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Dresdner Journal : 12.01.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186901122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18690112
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18690112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1869
-
Monat
1869-01
- Tag 1869-01-12
-
Monat
1869-01
-
Jahr
1869
- Titel
- Dresdner Journal : 12.01.1869
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1869 Dienstag, den 12. Januar Ild,Mlr»rnt,»rt1sr: !u> lorää. >u»ä«> DreÄnerZonriml Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann re I. se ls Gerlach. r- r in w' Dresden, den 4. Januar 1869. Finanzministerium. Frhr. v. Friesen. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. TageSgrschichte. Dresden: Hofball. — Bei Handlungen des Abgeordnetenhauses. der Francnhofcr'schcn Linien in dem Spectrum eines Sternes Schlüsse auf dessen physikalische Beschaffenheit machen läßt. Den durch die ungünstige Witterung bedingten ungenügenden Erfolg der Beobachtungen der großen Sonnenfinsterniß vom 18. August 1868 wird man hoffentlich anderweitig ersetzen können, nachdem in den letzten Wochen französische und englische Astrono men eine Methode ausfindig gemacht haben, das Licht des Sonnenkörpers abzublenden. Die uns bekannten Elemente fanden sich — nach den charakteristischen Fax-* benlinien und Absorptionsstrcifen zu schließen — auch auf den übrigen Himmelskörpern wieder; jedoch hat man noch nicht zwei Sterne mit ganz gleichen Spek tren, d. h. also von ganz derselben Zusammensetzung und Beschaffenheit gesunden. Die verschiedenen Far ben der Sterne scheinen den Hitzegraden zu entsprechen; so mögen die Sterne mit gelbem und rothem Lichte bereit- in einem etwas vorgerücktem Zustande der Ab kühlung sich befinden. Im letzten Theile wies der Vor tragende nach, wie die Ergebnisse der spcctralanalyti- schen Untersuchung sich vortrefflich zur Bestätigung der Kant-Laplace'schen Theorie von der Entstehung des Sonnensystems verwcrthen lasten. —b — Bekanntmachung, die Direktion der Bergakademie zu Freiberg be treffend. Nach Aufhebung des OberbergamteS zu Freiberg ist zu Besorgung der Angelegenheiten der dösigen Berg akademie vom 3. Januar 1869 'an, eine Direktion der Bergakademie zu Freiberg errichtet worden, welche aus einem geschäftsleitcnden Vorsitzenden und zwei von dem Finanzministerium auf je 3 Jahre zu bestimmenden bergacademischen Lehrern begeht. , - Berlin: Auswan- derungswesen. Vermischtes. — Wiesbaden: Schul- deputation. — Malchin: Landtagsschluß. — Al- Lnseratrnpreisr: kür ä«o Nimm einer e«»P»It«oei> Teil«: l N^r. Dal«r ,,kiu^v»»at" Ui« Teil«: 8 N^r. Erscheinen: mit Xueo.km« ä«r Sonn- nnä N«i«rr»^, Xbevä» kiir ü«a kolxsoä«» I'»L !d l- t- ie rnseralenannahme auswärts: l,«1xrli: k» kuwmis-loaü» ä«i Vresäarr ckourn«!,; eliev^»».: ir.knoi.nn, kvl>«x Kone; N»mdarx NirU»- Vl«»-l.»ix»i8-NL«el-rr>illk1llrl «. N.: ll.^einer»» ch Vvol-LN, N«rü». k-noriv»'ecl>« Ituvbk., lierrnnri»'» Nur«»», Nvool.ro .Nv»«»: Nreme»: k. 8cni.orr»; vr«,I»ui l,. 8i-»»u«i»'» ^nunneeuburvau, Ni»L sc ka^vav: krAuickurt » N.: ^.nvnn'ecli« NuekU.; Nölai X». IHv«»«», v»rc«: tr.v.e, Kerrien, Ilvl.«.!«» Lko., (ö, Niue« ä« I» Uvur»«)! kr»^: k». koui.il:>« » Uavliü.; Vi»»: Xi.. Orr>l.l«. Herausgeber: N8vigl. krp«ckitioo ckv» kre»äu«r ckouro»!», Or«,ä«u, Ll»rieuirr»«»» blo. 7. I»?r,a»««» tritt jübrllell . r 1-hlr. 8t»mv«lg«bUbe, »u»«rb«Ib u«« Nvrää. VUllli«, kost uvä 3t« m p«l»u»ckl»g bluaa. schäften des Mannes in die traurigsten Bedrängnisse versetzt werden, bis die andauernde Liebe des Weibes und die strenge Schule des Lebens den Hallodri bessern und Alles zum guten Ende gedeihen lassen. f Die „Allg. Ztg." schreibt: „Unter den vielen Al manachs, welche mit Beginn des neuen Jahres oder schon früher zahllos wie Pilze aus der Erde zu schießen scheinen, verdient einer Erwähnung. Der Skskespeur« ^Imsnuch (erschienen bei Kant u. Co., London) giebt seinem Inhaber für einen Penny eine kurze Passage aus den Werken des großen Dichters auf jeden der 313 Wochentage im Jahre. Die Sonntage, an denen der orthodoxe Engländer weder Shakespeare noch irgend einen andern weltlichen Schriftsteller liest, sind mit Stel len aus dem Gebclbuche ansgefüllt. Ist diese Paarung auch etwas drastisch, im Ganzen ist die Idee des 8Ksho,- pssre ^Imsnacks nicht Übel. -j- Die indische Regierung hat 9400 Pfd. St. jähr lich bewilligt, um Kataloge der vorhandenen SanS- kritmanuscripte anfertigen zu lassen, welche nach Europa gesandt werden sollen, damit die dortigen Ge lehrten ihr Gutachten darüber abgeben, welche copirt oder angekauft werden sollen. Europäische Gelehrte werden eingeladrn, durch den englischen Staatssekretär für Indien der indischen Regierung ihre Wünsche mit- zutheileu. Mit der oben angegebenen Arbeit sind die Herren vr. Bühler in Bombay, Burnell in Madras und Balu Radgendra Lac Nutta in Bengalen beauftragt. tenburg: Geh. Rath D. Sonnenkalb 1°. Ober hofmarschall v. Münchhausen-j-. — München: Ar- meeeintheilung. Miniflerialrath v. Faber f. Scha denersatz der Traunsteiner Exceste. Freigebung der Advocatur. — Passau: Amtliche Druckarbeiten ent zogen.—Stuttgart: Prinz Wilhelm nach Berlin. — Wien: In Sachen Dalmatiens. Gcwcrbegerichte. Vermischtes. — Prag: Monument für Graf Chotek. Freisprechung. Typhusepidemie. — Pesth: Zum Proceß Karageorgiewitsch. Von der Stavtrepräsen- tanz. — Agram: Von der Banalconferenz. Blat- tcrnkrankheit. Commandosprachc der Landwehr. — Hermannstadt: Stuhlversammlung. — Paris: Zur Affaire Ssguier. Prinz Napoleon. — Flo renz und Turin: Ruhestörungen. — Madrid: Tagesbericht. — Lissabon: Neubildung dcs Cabinets. Die Thronrede über die Finanzen. — London: Agrarisches Verbrechen. Gesundhrits- u. Armcnstatistik. Kopenhagen: Vermischtes.— St. Petersburg: Ankunft des Fürsten von Montenegro. — Kon stantinopel: Aus dem griechischen Blaubuch. — Belgrad: Kampf bei Kutscha. — Bukarest und Tauris: Diplomatisches. * Als Nachtrag zur 25jährigen Jubelfeier der schrift stellerischen TyLtigkeit Thekla's v. Gumpert kann noch beigefügt werden, daß H. Schwerdt, Obcrpfarrer zu Gräsentonna, aus Anlaß dieses Jubiläums rin als Manuskript gedruckte- Heftchen veröffentlicht hat, das mit genauer Sachkenntniß und großer Wärme geschrie ben ist und ein würdige- biographisch-kritisches Denkmal für dir gefeierte Jugendschriftstellern, bildet. DasSchrift- chen schließt mit folgenden Worten: „Wenn ich mich unterfing, der Lebenden zu ihrem Jubelfeste dies schlichte „Denkmal" zu errichten, während man gewöhnlich erst Telegraphische Nachrichten. München, Sonntag, 1V. Januar. (W. T. B.) Prinz Luitpold von Bayern ist zum Gencralinspec- tor der Armee ernannt. Die beiden Armeecom- mandos von München und Würzburg sind den bis herigen Generallieutenants v. d. Tann und v. Hartmann unter gleichzeitiger Ernennung zu Ge nerälen der Infanterie verliehen worden. Zu Commandeuren der vier Divisionen sind die Gene- TübrNek: «^blr.—Hxr ^Mbrttok: 1 „15 „ läooatlicd: — „iS „ kiuxrlu« diummcfv: 1 die Todten durch stolze Monumente und Gedächtniß- fcste ehrt, so habe ich damit allerdings einen Verstoß gegen die herrschende Mode begangen. Ob ich mich aber diescrhalb zu entschuldigen brauche? Ein freund licher Gruß, in dankbarer Anerkennung ihrer Verdienste, dürfte doch wohl den Lebenden willkommener sein, als den Todten die pomphaftesten Ovationen." * In den von Karl v. Holtet herausgegebcnen „Briefen und Blättern von Fran Therese" sind vor zugsweise die Briefe an den Herausgeber von hohem Interesse; sie enthalten Erlebtes, nicht Erdichtetes, und gestatten Einblicke in ein Frauengcmüth, das, zwischen Pflicht nnd Neigung ins Gedränge gcrathen, durch günstige Sterne und durch den eigenen Zng zum Guten und Lautern gnädig vor Schaden behütet wird. Auch die Tagebuchblättcr verrathen eine reiche Begabung, wenn schon die getroffene Auswahl nicht streng genug ist. Besonders zu empfehlen sind die Briefe einer Mutter an ihren Sohn; cs findet sich darin eine Fülle vortrefflicher Gedanken und richtiger Empfindungen. * Unter den österreichischen Schriftstellern hat in letzter Zeit vornehmlich der Verfasser der „Dorfschwal ben", August Silberstein, sich einen größern Leser kreis erobert, und seine neueste Erzählung läßt den Grund errathcn, warum dem so ist. Der Verfasser kennt das Volksleben seines engern Vaterlandes wie Dresden. Wissenschaftlicher Cyklu». In seinem zweiten Vorträge am 7. Januar zeigte Herr vr. Rühlmann au- Karlsruhe dir Benutzung der Spektralanalyse für astronomische Untersuch ungen, indem da» Vorhandensein oder der Mangel London, Montag, 11. Januar. (W. T. B.) Die „TimeS" erwartet einen raschen und befriedi- genden Schluß der Pariser Eonfcrenz. Bukarest, Sonntag, 10. Januar. (W.T.B) Der amtliche „Monitorul" zeigt die Ernennung des ehemaligen Finanzministers Stcegc zum rumä nischen Agenten in Wien, St. Petersburg und Berlin an. Der Kürst Karl erhielt ein eigenhändiges Schrei ben drö SultanS mit der Versicherung der Freund schaft und des Wohlwollens für den Fürsten von Rumänien. Gleichzeitig erfolgte eine Beglück wünschung dcS GropwesirS zu den guten Bezieh «ngen der rumänischen Regierung zur Pforte. Amtlicher Theil. ^HDreSden, 4. Januar. Sc. Königliche Majestät haben dem Oberbergrathe von WarnSdorff zu Frei berg daS Comthurkreuz zweiter Classe de» Verdienst orden» zu verleihen geruht. Dresden, 4. Januar. Se. Majestät der König haben den Vorsitz in der neu errichteten Direktion der Bergakademie zu Freiberg bis auf Weiteres dem Ober- bergrathe Edlen von der Planitz zu übertragen geruht. Dresden, 11. Januar. Seine Königliche Majestät haben allergnädigst geruht, den Secondelieutenant von Leonhard, des 2. Grenadier-Regiments Nr. 101 zum Premierlieutenant zu ernennen, dem Assistenzarzt mit Secondelieutenants - Rang vr. Prengel vom Sani- tätscorps den Premierlieutenanis - Rang zu verleihen, und den Feldwebeln Saupe, Schurig und Keßler des 2. Grenadier-Regiments Nr. 101 das Annchmen und Tragen der von des Königs von Preußen Maje stät ihnen verliehenen Allgemeinen Ehrenzeichen zu gestatten. scheu Antrages, während Abg. Heise im Namen der sehr stark besetzten rechten Seite des Hauses die Frage für spruchreif nnd die Dazwischenkunft der Budgetcom- mission für überflüssig hält. — Schließlich geht das Haus zum Etatsgcsctze selbst über, dessen § 2 (Schatz- anweisnngcn) die Abgg. v. Benda nnd Twestcn veran laßte, das Bedenkliche dieser Anweisungen aufs Neue hervorzuhebcn. Das Gesetz selbst wird mit dem einge schalteten K 4 (Indemnität) angenommen, so daß am Donnerstag die Schlußbcrathung beginnen kann, ein schließlich des Berichtes der Budgetcommission über den Lasker'schen Antrag. Nächste Sitzung Dienstag. — Der norddeutsche Bundesrath hatte bekanntlich beschlossen, das Auswand erungs wesen in den nord deutschen Seehäfen unter besondere Aufsicht zu stellen. Dies Aufsichtsamt sollte einem Specialcommissar deS Bundes übertragen werden. Neuerdings ist nun der Capitän zur See Weikhmann. Marimdcpotdircctvr in Stralsund, zum Bundcscommissar für die Beaufsichti gung der Auswanderungswcsens in den norddeutschen Seehäfen ernannt worden. Derselbe wird scinenWohnsitz in Hamburg nehmen und von dort aus die übrigen Häfen bereisen. — Nach der „N. Pr. Z." ist die Nachricht, daß der preußische Gesandte in Wien, Frhr. v. Werther, dem nächst hierher kommen werde, ebenso wie Alles, was daran geknüpft wird, irrthümlich. — Die „Heidi. Corr." schreibt: Wie wir hören, ist die Regierung fest ent schlossen, dem Andringen des Landtags, seine Auto rität auch auf dem Gebiete der Kirche zu etabliren, in keiner Weise nachzugcbcn. Nach 8 15 der Ver- fassungsurkuude kann es sich nur noch darum handeln, Staat nnd Kirche in Betreff ihrer beiderseitigen Rechte auseinander zu sehen, und nur in Bezug auf diese Grcnzrcgulirung, und sonst in Nichts weiter, hat das Abgeordnetenhaus in Betreff kirchlicher Dinge mitzu sprechen. Wiesbaden, 9. Januar. (Fr. I.) Der Kultusmi nister hat beschlossen, die Aufsicht über sämmtliche hie sige Schulen nicht mehr einer geistlichen, sondern einer vom hiesigen Magistrat gewählten Schuldeputation zu übertragen. Malchin, 9. Januar. (Tel.) Der Landtag ist heute geschlossen worden. Der Laudtagsabschied des Großherzogs von Schwerin be willigt, daß dicHaudelsklaffensteucr und dl« Mahl und Schlacht steller in den Landstädten interimistisch für das Rechnung-- >ahr 1888 bis 1889 nur zur Höhe von 50 »g des vorjährigen Erträgnisses erhoben werden. Der Ausfall soll durch die vor jährigen Restüberschüsse auS der Generalzollkaffe uud durch die neueingeführte Besteuerung des ländlichen Schlächter , Bäcker- und Müllergewerbes und sonstigen ländlichen Handelsbetriebes gedeckt werden. Für d e Bcoürfniffe der allgemeinen Landes- receplurkaffc pro >869 genehmigte der Großherzog die dafür be willigte z w e ifache Erhebung deS ausserordentlichenContributions- edictes vom 18. Februar 1854 (im April und October). Der Großhcrzog erhofft von der nächsten Session eine definitive Ei- maung über die Reform der innern Steuergesetzgebung, welche infolge der indirecten Steuern des Zollvereins für die unbe mittelten Volksklaffen ein dringendes Bedürsuiß geworden ist. Die von den Ständen zu der diesmaligen bezüglichen Regie rungsvorlage gemachten Bemerkungen werden geprüft, eventuell die commiffarisch - deputatischen Verhandlungen wieder eröffnet werden. 6 Altenburg, 10. Januar. Die zwei letzten Tage haben schon wieder zwei hervorragende Diener des herzoglichen Hauses aus dem Leben abgcrufen. Am 8. Abends verschied nach schweren und langen Leiden der Geh. Rath a. D. Karl Victor Sonnenkalb, erst 56 Jahre alt. Derselbe war im Jahre 1848 neben Bernh. v. Lindenau für das Herzogthum Abgeordneter zum Frankfurter Parlamente und trat dann al- dritter Mi nister für das Departement der Finanzen in das Ge- sammtministerium. Seiner vielleicht zuweilen etwas zu haushälterischen Sorgfalt ist besonders der treffliche Zustand der Finanzen des Landes zu danken. Seit 1865 trat er, durch Krankheit an längerm Dienste ver hindert, erst zeitweilig, daun auf immer in Ruhestand. (Der jetzige Vorstand der Miuistcrialabtheilung für die Finanzen, geh. Staatsrath Karl Theodor Sonnenkalb, ist der jüngere Bruder des Verstorbenen.) Am 9. Mit tags ist ihm in sehr hohem Alter der Obersthofmar- FeuiUcton. Dresden. Sonnabend, den 9. Januar, gab Herr Hermann Müller, Mitglied der k. Kapelle, unter Mitwirkung derselben und unter Direction des Herrn Hoskapellmeisters vr. Rietz ein Concert. Schon in der vorigen Saison producirte sich Hr. Müller als Violin spieler von tüchtiger, solid geschulter Technik, und er ist seitdem mit strebsamem Fleiß fortgeschritten. Seine Technik hat an Fluß, Reinheit und gewandter Behand lung, sein Vortrag an guter Phrasirung und musika lischer Abrundung gewonnen. Es bleibt seinen Stu dien nun zunächst Veredlung des Tons und Erhöhung und innere Durchbildung des Ausdrucks Vorbehalten. Der Eoncertgcber trug in recht lobcnswrrther Ausfüh rung Vtotti'S X-mollConcert Nr. 22 vor, und außer dem Sarabande und Double von I. S. Bach und Va riationen über ein russisches Thema von F. David. Frau Sara-Heinze brachte mit musikalisch intel ligenter Auffassung und sorgfältig durchgearbettetem Spiel da- L-molbConcert für Pianofortr von Moschrles »u Gehör. Besonder- zeichnete sich der Vortrag des letzten Satzes durch elegante und spirituelle Haltung auS. Jedoch blieb mehr Tonkraft zu wünschen. Mit gleich beifälliger Aufnahme unterstützte Fräul. Nanitz da- Concert und sang Arie aus Mozart'- „Titus" und Lieder von R. Schumann. Die k. Kapelle begann das Programm mit Ouvertüre zu „Lodotska" von Cherubini. C. B. rallieutenantS Stephan und v. Keder, sowie die Generalmajors Walther und v. Bothmer ernannt worden. Ferner ist der Generaladjutant deS Kö nigs, Generallieutenant v. La Roche zum General der Infanterie ernannt worden. (Bgl. unter „Ta- grsgeschichte".) Paris, Sonntag, 10. Januar, Abends. (W. T.B.) lieber den Verlauf der gestrigen ersten Sitzung der Eonferenz wird von verläßlicher Seite gemeldet: Die Bevollmächtigten erkannten es als erste Pflicht an, die Constituirung der Confercnz den Beteiligten anzuzeigen, erklärten die Punkte des türkischen Ultima tums der Prüfung der Mächte unterworfen, hegen die Ueberzrugung, Griechenland werde Schritte vermeiden, die den »tsius quo verändern und die Aufgabe der Mächte erschweren könnten, appelliren an die Mäßigung der Pforte und wünschen die Suspendirung der angc- drohten Maßregeln dis zum Schluß der Confercnz- arbeiten. Die griechische Negierung wird aufgefordert, feindliche Manifestationen und Expeditionen zn ver hindern. Die Conferenzbeschlüsse wurden in Konstan tinopel und Athen notificirt. Nach dem „Public" finden deute und morgen vertrauliche Besprechungen der Eonferenzbevoll- mächtigten statt. Dasselbe Blatt spricht die Hoff nung auö, daß die Aufgabe der Conferenz bereits in der zweiten officiellen Sitzung, am DienStag, werde gelöst werden. Aus Kairo vom gestrigen Tage wird tclegra- phirt: Auf der Insel Reunion (indischer Ocean) haben Ruhestörungen stattgcfunden. Die Truppen waren genöthigt, von der Schußwaffe Gebrauch zu machen, und soll die Zahl der Todten und Verwun deten 80 betragen. Die Ordnung ist wieder her- gestellt. Nähere Mitthcilungen fehlen noch. Paris, Montag, 11. Januar. (W.T B.) Der dem Kaiser vom Finanzminister Magne überreichte Bericht enthält im Wesentlichen folgende Angaben: Die schwebende Schuld ist von 902 auf 72t Mill. Francs zurückgegangen. Der Ertrag der indirecten Steuern weist gegen da- Jahr 1867 einen Ueberschuß von 34 Millionen nach. Der Etat für 1869 wird kein rectificativcS Budget enthalten, da die supplemen tären Forderungen sich noch auf 28 Millionen belau fen und reichlich durch den Ueberschuß der Stcucr- crträge gedeckt werden. Im Budgetordinarium für 1870 werden die Einnahmen auf 1736, die Aus gaben auf 1650 Millionen geschätzt. Der Ueberschuß von 86 Millionen soll zusammen mit den Ucbcrschüssen aus den früher» Etats für das Extraordinarium des Budgets in Ansatz gebracht werden. Für Amortisirungs- zwccke sollen für 1870 42 Millionen zu Rcnteuankau- fen verwandt werden. Der Bericht des Finanzmlnisters constatirt, daß das Jahr 1868 bezeichnet sei durch den steten Wechsel des Vertrauens und der Befürchtungen, durch bald stei gende, bald fallende Betriebsamkeit. Allmählich sei in der öffentlichen Meinung eine gesündere Erwägung der politischen Verhältnisse cingctreten. Namentlich in den letzten Monaten machte sich ein bemerkbarer Auf schwung geltend. Dieser dem wiedcrauflebenden Ver trauen zu dankende Aufschwung zeige, wie sehr der Frieden dem Lande nothwcndig ist und bis zu welchem Grade der Frieden wird fruchtbar werden können. Der Bericht schließt: „Wie sehr hat die öffentliche Meinung recht, den Bemühungen Ew. Majestät Beifall zu zol len, welche darauf gerichtet sind, durch freundschaftliche Vermittelung allen Conflicten vorzubeugen, welche den Frieden stören könnten." Der „Moniteur de l'Arm^e" schreibt in einem Rückblicke aus das Jahr 1868: Der militärische Zustand Frankreichs ist allen Eventualitäten ge wachsen und stark ßcnug, um in vollkommener Ein- tracht mit den Mächten zu leben, sowie mit Vor- theil Diejenigen zu bekämpfen, welche gewillt sein sollten, einen ungerechten Krieg zu unternehmen, und unS zwingen, wiederum den Degen zu ziehen. Tagcsgcschichte. Dresden, 11. Januar. Laut Ansage des königl. Dberhofmarschallarmes wollen Ihre königlichen Maje- stälcn geruhen, die beim königlichen Hofe vorgestclltcn fremden und einheimischen Damen und Herren zu einem auf Mittwoch, den 13. Januar, Abends 8 Uhr anbc- f-hlnen Hofdall in der zweiten Etage des königlichen Schlosses zu empfangen. Tie von Ihren königlichen Majestäten genehmigten Vorstellungen werden AUcr- hfchstdicselben vor dem Balle, '-^8 Uhr, in den Zim-. ujcrn Sr. Majestät des Königs anzunehmen geruhen. * Berlin, 9. Januar. In der heutigen Sitzung d^s Abgeordnetenhauses brachte der Minister der geistlichen rc. Angelegenheiten, v. Mühler, auf Grund allerhöchster Ermächtigung vom 14. December vor. I. einen Gesetzentwurf, betreffend die Abänderung deS 8 20 Illi. v der vorläufigen Verordnung wegen des Judcnwcsens im Großherzogthum Posen vom 1. Juni 1833 und der allerhöchsten Cabinctsordre vom 24. Juni 1844 zur verfassungsmäßigen Genehmigung ein. Das Haus trat darauf iu die erste Stummer der Tagesord nung ein: Vorberathung des Etats der allgemeinen Kassenverwaltung und des Gesetzentwurfs, betreffend die Ucbernahme der auf den Erträgnissen des Staats au- dem Köln-Mindner Eisenbahnuntcrnehmcn lasten den Verpflichtungen zur Gewährung von Zinszuschüssen und Amortisationsbeträgcn auf die allgemeinen Staats fonds. Der Regierungsccmmissar geh. Obcrfinanzrath Mölle erörterte die einzelnen Positionen des Etats der allgemeinen Kassenverwaltung. Zur Generaldebatte nahm Niemand das Wort. In der Specialdiscussivn begründete der Abg. Twestcn den folgenden Antrag: als neuen Einnahmetitel cinzuschiebcn: „Titel 2». Beitrag des Herzogthums Lauenburg zur Ver zinsung und Tilgung der laut Gesetzes vom 23. Marz I8V8 übernommenen Staatsschuld für die Jahre 1888 und 1880: 130,' 00 Thlr." An der Debatte über diesen Antrag bethciligtcn sich noch die Abgg. v. Seydewitz, v. Benda, Lasker, Graf Bethusy Huc, Or. Virchow, Windthorst-Meppcn, Grum- brccht. Der Ministerpräsident Graf v. Bismarck-Schön hausen nahm nach den Abgg. v. Benda, Lasker und Twcsten das Wort, der Finanzminister v. d. Heydt nach dem Abg. Twesten. Der Antrag d.s Abg. Twestcn wurde abgelchnt. — Zur Position: Außerordentliche Einnahme 5.200,000 Thlr., lag der folgende Antrag des Abg. Lasker vor: „Das HauS der Abgeordneten wolle beschließen: zu Tit. 3 Cap. I I der Einnahmen die Bewilligung in solgender Fassung ausznsprechen: Titel 3. Außerordentliche Einnahmen: 14) an haaren Beständen aus NebensondS 1,3«0,0 0 Thlr., 15) aus den bereitesten Beständen der Seehandlung 3,900,000 Thlr., Summa Titel 3: 5,200,000 Thlr." Der Abg. Graf Bcthusy-Huc beantragte, die Posi tion: Außerordentliche Einnahme, mit dem Anträge des Abg. Lasker, der Budgetcommission zur Vorberathung zu überweisen. Das Haus trat diesem Anträge mit 178 Stimmen gegen 136 bei. — Der Finairzministcr erklärte sich damit von vornherein einverstanden in der sichern Voraussetzung, daß die Harmonie zwischen der Staatsrcgierung und Landesvcrtrctung auch in der vor liegenden wichtigen Frage aufrecht erhalten werden wird. Abg. Graf Schwerin ist ebenfalls mit diesem Auekunsts- mittcl einverstanden nnd zwar als Gegner des Lacker'- Wenige, und er ist demselben mit ganzem Herzen zu- gethan. Das giebt ihm einerseits die Fähigkeit, mit Natürlichkeit und Leben-treue zu schildern, andererseits , oo behütet es ihn vor der reflectirenden SpruchweiSheit, Juli verstorbenen für welche gerade die Dorsgeschichtenliteratur so vcr-' Henrich Gräfe st eine kteine ErinnrrungS- ührerischc Vorbilder bietet So bringt Silberstein ^"1 »schienen, welche einen Nekrolog, eine Schul- denn auch in dem „Hallodri" di« einfache Geschichte rede de» Btrbl,chtn-n und ein Verzeichniß von Gräfe» zweier jungen Ehegatten, welche, obschon von gutem Schriften enthält. Kern, doch durch die leichtsinnigen (Hallodri) Eigen-
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