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Dresdner Journal : 28.06.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186806285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18680628
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18680628
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1868
-
Monat
1868-06
- Tag 1868-06-28
-
Monat
1868-06
-
Jahr
1868
- Titel
- Dresdner Journal : 28.06.1868
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75» niß mit der Pforte ei w Erklärung der Mächte zur Billigung dieser Wahl, sobald dieselbe durch die Skup- tschina vollzogen sein wird, zu erwarten. Somit kann die serbische Krisis wenigsten- vorläufig al- glücklich abgeschlossen betrachtet wervcn. S Wien, 2b. Juni. Die cfficlösen Versicherungen, daß Freiherr v. Beust in Prag keine Vcrhend- luugen mit den Tschechen geführt, haben nicht genügt, um den Staub zu löschen, der mit der Besprechung der Reise de- Reichskanzlers nach Prag aufgewirbclt worden. Man ging bald weiter, machte au- dem Vor« gehen de- Reichskanzler» eine Eigenmächtigkeit, und heute sind bereit- Blätter, die eine besonder- feine Spür nase Haden, mit der Versicherung bei der Hand, daß zwischen der Reichskanzlei und dem ci-leithaniscken Ca- binet rin Eonflict au-gebrochen sei, und e- fehlte nur noch, daß hinzugefügt werde, die Ursache de- Conflicts seien Concessionen, die Freiherr v. Beust den Tschechen gemacht. Zum Glück wird diese Vermuthung durch die Haltung der tschechischen Presse zu schänden ge macht, die einen förmlichen Kreuzzug gegen die Ne gierung eröffnet und zwischen Beust und Auersperg gar keinen Unterschied macht, rin BrwriS, daß Ersterer sich auch nicht nachgiebiger gezeigt. Welcher Partei rin Eonflict zwischen dem Reichsmininisterium und dem ci-leithanischrn Cabinet zu Gute kommen würde, braucht wohl nicht erst betont zu werden. Indessen hat diese Partei wieder einmal die Rechnung ohne den Wirth gemacht, und liegt auch nicht da- Geringste vor, da zu« Anlaß für einen solchen Eonflict genommen wer den könnte, es müßte denn sein, man wäre im Schooße de- cisleitdanischen Cabinets, das aber rin nickt min dere- Interesse an der Eintracht hat als die Reichs kanzlei, so empfindlich, in der Reise des Frhrn. v. Beust nach Prag an und für sich schon eine Ursache für eine Verstimmung zu erblicken. Nun ist Freiherr v. Beust vom Kaiser nach Prag berufen worden und konnte um so weniger Anstand nehmen, diesem Rufe zu fol gen, al- er ja wußte, daß der cisleithanische Minister präsident in Prag an der Seite des Kaisers weile. In der That suchte er gleich nach Ankunft den Mini sterpräsidenten auf, wobei ihm das gui pro quo pas- firte, daß ihn der Kutscher statt an das Palais Auersperg in das Palais Lobkvwitz führte. Daß sich die Unter redung, die er später im Beisein des Statthalters mit den Herren Palazki und Rieger hatte, innerhalb der Grenzen eines allgemeinen Ideenaustausches hielt, ist bekannt. Nun glauben wir nicht, daß die cisleithani- schen Minister bei aller Empfindlichkeit sich über diese Unterredung aufhalten oder gar in derselben einen Ein griff in ihre Competenz erblicken können, denn am Ende ist und bleibt Freiherr v. Beust der Vater der Neu gestaltung Oesterreichs, und als solcher dürfte er sich denn doch erkundigen, wie es. um die Entwickelung seiner Kinder stehe. Ja selbst daraus, daß er aus eigenem Antriebe durch ein versöhnliches Wort oder sonst irgend einen unverfänglichen Schritt Etwas zur Befestigung seines Werke- beitrage, könnte man ihm unmöglich ein Verbrechen machen. Die trans- und ci-leithanischen Ministerien administriren jetzt das Haus; wie sollte dem, der es gebaut hat, versagt sein, sich auch «in wenig um dasselbe zu kümmern? Das sehen die ci-leithanischen Minister denn auch ein und Nie mand mag überraschter von der Nachricht eines Con- flicteS sein, als die Mitglieder des Cabinets selbst. Wie«, 26. Juni. Die „Oesterx. Corrcsp." schreibt: In mehrern bischöflichen Hirtenbriefen wird den Seelsorgern der Auftrag gegeben, die einer Civil- ehe entstammenden Kinder weder als eheliche noch als uneheliche in die Geburtsregister einzutragen, sondern für solche eine besondere Rubrik zu eröffnen. Man macht uns darauf aufmerksam, daß die Führung der Trauungs-, Geburts- und Sterberegister nur im vom Staate übertragenen Wirkungskreise den Seel sorgern überlasten und für diese Amtsthätigkeit der katholischen Geistlichkeit als Entlohnung die Einhebung der Stolagebühren zugestanden ist. Nur der Staats verwaltung, über deren Auftrag gegen Entschädigung diese Register von der Curatgeistlichkeit geführt wer den, steht daher das Recht zu, jene Form zu bestim men, in welcher Civilehcn und die daraus entsprossenen Kinder vorzumerken sind. — Dem Reichskanzler Baron v. Beust haben Deputationen aus Czernowitz und Siebenbürgen die Diplome als Ehrenbürger von Czer nowitz und Leschkirchen überreicht. Eine Deputation der Landesjudenschaft in Böhmen überbrachte Baron v. Beust eine elegant ausgestattete Dankadresse für seine erfolgreiche Verwendung zu Gunsten der Juden in den Donaufürstenthümern. - — Die „Engl. Corr." theilt in Folgendem eine von dem Frhrn. v. Beust an den österrnchschen Bot schafter in London, Grafen Apponyi, vom 9. d. datirte Depesche mit, welche sich auf die Vorstellungen be zieht, die von einer Anzahl Londoner Cityfirmen gegen die Couponbesteuerung in Oesterreich erhoben worden sind. Es heißt in derselben: . »Die WiednhenteUung des inner« Friedens war die erste Frucht unsrer Arbeiten. Bei der Ueberuahme d«S Ministeriums fand ick Europa auf das Schauspiel eines moralischen, politischen und finanziellen BankrotS in Oesterreich vorbereitet. Nur unser Kaiser and König gab uuS damals ein Beispiel von Muth und Thatkraft, welches von den Geschichtschreibern dieser Epoche besser ais von unsern Zeitgenossen gewürdigt werde» wird. D e Heilung der blutenden Wunde, welche Se. apostolische Maie iät Übernahm, hing vor Allem von riuem definitiven AuS- aleiche mit denjenigen Provinzen ab, die sich der Krone deS veil. Stephan «uterstellen, der ritterlichen Nation, welcher Sie, Herr Graf, mit Stolz augehören, war der erste Wunsch Sr. apostolischen Majestät. — der erste Befehl, deu er mir zu geben geruhte, als er mich in Seine« Rath berief. „Ohne dem erleuchtete« Patriotismus der mit vollkom mener Freiheit drrathende« parlamentarischen Versammlungen nahe zu trete«, läßt sich wohl behaupte«, daß d«r Reichsrnth, al» er die finanzielle« Frage« iu d,e Hood nahm, vielleicht «ich' jederzeit du Eellmbederrschung an de« Tag legte, durch »elche da» lauge geschulte evglische Unterbau» sich auSzeichnete, weml e» von grobtn Filian,autoritären, wie DiSraeli und Glad stone sind, geleitet wird .Nicht minder fest steht es jedoch, daß unsre Deputirte» Aeuguik ablegtea von der hohen Bedeutung, »elche sie den weise» Lehren beimeffea, die von de» beredte« Lippen de» letzt genannten englischen Parlamentsmitglied«» geflossen sind. Nu- nmnd trat »lrkiingrvvUer al» er gegen da» vtid-rbliche System der Anleihen auf. Kein Anderer warnte Europa und Amerika offenherziger gegen di« unvermeidlichen Folgen dt» schrecklichen Brauch», znläns'iq n Gkncranoncn Vasten anfzuwälz«, o« der Noihwendi^eit an« de« Wege zu gehe«, du Zeitgenossen nurck überschwer« Struer» »u erdiück n Du Jntmfle« einer bestehenden Schuld dnrch Contrah reu neuer Schulden ,ad le», hirsie die» nicht die Zukunft e»co«vtire« uod dabei du Gegenwart za Gr«»d« richten? Hiebe e» mcht da» Evo »al «t- «melk'», »r«n da« Vertrauen zerstör, wir», da» du Quelle de» Credit» ist? Wenn somit der Wiener R ich'rath den Bk schiaß taht, an dem Raud« d«» gefährliche» Abgründe« Halt z» machen and s«in finanzielle« Elaud-nldekenntnib in folgen de» Worten an-drüat«: Höir walten trachte», unsern Ger Pflicht»»»«« dnrch Ardeit nachiukommen; wir »olle» »uler Andi«« du.ch El.Wickelung der Hilsöouellen de« Reichl« in Ordnung bri»g«a, ohne zu «e»e« A»leih«u i» FritdenSzeit unsre Zuflucht za nehmen" — s, schmeichle ich mir, du st er auf die Billigung der aufgeklärtenFinauzmitniur uusrer Zeit zahlen dürfe. Duser pairiolische Ei, ichln» ^Krttchi« jedoch große Opfer. Rom ist nicht iu einem Tai« erbaut wordeu, und wen» die freien Böller, welche die Reiche unser« Kaisers und König« bewohnen, vom Wunsche beseelt wäre», sich iu eine Lao« zu versetzen, um ihre Neutralität vertbeidige« zu können, und gleichzeitig auf dem Wege deS Fortschritt.« und der Eioilisativo soi ljuschreite», war es unerläßlich, die Mittel zu eiwägea, wie die Schuldenlast vou dr«i Milliarden er eichtert werde« könne, eine Schuldenlast, deren Interessen jährlich 28 Millioum al» sorbire«, von denen Ungar» kaum den dritte» Theil zu garan tirr» im Sia»de war. .Wen» wir daran erinnern, daß der größere Theil unsrer Schuld seit dem Jahre >-«8 oniradirt wurde, wenn wir den Emissionspreis der aufeinander folgenden Anleihen berücksich tigen, welche die k k Regierung infolge der in den letzten rv Jahren über Oesterreich bereingebrochenen Krisen vbschlirßm mußte, uud wenn wir schließlich die Börsenooinnngen studireu, danu läßt eS sich nicht io Abrede stellen, daß die große Mehr heit unsrer Gläubiger, »«mal alle, welch« seit dem Jahre >848 vsterreichsche Fonds kausteu, ihr Geld überaus vortHeilbutt an gelegt habeu. Nu» weiß aber Jedermann«, daß der Zinsfuß nothwendiger Weise jederzeit im umgekehrten Berhältuiß zur Sicherheit deS Capital- steht; und so wußte Jeder, der uuS sei« Geld anverlraute, von vorn herein, daß er bei einem Zin- senertrag von 7, 8 oder 9 Proc sein Capital gewissen Chan cen aussetze, die er hätte vermeiden können, wenn er mtt » Proc. von englischen ConsolS sich hätte begnügen wollen. .Die al» gewiegte Finanzmänner jederzeit anerkauuten Holländer waren, wie man mir sagte, vorsichtig genug, diese gefährlichen Chancen voran» zu rScomptire«, indem sie von ihren in Oesterreich angelegten Capttalieu Jahr für Jahr alle b Proc übersteigenden Interessen abzogea. Dank dieser Be rechnung sehen sich viele von ihnen schon in diesem Augenblicke gedeckt, d. h im Besitzt von Obligationen, die ihnen fast gar nichts koste«. .Wenn daher der Reichsrath eine vorübergebende Coupoa- steuer zu erheben beantragt, erklärt er sich damit für eine Maß regel, die bei Weitem weniger radical ist, als bi« in andern Ländern vorgenommeue mehr oder weniger erzwungene Con- v« tirung, denn trotz de« Druckes der augenblicklichen Nothwen digkeit bleibt den heimischen und auswärtigen StaaiSgläubi» gern doch die Hoffnung, daß vermittelst der Ordnung des Bud gets bald auch das Gleichgewicht zwilchen dem wirkliche« und fiktiven Werthe des Papiergelde- hergtsüllt, mit ander» Wor ten, daß mit dem Deficit auch das Agio verschwinden wird. Ob diese Hoffnungen früher oder später verwirklicht werden können, mvü den Ereignissen anbeimgestellt werden. So viel jedoch steht fest, daß die k. t. Regierung in Anbetracht der Un möglichkeit einer weiiern Steuererhöhuug nur zwischen einem Staatsstreiche und der Genebm gung der von der ReichsrathS- Majorität vorgeschlagenen Maßregeln wählen könnte. Ich spreche von einem Staatsstreiche, weil wir durch eine Auflö sung eine Kammer bekämen, welche unter; den obwaltenben Verhältnissen sich ebenso entschieden wie die jetzige gegen die Vermehrung der Staatsschuld stemmen würde. .Für Staatsstreiche ist in Oesterreich kein Grund mehr Vorhände», nachdem Se. k. k. apostolische Majestät den festen Willen ausgesprochen und an den Tag gelegt hat, den verfas sungsmäßigen Institutionen die ouSgedehuteste Entwickelung zu gestatien. So schmerzlich da« Eingeständniß unsrer Brrle- genhetten auch sein mag, die Osse«Herzigkeit, mit der wir es ablegen und an die Billigkeit unsrer Gläuber oppellne», wird das Mißtrauen entwaffnen und die Jntriguen Derer vereiteln, welche auf traurige Calamitäten speculiren. Den« die B«sitz«r österreichscher Papiere werden sehr bald zur Erkenntniß gelan ge«, daß Geduld oft der beste Rathgeber sei, und daß das Ver- lrauen, welches sie einer freigewählten Versammlung schenken, kein übel angebrachtes sein kann; da diese Versammlung die bleibenden Interessen des Staates uud seiner Creditoreu blei bend dadurch schützt, daß sie die letzter« einem vorübergehende« Verluste auSseht, um den wirkliche« Werth de« Capital- zu consottdirm uud zu erhöhe«, welches sie riuem Staate auver- traut haben, dessen unberechenbare Hilfsquellen einer um so freier« Entwicklung entgegengehen werden, als dessen Völker berufen sind, sich selbst zu regieren " Prag, 26. Juni. (Boy.) Gestern früh wurden kurz nach der Ausgabe die hiesigen tschechischen Jour nale „Nar. Pokrok", „Nar. Lisch* und „Svoboda" durch die k. k. Polizcidirection als Preßbehörde theilS in den Expeditionen und Filialen, theils auf der k. k. Post und in den Kaffee- und Gasthäusern confiscirt. Die Rcdaction des „Nar. Pokrok" gab auch gestern wieder mittelst großer Placate bekannt, daß ihr Blatt confiscirt wurde. Die Abends erscheinende tschechische Zeitschrift „Hlas" wurde gestern gleichfalls confiscirt. P«fth,25.Juni. (W.Bl.) JnderSitzungder Depu- tirtentafel wurde heute nach längerer Debatte das Urtheil über Böszörmenyi einfach zur Kenntniß ge nommen, die Steuerindemnität bis 1. September ver längert, das Gesetz über das Tabaksmonopol in dritter und das Lotto-, Bier-, Zucker- und Punzirungsgesetz in erster und zweiter Lesung angenommen. — Minister Gorove erklärte in der heutigen Confercnz der Deak- partei, daß Graf Andraffy morgen früh in der Con- ferenz dieser Partei den Wehrgesetzentwurf vor legen wird. * Pari», 25. Juni. Der Kaiser ist in Chalons glänzend empfangen worden. Heute haben die großen Manöver begonnen. Der Zudrang fremder Besucher ist ein sehr großer. — Der preußische Botschafter Graf v. d. Goltz ist wieder hierher zurückgekehrt, wird aber die Geschäfte nicht sofort wieder übernahmen, sondern in der Nähe von Paris, wie es heißt, in St. Germain oder in Sövres Landaufenthalt nehmen. — Demeter Brationo, der Bruder des rumänischen Ministers de- Innern, ist mit einem politischen Auftrage an die kaiserliche Rcaierung hier eingetroffen. — Im gesetz gebenden Körper wiesen heute, bei Verlesung des Protokolls der letzten Sitzung, Emil Pereire und Le roux einige Angaben Pouyer - Quertiers zurück, waS zu einem lebhaften Zwischenfall führte, jedoch ohne weitere Folgen blieb. — Die .Pattie" dringt heute die amtliche Beglaubigung der 731 Unterschriften unter dem Protest der sogenannten Wrlfenlegion. Da- Actenstück wurde, nebst einem Schreiben der Legionäre Stührmann und WaSmuth der Direktion des Blattes durch Delegirte der hannöverschen Emigrirten über bracht. Da- betreffende Beglaubigungsdocument trägt die von den verschiedenen Maires unter verschiedenem Datum, vom 15. bi- 22. Juni beglaubigten Unter schriften und zwar: 112 in Amiens, 29 in Auxerre, 93 in Bar-sur-Aube, 25 in Beauvais, 24 in Evreux, 38 in Fime-, 45 in Joinville, 25 in Joncherie - sur- Ve-le, 77 in Nogent-sur-Srine, 43 in Orleans, 20 in Rouen, 71 in Saint - Dizirr, 69 in Troyes, 50 in Vitry-lr-Franoat-. Total: 731 legalistrtt Unterschriften. — Aus dem Haußmaun'schen Bericht über die Fi nanzlage der Stadt Pari- theilen wir im Fol genden die wesentlichsten Stellen im AuSzuge mit: Wäherud der tö Jahr« der Haußmonn'fchen VerwaUll»» hat dir Stadt Pari» kür «io« .enorme" Summ« («p-«»»»-» vek») groß« öffentlich« Arbeit«« an-führrn lass««. DieNetta- a«»aad« für di« E«d« >8«9 beendete« Arbeit«» beläuft sch «uf ^4,440,224 Ar wavo» aaf da« alt« Pari« 7U90L3.42« Ar , auf dir avveclirtkv Stvdtiheil« 85,30« ,9« Fr. komme». Die »uß«rorde«tliche» »«»-«b«« irder Art während Kieser Zeit betrage« »8l SM Fr., dam» wurde« »7»,-39.301 Fr. »o« den Uebeiichüffe« de» städtischen EinkammeuS für di« Verzins««, uad di« Lil,mw d«r Scholven »rwandt. Di« - «biigblcibendcn 707,8»>,-«v »r fand«» nachstehend« Venvra- Kun«: str knchUchc GebävUchkett«, I»7 K7, Svttäler -»,741 1V4 Fr städtisch« G ^«de (Mairie», Eaferne«, Schu le» xHlB>,,M.5O3Fr„ Markidalle«, Schach,tz»Lr 38^3^41 Ernennungen, Versetzungen rr. im öffentlichen Dienffe. Departement de» Lult«» »nd >ffc»tliche» Unterricht-. Erledigt ist: das Pfarramt zu Zschoppach (Leisnig), durch Emeritirung, Coll.: das königl. Mi nisterium des Cultus und öffentlichen Unterricht-; das Pfarramt zu Breitenau (Pirna), Coll.: Herr Graf v. Hohenthal auf Pückau bei Wurzen; da- Pfarramt zu Bärnsbach (Stollberg), Coll.: da- königl. Mini sterium des Cultus und öffentlichen Unterrichts. Dresdner Nachrichten vom 27. Juni. — Der Herr Staatsminister vr. Schneider hat sich am 25. d. M. nach Borna begeben, um das dastge Bezirksgericht und Gcrichtsamt zu besuchen und ist am 26. d. M. hierher zurück gekehrt. — Der evangelische Jüngling-verein feiert morgen (Sonntag) Nachmittag 5 Uhr im Saale der Stadtverordneten (Landhausstraße Nr. 4 im Hofe) sein Jahresfest. Herr Consistorialrath Superintendent vr. Kohlschütter wird die Fisttcde halten, und sind Gönner und Freunde des Vereins dazu freundlichst eingeladen. Der Eintritt steht Jedermann frei. Lissabon, 26. Juni. (Tel.) Sorben wird eine Am nestie für politische Verbrechen ohne Einschränkungen veröffentlicht. * La»d>«, 25. Juni. Der -London Gazette* zu folge hat die Königin für den 28. d. in allen K rtt.cn und Kapellen von England und Wale- öffentliche Dankgebete für die Rettung des Herzog- von Edinburgh und den glücklichen Au-gang de- abes sinischen Feldzüge» angeordnet. — Im Ober- Hause wurde heute nach langer Debatte die Bcrathung über die irische Kirchendill, I ProvinMlnachrichten. Leipzig, 26. Juni. Ueber die heutige Sitzung der Stadtverordneten bringt das „L.Tgbl." nachstehen den vorläufigen Bericht: Das Collegium ertheilt seine Zustimmung zu dem Rathsantrage, zur Entwässerung der 5. resp. 4. Abtheilung des neuen Knchbofs die Summe von 500 Thlr. zu verwenden, genehmigt die Pflasterung des Fleischcrplatzes unter Anlegung einer Fahrstraße von der Lcssingbrücke nach der Rosenthal- brücke, sowie die Herstellung einer Schleuse vom Leh- mann'schen Grundstück nach der Centralstraße (mit SÄ) Thlr.); den Umbau des Gewandhauses anlangend, so beantragt der Rath denselben dahin, 15 Verkaufsge- wölbe (Comptoir und Niederlage) mit einer Central- feuerleitung und einem Kostenaufwand von zusammen 44,400 Thlr. anzulegen. und gedenkt, al- künftiges Er- trägniß an Mithuns 5450 Thlr. jährlich zu erziele« (gegen jetzt von 2577 Thlr. 25 Ngr); der BaoauS- schuß ist der Ansicht, die gedachten Umbaukosten zur Zeit abzulehnen. Bezüglich der Annahme des Schu- mann'schen Legats von 30,000 Thlr. zur Erbauung von Miethwohnungen an Minderbemittelte auf dem Floßplatze beantragte der Ausschuß die vorläufige Be anstandung der Annahme, während das Collegium, der — Au- Madrid, 25. Juni, wird telegraphirt: In gut unterrichteten Kreisen wird versichert, daß der Herzog v. Orsuna auf seinen Wunsch, sich ins Privatleben zurückzuziehen, nicht mehr auf seinen Po sten al- spanischer Gesandter in St. Petersburg zurück kehren werde. Interpellation von Grant Duff an den Premier, tn welcher DiSraeli um Auskunft ersucht wird, ob rr b«i dem Banket der Merchant-Taylor--Company wirklich die Acußerung gechan. „es sei bim Emiritt des gegen wärtigen Ministeriums ins Amt der englische Name an den Höfen Europas nur mit Argwodn und Miß trauen genannt worden", uud ob es ihm bekannt sei, daß Lord Derby nichtsdestoweniger bei Ü bernahme der Regierung dem Earl of Clarendon der unter dem vo rigen Ministerium das auswärtige Ministerium geleitet, die Fortführung des Amte» angeboten bade. Die In terpellation Dufs'S veranlaßt eine längere Cenreriation. Disraeli und mit ihm Cochrane und Stanl y wollen die Tadclsworie auf Lord Russell bezogen wgs-n und nicht auf Lord Clarendon, r-yaro vertdeidigi Russell, während Gladstone es heftig tadelt, daß DiSraeli sich so reichlich selbst Lob gespendet habe. Kopenhagen, 25. Juni. (H N.) Die vielbesprochene große Kirchcncommission ist unten« 18. d. M. ernannt worden. Sie besteht aus 23 Mitgliedern, und sollen alle Parteien und berechtigten Auffassungen durch ihre talentvollsten Vertreter rcpräsentirt sein. S«. Pcteröburo, 26. Juni. (Tel.) Aus Orenburg sind vom 24. d. Nachrichten hier cingegangen, denen zufolge die Russen die Stadt Buchara, ohne auf Widerstand zu stoßen, besetzt haben. Bukarest, 26. Juni. (Tel.) Gestern Abend fand zu Ehren des Prinzen Napoleon ein glänzendes Fest in den Gärten von Cotroceni, Sommerresibenz des Fürsten Karl, statt. Der Prinz verabschiedete sich ge gen Mitternacht und reiste um 3 Uhr heute Morgen über Nustschuk nach Konstantinopel. Aihcn, 20. Juni. (Levantepost.) Die Pulver mühle in Argos, die einzige tn Griechenland, ist explodirt. — Das UebungSlager bei Kephissia wird in der nächsten Woche bezogen werden. Aus China vom 2. Mai datirte und in Pari- eingetroff-ne Briefe melden, daß die Rebellen die Stadt Tientsin aufgegcben und sich nach Honan zurück gezogen haben. Wosdiopta«, 25. Juni. (Kabcltelkgramm au- „Reu- tcr's Office") Der Präsident hat gegen Steven-' Bill (wonach die beiden Carolina, Louisiana, Georgia und Alabama zur Vertretung zum Congresse zugelaffrn werden sollen, unter der Bedingung, daß die Consti tutionen dieser Staaten nie in der Weise abgeändert werden, daß dadurch den gegenwärtig stimmberechtig ten Wählern ihr Wahlrecht wieder entzogen wird) sein Veto eingelegt. Trotz des Vetos des Präsidenten ist die Bill im Senate mit 30 gegen 8, imRepräsen« tantenhause mit 105 gegen 30 Stimmen durch- gegangen. Ansicht deS P« Georgi sich anschließend, mit großer Mehrheit dem RathSantrage seine Zustimmung ertheilt, mit der Modifikation, ob nicht ein anderer, minder «erthvoller Bauplatz gewählt werden könne. Eine« beim Schluffe brr Sitzung ringegangenen schriftliche» Anträge des Hrn. Lorenz auf eine direkt« Bahnverbin dung zwischen Leipzig und Chemnitz stimmte das Col legium bei. — (L. TgblF Gestern Abend gegen 10 Uhr explo- dirte in einer Wohnung der zweiten Etage des Grund stück» Nr. 24 tn der »Hohen Straße" eine Anzahl Feuer» werk-körper und verfchi denes hierzu gehörige-Ma terial, «clche- eine Feuerwerksarbeiterin mit in ihre deren zweite Lesung auf Behausung genommen batte. Letztere war eben mtt der Tage-ordnung stand, nach Mitternacht vertagt, ihrer Mutter dabei beschäftigt, Ftucrw«>ksgegrnstLnde Es sprachen Granville, Clarendon, Kimberley für, anzufertigrn, al» sich, jedenfalls durch unvorflchttges Malmesbury, Derby, der Bischof von London und der Nahen mit einem dickte, das Material entzündet« und Erzbischof von Canterbury arge« die Bill. — Im in Feuer aufging. Beide wurden leider durch Brand- Unterhause stand heute auf der Tagesordnung eine wunden vielfach virletzt und durch rrquirtttt Stechk-rb« zum Bau vou Brücke» und Kai» t7,»l4,»3l Fr., Beitrag zu d«» Kosten der Weltausstellung «,000,000 Fr, gcmeinlchaftlicht Un- te-uehmungc« mit d«r Cwilliste, dem Srlncdiparlemcnt, den Spitäler ,rc. l7,U4 >,«l8Fr, verichiedeneOperationen 7«,«77,044 Fr., Gesi.inmtsumme7"7,<4O,>O>Fr, wovon auf das alte PuriS -S'«,Oi4,>r7 Fr. auf die annectirten Stadttheile ? 4,7-« n Fr. kommcu W un, «ü-t hier der Bericht bei, die Höhe dieser beiden Zah en btivrist, wie lebhaft uod s.uchtbrinw'nd auf bei de» Setten der den localen B-rbtssernnain jeder Art gegebene Anstoß war, so wäre eS unklug, d,e Ausgabe als vollendet an- zus ben und durch übertriebene oder verfrü le E nichränkungeii die Stadt in die Nothwendigkeit versetzen, jede- gerechttert gle Verlangen nach neuen Verbesserungen absolut zurück-uw isen. De oben verzeichnete« GesummtaaSguben belauft« sich allo auf l,-V ,77-,««« Fr., von denen bezahlt sin 1,4 v, es bleibt mithin als Rückstand 4't»,77.X«T> Fr., von denen 4 > «,«:»:<,«io. Fr. jn Form von Ännnitä« n inne,holb de« Jol re 180« b s >877 zurückzuzahlen wären, w brend, nach dem jetzt zu genebmiaenden Vertrag, die H.iuptttimme ven -1 l>.4>oo«o Fr nicht innerbalb sondern innerhalb '-o Jahre zurück»»- zahlen wäre. I» einem besonder» Abschnitte beschäm > sich nun Herr raußmann mit den Einnahmen der Stadt Pari». Dieselben betrugen e n Jahr vor seinem AmtSantrit, also im Jahre >852 5 ,570 031 Fr., stiegen bi« I«-» ans 70327,0.5 Fr-, also im Durchschnitt »ährlich um 3,«21,0«3 Fr. Nach der Annection betrugen die Einnahmen im Jahre >8«' lO«35 «,«M Fr., im Jahre lM7 I5l O43,2üi Fr., stiegen also im Durch- chnitt jährlich um 0.49« 0 >3 Fr Die ordentlichen Ausgaben iud von -0,7«.-> 888 Fr. im Jahre l-52 auf 13 oi ,O73 Fr. im Jahie >859 (jm Durchschnitt um 1,889,583 Fr), und von «'4.Ü38.72U Fr. im Jahre I««o auf 81,907.324 Fr. im Jahre l «1 (im Durchschnitt nm 2,015,205 Fr ! gestiegen- Der neue Vertrag mit dem Crobit foncier verwandelt die oben erwähnte Summe von 398.44O.vzo Fr. in eine während «0 Jahre »u leistende Annuität vou 21,574,387 Fr. Außerdem müssen blS zum Jahre >877 noch avderweite Verpflichtungen vou 07,:»r5,Id- Fr. im Gauzen getilgt werden; macht im Jahre 8,410.894 Fr. Im Ganzen hat also die Stadt Pari« aus den nach Abzug ihrer ordentlichen Ausgaben und der Zinse» ihrer consolidirtcn Schuld sich ergebenden Ueberschüsscn etwa 30 Millionen Fr. zu bezahlen Allein schon für dos Jahr >870 schlägt der Be richt diesen Ueberschuß auf «0 Millionen an. So zweckmäßig es ol-dann erscheinen dürste, eine Herabsetzung der localen Steuern eintreten zu lassen, so muß doch der Vorsicht halber immer noch ein Theil diese» UeberschusscS sür die Fortsetzung großer Arbeiten und für Bestreitung außerordentlicher bis jetzt noch nicht vorgesehener Ausgaben Vorbehalten bleiben. — Nach dem auf eine wesentliche Herabsetzung des Octrois auf -inen großen Consumartikel (es ist darunter der Wein verstanden, der vom Jahre l87l> an nur >0 Procent des Detailpreises der Steuer entrichten soll) hingewiesen worden, setzt der Bericht die Nothwendigftil auseinander, gewifle Arbeiten nicht mehr in dem bishengen großartigen Maßstabe weiter zu betreiben, ohne danim doch auf gewisse, noch mcht begonnene, das loqruannte dritte Netz ergänzende Aufgaben z» verzichten. Dahin gekört u. A. die Xveon« «»poleou zwischen dem THSatre francais und der neuen Großen Oper. — Der letzte ? heil deS Berichtes kehrt sich gegen die vielfachen Angriffe und Kritiken, deren Ge genstand .das große Werk der Umgestaltung von Paris" seit Anbeginn an gewesen ist. Herr Haußmann appell rt an die Nachwelt, welche einst den Kaiser für Das, was er vollbracht, segnen werde. Niemals, sagt Herr Haußmann, niemals hat man in der ganzen weiten Welt irgend Etwas versucht, was mit dieser großartigen Gelammthelt der in verbältnißmäßig kurzer Zeit hier ausgeführten Arbeiten sich vergleichen ließe. Diese ausgedehnte Verwaltung, sagt er, fürchtet keine Controle. Weit entfernt davon, bedauert sie, daß trotz aller gleichsam in verschwenderischer Weift vou ihr veranstalteten Veröffentlichun gen ihr Thun nicht besser bekannt ist, weil sie nur dabei ge winnen könnte. Deshalb habe ich schon mehrmals mir erlaubt, den Kaiser darum anzuaelie», daß das bisher durch ein ein faches Decret geregelte Budget der Stadt Paris durch ei» Gesetz geneymiot werde. Der Bericht schließt damit, daß Herr Haußmann sich dem Willen des Kaiseis zur Versü- gung stellt, der allein die Bande lösen könne, durch welche er (Haußmann) dem Kaiser angehöre. «rüffel, 26. Juni. (Tel.) Jn Ouenast (in der Provinz Brabant) hat eine Nitroglycerinexplosion stattgefunden, bei der 10 Menschen gelobtet wurden. Eine Pulvermühle ging in die Höhe. Klare«,, 25. Juni. (Tel.) Jn Gemäßheit dcs Ar tikel- 22 de« österreichisch-italicnischen Friedcnsvertrages ist nnnmehr ein Uebcreinkommen erzielt betreffs der Rückerstattung der Privatgüter dcs ehemaligen Herzogs von Modena und zwar unter der Be dingung, daß der Herzog Franz die dcm frühern Hcrzogthum Modena gehörigen, gegenwärtig in Oester reich veffndlichrn werthvollen Gegenstände an die ita lienische Regierung aushändigen läßt. — Der General Giacomo Medici ist als Civil- und Militärgouver neur nach Palermo abgegangen. — Jn der Depu- tirtenkammer kündigte der Minister für die öffent lichen Arbeiten, Graf Cantelli, an, daß er in kurzer Hrit Pläne zur Erbauung neuer Eisenbahnen für die südlichen Provinzen und zur gesicherten Constituirung der südlichen Eisenbahncompagnien einbringen werde. — Die „Corresp. Jtal." dementirt kategorisch die An gaben über Rüstungen und Anwerbungen von Seiten Menotti Garibaldi's. Madrid, 18. Juni. Der ,N. Pr. Ztg." schreibt man über soeben stattgehabte Veränderungen im Cabinet: Der Marquis v. Roncali ist, an Stelle des verstorbenen Narvacz, zum Staatsminister, d. h. zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten ernannt worden. Zum Minister der Gnaden und Gerechtigkeit (Justiz), wurde der Deputirte Don Carlos Maria Coronado ernannt. Das Ultramarministerium (Colo nien) erhielt der sehr geschätzte Dichter Rodrigucz Rubi. Der oberste Haus- .und Hofmeister der Köni gin (major ckomo major) Graf v. Punonrostro ist zum Chef des Gencralstabes der Armee ernannt, dafür hat er die Generalintendauz des königlichen Hauses und der Domänen an Marfori, daS Overhofmeisteramt an den Marquis v. NovalichcS (General Pavia) und das Oberstallmeisteramt an den Alcalde-Corregidor von Madrid Marquis v. Villamagna, abgetreten. Major domus des Prinzen v. Asturien (Kronprinzen) wurde an NovalichcS Stelle der Graf ». Espeleta, was sehr überrascht, weil dieser Grande der liberalen Union angehört. Der Unterstaatssecretär im Ministerium des Innern, Valero y Soto, kommt als Gesandter nach Lissabon; der bisherige Gesandte dort, Graf BanueloS, wird Staatsrath.
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