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^265. Adv«l,«ntt»prrisr: 1>keliek S tklr — digr. «^litbrliok. I „ IS „ tlovstlicb! — ,, IS „ LmirlnsKiuiuoeell: 1 „ Im Sa»l«»s» tritt ?u»t a. 3t«mp«I »u»t:KI»g biu»u. raseralenpreise: rllr ärn k»um eili«r ^e,p,It«ii«i> 2«ile: l klgr. ttowr „Ling«!»»»<1t" äiv 2-U-: S Kxr. Lrschrtnen: 'PS^Iicb, mit auso»bme ^er 8voo uoä I^<ri«rtL^«, »dvuä, kür ckeo kul^«oü«!ll 1'»g. Donnerstag; den 15. November. Dresdner Munal Verantwortlicher Redacteur: I. S. Hartmann. 18««. rasteratrnnnnohme anamtrt»: X». L^»»»r»r-r>», 6om»i»it«»Nr <i«, Devaä»»« 3«miM»l»; »b«nä»,.: kk Luol.»», Ln»»v I»»v«UU->«a^ Vi«> kr»»Kkilrt ». U.: Um»»»»»!» Vo«l.»»; >«M»i ttuoeivi'vob« vuebk., N»r»»»r»»'» Nor«»«; L 801.0 w»; Srol»«: 1i.8,aa*«>»Houo»««obor»»», 3»«»» L 8t»»l»»Lv,»x ; kruukturt ».N.: 3a»v»»'»«b« Nucüü. SLo»»»»;k«rt«: N»r»>, Noi.i.1»» L 6o., (8, ?I»e« ü« I» »vor««); kmg: Ik». Lu»l.io'a Nockd ; Vl«' ^i.. Or»»i^« flrr»»«srdrr- Lvmgl Lip«äitioo ü«> vr«,仫r ^««r»»t»» Dr««ü«u, t1»ri«a,tr»»»« Ül». 7. Kl , —,, — >> V'»1»»_Ü7'»1IM»» ,, M Ämllicher Theil. sDre-dt«, 14. Nvvcmber. A»f allerhöchsten Befehl wird wegen erfvlgten Ableben» Ihrer Durchlaucht der Prinzessin Reuß-Schleiz, Christiane Philippine Luise, am Königlichen Hose eine Trauer von drei Tagen, vom 15. bis mit 17. dieses Monat-, angelegt. DreSde», 8. November. Se. Königliche Majestät haben den Director der OberrechnungSkammer, Finanz- Ministerial-Director, Geheimen Rath Karl Adolf Herr mann Freiherrn von Weissenbach zum „Wirklichen Geheimen Rath" zu ernennen geruht. Ansage. Dir feierliche Eröffnung be« einberufenen Land tages wird D««aer»t»g, den 15. Novemder 1866 Mittags 12 Uhr, in den Paradesälen deS Königlichen Schlosst- stattfinden. Die Herren SlaatSminister, sowie sämmtliche Herren der ersten und zweiten Classe der Hofrangordnung, ingleichen die nicht im Dienste befindlichen Königlichen Kammerherren und Flügeladjutanten, versammeln sich Mittags 212 Uhr in den Zimmern Er. Majestät deS König-, zweite Etage deS Königlichen Schlosse-, um von da Sr. Majestät dem Könige vorzutreten, wenn Allerhöchst Dieselben Sich zum Throne und von demselben zurück begeben. Die Herren der dritten, vierten und fünften Classe der Hofrangordnung, sowie die am Königlichen Hofe vorgestellten, in der Hofrangordnung nicht begriffenen einheimischen Herren haben sich Mittags nach 11 Uhr in der zweiten Etage des Königlichen Schlosses einzu finden und begeben sich unmittelbar in den Eck-Parade- saal, an die ihnen dort «nzuweisenden Plätze. Anzug: Uniform (Law). Dresden, am 13. November 1866. Königliches Oberhosmarschallamt. »MW»»———-W-—MIM— Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. Lagr-gefchichte. Dresden: LandtagSangrlegenheiten. — Berlin: Kammrrverhandluugrn. Kem Btindniß mit Rußland. Da» preußische Wahlsystem und der ein- jährige Freiwllligendirnst in den neuen LandeStheilen. — Insterburg: Anklage gegen den Abg. Frentzel in zweiter Instanz zurückgewiesen. — Wiesbaden: Militärische». — Meisenheim: Uebernahme de« Oberamt»bezirk» noch nicht erfolgt. — Kiel: Zum Tode deS Büreauches» v. Appen. Rückkehr deS Ba rons ». Scheel-Plessen. — Schleswig: Ankunft de« GeneralS v. Manteuffel. Adresse an» Abgeordneten haus. — Wien: Vom Hofe. Erlöschen der Cholera. Kein neues Gruppensystem. — Bodenbach: Durch zug sächsischer Truppen. — München: Bischof von Eichstätt ernannt. Der GrsetzgebungSauSschuß. Neuer Flügeladjutant deS Königs. Ministerielle». — Stuttgart: Versammlung süddeutscher Baterland«- freunde. — Pari»: Der Kurfürst von Hessen er wartet. Von der MilitärreorganisationScommission. — Genf: Nähere» über die Wahlrrceffe. — Vene dig: Finanzielle Klemme wegen der Festlichkeiten.— Palermo: Thätigkeit de» Militärgericht» Die Ver hafteten. — Kopenhagen: Reich»tag»eröfsnung. RegrerungSpostulat für HinterladungSgewehre.--S». Petersburg: Kaiserliche Gnadenacte. ZudenLer- mählungSfeierlichkeitrn. Die Revision von Kaufläden in Warschau. — Konstantinopel: Amnestie auf Kandia. Dre»duer Nachrichte». Pr»vt»zialu»chrichte*. (Leipzig. Chemnitz. Plauen. Annabcrg. Schneeberg. Rochlitz. Bischofswerda. Dippoldiswalde.) Feuilleton. Manrinell». ES giebt Momente im geselligen Lebe«, welche für einen Gegenstand au» der Natur zeitweilig ein gewisse» Interesse erregen, dessen derselbe bis dahin fast gänzlich entbehrte. Indem man im Begriffe steht, die „Afrikanerin" auch bet un» in Scene zu setzen, wiederholt sich die Frage nach dem Mancinellabaum und nach den Blüthen der Mancinelle, denn die Rolle eine- Baumes und einer Blüthe, welche plötzlich tödten soll, wird in einer Zeit, in welcher der Werth des höchsten organischen Lebens in seinem Cour- tief unter Null gesunken ist, tragisch interessant, und so muß man wünschen, die schnell tödtende Mancinella kennen zu lernen und etwa» mehr von ihrer ursprünglichen Eischeinung und ihrem natur gemäßen Wirken erfahren zu können. Der Mancinellabaum, die Mancenrlle oder Manca- nille, gewöhnlich Manschinrlle, ist, um die« vorherzu sagen, weit entfernt ein Afrikaner zu sein, denn da« äquatoriale Amerika ist seine Hrimath, wo er besonder« in den immer von Meerwaffer bespülten, schlammigen Buchten der Antillen, nicht selten an den sandigen Ufern der Flüsse trefflich gedeiht. Unsre Erlen bieten un« freilich nur entfernt einen Vergleich mit der eigenthüm- lichen Vegetation der Mancinellen oder der Mangle- bäume, der bekannten Rhizophoren jener ausgedehnten Districtr. Rosset giebt rin hübsche-, treffende« Bild ihre« Leben« in wenigen naturwüchsigen Versen: 1-«« ooir» dluoovoilliam, »mvurvn» ü«. ri.»g««, Oooeooo«»« I«« wurm« ä» I««r» »awbr»» k«aiN»g«o, Lt tour« «orp« »wpblbi«, sl«v»ut »«» eumuur, von tro»o aur I» wer», t »» »ona I»» — LL. Vermischte». Betrieb-ubersicht der Gt»Ltßeisenbahnrn pro August. Keuitlet«». Z»ser»tr. T»ge«t»te«»,r. »drfr»»»ch- richte». Lelegraphische Nachrichten. wie», Mittwoch, 14. November. (W T. B.) «in kaiserliche« Handschreiben, welche» dir heutige amtliche „Wiener Zeitung" publietrt, ernennt den Minister der au»wartigrn Angelegenheiten, Freiherrn » Beust, auch zum Minister de» kaiserlichen Hause«. Der Finanzminister Gras Larisch ist hierher zu rückgekehrt und hat dir Leitung de« Ministerium» der Finanzen wieder übernommen. Baron Anselm Rothschild, der Ches de« Wiener «ankierhanse», hat nach seine« »»«scheiden au« dem Bürgerverbande der Stadt Franksnrt a. M. da« Wie ner Bürgerrecht erworben. Pari«', Dieu»1ag, 13. November, Abend«. (W. T B.) Da» Journal „Droit publik" meldet, daß da« verhör der an voriger Mittwoch verhafteten Indivi duen beendet sei. Dieselben würden nicht de« ver gehen« ungesetzlicher Versammlung, sondern der Theil- nahme an einer geheimen Gesellschaft angeklagt. Pari», Mittwoch, 14. November. (W. T. B.) Der heutige „Moniteur" meldet, daß die Admirale Ri- gauld de Genouilly und Charnrr zur Bildung einer Commission berufen worden sind, die sich zunächst mit der Recrutirung für die Flotte beschäftigen soll. Brüssel, Dievrtag, 13. November. (W. T. B.) Die Kammern find eröffnet worden. In der Thron rede heißt r» unter Ander«: Die internationalen Be ziehungen find vortrefflich. Inmitten Europa beun ruhigender ernster Ereignisse hat Belgien seine Ruhe bewahrt, vertrauend und durchdrungen von den Rech ten und Pflichten der Neutralität, bei welcher e« auch ferner aufrichtig und loyal verharren wird. Die Thron rede verspricht die Aushebung der ZwangShast und die Revision de» AuslieferungSgrsrtze«. Tagesgeschichte. Drr»den, 14. November. Der morgen Mittag 12 Uhr im k. Schlosse stattfinbenden feierlichen Eröffnung des Landtag» durch Se. Majestät den König wird ein Gottesdienst in der evangelischen Hoskirche voraudgehen, bei welcher Oberhofprediger vr. Liebner die Predigt halten wird. Zum Präsidenten der II. Kammer haben Se. Ma jestät den Abg. Bürgermeister Haberkorn (Zittau), zum Vicepräsidenten der I. Kammer den Oberbürger meister Pfotenhauer (Dresden) and zum Viceprä- stdeaten der II. Kammer den Rittergutsbesitzer Oehmi chen (Choren) wiederum zu ernennen geruht. Dresden, 14. November. In beiden Kammern hat heute durch die Herren Präsidenten die verfassungs mäßige Verpflichtung der Kammermitglieder und sodann, nachdem die Kammern für gesetzlich constituirt erklärt worden waren, die Wahl der Secretäre stattgefunden. Letztere ist in beiden Kammern ebenfalls wieder auf die selben Mitglieder gefallen, welche diefc Stellen während der letzten ordentlichen Landtage bekleidet haben, indem in der Ersten Kammer (von 34 Anwesenden) die Her ren Amtshauptmann v. Ejgidy (mit 31 Stimmen) und Bürgermeister Wimmer (mit 27 Stimmen), und in der Zweiten Kammer (von 65 Anwesenden) die Abgg. Or. Loth und Schenk (Beide mit 63 St.) wiederum zu Secretären gewählt warten sind. Sodann hat noch in beiden Kammern die VeUoosung der Plätze statt gefunden. * Berlin, 14. November. Das Abgeordneten haus nahm heule die Discussion über den gestern we gen Beschlußunfähigkeit des Hauses unerledigt geblie benen Antrag des Abg. Michaelis wieder auf, das Bud get zur Vorbcrathung im Hause zu stellen. Zuerst er hielt der Abg. Jung das Wort, welcher den Antrag des Abg. Michaelis befürwortete und sich auS Rücksicht auf Schon dieser unheimliche Standort, auf welchem die Fußtritte des Menschen tie, einfinken, in dem grund losen, schlammigen und von mannichsaltigen kleinen Un gethümen, Krabben, Tausendfüßlern, Salamandern und Schlangen, wimmelnden Boden trug wahrscheinlich das Seinige bei, um das Bild von der Rolle, welche die Mancinella im Naturleben spielt, so recht abschreckend zu machen. Schon ihr wissenschaftlicher Name „Nippo- m»oo", zu deutsch „Roßscheuer", beruht auf der Sage, daß Pferde, welche die Blätter oder gar die Früchte der im ganz bescheidenen Unstande eine» Apfel baume» auftrrtrnden Mancinella fräßen, in Tollwuth verfallen. Obwohl die Berührung von Pferden mit dem Bastme an solchem Standorte kaum denkbar ist, wenig sten» höchst selten Vorkommen mag, se sind doch der gleichen Symptome au» dem überaus heftigen Schmerze, welchen der Genuß der Blätter »der der aprikosenähn- lichen Frucht durch ihren wolfsmilchartigen, brennend- scharfen Saft erregen, ganz wahrscheinlich, und die In dianer benutzen diesen Saft als eine« ihrer gewöhnlich sten Pfeilgifte. Man kann kaum begreifen, wie die Natur dem Man- cinellabaume nicht etwa durch eine verdächtige Belau bung oder durch mißfarbige Früchte, »der gar etwa durch eine üble und ekelerregende Ausdünstung rin WarnungSstegel ausdrückrn gewollt, ja vielmehr den ge fürchteten Baum mit Reizen au«gestattet, in welchen er wie rin geschätzter Obstbaum vor un« erscheint. Ueber- die« hat die schöne Frucht einen Citronengeruch und könnte auch dadurch den einsamen Wanderer zum Ge nüsse verlocken. In der That aber bereitet der Genuß ohne schnell angewendete Gegenmittel einen schmerzhaf ten Tod. Die Eingebornea jener Dtstrtcte erkennen auch all» eine wunderbare Fürsorge in drr Natur da« gemeinschaftliche Vorkommen der Heilpflanzen mit ihm, die Beschleunigung und Gründlichkeit der Debatten für die Vorberalhung im Plenum erklärte. Abg. Rohde bestritt die Richtigkeit der vom Vorredner angeführten Gründe und empfahl die Verweisung der Vorlage an die Budgetcommissiou. Abg. v. Unruh unterstützte den MichaeliS'schen Antrag. Abg. Techow spricht für die Verweisung an die Budgetcommission, Abg. Graf Be- lhustz-Huc für den Antrag des Abg. Michaeli». Sodann wird ein Antrag auf Schluß der Discussion gestellt, unterstützl und angenommen, und es schreitet das Hau» zur einfachen Abstimmung durch Aufstehen und Sitzen bleiben. Da» Resultat ist zweifelhaft und es wird die Zählung vorgenommen. Hierbei ergiebt sich, daß 112 Mitglieder für den Antrag auf Vorbcrathung, 90 Mit glieder gegen denselben gestimmt haben. Der Antrag ist demnach angenommen. Der Finanzminister legt zwei Gesetzentwürfe vor, den einen, betreffend die Abände rung des §. 6 de» Gesetze- vom 21. Mai 1861 wegen anderweiter Regulirung der Grundsteuer. Der Ent wurf beabsichtigt die Uebernahme der Veranlagungsko sten auf die Staatskasse. Der zweite, betreffend die definitive Untervcrthrilung der Grundsteuer in den 6 östlichen Provinzen, welcher sich insofern von dem be reits in der vorigen Session vorgrlegtrn Entwürfe un terscheidet, als die Kosten dafür auf die Grundbesitzer vertheilt werden. Der Finanzminister legt ferner im Verein mit dem noch verhinderten Minister des Aus wärtigen einen Gesetzentwurf vor wegen Aufhebung der Rheinschifffahrtsabgaben. Es sei der Wunsch der Regierung, die Echifffahrtsabgaben auch auf der Elbe aufzuheben; es stehe zu hoffen, daß die eingeleiteten Unterhandlungen von Erfolg sein werden, lieber diesen Entwurf wird Schlußberathung stattfinden. Ein vier ter Entwurf, die Regelung der Besteuerung in Hohen- zollern-Hechingen betreffend, geht an die Commission für Finanzen und Zölle. Der Handelsminister legt vor 1) einen Entwurf, betreffend die Abänderung des Para graphen de» Handelsgesetzbuches über die Mäkler dahin, daß die Mäkler auch schriftliche Aufträge annehmcn kön nen; 2) einen Entwurf, betreffend die Rohstoff- und Con sumvereine. Der Justizminister legt vor: a) den Ent wurf, betreffend den Wegfall des Gerichtskostenzuschla ges vom 1. Januar 1867 ab; b) einen, betreffend da» Güterrecht der Ehegatten im Bezirk von Ehrenbreit- stein; o) einen solchen über den Lehnsverband in Alt-, Bor- und Hinterpommern. Der Justizminister legt fer ner einen Entwurf vor, betreffend da» unbefugte An- eiguen von Bernstein. Nächste Sitzung unbestimmt. — (N. A. A.) Die Fraction Twesten-MichaeliS de» Abgeordnetenhauses hat bereits gestern und heute Fractionsversammlungen gehabt, jedoch sich noch nicht definitiv constituirt. Derselben sind, wie wir hören, noch mehrere Mitglieder der Fortschrittspartei und des linken Centrums beigetreten. — Der Fraction der „freien conservativen Vereinigung des Abgeordneten hauses" sind neuerdings noch die Abgg. v. Unrub-Bomst, Graf Oppersdorfs und v. Eicke belgetrcten. Ein wei» lerer Bettlitt anderer Mitglieder steht noch zu erwarten. — Die „N. A. Z." enthält folgende (gestern bereit» telegraphisch signalisirte) Mittheilung: „Ein Theil der auswärtigen Presse beschäftigt sich auch ferner mit dem Gerücht einesangeblichenBündnisses zwischcnPrcu- ßrn und Rußland, so vielfach auch die Grundlosig keit dieser Nachricht schon dargelegt worden ist, und man hat sogar in drr Reise unser- Kronprinzen nach St. Petersburg eine Bestätigung der Allianz finden wollen. Diese Reise »erfolge den Zweck, die diplomatischen Ver handlungen über das Bündniß zwischen beiden Mäch ten zum Abschluß zu bringen. Jeder Unbefangene wird sich dir Reise des Kronprinzen zur Theilnahme an dem Familienfeste wohl aus den nahen verwandtscbaftliLen Verhältnissen der beiden fürstlichen Häuser erklären. Den wiederholten Gerüchten gegenüber müssen wir in- deß in der bestimmtesten Weise erklären, daß diploma tische Zwecke in dem Besuche des Kronprinzen am russi schen Kaiserhofe nicht zu suchen sind. Der Gedanke einer politischen Allianz für Ereignisse, die erst noch kommen sollen, liegt der preußischen Politik, wie schon denn da schlingt sich die dlanökirob» als schöne Liane an seinem eignen Stamme empor und llixnonia IrucoxzO»» und dlimoo» acanäen» winden sich durch das Dickicht tk» Buschholzer. Der Baum von 20—30 Fuß Höhe gehört selbst zur Familie der Wolfsmilchgewächse und enthält eben den brennendwirkenden Milchsaft in allen seinen grünen Theilen und in der Frucht. Nach seiner Aufnahme auf die Haut oder in innere Theile wirkt derselbe ätzend und entzündet heftig die Schleimhäute. Aber all sein Wirken nach außen ist Fabel, ebenso wie die Vergiftung durch den Blick eine» Basilisken. Der vorurtheilsfreie Bo taniker Joseph v. Jacquin legte sich entkleidet drei Stunden lang unter den Baum und ging dann ganz heiter von dannen. Dom Genuß der unter den Bäu men im Wasser aufgelösten Früchte und de» Samen sollen auch die Krabben und Krebse giftig werden, in dessen genießen Papageien, insbesondere die Aras, dir Frucht ohne Nachtheil. Plumier heilte seine durch den Saft erlittenen Wunden durch Aufschläge von kalter Milch, versichert aber, den Schmerz zeitlebens nicht ver gessen zu haben. Andere empfehlen da^u Meerwaffer, und die Neger bediene» sich de» blosen reinen Wasser-, nach einem besonder» Aberglauben de« Wasser» «u» dem Schneckenhaus«, welche» einem Ercm tenkrrbs zur Wohnung gedient hat. Die innere Entzündung de« Munde» und Schlunde« wird mit Olivenöl oder lauem Wasser geheilt, wo man diese Mittel augenblicklich zur Hand hat. Richt« ist unansehnlicher al« die kleinen Blüthchen de« Baume». Die Blüth-nähre ist lang und dünn, etwa mit «er de« Maronen- ober süßen üastanienbau- me« vergleichbar, also ein langgestreckte« Kätzchen, trägt zerstreut die kleinen warzenartigen rothen Blüthrnhäuf- chrn. Die Staubfadenblüthrn bestehen au« einem Staub- wiederholentlick von un« erörtert worden, sehr fern. Kein tiefer blickender Staatsmann kann gcneiat sein, auf diese Weise in der Gegenwart sich für dir Zukunft die Hände zu binden." — Wie dasselbe Blatt meldet, wird sich unter den Regierungsvorlagen, welche für diese Landtagssession, als» in sehr naher Zukunft, zu erwarten sind, auch ein Gesetzentwurf befinden, der erforderlich ist, um die neuen LandrStheile in da« Wahlsystem der preußischen Verfassung rinzufügen, da im Veihättniß zu der Seelenzahl, um welche der preußische Staat durch die neuen Erwerbungen vergrö ßert ist, auch die Zahl der Abgeordneten sich vermehrt und, dem entsprechend, neue Wahlbezirke den bisheri gen hinzuzufügen sind. — ES ist in den Zeitungen schon darauf hingewicsen worden, wie sehr der Kriegs minister es sich angelegen sein läßt, den Militärpflich tigen in den neuen Lande-thrilen die Möglichkeit zu erleichtern, von der Berechtigung zum einjährigen Freiwilligendienst Gebrauch zu machen. Da in folge dieser gewährten Erleichterungen vorau«zusehen war, daß die dortigen Militärpflichtigen, besonder« in der ersten Zeit, sich mit dem freiwilligen Eintritt be eilen würden, ehe strengere Bedingungen von ihnen zu erfüllen wären, daß also die Zahl der sich meldenden Freiwilligen zunächst weit über die gewöhnliche Zahl hinausgchen werde, so hat der Krieg«minister bestimmt, daß in den Bezirken de« 9., 10. und 11. Armrecorp« bei deren Trupperttheilen, mit Ausnahme der Cavalerie, der reitenden Artillerie und de» Trains, ausnahms weise am 15. Januar nächsten Jahres eine Einstellung von Freiwilligen stattfinden soll, und daß, mit besagter Ausnahme, bei allen Truppentheilen dieser drei Ar» meecorp« bis auf Weiteres einjährige Freiwillige m unbeschränkter Anzahl eingestellt werden dürf ». Insterburg, 8 November. (N. Z.) Borgesternstand Termin vor dem hiesigen AppellalionSgerichte an, betreffend die Klage gegen den Abg. Frentzel wegen einer im Abgeordneienhause gehaltenen Rede. Da- Gumdlnner Krcisgericht erklärte sich bekanntlich mit Be zug auf Art. 84 der Verfassung für nicht competrnt, über die Sache abzuurtheilrn. Der Staatsanwalt ap- pellirte, und vorgestern hat da» Appellationsgericht sich ebenso für nicht competrnt erklärt und dir Anklage zurückgewiesen. Herr Frentzel selbst war zum Termin nicht erschienen. WitSbadrn, 11. November (Fr. I.) Die seither in aclivem Dienst gestandenen nassauischen Soldate» wurden gestern nach Limburg, Diez und Weilburg eia- berufen, um rn ba« preußisch« Heer ein gereiht zu wer den. Die Mannschaft de» ehemaligen nassauischen zwei ten Regiments, seither in Wiesbaden garuisonirt, er hält von nun an Garnison in Luremburg, Artillerie und Pionniere werden der in Wiesbaden neu garni» sonirten preußische» Artillerie einverleibt und da» ehe malige nassauische erste Regiment wird verschiedenen preußischen Garnisonstädten zugelheilt werden. Meisenheim, I I. November. (Fr.J.) Die Nachricht, daß die Herren Geh. Rath Ribbeck und Legationsrath v. Bülow aus Berlin am 5. November hier rmgrtroffen, ist zwar richtig, allein eine definitive Uebernahme unser» Oberamtsbezirkes und eine Verschmelzung desselben mit dem Königreich Preußen hat noch nicht stattgefunden. Unser Oberamt steht vielmehr noch, wie das Amt Homburg, unter der Verwaltung de« Land- ralh» v. Briesen. Kiel, l2. November. (H. N.) In Betreff de« be reit» gemeldeten Todes des Büreauchefs v. Appen erscheint nach den Erklärungen der Aerztr, welche den Verstorbenen behandelt baden, Alle», wa» das Gerücht über die Ursache des Todes mittheilte, durchaus al« hinfällig. Es liegt danach hier keineswegs ein Ver brechen, sondern nur ein Unglück vor, welches die all gemeinste Theilnahme dervoigerufen hat. In heftiger Aufregung von seinem Spaziergange durchnäßt nach Hause gekommen, ist der Verstorbene sogleich in Fieber» Phantasien verfallen, in welchen er die von dem stet« so thätigen Gerücht hinterher ausgcbeutetrn Angaben über einen erlittenen Uebersall gemacht hat. Ja einem faden mit vier Beuteln, unten von zweispaltigem Kelche umschlossen Unterhalb dieser Blüthrnhäufchcn stehen die weiblichen Blüthchen, der Fruchtknoten hat einen kurzen Griffel, welcher sich in sieben Narben sternförmig spal tet. Der Fruchtkern ist nußartig, rippig und hat ringsum etwa sieben Fächer, in jedem Fache einen fil- berweißlichen Kern. Der Baum ist auch wie alle Giftpflanzen in mehr facher Anwendung Arzneigcwächs und der Apotheker l.'ttörmivior auf Guadeloupe wendete die von ihm bereitetcn Mancrnillapräparate gegen die Elephanten- sucht an, in welcher bekanntlich Beine oder andere Theile deS Leibe» oder ein großer Theil de» ganzen Körper» der Kranken elrphantenartig anschwellen und unter Ucbergang in die Farbe de» Elephanten verhär ten. Bestätigte sich nun der gerühmte günstige Erfolg drr Anwendung diese« Mittel» gegen diese so fürchter liche Krankheit der Tropenländer, von welcher sogar Beispiele in Europa vereinzelt erscheinen, so hätte die Mancenilla im Naturleben ihre hohe Bedeutung end lich gcfunden, und wir mögen e» der poetischen Licrnz gern vergönnen, wenn sie zu Erweckung eine» tragischen Moments der Mancinella noch einmal eine Basilisken« rolle, wie solche im Bereich der reinen Natur niemals und »irgend» cristirte, in ihrer Ekstase ertheilt hat. 8. Dre»den. In drr Sitzung der physikalisch-mathema tischen Sektion der „Isis" am 1. d. MtV hielt Herr Oberlehrer Reinicke seine» zweite» Vortrag über die für dir Optik so wichtige Jnterfrrenzplatt: von Robert, wobei rr den Versammelten Gelegenheit bot, mit rinrr Reih« von ihm selbst verfertigter Apparate «ine Meng« interessanter Versuche anstelle» zu können. Am Schluss« gab er Anleitung, mit der Platte zu erperimenttren.