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Dresdner Journal : 14.03.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186903147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18690314
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18690314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1869
-
Monat
1869-03
- Tag 1869-03-14
-
Monat
1869-03
-
Jahr
1869
- Titel
- Dresdner Journal : 14.03.1869
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1869 O 60 Sonntag, den 14. März I»«n,r«rul,prttsr: DreMerZournal Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. —»> Die Ernennung des Laudratbs den müssen. Inserate die- Feuilleton noch >«. gen werde. Man wird doch ni selben Mitglieder deS obersten IS«. >chluh- lovlh; nv'^r Sgr.; 7-SV matische Ernennungen. Beilage. «är,. KP"! wrtirt ,rrat» azter. >«eri- oidol so vorzüglich in einer Binncnstadt, wie in einer dem Meere näher liegenden Stadt entscheiden. Indessen, daß in den Hansestäbteu bei der ersten Nachricht von dem Anträge Sachsens Bedenken aufsteigen konnten, ist wohl zu verstehen; schwerer zu verstehen ist es, wie die „Weser-Zeitung" den Seeplätzen dadurch zu dienen glaubt, daß sie sich von Berlin die abenteuerliche Nach richt schreibe» läßt: „Sicherem Vernehmen nach beruht der Antrag auf einem Abkommen zwischen den Regie rungen von Preußen und Sachsen, und zwar soll die ses Abkommen dahin gehen, daß Leipzig der Sitz des höchsten Handelsgerichts werde, und dagegen die könig lich sächsische Regierung sich verpflichte, das Obcrappcl- lationsgericht in Dresden cingchen und in allen Rechts sachen, mit Ausnahme der handelsrechtlichen, das Ober- tribunal von Berlin als höchste Instanz für Sachsen eintretcn zu lassen". Es verlohnt sich nicht der Mühe, diese von A bis Z erfundene Geschichte ernstlich zu widerlegen. Gewichtiger ist der von mehreren Berli ner Prcßvrganen erhobene Einwurf, daß die Ausfüh rung des sächsischen Antrags so lange mit außerordent lichen Schwierigkeiten verbunden sei, als eine allge meine deutsche Civilproceßordnung noch fehle. Man verkennt die Schwierigkeiten nicht, welche bei dem jetzigen Zustande der Civilproceßordnungen dem Wir ken des obersten Gerichtshofs in Handelssachen sich entgegcnftcüen würden; indes, ist dieser Einwand ein solcher, daß von Woche zu Woche, je mehr sich die Arbeiten der Civilproceßordnungs - Commission ihrem Abschlusse nähern, an Bedeutung verliert. Zum Schluß noch die Bemerkung, daß der dem sächsischen Des Südens Sonne haben sic gesehen, Als sic an Asiens Küste niedcrging. Was die Natur iu ihren lichten Träumen, Was sie im hold'sten Schöpfungsdrang ersann, Als Blumenwunder lcbt's in diesen Räumen, Sicht lächelnd Dich mit Märchcnaugcn an. Kein Winter naht sich eisig diesen Hallen, Wo sein Panier ein ew'gcr Lenz entfacht. Hier ist der Tod nur leises Blätterfallcn, Kein Sturmwind streift durch diese Blüthcnpracht. Suchst Du den Frieden? Aus der Welt vertrieben Hat er dem Reich der Blumen sich geweiht; Und nie in schöner»! Letten» stand gcschrieben Der Erde Loosungswort: Vergänglichkeit! paultne Schau?. «i. kotz. E, W'». loco Mai i i VN. «ek.. cte»- über die Rechtsverhältnisse der Bundeöbeamtcn, wurde von den betreffenden Ausschüssen Bericht erstattet — Die obersten Behörden des Norddeutschen Bundes sind, wie die „Spcn.-Ztg." meldet, nunmehr darüber schlüssig geworden, daß in der Folge, mit Ausnahme der für Beförderungsanstalten aller Art, uamcnUich Eisen bahnen, zu errichtenden Actiengcscllschaft.n, cs für Be gründung von Actiengcsclljchaficn einer beson- dern Concession überhaupt nicht mehr bedürfen solle. Es wird diese Angelegenheit thcils bereits bei Berathnng der Gcwerbevldnung im Reichstage ihre Erledigung finden, voraussichtlich aber noch eine be sondere Vorlage in diesem Sinne dem Reichslage in seiner gegenwärtigen Session zugeben, besonders um die Bedingungen genau fistzusetzen, welche von den neu zu errichtende» Actiengefillschaften erfüllt wcr- tritt^Ukrllok S rklr. NtvwpelaedUbr, »ui»ork»lk ä«» kianIU »n«t Insrralrnanttlww.t aufwärts: — äs» vr«»>I»er Uourn»!»; «k»o<1«I.: H. Lxoiü», Iwo»» N»mdorx >«rll>- Vilo-l.«ip»i8 8»»«I-kr»n>lkurt » IN L Vool.nK, L»rU». 6«vo>l>»'»<!l><- , Uurrurrii»'» Nur«»u, ünvul-r« 51»»»«; Lromv». 1» tiour-orr»; Nr«»»»»: I,. 8r»K<>KK'i ^»»ouevnliur«»!!, .!»„»»;, äl t'srvxvj knuilckurt ». H : Iluc lil».; Löla: ^v. li»»«»««, v»ri«: , IIlii.i.ix« L6o., (8, ä« I» Lour»e); ?r»>; I»'» IlllKi-icu» Herausgeber: Lipsäitic»! tl«» Drosänor 3»>iro»I», vr««äeo, 5l»rivll»tr»»!»« tio. 7. wolle, se t" 4—«v eiteu- bA. uaud- Pohl- r.En. Lblr. - 43. dccktrr des Franzburger Kreises, Grafen v. Behr Negen dank auf Semlow, znm Regierungspräsidenten in Stralsund, gilt nach d.r „N. Pr. Z." als gesichert. — Bekanntlich waren am königlichen Obcitribunal zwei Rathsstellcn erledigt und drei sind ans Antrag des Landtags ncn gegründet word n. Infolge dessen sind jetzt fünf Obcrtribunalsrälhe ne»» crnanm worden. — Der geh. Kämmerer des Papstes, Msgr. de Wo- lanski, hat am Donnersiag Abend Berlin verlassen BreSlau, l2. März. (Schl. Z.) Der Herzog Chrtsttan z»» Cchlesmig-Holstein-S oudcrburg A ugu - stcnbnrg ist gestern Abend nm 'Lll Uhr aus Schloß Primkenau gestorben. Der Herzog war am 19. Juli 1798 geboren. Altenburg, ll. März. Wie die „Alt. Z." erfährt, ist die Herzogin von Altenburg in Dessau, wohin sie sich zum Besuch ihrer Verwandten begeben batte, an den Röcheln erkrankt. Der Verlaus der Krankheit ist jedoch ein günstiger. Stuttgart, 10. März. (A. Z.) Minister Frhr. v. Varnbüler und der k. bayersche Gesandte Frhr. v. Gasser sind von der Zusammenkunft, die sic mit dcm Fürsten v. Hohenlohe in Nördlingen hatten, sofort hierher zurüctgckehrt. Man glaubt, daß die Ver abredung ein gcmciusames Zusammengehen beider Staa ten bei den in Berlin statlsindcndm Verhandlungen über den Handelsvertrag der Schweiz mit dein Zoll verein betroffen habe. Wien, 12. März. Die „Reichsrathscorrcjpvndenz" erfährt in Sachen des Reichsraths: Das Abgeord netenhaus wird sich am 20. März vertagen, da es die Verhandlungen des Herrenhauses über das Budget ab- wartcn muß, um eine allfällige Differenz zu begleiche» und um die Publiciruug des Finanz,»sctzcs vor Ablauf des erste» Jahrcsquartals z» ermöglichen. Die Ver tagung wird nur eine 14tägige sein. Die Wiederauf nahme der Sitzungen wird am 5. April erfolgen. Auf der Tagesordnung der ersten Sitzung ist das Volks schulgesetz. Bezüglich des Scssionsschlnsfis ist das Mi nisterium noch nicht schlüssig. Tic Regierung l ält es für höchst wimschcnkwcrth, noch im Laufe der Session die Grundsteucrrcform zu beendigen. — Morgen bringt der Handelsministcr ei»» umfangreiches Eifinbabn- gcsetz und vier kleinere Gesetze, betnfscud die Eiscn- bahnconcessionen, ein. Prag, 11. März. Das cleneale Journal „Die Zeit" meldet: Das Episkopat habe beschlossen, an der Schulaufsicht, den Bestimmungen des neuen Schulgesetzes gemäß, Tbeil zu nehmen. Pesth, 12. März. (Corr.-Bür.) Im ObeUcnzaer, Zcbener, Tyrnauer, Ipochszager nud Barlsclder Be zirke wurden Deak'sten gewählt, in andern Bezirk.n gleichfalls 7 Deakistcn, in Kikinda, Körös, Großwar- dein und Bekes wurden Oppvsilionecandidatcu gewählt. . Agram, 12. März. (Corr.-Bür.) Die Kaiserin ist Nachmittags in Begleitung der Gräfin Andrassy und der Fürstin Taris nach Ösen abger.ist. Der Kai ser machte heilte Vormittag einen Ausflug nach Sissck und Petrinja. — Der Landtag beschloß eine Reprä sentation an Se. Majestät wegen Gründung einer Universität. rasrratenprrtst: k'tir <l«o 8»um einer x«»p»Iteneo Teil«: 1 8xr. Vater „Liaxeeeoät" 8i» Teil«: 8 Kxr. Lrschetnr«: Htxli-K, Wit Laeaekw« a-r Sonn aack leiert»x«, ^deaä, kiir äea koleeaäea ?»e les. n». »d- »r. ob. .dr. vd- . kl. e,h« bw. »tu- eich. ! v. von an>. dner eav. echte kact. eip,. tank, ctieu b,.: vßer ctim mps chiik- i-ßo. Hom rver G. G. G. süd »aliz. neue Kord- ter v. lvitzer Zaffy olph- iisen- >rvb.) G-! Pr - G- G.; > M. b».; .23«, k. 8. weich. Tblr. Rar. tubl.: tücke: Tblr. »proc. allen, actieu ; do. 7>.2b; t. pr. lank- »d,3»7 >7,481 öerth- hüUV), nähme chatzeS lau- >7,dlü Con- : ila- »ardeu len v. KVU; I88Ü bsz-. -ant- s (Ab> 6l>34 »r.üto Lüdickc'S Wintergarten. Tritt ein! — Was auch die Seele Dir bedrücke, Hier weht ein Hauch, der Dir Genesen leiht; Die Blumengenien weisen sanft zurücke Von dieser Schwelle alles Weh der Zeit. Suchst Du deu Lenz? Er blüht hier auf den Wegen. Suchst Du dcn Sommer, gluth- und farbensatt? Den goldnen Hcrbst? Sie leuchten Dir entgegen, Verschwommen in rin Meer von Blüth' und Blatt. Suchst Du das Lieblichste aus allen Fernen, Das je auf grünem Stengel sich gewiegt? Es lacht Dich an in Glocken und in Sternen, Harmonisch mild zu buntem Kranz geschmiegt. Sie kamen Alle friedlich hier zusammen, Vom Sonncnanfgang und vom Niedergang; Der Mittag sandte seine Blumenflammen, Der Westen seine Stämme kühn und schlank. Vom Himalaya stiegen sie hernieder Und aus des Indus altem Mythenland; Indessen dort zum heimathlichen Flieder Der Lorbeer hält sein sinnend Haupt gewandt. Suchst Du den Traum? Komm seinem Trug zu lauschen: Des Urwalds Dämmerlicht umwebt Dich hier; Die Riesenfarrrn und die Palmen rauschen Und die Liane schwebt zu Häupten Dir. Die Trovtnwclt, phantastisch kühn gestaltet, In ihr Geheimniß lauschest Du hinein; Ein grüner Himmel, Blatt in Blatt gefaltet, Spinnt Dich in seinen holden Zauber rin. An zartem Stengel flattern Orchideen; Das Kind der Lust, der Blumenschmetterling, Anträge zu Grunde liegende Gedanke selten der könig lich prcußischcn Regierung die günstigste Aufnahme ge- fundcn hat, wie schon die hervorragende Stelle, in der seiner zuerst gedacht wurde, die Thronrede, mit welcher Se. Majestät der König von Preußer» den Reichstag eröffnete, in Wort und Fassung deutlich zeigt. — In der „Nat.-Ztg." befand sich vorgestern die Notiz, daß der sächsische Minister v. Friesen an» 20. d. M. nach Dresden zurückkebren werde und nur in dringenden Fragen zu den Verhandlungen des Bundcsrathcs und Reichstages wieder hierher zu komv j 'm nike. Daran ist so viel wahr, daß allerdings der Herr Staatömini- stcr gleich den übrige»» Mitgliedern des Bundesrathes die Osterferien in der Hcimath zu verbringe»» gedenkt. — Heute fanden mehrere Sitzungen der Re ichs- tagsfractionrn statt. Die Freiconservativen und die Nationalliberalen wählten ihre früher»» Vorstände wiederum als Vorstände für die jetzige Session, die Fortschrittspartei wird dies heute Abend tbun. Bei den Nationalliberalen fiel die vlrhältnißmäßig gcgen früher geringe Zahl der Mitglieder auf. Ich höre, daß mehrere früher sehr thätige Mitglieder dieser Fracuon derselben nur noch nominell angehörcn. Dies gilt be sonders von den entschiedener freisinnigen Elementen. Sämmtlichc heute tagende Fractioncn beriechen zugleich die Stellung, die sie zu den morgen zur Berathung kommenden Vorlagen (Wahlgesetz und Arrcstschlag auf noch unverdiente Löhne) Bnnehmcn werden. Der letz tere Entwurf dürste an eine Commission verwiesen wer den. — Der Präsident des Bundeskanzleramtes Hal an dcn Reichstagspräsidenten bereits heute die gestern in Aussicht gestellte Zusammenstellung der in dcn Etats des Rechnungshofes des Norddeutschen Bundes und der preußischen Oberrcchnungskammer angcsctztcn Beträge übersendet. ES ergirbt sich hieraus, daß sür den Bundesrcchnungshof 59,700 Thlr. gefordert wer den, während der preußische Etat pro 1869 sür die Oberrcchnungskammer 129,840 Thlr. bereits bewilligt enthält. — An Arbeit wird cs dcm Reichstage nicht fehlen. Den»» heute liegen bereits gedruckt eine außer ordentliche Menge von Berathungsgegcnständcn vor, welche feiten einzelner Mitglieder eingcbracht wor den sind. So hat der Abg. Wiggers eine Interpel lation an dcn Bnndeskanzlcr darüber angcineldct, ob nicht in Gemäßheit früherer Ncichstagsbcschlüsse dem äetzigcn Reichstag ein Gesetz wegen Aushebung aller -rstthnkdrn, an- der-Brrschiedenhsit des rrligww» Bekenntnisses hergelcitetcn Beschränkungen der bürger lichen und staatsbürgcrlichcn Rechte vorgelegt werde»» solle? — Der Abg. Graf Schwerin beantragt einen Zusatz zur Geschäftsordnung, daß jede Woche an einem bestimmten Lage eine Sitzung stattfinden soll, in wel cher ausschließlich Petitionen und von Mitgliedern des Reichstages gestellte Anträge erledigt werden sollen.— Der Abg. Becker-Dortmund beantragt den Erlaß eines Gesetzes, das die Befreiungen von Post- und Tele- graphengebl-hrer» aufhebt, beziehungsweise regelt oder, wo die Aufhebung unthnnlich, angcmcsscnc Entschä digungen sichert. — Der von freiconservativen, national liberalen, fortschrittlichen und bundesstaatlichen Ab geordneten gestellte Antrag (dessen »vir bereits tele graphisch in Nr. 58 gedachten) l-egt nunmehr vor. Er lautet: „Kem Mitglied eines Landtages oder einer Kammer eines zum Norddeutschen Bunde gcbdrigen Staates darf zu irgend einer Zeit wegen seiner Abstimmung oder wegen der in Aus- Übung seines Beruses gechanen Aeußerungen gerichtlich oder disciplinarisch versolgt. oder sonst außerhalb der Versamm lung. zu welcher das Mitglied gekört, zur Verantwortung ge zogen werden." Endlich bcantragcn die Fortschrittspartci nnd die Bundesstaatlichen (Ochmichcn)»ic Errichtung eines Fluth- hafens auf der Insel Nordcrne». * Berlin, 12. März. In der heutigen (sechsten) Sitzung des Bnndes rat Hs führte der Bnndcskanzlcr den Vorsitz. Uebcr die Vorlagen des Präsidiums, be treffend den Etat für das Ministerium der auswärtige»» Angelegenheiten und dcn Etat über die Einnahmen an Zöllen und Verbrauchssteuern, sowie den Gesetzentwurf Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. ragcögcschichte. Berlin: Der sächsische Antrag be- zugUch eines obersten Bundesgerichtshofes in Han delssachen. Vom Bundesrathe und vom Reichstage. Ernennungen. — Breslau: Herzog Christian von Augustenburg f. — Altenburg: Hofnachricht. — Stuttgart: Die Ministerzusammenkunft iu Nörd lingen. — Wien: Rrichsrathsangelegenheiten. — Prag: Das Episkopat in der Schulfrage.—Pesth: Wahlen. — Agram: Abreise der Kaiserin. Uni versität erbeten. — Paris: Versammlung aufgelöst. Verurtheilung. — Florenz: Aeitungsangeltgenhett. —M adrid: Von denCortes.—L ondon: Parlaments- verhdlgen. Ankaufd. irischcnEisenbahncn durch d.Staat. Stockholm: Vom Reichstage. Die Insel St. Bar- thslemy. — St. Petersburg: Proceß wegen eines l. Diebstahls in der Staatsdruckcrei. — Rhodus: h Maßregeln gegen die Sporaden. — Bombay: Russische Eroberungen. — Washington: Diplo- Tagesgeschichte. U. Berlin, 12. März. Daß gegen dei» Antrag Sachsens auf Errichtung eines obersten Bundes gerichtshofs in Handelssachen setten der großen Seeplätze eine Agitation in der Presse organisirt wird, nimmt hier kein Wunder. Man scheint in den See städten zu fürchten, daß die auf Seerecht und Seever kehr sich beziehende» Rechtsstreitigkeiten nicht mehr in so ausgezeichneter Weise in oberster Instanz entschieden werden, wenn der Sitz eines solchen obersten Gerichts hofs in Handelssachen kein Seeplatz, sondern eine Bin» nenstadt ist. Diese Befürchtung konnte ohne nähere Kenntniß des Organisationsplanes des projectirten Ge richtshofs auftauchcu, sie ist aber völlig unbegründet. Wi: ich bereits in meiner ersten Correspondenz hierüber andeutete, faßt man eben eine solche Organisation und Zusammensetzung des in Frage stehenden Gerichtshofs ins Auge, daß dcm berechtigten Wunsche der Seeplätze, ihre sich auf Seerecht nnd Seeverkehr beziehenden Han delsstreitigkeiten durch einen obersten Hof entschieden zu sehen, der in dieser Spccialität völlig competente Mit glieder umfaßt, daß dicsem Wunsche Rechnung getra- Iio ^Rkrlick: Ü UKIr. — K „ 15 „ Xoo*t1ick:— „ IS „ Verein bis jetzt 67 öffentliche Aufführungen veran staltet hat, darunter 3 zu wohlthätigeu Zwecken und 7 zu Tonkünstlcrversammlungen (Leipzig 1859, Weimar 1861, Dessau 1865, Altenburg 1868). — Am 28. Febr. wurde im italienischen Theater zu Paris die nachgelassene Mcsse Rossint's ausgeführt; fabelhafte Preise wurden sür d»e Billets gezahlt, namentlich von vornehmen italienischen Musikfreunden. Die erste Solopartie wurde ansgesührt von der Gräfin Pepoli (ehedem Demviscllc Alboni), welche schon lange nicht mehr austretend, doch zu Ehren des Meisters Rossini sang und mit unermeßlichem Beifall. Chor und Orchester waren mehr als 150 Personen stark. Rossini hatte diese Mcsse schon vor mehrcrn Jahren componirt, aber nur für 2 Pianos und eine Orgel, so hat er sie selbst einst in einem Privatkrcise ansgesührt; erst kurz vor seinem Tode inslrumentirte er dieselbe, damit das nicht etwa später und unge schickter Weise geschähe. Der Pariser Correspondent der Wiener „Presse" schreibt über die Ausführung: „Im Ganzen scheint das Werk kein einheitliches; der kirchliche Jndifferentismus schlägt dcn Mcister oft in den Nacken, und zuweilen kommen Passagen vor, als würde nicht der liebe Gott, sondern die Königin Se- miramis angcsungen. Ausgezeichnet hingegen, ja groß artig sind das 6Iveis, einige Stellcn des Oreäo und das äs"»» vei. DaS lixrio »ft auf vier Stimmen mit Orchester- und Orgelbegleitung gesetzt; erschütternd wirkte das 6Iori». Das „yui tollw pevcsls munäG, von zwei Frauenstimmen gesungen, athmet die tiefste Melancholie. Eine herrliche Fuge bildet den Schluß diese- Stückes; Rossini wollte damit zeigen, daß er auch in den Fußstapfen Händel's und Bach s sich mit Glück bewegen kann. Das 8>mc»u, wird von Frauenstimmen ohne Begleitung gesungen. Das Ooäo im ist eine der schönsten, weihevollsten Inspirationen Ros- K. Hoftheater. Freitag, den 12. März, gastirte in Lortzing's romantischer Zauberoper „ Undine" Hr. Wagner vom Herzog!. Hoftheater in Braunschweig als Schildknappe Veit. Herr Wagner ist durch seine Per sönlichkeit wenig sür die Bühne begünstigt; seine Te norstimme ist für derartige Particen in der Höhe aus giebig genug, auch ansprechend im Klange, in der Mittellage indeß von schwachem und dünnem Ton, seine Gesangsausführung gewandt und musikalisch sicher, und namentlich auch deutlich in der Aussprache. Aber eS fehlt ihm jener Grad künstlerisch gediegener Grund- Amtlicher Theil. Dresden, 10. März. Se. Königliche Majestät haben allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der ordentliche Professor der orientalischen Sprachen an der Universität Leipzig, vr. Heinrich Leberecht Flei scher, das ihm von Sr. Majestät dem Könige von Italien verliehene Offizierkreuz des Ordens der italie nischen Krone annchme und trage. Theater und Musik. Hrn. Friedrich Grütz macher, crstcm Violonccllistcn der hiesigen kgl. Hof kapelle, ist die Auszeichnung zu Theil geworden, von der kgl. schwedischcn, unter dcm Präsidium dcs Prinzen Oskar stehenden Akademie der Tonkunst durch Diplom zum Ehrenmitglicde ernannt zu werden. — Wie man uns aus Leipzig berichtet, ist das Quartett sür Piano forte, Violine, Bratsche und Violoncell von Adolph Blaßmann, welckcs zuerst in einer Dresdner Kam- mermusiksoirse zur Ausführung gelangte, in einer Kam- mermusikunterhattung deS Leipziger Zweigvercins des „Allgrmeincn deutschen Musikvereins" am 7. d. sehr beifällig ausgenommen worden. - Einem vom Prof. Karl Riedel in Leipzig erlassenen und von einer An zahl inactiver Mitglieder deS Riedrl'schcn Verein-, an ihrer Spitze Kreisdirector v. Burgsdorfs, mituntrrzeich- netrn Circulare entnehmen wir, daß der Riedel'sch« Telegraphische Nachrichten. Darmstadt, Freitag, 12.März, Nachmittags. lW. T. B.) Die Zweite Kammer verwarf in ihrer heutigen Sitzuna die Forderung der Regierung für Gagen und Löhne der Truppen nach dem neuen Modus. Wien, Sonnabend, 13. März. (W. T. B.) Die „Presse" dementirt die Nachricht von der Sendung deS Kürsten Mensdorss-Dietrichstein nach Rom behufs Beglückwünschung det Papstes zu seiner Secundizferer. Paris, Freitag, 12. März, Abends. (W.T. B.) Die „France" und der „Etenoard" veröffentlichen Artikel, welche sich in durchaus beruhigender Weise über die belgische Angelegenheit aussprechen. Brüssel. Sonnabend, 13. März. (W.T.B.) Der französische Gesandte am hiesigen Hofe, Bi comte de Laguöronnihre, ist wieder hier eingetroffen. Florenz, Freitag, 12. Mürz, Abends. (W.T. B.) Die „Opinione" dementirt officiös die Nachricht, daß die Ankunft Nigra'S, dcS italienischen Gesand ten am Pariser Hose, in Florenz mit Unterhand lungen wegen einer Allianz zwischen Italien und Frankreich gegen Preußen im Zusammenhänge stehe. Ferner dementirt die „Opinione" daS Ge rücht, daß Nigra als Botschafter nach London gehen würde. Die „Italienische Korrespondenz" meldet: Die internationale Commission, welche die Mittel zur Herstellung eines direkten Postdienstes »wischen Brindisi und Ostende prüfen wird, soll am 3. April in Florenz zusammentreten. Alle bei der Krage interesfirten Regierungen werden in derselben ver treten sein. Madrid, Kreitag, 12.März,Abends. (W.T. B.) Der Finanzminister brachte in dcn CorteS einen Gesetzentwurf, betreffend die Aufnahme einer An leihe von einer Milliarde Realen, ein. Cin An trag deS Deputirten Garrido auf einstweilige Sisti- rung der Vorbereitungen zur diesjährigen Conscrip- tion rief eine sehr lebhafte Debatte hervor. Der Kriegsminister General Prim betonte die Noth- wevdlgkeit einer stehenden Armee. Der Antrag wurde schließlich mit 112 gegen 89 Stimmen ver worfen. Cin Comit^, unter dessen Mitglieder sich Orense und Pierrad befinden, hat auf den 14. eine große Kundgebung für Abschaffung der Con- scriptton angekündigt, wozu Alle, welche die Ab- schaffung der Conscription wollen, ohne Unterschied der Partei eingeladen sind. Dem „Jmparcial" zufolge wird der FractionS- vorstand der Majorität die Aufnahme eines Ver treters der demokratischen Ideen in daS Ministe rium fordern. Washington, Kreitag, 12. März. (W.T.B. Kabcltelcgramm.) Das Repräsentantenhaus über wies den Banks'schen Antrag auf eventuelle An erkennung der kubanischen Unabhängigkeit dem Comitö für die auswärtigen Angelegenheiten und vertagte sich hierauf bis zum 6. April. läge der Behandlung und der geschmackvollen Haltung des Vortrags, welcher sich auf unsrer Bühne bisher, mit wenigen Ausnahmen, noch feststehend erhalten hat, auch bei den minder begabten Gesangskräften, und da her zur entsprechenden Vereinigung mit der Gcsammt- heit nothwendig ist und hoffentlich bleiben wird. Des Gastes Spiel ist ohne Natürlichkeit, affcctirt, die Aus führung deS Dialog- überhastet und dadurch öfter un verständlich. Seine Leistung trägt den Stempel löb licher Mittelmäßigkeit und Bühnrnroutint, sthr wohl verwendbar und befriedigend für kleinere Bühnen und in einem beschränkten Rollengrnre. Die Zugkraft reicher und geschmackvoller Ausstat tung dieser Oper hat sich bewährt; sie füllt daS Haus ortwährend und wird noch für mrhrerr Wieder holungen der Vorstellung anhalten, welche durch die Mitwirkendrn so musikalisch anziehend als möglich her gestellt ist. LV.
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