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Dresdner Journal : 14.11.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186611146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18661114
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18661114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1866
-
Monat
1866-11
- Tag 1866-11-14
-
Monat
1866-11
-
Jahr
1866
- Titel
- Dresdner Journal : 14.11.1866
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Mittwoch, de» 1L. November. LvmmrvMttvprrtse: — «xr. L-I—»« ^)tt»rllvk: 1 „ 1b „ tritt ?v«t u. 8t«mp«I »to»»tlivk:— „ 1b „ »»»«bl»» kio-v Li»««la«klllou»«rii: 1 „ »»srrattupretser <1«i> k»iiin «ioer ^v»p»IU>u»ll Leit«: 1 It^r vot«r „Lio^es»nät" si« 2«tt«: 3 kt^r. «rschrinrn: 1A,lieb, »Ut Xn»m,km« »er 8000- uns kelcrt«^, b.b»o<t» kUr äea tol^aä«» DresdnerImuMl. LerautwoMcher Redacteur: I. G. Hartmauu. SS«-!—-> .. '—M---» u E ,Wq, 18NK. »«strutttumu-tz« «EtrlF: k'». L»^»o»v»vv»», 6oausi—toolr ä«, I)r«»6o«r ^o»ru»I«; «d«aä»o.: n «»al.»», «va»» «o„i L»»d«A »««»»- Ml»-«r»»b1vrt *. U.: 8n»»»«v»i» st Vooi.»»; I«rU»: O»vriv»'»ok« Loedb., tt»v»»»r»»'» ünr«»u; >r»i»«»i L. Sc»l.ow»; >v«1««:.D. 8vi««»»'i4»ococ«obur«»», ^»»»» st 8^»»ia»^v»»»! «r»»Kkilrt».M.^^»o»»'»«t»» ttnctlk.; Lbl»! «zo S1o»»»»; kart«: Hiv^i, DLvviv», Lvl.i.l»» st 60., (», SI»o. ä» l» Saar»«); ^1^:«». L»»r.io»', üucdb.; VI»»: ^i.. Orr»i.l». Hrrml««edrr: Lblll^l «»sxäiUoo s«, Dr««äo»r ^o»r»as», Dr—ä«», >L»ri»o,tr»»— tko. 7. I I r I »II M ' I ' !I W IlIlOWM— Amtlicher Theil. Dresbe«, 13. November. Se. Majestät der König Huben «llergnädigst geruht, den SouSchef im General- stade, Major Funcke, zum Borstande der Abheilung für technische Angelegenheiten im Krieg-Ministerium und den Hauptmann Schubert vom Generalstabe, unter Beförderung zum Major, zum Souschef des General- stade- zu ernennen. Verordnung, dir zwischen den Staaten des deutschen Zoll- und Handel-Vereine- und Frankreich wegen gegenseitiger Behandlung der Handelsreisenden getroffene Verein barung betreffend, vom 1. November 1866. Im Artikel 26 de- zwischen den Staaten des deut schen Zoll« und Handel-vereineS und Frankreich abge schlossenen, unter dem 29. Mat 186b publtcirten Han delsverträge- (S. 229 de- Gesetz- und Verordnung»- blattr- vom Jahre 1865) ist folgende Vereinbarung getroffen worden: Französische Fabrikanten und Kaufleute, sowie ihre reisenden Diener, welche in Frankreich in einer dieser Eigenschaften gehörig patentirt find, können im Zoll- »ereine, ohne dafür etuer Gewerbesteuer zu unter liegen, Einkäufe für da- von ihnen betriebene Ge schäft machen und mit oder ohne Proben Bestellungen suchen, ohne jedoch Waaren mit sich herumzuführen. Ebenso soll eS in Frankreich mit den Fabrikanten und Kaufleuten au- den Staaten de- Zollvereine» und deren reisenden Dienern gehalten werden. Zur Autführung dieser Vereinbarung wird in Ge mäßheit der in dem Schlußprotokolle zu obigem Ver trage unter 1.6. getroffenen weiteren Bestimmungen (S. 38V des Gesetz- und Verordnungsblattes vom Jahre 1865) Folgendes verordnet: § * Inländische Kaufleute und Fabrikanten, welche für einen GewerbSbetrieb der vorgedachten Art in Frank reich die vereinbarten Vergünstigungen zu erlangen wünschen, haben sich mit einem LegitimattonSzeugnisse zu versehen, welche- für die Inhaber des Geschäfte- selbst nach dem beigefüg- ten Muster unter und für die in deren Diensten stehenden Reisenden nach dem beigehenden Muster unter 8 auSzusertigea ist. Diese Zeugnisse sind von derjenigen Behörde, welche für den Wohnort des Geschäft-inhabers zur Ausferti gung der Paßkarten befugt ist, auszustellen. Die Aus fertigung geschieht stempelfrei; jedvch ist für jede« Zeug« niß eine Gebühr von 3 Ngr. zu entrichten. § 2. Gegen Vorzeigung dieser Zeugnisse und der polizei lichen Legitimation haben sich sodann die inländischen Fabrikanten und Kaufleute vor Eröffnung de- Ge- schäft-betriebe- in Frankreich einen Gewerbeschein nach dem Muster unter 0 ausstellen zu lassen. Diese Scheine werden von den Kaiserlichen Präfec- turen ausgefertigt und sind an demjenigen Orte, wo sich eine solche Behörde befindet und den der Inländer bei seiner Handelsreise im jenseitigen Staate zuerst be tritt, zu entnehmen. §. 3. Französische Fabrikanten und Kaufleute, iugleichen die in deren Diensten stehenden Reisenden, welche in hiesigen Landen für den bezeichneten Geschäftsbetrieb der vereinbarten Vergünstigungen theilhaftig werden wollen, haben sich mit einem von dem Einnehmer der direkten Steuern — 8«v«v«ur äo» vontridoticno äirvel«, — auS- zustellenden Gewerbesteuercertificate — Vortikvat so po- wol» — nach dem unter 0 beiliegenden Formular« zu »ersehen und sich damit und mit ihrer polizeilichen Le gitimation vor Eröffnung de- Geschäftsbetriebes bei einer in hiesigen Landen zur Ausfertigung von Paß- FeuMetsn. * Dresden. Se. Majestät der König haben der Hofschauspielerin Frau Bayer, auS Anlaß de- am Abend des Einzug» Ihrer königlichen Majestäten im k. Hoftheater von derselben gesprochenen Fesiprolog», sowie unter Bezugnahme auf deren jüngst vollendete 25jährige Wirksamkeit an hiesiger Hofbühne, durch Herrn Äeneraldirector ». Könneritz unter Versicherung besonderer allerhöchster Anerkennung ein prachtvolle- Armband zustellen zu lassen geruht. Dresden. Montag, den 12.Novbr., hatte Hr. Gustav Landrock, früherer Zögling de- hiesigen Conservato- rium- für Musik, jetzt Schüler de» Herrn R. Schlenkrich hier, ein Concert in „Meinhold'» Saal" zum Beste« der Verwundeten sowie der Hinterlassenen gefallener sächsischer Krieger veranstaltet. Der Concertgeber spielte den ersten Satz au» dem Pianoforteconcert von A. Hen- selt, die kii-äur - Sonate (op. 78) von Beethoven, ein Präambulum (6 äur) von I. S. Bach und eine Bar- carole (6oi-6ur) von C. Lührß. Der jugendliche Vir tuos bewies in allen Vorträgen gute Schule und tüch tige» Streben. Seine Technik ist anerkennen»werth, die» muß namentlich im Hinblicke auf die Ausführung de» schwierigen Stücke- von Henselt au»gesprochen werden. Der Vartrag de» H errn Landrock dagtgen ist nicht ganz frei von Manier, namentlich in Bezug auf Berücksichtigung de» Rhythrau» und Tacte», weshalb auch der Spieler und da» begleitende Orchester nicht immer im Einklang schienen. Bei fortgesetztem Fleiße und Streben wird e» dem jungen Künstler nicht schwer fallen, geistig belebten freien musikalischen Vortrag mit den Forderungen in rh ythmischer und metrischer Be ziehung zu vereinen. Der Eonrertgeber ward duritz karten befugten Behörde und zwar an dem Orte, wo eine solche Behörde sich befindet und den sie bei ihrer Handel»reise zuerst berühren, persönlich zu stellen. Denselben ist hieraus von der genannten Behörde, dasern nicht begründete Anstände »orftegen, ein Ge werbeschein nach dem Formulare unter 8 kostenfrei und stempelfrei au»zufrrtigrn. Diesen Schein hat der Reisende während seine» Auf enthalte» in hiesige» Landen stet» bei sich zu führen und auf jedesmalige» Verlangen de« Steuer- und Po- lizeibeamtrn vorzuweisen. K. 4. Die Gewerbescheine (Muster 0 und 8) sind nur während d«S Kalenderjahre» gültig, für welche» sie aus gestellt sind. Sie müssen die Personalbeschreibung und die Unterschrift de» Inhaber» enthalten und mit dem Siegel der Behörde, von welcher sie ausgestellt sind, »ersehen sein. §5. Wie die Muster unter 6 und 8 an die Hand geben, darf der Reisende von den Waaren, auf welche er Be stellung suchen will, nur Muster und Proben, aufge kaufte Waaren aber nur behufs deren Beförderung nach dem Bestimmungsorte mit bei sich führen. Auch dürfen Commissionen nur für da» Geschäfts haus, welches in dem Gewerbescheine (Patents) benannt ist, ausgesucht werden. Diejenigen Reisenden aber, welche mit ihrem Ge- schäftSverkehre nicht innerhalb der »orgezeichneten Gren zen verbleiben, oder für den Verkehr innerhalb dieser Grenzen mit dem vorgrschriebenen Gewerbescheine sich nicht »ersehen haben, unterliegen in de« beiderseitigen Staaten den bestehenden gewerblichen Abgaben. s 6. Ueber die nach §Z. 1 und 3 au»gefertigten Legima- tion-zeugnisse und Gewerbescheine haben die daselbst be nannte« Behörden besondere, alljährlich zu ernneuernde Journale in tabellarischer Form zu führen, worin die fortlaufende, dem Zeugnisse beziehentlich Scheine gege bene Nummer, der Name und Stand deS Inhabers und daS Geschäftshaus, für welches die Handelsreise unter nommen werden soll, zu verzeichnen ist. Hiernach haben sich Alle, die eS angeht, gebührend zu achten. Dresden, am 1. November 1866. Die Ministerien der Finanzen und des Innern, von Friesen, von Nostitz-Wallwitz. Goldfriedrich. Muster ib. Dem Herrn 8., welcher als (Woll-Fabrikant) in kl ! ansässig^ ki^ hierdurch behufs seiner Bewerbe - Legiti mation bei den einschlägigen französischen Behörden bescheinigt, daß er für fein voraedachtes Gewerbe im diesigen Lande die ge setzlich bestehenden Steuern zu entrichten hat- Dieß Zeugmß ist gültig auf Monat. Ort. Datum. Firma der Behörde. Personalbeschreibung und Unterschrift deS Ressenden. Muster 8. Dem Herrn kl., welcher als HandlangscommiS in Dien sten deS zu dl.... etablirten Handelshauses (oder der Fabrik) deS Herrn 8. steht, wird hierdurch behufs seiner Gewerbelegi- timation bei den einschlägrgcn französischen Behörden besckri- uigt, daß daS ebengedackte Handelshaus (die rb^ngedachte Fa- brrkanftalt) für seinen (ihren) Gewerbebetrieb im hiesigen Lande die gesetzlich bestehenden Steuern zu entrichten hat. Dieß Zeugniß ist gültig auf Monat. Ort. Datum. Firma der Behörde. Personalbeschreibung und Unterschrift des Reisenden. Muster 6. Lrnpirs I'rsnynio. Departement üe Oommnas äs kutsuts raladls paar l'annse mil bnit esnt De (prst»t äu ääpartsmsnt äe ) vn l'aete äs lsxitim»tiou proänit par le 8isur kl ... . äs msnrant d lernet lut » sts äslivrs p»r l autoritä compstsuts d (Lt»t äu Zollverein) le ä«rn!«r eoartat» >t qu« I« äit 8ieur kl eit patent» eowm« «rer^nt l» prokea ivu äv Dvtivre an äit 8ienr kl .... I» prs-cuts patente pov- l'au orirer L livrer en b'...no« et «n Xl^eiie, »ua aebat», »inai qu'S I» vent« an eokantillona ou »vr eowmauäv äv- ma-obaoäiae» ä« aon eommere« ou ioäuatris, wcotioous« ci- ä«»«u». De pvrtsur äe I» prsasnts patent« o« pourra toutskoi» «olpoitar »vee loi gue äs» äciiaotillon» et oullement äcr marckaoäiav». II loi eit egal»ment interäit äs prenäre äe» commission» autre» gu» pour »on propre eompts ou, »oivant l» oa», pour la waiaou äv eommereo gu'U rsprt?»sut«. «ait k le 18 Lignalement et »ignatur« . D« krsket äu Patents (D. 8.) Muster o. Lmpirs I^Luykri». Departement äs Dommune ä» Oerllüeul Uv pulsat« valadl» pour I'anos« mil bnit oeot D« Receveur äe» cootridution» äireets», etc. au dureau äe . s certiüs, gu« le 8i«ur kl ... . ävmeuraut L impois »ou» I« klo. au rül» äe» patente» äe la comwuue ä« on a kalt »» äselaration äe patente», am üo» äe pouvvir «rsrcer penäaot l'anues courant«, I» prof«»»ton ä« «n »vn propre uow, ou soue la rrrwou so- oiale äs D« präsent csrtiücat » äts äslivrs »u äit 8isur kl pour odtenir la patente näes»»airs äan» le» Ltats äu XoIIv«rein. «alt d I« 18 kigoalement st »ixnaturs Do Receveur äu Patents. (D. 8.) Muster 8. Dem Herrn kl., Fabrikinhaber zu kl. (oder Handelsreisen den in Diensten des R. zu kl.), wird hierdurch, auf den Grund deS brigebrachten, von der französischen Behörde nnterm ... ten ausgesertigten GewerbcregilimalionszeugnisseS, die Be- fugniß ertheilt: ,n den Königlich Sächsischen Landen für das von ihm (seinem obcngedachten Priueipale) belriedene Ge- schäft Waarenbestellungen aufzusuchen und Waareneinkäufe zu machen. Derselbe darf jedoch von den Waaren, auf welche er Be stellung suchen will, nur Muster und Proben, aufgekauste Waaren aber nur behufs deren Beförderung nach dem Be- stimmungsorte mit bei sich führen. Richt minder ist ihm verboten, Commissionen für andere, als seine eigene (seines vorgedachten Priocipals) Rechnung auf zusuchen. Gegenwärtige Ermächtigung ist gültig auf die Dauer von Monaten, also bis zum Ort. Datum. Firma der Behörde. Personalbeschreibung und Unterschrift deS Reuenden. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telezraphifche Nachrichten. DaaeSgeschichtr. Dresden: Vom königlichen Hvfe. Deputationen bei Sr. Majestät. LandtagSangelegen- heiten. — Berlin: Zum Friedensdankfeste. Herr v. Wurmb wieder nach Dresden. Dementi. Aufhören der Feldpostrelait in Sachsen. Wiederbegin» der Kam mersitzungen. — Hannover: Protest. Untersuchung eingeleitet wegen Demonstrationen in der Kirche. — Kassel: Der Kurfürst nach Paris. Neuer Hoftheater intendant. — Kiel: Büreauchef v. Appen f-. Ein gabe von Ständemitglirdern an daS Abgeordneten haus. Eintreibung einer Geldbuße in Altona. — Flensburg: Versammlung von Vertrauensmännern de» Vereins gegen die Theilung Schleswigs. — Frankfurt: Die Denkschrift gegen die Einverlei bung den Unterzeichnern zurückgegeben. Von der BundeSliquidationScommission. — Wien: Ankunft de» Tavernicu» ». Sennyey. Militärische-. Zur Atten- tat-angelegenheit. — Triest: Ercesse gegen Ita liener. — München: Neue Kassenscheine. Neue AuS- zrichnnngen für dieArmeebevorstehend. — Bayreuth: Zur Reise des König». — Pari»: Die englische Re gierung und der heil. Vater. Weitere- über die jüng sten Verhaftungen. — Bern: Wahlercefle in Bern. — Floftenz: Rückkehr der Bischöfe. Die päpstliche Allo- Herrn Hofopernsänger Scharfe unterstützt, der in hin länglich bekannter trefflicher Weise die Seneschall-Arie au- Boieldieu'- „Johann von Pari-" und 2 Lieder von Schumann („Die Loto-blume" und „Frühling-nacht") sang. Da- Etadtmustkchor unter Direktion de» Herrn E. Puffholdt zeichnete sich durch gute Au-führung der Ouvertüren zu „Egmont" und „Figaro'- Hochzeit" au». Da» Allegro de« ersten Stücke- schien un» jedoch etwa» zu langsam im Tempo. — Da- Concert war nur mäßig besucht. Berichtig»,«. I» der'geftrigeu Concertkritik soll e- Sv l Z. 7 v. o. heißen: «zu v u. A (statt 7) Saiten", und Sv. 2 Z. 2 v. o. «gestern^ statt heute. s DrrStzrn. Wie in frühern Jahren, Hilt vr. Sem ler auch diesen Winter wieder Vorträge über deut sche Prosa und Poesie. Der erste dieser Vorträge, welcher am 10. November unter Theilnahme eine- zahl reichen, meist der Damenwelt angehörenden Publicum» stattfand, behandelte Lesflng'S Erziehung de» Menschen geschlecht». In einer den Bedürfnissen seine» Publi cum» entgegenkommenden, klaren und warmen Behand lung-weise erörterte der Vortragende zunächst die Les sing gewordenen Anregungen zu seinen theologischen Schriften, wie überhaupt da» Fundament der theolo gischen Wirksamkeit Lessing'», in welcher besonder« die positive, aufbauende Seite hervorgehoben wurde; sodann ging der Bortrag auf den Inhalt de» herrlichen Buch» „Die Erziehung de» Menschengeschlecht«" ein, da» mit der unübertrefflichen Einfachheit, S yärfe und plastischen Kürze und Klarheit der Sprache die fruchtbarsten Ideen, welche jemal» de»tscher Tiefsinn zu Tage gefördert habe, vereinige. Der Grundgedanke sei: Die göttliche Offen barung ist die Erziehung, genauer gesagt die Entwicke lung der Menschheit. — Der nächste Bortrag, am 17. November, wird Schiller'- Briefe über die ästhe tische Erziehung de« Menschen behandeln, wie überhaupt die dietjährigen Semler'schen Vorträge nur den ge diegensten Werken deutschen Denken» und Dichten» ge widmet sind. Wir können nicht besser auf diese Vor träge Hinweisen, al» mit den Worten de» Semler'schen Prospekt»: In sorgenvoller und aufgeregter Zeit, wie die jetzige, thnt e» doppelt Noth, durch die edelsten und reinsten Schätze unsrer Literatur den Geist wieder auf da» Ewig-Menschliche hinzulenken, dem Temüthe Ruhe und Klarheit und dem Charakter die besonnene, aber auch entschiedene Kraft de» Willen» zu verleihen. -f In Lausanne starb am 29. Octbr. F. Troyon, rühmlich bekannt al« einer der eifrigsten Forscher und Sammler a»f dem Gebiete der Altrrthumdkunde der französischen Schweiz. Ihm gebührt namentlich da« Ver dienst, zuerst auf die Pfahlbauten der wrstschweizerischen Sern aufmerksam gemacht und verschiedene Arbeiten da rüber veröffentlicht zu haben, welche allerding« durch die umfassender« Forschungen F. Keller'« in Zürich in neuerer Zeit vielfach überholt und ergänzt worden find. Troyon hat nur ein Alter vo« 47 Jahren erreicht; er hinterläßt sehr werthvolle Sammlungr«. Literarische Neuigkeiten, vr. I. Fastenrath: Klänge au» Andalusien. Romanzen. Leipzig, Mayer. — Karl Jasti: Winckelmann. Sein Leben, seine Werke und seine Zeitgenossen. Erster Band. Leipzig, Bo gel. — Leo Wolsram: Verlorne Seelen. Roman. Berlin, Janke. — Gustav Höcker: Sein und Nichtsein. Eine Erzählung. Jena, Costenobl«. — Le vin Schücking: Verschlungene Wege. Roman. Han nover, Rümpler. — Ernst Willkomm: Gesellen de» Satan». Roma«. Jena, Costenoble. — Gustav Ai- mard: Die Gambucino». Roman. Deutsch von A. cution. Rom nicht die Hauptstadt Italien«. Die Misston Vegezzi'». Untersuchungen in Palermo. — Venedig: Der Einzug de« König-. Das Arsenal. Annerionsdecret. — London: Dampfer gescheitert. Ouarantäneangelegenheit. — Kandis: Die Unter drückung de- Aufstande». — New-V»rk: General Sherman nach Mexico. Telegraphische Nachrichten Berlin, Dirn-tng, 13. November, Nachmittag» 3 Uhr. (W. T. B) Die „Nordd. Allg. Ztg." erklärt aus da» Bestimmteste, daß die Neise de» Kronprinzen z» den BerMählnagdsrierlichkeiten nach St. Peters burg keine diplomatischea Zwecke habe. Der Grdanke einer Allianz mit Rußland für eventuelle Ereignisse stehe der prenßischen Politik fern. Stuttgart, Montag, 1L. November, Nachmilt. (W.T.B.) I« der gestrigen Versammlung Großdeut- scher kam folgende» Programm zur Annahme: Bil dung eine» süddeutschen Staatenbunde» mit engster staatdrechtlicher und militärischer Verbindung, gemein same» Wrhrsystrm mit allgemeiner Wehrpflicht und möglichst kurzer Dienstzeit. Ein permanenter Aus schuß soll für diese» Programm in Heidelberg, unter Leitung Welcker », wirken. Bern, Montag, 12. November. (W.T.B.) Nach dem gestern Abend Gendarme die Ordnung in Genf hergestellt, ist dir Ruhe nicht weiter unterbrochen wor den, weshalb rin weitere» Militärausgebot unterblie ben ist. Die Eröffnung de» Srrutiniums sand ohne Störung statt. (Vgl. unter „TagcSgeschichte".) Kopenhagen, Montag, 12. November, Nach«. (W.T.B.) Heute Mittag '/»1 Uhr hat die feierliche Eröffnung de» Reichstages stattgesunden. Die von dem Könige verlesene Thronrede giebt der Zuversicht zu einer segensreichen Wirksamkeit des Reichstage», sowie der Freude über die Vermählung der Prinzes- fin Dagmar und über die zahlreichen Beweise der Treue und der Theilnahme de» Volke» an diesem für da» königl. HauS so wichtigen Ereignisse Ausdruck. Der König bezweifelt nicht, die Repräsentation de» Lande» werde bereitwilligst die für die Prinzessin ver langte Au-steuer bewilligen. Dann heißt es in der Thronrede »örtlich: Bedeutungsvoll« Brgebtnheittn hab«« die politi schen Verhältnisse Mitteleuropa» verändert. Ohne vom Aritg-unglück betroffen zu sein, wird Dänemark doch nicht von den Resultaten de» Kriege» unberührt blei ben. Preußen hat Norddcutschland unter seiner Füh rung vereint und gleichzeitig im Prager Friedentvertrage sich verpflichtet, an Dänemark den nördlichen Theil deS Herzogthum- Schleswig zurückzugeben, sofern die Be völkerung desselben sich in freier Abstimmung dafür ausspreche. Diese Bestimmung ist bisher noch nicht zur Ausführung gebracht, jedoch der Wortlaut dcS Trakta tes und die nationale Richtung, in welcher sich die europäischen Verhältnisse entwickeln, verbürgen uns, d«ß auch wir die unsern Staat sichernden und für un ser Volk natürlichen Grenzen erreichen werden, ein Ziel, auf welches unsre Hoffnung seit dem Wiener Frie den stet» gerichtet gewesen, und dessen Berechtigung die neutralen, befreundeten Mächte längst anerkannt haben, vor Allem aber der Kaiser der Franzosen mit einem Interesse, welche» zu tiefem Danke verpflichtet. In der Wiedervereinigung mit unsern treuen dänischen Brüdern in Nordschletwig sehen wir die Erfüllung einer Billigkeit gegen sie und unsre Nationalität und wollen zugleich mit Freuden darin ein Unterpfand erblicken, daß unser mächtiger Nachbar gewillt ist, mit Däne mark ein feste» und dauerhafte» Verhältniß einzugehrn. Dit Thronrede verheißt zum Schloß «tue Arndt- rungtn zur Ltrtheidigung dt» Landt», insbtsondere die Einführung verbesserter Schußwaffen. Tie finan zielle Aureinaudersetzung mit den Herzogthümern fei im Wesentlichen geordnet, auch boten die Finanzen de» eigenen Lande» keinen Anlaß zu Besorgnissen. Wießner. Leipzig, Kollmann. — Gottfried Flamm berg: Der Feilenhauer. Eine Erzählung. Frankfurt a. M., Winter. — Louise Ernesti: Zwei Fürstinnen. Roman. Jena, Costenoble. — vr. E. D. Mund: Die geraubte Schatulle. Erzählung. Leipzig, Grunow. — Julius Eberwein: Kriegsbilder aus den Kämpfen von 1866. Rudolstadt, Müller. — l)r. Wilhelm Jensen: Deutsches Land und Volk zu beiden Seiten des Oceans. Geschichte und Gegenwart. Stuttgart, Schmidt und Spring. — Vs. E. R. Rößler: Dacier und Rumä nen. Eine geschichtliche Studie. Wien, Gerold. — vr. B. Dudik: Waldstein'S Korrespondenz. Eine Nach lese auS dem k. k. Kriegsarchive in Wien. Wien, Ge rold. — I. G. Kohl: Der Rathsweinkeller zu Bremen. Bremen, Kühlmann. — Fr. Chr. Kirchhofs: Ueber die Betonung des heroischen Herameters, mit Ercuosen. Eine Studie. Altona, Lehmkuhl u. Co. — b. Ebe ling: Der Olymp in Reimen. Bern, Heuberger. — vr. Fr. Lübker: Grundzüge der Erziehung und Bil dung für d«s deutsche Haus. Hamburg, Agentur be rauben HauseS. — Paul Hoffmann: Kirchenpolitische Briefe aus Schwaben. Mannheim, Schneider. — Prof. H. G. Hölemrnn: Neue Bibelstudirn. Leipzig, Bredt. — E. Quandt: Die Berge der Bibel. Sieben Vor träge. Berlin, Beck. — Prof. V«. C. Heller: Bei träge zur nähern Kenntniß der Amphipoden deS adria tischen Meere». Wien, Gerold. — vr Karl Richter: Kunst und Wissenschaft in Gewrrbe und Industrie. Wien, Pichler. — I. Brandis: Da- Münz-, Maß- und Gewichtswesen in Borderasten bi» auf Alrrander den Großen. Berlin, Hertz. — Prof. vr. H. Ziemssen: Die Elektrirität in der Medicin. Studien. Berlin, Hirschwald. — Nikolaus Witt: Russische Weine und andere Getränke und die Laudwirthschaft der Schwarz erde Rußland». Mittheilungen. München, Finsterlings
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