternag und »0,80» Thlr. auf Zinsen u. s. w. kommen. Die Getammtausgabc beziffert srch auf l,374,Old Thlr. (d. i. 81,830 Thlr. mehr als l807) und zwar: Hauptverwaltung 02,742 Tblr.. Bahnunterhaltung 450,245 Thlr , Betriebskosten 588,55» Thlr., für 50 neue Gü terwagen 51,8.0 Thlr., Wagenreparatur I3U24» Thlr., Be- kle»dungskosten >0,7,0 Thlr., Curkostcn >078 Thlr., Feuer- n. Transportversicherung 2,58 Thlr., Gewerbesteuer 34,527 Thlr., Wagenmiethe 27,000 Thlr. Es ergiebt sich hiernach ein Ueber- schuß von I,öl>,52« Thlr-, wovon für Zinsen und Amorti sation 370,000 Thlr. in Abzug kommen, so daß für die Ge neralversammlung noch d»e Summe von l,24l 520 Thlr. zur Beschlußfassung vc sügdar bleibt. Es dürfte sich sonach eine Dividende von 20 Thlr. incl. Zinsen für jede auf lOO Thlr. lautende Actie erwarten lassen. * Amsterdam. Da die Anmeldungen für die inter nationale Ausstellung von Gegenständen der häu-licheu und gewerblichen Oekonomie in Utrecht außerordentlich zahlreich riugegaogen find, hat die holländische R«ierunadie Verlegung der Ausstellung nach Amsterdam für die Mo nate August und September d. I. bewilligt seien noch heute zu einer gemeinschaftlichen Berathung eroeS solchen Tarifs bereit: es sei das Recht der Buchdruckernbesiyer, einen einseitig ausgestellten Tans nicht anzuerkeunen. Drese Erklärung, von >3 Druckereibesitzern unterzeichnet, dalirt vom 2l.März. Endlich findet sich noch aus einem dritten Placat ein von etwa 40 Arbeitern unterzeichneter Protest gegen die Grsve, dadie Druckereibesitzer gar nicht zu Rath gezogen, »a ihr Rundschrei ben, worin sie sich »urgemeinschaftlichen Berathung bereit erklären, in der bezüglichen Versammlung Nicht einmal verlesen worden sei. Die Arbeiter behalten sich dieFreiheu ihres weitern Handelns vor. Ein zweites an den Straßenecken aogehesteteS Placat der 8» Lielu »-pvi-r-tpt-ign« (des BuchdruckereiarbeitervereillS) protestirt gegen die Behauptung der Buchdruckereibesiyer: daß sie zu Un terhandlungen über den Lohntarif mit den Arbeitern bereit ge wesen seien. Zu der Versammlung vom >4. Februar seien nor wenige Druckereibesitzer gekommen, keiner habe an einer Com mission thcilnehmen wollen. So sei nichts als Greve übrig geblieben. Auch daS »Journal de GenLve" ist heute nur io einem halben Bogen erschienen. ES giebt eine Schilderung der vorgestrigen Generalversammlung des „internationalen Bundes", in welcher nach dem Blatte sehr aufreizende Reden gehalten wurden. Ein Redner, Hr. Mermilliod, der schon bei der vor jährigen Gr^ve eine große Rolle spielte, drohte mit allgemei ner Grsoe der Arbeiter aller Gewerke, ein anderer, Hr. Crossei. Franzose, schlug vor: die Mitglieder des „Bundes" sollen die Marseillaise lernen, um im Fall der allgemeinen Arbeitsein stellung, diese Weise singend, die Straßen Genfs ftundenlaug zu durchziehen. Dann bchauptet das „Journal de Geneve": die Versammlung habe beschlossen, daS „Journal de Geneve" solle nicht mehr cischeinen, man werde eS daran verhindern. Ebenso solle die Buchdruckerei Pfeffer und Puky cermrt und die dortigen Arbeiter an Fortsetzung der Arbeit gehindert werden. Die Baseler Arbeiter begrüßten durch eia Telegramm ihre Gen fer College» und wünschten ihren Planen guten Fortgang, stell ten auch eine erste Sendung von too Frs. Unterstützung, Er- trägniß einer ersten von ihnen veranstalteten Sammlung, in nächste Aussicht. So daS „Journal de Genä-ve", welches uns unter dem Eindruck eines übertriebenen Schreckens zu berichten scheint und damit nur Oel in'S Feuer gießt. Es meldet weiter, daß in der solgenden Nacht nach dieser Versammlung etwa hun dert Mann vor seiner Druckerei erschienen seien, welche sich durch gellendes Pseisen angekündigl hätten. Der Haufen sei foctwah- rend gewachsen, und man habe aus Len italienischen und deut schen Ausrufungen erkennen können, dav viele Fremde darun ter gewesen seien. Ein Polizeiiuspeetor erschien mit einigen Gendarmen, woraus sich der Haufeu ohne Widerstand zerstreute. Der „N. Z. Z " fchrelbt man über een Stuke eines Theiles der Buchdrucker vder, wie sie sich vornehm nennen, „Typographen" Folgendes: Die Pariser Ver leger erklärten, sie würden u» Zukunst einen Theil ihrer Verlagsartikel in der sranzösischen Schweiz drucken lassen, da dort die Preise niedriger seien, als in Frank reich. Sofort gingen die Drucker daran, die Genfer Arbeitspreise in die Höhe zu treiben, um die Concur- rcnz unmögl.ch zu machen. Das Interesse der schwei zerischen Arbeiter soll somit auf Schweizerbvdcn bei» internationalen oder vielmehr den französischen geopfert werden. Die Meister sind bereit, 12 Procent zu ge währen, verlangten aber vor Allem, mit den Arbeitern den neuen Tarif discutiren zu dürfen. Diese Forde rung wurde einfach unbeannvortet gelassen. Genf, 25. Marz. (Eorr. Bür.) D»e befürchte ten Manifestationen haben nicht siattgcfundeu. Der Strike dauert fort, aber die Agitation hat aufgehört. Die Typographen, welche sich an dem Strike nicht bctycillgten, wurden aus der typographischen Ge sellschaft ausgeschlossen und traten zu emer neuen Ge- jellichast zusammen. Florenz, 22. März. (Boh.) Prinz Amadeus ist gestern von Genua h:er emgetrosjen. Derselbe ist zum ObercommanLanten des Miltclmccrveschwaders ernannt worden. Eonireadunral de Viry »st Generalstabschef, während Eontrcadmiral Bug leone de Monate an dessen Stelle zum Gencralvirector der Arsenale ernannt wurde. — Der König hat dem Grafen Usedom einen Beweis seiner besonder!» Werltychätzung crtheilt, indem er dem Gsaudlcn sein Porträt, prachtvoll »n Brillan ten gefaßt, zuschickle. Tags daraus wurde Usedom in Privalaudlenz empfangen, und die vsficiöse „Corre- spondancc Jtalicnne" crgre-st diese Gelegenheit, wie derholt die größlen Sympathien unsrer politischen Kreise für den Grafe»» auszusprcchen und entgegengesetzte übel wollende Geiüchtc in Abreve zu stellen. Der »talicni- sche Gesandte in Beilin, Graf Launay, hat den Groß- cordon des Ordens der itallemschcn Krone erhalten. — Durch t. Decret wird eine Untersuchungscom mission über die Mahlstcuerexcesse medergesetzt. Dieselbe besieht aus Mehrern Mintsterialräthen, einem Ingenieur, emem Staatsanwalt nuter dem Vorsitze des Staalsraths Mantelllni. — Der Vertrag über d»e Operation mit den Kirch engütern ist unterzeichnet; die Gesellschaft schießt der Regierung 300 Millionen vor unter ähnlichen Bedingungen, wie sie bei den Lo- manialgütern in Anwendung kamen und wobei die Ver- falliermlne ziemlich kurz gestellt sind. — Der verantwortliche Herausgeber des in Florenz erscheinenden Blattes „Lo Zenzero Primo" (der elste Scvrpion) wurde wegen Beleidigung des Königs, Miß achtung der Gesetze, Aufforderung zum Umsturz des monarchifch conslituiivnellen Regiments und zum Hasse zwischen den verschiedenen Gesellschaftsklassen zu neun monatlicher Hast und 2100 Lire Geldstrafe, ferner der verantwortliche Herausgeber eines zweite» Florentiner Blattes „L'Asinv" gleicher Veranlassung halber zu acht monatlicher Hast und 1100 Lire Geldstrafe v erurtheilt. — Ein Erlaß des Präfecten der Provinz Ravenna verbietet die Zusammcutrrtungen des Vereins „Pro- gresso" mit der Molivirung, daß seine Tendenzen vor zugsweise Schuld ai» den zahlreiche», seit einigen Jahren in der Provinz vorgelvmmenen Mlsscthaten lrügen. — Ein zweiter, vom 11. d. M. datirter Erlaß löst die Nationalgarde von Faenza auf und ordnet die Ablieferung ihrer Waffen an, wozu eine dreitägige Frist clngcräumt wird. In derselben Stadt wurde auch eil» »cpuvlitanijcher Elub aufgelöst uno eu» ganzes Sortiment von revolnlionären Proclamalionrn rc. cvn- fisclrt. * Turin, 25. März. Der König ist hier eingct» of fen. Vor seiner Abreise von Florenz unterzeichnete der König das Ernennungsdccrct des neuen Syn dikus für eie Stadt Turm in der Person des Grafen Cäsar Vatperga di Masino. Der Ernannte gehört einem der ältesten picmvntesijchen Adelsgcschlechter aus der Grafschaft I era an. * Madrid, 24. März. Der heutige „Jmpar- cial" glaubt zu wissen, daß eine Milliarde Realen in Obligationen der ausländifchcn Schuld emittirt werden soll. Der Bericht der Budgetcommission der Coxtes fpncht sich zu Gunsten der beabsichtigten Emission einer Anleihe von einer Milliarde Realen aus. — Der zur AuSalbcitung der Verfassung niedergesehte Ausjchußhat am Sonnabend mit der Erledigung des letzten Abschnittes, welcher die religiöse Frage behan delt, seine Aufgabe zu Ende geführt; am Montag wurde der ganze Entwurf einer nochmasigen Durch sicht und Prüfung unterzogen und soll in den nächsten Tagen, vielleicht aber erst nach Ostern, den Torte- vorgelegt werden. So viel von den geheim gehaltenen geworden wäre.—Die vorgestern Abend erschienene Num mer des „Volksbotrn" wurde nachträglich consiscirt. Karlsruhe, 24. März. (Fr.J.) Im Handelsmini sterium ist ein Gtjetzentwurs zur Bvilage an di« Land stände über eine neue Maß- und Gewlchtsordnung ausgearbeitet worden, die sich mi» wenigen durch die diesseitigen abweichenden Verhältnisse bedingten Aus nahmen an das .betreffende norddeutsche Gesetz an- schließt. — Zwei auf Rechnuug der türkischen Re gierung in Frankreich gebaute Kanonenboote, welche demnächst ihre Flugreise durch Deutschland antreten werden, sind für den Polizcidtenst auf der Donau be stimmt und dürften daher auf jenem Wege näher und einfacher an ihren Bestlmmungsort gelangen, als auf dem Wege durchs Mittelmeer, zumal sie für eine See reise an sich nicht geeignet sind. Pesith, 24.März. (W. Bl.) Lie Gorovepartei hat gegen die Wahl Jvkai'S m oer Theresienstadt, welche mit 1523 gegen 1497 Stimmen erfolgte, Protest einge legt, weil bei» Wählern Gorove's der Zutritt aus den Wahlplatz während der Nacht (beide Parteien waren trotz des strömenden Regens und der frostigen Nacht luft bis zum hellen Morgen auf dem Platze verblie ben) erschwert wurde, die Jokalaner uut Degen be waffnet bas Wahlzimmcr betraten und der Schluß der Wahl auf halb zwölf Uhr festgesetzt worden, worauf einzugehen der Präses des Gvrovecomites keir» Recht gehabt habe. Während oer Wahl mußte einmal eine Abtheilung Eavallene die streitsüchtige»» Parteien aus- einandersprengen uno den. Gorvvcwahlcrn bei» Zutritt frei machen. Die Stimmung der Opposition nach der Wahl Jvkai's »st jubclvvll erregt. Andrasjy wurde Vormutags, als er die Strafen der Theresienstadt durchritt, von Demonstranten umdrängt, welche ihm „Eljen Jokai" zuricfen. Die Lcaktsten sino sehr nie dergedrückt. Abends wird Joka» ein solenner Fackel- zug gebracht. Gorvve ist mit Exlrazug nach Lekta bei Lemesvar geresst, wo er gewählt zu werden hofft. — Heute Nachmittag 4 Uew »st ccr ehemalige Redacreur des „Magyar Ussag", Böszörmeny», im Gefäugniv, wo er seure Strafe wegen Preßvergehen verbüßte, ge storben. Angesichts der herrschenden erregte»» Stim mung besorgt man am Eha»fre»tag beim Lctchenbegäng- niß Böszermenyl's Demonstrationen der Lücken. Agram, 24. März. Der in Neusatz gemachte Versuch, die beiden enlgegenslehcnden serbischen Par- teien zu fusioniren, »st der „Agram. Zlg." zufolge mißlungen. Die Parte» des 'Napredak, zu der der Patriarch mit der Gcistlichkett und viele vornehme Serbe»» gehören, ist für Anschluß an die Deakparlei, die jungferbische Partei, vertreten durch die „Zaslava" will sich der ungarsschen äußersten Linke»» näher»», je doch nur um die Regierung in Peslh zu stürzcu. * Paris, 25. Marz. Gesten» starb der bekannte Mililärschnststeller General Baron v. Jomini auf seiner Villa zu Passy. Heur» Baron Jvmini wurde zu Peterlingen im Waadtlandc am 6. März 1777 ge- boren uno diente bereits in einem der Schwcizerregi- menter in französsichem Solde, die am 10. August l792 ausgelöst wurden. Wie früher mit Ney, dessen General stabschef er war, bekam Jomini später Händel mit Na- polcon, infolge dessen er zu den Verbündeten überging, von den Franzvstn zum Tode verunheilt, vom Kaiser Alexander aber zum Gencrallieutcnant und Acjutanten ernannt wurde, jedoch keinen acliven Dienst bis zu Napoleon's Sturze nehme»» zu wollen erklärte. Im Jahre 1815 begleitete er den russischen Zaren nach Paris ui»d blieb oort b»S 1822, wo er wieder nach Rußland ging, nm die Erziehung des Großfürsten Ni kolaus zu vollenden, dessen Adjutant er wurde, als dieser den Thron bestleg. Seck 1855 lebte Jvm»ni anfangs in Brüssel, dann in Passy. — Geste»»» Mor gen sand »m Ministerium des Auswärtige»» bas Lei- chenbegängniß der Marquise de Lavalette statt. Lie Verstorbene war lu»her»sch, und aus diesem Grnnde ging die Feier ohne jeglichen Pomp vor sich. Der Pastor redete am Sarge einige Worte, und alscann wurde der Sarg nach der OrlcanLbahn gebracht. Lie Marquise, e»ne geborene Amerikanern» und m erster ' Ehe mit einem Ftuanzmann namens Welles vermählt, wird auf ihren Wunsch auf ihrem Gute Eavalerie be grabe»» werden. Ler Minister der auswärtigen An gelegenheiten, Ma'.qms de Lavalette, hat Paris auf eurige Tage verlassen, ohne daß jedoch eine Stellver tretung für ihl» nolhwenvig erachtet ist; der belgische Minister Fiöre-Oiban wiro erst »»ach der Rückkehr La- valette's hier erwartet. — Heute wurde»» 3 Personen hier verhaftet, nämlich die VolkSredner Buoaille, Amouroux und Garan. Lie Verhaftung derselben wurde durch die Reden veranlaßt, welche diese vor gestern ü» der öffentüchen Versammlung un Saale der „Jeune Gaule", welcher Budaille augehört, hcelten. La die Auslassungen derselben seyr heftig waren, so ordnete der Polizclpräfcct sofort eine Untersuchung an, und der damck belrauie Pollzcicommsssar befahl die Verhaftung der drei genannten Pcr>onen. — Lie beim Bauwese»» beschäftigten Arbeiter (cs sind deren 150,000) wollen, der „K. Z." zufolge, jetzt ihre Meister zwingen, el»»«»» monalllchcn Beitrag zu ihre»» Htlfsver- einskassen (jeder Melster soll an jede Corporation mo natlich eine gewisse Lumme bezahlen) beiznsieuern. Lie Pleister weigern sich, darauf einzugehen. Lie Sache ist insofern wichtig, als sie „Arbeitseinstellung drohen, wen»» man auf ihre Wünsche nicht eengcht. — Der „Conslitutionell" dem.entirt die an der heutigen Börse verbreiteten Gerüchte, denen zufolge die Regierung angeblich geneigt wäre, die noch ausstehende»» Elnzahtungen auf die letzte An leihe gegen Liscont im Voraus einzahlen zu lassen. Las vsficiöse Blatt fügt hinzu, daß der Staatsschatz keinerle» Bedürfnis; nach Geld habe. Jede Vorausbe zahlung der Anlehnsraten würde unnütz und nur eine Belästigung für den Staatsschatz sein. Genf, 24. März. Seit vorgestern sind unsre Straßen- eckrn mi: Placaten bedeckt, welche Kunde von oer nun wrrklich eingetreten Gröve der Schriftsetzer und Buchdrucker geben Man berichtet der „ AUg. Ztg." hierüber das 'Nachstehende: Das eine Placat ist eine Proclamation des „internationa- len Arveiterbundes", worin gesagt wird, daß die typographischen Lohntarlse seit tu Jahren nicht rcvidirt worden seien, und daß dre» ;mn Zweck einer Revision niedergesetzie Commissionen, eine 1800, und zwei »808, nichts zu Stande haben bringen können. Erne vierte am 14. Februar >n einer Versammlung gewählte Lommission habe endlich em Tarisproject entworfen, welches mit großer Mehrheit von Arbeitern und Patronen angenommen worden sei. Ader ein Theil der Patron« habe eS verworfen, deshalb seien die Arbeiter, die eine Lohnerhöhung mrt Ent schiedenheit verlangen, zur Greve genöthigt. Sie haben die Uuteruityung des „internationalen Bundes" verlangt und diese auch zugesagt erhalten. Eme Erklaruna der Buchdruckereibesitzer sagt dann: die „typographische Gesellschaft" habe «inen Tarif ausgestellt, ohne sich vorher auch mit ihnen zu deuehmcn; sie Arbeiten in die Oeffentlichkeit gedrungen ist, wäre die Grundlage des Verfassungswerk- eine monarchische Re gierung mit zwei Kammern, einem Senate und einem Eongresse. Dir Senatoren werden von den Provin- zialständen, je vier für eine Provinz, auf zwölf Jahre gewählt, die Abgeordneten durch allgemeine- Stimm recht auf drei Jahre. Ler König wird mit dem Alter von achtzehn Jahren mündig. Preßfreiheit und Ber- sammlungsrecht werden gewährleistet. In Bezug auf das Verhältniß von Staat und Kirche entscheidet die Mehrheit der Ausschußmitg lieber sich für eine vollstän dige Trennung der beiden, während die Minderheit vorschlägt, die römisch-katholische Religion zur StaatS- religion zu erklären, zu erklären, dabei aber die Dul dung andere», Bekenntnisse Luszusprechen. * London, 25. März. Wie bereits gemeldet, hat das Unterhaus gestern in der Morgenfrühe die Bill über die Aufhebung der Staatskirche und Ein ziehung der Kirchmgüter in Irland mit 368 gegen 250 Stimmen in zweiter Lesung angenommen. Vor ungefähr einem Jahre setzte Gladstone oie zweite Lesung seiner Resolutionen in einem Hause von 612 Mitglie dern mit einer Mehrheit von 60 Stimmen durch; bei der ähnlichen Entscheidung, welche gestern gefallen ist, führte ihn in fast gleich starkem Hause (618) eine Uebermacht von 118 Stimmen zum Siege; 250 Ab geordnete stimmten gegen, aber 368 für die Entstaat lichung t»nd Entpfründung der Staatskirche in Irland. Die Verhandlungen des vierten Abends, den jene Ab stimmung schloß, wurden eröffnet von Walpole, dem frühern Minister des Innern unter Lord Derby. Er machte sich Sir R. Palmer's Ausführungen gegen die allgemeine Entpfründung zu .Nutze, ließ aber weis lich desselben Nechtsgelehrten Gründe für die Entstaat lichung der irischen Kirche bei Seite. Sir Henry Bulwer richtete an das Haus die Mahnung: „In England habt Ihr eine Kirche, zu deren Unterdrückung, und in Irland eine Kirche, zu deren Aufrechthaltung eine Armee nothwendig wäre. Eine nationale Kirche kann nicht auf dem nationalen Widerwillen begründet werden." O'Donoghue begrüßte die Vorlage als eine sehr befriedigende Lösung der Kirch,nfrage und bat das Haus, den Bigotten von hüben und drüben zu wehren, wenn sie durch tiefgreifende Abänderungen die Wir kung des Gesetzes zu Nichte machen möchte. Das letzte Wort gegen cen Entwurf ergriff Herr Hardy, im vorigen Jahre Minister des Innern und einer der grundsatzfesten Männer, an deren Wioerstand vielleicht hauptsächlich die Versuche Disraeli's scheiterten, die conscrvative Partei zu einer Sinnesänderung in der irischen Frage zu erziehen, wie es ihm gelungen war, sie zur Erweiterung des Wahlrechtes zu bestimmen. Hardy glaubte die Abneigung der Katholiken Irlands gegen die Staaiskirche nur aus einem ähnlichen Ge fühle erklären zu können, wie der Grimm und Haß war, den Haman gegen Mardachai empfand, der im Thore des Königs saß und vor ihm mcht das Knie beugte. Der anglicamschen Kirche in Jtland sprach er eine erleuchtende Kraft zu und schilderte die schlim men Folgen, w.lche auf die Entstaatlichung derselben folgen würden. Der Premierminister Gladstone wider legte diese Bcsürchlungcn, welche fast eine Verleum dung des irischen Volkes seien, wandte sich dann gegen Sir N. Palmer's Ausführungen und gab zu, daß die Zahlung der Maynoojhstssturg und des Köntgsgcjchcnks .für die Presbyterianer aus dem Bcsiythume der Staats kirche als eilte offene Frage behandelt werden könne. In den scharfen Worten „Plünderung nnd Kirchenraub" sah der Redner einen Beweis, dav die Regierung ihren Vorsitz vollständig, jedoch ohne Härte, ausgeführl hab«. Nachdem die Abstimmung mit dem oben erwähnten Ergebnisse vorgencmmen worden, setzte Gladstone den Beginn der Ausschußberalhung auf den 15. April fest, und das Haus vertagte sich über Ostern bis zum 1. April. - Lie letzte Nachricht über den Strike in Preston lautet: Augenblicklich sind zwischen 2000 und 3000 Arbeiter ohne Beschäftigung; und am 17. April wird die Zahl der strlkemachcneen Arbeiter 17,000 betragen. — Wie wohl voranüzuschen war, haben der Gouverneur und die Lirecwrcn der Hudson's Bay Company beschlossen, ihren Actionären den Vorschlag des Earl Granville behufs Abtretung der Territorial- rechte der Compagnie an Canada, zur Annahme zu empfehlen. Es steht zu Hessen, daß die Actionäre das Anerbieten nicht von der Hand weisen, da ihnen nicht so leicht ein zweites unter so günstigen Bedingungen gemacht werden dürste. Es muß indessen bemerkt werden, daß mit der Annahme des Vorschlages die Sache noch keineswegs eudgiltig erledigt ist. Die Negierung von Canada hat auch ein Wörtchen mitzu- sprcchcn; allein von dieser Seite läßt sich kaum rin Hinderniß erwarten, da nur ans diese Weise ein siche res Entgehen einer Anncctirung des Hudsons-Bay- Territoceums durch die Vereinigten Staaten möglich wird. — Aus Neuseeland bringt die Post Nachricht darüber, daß cs den Streitkräften der Ansiedler ge lungen war, Ngatapa in Poverly-Boy, wo der Maori häuptling Te Kutli sich befestigt hatte, nach hartem Kampfe zu nehmen. Von den Leuten des Häuptlings blieben 136 tobt auf dem Platze. Ihm selbst und einigen 50 seiner Begleiter gelang cs, zn entkommen. Die Maoris müssen also sehr tapfer gekämpft haben; dir Zahl ihrer Angreifer bctrng 7<)0, darunter 500 Europäer. Stockholm, 21. März. (H. N.) In der Frage über die Verwendung des Bankgewinns von 1867 und 1868, welche laut des Berichts vom 18. d. Mts. von dr Zweiten Kammer Lahm entschieden war, daß von demselben 2'/, Mill. Rthlr. an das Retchsschuldencvmptoir abgclicfcrt werde»» sollten, wuide am Abende des 18. ds. von der Ersten Kammer nach kurzer DtScussion mit 50 Stimmen gegen 12 der Beschluß gefaßt, daß die königliche Prvposilion gelte»» und dem Reichsschulden- cvmploir von dem Gewinn 3H Mill. Rthlr. zu Gute kommen sollten. Welcher v n diesen bcidrn Beschlüssen nun der Reichstagsbcfchluß werden wird, hängt von dem Ausgange der gemeinschaftlichen Abstimmung bei der Kammer»» ab; denn alle Geldfragen werden dadurch sofort entschieden, falls die beiden Kammern verschie dene Beschlüsse fassen, wogegen Gesetzesvorschläge unter solchen Umständen verfallen. Konstantinopel, 25. März. (Tel.) Gestern fand die Verkündigung des Urtheils in dem Procefse gegen O'Rcilly und Genossen wegen des Versuchs, in Syrien einen Ausstand zu erregen, statt. Die Ange klagten wurden zur Ausweisung aus der Türkei vcr- urtheilt. — Die Pforte hat officicll den Fürsten Karl von Rumänien in Kenntniß gesetzt, sie habe sich ent schlossen, ihm daS Recht zur Prägung eigener Münzen zu ertheilen. — Der „Jmpartial* von
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