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Dresdner Journal : 02.02.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186902022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18690202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18690202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1869
-
Monat
1869-02
- Tag 1869-02-02
-
Monat
1869-02
-
Jahr
1869
- Titel
- Dresdner Journal : 02.02.1869
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Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Departement der Justiz. Ehrenbezeigungen. Die zeitherigrn Referendare des GerichtSamte» Stochen, Otto Orsterwitz, de» GerichtS- amtes Bischofswerda, Karl Gustav Oertel, des Be zirksgerichts Leipzig, Max Gustav Neisse, deS Be zirksgerichts Freiberg, ve. Eberhard Moritz Neubert, steril nun sollten sämmtltche Statthalter de» Landts das Inventar der in den vetrefsenden Kirchen ausbe wahrten Schätze aufnrhmen. Die Neaction hatte Wind von dem hierauf bezüglichen geheimen Rundschreiben der Regierung bekommen, und es ist ihr gelungen, durch Aufhetzung deS Pöbel» die öffentliche Ordnung in schwerster Weise zu stören. Der Statthalter von Burgos ist ermordet, sein Jnspector verwundet wor den, als sie den Auftrag der Regierung auSführrn wollten. Die Freiwilligen der Freiheit mußten die fanatische Bande mit dem Bayvnnet auseinandertrri- ben; man machte fünfzig Gefangene und war gcnöthigt, den Belagerungszustand zu verhängen. Heute erklärt ein Drcret des Handelsministcrs alle Archive, Biblio theken, Cabinrte und andere wissenschaftliche, künstle rische oder literarische Sammlungen, welche den Kathe dralen, Capiteln, Klöstern und militärischen Orden ge hören, für Nationaleigenthum. Dieselben werden dem öffentlichen Gebrauch anheimgegeben und in den na tionalen Bibliotheken, Archiven und Museen aufbe wahrt, nur die Bibliotheken der Seminare verblei ben dem Clerus. Das Decret erwähnt eine Menge von Fällen, wo die kostbarsten Schätze, Urkunden und Alterthümer durch die Unwissenheit oder Habsucht der klerikalen, durch Unbilden des Wetters und andere Ursachen zu Grunde gegangen sind, während die Na tionalbibliotheken das Lob verdienen, nichts von dem ihnen anvertrauten Gute verloren zu haben. — General Dulce hat aus Cuba telegraphisch ge meldet, daß in Havana ein unbedeutender Aufstand aus brach. Die Ruhe wurde bald wieder hergestellt; die Jnsurrection auf der Insel ist im Abnehmcn. Kopenhagen, 30. Januar. (H.N.) Uutcrm 27.d.M. ist der Hofjägermeister, Graf C. C.S. Dann cskj old - Samsöc, wie die Blätter jetzt melden, zum Hofchcf beini Kronprinzen von Dänemark ernannt worden. — Die Aussteuersumme und das Nadelgeld für das kron- prinzliche Paar wurden definitiv einstimmig ohne DiS- cussion auch vom Landsthing genehmigt. In der isländischen Sache sprachen Lehmann und Fischer gegen Islands Forderungen, Ploug dagegen war zu Gun sten Islands. Der Justizministcr wies dem Lands, thing die Verantwortlichkeit zu, wenn der Ausgleich jetzt, da auf Island eine gute Stimmung vorhanden sei, dennoch scheitern sollte. Das Princip, welches dem Landsthingsgutachten zum Grunde liegt, ist ein wesentlich anderes, als das des Regierangsentwurfs; jenes verlangt unter Anderm einen dem Reichstage verantwortlichen Minister, während der Regierungs- cntwurf die isländischen Angelegenheiten als lediglich dem Althing und dem König beikommend hinstellte und deshalb einen Beitrag von 50,000 Thlr. für immer feststellte. Das Gutachten stellt den dauernden jährlichen Beitrag auf 15,000 Thlr., den temporären auf 30,000 Thlr. in den ersten 10 Jahren fest. Als Untcrändcrungsvorschlag hat Ploug jedoch vorgeschla- geu, daß der feste Beitrag bis auf 30,000 Thlr. er höht werden soll. St. Petersburg, 26. Januar. Der königl. säch sische Gcneralconsul und großherzoglich sachscn-wei- marische Konsul in Warschau, Bankier Stanislas Lesser, hat der „Senatszeitung" zufolge nunmehr auch das Exequatur als königl. bayerscher General- cvnsul für das Königreich Polen erhalten. — Zum russisch-griechischen Erzbischof für Lithauen in Wilna ist der bisherige Erzbischof von Charkoff er nannt worden. Konstantinopel, 23. Januar. (Levantepost.) Der russische Konsul erklärte, daß ein von russischen Unterthanen angekauftes Schiff das Recht habe, die russische Flagge zu führen, welcher Nationalität auch die Bemannung angehöre. Bukarest, 30. Januar. (Tel.) Im Senate beant wortete der Justizminister die wegen der Kammerauf lösung eingebrachte Interpellation mit der Erklärung, daß die Regierung dis jetzt keinen Grund habe, die Kammern aufzulösen, da kein ernster Conflict vorge kommen ist. * Athen, 29. Januar. Wie bereits gemeldet, ist Graf Charles Malewski hier eingetroffen, und gestern hat nun der französische Gesandte, Baron Baude, der Regierung die Gesammterklärung der Conferenz- mächte nebst einem Schreiben des Marquis de Lava- lette an den Minister des Aeuüern, Delyannis, über geben. Dem griechischen Cabinet ist für die Antwort eine achttägige Frist bewilligt, man hofft indeß, daß die Regierung sich früher entscheiden wird. In Kon stantinopel aus Athen eingegangene Nachrichten melden, daß das griechische Ministerium bezüglich der Entscheidung über Annahme des Conferenzbeschlusies in zwei Parteien gespalten sei. Vier Minister hätten für Annahme des Conferenzbeschlusies, drei, worunter Vulgaris, gegen dieselbe gestimmt. Aokuhama, 30. December. (Tel.) Die japanesische Regierung theilte den fremden Repräsentanten die Oeff- nung des Hafens von Nogata officiell mit. Aus New-Bork, 13. Januar, wird geschrieben: Im Repräsentantenhause wie im Senate sind neuer dings Vorschläge eingebracht worden, welche ein Pro- tectorat über Mexico, über Cuba, über verschiedene südamerikanische Republiken u. s. w. befürworten. Diese Protectoratspläne scheinen allgemach im Kongreß Mode werden zu wollen; im Vordergründe derselben steht ein Antrag von General Banks, den beständigen Wir ren auf Haiti und San Domingo durch ein Protekto rat der Vereinigten Staaten ein Ende zu machen Der Ausschuß für außergewöhnliche Angelegenheiten, wel chem der Antrag zugewiesen wurde, hat sich jedes Ur theils enthalten und die Berichterstattung erlaubt, so daß da- Haus durch Abstimmung zu entscheiden ver mag. Die Debatte wird noch im Laufe dieser Woche stattsinden. Mexico scheint übrigens eines amerika nischen Protectorats eben so sehr zu bedürfen, wie Haiti; der Schatz ist leer, die Beamten sind unehrlich, jede Achtung vor dem Gesetze ist geschwunden, und eine neue Revolution ist im Anzuge. Dieselbe hat den Ge neral Alatorre zum Führer, welcher Juarez zu stürzen und Porfirio Diaz an die Spitze des Staates zu stel len beabsichtigt. Dresdner Nachrichten vom 1. Februar. b. Der pädagogische Verein, der in den 36 Jahren seines Bestehens so manches gute Samenkorn ausgestrrut hat, das für die Schule, für die Kinder welt und für den Lehrerstand segnende Frucht getragen, feierte Sonnabend den 30. Januar in geistig gehobe ner Weise seiu Stiftungsfest, das sich einer zahl reichen Versammlung, unter der sich auch die Ehren mitglieder Generalmajor a. D. Aster, Stadtrath a. D. Gehe und Kanzleirath Zschille befanden, erfreute und außerdem durch die Gegenwart der Herren Kirchen- und Schulrath Mey, Sup. Vr. Meier, ?. Schu bert erhöht wurde. Die Feier fand im Saale der Schule des „Verein- zu Nath und That" statt, und begann Abends A7 Uhr mit dem Gesänge der 2 ersten Strophen eines das Thema der Festrede berücksichtigenden, für das Fest besonders gedichteten Chorals von A. Lansky. Die nun folgende Festrede hielt Herr Schul director Ernst Fischer frei über den Satz: „Die Ge duld, die Krone der Lchrertugendcn", indem er 1) das Wesen der Geduld überhaupt kennzeichnete, 2) angab, wie der Lehrer insbesondere sich dieselbe erwerben könne, und 3) den Segen dieser Lchrertugend schilderte. Der Festredner verstand es, sowohl durch den geistreichen In halt, als nicht minder durch die überaus geglättete Form seines Vortrags die Zuhörer zu fesseln, und zeugten insbesondere die mehrfach cingestreuten Aus sprachen elastischer und pädagogischer Schriftsteller älte rer und neuerer Zeit von seiner literarischen Bildung. Derselbe hat sich bereit finden lassen, seinen Vortrag durch die „ Sächsische Schulzeitung " größern Kreisen der Lehrerwelt vorzuführen. Nach ihm betrat die Red nerbühne der Sekretär des Vereins, Herr Schuldirec tor Kretzschmar, indem er der Versammlung das Lebens bild des Vereins bezüglich des zuletzt zurückgelegten Jahres in einfach-herzlicher und ansprechender Weise vorführte. Der Gesang der 3. Strophe des betreffen den Chorals endete A8 Uhr die ernste, würdige Feier, die auf Geist und Herz der Theilnehmer einen wohl- thuenden Eindruck hinterließ und bei ihnen den Wunsch zum Ausdruck brachte: der Verein möge noch lange das schöne Band sein, das die meisten Lehrer hiesiger Stadt zu gemeinsamer Arbeit für die heiligen Zwecke der Schule umschlingt! — g. Vorgestern (Sonnabend) feierte der Gewerbe verein unter zahlreicher Betheiligung seiner Mitglie der in dem festlich geschmückten Saale der „Central halle" sein Stiftungsfest, an welchem diesmal auch Damen rheilnahmen. Die Reihe der Toaste wurde durch den ersten Vorstand, Herrn Kaufmann Walter, eröffnet, indem derselbe in begeisterten Worten der hohen Fürstentugenden unser» erhabenen Königs: „Weisheit, Gerechtigkeit, Liebe" gedenkend, ein Hoch auf Se. Ma jestät den König Johann ausbrachte. Hieran schloß sich zunächst ein von dem zweiten Vorstand, Herrn Pho tograph Schütze, ausgebrachten Toast auf die Behör den. Fräulein Mühle, eine Schülerin der rühmlich be kannten Frau Börner-Sandrini, erfreute die Versamm lung durch einige mit großem Beifall aufgenommene Gesangsvorträge. Ernste und heitere Trinksprüche wechselten mit humoristischen Tafelliedern, welche zum Theil stürmischen Applaus hervorriefen, ab. Die durch ihre originelle humoristische Auffassung sich auszeich nende Vorstellung lebender Bilder zu Schiller'-: „Gang nach dem Eisenhammer", sowie das Erscheinen einer „ geisterhaften Punschgesellschaft" trugen ebenfalls zur Erhöhung der Tafelfreuden bei. Von Herrn Director Clauß angeregt, wurde eine Sammlung zum Besten der Preuskerstiftung veranstaltet, welche 25 Thlr. 28 Ngr. 6 Pf. ergab. >v Die von der „Saloppe" stromaufwärts bis über Pillnitz hinaus gestandenen Eismass rn sind bei der eingrtretenen gelinden Witterung am Sonnabend zu sammengerückt und gestern Abend in Abgang versetzt worden, haben jedoch unterhalb Kötzschenbroda sich wie derum festgesetzt. Bis zum 29. Januar erstreckte sich die feste Eisdecke von der Strupprnbachmündung ab mit wenig offnen Stellen bi» nach Postrlwitz, und waren überall an den Fährstrllen die Uebergänge über da» Ei» abgesteckt. sonach die Ausweisung der Hellenen auch dieser Kate gorie bis zur Vollendung der Revision der Unterthan- schaftStitel einstweilen suspendirt. Wenn sie zur otto- manischen Nationalität zurückehren, ist ihnen ohnehin der weitere Aufenthalt in der Türkei gestattet. Es be schränkt sich daher die Maßregel der Ausweisung nur auf Malviventen, deren agitatorischen Wirken der Ahn duna der Landesgesetzr verfällt. Lemberg, 29. Januar. (Drb.) Der Landesaus schuß verweigert der Stadt Krakau, ihre Petition wegen Einführung der Collrgialgerichte und der Frie densrichter dem Ministerium zu unterbreiten, weil die Resolution des galizischen Landtags die Civil- und Strafgesetzgebung den Landtagen vindicire. — Die Statthalterei setzte den Landesausschuß am Schluß des vergangenen Monats in Kenntniß, daß Se. Majestät die Debatten und Beschlüsse, welche in der letzten gali zischen Landtagssession stattgefunden haben, zur Kennt niß zu nehmen geruhte, jedoch mit der Reserve, später definitive Entschlüsse in denjenigen Fragen zu fassen, welche zur Gesetzeskraft der allerhöchsten Sanktion be dürfen. Paris, 30. Januar. Ein Pariser Telegramm der „N. Pr. Z." meldet, daß laut aus Athen ctngegan- genen Nachrichten das griechische Cabinet in Bezug auf die Beschlüsse der Conferenz nachgegeben habe. Ein Korrespondent der „Köln. Z.", welche übrigens diese Nachricht bestätigt, berichtete vor einigen Tagen, daß im«>chooße der Konferenz der Antrag cingebracht wor den sei, dem Könige Georg eine gleichsam inter nationale Schutzwache zur Verfügung zu stellen, damit derselbe so im Stande sei, selbst gegen das An drängen der überreizten Patrioten Athens seine fried- lichern Gesinnungen durch Annahme der Conferenz- erklärung zu ermöglichen. Diese Information ward gestern vom „Public" bestätigt, mit dem Zusatze jedoch, daß cs der preußische Bevollmächtigte gewesen, der namens seiner Regierung diesen Vorschlag gemacht habe. — >Der Cassationshof hat in der Baudin'schcn Angelegenheit jetzt sein erstes Urtheil gefällt. Es handelte sich um den „Independent du Centre", der wegen seiner Verurtheilung an ihn appellirt hat. Der Gerichtshof erklärte, daß die Tribunale den zweiten Artikel des Sicherheitsgesetzes vollständig richtig ge würdigt hqjten und die Eröffnung der Subscription zu Gunsten Baudin's keine vereinzelte Thatsache sei, sondern ein Manöver, dessen Ursprung auf dem Pa- riser Kirchhof von Montmartre zu suchen sei. Bern, 27. Januar. In dem tessiner Bis- thumsstreitc ist endlich nun auch der letzte streitige Punkt, der den bündtner Gemeinden Poschiavo und Brusio zukommende Antheil an dem bei der Ablösung vom Bisthum Como dem Canton Tessin übertragenen bischöflichen Tafelgute, erledigt worden. Dem Can ton Tessin wurde, wie man der „K. Z." schreibt, dir Auszahlung einer Summe von 7200 Francs an jene Gemeinden auferlegt, mit welcher Summe ihre sämmt- lichen weitern Ansprüche getilgt sein sollen. — Georg Fein, der bekannte Republikaner, ist am 18. d. M. in Dießenhofen gestorben. Er war Mitstifter der Frei- schaarenzüge gegen die luzerner Jesuiten, Stifter der deutschen Arbeiterbildungsvereine rc. Brüssel, 28. Januar. (A. Ztg.) In der Stellung des Grafen von Flandern ist durch das Ableben des Herzogs von Brabant keine Aenderung eingetre ten; sie bleibt die eines eventuellen Thronerben, entbehrt also des Charakters eines präsumtiven Thron erben. Sonach kann von seinem Eintritt in den Se nat keine Rede sein. So lange noch ein directer männ licher Nachkomme des regierenden Königs präsumirt werden kann, bleiben Titel und verfassungsmäßige Vor rechte eines präsumtiven Thronerben ohne Inhaber. In diesem Sinne hat sich nun auch das officiöse Or gan der Negierung, das „Echo du Parlement", aus gesprochen. — Am 24. d. Mts. starb auf Schloß Ar- genteau in vorgerücktem Alter der Graf Mercy-Ar- genteau; unter Napoleon verwaltete er die Stelle eines Kammerherrn und eine Zeit lang die eines Ge sandten in München; nach der Bildung des Königs reichs der Niederlande war er Staatsrath und Gou verneur von Brabant. Florenz, 30. Januar. (Tel.) Heute ist der König in Begleitung des Conseil-Präsidenten und des Justiz- Ministers nach Neapel gereist, von wo er am 10. Fe bruar zurückkehren wird. — Die Deputtrtenkam- mer, welche gestern den Handelsvertrag mit der Schweiz genehmigte, wird ihre Sitzungen bis zum April ver tagen. — General Cialdini wird morgen hier er wartet. — Die außerordentliche Mission des Generals Cadorna ist, nachdem die Ruhe in den Provinzen Parma, Bologna und Reggio wieder hergestellt worden ist, durch königl. Decret nunmehr wieder aufgehoben worden. — Der preußische Gesandte Graf Usedom hat vorgestern dem Könige das Gesandtschaftspersonal vorgestellt. — (A. Z.) Garibaldi hat brieflich dem Vorschlag Ricciardi'» beigestimmt, zu Neapel eine Friedens- Versammlung zu halten, welche gleichzeitig mit dem ökumenischen Concil in Rom beginnen soll. — In Turin haben ernstliche Mahlsteucrunruhen statt gefunden. Madrid, 29. Januar. (Tel.) Heute früh fand nicht weit von Madrid zwischen einer kleinen Carlistenbande und der Bürgcrwehr ein Kampf statt; es wurden vier Gefangene nach Madrid eingebracht. — Die „Gaceta" kündigt an, daß Hr. Massa Sanguineti zum Gouver neur der Provinz Burgos ernannt worden ist. Meh rere Telegramme, von denen einige von Mitgliedern der republikanischen Partei herrühren, drücken der pro visorischen Regierung die Entrüstung aus, welche das Verbrechen von Burgos hervvrgerufen hat, und bicten der Regierung ihre Unterstützung an. — Eine Korrespondenz der Wiener „Presse" aus Madrid vom 26. d. bringt zu der Ermordung des Civilgouverneurs von Burgos nachstehende Mit- thetlungen: Während das spanische Volk seit der Scp- temberrevolution die größte Pietät gegenüber dem öf fentlichen Eigenthum, den königlichen Besitzungen und Schlössern bewiesen hatte, wird von allen Seiten ge meldet, daß die reichen Kirchen- und Klosterschätze in Sicherheit gebracht werden. Schon ist berichtet wor den, daß Pater Claret die Entfernung von Kirchen- aefäßen deS Escurial im Werthe von 7 Millionen zur Last gelegt werde. Aus der Kirche von Atocha und aus vielen Kirchen Andalusiens sind Kostbarkeiten aller Art und heilige Gefäße in Menge entfernt worden. Da der Ertrag hiervon wenigstens zum größten Theil dazu bestimmt scheint, den Nro» die Mittel zum Bür- grrkriea zu liefern, so verlanate die öffentliche Mei nung schon längst ein Einschreiten der Regierung. Ge- deS Bezirksgericht- Zwickau, Kurt Ferdinand Wilhelm NathustuS, und des Gerichtsamtes Döhlen, Friedrich Adolph Moritz Krasting, haben nach der Bestimmung unter V der Verordnung vom 20. Februar 1867 das Dienstprädicat „Assessor" zu führen, auch ist dem Re ferendar dcS Bezirksgerichts Dresden, Julius Hau schild, das Prädicat „Assessor" verliehen worden. Seamtrnetat. ») Abgang. Verstorben sind: der Expedient des Gerichtsamtes Schwarzenberg, Karl Fer dinand Löwe, am 29. December 1868; der Registra tor des Bezirksgerichts Leipzig, Christian Heinrich Franz Trinkler, am 9. Januar 1869; der HauSmann deS Gerichtsamtes Freiberg, Johann Friedrich Müller, am 19. Januar 1869; der Dircctor des Bezirksgerichts Leipzig, geh. Regierungsrath vr. Friedrich Salomo Lucius, am 21. Januar 1869 und der Assessor des Bezirksgerichts Dresden, Friedrich Adolph H ezel, am 26. Januar 1869. b) Zuwachs. Angestcllt wurden: als Hilfsexpe dienten William Adolph Göbel beim Staatsanwalte zu Chemnitz. Gustav Adolph Lehmann beim Gerichts- amtc Ebersbach, Friedrich August Berthold u. August Eduard Petzold beim GerichtSamte Pirna, Friedrich August Liebermann und August Eduard Ziegert beim Bezirksgericht Leipzig u. August Hermann Heckel beim Bezirksgericht Plauen; als Bote und Diener: Friedrich August Richter bei der Kanzlei des Ap pellationsgerichts Leipzig. e) Beförderungen. Die Hilfsreferendare des Gerichtsamtes Oelsnitz, Ernst Gustav Lange und des Gerichtsamtes Frankenberg, Adolph Karl August Mül ler, zu wirklichen Referendaren, sowie die Hilfsexpe dienten des Bezirksgerichts Leipzig, Karl Moritz Ber ger, und des Bezirksgerichts Plauen, Karl Fürchtegott Kemnitz, zu wirklichen Expedienten. 4) Versetzungen. Der Assessor des Gerichtsam tes Eibenstock, Karl Otto v. Wolf, zum Bezirksge richt Eibenstock, die Referendare des Bezirksgerichts Chemnitz, Franz Otto Kästner, zum Bezirksgericht Zwickau, und des Bezirksgerichts Eibenstock, Eduard Otto Kupfer, zum Gerichtsamte Eibenstock, sowie der Expedient des Staatsanwalts zu Chemnitz, Karl Hein rich Ehrhardt, zum GerichtSamte Löbau. Juristische Staatsprüfung. Richterprüfung nach Maßgabe der Verordnung vom 16. November 1859. Approbirt: 6, in der Zeit vom I. bis mit 25. Ja nuar 1869. * Gestern Mittag wurde in der Nähe von Uebigau der Leichnam eiurs unbekannten ManneS au» der Elbe gezogen^ * Auf der StiftSstraße wurde am verwichenen Sonn abend die Frau eines Handarbeiters verhaftet, weil sie dringend verdächtig ist, Versuche gemacht zu haben, ihren Ehemann zu vergiften. ProviuMnachrichten. Leipzig, 31. Januar. (L. Tgbl.) Gestern Mittag wurde auf dem Wochenmarkte eine Frau bei dem Ver sucht, falsche Thaler auszugeben, festgenvmmen. Da sie angab, daß sie die Thaler von ihrem Manne, einem in einer hiesigen galvanoplastischen Anstalt beschäftig ten Schlossergesellcn, zur Verwerthung erhalten habe, versicherte man sich natürlich sofort auch der Person des Letztern und suchte in seiner Behausung aus. Da entdeckte man die vollständigste Falschmünzerwerkstatt und fand auch noch einen ziemlichen Vorrath angefer- tigtcr falscher Thaler vor. Die Falsificate sind preußi sche Thaler, tragen die Jahreszahl 1818 und sind außer an dem fehlenden Silberklange sofort auch daran er kenntlich, daß sie einen glatten Rand haben. — (L. N.) Wir erfahren über die in unsrer öst lichen Vorstadt im Bau begriffene große Heil- und Badeanstalt, daß dieselbe ähnlich dem rühmlichst be kannten Dianabade in Dresden auch mit römisch-iri schen Bädern versehen werden soll und um so mehr allen Anforderungen der Gegenwart in Bezug auf Ge sundheitspflege und den möglichsten Comfort zu genü gen verspricht, als die Oberleitung des Baues dem Herrn Ingenieur Wecker zu Dresden, dessen Badeein richtungen sich in jeder Beziehung so trefflich bewähren, übertragen worden ist. Das heutige „L. Tgbl." sowie die „L. Nachr." veröffentlichen eine Ansprache des vr. Heinrich Laube „an die Bewohner Leipzigs". Derselbe übernimmt bekannt lich mit dem morgenden Tage die Direction des hiesi gen Stadttheaters und fühlt sich durch das ihm ent gegengebrachte Vertrauen verpflichtet, in offenen Wor ten die Grundsätze auszudrücken, welche ihn bei der Führung der Leipziger Bühne leiten sollen, damit nicht überschwängliche Erwartungen später sagen können, sie seien durch ihn getäuscht worden, vr. Laube hofft, daß die jetzt so weit auseinander gehenden Ansprüche des Publicums (strengste Anforderung an den inner« Werth und strengste Anforderung an den äußerlichen Putz) zufällig entstanden sind, und daß eine gewisse Einheit im Geschmack wieder herrschend werden kann. Vielleicht dadurch, daß in der Leitung ein einheitliches Princip sichtbar wird, welches ein einfaches Wesen be tont und die äußerlichen Reizmittel nicht in den Vor dergrund stellt. — Das alte Theater ist nun wieder hergestellt und hat ein ganz freundliches Aussehen; wie die „L. Nachr." hören, wird sonntäglich auch außer der Messe darin gespielt werden und während der Carne- valstage soll „Spillike in Paris" zur Aufführung kommen. Statistik und valkswirthschast. Dresdner Grundwaffer-Beobachtung. de» Nntn Mil». Sr»eichnu»g deS «ruumno. Hohe des wafferspti dem Null; Vr» Llbpeg 25. Jan. 1860. Srunnen rgrl» über »unkt de« dnrr tts am: I. Febr. 1868. Haupt puuktr. I- ! ii. ! m. IV. V. VI. VII. VIII. IX. X XI. XII. XIII. XIV. XV. XVI. XVII. XVIII. Höhe deS ElbwafferS, am Dresd ner Elbpegel abgeleseo . . . Äach-bleichgaffeNr.I8, Freimau- rerillstitut Oftraallee Nr. 20 Stistsstraße Nr. S, städtische Arbeiisaustalt Dapiermühlengasse Nr. 8 . . . Terraffengaffe, am Finauzhause Autonsplatz, kgl. Polytechnikum Chemnitzerstraße Nr. 33, löuigl. Blindenanstalt ar. Zieaelgasse Nr. 31, Schulgut Piruaischestraße Nr. 42, . . . Lüttichaustraße Nr. 14 ... . Großenhainer Platz Uferstr. Nr. 1, ehemaliger königl. Wasserbauhof ...... Königsbrückerstr., Forsthaus . . Hellerstraße Nr. 2b An der Kirche Nr. 4, geistl. Haus !Ecke der Löbauer- u. Stolpnerstr. Bautznerstraße, königlicher Holzhos Wasserstraße Nr. 13 .... wt -1,458 —0,128 -f-0,5I6 -f-2,381 -j-4,4S1 —0,163 -f-3,540 4-8,521 - -1,07 2 - -2,480 4-3,528 —0,017 —1,673 4-1,001 4-0,182 —0,284 4-1,425 4-0,151 -0,483 — 1,037 -0,270 4-0,k07 4-2,323 4-4,418 —0,162 4-3,525 -f-8,38I --1,086 - -2,470 4-3,581 -0,162 -1,435 4-1,110 4-0,184 -0,420 4-1,438 4-0,117 —0,481 Deutsch-amerikanische Dampfer. Das Hamburg-Neu» - Korker Postdampsschiff „Allemanma", am 12. Januar von New Kork abgegaugen, ist am 24. d. M., 1 Ubr Nachm., in Cowes angekcmmen. Dasselbe überbringt 51 Paffagiere, 83 Briessäcke. 800 Tonnen Ladung und 42,280 Doll. kontanten. — Das Hamburger Postdampfschiff „Saxonia", am 31. Dec. v. I. von Hamburg vi» Havre abgegaugen, ist am 22. d. M. wohlbehalten in Havana angekommen. — Das Postdamps- schiff des norddeutschen Lloyd, „Hermann", am 14. Januar von New Kork abgegangen, ist am 25. d. M. wohlbehalten unweit Cowes eingetroffen. Dasselbe bringt außer der neue- sten Post SO Paffagiere und volle Laduug. — Das Postdamps- schiff des norddeutschen Lloyd, „Deutschland", am 10. Januar von Bremen abaegangen, ist am 24. d. M., Abends wohlbe- halteu in New-Kork angekommcn. Cingesandtes. Im Interesse unserer verehrten Leser machen wir auf das im „Jnseratenanzeiger" ausführlicher bekannt gegebene k. k. ausschl. priv. allgemein beliebte „Ana- therin-Mundwasser" von I. G. Popp, prattischer Zahnarzt in Wien, Stadt, Bognergaffe Nr. 2, beson ders aufmerksam. Es bewährt sich vorzüglich gegen jeden üblen Geruch, als hohle Zähne und LLurzeln, ist rin unübertreffliches Mittel gegen krankes, leicht blutendes, chronisch entzündliche» Zahnfleisch, Scorbut, gegen rheumatische und gichtische Zahnleiden, bet Auf lockerung und Schwinden des Zahnfleisches, besonder- in vorgerücktem Alter, wodurch eine besondere Empfind lichkeit desselben gegen jeden Trmperaturwechsel ent steht; es stärkt das Zahnfleisch, und bewirkt festere- Anschließen an dir Zähne; eS schützt gegen Zahnschmerz bei kranken Zähnen, gegen zu häufige Zahnstembil- dung; es ertheilt dem Munde auch eine angenehme Frische und Kühle, so wie einen reinen Geschmack, da es den zähen Schleim in demselben auflöst und dieser dadurch leichter entfernt wird, daher aeschmackverbessrrnd einwirkt. Diese» Mundwasser ist frei von allen Säuren, Salzen oder sonst schädlichen Stoffen für die Zähne, daher e» auch mit Vortheil und Nutzen anhaltend ae- braucht wird, und hat in der That bereit» regelmäßig staunende Wirkung hervvrgerufen.
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