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Dresdner Journal : 05.02.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186902058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18690205
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18690205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1869
-
Monat
1869-02
- Tag 1869-02-05
-
Monat
1869-02
-
Jahr
1869
- Titel
- Dresdner Journal : 05.02.1869
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Freitag, dm 5. Februar. Id»mlr«r»l»,rrisk: I» >«»6,: d l»rr,E„^»tj»I>rU«I» ^Lkrlivk: Slülr. — Hxr 2-xklr. 8t»mp«>-«da5r, ^jtkrllok: 1 „ 15 „ > «a»»«rd»ld a«, »orckck. w.o.tlick: — „ 15 „ Lullö«. ?a»t >»ä Lurrrli»« kiuLdwero r 1 „ 1 8t«wp«1»»»<d1»ss5io»i>. »nstratr«,reist: ^ilr ü«o N»om «iu«r 1 kixe. V»t«r „Lin^«»»QLt" «U» 2«U«: L Hxr. «rschrwr»: 7A,It°I>, mit Xo»-^w« 6«' Soo»- 006 ^boiläi kür ä«o kolx-nckei» °r»E Dres-nerIMmal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 1868 «Lvixl. L»p«ckitloo ä»» vreiäoer ^oaro»!», vr«»ä«», L1»ris»»tri»»»» Uo. 7. Instralenamitchme »urwürt«: Lstr^»: k» v»^»oi>r,^,», ( omnui^oale äe, vr«»ön«r louro»!», «devä«,.: 8. Liroi-i», kvoi>« «»mdarx l-rll»- Voai.„, L»r1ulr 61,0>-iv,'»«>>«, Ku-Uk., Kar««», ILvooi-r« 5lo,i»; Lr»m«». L kcni-urr«, Lr«»I»u^ 8^«o»x'i Xnooneeudur«»u, 8,L» L 1'»»viiv; knmilkiu't ».N.: lluckk.; löl»; ^0 NLo»»r», k»ri»: Lvi.i.i»il L60., (S, kl»c« ä» l» Louri«); kr»x: t». Lo,i.lL»', Lu-Ul»., Vi«»: ^1,. Oe»»i.i». Ämtlicher Theil. Dresden, 30. Januar. Se. Majestät der König haben allergnädigst geruht dem Stößer in der Löwen- Apotheke zu Glauchau Karl Friedrich Steinbach die zum Albrechtorden gehörige Medaille in Silber zu verleihen. Bekanntmachung. Seine Königliche Majestät haben auf Bortrag deS Justizministerium-, nach den Vorschlägen der Handels kammern, für die nächstfolgenden sechs Jahre vom An fang de- Jahres 1869 an gerechnet zu Ergänzung de» kaufmännischen Richterpersonal» 1) de» Handelsgericht» zu Zittau: den Kaufmann Karl Friedrich Hermann Ströhmer daselbst zum wirklichen Mitgliede, inglcichen den Kauf mann Wilhelm Scheven daselbst zum Stellvertreter; 2) des Handelsgerichts zu Löbau: die Kaufleute Joseph Lissel und Theodor Schuberth daselbst, jenen zum wirklichen Mitgliede, diesen zum Stellvertreter; 3) des Handelsgerichts zu Bautzen: den Fabrikbesitzer Bernhard OSkar Grimm daselbst zum wirklichen Mitgliede, sowie den Kaufmann Ludolf Koch daselbst zum Stellvertreter; 4) des Handelsgerichts zu Dresden: den Kaufmann und Consul Gottwald Ludwig Hesse daselbst zum wirklichen Mitgliede, ingleichen den Kauf mann Carl Eduard Pietsch daselbst zum Stellvertreter; 5) des Handelsgerichts zn Pirna: den Kaufmann William Nicolai daselbst zum wirk lichen Mitgliede, ingleichen den Kaufmann Ferdinand Thamerus daselbst zum Stellvertreter; 6) des Handelsgerichts zu Freiberg: den Fabrikant Friedrich Hermann Richter daselbst zum wirklichen Mitgliede, ingleichen den Kaufmann Bem- Hard Krüger daselbst zum Stellvertreter; 7) des Handelsgerichts zu Meißen: den Kaufmann Ernst JustuS Burkhardt daselbst zum wirklichen Mitgliede, sowie den Fabrikant Theodor Zschille in Großenhain zum Stellvertreter; 8) des Handelsgerichts zu Oschatz: den Fabrikant Carl Friedrich Kunze in Oschatz zum wirklichen Mitgliede, ingleichen den Kaufmann Friedrich Adolph Bätz daselbst zum Stellvertreter; 9) de» Handelsgerichts zu Leipzig: die Kaufleute Friedrich Brückner und Carl Robert Kästner daselbst zu wirklichen Mitgliedern, sowie die Kaufleute Ferdinand Anton Dürbig, Otto Holtze, Theodor Rosenstock und Robert Julius Herfurth daselbst zu Stellvertretern; 10) des Handelsgerichts zu Borna: den Kaufmann Gottlieb Albin Handwerk in Borna zum wirklichen Mitgliede, ingleichen den Kaufmann R. Strckner in Pegau zum Stellvertreter; 11) des Handelsgerichts zu Mittweida: den Kaufmann OSwald Just daselbst zum wirklichen Mitgliede; 12) des Handelsgerichts zu Chemnitz: den Kaufmann Franz Kunath daselbst zum wirklichen Mitgliede, sowie die Kaufleute Ludwig Krenkel, Ge org Eduard Keller und Otto Bothfeld zu Stell vertretern; 13) des Handelsgerichts zu Annaberg: die Kaufleute Georg Adler und Hans Hellweg in Buchbolz, ersteren zum wirklichen Mitgliede, letzteren zum Stellvertreter; 14) deS Handelsgerichts zu Eibenstock: den Kaufmann Carl Dörffel in Eibenstock zum wirk lichen Mitgliede, ingleichen den Kaufmann Moritz Hirschberg daselbst zum Stellvertreter; 15) deS Handelsgerichts zu Zwickau: den Kaufmann Louis Mosebach in Zwickau zum wirk lichen Mitgliede, sowie die Kaufleute Friedrich Robert Ploß in Reichenbach, Carl Heyroth in Zwickau, Hermann Kürzel in Crimmitschau und Eduard Beckert in Werdau zu Stellvertretern, endlich 16) des Handelsgerichts zu Plauen: den Kaufmann Alexander Factlides daselbst -um wirklichen Mitgliede, ingleichen den Kaufmann Theodor Hoffmann daselbst zum Stellvertreter allergnädigst ernannt. Dresden, am 26. Januar 1869. Ministerium der Justiz. vr. Schneider. RabS. Nichtamtlicher THE Übersicht. Telegraphische Nachrichten. TageSgeschichte. Dresden: Hosball. — Berlin: Die Auseinandersetzung in Frankfurt. Herrenhaus- Verhandlungen über das Jagdpolizeigesetz. Vermisch tes. — Posen: Oberpräsidentenernennung. — Frankfurts. M.: Die Auseinandersetzung zwis^n Staat und Stadt. — Karlsruhe: Beitritt zur Sprenggeschoßerklärung.— Wien: Kammerverhaich- lungen.— Paris: Aus Algerien. Procrß der Prin zessin v. Beauveau-Craon. — Florenz: Dementi. Der König in Neapel. — London: Procrß. — Stockholm: Vom norwegischen Stvrthing. — Ko »- stantinopel: Confessionelle Differenzen. PaH- fication Kandias. — Bukarest: Kammnveryand- lungen. — New-Uork: Vom Congreß. Deutsch amerikanischer Vertrag über Auswandererschutz. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Ostrau.) Statistik und BolkSwirthschaft. EingesandteS. Feuilleton. Inserate. TageSkaleuder. Börse«- nachrichten. Telegraphische Nachrichten. Weimar, Donnerstag, 4. Februar. (Tel. deS Dresdn. Journ.) AlS gestern Abend der Großher- zog, aus dem Theater kommend, durch die Schiller straße fuhr, schlug ein Conditorgehilfe mit dem Schirm in den Wagen Sr. k. Hoheit. Der Thäter, welcher sinnlos trunken war, wurde sofort vo« Leibjäger festgenommen. Karlsruhe, Mittwoch, 3. Februar. (W.T W) Durch landesherrliche Verordnung wird die Weir- liche Heier hx,. Sonn- und Festtage neu geregelt. Für eine gewisse Anzahl von Feiertagen wird die selbe mehr oder weniger eingeschränkt. Wien, Mittwoch, 3. Februar. (Tel. d. Boh.) Der König von Griechenland soll die Demission Delyannis angenommen und Rangabe zur Uever- nähme des Portefeuilles berufen haben. Die befriedigende Antwort Griechenlands, we sentlich durch die persönliche Einflußnahme deS Königs veranlaßt, gelangt schon heute nach Paris. " Paris, Donnerstag, 4. Februar. (W. T.B.) Die , Agence Havas" meldet, daß Oberst SonniS in Laauat (Südalgtrien) mit 1200 Mann am'2. d. 3800 Araber der TribuS des Sidi-Scheikh geschlagen hat. Letztere verloren 70 Tobte, die Franzosen einige Verwundete. Man hofft, daß die Ruhe wieder hergestellt ist. Oberst SonniS verfolgt den Feind westwärts. (Vgl. unter „TageSgeschichte .) Florenz, Mittwoch, 3. Februar, Abends. (W. T.B.) Die Deputirtenkammer hat ihre Sitzungen bis zum 17. August vertagt. Laut einem Telegramm aus Athen hätte daS Cabinet BulgariS die Entscheidung der Conferenz verworfen und seine Demission gegeben. (Die Rich tigkeit dieser Meldung vorausgesetzt, so würde aus der selben zugleich gefolgert werden dürfen, daß König Georg dem Beschlusse des Ministeriums seine Sanctton ver sagt hat. D. Ned.) TageSgeschichte. Dresden, 4. Februar. Dem gestern Abend im königlichen Schlosse stattgefundenrn vierten Hofballe (Kammerball), zu welchem gegrn 300 Einladungen ergangen waren, geruhten Ihre Majestäten der König und die Königin beizuwohnen. Auch Ihre königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Frau Kronprinzessin und Prinz und Frau Prinzessin Georg, sowie Se. königliche Hoheit der Erbgroßherzog von Mecklenburg- Schwerin und Ihre Hoheiten die Prinzessinnen Friedrich und Auguste von Schleswig - Holstein - Sonderburg- Glücksburg haben an demselben Theil genommen. — Der letzte diesjährige Hofball wird nächsten Dienstag stattfinden. * Berlin, 3. Februar. Die an das Abgeordneten haus gelangte Vorlage beweist, daß die Regierung beabsichtigt, die Auseinandersetzung zwischen Staat und Stadt in Frankfurt a. M. einer endlichen Er ledigung zuzuführen. Die heutige „Prov.-Corresp." spricht sich über diese Angelegenheit in folgender Weise aus: „Die vormalige freie Stadt Frankfurt hatte be kanntlich die doppelte Eigenschaft eines souveränen Staats und einer städtischen Commun. Bet dem Ein tritte Frankfurts in die preußische Monarchie mußten daher die Einnahmen und Ausgaben, welche nunmehr rechtlich auf den neuen Staatsverband übergingen, von denjenigen, welche der Commun zu verbleiben hatten, gesondert werden. Diese Auseinandersetzung stieß auf große Schwierigkeiten; ein darüber bereits vereinbarter Vertrag (Receß) wurde von den frühern städtischen Collegien nicht genehmigt, und spätere Verhandlungen führten ebenso wenig zum Ziele. Die Stadt Frankfurt reichte dem Könige im vorigen Sommer ein Nechts- gutachten eines bekannten Rechtsgelehrten ein, nach welchem die Stadt vorthrilbaftere Bedingungen in An spruch nehmen zu dürfen meinte. Der König beauf tragte nunmehr seinen höchsten juristischen Rath, das Kronsyndikat, mit einer Prüfung der Rechtsfrage; das Gutachten desselben bestätigte jedoch im Wesentlichen die Auffassungen, von welchen die Regierung bei den bisherigen Verhandlungen ausgegangcn war. Die Re gierung hegt nach wie vor den Wunsch, zu einer ver traulichen Verständigung mit der Stadt Frankfurt zu gelangen und die zu schließende Vereinbarung dem Landtage zur Genehmigung vorzulegcn; sie wünscht nach wie vor den Gesinnungen des Wohlwollens Aus bruck zu geben, welche der König für die Stadt Frank furt hegt, ebenso den Rücksichten, welche die Negierung der Stadt Frankfurt in Betracht ihrer frühern souve ränen Stellung gern angedeihen läßt. Auf der andern Seite aber muß die Regierung den dringenden Wunsch haben, die Auseinandersetzung nicht aufs Ungewisse hinaus noch länger zu verzögern. Sie hat deshalb dem Landtage den Entwurf eines Gesetzes über die in Rede stehende Auseinandersetzung in Gemäßheit des Rechtsgutachtens des Kronsyndikats vorgelegt, gleich zeitig aber oem Magistrat zu Frankfurt anheimgestellt, noch jetzt und vor der Beschlußnahme über dieses Gesetz neue Verhandlungen wegen einer vertragsmäßigen Re gelung der Sache anzuki'üpfen. Im Interesse der Stadt Frankfurt ist zu wünschen und zu hoffen, daß der Ma gistrat diesen Weg betreten möge." — Die „N. A. Z." schreibt: Es ist vielfach die Ansicht verbreitet, daß die Gewerbeordnung fürs Erste nicht wieder vor den Reichstag gebracht werden würde, nachdem für die nächsten Bedürfnisse durch das sogenannte Nothgcwerbegesetz gesorgt worden. Diese Ansicht ist jedoch irrig, denn, wie wir hören, wird die Gewerbeordnung eine der ersten Vorlagen in der be vorstehenden. Reichstagsscsston bilden, und wird dabei auch das Preßgewcrbe als Bundesangelegenheit geregelt werden. — Da in Antrag gebracht worden ist, daß der Norddeutsche Bund auch mit dem Bey von Tunis einen Handels- und Schifffahrtsvertrag nach dem Grundsätze der Behandlung auf dem Fuße der meistbegünstigten Nation abschließen möge, so sind zu ¬ nächst die Handelskammern durch den Handelsmtnister veranlaßt worden, sich darüber zu äußern, ob die Han delsverbindungen zwischen dem Norddeutschen Bunde und Tunis den Abschluß eines solchen Vertrages als wünschenswerth erscheinen lassen. Es ist ihnen zugleich anheimgestellt, ihren etwaigen besonder» Wünschen dabei Ausdruck zu geben. — Die Berathungen des Staats- ministeriums über die Feststellung der Grundlagen für die Besprechungen, welche über die Reform der Kreisverfassung mit Mitgliedern beider Häuser des Landtages gehalten werden sollen, sind, wie man hört, jetzt zum Abschluß gebracht. Die vertraulichen Be sprechungen werden das ganze Gebiet der in Frage stehenden Reform umfassen. — Unter den Vorlagen, welche für die nächste Zeit im Landtage noch in Aussicht stehen, wird sich auch die auf das Versiche rungswesen bezügliche befinden. Es ist dazu, dem Vernehmen nach, die allerhöchste Ermächtigung bereits ertheilt. — Der Chefpräsident des Appellationsgerichts zu Frankfurt a. O., geh. Oberjustizrath v. Scheller, hat die nachgcsuchte Entlassung erhalten, und der seit herige Vicepräsident vr. Slmson ist zum Chcfpräsiden- ten dieses Gerichts ernannt worden. Diese Beför derung macht eine Neuwahl zum Reichstage nothwen dig, dessen Präsident vr. Simson bisher war. Die Neuwahl wird noch vor Zusammentritt des Reichstags (Anfang März) erfolgen. Wie der „Nat.-Ztg." aus Frankfurt a. O. geschrieben wird, ist die Wiederwahl des Herrn vr. Simson vollkommen gesichert. — In der „Kreuzztg." erklären zwei Freiherren v. Eschwege in Kassel, daß sie die einzige» Mitglieder dieser Fa milie sind, welche Adjutanten des Kurfürsten von Hes sen waren, daß sic aber mit dem Hietzinger Comite niemals in Verbindung gestanden haben. * Berlin, 3. Februar. Das Herrenhaus hat heute die vorgestern abgebrochene Specialbcratbung des Commissionsberichts über das Jagdpolizeigesetz sortge- sctzt. Zunächst waren die KZ 4 — 10 zur Dlscusswn gestellt, welche über die Zusammenlegung gemeinschaft licher Jagdbezirke handeln; die Commission will die Hauptcntscheidung hierüber dem betreffenden Gemeinde vorsteher, ein Amendement Bernuth den betheiligten Grundbesitzern, cvent. den Gemeindebehörden überlassen. Nach einer unerheblichen Debatte wird bei der Ab stimmung tz 4 mit einem Zusatze der Commission über die Teichjagd in folgender Fassung angenommen: „tz 4. Grundstücke, welche nicht für sich ein selbstständi ges Jagdrevier (8 2) bllden, werden nach de» in 88 5—10 folgenden Bestimmungen zu gemeinschaftlichen Jagdbezirken vereinigt, oder einem der 8 2 Qire. ». bezeichneten Jaqdre- vicre zuaelegt. — Die Besitzer von zur Fischerei eingerichte ten Teichen sind, so lange diese mit Wasser bespannt sind, befugt, sich mit denselben von dem gemeinschaftlichen Jagd bezirke auszuschließen und die Jagd auf denselben ruhen zu lassen." Der nächste Paragraph wird mit einem Amendement v. Waldaw-Steinhöfel's (Streichung der Beschränkung einer Erhöhung des Minimalmaßes auf 1000 Morgen) in folgender Fassung angenommen: 8 5. Jeder gemeinschaftliche Jagdbezirk muß eine zu sammenhängende Fläche von mindestens 50V Morgen um fassen. (Für den selbstständigen Jagdbezirk genügt be kanntlich schon ein Flächeoraum von 300 Morgen. D. Red.) Durch Beschluß der Provinzialvertretuna kann das Mini- malmaß der gemeinschaftlichen Jagdbezirke auf höher als auf 500 Morgen festgesetzt werden. In den hohenzollern'schen Landen tritt in dieser Beziehung die Regierung an die Stelle der Provinzialvcrtretung, so lange eine solche nicht besteht. Bei tz 7 werden die Amendements Bernuth abgelehnt, aber auch der Commissionsvvrschlag, die Bestimmung über die Zusammenlegung dem Gemeindevorsteher zu überlassen und dafür nach der Regierungsvorlage „Ge- mcindevorstand" wiederhergestellt, so daß derselbe nach dem Beschlusse des HauseS lautet: 8. 7 Unter der Bedingung des 8 5 bildet jeder Gemeinde bezirk einen gemeinschaftlichen Jagdbezirk. Mittelst BcschlusseS des Gemeinde Vorstand es kann dre Tdeilung eines Gc- meindebezirks in mehrere Jagdbezirke erfolgen, jedoch nur dann, wenn jeder Jagdbezirk eine Fläche von mindestens 1000 Morgen enthält. Die 88 8 bis 10 werden dann mit der Modifika tion statt „Gemeindevorsteher" überall zu setzen „Ge Feuilleton Dresden, 4. Februar. Gestern gab der hiesige Orchesterverein unter Direction des Herrn O. Kummer, Kammcrmusikus a. D., feinen zweiten Concertabend in dieser Saison. DaS Programm enthielt die Ouvertüren zur „Heimkehr aus der Fremde" von Mendelssohn-Bartholdy, zu „Vs köte <iu villig« voiaia" von Boirldiru, Symphonie in k äur von Mo zart und die GcsangSvorträge einiger Lieder und der Concertarie vp. 94 von Mendelssohn-Bartholdy. Der Verein bethätigt als Resultat andauernder Liebe zur Sache und sorgfältiger Leitung ein erfreuliche» Fort schreiten. Das Quartett namentlich, dem doch der größte Theil der auSführenden Mitglieder angehörrn wird, hat an Reinheit der Intonation, an gewandter und gleichmäßiger technischer Ausführung recht aner- kennenSwrrth gewonnen; besonder» zeigte dies der Can- tilenvortrag de» zweiten Satze- in der Symphonie und die leichte Behandlung der Passagen in den Allegro- sätzen derselben, und in Boieldieu's Ouvertüre. Nur ist die feurige Eile noch mit ruhiger Beherrschung zu mäßigen, in die der dilettantische Eifer gar gern über geht. Der heitere Charakter der Symphonie, die ein echtes Kind Mozart'scher Laune, lebhaft, voll Empfin dung und Grazie ist, wurde musikalisch gut aufgefaßt und wiedergegeden. Der letzte Satz derselben zeichnet sich al» besonder» originell au». Auch ist bemrrken»- wrrth, daß der zweite Theil ihre» ersten Satze» schon eine Durcharbeitung jene» bekannten (vternotigen) Hauptthema» de» Fugenfinalcs der großen O-äor-Svm phonie enthält. Diese o-ckae-Symphonie wurde 1779 in Salzburg componirt und ursprünglich in drei Sätzen; da» Menuett« ist erst später htozugefü-t. C. v -j- Dresden. Au den zahlreichen Vorlesungen po pulär wissenschaftlichen Inhalts, welche dieser Winter bereits gebracht hat, gesellt sich gegenwärtig noch der Cyklus von Vorträgen, dcn Prof. vr. Ludwig Eckardt aus Wien am 3. Februar im Saale des „Hotel de Po- logne" eröffnete. Eckardt ist bereits durch frühere Vorlesungen in Dresden vorthrilhaft bekannt. Seine Vortragsweise, unterstützt von einem wohlklingenden Organ, ist fließend, frisch und lebendig, und den be herrschten Stoff in glatter, eleganter Form darbietrnd, verfehlt er nicht, seine Hörer zu fesseln. Was die erste Vorlesung betrifft, so unternahm Prof. Eckardt in derselben einen „Ausflug durch daS Gebiet der Aesthetik". Er sprach über Begriff und Wesen der Aesthetik, be- züglich deren Begründung er den Standpunkt der Theisten Karriere, Zeising, Weiße u. s. w. theilt, ver weilte dann bei den Begriffen der Schönheit und ihrer Unterarten, bet der künstlerischen Begabung, ferner der Geschichte de» Kunstwerks, und erörterte schließlich die innere Einheit und Wechselbeziehung der Künste. Im Wesentlichen dürfte man die Begrifftdrductionen, mit welchen sich der Vortragende beschäftigte, in dessen be kannter „Vorschule der Aesthetik" wtederfindrn. Prof. Eckardt wird noch drei Vorlesungen halten, deren nächste Sonnabend, den 6. Februar, stattfindrt und „Albrecht Dürer" behandeln wird. Mit Interesse darf man nach auswärtigen Berichten gerade diesem Vor trage entgegensetzen. Die Wandgemälde i« Kreuzgavgr de» Panlianm» zu Leipzig. j In Leipzig hat man neuerdings eine Reihe in teressanter alter Wandgemälde bloßgelegt und restau- rirt, wodurch die Kunstdenkmäler Sachsen», wie insbe sondere der eben nicht große Vorrath au Malereien des Mittelalters in erfreulicher Weise bereichert worden ist. Die Gemälde befinden sich im Dominicanerkreuz gang zu St. Paul. Das Dominicanerkloster, das be reits rm 14. Jahrhundert vor vielen andern Klöstern des Meißner Landes in großem Ansehen stand, stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Nach Aushebung der Leipziger Klöster wurden die umfangreichen Ge bäude des Dvminicanerklosters im Jahre 1541 der Universität überlassen. Von den ursprünglichen Bau lichkeiten des Klosters ist wenig noch erhalten; die alte, dem Apostel Paulus geweihte Kirche, gegenwärtig Pau- linerkirche genannt, welche 1272 gegründet sein soll, ist später theilweise wenigstens umacbaut worden. Nach noch vorhandenen Inschriften und Jahreszahlen scheinen besonders in den Jahren 1487 und 1488 wesentliche Veränderungen der Gebäude stattgefunden zu haben. Auch das sogenannte alte Paulinum, in früherer Zeit Bibliothecana benannt, wurde davon berührt. In einem der ältesten Theile dieses Gebäudes, dem Flügel des Kreuzgangcs, welcher jetzt als Durchgang von der Stadt au» nach dem neuen Universiiätsgrbäude, dem Augusteum, den Promenaden u. s. w. führt, traten im Juli 1836, als infolge bedeutender in dem Gebäude vorgenommener Veränderungen auch daS Gewölbe und die Wände dieses Kreuzganges von Neuem übertüncht werden sollten, indem der bisherige Putz abgestvßen wurde, an der Wand rechts von der Stadtseite her Gemälde zu Tage, von deren Vorhandensein Niemand bi» dahin auch nur eine Ahnung gehabt hatte. Bei dem Interesse, da- sich für den Fund kundgab, setzte der damalige UniversitätSbaudirrctor, Prof. Geutcbrück, die beabsichtigte Uebertünchung btt auf Weiteres aus. Der UniversttätSbibliothekar, Hofrath vr. GerSdorf, unterzog dir Malereien einer nähern Untersuchuna, ob und welchen Werth dieselben für die Kunstgeschichte haben möchten, und gelangte zu dem Resultate, daß sie von sehr ungleichem, überhaupt relativem Kunstwcrthe, immerhin aber als Versuche und uut Rücksicht auf ihr Alter und die Seltenheit solcher Kunstdenkmale beach- tenswerth seien. Gersdorf theilte die Malereien, dem Charakter der Zeichnung wie der Sprache der Urber- schriften nach, der ersten Hälfte des 15. Jahrhundert» zu. Die Künstler suchte er in den Conventualen dc» Klosters selbst, was insofern nicht unwahrscheinlich sei, als die Kunst, wie in den Klöstern überhaupt, so na mentlich in den Meißnischen, vielfach gepflegt worden, wie dies u. A. aus verschiedenen Malereien, welche sich in dcn handschriftlichen Schätzen der Leipziger Uni versitätsbibliothek vorfinden, hervorgehe. vr. Gersdorf theilte diese Resultate seiner Untersuchung in einem Vortrag in der deutschen Gesellschaft zu Leipzig am 11. November 1850 mit, welchen Vortrag auszugsweise nebst zwei Tafeln Abbildungen das „Deutsche Kunst blatt" bracht. Da man an der Möglichkeit einer Re stauration zweifelte, wurden die Gemälde im I. 1864 bis auf zwei Schildbögrn endlich wieder übertüncht. Im Jahre 1867 bildete sich in Leipzig ein „Verein für Geschichte Leipzigs". Die artistische Section dieses Vereins nun zog auf Anregung ihres Vorstandes, de» durch verschiedene bauwissrnschaftliche Schriften bekann ten Architekten vr. O. MotheS, die Restauration der Wandgemälde wieder in Erwägung, und nach erhalte ner Älaubniß der Universität ging man im Sommer 1868 daran, sieben der Schildbögrn in dem oben ge nannten Kreuzgang wieder von der Tünche zu befreien und die so bloßgelegtrn Gemälde zu rrstauriren. Diese» schwierige Unternehmen ist in uneigennütziger Hingcbuna mit großem Fleiß von den Künstlern: Maler CH. Zuccht und W. Deimling, Lithograph C. Römer, Zeichner W. Heine, DecorationSmaler A. Maladin-ki, Lylograph
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