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Dresdner Journal : 05.01.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186901057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18690105
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18690105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1869
-
Monat
1869-01
- Tag 1869-01-05
-
Monat
1869-01
-
Jahr
1869
- Titel
- Dresdner Journal : 05.01.1869
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3. 18«». Dienstag, den 5. Januar. Verantwortlicher Redakteur: I. G. Hartmann ---s z H»U. 8t«lup<Ix«t-üdr, »U«»erv»u» n«> ^>onl<1. Lno«!«« ?o«t »»<> 8»«lnp«>l»«Uic^I»xLiQ««. Tagesgeschichte. Dresden» 4. Januar. Das 35. Stück des Bun desgesetzblattes des Norddeutschen Bundes, welches gestern hier eingetroffen ist, enthält Nr. 212) Verordnung vom 22. Deccmber 1868, betreffend die Herausgeber: Lüuixl. LupsUitiou 6«» vrsiäosr Mouras!», Lr«»<l«ll, 5l»rivu»tr»»«» Ilo. 7. ^»drlick: S'rblr.-^r ^MrUodr 1 „ 15 „ „ 15 „ IHmeIo«kIiuvw«ni: I raseralrupreise: I^ie ä«ll N»om «inee xe»p»It«ovo »eil«: 1 ^ge. Ilutsr „Liogeimät" äi« Heil«: 5 dlxr. Erscheinen: iLxNek, wit ä»r 8oi>o 006 ^d«vck» kür ä«a kolxeaäe» 'Hx anstaltcn unter den Proviuzialschulcollegien stehen sollen, doch mit dem Vorbehalte, daß die Aufsicht über ein zelne Anstalten an die betreffende Bezirksregierung delegirt werden könne. Von diesem Vorbehalt ist in des; zunächst nur in Betreff der höhern Bürgerschule zu Wiesbaden Gebrauch gemacht worden, die der dortigen Regierung untergeben bleibt. * Königsberg, 2. Januar. (Tel.) Seit gestern, wo der neue Fahrtarif in Kraft getreten ist, haben die Droschkenkutscher die Fahrten eingestellt. Nur 10 Fuhrwerke haben sich an der Arbeitseinstellung nicht bctheiligt. Kiel, 1. Januar. Gegenüber der Nachricht von der Jndunstitellung der Bnudcskriegsschiffe „Hertha* und „Medusa", um eventuell nach dem Orient zu gehen, wird den „H. N." von compctenter Seite ver sichert, daß darüber noch keine Bestimmung getroffen ist. Bremen, 3. Januar. (Wes.-Z.) Die Verhandlun gen wegen der Paris-Hamburger Eisenbahn sind nunmehr so weit gediehen, daß in der nächsten Zett die Bremische Antwort auf die von der Direction der Kölu-Miudner Bahn vorgeschlagene Richtung endlich fcstgestellt werde und abgchen wird. Etwas Definiti ves ist sonach noch in keiner Weise bestimmt, und sind alle ein Anderes berichtende Mittheilungen grundlos. Karlsruhe, 1. Januar. Die „Karlsr. Ztg." schreibt: Die von der internationalen Arbeiterasso ciation in Basel ausgehenden Bestrebungen hat ten in den letzten Wochen in dieser Stadt eine leb hafte Aufregung hcrvorgerufen und ernste Gefahren für die öffentliche Sicherheit befürchten lasten. Da diese Bewegung auch auf die vor Kurzem in Lörrach gebildete Section jener Association sich fortvflanzte, wurde von dem Bezirksamt Lörrach die einstweilige Schließung des dortigen Vereins verfügt. Nach dem weitern Verlauf darf man annchmcn, daß die öffent liche Ordnung keiner Störung in Lörrach ausgesetzt werde. Unter diesen Verhältnissen lag für die groß- herzogliche Regierung zu weitern Maßregeln, ins besondere zu einem Verbot des Vereins, zunächst kein Anlaß vor. Darmstadt, 30. Deccmber. (D. Z.) Am 28. Dcccm- bcr, Nachmittags, fand die Taufe des neugebvrnen Prinzen, Sohnes des Prinzen Lndwig, im PalaiS auf dem Wiihclmincnplatzc statt. Pathcu und Zeugen waren Se. königliche Hoheit der Großherzog, Le. Majestät der König von Preußen, vertreten durch Sc. königliche Hoheit den Prinzen von Hohenzollern, Se. Hoheit der Herzog Ernst von Koburg und Se. Hoheit der Prinz von Hessen Rumpenhcim, nebst den Mitgliedern unsers großherzoglichcn Hauses. Der Prinz führt die Haupt- namen Ernst Lndwig. * Wien, 3. Januar. Zur Durchführung der am 7.Jannar beginnenden Convcrtirung dcrStaats- schuld werden vom genannten Lage an bei der k. k. Staateschuldenkaste zwei gesonderte Abtheilungen, näm lich eine Convcrurungsabtheilung für die in Noten verzinslichen Lchuldgaitunzcn, und eine zweite Con- vertirungsabtheilung für die in klingender Münze ver zinslichen Schnldgattungen eröffnet sein. Ueberdics wurde zur Erleichterung der Parteien ein besonderes Nusknuftsbürcau bestellt, in welchem während der Amts- stundcn alle bezüglich der Umwanbrlung erforderlichen Auskünfte bereitwillig ertheilt nnd die für die Opera tion vorgezeichneteu Blankete zu den Obligation-Ver zeichnissen unentgeltlich ausgefolgt werden. Die Course für die Aufzahlungen der Parteien auf die-durch Thcil- schuldvcrschreibungen nicht bedeckbaren Restbeträge sind bis auf weitere Anordnung festgesetzt: für in Noten verzinsliche Effecten 60 Prccent, für in klingender Münze verzinsliche Effecten 65 Procent. Die zur Convcrtirung beigebrachten alten Staatsschuldverschrci- bungcn müssen mit dem vollständigen Couponbogen be legt sein. Für jeden noch nicht fällig gewordenen abgängigen Coupon hat die Partei den Einlösungs- werth bar zu vergüten, worüber ihr eine Amtsquittung der Staatsschnlbcnkasso erfolgt wird.—Ministerialrath vr. v. Scherzer ist von hier nach Triest abgereist, derischen Stahl. Ter Prätor Marcus Junius Brutus, der starre Republikaner und angesehenste unter Cäsar's Mördern, wie Decius Junius Brutus, der falsche Freund, auf dem das Blut Cäsar's am schwersten la stet, Cassius Longinus und die Andern dringen von allen Seiten auf den Wehrlosen ein. Die Schilde rung ist klar und lebendig und das Ganze iu linearer, aber besonders koloristischer Beziehung trefflich com- ponirt. In wohlthuenden Accorden klingt die kräftige Farbe in ihren Hauptmassen harmonisch zusammen. Prächtig ist die Sccncrie, die tiefe Halle der Senats curie abgetönt, das gedämpfte Licht umfließt in großer Feinheit uud Weichheit die Körper, ohne die Bestimmt heit der Formengcbung derselben allzusehr, wie es häufig bei derartig vorwiegend koloristisch angelegten Bildern der Fall ist, zu lockern. Kurz, meisterlich sind alle malerischen Mittel aufgeboten, um den Vorgang in seiner Realität zu versinnlichen; nur ist diese Rea lität eine zu äußerliche uud in der kunstvollen Vollen dung Testen, was man in einem großhistorischen Bilde Bet- oder Außenwerk heißt, eine zu aufdringliche, welche den geistigen Gehalt des Vorgangs beeinträch tigt. Derartige Nebendinge, wie die Spiegelung des polirtrn Marmorbodens, Marmortisches rc. durch die Behandlung so bedeutungsvoll zu steigern, verstößt gegen alle Stilgesetze, zerstreut die Aufmerksamkeit des Beschauers und neutralisirt vollständig alle Tra gik. Es zeigt, daß der Maler seinem Gegenstände kalt gegenuberstand; eine Kälte, die sich rächt, indem sie auf den Beschauer des Bilde- überspringt. Aber auch abgesehen von dieser falschen Accrntuiruna von Neben dingen müßte die geistige Gewalt eine- Cäsar in besten Erscheinung doch noch wirkungsvoller zum Ausdruck kommen. Auch die Gewandung, wie die mehr nur elegante und zierlich« al- charakteristisch« und schöne Feuilleton. Aus der KunstvereinSauSstellung. Im Kunstvereinslocal auf der Brühl'schen Tcrasse ist gegenwärtig ein Werk von Karl Piloty in Mün chen ausgestellt. Piloty ist der Hauptvertreter jenes malerischen Realismus, welcher sich als Reaction ge gen den mehr zeichnerischen Idealismus der deutschen Historienmalern, insbesondere der ältern Münchner Schule herausgebildrt hat. Man hat bis jetzt in Dres den keine Gelegenheit gehabt, Piloty'sche Arbeiten zu sehen; mit Interesse wird man daher von dem aus gestellten Bilde Kenntntß nehmen, umsomehr, als das selbe bezeichnend für die Richtung des Künstlers ist und zu seinen gelungensten Arbeiten gehört. Das Bild behandelt den „Tod Cäsar's" und zwar den bangen Moment vor dem verhängnißvollen Schlag. Der Künstler traf in der Wahl dieses Moments mit jener Lehre Lesstng's zusammen, welche den „frucht baren Augenblick" als den allein passenden für die bUdende Knust erklärte, weil er der Einbildungskraft freies Spiel laste, während die Darstellung eines äußersten ihr die Flügcl binde. Die Scenerie des Bil des ist die Curie de- Pompejus, dessen Bildsäule den reichen, säuleugetraaenen Raum schmückt. Unfern der Säule, zu deren Füßen er sein großes Leben ver hauchen sollte, sitzt Iuliu- Cäsar mit dem Lorbeer - kranze auf dem kahlen Haupte. Cäsar hat eben das Bittgesuch deS vor ihm knienden L. TilliuS Cimber zu- rückgewtrsen, worauf ihm Kiefer die Toga von der Schulter reißt: da- Zeichen für die Verschwornen, über den Imperator herzufallen. Betroffen, halb Unwille halb Schreck im Ausdruck, fährt Letzterer mit abweh render Bewegung zurück. Aber schon schwingt hinter ihm »der hagere LasstuS mit kräftiger Faust dm mör- Verordnung an sämmtliche Obrigkeiten und Gemeindcvorstände, die Aufstellung der Landtagswahllisten betr. In 8 der zur Ausführung des Gesetzes, die Wah len für dm Landtag betreffend, unterm 4. vorigen Mo nats ergangenen Verordnung ist die sofortige Aufstel lung der Wahllisten angeordnet. Dieselbe liegt auf dem platten Lande den Gemeindevorständen ob, die Obrigkeiren haben daher den Letzteren, soweit nöthia, zur ersten Aufstellung und Führung der Listen Anlei tung zu geben. Die Aufstellung der Listen ist hiernächst allerwärts längstens bis zum 13. Februar 1869 zu bewerkstelligen. Alle Gcmeindevorstände haben spätestens nach Ab lauf dieser Frist über die erfolgte Ausstellung der Wahl listen der vorgesetzten Obrigkeit Anzeige zu erstatten, welche säumige Gemeindevorstände durch Strafauflagen zur Erledigung der gesetzlichen Vorschrift anzuhalten, übrigens innerhalb der nächsten 8 Tage der KreiS- direction über den Stand des Geschäfts in ihrem Be zirke Bericht zu erstatten hat. Ebenso ist in den Städten von den Obrigkeiten längstens bis zum 26. Februar 186S Her KreiSdlrectiön anzuzeigen, daß die Wahllisten ihres OrtS dem Gesetze gemäß ausgestellt sind. Gegenwärtige Verordnung ist in sämmtlichen Amts blättern unverzüglich abzudruckcn. Dresden, am 2. Januar 1869. Ministerium des Innern. v. Nostitz-Wallwitz. Fvrwcrg. ihnen auf den Hacken sitzt; mit freudiger Erregung blicken Vorancilcnde in die zu Füßen de- Gebirges sich ausbrcitcnde deutsche Ebene hinab. Tas Werk ist mit anerkennenswcrthem Fleiß uud Ernst behandelt; doch ringt die Gestaltung noch zu sehr mit den Darstel- lungömitteln in Zeichnung und Malerei; infolge dessen ist der Stil noch unfertig. Auch die Komposition, die Anordnung, mußte geschlossener, ruhiger sein, und ist ohne klares und volles Gefühl des geistigen Einheits- Punktes der Aufgabe. Beide Erwerbungen des um die Förderung der Historienmalerei sich mühenden Vereins, das Piloty'sche sowohl wie das Baur'sche Werk, zeigen, so manches Verdienstliche ihnen eigen ist, doch von Neuem wieder, wie die GcschichtSuialerei nicht im Zuge der Heit liegt. C. Clß. Literatur. Tie durch ihre trefflichen Aufsätze be kannte Moser'sche Zeitschrift für Capital und Rente (fortgesetzt vom Freiherrn v- Danckelmann) enthält im 1. Heft des 5. Bandes einen höchst einge hend gehaltenen Artikel über die Kupferschiefcrgewerk- schaft zu Mansfeld, einen recht praktischen Terminkalen der für Effcctenbesitzer, beachtenSwrrthe Winke über die Convertirung u. Besteuerung der österreichischen Schuld titel, den Rechnungsabschluß der sächsischen Bank zu Dresden und eine kurze, vielleicht etwas zu fragmen tarisch gehaltene Abhandlung über den Einfluß politi scher Ereignisse auf die Bildung deS Tagespreise- der Effecten. Die Zeitschrift, welche in Stuttgart bei Wil helm Nitzschke erscheint, verdient der Beachtung der Kapitalisten und Börsenleute von Neuem empfohlen zu werden. - 6. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. TageSgeschichte. Dresden: Neuestes Bundesgesetz blatt. — Berlin: Neujahrsrede dcs Königs. Die Conferenz. Zur Tabakssteuerfrage. Bundesconsu- late. Schulangelegcnheiten.—Königsberg: Drosch- kenkutscherstrike. — Kiel: Falsche Zeitungsnachricht. —B remen: Paris-Hamburger Eisenbahn.—Karls ruhe: Arbeiterbewegung. — Darmstadt: Taufe. — Wien: Convertirung der Staatsschuld. Freiherr v. Hock -f. Graf Andrassy. Zur ostasiatischen Ex pedition. — Pestb: Vermischtes. — Agram: Car dinal Haulik. — Paris: Neujahrsempfang am Hofe. Prinz Napoleon. Der alte Moniteur. Lanjuinais j . — Brüssel: Proceß Doulton revidirt. Freilas- sung. — Florenz: Excesse bei Erhebung der Mahlsteuer. — Turin: Nächtlicher Polizeidienst. — Rom: Depesche Lavalette's. Antwort des Papstes an den König von Italien. Neujahrsrmpfang. — — Madrid: Bürgermeiftcrwahl. Ctreifzug des Generals Caballero de Rodas durch Andalusien. Agitationen. — London: Mord. Fentsches. Un ordnungen in Cork. — Warschau. Berichtigung. Beilage. Provinzialnachrichten. (Bischofswerda.) Statistik und Bolkswirthschaft. Inserat«. Telegraphische Nachrichten. Paris, Sonntag, 3. Januar, Morgens. (W. T B.) DaS „Journal Officiel" schreibt über den Stand der Conferenzangelegenheit: Nach dem Abbruche der Beziehungen zwischen der Türkei und Griechenland zeigten sich die Cabinete von dem Wunsche beseelt, die Folgen dieses Bruches zu ver hüten. Preußen machte den Vorschlag, eine freund schaftliche Vermittelung im Wege einer Conferenz zwischen den Mächten herbeizuführen, welche den Pariser Ver trag unterzeichnet haben. Die Regierung dcs Kaisers erkannte die Zweckmäßigkeit dieses Vorschlags an uud empfahl denselben sofort der Zustimmung sämmtlicher Höfe, deren Ansicht sie übrigens thcilt, daß die Bcra- thungen als einzigen und bestimmt ausgesprochenen Gegenstand die Frage zu prüfen haben würden, ob und in welchem Maße den in dem türkischen Ultimatum er hobenen Reklamationen Recht zu verschaffen sei. Ein Telegramm des französischen Botschafters Bouree aus Konstantinopel vom 31. v. M. zeigt an, daß die Pforte bereit ist, an der Konferenz Theil zu nehmen. Gleicher maßen ist man übereingekommcn, einen Vertreter Grie chenlands mit berathendcr Stimme zuzulasscn. Es herrscht also zwischen sämmtlichen Mächten vollständiges Ein vernehmen darüber, daß eine Conferenz in Paris er öffnet werden soll. Marquis Lavalette hat vvrgcschla- gen, die erste Sitzung am 9. Januar abzuhalten. Dav amtliche Blatt veröffentlicht ferner die Decrete vom 17. v. M., durch welche Chateaure- nard und Saint Ballier zu französischen Gesandten in Dresden bez. in Stuttgart ernannt werden. Paris, Sonntag, 3. Januar, Abendv. kW. T. B.) Die Journale intcrpretircn die kaiserliche Ansprache beim vorgestrigen Neujabrsempfang (vgl. umstehend die „Tagesgcschichtc" unter Paris) in friedlichem Sinne. Der„Constitutionnel" sagt: Daß der Friede trotz schlimmer Prophezeiungen erbat- ten wurde, dieses Resultat sei den guten Absichten und der festen weisen Haltung der kaiserlichen Re- gierung in ihren Beziehungen zu den Mächten, namentlich zu Norddeutschland zuzuschrciben. Den Frieden zu erhalten, ohne die Größe und den legi- timen Einfluß Frankreichs zu opfern, sei die er- babene und schwierige Aufgabe, welche die Regie rung ohne Schwäche und ohne Zagen zu lösen sich bemühe. Madrid, Sonnabend, 2. Januar, Abends. (W. T B.) Die „Amtliche Zeitung" schreibt: Die Trup pen haben in Malaga 600 Gefangene gemacht. Die Jnsuraenten behaupteten noch gestern Abend meh rere Punkte. Caballero de RodaS bat zur Stunde alle Quartiere der Insurgenten inne. Letztere haben 400 Todte und Verwundete verloren. Der Auf- stand ist vollständig besiegt. (Vrgl. unter „Tagcsge- schichte".) London, Sonntag, 3. Januar. (Corr.-Bür.) Dem „Observer" zufolge dürfte die Conferenz drei oder vier Tage dauern. Die Verhandlungen sollen streng auf die vorliegende Streitfrage beschränkt bleiben. Amtlicher Theil. Dresden, 24. Decembcr. Seine Königliche Majestät haben den an Stelle des Vr. Carl Andrte zum Konsul der Republik Chile ernannten Herrn Henry Ward in dieser Eiaenschaft anzucrkrnnen geruht. Se. Königliche Majestät haben allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Professor Dr. Ludwig Rich ter an der Kunstakademie zu Dresden daS von des Kaisers von Oesterreich Majestät ihm verliehene Ritter kreuz des Franz-Josephs-Ordcns annehme und trage. Dresden, 3. Januar. Se.Z Königliche Majestät haben allergnädigst geruht, die von dem Hauptmann Schultze I. dcs Schützen- (Füsilier-) Regiments Nr. 108 erbetene Versetzung in den Disponibilitätsstan'o, mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Re- gimentsuntform mit den Abzeichen für Verabschiedete, zu bewilligen. Dresden, 4. Januar. Seine Königliche Majestät Kaben dem zweiten Rathe beim Bezirksgerichte Leipzig Justizrath l)r. Eduard August Steche das Ritterkreuz vom Verdienstorden zu verleihen huldreichst geruht. KiufüHullg der in Preußen gcltcudcn Vorschriften über die Heranziehung der Militärpersoncn zu Communal- aufla«« im ganzen Bundesgebiete; Nr. 213), 214) und 215) Ernennungen dcs preußischen Viccconsuls ElverS zu San-Juan (Portorico) und dcs Verwesers des pmchischen Consulats Brahe in Melbourne zu Konsuln, sowie der preußischen Viceconsuln Garcia zu Ferrol und Connor zu Benicarlo zu Viceconsuln des Norddeutschen Bundes. * Berlin, 3. Jannar. Wie der „K. Zlg." berichtet wird, hat bei der Ncujahrscour Se. Majestät der König die durch den Fcldmcuschall Grafcn Wrangel dargcbr-chten Glückwünsche der Generalität in einer länger» Rede beantwortet, in welch r er auf die fried liche Ätuaiion bei Beginn dcs neuen Jahres hinwies und betonte, wie er mit Grund die Erhaltung des Friedens und unter besten Auspicicn die Erreichung seiner Zwecke zum Heile des Vaterlandes erhoffe, wo bei er der Mitwirkung dcs unter den Generälen an- wcscndfi, Grafen Bismarck gedachte. — Nach einem Berliner Telegramm der „Wcs.-Ztg." würde der Zu- sammeytritt der Pariser Conferenz verzögert durch die Abführung der Maßregeln der Türkei gegen die auf türkischem Boden wohnenden Griechen. Frankreich, England, Rußland und Preußen haben die Uebernahme des Schutzes derselben abgclehnt. Die Ucbcrnahmc der selben feiten Nordamerikas ist nech nicht bestätigt. (Vgl. untcr„Konstantinopel".) —Wic die „N. Pr. Z." meldet, hat der Vorsitzende dcs Bundcsrathes dcs deutschen Zoll- Verein- die nöthigcn Schritte gethan, um die Ausfüh rung dcs Gesetzes über die Besteuerung dcs Ta baks zu bewirken. Dazu gehört namentlich auch die Vorbereitung einer baldigen Beschlußnahme dcs Bundes- rathes über die Aussührnngsbeslimmungen und die mit ihnen zu verbindenden Anordnungen. Schon im Mai dieses Jahrcs wurden dcn BundesauSschüssen für Zoll- und Dteuerwesen, so wie für Handel und Verkehr zwei Entwürfe vorgclcgt, von denen der eine Anweisungen sür die Ausführung dcs erwähnten Gesetzes, der an dere Bestimmungen über dcn bei Mißwachs oder son stigen Unglücksfällen cintretcndcn Erlaß der Tabaks- stcuer enthielt. Zu diesen beiden Voilagen ist neuer dings noch eine dritte gekommen, und zwar der Ent wurf eines Regulativs für die Gewährung der Zoll- und Stcuervcrgütungcn bei dem ins Ausland versen deten Tabak. Letzterer Entwurf betrifft neben der Ver gütung der Steuer für ausgehenden inländischen Tabak auch^ie Vergütung des Zolles für wiedeiausgehenden ftkiWrn Tabak. In Bezug auf dcn fremden nimmt derselbe eine gleichmäßige Normirnng der Vcrgütnngs- sätze in Aussicht. Danach sollen die bisherigen höher» Sätze für die Ausfuhr nach der Schweiz in Wegfall kommen, der bisherige niedrigere Satz aber erhöht wer den, und zwar von 2 Thlr. 10 Cgr. sür dcn Ccntner auf 2 Thlr. 15 Sgr. für Schnupftabake und ans 3 Thlr. 5 Sgr. für andere Tabaksfabrikatc. — Die Ausgaben für die Gen eralconsulatc in Bukarest, China, La-Platastaatcn und Chile, sowie für die Consulatc in Belgrad, Jassy, Kanton und Tientsin und für das Viccconsulat in Galacz sind bereits aus dem preußischen Etat auf dcn Etat dcs Norddeutschen Bundes übernommen worden. Dadurch hat sich die Nothwcndigkeit ergeben, für den preußischen Gesandten in Peking, welcher bisher das sür dcn Generalcon- sul in China ausgesetzte Einkommen bezog, sowie sür das demselben beigcgcbenc Bcamtcnpcrsonal impreußi - schen Etat neue Besoldungen anzusetzen. Diese be tragen im Ganzen 29,000 Thlr. Durch die Uebcr- nähme der Kosten für die genannten Konsulate auf den Etat dcs Norddeutschen Bundes vermindert sich da gegen der preußische Ausgabcnetat um 112,300 Thlr. — Bekanntlich stehm von dcn höhern Lehr anstalten die Gymnasien und die Realschulen erster Ordnung unter dcn Proviuzialschulcollegien, die Real schulen zweiter Ordnung und die Höbern Bürgerschulen unter den Schulabtheilungen der Bezirksregicrungen. Durch allerhöchste Cabinetsordrc ist genehmigt worden, daß in den neuen Provinzen sämmtliche höhere Lehr- Formeugebung widerspricht nicht nur dem historischen Stil, sondern schwächt auch geradezu in dem Bilde die realistische Wahrheit der Farbe wieder ab. „Doch Brutus — BrutuS ist eiu chrcnwerthcr Mann." Auch die coloristischen Verdienste dcs Herrn Piloty sollcn, wenn wir uns auch die Mängel seines Bildes, die Grenzen seines Talentes eingestehen, nicht geschmälert werden. Sein Verdienst wird bleiben — wie ein Kunsthistoriker sagt —, daß er im Großen und mit wirklicher Herr schaft über die Kunstmittel Dasjenige in Deutschland einbürgcrte, was vor Jahrcn die Belgier uns wieder in Erinnerung gebracht haben: das volle Bild der Er scheinung, dir eigentliche Malerei. Freilich dürfte die deutsche Art, auch nachdem sic sich dieser Mittel in ihrem ganzen Umfange bemächtigt haben wird, doch immer dahin neigen, dies Verfahren dem historischen und dem reinen Genrebild vorzubehalten, im monu mentalen Historienbild aber eine gewisse Mäßigung und Schlichtheit der Farbe zu beobachten und die großen Züge des Inhalts durch die markige Kraft der vor herrschenden Zeichnung zu veranschaulichen- DerRealis- mus der deutschen Zukunftsmalerei wird in der Kraft der Charakteristik und der Jndividualisirung liegen, wie bei den großen deutschen Meistern der Vergangenheit. Das Piloty'sche Bild ist Eigenthum der „Verbin dung für historische Kunst". Demselben Verein gehört ein zweite- auf der Ausstellung befindliches Gemälde von Baur in Düsseldorf an, welche-in großen Dimen sionen „die Uebertragung der Leiche Kaiser Otto III. von Italien nach Deutschland" vorführt. Deutsche'Kricaer und Mönche auf der Höbe der Alpen tragen eine Bahre mit dem Leichnam der in der Blüthe seiner Jahre zu Paterno unweit Viterbo gestorbenen, nach Einigen ver gifteten Kaiser-; sie, wie die ihnen nachfolgende reisige Begleitung haben sich gegen den Feind zu wehren, der Sastratenaunalmu auoilrl«: . Ureigner kl. N»wdilrx-U«U»- I W W W Wl W W W W W W W W W M M W A W W WM M W W W W W^ W W W W W W WM WWW Ml W W W W W W W W ^W W W W W W WWWWM AUUU AU
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